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Leo November | Dezember 2022

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MÜNCHEN<br />

NOVEMBER / DEZEMBER <strong>2022</strong> І HEFT 182<br />

X-MAS<br />

PINK<br />

CHRISTMAS<br />

DER KULT IST<br />

ZURÜCK<br />

SZENE<br />

BAVARIAN<br />

MR. LEATHER<br />

IM INTERVIEW<br />

KUNST<br />

LUST AUF<br />

KULTUR?<br />

DER HERBST WIRD SPANNEND<br />

BLUE | MAX RAABE | JOÃO PEDRO RODRIGUES


Ihre Wohlfühl-Apotheke in München<br />

Schwerpunkt HIV<br />

• Seit über 10 Jahren geben wir unser Bestes für die Beratung und<br />

pharmazeutische Versorgung von HIV-Patienten. Wir haben Ihre<br />

HIV-Medikamente auf Lager!<br />

• Wir haben den „1. Preis für Gesundheitsvorsorge in der Apotheke<br />

bei Beratung von HIV-Patienten“ vom WIPIG (Wissenschaftliches Institut für<br />

Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer, www.wipig.de)<br />

im <strong>November</strong> 2011 verliehen bekommen.<br />

• Wir sind Mitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft HIV- und<br />

Hepatitis-kompetenter Apotheken e.V. (DAHKA)<br />

Wittelsbacher Apotheke<br />

Lindwurmstr. 97, 80337 München, Tel. 089-53 78 44<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8.00 bis 20.00 Uhr<br />

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Intro 3<br />

Inhalt<br />

SZENE<br />

KULTUR<br />

IMPRESSUM<br />

REGIONAL<br />

4 Szene<br />

14 Politik<br />

16 Design<br />

20 Stadtplan<br />

22 Eyecandy<br />

24 Kultur<br />

LEBEN<br />

Diversity<br />

Musik<br />

Film<br />

Buch<br />

Reise<br />

Gesundheit<br />

Servus,<br />

epaper.männer.media<br />

Alle Magazine kostenlos<br />

und digital!<br />

im <strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong> gibt es zwei große religiöse Themen,<br />

die alle, auch die Atheisten, beschäftigen: Advent und Weihnachten.<br />

Kommt die Familie? Fährt #mensch hin? Was wird gegessen?<br />

Wen vermisst man besonders? Mitunter schwirrt einem der Kopf<br />

… Zeit, mal abzuschalten und innezuhalten. Wir haben für dich<br />

eine Fülle an Veranstaltungs- und Kulturtipps und natürlich auch<br />

LGBTIQ*-Themen versammelt. Wir wünschen dir, euch, viel Spaß<br />

beim Lesen und eine besinnliche, fröhliche und friedliche Zeit.<br />

Deine LEO Redaktion<br />

www.männer.media, www.leo-magazin.de,<br />

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Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Christian Knuth (ck)<br />

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Bernd Müller (bm), T: 0173 744 58 38,<br />

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Felix Müller (fm), Steffen Rüth,<br />

Christian K. L. Fischer (fis),<br />

Michael Rädel (rä), Christian Knuth (ck),<br />

Dagmar Leischow, Patrick Heidmann,<br />

Dinah Potthoff (dp), Steffen Rüth,<br />

Björn Bernd (bjö)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />

Grafik: Janis Cimbulis, Susan Kühner<br />

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Vertrieb: blanda promotions, Eigenvertrieb<br />

Druck: PerCom, Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Am Busbahnhof 1, 24784 Westerrönfeld<br />

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(gültig seit 1. Januar 2020). Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis auf deren<br />

sexuelle Identität. Wir freuen uns über<br />

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Inlandspreis 30 Euro pro Jahr,<br />

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Lastschriften wird die Abogebühr am 3.<br />

Bankarbeitstag des laufenden Monats<br />

abgebucht.<br />

Die Anzeigenbelegunsgeinheit<br />

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blu/gab/leo unterliegt der<br />

IVW-Auflagenkontrolle<br />

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4 SZENE<br />

FOTO: M.KAMIN / CSD MÜNCHEN<br />

AB 2023 BEREITS<br />

IM JUNI<br />

Neuer CSD-Termin<br />

Über drei Jahrzehnte lang fand<br />

der Münchner CSD am zweiten<br />

Wochenende im Juli statt. Das wird sich<br />

ändern, denn ab 2023 steigt der queere<br />

Großevent immer am vierten Wochenende<br />

im Juni. So reagiert die Orga auf den höheren<br />

Platzbedarf nach dem Rekord-CSD<br />

dieses Jahres.<br />

400.000 Menschen, darunter allein 27.000<br />

Teilnehmer*innen bei der Politparade – der<br />

CSD hat in diesem Jahr alle Erwartungen<br />

übertroffen. In der Münchner Innenstadt<br />

ist es deshalb an manchen Stellen<br />

sehr eng geworden. Jetzt reagieren die<br />

Organisator*innen: Sie ziehen den<br />

Christopher Street Day vom traditionell<br />

zweiten Wochenende im Juli auf das<br />

vierte Wochenende im Juni vor. In der Zeit<br />

finden in der Altstadt keine<br />

anderen Events statt wie sonst<br />

im Juli zum Beispiel „Klassik<br />

am Odeonsplatz“, sodass Platz<br />

für den CSD und seine Pläne ist. Das<br />

Kreisverwaltungsreferat hat dem Schritt<br />

zugestimmt. „Wir wollen für den CSD in der<br />

Innenstadt perspektivisch Platz schaffen“,<br />

sagt Alexander Kluge, Geschäftsführer des<br />

Münchner CSD. Details stehen aber noch<br />

nicht fest. Möglich wäre eine Verlegung der<br />

PolitParade auf eine erweiterte Strecke,<br />

auch die Party-Area am Rindermarkt<br />

könnte eine neue Location bekommen.<br />

ZURÜCK ZU DEN WURZELN<br />

Damit rückt der Münchner CSD näher an<br />

das historische Datum des Stonewall-<br />

Aufstands heran, der den Beginn der<br />

modernen<br />

Pride-Bewegung markiert.<br />

Am 28. Juni 1969 wehrten sich vor<br />

der Bar „Stonewall Inn“ People of Colour,<br />

trans* Leute, Lesben und Schwule erstmals<br />

gegen die New Yorker Polizei, die oft<br />

willkürlich gegen Menschen der queeren<br />

Community vorging. Somit starten die<br />

PrideWeeks 2023 bereits am 10. Juni. Das<br />

Höhepunkt-Wochenende mit Parade,<br />

Rathausclubbing und Straßenfest ist für<br />

den 24./25. Juni geplant. Schon jetzt im<br />

Kalender vormerken!<br />

www.csdmuenchen.de<br />

BUCHPROJEKT AUSGEZEICHNET<br />

Munich Sounds<br />

Better With You<br />

Noch nicht veröffentlicht, aber<br />

bereits ausgezeichnet: Das Buchprojekt<br />

„Munich Sounds Better With You“<br />

von DJ/Producer Jens Poenitsch erhält<br />

eine der Verlagsprämien des Freistaates<br />

Bayern <strong>2022</strong>.<br />

FOTO: KARL NIEDERMAIER<br />

„Kreativität, Herzblut, ein feines Gespür<br />

für literarische Entdeckungen und eine<br />

gehörige Portion unternehmerischer<br />

Mut“ attestiert Bayerns Kunstminister<br />

Markus Blume den Gewinnern einer<br />

Prämie von jeweils 5.000 Euro. Das ist<br />

eine gute Nachricht auch für den (schwul<br />

geführten) Hirschkäfer Verlag. Das kleine<br />

Münchner Haus unter der Leitung des<br />

queeren Künstlers und Autors Martin Arz<br />

wird so bereits zum zweiten Mal für sein<br />

herausragendes Programm, vor allem aber<br />

für ein einzelnes vielversprechendes Publikationsvorhaben,<br />

ausgezeichnet: in diesem<br />

Jahr für das Projekt „Munich Sounds Better<br />

With You“, ein Kunst- und Sachbuch des<br />

weit über die queere Szene hinaus bekannten<br />

Musikers, DJ und Produzenten Jens<br />

Poenitsch. Darin erzählt und dokumentiert<br />

er die Musikgeschichte der Stadt. „Ein<br />

Buch über sämtliche Epochen, von den 70s<br />

& 80s über Kraut, Punk, Disco, Musicland,<br />

Techno, House & Rave bis hin zur Neuzeit“,<br />

so beschreibt es der Autor selbst. „Und<br />

ein Buch über die Musik, die in unserer<br />

Stadt entstand, immer noch entsteht<br />

und nicht zuletzt über meine persönliche<br />

Geschichte.“ Wann mit dem Erscheinen zu<br />

rechnen ist, steht noch nicht fest, zurzeit<br />

wird noch geschrieben, gesammelt und<br />

interviewt. Wer sich für das Angebot der<br />

ausgezeichneten Verlage interessiert: Vom<br />

26. bis 27. <strong>November</strong> sind sie mit einem<br />

Gemeinschaftsstand bei „Andere Bücher<br />

<strong>2022</strong>. Markt der unabhängigen Verlage“ im<br />

Literaturhaus München vertreten. *bm


10 JAHRE „MÄNNERAKADEMIE“<br />

Jubiläum für die<br />

Männergesundheit<br />

SZENE 5<br />

FOTO: GAY OUTDOOR CLUB<br />

Die „Männerakademie“ des Sub-Zentrums feiert Jubiläum,<br />

denn das 10. Semester der Aufklärungsreihe rund<br />

um Männergesundheit ist angebrochen.<br />

Einmal im Monat geht es an<br />

insgesamt sieben Abenden<br />

um Themen, die Männer<br />

bewegen – oder bewegen<br />

sollten. Dabei halten Expertinnen<br />

und Experten zunächst<br />

einen (gut verständlichen)<br />

Fachvortrag, anschließend<br />

gibt es Gelegenheit für Fragen<br />

und Diskussion. Beides<br />

dürfte es reichlich geben bei Themen rund um sexuelle<br />

Funktionsstörungen, Rassismus in der Community, Gewalt<br />

in queeren Beziehungen oder Ergebnissen aus der Studie<br />

„Wie rechte Schwule ticken“. Das spannende Wintersemester<br />

<strong>2022</strong>/23 hat bereits im Oktober begonnen. In der<br />

nächsten Ausgabe am 8. <strong>November</strong> beleuchtet Robert<br />

Weinelt, Dozent für soziale Arbeit, das „Gaslightning“-<br />

Phänomen, eine Form des Psychoterrors durch Männer in<br />

Liebesbeziehungen. Am 13. <strong>Dezember</strong> geht’s im Vortrag<br />

über Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Dr. Nils Postel um<br />

die physische Gesundheit. Alle Abende kann man auch als<br />

Livestream auf dem Facebook-Kanal sub:tv verfolgen. *bm<br />

GRAFIK: FRANK ZUBER<br />

ALLE REGENBOGENBÄNKE STEHEN<br />

Sechsfarbige Sitzgelegenheiten<br />

In vielen europäischen Metropolen<br />

gehören Regenbogenbänke<br />

als sympathisches und nützliches<br />

Zeichen von Toleranz für queere<br />

Lebensweisen bereits zum Stadtbild.<br />

Seit Kurzem gibt es sie auch<br />

in München – und das gleich drei<br />

Mal: Nachdem die erste sechsfarbige<br />

Sitzgelegenheit im Rahmen<br />

des CSD pressewirksam von<br />

Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />

auf dem St.-Jakobs-Platz vor<br />

der Synagoge eingeweiht wurde,<br />

stehen mittlerweile weitere<br />

Bänke auf dem Stephansplatz<br />

im Glockenbachviertel sowie<br />

an der Aussichtsplattform im<br />

Luitpoldpark in Sichtweite der<br />

Cruising-Area am Scheidplatz.<br />

Alle drei Bänke wurden vom<br />

Gay Outdoor Club, der queeren<br />

Sektion des Deutschen Alpenvereins,<br />

gestiftet und aufgestellt.<br />

So soll ein sichtbares Zeichen<br />

für Akzeptanz, Vielfalt und<br />

Antidiskriminierung im Stadtbild<br />

gesetzt werden. Bitte Platz zu<br />

nehmen! *bm<br />

Wir hören nur<br />

aufs Herz.<br />

#herzensbank


6 SZENE<br />

WELT AIDS TAG<br />

FOTO: BERND MÜLLER<br />

ANDERS ALS DU DENKST<br />

Unter dem Motto „Leben mit HIV.<br />

Anders als du denkst?“ begeht<br />

die Münchner Aids-Hilfe den diesjährigen<br />

Welt Aids Tag am 1. <strong>Dezember</strong>. Das<br />

Motto weist darauf hin, dass es häufig<br />

nicht HIV, sondern Diskriminierung und<br />

Ausgrenzung sind, die ein gutes und<br />

angstfreies Leben HIV-Positiver verhindern.<br />

Rund um den 1.12. sind wieder<br />

Events und Spendenaktionen<br />

geplant, alle Aktivitäten<br />

standen zum Redaktionsschluss<br />

noch<br />

nicht fest, mehr<br />

erfahrt ihr auf der<br />

Webseite www.<br />

muenchneraidshilfe.de<br />

*bm<br />

GRAFIK: FRANK ZUBER<br />

AIDS-TEDDY<br />

Seit vielen<br />

Jahren ist der<br />

Aids-Teddy knuffiger<br />

Botschafter für<br />

die Arbeit der Münchner<br />

Aids-Hilfe. Nachdem er<br />

letztes Jahr nicht rechtzeitig geliefert<br />

werden konnte, ist das klassischdunkelbraune<br />

Modell jetzt als Ausgabe<br />

2021/22 ins Spiel, eine neue Version<br />

erscheint. Eine Lücke in der Sammlung<br />

von Fans! Der niedliche Kerl ist auch<br />

heuer für 6,50 € in der MüAH, der<br />

Stadtinformation (Marienplatz), am<br />

Teddy-Stand (Sendlinger Tor), bei Pink<br />

Christmas (Stephansplatz) sowie in<br />

vielen weiteren Geschäften, Apotheken<br />

oder Bars und Restaurants zu haben. Die<br />

aktuelle Liste der Verkaufsstellen kann<br />

man unter www.muenchner-aidshilfe.<br />

de einsehen. Übrigens: Der Teddy kann<br />

auch online erworben werden, der Erlös<br />

kommt der Arbeit der Münchner Aids-<br />

Hilfe zu.<br />

CANDLE LIGHT WALK<br />

Der Lichterzug zum<br />

Gedenken an Menschen,<br />

die an Aids<br />

verstorben sind,<br />

findet auch in<br />

diesem Jahr am<br />

Welt Aids Tag,<br />

den 1. <strong>Dezember</strong><br />

statt. In diesem<br />

Jahr startet der<br />

Zug wieder ganz<br />

traditionell um 19 Uhr<br />

vom Odeonsplatz aus,<br />

führt durch die Innenstadt und<br />

endet am Mariannenplatz im Lehel vor<br />

der Kirche St. Lukas, wo ab 20 Uhr eine<br />

ökumenische Gedenkveranstaltung<br />

stattfindet, die musikalisch umrahmt<br />

wird.<br />

1.12., Odeonsplatz, 19 Uhr und<br />

Mariannenplatz, 20 Uhr,<br />

www.muenchner-aidshilfe.de<br />

RED RIBBON BENEFIZ<br />

Einmal im Jahr steht die kultige Garry<br />

Klein-Mittwochsparty ganz im Zeichen der<br />

roten Schleife. Diesmal wird in den Welt Aids<br />

Tag hinein gefeiert: Am 30. <strong>November</strong> ist<br />

es wieder soweit! Als Gäste werden unter<br />

anderem die Selige Münchner Maikönigin Tiffy<br />

Tölle ebenso wie der amtierende Bavarian<br />

Mr. Leather Eddy erwartet. Dazu gibt’s coole<br />

Sounds, Visuals und eine Show.<br />

30.11., Harry Klein, Sonnenstr. 8, 23 Uhr,<br />

www.harrykleinclub.de<br />

BENEFIZ-FLOHMARKT<br />

In der szenenahen Regenbogenapotheke gibt<br />

es bis zum 24. <strong>Dezember</strong> wieder Kurioses und<br />

Grandioses zu besichtigen – und zugunsten<br />

der Münchner Aids-Hilfe zu kaufen. Das<br />

Schaufenster (und eine immer größere Fläche<br />

drum herum) wird wieder zum Benefiz-<br />

Flohmarkt für den guten Zweck. Sachspenden<br />

werden von Apothekerteam Birgit Bellstedt<br />

und Werner Schelken gerne entgegen genommen.<br />

Ein „Muss“ für Schnäppchenjäger!<br />

Bis 24.12., Regenbogenapotheke,<br />

Sonnenstr. 33, www.hieristsgesund.de<br />

FOTO: HARRY KLEIN


Ihre Fitness- und<br />

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MÜNCHEN<br />

Wellnessoase<br />

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Bitte beachten Sie, dass es wegen des Corona Virus zu einer temporären Einschränkung<br />

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des Leistungsangebots kommen kann.<br />

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8 SZENE<br />

BAVARIAN<br />

MR. LEATHER<br />

FOTO: IVAN<br />

„FINDE DEINEN<br />

EIGENEN WEG“<br />

Eddy ist seit Juni amtierender<br />

Bavarian Mr. Leather<br />

<strong>2022</strong> und hat die ersten Monate<br />

seiner Amtszeit hinter sich. Zeit<br />

für erste Rück- und Ausblicke.<br />

Eddy, die ersten drei Monate deiner<br />

Amtszeit sind rum – alles gut?<br />

Ich habe es jedenfalls nicht bereut,<br />

mich zur Wahl gestellt zu haben. Das<br />

Amt bedeutet schon Aufwand, aber es<br />

macht Spaß, vor allem wegen der vielen<br />

Kontakte auf den Reisen, das mag ich.<br />

Gerade ist mit dem Oktoberfesttreffen<br />

des Münchner Löwen<br />

Clubs eines der ganz großen<br />

Fetisch-Events zu Ende gegangen.<br />

Wie war’s nach zwei Jahren<br />

Coronapause?<br />

Das Event war sehr gelungen und<br />

auch spannend, weil zum Beispiel mit<br />

dem Bräurosl-Zelt viel Neues auf uns<br />

zugekommen ist. Es war noch nicht so<br />

voll wie vor der Pandemie und ich hätte<br />

mir mehr meiner Mister-Kollegen aus<br />

dem Ausland gewünscht, aber der MLC<br />

hat alles getan, um auch in diesem Jahr<br />

eine tolle Atmosphäre zu schaffen.<br />

Was waren die besten Momente<br />

der ersten Monate?<br />

Als sehr positiv habe ich den CSD<br />

Nürnberg in Erinnerung: Da lief ich vor<br />

der gesamten Fetischgruppe und habe<br />

wirklich gespürt, wie sehr ich Vertreter<br />

dieser Community war. Da bin ich<br />

einerseits super stolz drauf, andererseits<br />

macht auch ein bisschen Angst, denn<br />

wenn ich Blödsinn rede, enttäusche ich<br />

sie.<br />

Welche Erfahrung hast du mit dem<br />

Fetisch auf den CSDs gemacht?<br />

Ich habe viele CSDs besucht und war


gern auch auf den kleineren Veranstaltungen wie in<br />

Landshut oder Erlangen. Aber egal ob klein oder groß:<br />

Fetisch ist aus meiner Sicht etwas in den Hintergrund<br />

gerutscht. Andere Themen wie zum Beispiel sexuelle<br />

Identität sind gerade wichtiger und das ist auch ok.<br />

Aber man darf nicht vergessen, dass Fetisch schon aus<br />

historischen Gründen zum Kern der LGBTIQ* Bewegung<br />

gehört. Dass die Menge an Themen wächst ist normal,<br />

wir müssen nur aufpassen, nicht unsere Sichtbarkeit zu<br />

verlieren.<br />

Ist Fetisch auch bei der jungen Generation ein<br />

Thema?<br />

Es gibt vergleichsweise wenig junge Leute in unserer<br />

Community. In dem Alter hat man auch ganz andere<br />

Themen: Job- oder Wohnungssuche, wenig Geld oder<br />

das Zurechtkommen mit der eigenen Sexualität – und<br />

erst dann kommt eine Fokussierung auf den Fetisch.<br />

Deshalb dauert es bei vielen etwas länger. Ich bin aber<br />

sicher, dass es den Fetisch immer geben, weil das<br />

Interesse daran immer existieren wird.<br />

Was macht für dich den Reiz, in Fetisch<br />

auszugehen?<br />

Es ist interessant zu erfahren, dass ich zwar derselbe<br />

bleibe, aber sich die Reaktion auf mein Erscheinungsbild<br />

im Outfit ändert. Natürlich finde ich es auch schön,<br />

wenn mich die Leute darin attraktiv finden, aber Fetisch<br />

muss nicht immer etwas mit Sex zu tun haben. Nur am<br />

Rande: Ich finde es toll, dass man in München offen im<br />

Fetisch durch die Stadt gehen kann. In Paris beispielsweise<br />

wäre das nicht möglich.<br />

Welchen Rat kannst du Leuten geben, die noch<br />

am Anfang stehen oder sich mit dem Thema<br />

unsicher fühlen?<br />

Sucht Kontakte, geht zum Clubabend des MLC, zur<br />

Fetischtheke im Sub oder zu anderen Gelegenheiten.<br />

Außerdem: Stellt Fragen. Wir lachen keinen aus, wenn<br />

jemand etwas nicht weiß. Nicht zuletzt: Finde deinen<br />

eigenen Weg und versuche nicht, das Klischee zu<br />

bedienen wie beispielsweise, dass zum Fetisch zwangsweise<br />

BDSM gehört. Alles Unsinn, alles individuell. Die<br />

Fetisch-Community ist sehr offen und sehr tolerant<br />

gegenüber anderen Ideen. Wir verurteilen nicht. Genau<br />

das schafft eine gute Atmosphäre, in der man sich<br />

wirklich wohlfühlen kann.<br />

Lasst uns<br />

stolz auf unsere<br />

Gefühle<br />

sein.<br />

Hast du ein Thema in deiner Amtzeit, das dir<br />

persönlich am Herzen liegt?<br />

Mein Thema ist Aufklärung zum Thema Fetisch, Sichtbarkeit<br />

und miteinander Reden. Konkrete Projekte habe<br />

ich mir nicht vorgenommen, denn ich habe inzwischen<br />

so viele Aufgaben, da komme ich gar nicht dazu. Nach<br />

der langen Coronapause muss ich erstmal wieder die<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen aktivieren und die<br />

