Leo November | Dezember 2022

34 Kultur
„COSÌ FAN TUTTE“ IM NATIONALTHEATER
Junge Liebe im Rausch der
Hormone
Wir alle wissen: Nichts ist für die Ewigkeit, Menschen
machen Fehler und doch ist Loslassen die schwerste Übung,
wenn man zum ersten Mal vor Liebe brennt. Doch kann man ewig
so intensiv fühlen wie am Anfang?
Am 26. Oktober feierte die Mozart-Oper „Così fan tutte“ Premiere
in der Bayerischen Staatsoper. Eine Oper, die sich diesen Themen
widmet, überbordende Gefühle beschreibt und dabei die
Randzonen menschlicher Beziehungen streift. Mozarts „Dramma
giocoso“ von 1790 wäre bis heute vielleicht nicht so bedeutend,
wenn es nicht die Instabilität all dessen gleich mitverhandelte. Für
die Münchner Neuinszenierung arbeiten Generalmusikdirektor
Vladimir Jurowski und der australische Theater- und Filmregisseur
Benedict Andrews erstmals zusammen. Taucht ein in diese wilde
Welt, denn: So machen es doch alle! *bm
FOTO: E. MAIWALD
Ab 26.10., Bayerische Staatsoper, Max-Joseph-Platz 1,
www.staatsoper.de
DRAGS IN DER „DREHLEIER“
Cabaret con Carne
FOTO: VICKY VOYAGE
Die Theater sind wieder gut besucht,
die Lebensfreude kehrt zurück! Für
alle Kultur- und Showhungrigen
kredenzen der Magier Markus Laymann,
Dragqueen Vicky Voyage sowie
Dragking und Burlesque-Performerin
Ruby Tuesday einen deftigen „Show-
Eintopf der guten Laune“. Jeden
dritten Donnerstag im Monat gibt es
in der Szenerie, der Bar des Theaters
Drehleier, Burlesque, Drag, Magie
und Comedy zu bestaunen – immer
neu und frisch zubereitet, scharf
gewürzt, garniert mit wechselnden
Kolleg*innen und liebevoll serviert. In
entspannter Atmosphäre kann sich
das Publikum in den drei Showblöcken
fallen und in den Pausen mit
Gerichten aus der Theaterwirtschaft
verwöhnen lassen. *bm
17.11., 15.12., 20 Uhr (Einlass 18:30
Uhr), Drehleier, Rosenheimer Str. 123,
Karten zu 17 Euro unter
www.theater-drehleier.de oder
https://rubyburlesque.de/linktree
FOTO: ANDREAS GREGOR
QUEERE POPKULTUR
FLINTA*-Musikfestival
2023 soll es in München das erste
FLINTA*(= Frauen, Lesben, Inter, Non-
Binary, Trans* und Agender)-Musikfestival
geben. Die Stadtratsfraktion Die Grünen/
Rosa Liste setzt sich in einem Antrag
dafür ein, dieses Festival ab dem
kommenden Jahr regelmäßig stattfinden
zu lassen. Auf der Bühne sollen ausschließlich
FLINTA* oder zumindest Bands
und Gruppen mit einem mehrheitlichen
FLINTA*-Anteil stehen und auch in der
Produktion vertreten sein. Münchens
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden
(Foto) ist selbst begeisterte Festivalgängerin
und meint: „Um Chancengleichheit
herzustellen, um die künstlerischen
Leistungen von FLINTA* sichtbar und
bekannt zu machen und um eine Bühne
für queere und diverse Popkultur zu
schaffen, ist ein solches Musikfestival der
richtige Weg.“ Stadträtin Marion Lüttig
ergänzt: „Der Anteil von FLINTA* auf
Bühnen ist immer noch verschwindend
gering. Wir wollen daher, dass die Stadt
die Initiative ergreift und ein FLINTA*-
Festival ins Leben ruft. In der kleinteiligen
diversen Popkulturszene gibt es auch in
München bereits einige vielversprechende
Ansätze, die genutzt werden können.“
*bm