Vernetzung der Partnerclubs vorantreiben. Da bin jedes<br />

Wochenende unterwegs.<br />

Und was sagt dein Mann dazu?<br />

Der fährt mit. Meine Bewerbung war eine gemeinsame<br />

Entscheidung. Der Aufwand eines solchen Amtes ist so<br />

groß, das geht nur, wenn der Partner unterstützt.<br />

Kontakt: bmrl<strong>2022</strong>@mlc-munich.de<br />

*Interview: Bernd Müller


10 SZENE<br />

FOTOS: BERND MÜLLER<br />

AUS BAR „SELF“ WIRD WIRTSHAUS „LUDWIG´S“<br />

GASTRO, BÜHNE, PARTYLOCATION<br />

Viele Jahre hieß die Bar an der Ecke<br />

Schäftlarn-/Brudermühlstraße<br />

gegenüber dem Heizkraftwerk „Self“. Aus<br />

der Cocktailbar, die den Charme eines<br />

90er-Jahre Jugendzentrums nie abschütteln<br />

konnte, ist seit Kurzem das Wirtshaus<br />

„Ludwig’s“ geworden.<br />

Doch nicht nur der Name,<br />

auch Optik, Interieur<br />

und Speisekarte haben<br />

sich geändert: „Die<br />

Transformation ist<br />

abgeschlossen“, so<br />

fasst es Wirt René<br />

Kaiser zusammen.<br />

„Wir haben uns hier auf<br />

alte Gasthaustraditionen<br />

besonnen“, meint der<br />

50-Jährige. Und nicht nur die<br />

neue Fassade kommt dem Original von<br />

1905 wieder nahe. Auch auf der Karte<br />

überwiegt bayerisch-traditionelle Küche,<br />

daneben gibt es auch Burger und Snacks.<br />

Zudem sorgt viel Holz für eine warme<br />

Atmosphäre – typisch Wirtshaus eben.<br />

Eher untypisch ist jedoch, was sich<br />

innerhalb dieser Mauern abspielt, denn<br />

das „Ludwig’s“ ist mehr als Gastronomie,<br />

es ist auch Bühne und Partylocation. So<br />

wird hier im <strong>Dezember</strong> das „Sendlinger<br />

Adventssingen“ oder die<br />

Wirtshaus-Oper „Jedermann“<br />

aufgeführt. Hier steigt<br />

die lesbische Partyreihe<br />

„Frauenzimmer“, es gibt<br />

Events mit DJ James<br />

Munich oder dem<br />

Musiker-Duo Poentisch<br />

& Jakopic. Hier treffen sich<br />

die schwulen Linedancer, die<br />

Bärenfreunde, die Lederjungs<br />

des MLC und auch die Faschingsprinzen<br />

der Narrhalla. „In der Summe sind<br />

wir jedoch ein Wirtshaus für alle, unter<br />

queerer Leitung“, meint René. Er selbst ist<br />

in der Community ein guter Bekannter:<br />

Der gelernte Koch kam 1990 nach<br />

München, war Betriebsleiter in mehreren<br />

Lokalen, bevor er das „My Way“ im Westend<br />

eröffnete. Seitdem ist er aus der Münchner<br />

Community nicht mehr wegzudenken.<br />

Mit einem mobilen Bratwurststand war er<br />

viele Jahre auf diversen Straßenfesten und<br />

organisiert seit 2016 das Glockenbachfest<br />

am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz. „Den<br />

Wunsch nach einer festen Gastro habe<br />

ich lange unterdrückt“, erinnert er sich. Als<br />

ihm das „Self“ angeboten wurde, bot sich<br />

eine Chance, die er 2020 ergriff. „Ich wollte<br />

einen Ort haben, um mich auszutoben und<br />

auch, um Veranstaltungen zu machen“.<br />

Den hat er im „Ludwig’s“ gefunden. Wir<br />

gratulieren und wünschen viel Erfolg! *bm<br />

Ludwigs Wirtshaus, Schäftlarnstr. 62,<br />

Mo – Fr 11:00 – 01:00 Uhr, Sa 15:00 –<br />

03:00 Uhr, www.self-bar.com,<br />

www.facebook.com/Self.Wirtshaus.Bar<br />

10. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />

SCHUSTER & RIEDL<br />

Rechtsanwälte München<br />

Tätigkeitsschwerpunkte (Auswahl):<br />

• Familienrecht / Lebenspartnerschaftsrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Gesellschaftsrecht<br />

• Vertragsrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Immobilienrecht<br />

• Verkehrsrecht<br />

• Miet- und Pachtrecht • Strafrecht<br />

KAUZ BAR - SONNENSTR. 18, MÜNCHEN<br />

STBG-PARTY.COM<br />

RA Peter Schuster & RA Michael Riedl<br />

Eisenmannstraße 4 (An der Fußgängerzone), 80331 München<br />

Tel. (089) 23 888 930, Fax (089) 23 888 944<br />

www.rae-sr.de


LUDWIG’S CLUB<br />

„Klein und geil!“<br />

Der neue Ludwig’s Club birgt gleich zwei Überraschungen:<br />

Zum einen ist eine Party mit House<br />

und Techno in einem bayerischen Wirtshaus zumindest<br />

ungewöhnlich ...<br />

SZENE 11<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Vor allem aber, und das ist die größere Überraschung, stehen<br />

mit Jens Poenitsch und Bernd Jakopic zwei alte Hasen der<br />

Münchner Musik- und DJ-Szene an den Plattentellern, die<br />

ihre gemeinsame Karriere eigentlich schon beendet hatten.<br />

Eigentlich. Denn das Angebot, im Ludwig’s zu performen,<br />

brachte die beiden wieder zusammen. „Solche Sachen sind<br />

so lustig, man kann die Leute sehen, mit ihnen agieren – das<br />

hat uns zu unseren Wurzeln zurückgeführt“, meint Jens<br />

Poenitsch. „Neuer Mix, neues Blut – das tut uns beiden<br />

gut!“ Die Premiere im Juli fiel zwar noch klein aus, Jens<br />

schwärmt aber dennoch von der Atmosphäre: „Es war so ein<br />

schräger Mix aus Leuten: alte Fans von uns, Freaks aus den<br />

schlimmsten Technoschuppen, ganz junge Leute vom HP8<br />

und Stammgäste aus dem Wirtshaus. Kurz: klein und geil!“<br />

Poenitsch & Jakopic sollen hier zum Regular werden. Das<br />

wird viele Partyfans (nicht nur aus der Szene) freuen – und<br />

zurück auf den Dancefloor bringen! *bm<br />

5.11. + 3.12., Ludwig’s Wirtshaus, Schäftlarnstr. 62,<br />

www.self-bar.de, 21 Uhr<br />

Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />

www.GAYFM.de<br />

Jetzt kostenlos<br />

downloaden<br />

PARTY<br />

Eine neue Party reihe ist<br />

gestartet in München<br />

Alle die gerne feiern, tanzen und flirten kommen hier bei<br />

guter Musik zusammen und verbringen einen wundervollen<br />

Abend miteinander. Zwei Termine wurden bereits im KAUZ<br />

durchgeführt. Der nächste Termin für DER SCHWULE KAUZ<br />

ist am 10.11.<strong>2022</strong>. Kommt tanzt und seit vergnügt.<br />

Kauz Bar, Sonnenstraße 18, 80331 München,<br />

www.stbg-party.com<br />

Hor<br />

GAYFM<br />

immer &<br />

uberall.


12 SZENE<br />

10 JAHRE<br />

MUNICHKYIVQUEER<br />

FREUNDSCHAFTEN,<br />

DIE BIS HEUTE TRAGEN<br />

Kürzlich feierte die Kontaktgruppe<br />

MunichKyivQueer ihr<br />

zehnjähriges Jubiläum. Wir sprachen<br />

mit den Gründungsmitgliedern<br />

Stas Mishchenko und Conrad Breyer<br />

über die Anfänge, die Arbeit, die<br />

Erfolge und die aktuellen Herausforderungen<br />

in Zeiten des Krieges.<br />

Wie kam es zur Gründung von<br />

MunichKyivQueer?<br />

2012 fand der Münchner CSD unter dem<br />

Motto „Fight for Human Rights – Solidarität<br />

kennt keine Grenzen“ statt. Da<br />

waren Aktivisten aus diversen<br />

osteuropäischen Ländern<br />

eingeladen, auch aus Münchens<br />

Partnerstadt Kiew, wo zuvor der<br />

erste Kyiv Pride stattfinden sollte.<br />

Dazu kam es aber nicht, denn<br />

es war zu gefährlich wegen der<br />

vielen Gegendemonstranten und<br />

eines schlechten Polizeischutzes.<br />

Bei einer Podiumsveranstaltung<br />

haben solche Geschichten die<br />

Anwesenden sehr berührt. Im<br />

Anschluss sind Einzelne in die<br />

Ukraine gefahren, um erst einmal<br />

Bedarfe zu ermitteln (die Liste<br />

umfasste am Ende vierzig Seiten!). Im<br />

<strong>November</strong> 2012 wurde schließlich Munich-<br />

KyivQueer im diversity-Café als Initiative,<br />

als Kontaktgruppe gegründet.<br />

Was hat die Kontaktgruppe dann<br />

gemacht?<br />

Es gab bei uns immer eine Mission, aber<br />

keine konkreten Vorschläge. Wir haben<br />

allen, die etwas machen wollen, Kontakte<br />

vermittelt und ihre Themen unterstützt.<br />

Das erste Projekt war die Fotoausstellung<br />

„K-People“ von Stas im Sub. Danach<br />

haben wir eine Webseite aufgesetzt,<br />

Flyer gemacht und die Pride-Kooperation<br />

gegründet, außerdem politische Aktionen,<br />

Kulturveranstaltungen und fachwissenschaftliche<br />

Workshops für Volunteers und<br />

Aktivist*innen veranstaltet. So wurde die<br />

Gruppe immer größer.<br />

Wie ging es mit dem Kyiv Pride<br />

weiter?<br />

2013 war ein historisches Jahr, denn es<br />

konnte der erste Marsch stattfinden<br />

– auf einer Länge von nur 150 Metern,<br />

außerhalb der Stadt und unter massivem<br />

Polizeischutz. Aber es war ein Anfang.<br />

Zuletzt hatten wir rund 8.000 Teilnehmer,<br />

können mittlerweile im Stadtzentrum<br />

demonstrieren und zählen auch<br />

weniger Gegner. Es hat sich in<br />

diesen zehn Jahren doch einiges<br />

verändert. Politisch vor allem,<br />

weil die EU seit 2015 Druck<br />

macht, aber auch gesellschaftlich:<br />

Aktuell gibt es sechzig Prozent<br />

Zustimmung für eine eingetragene<br />

Lebenspartnerschaft. Dieses Rad<br />

hat MunichKyivQueer sicher ein<br />

wenig mitbewegt.<br />

Wie hat sich die Arbeit der<br />

Kontaktgruppe entwickelt?<br />

Wir sind jedes Jahr zum Kyiv Pride<br />

gefahren und haben Projekte mit


SZENE 13<br />

Wir helfen und<br />

informieren gerne.<br />

OFFEN - FREUNDLICH - SYMPATHISCH<br />

unseren Partnerorganisationen gemacht: Wir gründeten<br />

gemeinsam Chöre, drehten Erklärfilme, veranstalteten<br />

Konzerte, bildeten Volunteers aus oder regten einen<br />

ukrainisch-bayerischen Jugendaustausch an. So<br />

entstanden über die Jahre viele Freundschaften, die uns<br />

bis heute tragen. Diese Verbindungen sind eng, persönlich,<br />

international und sehr unterstützend.<br />

FOTOS: MUNICHKYIVQUEER<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Montag - Freitag: 08:00 - 18:30<br />

Samstag: 9:00 - 13:00<br />

Isartorplatz 6 | 80331 München<br />

Telefon: (089) 21 99 29 - 0<br />

Telefax: (089) 21 99 29 - 19<br />

E-mail: isator.apo@t-online.de<br />

www.isartor-apotheke.de<br />

Aktuell herrscht immer noch Krieg. Was kann<br />

man tun, um die Situation in der Ukraine zu<br />

verbessern?<br />

Geld ist das Allerwichtigste. Geld, das zum Beispiel in<br />

Form von Spenden regelmäßig und auch noch für eine<br />

ganze Weile kommt. Die Menschen in der Ukraine haben<br />

vermutlich längerfristig keine Arbeit, dennoch müssen sie<br />

überleben und brauchen zum Beispiel auch Medikamente.<br />

In der Community gilt das besonders für HIV-Positive oder<br />

trans* Personen.<br />

Und was kann man tun, um den Menschen, die<br />

nach München geflüchtet sind, zu helfen?<br />

Wir brauchen hier städtische Schutzräume, speziell für<br />

LGBTIQ*-Geflüchtete. Viele haben über Monate private<br />

Unterkünfte, Gästezimmer oder ganze Wohnungen zur<br />

Verfügung gestellt. Doch wir merken, dass die Bereitschaft<br />

dazu abnimmt, was auch verständlich ist. Außerdem<br />

brauchen wir Menschen, die Ukrainisch oder Russisch<br />

sprechen, um Hilfe bei Behördengängen, Arztbesuchen<br />

oder bei Beratungsstellen anbieten zu können.<br />

Wie und wo seht ihr die Zukunft der Geflüchteten?<br />

Es ist ein bisschen früh, um das zu sagen. Die meisten<br />

wollen wohl in die Ukraine zurück, denn die Verbundenheit<br />

zu ihrem Land ist sehr stark. Aber es kann auch sein, dass<br />

manche von ihnen Deutsch lernen und ihre Zukunft hier<br />

planen. Wir sind sicher, sie würden eine Bereicherung für<br />

unsere Gesellschaft sein!<br />

*Interview: Bernd Müller


14 POLITIK<br />

FOTO: SERGEY MIND UNSPLASHC / CO0<br />

CORONA MASKE<br />

AUTO-STOPP<br />

KOLUMNE VON<br />

FELIX MÜLLER<br />

Schlechte Zeiten für Diesel-Fahrer<br />

AZ-Lokalchef Felix Müller schreibt<br />

in seiner neuen Kolumne über die<br />

neuen Fahrverbote, Corona-Krach mit<br />

Karl Lauterbach nach der Wiesn - und<br />

darüber, dass neue Hochhäuser für<br />

München nun wieder viel wahrscheinlicher<br />

geworden sind.<br />

Für viele Münchner Dieselfahrer sind es<br />

keine guten Wochen. Bürgermeisterin<br />

Katrin Habenschaden hat umfangreiche<br />

Fahrverbote angekündigt – auch für Autos,<br />

die nur wenige Jahre alt sind. Angeblich<br />

gibt es viele Ausnahmen für Wirtschaftsverkehr<br />

und Anwohner – generell<br />

allerdings erstmal nur bis Frühling 2024.<br />

Habenschaden argumentiert, es habe<br />

keine Alternative gegeben, nachdem die<br />

Deutsche Umwelthilfe mit Klagen Erfolg<br />

gehabt, der Freistaat Bayern sich aber um<br />

Konsequenzen gedrückt habe. Dazu aber<br />

gibt es verschiedene Einschätzungen.<br />

Georg Eisenreich, seines Zeichens immerhin<br />

Justizminister, hat in der AZ sehr klar<br />

gesagt, dass er keinerlei Zwang zu einem<br />

Fahrverbot sieht. Nun ist der Mann auch<br />

Münchner CSU-Chef und damit politisch<br />

nicht ganz neutral. Seine Parteifreunde<br />

im Rathaus auf jeden Fall tobten schon<br />

kurz nach Habenschadens Verkündung.<br />

Von einem „Schlag ins Gesicht der Bürger“,<br />

sprach Fraktionschef Manuel Pretzl gar.<br />

Überhaupt: Es sind recht aufgeregte<br />

Wochen im Rathaus. Ein anderer Punkt,<br />

der die Nerven strapaziert: einmal mehr<br />

die leidige Corona-Situation. Die Zahlen<br />

an Neuinfektionen schossen direkt<br />

nach der Wiesn – wie von<br />

vielen erwartet – in die<br />

Höhe. Auch in den Krankenhäusern<br />

spitzte<br />

sich die Lage schnell<br />

zu, auch, weil sehr<br />

viel Personal ausfiel.<br />

Für die Politik eine<br />

unangenehme Situation<br />

– hatte doch quasi<br />

die ganze vordere Reihe<br />

aus dem Rathaus sich zu<br />

vielen, vielen Feier-Fotos auf<br />

der Wiesn hinreißen lassen. SPD-<br />

Fraktionschefin Anne Hübner etwa bekam<br />

dafür gleich mehrere ordentliche Shitstorms<br />

ab. OB Dieter Reiter lieferte sich<br />

gleich noch einen wilden Schlagabtausch<br />

mit seinem Parteifreund Karl Lauterbach,<br />

seines Zeichens Gesundheitsminister im<br />

Bund. Der hatte mit Bezug auf München<br />

von einer „selbstgemachten Katastrophe“<br />

gesprochen. .<br />

Dieter Reiter wies Lauterbachs Kritik<br />

zurück und verwies darauf, dass man als<br />

Stadt keine Handhabe gehabt habe, das<br />

Fest zu verbieten. Lauterbach reagierte<br />

erneut: München, aber auch Bayern“ seien<br />

nun „unter besonderer Verpflichtung, sich<br />

jetzt zu überlegen, was macht man mit<br />

der Maskenpflicht in den Innenräumen“.<br />

Ansonsten ginge die Situation auf Kosten<br />

der Beschäftigten im Gesundheitswesen,<br />

schimpfte Lauterbach.<br />

Und auch ums Thema<br />

Hochhäuser gab es im<br />

Rathaus zuletzt erneut<br />

Aufregung. Möglich,<br />

dass es noch zu<br />

einem neuerlichen<br />

Bürgerentscheid<br />

kommt – falls CSU-<br />

Rebell Robert Brannekämper<br />

sein schwach<br />

gestartetes Bürgerbegehren<br />

doch noch in Schwung<br />

bringt und genug Unterschriften<br />

sammeln kann. Der Stadtrat auf jeden Fall<br />

wird den Bürger nicht befragen, das steht<br />

nun fest. Zwar waren Grüne und CSU<br />

beide grundsätzlich dafür, man konnte<br />

sich aber nicht einigen, ob die Münchner<br />

denn nun nur über die geplanten Türme<br />

an der Paketposthalle abstimmen sollen –<br />

oder generell über eine Hochhaus-Grenze<br />

für die ganze Stadt. Der lachende Dritte<br />

ist nun die SPD. "Wir sind als Stadträte<br />

dazu gewählt, Entscheidungen zu treffen",<br />

sagte SPD-Fraktionschef Christian<br />

Müller. Die 155-Meter-Türme an der<br />

Paketposthalle sind auf jeden Fall wieder<br />

viel wahrscheinlicher geworden.<br />

FOTO: PRIVAT


Joan Jonas<br />

9.9.22 — 26.2.23<br />

Joan Jonas, Wolf Lights, 2004 — 2005<br />

© Joan Jonas / VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2022</strong>


16 DESIGN<br />

GESCHENKIDEEN<br />

DESIGNACHTEN<br />

Nun kommt sie wieder: die Zeit, die wir häufiger<br />

zu Hause im Warmen verbringen. Und<br />

auch das Weihnachtsfest ist gar nicht mehr<br />

fern. Darum machen wir es uns und unseren<br />

Liebsten gemütlich!<br />

Lautsprecher, Kopfhörer, Lampen, Plattenspieler,<br />

Uhren und viele Technik-Gadgets – bei<br />

Tchibo gibt es moderne Weihnachtsaccessoires<br />

und brillant gestaltete Elektronik,<br />

deren Design man nur lieben kann. Zum<br />

Schenken und Selberschenken.<br />

Ab 29.11. in den<br />

Tchibo Filialen<br />

und auf<br />

www.tchibo.de<br />

MODE<br />

Perfektes Design und Achtsamkeit<br />

Das Modelabel SANVT steht<br />

nicht nur für ultraweicheMaterialien<br />

und einen sanfteren Umgang<br />

mit Mensch und Natur, sondern auch<br />

für Premiumqualität, individuelle<br />

Passformen und faire Preise.<br />

Alles begann mit dem Ziel, ein T-Shirt<br />

zu designen, das perfekt sitzt, lange<br />

Freude bereitet und zudem fair<br />

produziert wird. Und so gründete<br />

Benjamin Heyd das Label SANVT<br />

und launchte das erste Produkt:<br />

Das Perfekte T-Shirt. Mittlerweise<br />

umfasst das Portfolio auch Pullover,<br />

Hoodies, Chinos und Sweatpants.<br />

Das Besondere bei SANVT ist neben<br />

der sehr hohen Qualität (exklusiv<br />

eigens entwickelte Stoffe) und einem<br />

nachhaltigen Ansatz (alle Produkte<br />

sind Klimaneutral), das eigens<br />

entwickelte Größensystem. Alle<br />

Kollektionsteile sind in zahlreichen,<br />

unterschiedlichen Größenkombinationen<br />

erhältlich. Beim T-Shirt kann zum<br />

Beispiel zwischen 7 Weiten (XS bis<br />

3XL) und 3 Längenvariationen (Kurz,<br />

Standard, Lang) gewählt werden!<br />

Wer noch auf der Suche nach dem<br />

perfekten Weihnachtsgeschenk<br />

ist: SANVT bietet auch Online-<br />

Gutscheine an.<br />

sanvt.com<br />

Benjamin Heyd, Gründer von SANVT


WO DIE<br />

NATUR<br />

NOCH<br />

IN ORDNUNG<br />

IST?<br />

In Ihrem Esszimmer.<br />

TEAM 7 Hamburg City, www.team7-hamburg.de<br />

TEAM 7 Berlin, www.team7-berlin.de<br />

TEAM 7 München, www.team7-muenchen.de<br />

TEAM 7 Düsseldorf, www.team7-duesseldorf.de<br />

TEAM 7 Frankfurt, www.team7-frankfurt.de<br />

TEAM 7 Münster, www.team7-muenster.com<br />

TEAM 7 Stuttgart, www.team7-stuttgart.de


18 DESIGN<br />

SHOPPING<br />

KAFFEE SCHWARZ.<br />

Oder grün?<br />

Die eleganten Smeg Kaffeevollautomaten gibt es jetzt auch in den Tönen Full Black<br />

und Emerald Green. Der Smeg Flagshipstore in der Hans-Sachs-Straße 22 überzeugt<br />

uns, dass sich auch mit matten Geräten Glanzpunkte in der Küche setzen lassen; es<br />

kommt nur auf die richtige Farbwahl an. Wer sich matten Chick in die Küche holen will,<br />

ist längst nicht mehr auf gebürsteten Edelstahl festgelegt. Smeg präsentiert eine breite<br />

Palette satinierter Farbnuancen. Full Black und Smaragdgrün sind die Neuzugänge<br />

unter den nun 6 matten Farbvarianten.<br />

Smeg Flagshipstore München, Hans-Sachs-Strasse 22, 80469 München<br />

www.smegmuenchen.de<br />

MINIMALIST<br />

„Less is more“ war wohl<br />

die Devise des Designers<br />

Michael H. Nielsen als er<br />

den Esstisch „Graceful“<br />

entworfen hat. Die Details<br />

sind, abgesehen von den<br />

leicht geneigten Beinen,<br />

auf ein absolutes Minimum<br />

reduziert. Von 1,60 bis<br />

2,20 Meter in der Länge ist<br />

Graceful in vier unterschiedlichen<br />

Größen erhältlich und<br />

passt damit gut in kleinere<br />

und größere Apartments.<br />

www.bolia.com


TSCHAIKOWSKI-OUVERTÜREN<br />

Premiere<br />

Alexei Ratmansky 23.12.<strong>2022</strong><br />

Bayerisches Staatsballett<br />

www.staatsballett.de


Goethestr.<br />

ODEONSPLATZ<br />

U<br />

20 STADTPLAN<br />

CityGuide<br />

10<br />

Elisenstr.<br />

Ottostr.<br />

Maximilianspl.<br />

36<br />

APOTHEKEN<br />

1. Isartor Apotheke,<br />

Isartorplatz 6, (089) 2199290,<br />

www.isartor-apotheke.de<br />

2. Regenbogen Apotheke,<br />

Sonnenstr. 33, (089) 593659,<br />

www.hieristsgesund.de<br />

3. Wittelsbacher Apotheke,<br />

Lindwurmstr. 97, (089) 537844,<br />

www.wittelsbacher-apotheke.de<br />

ÄRZTE<br />

4. Gemeinschaftspraxis am Isartor<br />

(Allgemein-, Männer- und<br />

Innere Medizin, Infektiologie),<br />

Dr. Werner Becker, Dr. Ramona<br />

Pauli, Dr. Marcel Lee,<br />

Isartorplatz 6, (089) 229216,<br />

www.isarpraxis.de<br />

5. Dr. Timo Bachmann (Zahnarzt)<br />

Schweigerstr. 4, (089) 663242,<br />

www.timobachmann.de<br />

• Dr. Ulrich Kastenbauer (Allgemeinmedizin,<br />

Infektiologie),<br />

Ainmillerstr. 26, (089) 333863,<br />

www.infektiologie-schwabing.de<br />

• Wolf Schuck (Facharzt für<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde),<br />

Nymphenburger<br />

Str. 154, (089) 595131,<br />

www.hno-wolf-schuck.de<br />

BEAUTY<br />

6. Massage Munich<br />

Steffen Robak,<br />

Studio Tal 30, 0175 6175255,<br />

www.massage-munich.com<br />

PARTY<br />

8. Garry Klein,<br />

Sonnenstr. 8<br />

• Klosterklub,<br />

Lindwurmstr. 122<br />

10. NY.C,<br />

Elisenstr. 3<br />

SHOPPING<br />

11. Bruno‘s, GayLifeStyle,<br />

Thalkirchner Str. 4<br />

• Beschattungen München,<br />

Waldeckstr. 24<br />

12. Optik Vogel e.K., Optik,<br />

Sonnenstr. 32<br />

Nächster Anzeigenschluss<br />

ist der<br />

10.12.<strong>2022</strong><br />

Erscheinungstermin<br />

ist der<br />

21.12.<strong>2022</strong><br />

MÜNCHEN HBF S<br />

Häberlstr.<br />

Bayerstr.<br />

Schwanthalerstr.<br />

13. Reithofer Fachmarkt,<br />

Elektrofachmarkt,<br />

Reichenbachstr. 31<br />

Mo.-Fr. 9-18 Uhr,<br />

Sa. 10-14 Uhr<br />

www.reithofer.de<br />

14. Rosa-Reisen,<br />

Hans-Sachs-Str. 22<br />

15. Team7,<br />

Herzogspitalstr. 3<br />

Schillerstr.<br />

U GOETHEPLATZ<br />

SZENE<br />

18. CAMP MUNICH,<br />

Bar & Cruising, Reisingerstr.15<br />

19. Deutsche Eiche, GaySauna,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

20. Duplexx, Theresienstr. 130<br />

Landwehrstr.<br />

Pettenkofferstr.<br />

Nußbaumstr.<br />

Waltherstr.<br />

Buchen Sie Ihre Anzeigen unter:<br />

anzeigen@leo-magazin.de<br />

3<br />

45<br />

21<br />

Lindwurmst.<br />

23<br />

35<br />

34<br />

8<br />

Resingerstr.<br />

Karlspl.<br />

U S KARLSPLATZ (STACHUS)<br />

18<br />

Sonnenstr.<br />

12<br />

Thalkirchner Str.<br />

• Diburnium,<br />

Thalkirchner Str. 5<br />

• Erotixx, Poccistr. 2 und<br />

Rosenheimer Str. 81<br />

• Herrensauna am Hauptbahnhof,<br />

Dachauerstraße 9a<br />

• Schwabinger Mensauna,<br />

GaySauna, Düsseldorfer Str. 7<br />

20. Spexter Erotic-Store,<br />

Müllerstr. 54<br />

• UnderGround des MLC,<br />

Machtlfingerstr. 28<br />

UNTERKUNFT<br />

19. Deutsche Eiche, Hotel,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

21. Hotel Brunnenhof,<br />

Schillerstr. 36,<br />

www.brunnenhof.de<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

22. Bar zur Feuerwache,<br />

Blumenstrasse 21a<br />

23. Café Regenbogen,<br />

Lindwurmstr. 71<br />

24. Café im Sub,<br />

Müllerstr. 14<br />

Herzog-Wilhelm-Str.<br />

19. Deutsche Eiche,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

25. Edelheiss Bar,<br />

Pestalozzistr. 6<br />

Pestalozzistr.<br />

26. Eiscafé Eismeer,<br />

Pestalozzistr. 21<br />

27. Jenny was a friend of mine,<br />

Holzstr. 14<br />

28. Kiosk an der Reichenbachbrücke,<br />

Fraunhoferstr. 46<br />

2<br />

29. Kraftwerk,<br />

Thalkirchnerstr. 4<br />

30. Moro Restaurant,<br />

Müllerstr. 30<br />

31. NiL,<br />

Hans-Sachs-Str. 2<br />

Neuhauser Str.<br />

Damenstiftstr.<br />

U SENDLINGER TOR<br />

11 29 20<br />

25<br />

89<br />

26<br />

27<br />

15<br />

47<br />

Blumenstr.<br />

Müllerstr.<br />

Maxburgstr.<br />

Hans-Sachs-Str.<br />

Oberanger<br />

Unter Anger<br />

43<br />

30<br />

4246<br />

9<br />

31<br />

39<br />

14<br />

Färbergraben<br />

Blumenstr.<br />

MARIENPLATZ U S<br />

Rindermarkt<br />

40<br />

24<br />

41<br />

3948<br />

22<br />

Müllerstr.<br />

Fraunhoferstr.<br />

Corneliusstr.<br />

Klenzestr.<br />

FRAUENHOFERST. U<br />

Erhardtstr.<br />

• Prosecco, Theklastr. 4,<br />

www.prosecco-munich.de<br />

• Self Bar/Restaurant,<br />

Schäftlarnstr. 62,<br />

www.self-bar.de<br />

KULTUR<br />

32. Bayerische Staatsoper,<br />

Max-Joseph-Platz 2,<br />

www.bayerische-staatsoper.de<br />

33. City Filmtheater, Kino,<br />

Sonnenstr. 12,<br />

www.city-kinos.de<br />

34. Deutsches Theater,<br />

Schwanthalerstr. 13,<br />

www.deutsches-theater.de<br />

• Gasteig (Philharmonie),<br />

Rosenheimer Str. 5,<br />

www.gasteig.de<br />

• GOP Varieté-Theater,<br />

Maximilianstr. 47,<br />

www.variete.de<br />

• Kultur im Schlachthof,<br />

Zenettistr. 9,<br />

www.im-schlachthof.de<br />

35. Kunsthalle München,<br />

heatinerstr. 8<br />

• Lenbachhaus -<br />

Städtische Galerie,<br />

Luisenstr. 33,<br />

www.lenbachhaus.de<br />

• Museum Brandhorst,<br />

Theresienstr. 35a<br />

36. Münchner Kammerspiele,<br />

Maximilianstr. 26-28,<br />

www.muenchnerkammerspiele.de<br />

• Münchner<br />

Philharmoniker,<br />

Rosenheimer Str. 5<br />

• Münchner Volkstheater,<br />

Tumblingerstraße 29,<br />

www.muenchnervolkstheater.de<br />

37. Staatstheater am<br />

Gärtnerplatz,<br />

Gärtnerplatz 3, (089) 202411,<br />

www.staatstheater-amgaertnerplatz.de<br />

• Tierpark Hellabrun,<br />

Tierparkstr. 20<br />

Gärtnerplatz<br />

38<br />

Reichenbachstr. Reichenbachstr.<br />

28<br />

13<br />

19<br />

Frauenstr.<br />

Rumfordstr.<br />

Buttermelcherstr.<br />

17<br />

Baaderstr.<br />

Reichenbachbrücke<br />

ISAR<br />

33<br />

Maximilianstr.<br />

6<br />

Tal<br />

Steindorfstr.<br />

Corneliusbrücke<br />

RAT & TAT<br />

• Caritas Ambulanter Hospiz<br />

Dienst, Queer-Sprechstunde,<br />

jeden 1. Montag im Monat,<br />

ASZ Isarvorstadt,<br />

Hans-Sachs-Str. 14,<br />

caritas-hospizdienst@<br />

barmherzige-muenchen.de<br />

38. Diversity Jugendzentrum,<br />

Blumenstr. 11,<br />

www.diversity-muenchen.de<br />

39. Gay Outdoor Club<br />

München e.V.,<br />

Sportverein,<br />

Müllerstr. 14,<br />

www.gocmuenchen.de<br />

• Isarhechte e.V.,<br />

Sportverein, Meindlstr. 11a,<br />

www.isarhechte.de<br />

40. Koordinierungsstelle zur<br />

Gleichstellung von LGBTI*,<br />

Angertorstr. 7<br />

(Eingang Müllerstraße)<br />

41. LeTRa,<br />

Blumenstr. 29,<br />

www.letra.de<br />

42. Marikas Beratungsstelle für<br />

anschaffende junge Männer,<br />

Dreimühlenstr. 1,<br />

www.marikas.de<br />

43. Münchner Aids-Hilfe,<br />

Lindwurmstr. 71,<br />

www.aidshilfe-muenchen.de<br />

44. Münchner Regenbogen-<br />

Stiftung, Angertorstr. 7<br />

(Eingang Müllerstr.)<br />

45. Rechtsanwälte Schuster<br />

& Riedl, Eisenmannstr. 4<br />

(Fußgängerzone),<br />

(089) 23888930,<br />

www.ra-srk.de<br />

• Regenbogenfamilien,<br />

Fach- und Beratungsstelle,<br />

Saarstr. 5/II, (089) 46224606<br />

www.regenbogenfamilienmuenchen.de<br />

46. Sub e.V.,<br />

Müllerstr. 14,<br />

info@subonline.org<br />

47. Team München, Sportverein,<br />

Rumfordstr. 39<br />

www.teammuenchen.de<br />

• TransMann e.V.,<br />

Parzivalstr. 41,<br />

www.transmann.de<br />

37<br />

Isartorpl.<br />

ISARTOR S<br />

49<br />

1<br />

4<br />

5


21<br />

Wolf Schuck<br />

Facharzt für<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Nymphenburger Str. 154<br />

80634 München<br />

Tel: 089 - 595131<br />

www.hno-wolf-schuck.de<br />

Dominik<br />

Stengel<br />

Dein Physiotherapeut<br />

in Haidhausen<br />

Physiotherapie Stengel<br />

+49 (0)176 455 682 98<br />

Balanstraße 63<br />

81541 München<br />

www.physio-stengel.de<br />

Ihr Zentrum für sexuelle Gesundheit<br />

STI, Hepatitis, HIV, PrEP und PEP – wir sind gerne für Sie da!<br />

Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR<br />

Klinikum rechts der Isar der<br />

Technischen Universität München<br />

Mail: IZAR@mri.tum.de, Telefon: 089 / 4140 - 2455<br />

www.mri.tum.de/hiv-zentrum-izar<br />

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22 EYECANDY<br />

MODE<br />

Jockstraps, Unterwäsche, Bademode<br />

und vor allem sexy Bilder<br />

Das Modelabel KVRT STVFF erfreut das geneigte Auge nicht nur<br />

mit seiner hochwertigen Mode für den Mann* von Welt mit<br />

Geschmack. Auch die Bildsprache überzeugt auf ganzer<br />

(Mode-)Linie. An den Start ging die Marke 2018 und richtet<br />

sich an alle, die sich wohl in ihrem Körper fühlen. Freilich<br />

müsste, könnte das noch etwas diverser umgesetzt<br />

werden. Just sayin’ ... Produziert und vertrieben wird die<br />

Modemarke in und aus Barcelona heraus. Unser Geschenkoder<br />

auch Modetipp für dich! *rä<br />

www.kvrtstvff.com<br />

SEX<br />

Prickelnde Weihnachten mit BEATE UHSE<br />

Wer dachte BEATE UHSE gibt es<br />

nicht mehr, der irrt: Die Kultmarke<br />

hat sich im vergangenen Jahr zurückgemeldet<br />

und präsentiert – nun rein online –<br />

ein riesiges Produktportfolio für She, Him,<br />

Them & Us.<br />

Inspiration für die neue Marken-DNA ist<br />

keine geringere als die Gründerin selbst.<br />

Die im deutschen Wargenau geborene<br />

Beate Uhse (*1919 †2001) hatte viele<br />

Facetten. Sie war Kunstflugpilotin und<br />

Geschäftsfrau, aber vor allem war sie<br />

eines: Visionärin. Als gefragte Ratgeberin<br />

für Sexualität, war sie ihrer Zeit<br />

voraus und baute in den 50er-Jahren<br />

ein Versandhaus für Erotikzubehör auf.<br />

Mit großem Erfolg gründete sie wenige<br />

Jahre später das weltweit erste „Fachgeschäft<br />

für Ehehygiene“, welches sich<br />

zu einem börsennotierten Unternehmen<br />

entwickelte.<br />

Mit dem Bewusstsein für dieses Vermächtnis,<br />

zeigt das Unternehmen BEATE<br />

UHSE auch heute Haltung, Gesicht<br />

und Zeitgeist. Auf BEATE-UHSE.com<br />

erwartet Besucher:innen eine umfangreiche<br />

Auswahl an Sex Toys, Wäsche<br />

und Lifestyle-Artikeln. Das Sortiment<br />

umfasst insgesamt über 14.000 Produkte.<br />

Wer also noch auf Geschenkesuche ist,<br />

wird hier sicherlich fündig. Highlight sind die<br />

Produkte von HUEMAN. Die futuristischen<br />

Toys mit Namen wie Saturn, Neptune, Space<br />

Force oder Black Hole haben bis zu 10 Vibrationseinstellungen,<br />

sind komplett wasserdicht<br />

und entführen uns in eine andere Galaxie.<br />

www.beate-uhse.com


23<br />

GAYBOYS<br />

LIVE AM<br />

TELEFON<br />

RUF AN!<br />

NUR<br />

14<br />

AUCH MOBIL<br />

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Neu !!! - Jetzt auch mobil nur 14 Cent/Minute


24 Kultur<br />

FOTO: PINK CHRISTMAS<br />

PINK CHRISTMAS <strong>2022</strong><br />

DER ROSA ZAUBER<br />

IST ZURÜCK!<br />

Endlich hat die Adventszeit wieder<br />

einen Sinn: Der kleine, feine, wunderbare<br />

Weihnachtsmarkt Pink Christmas<br />

ist zurück!<br />

Nach zwei Jahren Zwangspause erstrahlt<br />

der Münchner Stephansplatz vom 21.11.<br />

bis 23.12. wieder ganz in pink. Und das mit<br />

allem Zipp und Zapp: Großartiger Glühwein,<br />

leckeres Essen, originelle Geschenkideen,<br />

abends Sounds mit DJ James Munich und<br />

DJ „Die tektonische Plattenverschiebung“<br />

sowie jeden Sonntag Travestie-Show<br />

mit Gene Pascale. „Wir haben in diesem<br />

Jahr das Angebot etwas reduziert und<br />

die Zelte etwas lockerer gestellt“, so Pink<br />

Christmas-Chef Robert Maier-Kares.<br />

Das wird all´ diejenigen freuen, die sich<br />

um eine mögliche Coronawelle im Winter<br />

sorgen. Keine Sorgen machen muss man<br />

sich aber um die tolle Atmosphäre dieses<br />

Events im Glockenbachviertel. Außerdem<br />

ein Plus: „Pink Christmas ist der erste und<br />

einzige klimaneutrale Weihnachtsmarkt in<br />

München“, freut sich Robert Maier-Kares,<br />

frisch zertifiziert. Auch der Benefizgedanke<br />

kommt nicht zu kurz: Neben der Münchner<br />

Aids-Hilfe, die wieder einen Info- und<br />

Prosecco-Stand betreibt, wird es auch<br />

einen Spendenfonds zugunsten von<br />

notleidenden Mitgliedern der LGBTIQ*-<br />

Community geben, die beispielsweise<br />

aufgrund der hohen Energiepreise finanziell<br />

unter Druck geraten sind. Details zu den<br />

Angeboten, den DJs und Showacts gibt’s<br />

auf der Webseite oder im Facebook-Profil<br />

des Weihnachtsmarkts. Seid dabei und<br />

macht euch bereit für eine pinkfarbene<br />

Adventszeit <strong>2022</strong>! *bm<br />

21.11. bis 23.12., täglich 16-22 Uhr, Sa/<br />

So 14-22 Uhr, www.pink-christmas.de<br />

CHRISTMAS FOLLIES<br />

Funkelndes<br />

Winter-Wunderland<br />

FOTO: WWW.PIGGY-GENE.DE<br />

Diese Show gehört zu Weihnachten wie Lebkuchen und Jingle<br />

Bells: Münchens legendäres Travestie-Duo Miss Piggy und Gene<br />

Pascale mischt mit „Christmas Follies“ die vermeintlich „stade<br />

Zeit“ wieder ordentlich auf. Die Gäste erwarten altbewährte<br />

Klassiker, aber auch neue Nummern. Neben Peggy & Gene<br />

stehen Kollegin Mandy Mitchell sowie die beiden Sänger Tom &<br />

Lucas auf der Bühne und verhandeln das Oberangertheater in ein<br />

funkelndes Winter-Wunderland. Übrigens: Auch Silvester kann<br />

man mit Peggy & Gene feiern: Ihre Silvestergala kommt zusammen<br />

mit einem Fünf-Gänge-Menü und als Stargast: Retro-Drag<br />

Betty Pearl. Auf eine schrille Adventszeit! *bm<br />

27.11. sowie 04., 05., 11., 12., 18., 19. und 23.12., 20 Uhr,<br />

Karten: 0171-2877417 oder m-piggy@t-online.de


XMAS-DINNER MIT DEAN & TRACEY<br />

Pumpsspuren im Schnee<br />

Kultur 25<br />

Im zweiten Advent laden die<br />

Münchner Drags Dean DeVille<br />

und Tracy Dash zu ihrer diesjährigen<br />

Christmas-Show.<br />

Dabei setzen die beiden ganz auf<br />

den Zauber der Weihnacht: „Wenn<br />

wir nachts durch verschneite<br />

Straßen spazieren, verfolgen wir mit<br />

Besinnlichkeit im Herzen zwei Paar<br />

Pumpsspuren im Schnee.“ So weit, so<br />

romantisch. Doch in ihrer Show verlassen<br />

sie sich nicht allein auf süßen<br />

Glockenklang, sondern ebenso auf<br />

ihre vielen Talente. Ob Live-Gesang,<br />

Comedy oder Playback-Performances:<br />

Hier gibt’s auch ordentlich etwas zu<br />

sehen und zu lachen! Dazu serviert das<br />

Team der NachtKantine ein leckeres<br />

Drei-Gänge-Menü. Das verspricht ein<br />

abwechslungsreicher Abend im Kreis<br />

von Freunden zu werden! *bm<br />

4.12., Nachtkantine,<br />

Grafinger Str. 6, 18:15 Uhr, Tickets:<br />

travestie.show@web.de<br />

FOTO: PRIVAT


26 Kultur<br />

FOTO: FORUM QUEERES ARCHIV<br />

KUNSTPREIS FÜR COSY PIÈRO<br />

Ausgezeichnetes Lebenswerk<br />

Große Ehre für die Künstlerin Cosy Pièro<br />

(Bild links mit Künstlerkollege Philipp<br />

Gufler bei einer Veranstaltung des Forums<br />

Queres Archiv). Die Wahlmünchnerin wird<br />

für ihr außerordentliches Engagement und<br />

ihre besonderen Verdienste im Bereich<br />

bildende Kunst mit dem Kunstpreis der<br />

Landeshauptstadt <strong>2022</strong> ausgezeichnet.<br />

Dotiert mit 10.000 Euro würdigt er die<br />

Leistung einer einflussreichen Künstlerin<br />

und Person, die nie die institutionelle<br />

Beachtung erhalten hat, die sie verdient.<br />

Und das kann man bei der 85-Jährigen<br />

wahrlich behaupten: Zu ihrem Werk zählen<br />

Zeichnungen, Malerei, Skulpturen und<br />

Installationen sowie Videoarbeiten und<br />

Performances. Ihre Kunst findet sich im<br />

Stadtbild unter anderem im U-Bahnhof<br />

Brudermühlstraße, für den Cosy Pièro<br />

eine großformatige Skulptur realisiert hat.<br />

Mehr noch: Die gebürtige Kölnerin, die seit<br />

den 1960er-Jahren in München lebt und<br />

arbeitet, unternahm auch einen Ausflug in<br />

die Gastronomie und eröffnete die Bar „Bei<br />

Cosy“ in der Baaderstraße, wo sie bis 1982<br />

eine vorher nie da gewesene Mischung<br />

von heterosexuellen, lesbischen, schwulen,<br />

transsexuellen und queeren Menschen<br />

und Künstler*innen zusammenbrachte.<br />

Der Kunstpreis der Landeshauptstadt<br />

wird alle drei Jahre für das herausragende<br />

Gesamtwerk von Kunstschaffenden<br />

verliehen, die eine enge Verbindung zu<br />

München als Ort ihres Wirkens haben. Wir<br />

gratulieren! *bm<br />

„HANDMADE“<br />

IM GOP<br />

Kunst mit Hand und Fuß<br />

FOTO: GOP<br />

Nichts geht über solides Handwerk. Was für<br />

so viele Bereiche im Leben gilt, ist selbstverständlich<br />

auch auf den Showbühnen der Welt<br />

richtig. Denn wer einen zauberhaften Moment<br />

kreieren will, muss vorher hart arbeiten.<br />

Die Leidenschaft, Authentizität und Brillanz<br />

von Artisten, Illusionisten, Komödianten,<br />

Musikern oder Jongleuren steht im Fokus<br />

der neuen Show „Handmade“, die ab 11.<br />

<strong>November</strong> im Münchner GOP Varieté zu<br />

sehen ist. Unterschiedliche Künstler*innen<br />

spielen zusammen mit der Lonely HusBand,<br />

den ultimativen Publikumslieblingen des<br />

GOP-Kosmos. Die musizierenden Gastgeber<br />

lassen das Ensemble glänzen und baden bei<br />

höchster Professionalität gern in Selbstironie.<br />

Und da im guten Handwerk auch der<br />

Teamgeist zählt, unterstützt das Ensemble<br />

gerne auch musikalisch die Moderatoren.<br />

Für alle auf der GOP-Bühne gilt: Alles ist von<br />

Hand gemacht, mit Köpfchen kreiert und von<br />

seiner kunstfertigsten Seite präsentiert. *bm<br />

11.11. – 15.1., GOP, Maximilianstr. 33,<br />

www.variete.de


KINO<br />

„PRIDE NIGHTS“<br />

im Kino<br />

Kultur 27<br />

Beste Neuigkeiten! Der 1997 gegründete<br />

Verbund unabhängiger, mittelständischer<br />

Kinounternehmen Cineplex begeistert zusammen<br />

mit Cinemien ab <strong>November</strong> mit<br />

einer monatlichen „PRIDE NIGHT“.<br />

Ian van der Putten, Geschäftsführer CINE-<br />

MIEN Filmverleih, verrät: „Es ist überaus<br />

wichtig, dass LGBTIQ*-Geschichten im<br />

Kino erzählt werden. Von der Romanze<br />

bis zum Drama, vom Roadmovie bis zur<br />

Komödie – die Darstellung der Vielfalt der<br />

Community inmitten unserer gesamten<br />

Gesellschaft ist wichtiger denn je. Es ist ein<br />

wunderbares Gefühl für die Community,<br />

sich selbst auf der großen Leinwand vertreten<br />

zu fühlen und landesweit sichtbar<br />

zu sein. Ich bin stolz darauf, dass Cineplex<br />

einen Ort für die LGBTQI*-Community<br />

schafft, an dem nicht nur die Mitglieder<br />

dieser Community, sondern alle Menschen<br />

unserer Gesellschaft zusammenkommen<br />

und den Reiz des LGBTIQ*-Kinos erleben<br />

können.“ Cineplex Deutschland ergänzt:<br />

„Mit der ,PRIDE NIGHT‘ verwirklichen wir<br />

ein bereits seit längerer Zeit angestrebtes<br />

FOTO: PRO-FUN MEDIA<br />

Projekt: Eine bundesweite Eventreihe, die<br />

nicht nur die LGBTIQ*-Community im Kino<br />

zusammenbringt, sondern diese Community<br />

dort – auf der großen Leinwand – auch<br />

für alle sichtbar macht. Mit der Unterstützung<br />

und Expertise von Cinemien haben<br />

wir dafür Filme ausgewählt, die ebenso<br />

inhaltlich relevant wie unterhaltsam<br />

sind und vor allem zum gegenseitigen<br />

Austausch einladen. Denn Kino ist für uns<br />

neben dem kulturellen Aspekt vor allem<br />

auch ein Ort der Begegnung.“<br />

www.cineplex.de/pridenight<br />

Oberbürgermeister<br />

Wir machen uns stark!<br />

Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,<br />

inter* und queere Menschen<br />

Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*<br />

ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München<br />

zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.<br />

Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

muenchen.de/lgbti<br />

Ist die Welle noch so steil,<br />

a bisserl was geht allerweil.<br />

www.az-muenchen.de/abo


28 Kultur<br />

Heut stirbt da Jedermann<br />

Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ ist<br />

ein Bühnenklassiker, der vor allem durch<br />

die Salzburger Festspiele, wo er jedes Jahr<br />

zur Aufführung kommt, bekannt wurde.<br />

Der Münchner Schauspieler und Kabarettist<br />

Thomas Mack bringt das strenge<br />

Mysterienspiel Anfang <strong>November</strong> als<br />

Wirtshaus-Oper auf die Kleinkunstbühne<br />

des Ludwig’s. Verschlankt, verjüngt und<br />

QUEER BESETZTE<br />

WIRTSHAUS-OPER<br />

personell ver-queert. Er selbst spielt den<br />

Jedermann, außerdem sind Dragqueens<br />

Winnie Winter und Susi Sendling, die<br />

Gastro-Fachkräfte Roland Scheibenzuber<br />

und Stefan Gartner, Matthias Niederlechner<br />

(aka Daphny Ryan), Schauspieler Franz<br />

Meyer und andere bekannte Gesichter der<br />

Community dabei. „Natürlich mussten wir<br />

das Stück adaptieren, haben Musiknummern<br />

eingebaut und den Text angepasst“,<br />

so Thomas Mack, der das Stück für die<br />

Sendlinger Theaterinitiative inszeniert<br />

und bereits mit Erfolg aufgeführt hat. Wie<br />

Jedermanns Kampf mit dem Tod ausgeht,<br />

verrät zwar schon der Titel – sehenswert ist<br />

diese Version aber dennoch. *bm<br />

4.11. 20 Uhr und 6.11. 18 Uhr,<br />

Wirtshaus Ludwig’s, Schäftlarnstr. 62,<br />

www.sendlingertheaterinitiative.de<br />

FOTO: STEFAN CASPARI<br />

SPECIAL:<br />

Queer<br />

Avenue<br />

MESSE STUTTGART<br />

26.11. – 27.11.<strong>2022</strong><br />

Fotos: Messe Stuttgart<br />

Stargäste + INFOS + TICKETS:<br />

#CCON | comiccon.de


AUSSTELLUNG<br />

ETEL ADNAN<br />

Das Lenbachhaus und die Kunstsammlung Nordrhein-<br />

Westfalen trauern um Etel Adnan, die am 14. <strong>November</strong><br />

2021 im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Nun richten<br />

sie gemeinsam die erste umfassende monografische<br />

Ausstellung zu ihrem Werk aus. Die in Beirut geborene<br />

Etel Adnan ist eine bedeutende Vertreterin der Moderne.<br />

Ihr künstlerisches und literarisches Werk zeichnet sich<br />

durch den Austausch zwischen der arabischen und der<br />

westlichen Welt aus. Das Werk der Dichterin verbindet<br />

ganz unterschiedliche Kunstformen, Medien, Sprachen<br />

und Kulturen. Ihre politische Klarheit sowie die enge<br />

Verbindung zwischen dem Schreiben und dem Malen sind<br />

zu wesentlichen Merkmalen ihres Oeuvres geworden.<br />

25. Oktober <strong>2022</strong> bis 26. Februar 2023, Städtische<br />

Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München,<br />

Luisenstraße 33, www.lenbachhaus.de<br />

MUSICALS & SHOWS<br />

Tickets: 089 55 234 444<br />

deutsches-theater.de<br />

© Susanne Brill<br />

29.11. - 11.12.<br />

1965: Untitled<br />

AUSSTELLUNG<br />

Von Menschen und Tieren<br />

– Rosa wird 80<br />

© Jeff Busby<br />

14.12. - 08.01.<br />

Alles Gute, lieber Rosa von Praunheim! Am 25.11. feiert der<br />

wichtigste lebende Queer des 20. Jahrhunderts sein Wiegenfest.<br />

Dass ein Filmschaffender stets in Bildern denkt, liegt<br />

auf der Hand. Da ist es ganz selbstverständlich, dass neben<br />

technischen Skizzen für Dreharbeiten und Storyboards<br />

auch poetische Bilder entstehen. Rosas Gemälde sind<br />

unverwechselbar, Zeichnungen erinnern vielleicht an Jean<br />

Cocteau, Gemälde vielleicht an David Hockney. Wäre Niki de<br />

Saint Phalle ein Mann gewesen, hätte er drastische erotische<br />

Szenerien entwickelt, wie sie in Rosa von Praunheims Bilderwelt<br />

vorkommen. Die Vernissage der Ausstellung findet am<br />

3. <strong>November</strong> ab 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.<br />

© Steve McNicholas<br />

3. – 26.11., Von Menschen und Tieren – Rosa wird 80,<br />

Kunstbehandlung.KG Ausstellungsraum,<br />

Müllerstraße 40, München, www.kunstbehandlung.com<br />

28.03. - 02.04.<br />

BAYERISCHER<br />

KLASSIKER IM<br />

SILBERSAAL<br />

Rosa von Praunheim „Haltet durch, Männer“<br />

© Burak Ekin<br />

Das Musical<br />

16.11. - 08.01.


30 Kultur<br />

AUSSTELLUNG<br />

FOTO: PHILIPP GUFLER<br />

EXZENTRISCHE 80ER<br />

Noch bis 6. <strong>November</strong> ist die Ausstellung<br />

„Exzentrischer 80er“ in der<br />

Kulturhalle Lothringer 13 zu sehen. Sie<br />

zeigt eine andere Geschichte der Kunst<br />

der Achtziger in der Bundesrepublik und<br />

konzentriert sich auch auf Themen wie<br />

Subkultur und Queerness.<br />

Die Ausstellung findet im Rahmen des<br />

Kunstfestivals „Various Others“ statt und<br />

ist eine spannende, queerorientierte<br />

Auseinandersetzung mit der (west-)deutschen<br />

Geschichte: „Exzentrische 80er:<br />

Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen,<br />

Rabe perplexum und Kompliz*innen aus<br />

dem Jetzt“ lautet der vollständige Titel<br />

der Gruppenausstellung. Das Projekt<br />

konzentriert sich auf Themen wie Subkultur,<br />

Queerness sowie performative und<br />

kollaborative Arbeitsweisen. Es erzählt<br />

eine andere Geschichte der Kunst der<br />

Achtziger in der Bundesrepublik – eine<br />

Geschichte jenseits der großen männlichen<br />

Meistererzählung, die bislang das<br />

Narrativ dieser Jahre dominiert. Erstmals<br />

werden die (verstorbenen) Künstler*innen<br />

Blumenschein, Nordhausen und Rabe<br />

perplexum in einer Ausstellung gezeigt.<br />

Junge Kunstschaffende wie Ergül Cengiz,<br />

Philipp Gufler und Angela Stiegler setzen<br />

sich mit deren Themen auseinander und<br />

diskutieren sie aus heutiger Perspektive.<br />

„Wir haben die letzten drei Jahre an der<br />

Ausstellung gearbeitet und sind wirklich<br />

sehr gespannt über die Reaktionen auf<br />

die Werke“, so Philipp Gufler (hier im Bild<br />

bei der Perfomance „Becoming Rabe“).<br />

*bm<br />

Various Others, Lothringer 13 Halle,<br />

Lothringer Str. 13, Mi – So 11:00 – 19:00<br />

Uhr, www.variousothers.com<br />

„DIE PÄPSTIN“ IM DEUTSCHEN THEATER<br />

Eine bemerkenswerte Karriere<br />

Im Jahr 814 trifft Johanna eine einsame Entscheidung: Sie<br />

legt ihre Frauenkleider ab, schneidet sich das Haar und<br />

gibt sich fortan als der Mönch Johannes Anglicus aus.<br />

Nach jahrzehntelangem Versteckspiel führt ihr Weg<br />

nach Rom, wo Johanna zum päpstlichen Leibarzt<br />

aufsteigt und schließlich vom römischen Volk zu<br />

dessen Nachfolger gewählt wird. Und nie darf<br />

jemand erfahren, wer sie wirklich ist … Das ist<br />

die Geschichte des Musicals „Die Päpstin“, das<br />

wegen des großen Erfolgs im Frühjahr nun Mitte<br />

<strong>November</strong> ins Deutsche Theater zurückkehrt.<br />

Mit großartigen Songs aus der Feder von Dennis<br />

Martin, mitreißenden Choreografien und opulenter<br />

Ausstattung wird erneut ein Kampf um Glaube<br />

und Liebe entfacht. Schon die Romanvorlage von<br />

Donna W. Cross war ein Riesenerfolg und wurde<br />

in Deutschland fünf Millionen Mal verkauft – das<br />

Musical ist diesem Erfolg auf den Spuren! *bm<br />

FOTO: MICHAEL BÖHMLÄNDER<br />

Ab 16.11., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 13,<br />

www.deutsches-theater.de


MESSE<br />

Die Queer Avenue auf der<br />

COMIC CON Stuttgart<br />

Neu auf der COMIC CON ist die „Queer Avenue“, die zum<br />

Tummelplatz für Extravaganz und Toleranz wird. Hier<br />

stehen Poetry Slams, Performances, Lesungen, Vorträge<br />

und eine Fotoaktion der AIDS-Hilfe Stuttgart an. Leben<br />

in die Queer Avenue bringen vor allem schillernde Persönlichkeiten<br />

aus der vielfältigen Drag- und LSBTIQ*-Szene.<br />

Zum Beispiel die „Queen of Drags“-Zweitplatzierte Aria<br />

Addams, die neben ihrem eigenen Messestand auch eine<br />

Show gibt und Drag-Expert*innenrunden moderieren wird.<br />

Performances gibt es auch von der Stuttgarter Queen Vava<br />

Vilde, die für ihre Alien-Looks bekannt ist, sowie von der<br />

glamourösen Danny Ma Fanny. Dazu kommen Robin Solf<br />

und Miss Ivanka T. vom queeren Podcast „GAG“ und die<br />

Comedy-Queen Rachel Intervention. Party-Queen Bambi<br />

Mercury ist nicht nur für ihre Shows in Fantasy-Outfits<br />

bekannt, sondern auch als DJane; sie wird für den richtigen<br />

Sound auf der Queer Avenue sorgen. Cheer it up, Girls! *bjö<br />

26. und 27.11., www.comiccon.de<br />

WILD<br />

ER<br />

WECHSEL<br />

SHOW<br />

Kultur de luxe in Lindau<br />

Die „Lindauer Starnacht“ lockt mit zwei besonders bei<br />

Queers beliebten Musiklegenden auf die pittoreske Insel<br />

im wunderschönen Bodensee. Die Headliner der „Lindauer<br />

Starnacht“ am 11. <strong>November</strong> sind Liz Mitchell von Boney<br />

M. und Marianne Rosenberg. Die landete <strong>2022</strong> zum zweiten<br />

Mal in ihrer Karriere mit einem Studioalbum vorne in<br />

den Charts, „Diva“ erklomm Platz 5. Und auch Liz Mitchell<br />

muss sich mit ihrer Version von Boney M. nicht verstecken,<br />

sie schaffte es dieses Jahr mit „The Magic of Boney M.“<br />

in den Charts auf Platz 7 – und das, obwohl das Projekt<br />

eigentlich seit 1985/86 getrennte Wege geht. Allerdings<br />

touren diverse Bands erfolgreich um die Welt, doch nur Liz<br />

hat das wohlwollende Okay von Producer Frank Farian. *rä<br />

Los geht es am 11.11. in der Inselhalle Lindau um 20 Uhr,<br />

der Einlass ist ab 18:30 Uhr. Karten bekommt man hier:<br />

www.inselhalle-lindau.de/events/lindauer-starnacht<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

GISELLE<br />

Ballett von Adolphe Adam<br />

AB 17.11.<strong>2022</strong><br />

Tickets I Tel +49 (0)89 2185 1960<br />

www.gaertnerplatztheater.de


32 Kultur<br />

FOTO: C. QUEZADA<br />

FOTO: FRANZ KIMMEL<br />

<strong>2022</strong>: Mirror Piece<br />

AUSSTELLUNG<br />

München ehrt Joan Jonas<br />

Bis Ende Februar 2023 kann man Werke von Joan<br />

Jonas in Bayern bewundern. Die spannende Ausstellung<br />

im Münchner Haus der Kunst versammelt<br />

historische Schlüsselwerke der Künstlerin.<br />

TANZ<br />

Premiere am<br />

Bayerischen Staatsballett<br />

München feiert eine Neuproduktion: Aktuell noch unter dem<br />

Arbeitstitel „Tschaikowski-Ouvertüren“ entsteht zu eben selbigen<br />

Konzertouvertüren von Peter Tschaikowski ein komplett<br />

neues Werk. Choreograf Alexei Ratmansky zählt aktuell zu den<br />

weltweit gefragtesten Choreographen im Klassischen Ballett.<br />

Dementsprechend ist es eine große Ehre, dass er in den<br />

nächsten 8 Wochen für die Compagnie ein komplett neues<br />

Ballett kreiert.<br />

In der aktuell laufenden Saison ist von Alexei Ratmansky<br />

„Bilder einer Ausstellung“ im Rahmen des mehrteiligen Abends<br />

„Passagen“ zu sehen. Neben der vom Bayerischen Staatsorchester<br />

(feiert diese Saison übrigens 500-jähriges Bestehen)<br />

live gespielten Tschaikowski-Musik gibt es bei „Romeo und<br />

Julia“ noch ein besonderes Highlight: das Liebesduett wird<br />

von einer Sängerin und einem Sänger aus dem Ensemble der<br />

Bayerischen Staatsoper gesungen. www.staatsballett.de<br />

Die 1939 geborene US-Künstlerin gehörte zu den<br />

Begründer*innen der Performance, als diese in den 1960erund<br />

1970er-Jahren nach ihrem Studium der Skulptur und<br />

Kunstgeschichte in New York aufkam. Jonas’ Schaffen ist<br />

von einem Interesse an der sozialen Funktion von Narration<br />

und Ritus für Gemeinschaften geprägt, neben frühen<br />

Untersuchungen medial vermittelter, geschlechtlicher<br />

Zuschreibungen. Seit den 2000er-Jahren beschäftigt sich<br />

die Künstlerin im Zuge des Klimawandels vermehrt mit<br />

dringenden ökologischen Fragestellungen und stellt dabei<br />

nicht-menschliche Lebensformen und -räume in den Fokus<br />

ihrer künstlerischen Betrachtung. www.hausderkunst.de<br />

FOTO: JOAN JONAS SOCIETY ARS NEW YORK DACS LONDON<br />

2018: Wolf Lights<br />

BÜHNE<br />

Erinnerung als Arbeit an der Gegenwart<br />

NAOMI TEREZA SALMON<br />

Das künstlerische Forschungsfeld<br />

verdichtet an rund 50 Tagen Premieren,<br />

Lesungen und Gastspiele auf<br />

allen Bühnen der Kammerspiele und<br />

darüber hinaus zu einem interdisziplinären,<br />

internationalen Festival.<br />

LURIE’S LYRICS PREMIERE: 16.11.<strong>2022</strong><br />

IN DER THERESE-GIEHSE-HALLE<br />

„Die Grundlagen meiner künstlerischen<br />

Erziehung erwarb ich in KZs wie Buchenwald“,<br />

schrieb Boris Lurie (1924 - 2008), KZ-Überlebender,<br />

NO!art-Gründer, New Yorker aus Riga. Sein<br />

Werk verschmelzt Poesie und böse Leichtigkeit,<br />

erzählt vom Überleben in und nach der Shoa.<br />

Lurie collagierte Bilder von Leichenbergen mit<br />

Pin-ups, attackierte Faschismus, Rassismus und<br />

den Sexismus der Konsumgesellschaft. „Lurie’s<br />

Lyrics“ würdigt seine rohe Erzählweise und kühne<br />

Sprachgewandtheit, seine spielerische, von Musik<br />

durchdrungene Poesie.<br />

Münchner Kammerspiele Festival, Tickets:<br />

Maximilianstraße 26-28, Mo-Sa: 11:00 – 19:00<br />

Uhr, Tel. +49 (0)89 / 233 966 00, theaterkasse@<br />

kammerspiele.de, www.kammerspiele.de


PREMIEREN IM GÄRTNERPLATZTHEATER<br />

Lebenslust trifft Frust<br />

Kultur 33<br />

Bei den vorweihnachtlichen Premieren<br />

des Gärtnerplatztheaters stehen<br />

mit Giselle und Rosie zwei lebenslustige<br />

Frauen im Mittelpunkt, die dennoch große<br />

Unterschiede aufweisen.<br />

Wer kennt sie nicht: „Giselle“ gilt als<br />

Archetyp des romantischen Balletts, als<br />

Höhepunkt einer Epoche, in der Zauberwesen,<br />

Geister und Feen die Tanzbühnen<br />

bevölkerten und in der das Idealbild der<br />

Ballerina geprägt wurde. Genau diese<br />

Giselle bringt das Gärtnerplatztheater ab<br />

dem 17. <strong>November</strong> auf die Bühne. Théophile<br />

Gautiers berühmtes Ballett um die<br />

an Liebeskummer verstorbene Giselle wird<br />

von Choreograf Karl Alfred Schreiner neu<br />

interpretiert und von der Tanzkompanie<br />

und dem Orchester des Staatstheaters<br />

aufgeführt.<br />

Heiterer geht es in der <strong>Dezember</strong>-<br />

Premiere zu: „Rockin’ Rosie“ lässt die<br />

1970er-Jahre auferstehen. Doch was als<br />

schrille Geburtstagsparty gedacht war,<br />

wird für Rosie durch das Auftauchen ihrer<br />

Enkelin zu einer Auseinandersetzung<br />

FOTO: CHRISTIAN POGO ZACH<br />

mit der eigenen Vergangenheit. „Rockin´<br />

Rosie“ ist ein Auftragswerk des Gärtnerplatztheaters,<br />

wird von dem erfolgreichen<br />

Musical-Duo Peter Lund und Wolfgang<br />

Böhmer (unter Mitwirkung des Ensembles)<br />

auf die Bühne gebracht und feiert am 9.12.<br />

Weltpremiere. *bm<br />

www.gaertnerplatztheater.de<br />

Gefördert<br />

von:<br />

Kunst mit Hand und Fuß<br />

10. <strong>November</strong> bis<br />

15. Januar 2023


34 Kultur<br />

„COSÌ FAN TUTTE“ IM NATIONALTHEATER<br />

Junge Liebe im Rausch der<br />

Hormone<br />

Wir alle wissen: Nichts ist für die Ewigkeit, Menschen<br />

machen Fehler und doch ist Loslassen die schwerste Übung,<br />

wenn man zum ersten Mal vor Liebe brennt. Doch kann man ewig<br />

so intensiv fühlen wie am Anfang?<br />

Am 26. Oktober feierte die Mozart-Oper „Così fan tutte“ Premiere<br />

in der Bayerischen Staatsoper. Eine Oper, die sich diesen Themen<br />

widmet, überbordende Gefühle beschreibt und dabei die<br />

Randzonen menschlicher Beziehungen streift. Mozarts „Dramma<br />

giocoso“ von 1790 wäre bis heute vielleicht nicht so bedeutend,<br />

wenn es nicht die Instabilität all dessen gleich mitverhandelte. Für<br />

die Münchner Neuinszenierung arbeiten Generalmusikdirektor<br />

Vladimir Jurowski und der australische Theater- und Filmregisseur<br />

Benedict Andrews erstmals zusammen. Taucht ein in diese wilde<br />

Welt, denn: So machen es doch alle! *bm<br />

FOTO: E. MAIWALD<br />

Ab 26.10., Bayerische Staatsoper, Max-Joseph-Platz 1,<br />

www.staatsoper.de<br />

DRAGS IN DER „DREHLEIER“<br />

Cabaret con Carne<br />

FOTO: VICKY VOYAGE<br />

Die Theater sind wieder gut besucht,<br />

die Lebensfreude kehrt zurück! Für<br />

alle Kultur- und Showhungrigen<br />

kredenzen der Magier Markus Laymann,<br />

Dragqueen Vicky Voyage sowie<br />

Dragking und Burlesque-Performerin<br />

Ruby Tuesday einen deftigen „Show-<br />

Eintopf der guten Laune“. Jeden<br />

dritten Donnerstag im Monat gibt es<br />

in der Szenerie, der Bar des Theaters<br />

Drehleier, Burlesque, Drag, Magie<br />

und Comedy zu bestaunen – immer<br />

neu und frisch zubereitet, scharf<br />

gewürzt, garniert mit wechselnden<br />

Kolleg*innen und liebevoll serviert. In<br />

entspannter Atmosphäre kann sich<br />

das Publikum in den drei Showblöcken<br />

fallen und in den Pausen mit<br />

Gerichten aus der Theaterwirtschaft<br />

verwöhnen lassen. *bm<br />

17.11., 15.12., 20 Uhr (Einlass 18:30<br />

Uhr), Drehleier, Rosenheimer Str. 123,<br />

Karten zu 17 Euro unter<br />

www.theater-drehleier.de oder<br />

https://rubyburlesque.de/linktree<br />

FOTO: ANDREAS GREGOR<br />

QUEERE POPKULTUR<br />

FLINTA*-Musikfestival<br />

2023 soll es in München das erste<br />

FLINTA*(= Frauen, Lesben, Inter, Non-<br />

Binary, Trans* und Agender)-Musikfestival<br />

geben. Die Stadtratsfraktion Die Grünen/<br />

Rosa Liste setzt sich in einem Antrag<br />

dafür ein, dieses Festival ab dem<br />

kommenden Jahr regelmäßig stattfinden<br />

zu lassen. Auf der Bühne sollen ausschließlich<br />

FLINTA* oder zumindest Bands<br />

und Gruppen mit einem mehrheitlichen<br />

FLINTA*-Anteil stehen und auch in der<br />

Produktion vertreten sein. Münchens<br />

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden<br />

(Foto) ist selbst begeisterte Festivalgängerin<br />

und meint: „Um Chancengleichheit<br />

herzustellen, um die künstlerischen<br />

Leistungen von FLINTA* sichtbar und<br />

bekannt zu machen und um eine Bühne<br />

für queere und diverse Popkultur zu<br />

schaffen, ist ein solches Musikfestival der<br />

richtige Weg.“ Stadträtin Marion Lüttig<br />

ergänzt: „Der Anteil von FLINTA* auf<br />

Bühnen ist immer noch verschwindend<br />

gering. Wir wollen daher, dass die Stadt<br />

die Initiative ergreift und ein FLINTA*-<br />

Festival ins Leben ruft. In der kleinteiligen<br />

diversen Popkulturszene gibt es auch in<br />

München bereits einige vielversprechende<br />

Ansätze, die genutzt werden können.“<br />

*bm


Foto: Y. Siegel<br />

UNDERGROUND<br />

Elektroakustische Musik<br />

„REFLUX – Festival für zeitgenössische<br />

elektroakustische Musik“ präsentiert im<br />

dritten und letzten Teil an drei Abenden<br />

Die einzige<br />

im <strong>Dezember</strong> je drei internationale<br />

Künstler*innen und Komponist*innen. Das<br />

Programm wird eine ausgewogene Mischung<br />

aus Kompositionsaufträgen/ Uraufführungen,<br />

Ausgrenzung,<br />

bereits bestehenden Werken und selten<br />

die bei<br />

aufgeführten Klassikern sein. Diese sind auf<br />

die akustischen und räumlichen Eigenheiten<br />

der Orte abgestimmt oder gar speziell für<br />

diese Orte komponiert.<br />

uns in Ordnung ist.<br />

10. – 13.12., „REFLUX – Festival für<br />

zeitgenössische elektroakustische Musik“,<br />

zangimusic.wordpress.com<br />

© <strong>2022</strong> McDonald’s<br />

Mehr Informationen unter<br />

betterm.mcdonalds.de


Diversity<br />

GETESTET<br />

RAINBOWMARKETING<br />

Eine wahre Flut von Regenbogenlogos<br />

liegt gerade erst<br />

hinter uns – gefühlt hatte fast<br />

jede Marke in den sozialen<br />

Medien irgendeine LGBTIQ*-Story an die<br />

Follower zu bringen. Das war während der<br />

CSD-Saison. Aber auch jetzt werden noch<br />

neue Kampagnen vorgestellt, wie kürzlich<br />

die von McDonalds und nun auch eine von<br />

Ford.<br />

Ford zeigt in der ersten deutschen Episode<br />

der „Tough Talks“-Videoserie, wie in der<br />

Automobilindustrie und in anderen Bereichen<br />

eine Kultur der Inklusion und Verbundenheit<br />

für die LGBTQ+-Gemeinschaft<br />

gefördert werden kann. Die europäische<br />

Interviewserie stellt laut Pressemitteilung<br />

queere Menschen ins Rampenlicht, die von<br />

ihren Herausforderungen erzählen. Damit<br />

soll ein Bewusstsein für ihre Sichtweise<br />

geschaffen und Vorurteilen vorgebeugt<br />

werden. Die Podcasterin und Moderatorin<br />

Ricarda Hofmann spricht dafür mit der<br />

Ford-Mitarbeiterin Judith Liebsch und dem<br />

Autor Balian Buschbaum. Die Gespräche<br />

fanden im regenbogenfarbenen „Very<br />

Gay Raptor“ von Ford als Safe Space<br />

statt, der auch Teil der CSD-Parade in<br />

Köln war und Ford-Mitarbeitende in<br />

der bunten Parade begleitete. Natürlich<br />

auch die Mitglieder von „Ford Pride“, dem<br />

queeren Mitarbeitenden-netzwerk des<br />

Unternehmes. Mit diesem und „anderen<br />

lokalen Partnerschaften und Veranstaltungen“<br />

unterstützt Ford nach eigenen<br />

Angaben seit über 25 Jahren die Rechte<br />

der LGBTQ+ Community. Die Videoreihe<br />

erscheint auf dem YouTube-Kanal<br />

fordindeutschland.<br />

Wie nachhaltig und inklusiv diese Kampagnen<br />

sind, wird inzwischen ebenfalls<br />

von immer mehr Playern akribisch<br />

auseinandergenommen. Die Redaktion<br />

dieses Magazins ist Teil des Projektes<br />

pink-washing.de, und wird vielleicht schon<br />

ganz bald die „Tough Talks“ einem toughen<br />

Test unterzogen haben. Schaut gerne mal<br />

rein! *ck<br />

pink-washing.de<br />

ARBEIT<br />

Get Baito – Finde Deinen Job mit Sinn<br />

Wer einem Job mit Sinn und Mehrwert<br />

für die Gesellschaft oder den<br />

Planeten sucht, ist bei Get Baito richtig.<br />

Täglich findet man hier neue, handverlesene<br />

Jobs, die den eigenen Anforderungen<br />

entsprechen: die Jobs lassen sich nach<br />

verschiedenen Kategorien wie Anstellungsart,<br />

Themenfeld, und Nachhaltigkeitszielen<br />

sortieren. Ob als Grafiker:in für<br />

ein queerfeministisches Magazin oder im<br />

Ingenieursteam für nachhaltige Windenergie,<br />

bei Get Baito ist für alle etwas<br />

dabei, die mit ihrer Arbeit einen positiven<br />

Impact machen möchten.<br />

Es gibt hierbei ganz verschiedene<br />

Arbeitgeber:innen: von staatlichen Trägern<br />

und globalen Unternehmen bis hin zu<br />

lokalen Initiativen ist alles dabei. Wer einen<br />

Job einreichen möchte kann das natürlich<br />

tun, solange die Tätigkeit zu mindestens<br />

einem der 17 globalen Nachhaltigkeitszielen<br />

der UN beiträgt.<br />

Die Jobbörse ist momentan für remote<br />

Beschäftigungen sowie für die Städte<br />

Berlin, Bonn, Frankfurt, Hamburg, Köln,<br />

München, Stuttgart, und Wien verfügbar.<br />

Neben den Stellenangeboten findet man<br />

auf deren Website außerdem noch hilfreiche<br />

Unterlagen, die im Bewerbungsprozess<br />

hilfreich sind, wie zum Beispiel Tipps und<br />

Vorlagen zu Bewerbungsunterlagen. *dp<br />

getbaito.de


TIPP<br />

I DREAM LIBRARY:<br />

Ein Projekt für literarische Gerechtigkeit<br />

Auf der Suche nach einem Geschenk für die Nichte, den Neffen, das<br />

Kind einer Freundin, oder für den örtlichen Kindergarten? Dann lohnt<br />

es sich die I Dream Library nach Buchtipps zu durchstöbern. Mit nur ein paar<br />

Klicks kann man helfen, Bücherregale diverser und vielfältiger gestalten und<br />

somit zum kulturellen Wandel beizutragen.<br />

Diversity<br />

FOTO: VARUN GABA / UNSPLASH.COM / CC0<br />

Die Vision der I Dream Library ist<br />

es, LGBTIQ* und BIPOC Personen<br />

reichlich und auf der ganzen Welt in<br />

Bibliotheken und Klassenzimmern<br />

zu repräsentieren. Dazu bieten sie<br />

Bildungsinstrumente die (ehemals)<br />

kolonisierte Gemeinschaften<br />

ganzheitlich widerspiegeln und<br />

allen Personen menschliche Werte<br />

vermitteln.<br />

Die Arbeit der I Dream Library folgt<br />

diesen vier grundlegenden Prinzipien:<br />

■ #BLACKLIVESMATTER<br />

■ #LOVEISLOVE<br />

■ #WENEEDDIVERSEBOOKS<br />

■ #OWNVOICES<br />

Ihr Ziel ist es, queere und nicht-weiße<br />

Repräsentation in Klassenzimmern,<br />

Bibliotheken und Regalen weltweit<br />

zu bereichern. Auf ihrer Website<br />

findet man eine Liste mit Büchern<br />

und Filmen, kategorisiert nach<br />

Themen und sortiert in verschiedene<br />

Altersgruppen. Außerdem entwerfen<br />

die I Dream Library auch eigene<br />

Unterrichtsmaterialien und bieten<br />

Schulungen und Beratung zu Lehrplänen<br />

und Richtlinien an. All dies<br />

mit dem Ziel die Sicherheit und die<br />

intersektionale Vielfaltsvertretung für<br />

alle Kinder, Familien, Pädagogen und<br />

Gemeinschaften zu unterstützen. *dp<br />

idreamlibary.com<br />

ADVENTSKALENDER<br />

21<br />

13 8<br />

20<br />

16 11 14 22 7<br />

12<br />

1<br />

15 4<br />

17 24 2 19<br />

23 10 3<br />

18 5<br />

6<br />

Motiv: „Kissing Santas“ Stefan Merkt<br />

Kunstwerke aus Briefmarken<br />

9<br />

Kissing Santas, 2019, Stefan Merkt<br />

Kunstwerke aus Briefmarken seit April 1989<br />

www.stampagen.de<br />

EURO<br />

9,99<br />

GAY X-MAS SHOPPING<br />

Berlin • Köln • Hamburg • München<br />

brunos.de /brunos.de @brunos_de


Diversity<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Die Diversity-Oscars<br />

<strong>2022</strong> gehen an …<br />

Die PROUT AT WORK-Foundation<br />

verleiht seit 2018 jährlich die<br />

LGBT*IQ Awards. Ausgezeichnet werden<br />

damit besonders engagierte Unternehmensnetzwerke<br />

in vier Kategorien<br />

für ihren Einsatz für die Rechte von<br />

LGBTIQ* am Arbeitsplatz. Wir stellen<br />

Awards und Preisträger*innen <strong>2022</strong> vor,<br />

die am 13. Oktober auf einer hybriden<br />

Veranstaltung geehrt wurden.<br />

FOTOS: WALTER VORJOHANN<br />

Der BIG IMPACT INITIATIVE-Award für<br />

ein Netzwerk, welches sich im Jahr 2021<br />

auf besonders nachhaltige und kreative<br />

Weise innerhalb ihres Unternehmens<br />

oder in der Gesellschaft für die LGBT*IQ<br />

Community eingesetzt hat, geht an More*,<br />

das queere Netzwerk der Otto Group. Die<br />

Begründung der Jury:<br />

MORE* - OTTO GROUP<br />

„Das Netzwerk hatte sich mit<br />

einem eigenen Transidentity-Guide<br />

maßgeblich für ein respektvolles,<br />

diskriminierungsfreies Miteinander und<br />

vor allem für die Normalisierung des<br />

Umgangs mit trans* Personen sowie<br />

die Sensibilisierung für das Thema<br />

trans* und Geschlecht am Arbeitsplatz<br />

eingesetzt. Neben der Aufklärung und<br />

Sensibilisierung zu trans* Thematiken<br />

dient der Guide gleichzeitig als<br />

Anlaufstelle für Mitarbeiter*innen und<br />

Führungskräfte bei Fragen rund um<br />

Transgeschlechtlichkeit. Durch den<br />

Transidentity-Guide wurde nicht nur<br />

viel mediale Aufmerksamkeit auf die<br />

Thematik gezogen – es nahmen sich<br />

auch einige Unternehmen ein Beispiel<br />

daran und entwickelten selbst einen<br />

auf ihr Unternehmen zugeschnittenen<br />

Transidentity-Guide.“


www.männer.media<br />

immer aktuell<br />

informiert


Diversity<br />

Der RISING STAR-Award für ein Netzwerk,<br />

dessen Gründung nicht länger als<br />

zwei Jahre zurück liegt, das aber bereits<br />

einen starken Einsatz für eine diverse,<br />

offene und tolerante Unternehmenskultur<br />

geleistet hat, geht an Pride@ergo der<br />

ERGO Group. Die Begründung der Jury:<br />

„Das junge Netzwerk hat in seiner<br />

noch kurzen Existenz bereits einiges<br />

geleistet und arbeitet in enger Kooperation<br />

mit der Diversity-Abteilung und<br />

dem Vorstand ihres Unternehmens<br />

zusammen. So wurde nicht nur<br />

eine Aktion zum Coming-out-Day<br />

veranstaltet, sondern auch deutschlandweit<br />

an Unternehmensstandorten<br />

die LGBT*IQ- Flagge gehisst sowie<br />

mit einem Truck am Kölner CSD<br />

teilgenommen. Auch intern wurden<br />

einige Erfolge erzielt. Neben dem Einführen<br />

von gendergerechter Sprache in<br />

allen Bereichen am Arbeitsplatz, sowie<br />

PRIDE@ERGO<br />

dem Thema der persönlichen Anrede<br />

und individuellen Pronomen, gab es<br />

auch Aufklärung über LGBT*IQ im<br />

Allgemeinen.“<br />

FUJITSU PRIDE<br />

Mit dem GLOBAL LEADER NETWORK-<br />

Award wird ein Netzwerk geehrt, das<br />

sich nicht nur in Deutschland, sondern<br />

global für die Chancengleichheit von<br />

LGBT*IQ-Mitarbeiter_innen einsetzt.<br />

<strong>2022</strong> geht er an das Netzwerk Fujitsu<br />

Pride. Die Begründung der Jury:<br />

„Als erstes japanisches Unternehmen<br />

hat das Gewinner*innennetzwerk<br />

2018 die UN-Standards of Conduct<br />

zur Bekämpfung der Diskriminierung<br />

von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und<br />

intersexuellen Menschen unterzeichnet.<br />

Den größten Erfolg verzeichnet Fujitsu in<br />

der Entwicklung des Fujitsu Workplace<br />

Index (FWEI), mit welchem sich das<br />

Unternehmen dazu verpflichtet, in jedem<br />

Land, in dem es vertreten ist, das Mindestniveau<br />

des genannten UN-Standards<br />

zu erzielen. Fujitsu Pride hat außerdem<br />

das weltweit von vielen Mitarbeiter*innen<br />

unterschriebene Pride Pledge eingeführt,<br />

wobei es sich um eine Liste von<br />

Maßnahmen handelt, zu welchen sich<br />

Mitarbeiter*innen des Computerkonzerns<br />

verpflichten und damit LGBT*IQ Personen<br />

innerhalb wie außerhalb des Unternehmens<br />

unterstützen.“<br />

Der SUSTAINABILITY-Award für ein<br />

Netzwerk, das Maßnahmen für LGBT*IQ-<br />

Chancengleichheit besonders nachhaltig im<br />

Unternehmen verankert und damit einen<br />

langristigen Wandel sicherstellt, geht an das<br />

Netzwerk co-pride Continental der Continental<br />

Group. Die Begründung der Jury:<br />

„Dieses Netzwerk kommuniziert<br />

LGBT*IQ-Thematiken sowohl intern als<br />

auch extern. Hierbei ist das Netzwerk<br />

nicht nur regelmäßig in Kampagnen<br />

zu Diversity, Inklusion und Belonging<br />

vertreten, sondern bietet auch ein<br />

mehrwöchiges Programm für Allies an, in<br />

welchem vermittelt wird, wie Verbündete<br />

ihre Unterstützung für die LGBT*IQ<br />

Community verbessern können. Enger<br />

Austausch mit den lokalen Diversity-<br />

Netzwerken der deutschlandweiten<br />

Continental Group steht hier auf der<br />

Tagesordnung, sodass zu den Diversity<br />

Days an verschiedenen Standorten<br />

Vorträge gehalten und Podiumsdiskussionen<br />

stattfinden können. Auch global<br />

wird daran gearbeitet, LGBT*IQ-Themen<br />

in das Unternehmen einzubringen und<br />

die IT wird so weit aufbereitet, dass eine<br />

vielfältige und wertschätzende Kommunikation<br />

möglich ist. Das Netzwerk Copride<br />

kommuniziert über Social Media<br />

Themen der LGBT*IQ Community und<br />

unterstützt hierbei die verschiedensten<br />

Aktionen und steht im engen Austausch<br />

mit lokalen queeren Vereinen, wodurch<br />

beispielsweise Sponsorings für den CSD<br />

in Hannover entstehen.“<br />

www.proutatwork.de<br />

CO-PRIDE CONTINENTAL


DATES . FREUNDE . LIEBE<br />

Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk<br />

für Schwule, Bi-Männer und Transgender. Downloade die ROMEO-App in<br />

deinem App-Store, oder melde dich auf unserer Webseite an.<br />

app.romeo.com


Musik<br />

INTERVIEW<br />

FOTO: GREGOR HOCHENBERG<br />

MAX RAABE<br />

„Wer hat hier schlechte Laune“<br />

Er möchte kein Video-<br />

Interview machen, sondern<br />

telefonieren. Auch musikalisch<br />

hechelt der Bariton aus Berlin mit<br />

seinem Palast Orchester keinen<br />

Trends hinterher. Er orientiert sich<br />

eher an den Klängen der Weimarer<br />

Republik. Dennoch fließen in<br />

einigen Stücken seines Albums „Wer<br />

hat hier schlechte Laune“ elektronische<br />

Rhythmen ein.<br />

Herr Raabe, eines Ihrer Lieder heißt<br />

„Irgendwas ist immer“. Hat Sie diese<br />

Erkenntnis dazu bewegt, die Dinge so<br />

zu nehmen, wie sie kommen?<br />

Ja. Eigentlich habe ich keine Lust, über<br />

Corona zu sprechen. Doch ich bin mit<br />

dieser Misere nur klargekommen, weil ich<br />

mir sagen konnte: Ich bin nicht schuld an<br />

diesem Stillstand. Das Orchester kann zwar<br />

nicht auftreten, wir verschieben unsere<br />

Termine. Das liegt aber nicht daran, dass<br />

wir ein schlechtes Programm haben oder<br />

uns die Leute plötzlich nicht mehr hören<br />

möchten. Der Grund ist eine Entscheidung<br />

der Regierung, die festgelegt hat: Wir dürfen<br />

nicht auf die Bühne. Dieser Entschluss<br />

war nachvollziehbar, darum konnte ich ihn<br />

akzeptieren.<br />

Haben Sie in dieser Situation die Nummer<br />

„Es wird wieder gut“ geschrieben?<br />

Oder hat der Ukraine-Krieg dafür die<br />

Initialzündung gegeben?<br />

Ich habe nie den Anspruch gehabt, die<br />

Welt zu erklären. Das Stück war schon<br />

fertig, als Putin das Nachbarland überfallen<br />

hat. Es soll nicht das widerspiegeln, was<br />

man in den Zeitungen oder Nachrichten<br />

liest, hört und sieht. Meine Lieder handeln<br />

eigentliche alle vom persönlichen Leben.<br />

Wenn mal etwas in der Beziehung oder in<br />

der Familie schiefläuft, steckt in „Es wird<br />

wieder gut“ ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />

– weil ganz am Ende gut gelaunte<br />

Musik um die Ecke kommt.<br />

Dabei trägt Ihr Album den Titel „Wer<br />

hat hier schlechte Laune“. Packt Sie<br />

zuweilen der Frust?<br />

Ich glaube, es gibt niemanden, der regelmäßig<br />

auf der Bühne steht und nicht auch<br />

eine melancholische Seite hat. Richtig<br />

schlechte Laune habe ich allerdings selten.<br />

Wenn ich mit dem Orchester sehr viel<br />

unterwegs bin und Züge ausfallen, sinkt<br />

meine Stimmung manchmal. Ich reiße<br />

mich dann aber zusammen, schließlich<br />

sind in dem Moment alle gebeutelt. Da<br />

muss man eben durch.<br />

Was kann Sie aus so einem Stimmungstief<br />

herausholen?<br />

Ein wirkliches Gegenmittel habe ich leider<br />

nicht. Ich denke bloß: Hoffentlich geht<br />

dieser Durchhänger gleich wieder weg.<br />

Hilft es Ihnen als leidenschaftlicher<br />

Radfahrer nicht, ordentlich in die<br />

Pedale zu treten?<br />

Gerade nach einem Büro- oder Studiotag<br />

bin ich heilfroh, wenn ich mich aufs Fahrrad<br />

setzen kann. Sobald mir der Wind um<br />

die Ohren weht, geht es mir automatisch<br />

besser. Die frische Luft tut mir gut, nach<br />

einer Weile denke ich einfach an andere<br />

Sachen. Deshalb leihe ich mir auch<br />

während einer Tournee gern im Hotel ein<br />

Fahrrad aus.<br />

Sind Sie inzwischen auf ein E-Bike<br />

umgestiegen?<br />

Nein. Ich ziehe es vor zu strampeln.<br />

Natürlich habe ich elektrische Fahrräder<br />

bereits ausprobiert. Für Langstrecken<br />

finde ich sie ganz praktisch, innerhalb der<br />

Stadt sind sie jedoch nichts für mich. Ich<br />

war erstaunt, wie schnell man mit diesen<br />

Rädern um die Kurve fährt. Daran muss<br />

man sich erst gewöhnen.<br />

Obgleich Sie ein normales Fahrrad<br />

vorziehen, singen Sie das Lied<br />

„Strom“. Wie kam es dazu?<br />

Die Idee entwickelte der Komponist<br />

Achim Hagemann. Zunächst war ich ein<br />

bisschen reserviert, ich fragte mich: Wollen<br />

die Leute tatsächlich von mir erklärt<br />

bekommen, wie sie sich fortbewegen<br />

sollen? Aber dann habe ich mich mit<br />

Vergnügen auf das Thema gestürzt und<br />

mit Achim das Stück fertig geschrieben.<br />

Vor allem seine Beats begeisterten mich.<br />

Sie erinnerten mich an die Musik, die mein<br />

Bruder und ich früher gehört haben. Zum<br />

Beispiel Kraftwerk.<br />

*Interview: Dagmar Leischow


DIE GRÖSSTEN MUSICAL-HITS<br />

KLASSIK<br />

Genreübergreifendes<br />

Spektakel<br />

Auf seinem neuen Album „THE PLAYER“ präsentiert<br />

2CELLOS-Star und Social-Media-Phänomen HAU-<br />

SER Latin- und Pop-Hits in neuen Arrangements für Cello,<br />

Orchester und Big Band und lädt zum Mittanzen ein.<br />

Für „THE PLAYER“ hat<br />

Hauser, der über zwölf<br />

Millionen Follower in den<br />

Social Media hat, mitreißende<br />

Neuinterpretationen<br />

sommerlicher Pop- und<br />

Latin-Klassiker aufgenommen.<br />

Hits wie „Livin’<br />

la Vida Loca“ von Ricky<br />

Martin, „La Isla Bonita“<br />

von Madonna, „Señorita“<br />

von Camila Cabello oder „Waka Waka“ von Shakira wurden<br />

für die Aufnahme neu für Cello, Big Band und Orchester<br />

arrangiert und zu einem genreübergreifenden Spektakel voll<br />

atemberaubender Virtuosität zusammengefügt.<br />

Mit seinem unwiderstehlichen Charisma und seiner herausragenden<br />

Spielfertigkeit lässt HAUSER auch Klassiker wie<br />

„Bésame Mucho“, „Quizás, Quizás, Quizás“ oder „Historia<br />

de un Amor“ mit erfrischender Leichtigkeit neu erklingen<br />

und lädt zum Mittanzen ein. Begleitet wird „The Player“ vom<br />

Czech National Symphony Orchestra unter der Leitung von<br />

Steven Mercurio. „Ich kann es kaum erwarten, THE PLAYER<br />

mit der Welt zu teilen“, sagt HAUSER. „Es ist für mich ein<br />

wahr gewordener Traum, diese Songs auf eine spielerische<br />

und frische Art neu zum Leben zu erwecken. Es war schon<br />

immer meine Vision, mit dem Cello Neuland zu betreten,<br />

und auf diesem Album habe ich Arrangements ausprobiert,<br />

die es so noch nie gegeben hat.“<br />

© DISNEY<br />

GREATEST SHOWMAN | ELISABETH | DIE EISKÖNIGIN<br />

TANZ DER VAMPIRE | U.V.A.<br />

24.02. bis 24.03.2023 auf großer Tournee unter anderem<br />

in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf,<br />

Frankfurt a.M. und in vielen weiteren Städten.<br />

www.greatest-show.de<br />

13.04. bis 06.05.2023 auf großer Tournee unter<br />

anderem in München, Hamburg, Köln, Leipzig,<br />

Frankfurt a.M. und in vielen weiteren Städten.<br />

21.09. bis 28.10.2023 auf großer Tournee unter<br />

anderem in Hannover, Köln, Berlin, Frankfurt<br />

a.M., Nürnberg und in vielen weiteren Städten.<br />

www.one-vision-of-queen.de<br />

DIE BESTE<br />

WOLFGANG<br />

PETRY<br />

PARTY<br />

IST ZURÜCK!<br />

MIT GROSSER BAND,<br />

TÄNZERN UND SOLISTEN<br />

FOTO: NORBERT BAKSA<br />

04.10. bis 02.11.2023 auf großer Tournee unter<br />

anderem in Stuttgart, Nürnberg, Leipzig, Köln,<br />

Mannheim, Berlin und in vielen weiteren Städten.<br />

www.wahnsinn-show.de


Musik<br />

DEBÜT<br />

Episch-akustische<br />

KLANGWELTEN<br />

FOTOS: DITA VOLLMOND<br />

Two Steps From Hell gehören zu den<br />

Vorreitern des „epischen Sounds“.<br />

Thomas Bergersen und Nick Phoenix gelten<br />

als die Erfinder des „epischen“ Filmmusik-<br />

Sounds und sind mit über fünf Milliarden<br />

Streams ein Internetphänomen. Nun<br />

haben die beiden Erfolgskomponisten und<br />

Producer den epischen Sound ihrer größten<br />

Hits in spektakulären Konzertarrangements<br />

für Orchester, Chor und Band neu definiert.<br />

Mit ihrem am 4. <strong>November</strong> bei Sony<br />

Classical erscheinenden Doppel-Album<br />

„Two Steps From Hell: Live – An Epic Music<br />

Experience“ definieren Two Steps From<br />

Hell, die Schöpfer des „epischen Sounds“,<br />

ihre fantastische Musik mit dem Odessa<br />

Opera Orchester, Chor und Rockband neu.<br />

Das Album enthält über zwei Stunden<br />

Musik und 28 der bekanntesten Titel der<br />

Gruppe, die im Rahmen ihrer erfolgreichen<br />

Europa-Konzerte im Sommer <strong>2022</strong> neu<br />

arrangiert und aufgenommen wurden.<br />

Genrehits wie „Heart of Courage“, „Victory“,<br />

„Star Sky“, „Protectors of the Earth“ oder<br />

„Strength Of A Thousand Men“ verbinden<br />

die in Kalifornien ansässigen Komponisten<br />

und Produzenten Thomas Bergersen und<br />

Nick Phoenix – die Masterminds hinter Two<br />

Steps From Hell – zu episch-akustischen<br />

Klangwelten zwischen Klassik, Filmmusik<br />

und Rock. Bei ihren Aufnahmen wurden<br />

die Multiinstrumentalisten von einer Reihe<br />

herausragender Solist*innen begleitet wie<br />

Esther Abrami (Violine), Skye Emanuel<br />

(Gitarre), Elaine Correa (Keyboards), Saulius<br />

Petreikis (Windwoods) oder Greg Ellis<br />

(Drums) und den Sängerinnen Merethe Solvedt,<br />

Úyanga Bold und Kamila Nývltová. Für<br />

„Two Steps From Hell: Live – An Epic Music<br />

Experience“, ihr erstes offizielles Album<br />

bei einem Major Label, haben Thomas<br />

Bergersen und Nick Phoenix die größten<br />

Hits aus ihrer Karriere neu arrangiert und<br />

ihren genredefinierenden „epischen“ Sound<br />

neu erfunden. Ein musikalisches Spektakel,<br />

das am 4. <strong>November</strong> international als<br />

Doppel-CD- und Dreifach-Vinyl sowie<br />

digital in Stereo und in den Formaten Sony<br />

360 Reality Audio und Dolby Atmos bei<br />

Sony Music erscheint.<br />

FOTO: ANTONIO DE MASI<br />

KLASSIK<br />

DARDUST: „DUALITY“<br />

Der italienische Pianist und Elektronik-Produzent<br />

Dardust stellt auf<br />

seinem Doppelalbum „Duality“, das<br />

am 28.10. bei Sony Masterworks<br />

erscheint, die akustische und elektronische<br />

Welt seines musikalischen Kosmos einander<br />

gegenüber.<br />

Faini erklärt: „Ich bin schon immer von der<br />

Psychologie fasziniert, was mir geholfen<br />

hat, den Dualismus zu verstehen, der meine<br />

musikalische Ausdrucksweise<br />

bestimmt. Für ‚Duality‘ wollte<br />

ich die beiden Extreme<br />

meiner musikalischen und<br />

künstlerischen Vorstellungskraft<br />

als Dardust aber so herausarbeiten,<br />

als würden sie von den<br />

verschiedenen Hemisphären<br />

meines Gehirns beeinflusst<br />

werden und getrennt sein: elektronische<br />

Musik und Klavier.“<br />

Die beiden Hälften von „Duality“ repräsentieren<br />

somit die beiden Hemisphären des<br />

menschlichen Gehirns. Die Soloklavierstücke<br />

auf RIGHT HEMISPHERE repräsentieren den<br />

emotionalen Teil. Sie sind von der Natur und<br />

Bezügen zur asiatischen Philosophie inspiriert<br />

und durch einen spontanen Kompositionsansatz<br />

mit Improvisationsanteil geprägt. Die<br />

elektronischen Tracks auf LEFT HEMISPHERE<br />

symbolisieren den rationalen Teil des Gehirns<br />

und den „Ingenieur“ als Künstler. Sie wurden<br />

als Klanggeometrie geformt, in der sich<br />

Pattern, Beats und Synthesizer zu einer<br />

künstlerischen Erzählung zusammenfügen.<br />

Wenngleich die Musik von Dardust somit als<br />

Herzensprojekt von Faini einer<br />

persönlichen künstlerischen<br />

Idee folgt, ist er auch mit<br />

seiner eigensinnigen Melange<br />

aus elektronischer Musik und<br />

Klassik enorm erfolgreich. Die<br />

Musik von Dardust war bei<br />

globalen Veranstaltungen wie<br />

dem Superbowl, dem NBA<br />

All Star Game, einer Keynote<br />

zur Produkteinführung<br />

von Apple und der Flaggenübergabe bei<br />

der Abschlusszeremonie der Olympischen<br />

Winterspiele <strong>2022</strong> in Peking zu hören, um nur<br />

einige zu nennen.


POP<br />

Johannes Oerding „Plan A“<br />

Die Brennweite hat sich geändert.<br />

Der Meister des Weitwinkels<br />

mit Goldsingles wie „Alles<br />

brennt“, „Kreise“ oder „An guten<br />

Tagen“, die den Nerv ganzer Pop-<br />

Jahre getroffen haben, hat sich<br />

auf diesem Album mit Freunden,<br />

Familie, Beziehung und sich<br />

selbst auseinandergesetzt.<br />

„Meine Songs waren immer<br />

persönlich, aber diesmal habe ich mich gefragt, was uns<br />

menschlich und emotional macht. Es hat vielleicht mit der Zeit<br />

zu tun, in der wir seit zweieinhalb Jahren leben oder vielleicht<br />

liegt es am Älterwerden – jedenfalls habe ich mich mehr als<br />

sonst mit dem befasst, was direkt um mich herum passiert.“<br />

POP<br />

Spice Girls „Spiceworld“<br />

Ein wirklich feines Jubiläum,<br />

das Fans und Sammler*innen,<br />

Popmusik-Liebhaber*innen und<br />

Nerds hier feiern können: ein<br />

Vierteljahrhundert „Spiceworld“!<br />

Das zweite Album der vor<br />

allem in den 1990er- und<br />

frühen 2000ern aktiven und<br />

bis heute immer erfolgreichen<br />

Band erschien 1997, das wird<br />

dieses Jahr gefeiert. Und zwar mit einer um Demoversionen,<br />

Remixen und bisher unveröffentlichten Liedern gewürzten<br />

Neuveröffentlichung von „Spiceworld“. Das Album erscheint<br />

als 2CD, Vinyl und digital – immer mit den Charthits „Spice Up<br />

Your Life“, „Too Much“, „Stop“ und „Viva Forever“. *rä<br />

MAX RAABE<br />

DAS NEUE ALBUM<br />

WER HAT HIER<br />

SCHLECHTE LAUNE<br />

MAX RAABE<br />

WER HAT HIER SCHLECHTE LAUNE<br />

JETZT IM HANDEL<br />

www.palast-orchester.de/de/termine<br />

Musik<br />

ON<br />

TOUR<br />

VÍKINGUR<br />

ÓLAFSSON<br />

FROM AFAR<br />

Ein Repertoire,<br />

zwei Klangwelten<br />

— Víkingur Ólafsson<br />

kehrt zurück zu seinen<br />

musikalischen Wurzeln<br />

Jetzt im Handel<br />

THESE ICONS ARE BACK<br />

HOUSE<br />

SUNSET CHILL<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Mit einer 4CD-Box feiert das Hamburger House- und<br />

Eurodance-Musiklabel KONTOR Records zwei Jahrzehnte<br />

Anerkennung einer äußerst erfolgreichen Sampler-Reihe. Mit<br />

dabei sind Größen wie Blank & Jones, ATB, Markus Gardeweg,<br />

Tom Novy, SONO und auch Tinlicker & Helsloot. Achtzig Tracks,<br />

darunter auch Klassiker wie „Beachball“ von Nalin & Kane, „Walk<br />

a Mile in My Shoes“ von Coldcut feat. Robert Owens oder „Summer<br />

Madness“ von der Disco-Legende Kool & The Gang. Unsere<br />

Anspieltipps auf „SUNSET CHILL – Best of 20 Years“ sind<br />

DJ Koze mit „Blume der Nacht“, Bicep mit „Glue“, Milky Chance<br />

„Colorado (Icarus Remix)“ sowie Burt Bacharach „What the World<br />

Needs Now Is Love“ und Hot Natured & Ali Love „Benediction“.<br />

Den Sampler gibt es auch auf Vinyl! *rä<br />

kontorrecords.de<br />

DAS<br />

ALBUM<br />

HIER<br />

DAS NEUE ALBUM AB 28.10.<strong>2022</strong>


Musik<br />

NACHGEFRAGT<br />

BLUE:<br />

FOTO: ALICE BACKHAM<br />

Aller Ehren wert<br />

Zum 20-jährigen Jubiläum zeigt<br />

die englische Boyband, dass<br />

unvermindert mit ihr zu rechnen<br />

ist und veröffentlicht das starke<br />

neue Album „Heart & Soul“.<br />

Insbesondere in zwei Situationen, so erzählt<br />

Antony Costa via Zoom, merke er doch<br />

recht nachdrücklich, dass er eben keine 21<br />

mehr ist – sondern 41. „Wenn ich mit meinen<br />

Kindern um die Wette renne, sehe ich regelmäßig<br />

ihre Hacken“, plaudert der – wie alle<br />

Blue-Boys – in London lebende Costa aus<br />

dem Familienleben. Der Nachwuchs sei acht<br />

und fünf Jahre alt, unermüdlich und „eine<br />

erstklassige Alternative zum Fitnessstudio.“<br />

Wirklich angesetzt hat der Sänger, soweit<br />

man das am Bildschirm begutachten kann,<br />

natürlich nicht, Costa wirkt fit und bestätigt<br />

auf Nachfrage, dass, soweit er das beurteilen<br />

könne „alle Knochen und Körperfunktionen<br />

in Schuss seien“. Seines Alters werde er<br />

zudem gewahr, wann immer er Musik höre.<br />

Während der Nachwuchs längst flüssig in<br />

der Streaming-Welt unterwegs sei (und<br />

bevorzugt Ariane Grande konsumiere), suche<br />

Costa immer noch gerne eine Einrichtung<br />

namens „Plattenlade“ auf, um dort CDs zu<br />

kaufen. „Ich liebe es einfach, meine Musik<br />

in der Hand zu halten“, so Antony. „Ich<br />

komme noch aus einer Ära, in der wir Kassetten<br />

vor – und zurückspulten, um unsere<br />

Lieblingslieder zu hören. Wenn ich ehrlich<br />

bin, vermisse ich das ein bisschen. Doch<br />

es ist klar, dass auch uns nichts anderes<br />

übrigbleibt, als uns um Streaming- und<br />

Social-Media-Plattformen zu kümmern.<br />

Es ist nervig, aber wir müssen mit der Zeit<br />

gehen.“ Anpassungsfähiger ist der Sänger,<br />

was die Blue-Mitgliedschaft als solche<br />

angeht. „Champagner und wilde Partys<br />

waren anfangs geil, aber sind uns heute total<br />

unwichtig. Letzen Endes ist Blue für uns der<br />

Job, den wir machen, um unsere Familien zu<br />

ernähren und unsere Häuser abzubezahlen.“<br />

Die Zeit als solche ist halt nicht stehengeblieben.<br />

Antony Costa, Simon Webbe, Duncan<br />

James und Lee Ryan sind inzwischen<br />

alle um die 40 und Väter.<br />

Duncan outete sich 2009<br />

als bisexuell und 2012<br />

als schwul und lebt mit<br />

einem Mann zusammen.<br />

Im Nachhinein, so sagte<br />

er, bereue er es, nicht<br />

schon viel früher mit<br />

offenen Karten gespielt<br />

und seine Homosexualität<br />

so lange geheim<br />

gehalten zu haben. Grund<br />

sei die Angst gewesen,<br />

ein queerer Boygroup-Sänger könne die<br />

Karriere der ganzen Band torpedieren. „Vieles<br />

hat sich in den vergangenen zehn bis zwanzig<br />

Jahren geändert und aus heutiger Sicht<br />

können wir sagen, dass die Befürchtungen<br />

unbegründet waren“, sagt Costa. „Wir haben<br />

Duncan immer unterstützt und könnten<br />

nicht stolzer auf ihn sein.“<br />

Der durchaus knifflige Spagat zwischen<br />

Nostalgie und Spagat gelingt der Band auf<br />

dem neuen Studioalbum „Heart & Soul“<br />

ausgezeichnet. Natürlich sind die vier längst<br />

nicht mehr jene Jünglinge wie zu Anfang<br />

der Karriere im Jahr 2001, als sie gewissermaßen<br />

als britischer Gegenentwurf zu den<br />

US-Weltstars Backstreet Boys und NSYNC<br />

sowie zur irischen Konkurrenz von Westlife<br />

ins Leben gerufen wurden. Auch die<br />

Teilnahme am ESC, als Blue in Düsseldorf<br />

Platz Elf belegte, liegt schon wieder elf<br />

Jahre zurück. Aber qualitativ steht die neue<br />

Musik den frühen Superhits „All Rise“ oder<br />

„Too Close“ sicher nicht nach. Was sie auf<br />

ihrem coronabedingt<br />

um ein Jahr verspäteten<br />

Jubiläumswerk zum<br />

20-jährigen Dienstjubiläum<br />

veranstalten,<br />

ist aller Ehren wert.<br />

„Haven’t Found You<br />

Yet“ steht mit seiner<br />

melodischen Gefälligkeit<br />

den großen Erfolgen<br />

ebenso wenig nach<br />

wie das extrem Danceorientierte<br />

Titelstück<br />

oder das schwungvolle „Dance With Me“,<br />

eine Neuaufnahme des R&B-Hits der<br />

Band 112. Besonders auffällig sind die die<br />

akustische Ballade „Stop“ sowie das mehr<br />

als nur leicht unanständige Sexy-Nummer<br />

„Man Do“, die sich unverkennbar vor Prince<br />

verbeugt. „Wir sind erwachsene Männer, die<br />

Geschlechtsverkehr haben“, kommentiert<br />

Costa mit einem Lächeln.<br />

*Interview: Steffen Rüth


Musik<br />

FOTO: STIAN ANDERSEN<br />

COMEBACK<br />

A-HA<br />

„True North“<br />

Mit ihrem 11. Studioalbum, das<br />

gleichzeitig ein sehr unmittelbares<br />

Dokument dessen Entstehung ist, haben<br />

a-ha neues Terrain betreten. Es gibt einen<br />

Film dazu.<br />

„Zunächst hatten wir die Idee, eine Studio-<br />

Session live aufzunehmen“, erklärt Paul.<br />

„Dann wollten wir eine Studio-Session<br />

filmen. Das Ganze hat sich dann zu einer<br />

Produktion mit dem norwegischen Orchester,<br />

der Arktischen Philharmonie, entwickelt,<br />

mit der wir zusammengearbeitet haben.“<br />

Das alles ist im Film zu sehen. In „True<br />

North“ performen a-ha gemeinsam<br />

mit dem Orchester und<br />

nehmen gemeinsam Songs auf.<br />

Zudem wird die Landschaft rund<br />

um Bodø gezeigt, in der Magne,<br />

Morten und Paul über True North<br />

sprechen. In wiederkehrenden<br />

Sequenzen stellen Schauspieler/-<br />

innen das Leben im Norden dar. Der<br />

mehrdimensionale Film schlägt einen<br />

erzählerischen Bogen, der den Spirit der<br />

neuen Songs verkörpert und aufzeigt, wie<br />

wir alle mit unserer Umwelt verbunden sind.<br />

Stian Andersen, ein langjähriger Partner von<br />

a-ha, hat dabei Regie geführt. „True North<br />

ist ein persönlicher Brief von a-ha vom<br />

Polarkreis, ein Gedicht vom hohen Norden<br />

Norwegens mit neuer Musik“, so Magne.<br />

www.ahatruenorth.com<br />

DIE GRÖSSTE ABBA-TRIBUTE-SHOW DER WELT<br />

THE SHOW<br />

14.04.23 LINGEN<br />

15.04.23 FRANKFURT<br />

16.04.23 OBERHAUSEN<br />

18.04.23 LEIPZIG<br />

WWW.ABBAMANIA-THE-SHOW.DE<br />

19.04.23 NÜRNBERG<br />

20.04.23 KÖLN<br />

22.04.23 ZÜRICH<br />

23.04.23 MÜNCHEN<br />

25.04.23 WIEN<br />

26.04.23 STUTTGART<br />

28.04.23 HAMBURG<br />

29.04.23 HANNOVER<br />

30.04.23 BERLIN<br />

semmel.de<br />

Tickets:


FILM<br />

INTERVIEW<br />

NACHGEFRAGT BEI<br />

FOTOS: SALZGEBER<br />

JOÃO PEDRO RODRIGUES<br />

1966 in Lissabon geboren, gehört<br />

er schon lange zu den spannendsten<br />

und ungewöhnlichsten Regisseuren<br />

des queeren europäischen Kinos. Nach<br />

Meisterwerken wie „To Die Like a Man“<br />

oder „Der Ornithologe“ (beide zu sehen bei<br />

MUBI) erzählt er nun in „Irrlicht“ (ab 8.12. im<br />

Kino) von einem Prinzen, der davon träumt,<br />

Feuerwehrmann zu werden – und in der<br />

Ausbildung eine leidenschaftliche Beziehung<br />

mit seinem Ausbilder beginnt. Wir<br />

trafen Rodrigues zu nach der Weltpremiere<br />

des Films in Cannes zum Interview.<br />

Herr Rodrigues, Ihr neuer Film<br />

„Irrlicht“, dessen ungewöhnlicher<br />

Stil und Tonfall gar nicht so leicht<br />

zu vermitteln. Wie würden Sie ihn<br />

beschreiben?<br />

Hm… Er fängt auf jeden Fall als Science-<br />

Fiction an, wird dann zur Komödie und<br />

schließlich zu einem Musical. Außerdem hat<br />

„Irrlicht“ auch etwas Theatralisches, sogar<br />

mit Türen, die sich öffnen und schließen wie<br />

ein Bühnenvorhang. Und inhaltlich steht<br />

vielleicht im Zentrum die Frage, wie man sich<br />

nach außen präsentiert und vor allem herausfindet,<br />

wer man eigentlich selbst wirklich<br />

ist. Aber der erste Impuls war auf jeden Fall,<br />

mal eine Komödie zu drehen. Das hatte ich<br />

mir schon lange einmal gewünscht.<br />

So humorvoll der Film ist, so sehr<br />

verhandelt er auch ernste Themen,<br />

von Rassismus und Faschismus bis hin<br />

zur globalen Erwärmung. War das ein<br />

Balanceakt?<br />

Eigentlich empfinde ich jeden meiner Filme<br />

als Balanceakt. Was mir aber keine Angst<br />

macht, denn ich liebe es, Risiken einzugehen.<br />

Und finde, dass das moderne Kino<br />

dieser Tage viel zu wenige Risiken eingeht.<br />

Abgesehen davon bin ich gerade der Meinung,<br />

dass schwere Themen sich am besten<br />

mit Leichtfüßigkeit und Witz erzählen lassen.<br />

Ich glaube nicht, dass ich all das, was in „Irrlicht“<br />

steckt, in einem bedeutungsschweren<br />

Drama hätte unterbringen können.<br />

Wonach haben Sie die Songs für den<br />

Film ausgesucht?<br />

Ich wollte möglichst viele unterschiedliche<br />

Songs verwenden, von einem Kinderlied,<br />

wie es nun am Anfang vorkommt, bis hin<br />

zu zeitgenössischer portugiesischer Musik.<br />

Viele der Lieder haben natürlich auch eine<br />

Bedeutung. „Fado do Embuçado” von João<br />

Ferreira Rosa zum Beispiel ist ein royalistischer<br />

Song, der voller Nostalgie für die<br />

Monarchie und der Zeit, bevor Portugal eine<br />

Republik wurde. Und das Lied von Amália<br />

Rodrigues, das zu hören ist als die beiden<br />

Protagonisten Sex im Wald haben, ist eines,<br />

das heute am liebsten ignoriert wird, weil der<br />

Text so rassistisch ist. Sie war eine unserer<br />

größten Fado-Sängerinnen, quasi unsere<br />

Edith Piaf, und selbst sehr progressiv. Aber<br />

sie war eben in einem musikalischen Genre<br />

aktiv, das konservativ ist.<br />

Haben Sie sich für die Choreografien<br />

an klassischen Musicals orientiert?<br />

Meine Choreografin Madalena Xavier haben<br />

zur Inspiration tatsächlich viele Klassiker<br />

angeguckt, von Vincente Minnelli und Jaques<br />

Demy natürlich, auch alles von Gene Kelly<br />

und Stanley Donan, Ginger Rogers und<br />

Fred Astaire. Aber gleichzeitig ist „Irrlicht“<br />

natürlich kein traditionelles Musical. Musical-<br />

Komödie trifft es besser finde. Und dafür<br />

haben wir auch viele moderne Musikvideos<br />

als Beispiel herangezogen, etwa „Anima“<br />

von Thom Yorke, das ja von Paul Thomas<br />

Anderson inszeniert wurde. Oder die Videos<br />

von Perfume Genius.<br />

Was finden Sie denn schwieriger zu<br />

drehen, Tanz- oder Sexszenen?<br />

Die Choreografien der Tanzszenen waren<br />

auf jeden Fall die größte Herausforderung<br />

für mich und uns alle. Zum Glück hatten<br />

wir recht viel Zeit in der Vorbereitung und<br />

konnten das lange genug proben. Sexszenen<br />

dagegen sind für mich eigentlich Szenen<br />

wie alle anderen auch. Klar, es sind dann<br />

immer deutlich weniger Menschen am<br />

Set, und ein wenig Feingefühl im Umgang<br />

mit den Schauspielern sollte man schon<br />

haben. Aber als Regisseur versuche ich, so<br />

selbstverständlich und entspannt damit<br />

umzugehen als würde ich eine Unterhaltung<br />

am Küchentisch filmen.<br />

*Interview: Patrick Heidmann<br />

Das ganze Interview gibt es auf<br />

männer.media


KINO<br />

Raue Sitten, Freundschaft<br />

und zarte Poesie<br />

Der bereits im Vorfeld gefeierte isländische Film „Beautiful<br />

Beings“ von Regisseur Guðmundur Arnar Guðmundsson<br />

startet im <strong>November</strong> im Kino. Und er wird ins<br />

Rennen um die Oscars geschickt!<br />

FOTOS: SALZGEBER<br />

Ein warmer, gleich zu Anfang auch sehr trauriger und<br />

berührender Film über das Erwachsenwerden. Und ein<br />

Lehrstück über toxische Maskulinität und Pubertät –<br />

doch jetzt muss man nicht erschrecken, der Film ist<br />

trotz aller gezeigten Gewalt<br />

wunderbar. „Als ich nach Ideen<br />

für meinen zweiten Spielfilm<br />

gesucht habe, wurde ich<br />

immer wieder von bestimmten<br />

Träumen heimgesucht, bis<br />

ich schließlich anfing, diese<br />

Geschichte aufzuschreiben“,<br />

so der Regisseur über seine<br />

Inspiration. „Ich und meine<br />

Kindheitsfreunde kommen<br />

aus gewöhnlichen Arbeiterfamilien.<br />

Gleichzeitig fühlte<br />

sich unsere Welt einzigartig<br />

an: der sarkastische Humor,<br />

das brutale Verhalten – und Eltern, die ihr eigenes<br />

Leben nicht wirklich im Griff zu haben schienen. Hinzu<br />

kam in meiner Familie der Glaube an bedeutungsvolle<br />

Träume und an übernatürliche Sinneswahrnehmung“,<br />

so Guðmundur Arnar Guðmundsson. Erzählt wird von<br />

einer entstehenden Freundesclique, die zusammen<br />

erwachsen wird. Doch die familiäre Situation ist teils<br />

alles andere als gut, Gewalt und Drogen spielen mit und<br />

gleich zu Beginn erlebt man körperliche Gewalt und<br />

Mobbing aufgrund sozialer Benachteiligung. Trotzdem<br />

ist es kein trauriger Film. Es ist ein ehrlicher, blutiger und<br />

brutaler Film, der aber auch das Schöne zeigt … *rä


BUCH<br />

KALENDER<br />

Inselbauern<br />

Auch im kommenden Jahr muss man nicht<br />

auf die Gesellschaft von Landwirten von der<br />

grünen und saftigen Insel verzichten, der<br />

„Irish Farmer Calendar“ kann schon jetzt<br />

bestellt werden.<br />

BILDBAND<br />

Romain Bergers Buch<br />

Der französische Künstler und all seine Fans haben Grund zur<br />

Freude: Ende September erschien sein Buch „Life’s a Cabaret“.<br />

Und das versammelt erotische queere Kunst in wunderbarer Manier.<br />

Frivole Salonkunst möchte man fast schreiben. Oh, passiert.<br />

Muskeln, Männer, Natur und Witz von der<br />

Insel, die mit dem Kobold Leprechaun gruselt<br />

und mit ihrer Butter verwöhnt. „In seinem 13.<br />

Jahr zeigt der Irish Farmer Calendar einige der<br />

hübschesten Bauern Irlands in einer Vielzahl<br />

von niedlichen und urkomischen Posen“, verrät<br />

Ciara vom Team vorab. Und ja, diese Posen<br />

sind lustig, sexy und auch erotisch ... *rä<br />

farmercalendar.com<br />

„,Life’s a Cabaret‘ ist ein 84-seitiges Fotobuch mit all meinen Kreationen<br />

seit 2018. Es gibt eine signierte und eine unsignierte Ausgabe,<br />

die zum Verkauf angeboten wird. Herausgegeben wird das Buch von<br />

MenOnPaperArt, einem britischen Verlag, und kann derzeit im Shop<br />

des Verlags vorbestellt werden, um ab dem 26. September nach Hause<br />

geliefert zu werden. Das Bild ,Give Them Some Brioche‘ entstand mit<br />

einer Dragqueen aus der französischen Version von ,RuPaul’s Drag<br />

Race‘.“ Großartig, sinnlich, kitschig, wunderbar. *rä<br />

www.romainberger-photography.com<br />

BILDBAND<br />

Den Gipfeln entgegen!<br />

Die wahrlich zeitlose Schönheit der Alpen<br />

in Photochromen aus der Zeit um 1900<br />

kann man dank dem Kölner TASCHEN<br />

Verlag zu sich nach Hause holen. „The<br />

Alps 1900. A Portrait in Color“ ist ein ganz<br />

wunderbares Buch, das Fernweh stillt und<br />

den Geist entspannt.<br />

Mitunter erdrückt<br />

einen diese Enge.<br />

Diese Enge aus Stress,<br />

Druck, überempfindlichen<br />

Narzissten,<br />

dieses Labyrinth aus<br />

(An-)Forderungen der<br />

Umwelt, toxischen<br />

Verhaltensweisen,<br />

hässlichen<br />

Umgangsformen<br />

und wetternden<br />

(Wahl-)Familienmitgliedern. Da kann es<br />

sehr befreiend – und nachweislich gesund<br />

– sein, einfach mal oben zu sein und auf<br />

diese kleine Welt mit all ihren Bewohnern<br />

zu gucken. Alles erscheint so<br />

nebensächlich, flüchtig, unbedeutend<br />

und mitunter unsinnig.<br />

Oben auf einem Berg zu stehen,<br />

räumt den Kopf auf und versorgt<br />

dich mit viel neuer Energie. Da<br />

wir aber nicht einfach so mitten<br />

in der Arbeitswoche<br />

diesem Genuss nachgehen<br />

können, kann alpiner<br />

Eskapismus in Buchform durchaus<br />

guttun. Die Berge, sie rufen …<br />

„The Alps 1900. A Portrait in Color“<br />

ist so ein Buch. Und vor allem hat<br />

es noch einen Trumpf in der Hinterhand:<br />

die verklärte gute alte Zeit.<br />

Denn hier versammelt wurden ja nur<br />

Photochrome aus der Kaiserzeit,<br />

Jahre vor dem Ersten Weltkrieg<br />

aufgenommen, als die (unsere!) Welt<br />

scheinbar noch in Ordnung war. Süßliche<br />

Gedanken, klar, aber erlaubt, um sich zu<br />

erholen. „The Alps 1900. A Portrait in Color“,<br />

so der Verlag via E-Mail, „entführt uns in<br />

eine hinreißend altmodische Zeit, in der die<br />

ersten Berg- und Zahnradbahnen Herren in<br />

Lederhosen und Damen in langen Röcken<br />

an den Rand der Gletscher brachten, in der<br />

einheimische Bergführer mit Touristen auf<br />

Maultierrücken unterwegs waren, Bergsteiger<br />

als Verrückte galten und Skifahrer eine<br />

Kuriosität darstellten.“ Ein sehr schönes,<br />

600 Seiten starkes, mehrsprachiges Buch<br />

für dich, ein stylishes Objekt für deine<br />

Wohnung, ein klasse Geschenk für alle, die<br />

die Alpen lieben. *rä<br />

www.taschen.com<br />

FOTO: © PHOTODISCOVERY/FORMER WALTER COLLECTION


Lust auf<br />

Stellungswechsel?<br />

Dein MSD Podcast zur<br />

Sexuellen Gesundheit<br />

Jetzt gleich<br />

reinhören:<br />

www.msd.de<br />

DE-NON-03831


Reise<br />

FOTOS: VIRGINATLANTIC.COM<br />

SYDNEY<br />

Kylie eröffnet WorldPride<br />

2023<br />

Pop-Ikone Kylie Minogue wurde als Headlinerin für das<br />

Eröffnungskonzert „Live and Proud“ am 24. Februar<br />

2023 bestätigt, bei dem sie ein speziell für den Abend<br />

kreiertes Set spielen wird.<br />

VIRGIN ATLANTIC<br />

Revolutionäre<br />

Uniform-Politik<br />

Die Besatzung, Piloten und<br />

das Bodenpersonal der britischen<br />

Fluggesellschaft Virgin Atlantic können<br />

seit Oktober die Uniform tragen, in der sie sich am wohlsten<br />

fühlen – unabhängig davon, ob der rote Rockanzug bzw. die<br />

bordeauxfarbene Hose ursprünglich für Männer oder Frauen<br />

gedacht war. Virgin Atlantic hat eine Politik der Geschlechteridentität<br />

angekündigt, die es ihren Mitarbeitern ermöglicht,<br />

selbst zu wählen, welche der von Vivienne Westwood entworfenen<br />

Uniformen sie bei der Arbeit tragen – „unabhängig<br />

von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrem<br />

Geschlechtsausdruck“, so die Airline in einer aktuellen Pressemitteilung.<br />

Die Airline, für deren neue Politik unter anderen<br />

die „RuPaul’s Drag Race“-Jurorin Michelle Visage wirbt, wird<br />

außerdem optionale Pronomenausweise für Besatzung und<br />

Passagiere verwenden, die diese beim Check-in anfordern<br />

können, um sicherzustellen, dass alle mit ihren bevorzugten<br />

Pronomen angesprochen werden. *dax<br />

www.virginatlantic.com<br />

Ihr letzter Auftritt beim Mardi Gras – Sydneys Gay Pride<br />

– war 2019, als sie die Menge mit einem Überraschungsauftritt<br />

begeisterte. Laut dem Minister für Tourismus und<br />

Kunst in New South Wales, Ben Franklin, werden bis zu<br />

500.000 Menschen zum ersten WorldPride der südlichen<br />

Hemisphäre erwartet: „Wir sind bereit, unsere vielfältige<br />

und inklusive Stadt zu feiern und einem globalen Publikum<br />

zu präsentieren sowie unsere Kreativität, Innovation und<br />

einzigartigen Natur- und Kulturerlebnisse zu unterstreichen,<br />

für die die Harbour City international bekannt ist.“ Der<br />

WorldPride in Sydney findet vom 17. Februar bis 5. März<br />

2023 mit mehr als 300 Veranstaltungen statt, darunter<br />

auch eine Strandparty am berühmten Bondi Beach sowie<br />

ein Demonstrationszug über die Harbour Bridge. *dax<br />

https://sydneyworldpride.com<br />

FOTO: DARENOTED LTD<br />

MIAMI<br />

Neuer LGBTIQ*-Guide<br />

FOTO: MIAMIANDBEACHES.COM<br />

Ob Infos zu aktuellen Events<br />

oder Tipps für Strände, Kultur<br />

und die vielfältige LGBTIQ*-<br />

Szene: Ein neuer deutschsprachiger<br />

Guide macht deutlich,<br />

warum der Großraum Miami<br />

zu den beliebtesten schwulen<br />

Urlaubszielen der USA gehört.<br />

Von schwulen Groß-Events bis<br />

hin zu einer lebendigen, aber auch<br />

familienfreundlichen queeren<br />

Szene, von kulturellen Highlights<br />

bis zu aufregenden Outdoor-<br />

Abenteuern ist der Großraum<br />

Miami und Miami Beach ein<br />

ideales Ziel für LGBTIQ*-Urlauber.<br />

Der neue Reiseführer gibt nicht<br />

nur einen Überblick über die<br />

schönsten Strände, spannendsten<br />

Bars und heißesten Events,<br />

sondern lässt auch Insider wie<br />

den schwulen DJ Hottpants zu<br />

Wort kommen. Darüber hinaus<br />

widmet sich der 16-seitige Guide<br />

auch dem Thema Kunst und<br />

stellt sechs queere Künstler vor,<br />

die mit ihren Werken die Szene<br />

bereichern, darunter Carlos<br />

Betancourt, José Rafael Perozo<br />

oder die zwischen Miami und<br />

Berlin pendelnde Bildhauerin und<br />

Kuratorin GioVanna Gonzalez.<br />

*dax<br />

www.maenner.media/guide-miami


Anzeige<br />

PINK ALPINE – GAY-MÄNNERREISEN<br />

Neues Reiseformat „City & Culture“<br />

FOTOS: PINK ALPINE<br />

Pink Alpine hat sich zum führenden<br />

Anbieter von geführten Gay-Reisen im<br />

deutschsprachigen Raum entwickelt.<br />

Waren bisher sportliche Aktivitäten<br />

dominierend, können auf den Pink-<br />

Alpine-Reisen jetzt auch europäische<br />

Städte mit Fokus Architektur, Kultur<br />

und Kulinarik zusammen mit lokalen<br />

Guides erkundet werden.<br />

VOM LOKALEN GAY-GUIDE<br />

INSIDERTIPPS ERHALTEN<br />

Seit über zehn Jahren plant und organisiert<br />

Pink Alpine für schwule Männer und deren<br />

Freunde Reisen und Touren.<br />

Ganz neu lassen sich jetzt auch<br />

Städte erkunden, die nicht auf<br />

Anhieb mit Städtereisen in<br />

Verbindung gebracht werden.<br />

Im neuen Reiseformat „City<br />

& Culture“ lernt man sie von<br />

einer anderen Seite kennen,<br />

möglichst weit weg vom<br />

Massentourismus. Der lokale<br />

Guide kennt seine Stadt wie<br />

die eigene Hosentasche und<br />

gestaltet die Rundgänge mit<br />

dem Blick durch die „Gay-Brille“.<br />

In nur wenigen Tagen begegnet<br />

man den versteckten Besonderheiten<br />

und kommt in den Genuss von Museumsführungen,<br />

Kochkursen, Stadtführungen<br />

mit dem Fokus auf die Geschichte der<br />

Homosexualität, Degustationen und<br />

vielem mehr. Des Weiteren erhält man viele<br />

Insider-Tipps zu Restaurants, Bars sowie<br />

Ausgehmöglichkeiten und flaniert nahezu<br />

wie ein Einheimischer durch die Städte.<br />

KULTUR, ARCHITEKTUR UND<br />

KULINARIK IM FOKUS<br />

Neben einer kundennahen Betreuung<br />

achtet Pink Alpine auch auf die sorgfältige<br />

Auswahl eines stilvollen Hotels. Das<br />

bedeutet, dass man sich hier unbekümmert<br />

zurücklehnen kann. Was gibt es<br />

Schöneres, als nach einem Tagesausflug<br />

den Abend an der Hotelbar zu verbringen,<br />

einen Prosecco zu genießen und sich<br />

dabei mit anderen schwulen Männern<br />

auszutauschen? Für die „City & Culture“-<br />

Reisen hat Pink Alpine europäische Städte<br />

ausgewählt, die es noch zu entdecken gilt,<br />

weil sie Perlen bezüglich ihrer Geschichte<br />

oder ihres kulturellen Angebots sind, denn<br />

Bologna, Graz, Dresden, Lucca, Wien sowie<br />

weitere mittelgroße Städte bieten für den<br />

schwulen Mann derart viele und teilweise<br />

auch verborgene Schätze, dass sich ein<br />

Besuch auf jeden Fall auszahlt. Saisonal<br />

werden zusätzliche Höhepunkte organisiert.<br />

So schwingen die Reiseteilnehmer<br />

beispielsweise im Januar in Wien das<br />

Tanzbein und besuchen den Regenbogenball<br />

nach einem vorherigen Walzerkurs.<br />

In Dresden gehört selbstverständlich ein<br />

Abend in der Semperoper und in Florenz<br />

ein Kochkurs zu solchen exklusiven<br />

Reisemomenten.<br />

KULTUR UND AUTHENTISCHE<br />

EINBLICKE IN JAPAN UND INDIEN<br />

„City & Culture“ steht auch auf zwei<br />

Kulturreisen durch Japan und den Nordwesten<br />

Indiens auf dem Programm. In<br />

jeweils fast drei Wochen taucht man ein<br />

in die Geschichte und Kulinarik der beiden<br />

Reisedestinationen, die für individuell<br />

Reisende nicht immer leicht zugänglich<br />

sind. Die Pink-Alpine-Reise durch Japan<br />

startet in Kyoto, führt bis auf die heilige<br />

Insel Miyajima und endet in Tokio. Begegnungen<br />

mit der lokalen Bevölkerung sind<br />

ebenso garantiert wie das nachhaltige<br />

Reisen ausschließlich mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln.<br />

Die Rundreise durch die<br />

indischen Bundesstaaten<br />

Rajasthan und Gujarat bietet<br />

ein besonderes Highlight: Die<br />

Reisegruppe von Pink Alpine ist<br />

eingeladen bei Maharadscha<br />

Prinz Manvendra Singh, der<br />

sich als schwul geoutet hat.<br />

Und es ist ein Besuch bei einer<br />

spirituellen Gemeinschaft des<br />

„dritten Geschlechts“ geplant.<br />

Authentische Begegnungen mit<br />

der lokalen Bevölkerung sind<br />

problemlos möglich und garantieren<br />

erlebnisreiches und nachhaltiges Reisen –<br />

ganz nach dem Motto: Travel like a local!<br />

Pink Alpine ist im Besitz ausschließlich<br />

schwuler Männer. Die geführten<br />

exklusiven Gruppenreisen mit bis zu zwölf<br />

Teilnehmern sind ideal, um Destinationen<br />

überall auf der Welt auch mal „off the<br />

beaten track“ zu erkunden. Pink Alpine<br />

garantiert höchsten Erlebniswert und<br />

Zuverlässigkeit auf den Reisen.<br />

www.pinkalpine.lgbt


Reise<br />

SCHWEIZ<br />

Pisten-Gaudi & Gourmets<br />

FOTOS: ©AROSA GAY SKI WEEK<br />

Seit 2005 gehört die Arosa Gay Ski Week<br />

Ende Januar zu den bekanntesten Wintersport-Events<br />

der LGBTIQ*-Community.<br />

Auch 2023 haben sich die Veranstalter<br />

ein vielfältiges Programm überlegt.<br />

Dass während der Arosa Gay Ski Week nicht<br />

nur Ski- und Snowboard-Fahrer auf den<br />

über 225 präparierten Pistenkilometern des<br />

Skigebiets Arosa Lenzerheide auf ihre Kosten<br />

kommen, dafür sorgen zahlreiche Events<br />

abseits der Piste. Neben dem obligatorischen<br />

Après-Ski und Party-Highlights wie Disco<br />

Avalanche, Heidi & Heissepeter oder dem<br />

White Snowball stehen tagsüber auch<br />

Aktivitäten wie Eislaufen, Schneeschuhwanderungen<br />

oder das gemeinsame Mittagessen<br />

am Berg auf dem Programm. An den Abenden<br />

locken unter anderem ein klassisches<br />

Konzert in der Dorfkirche, Nachtschlitteln<br />

oder der Eislauf Holigay On Ice. Höhepunkt<br />

ist das für den 27. Januar angesetzte Arosa<br />

Drag Race, bei dem sich die Teilnehmenden<br />

in ihren witzigen Kostümen auf Skiern,<br />

Snowboards oder auch Schlitten waghalsig<br />

die Piste hinabstürzen. Einen besonderen<br />

Schwerpunkt setzt die bei internationalen<br />

Gästen aus bis zu dreißig Ländern beliebte<br />

Skiwoche auf gemeinsame kulinarische<br />

Erlebnisse. Diese sind mal traditionell rustikal<br />

wie beim Raclette-Fun oder dem Fondue<br />

Chinoise, mal elegant und außergewöhnlich<br />

wie beim Noble Fondue mit Champagner,<br />

Trüffeln und Steinpilzen oder bei alpiner<br />

Gourmetküche im Sterne-Restaurant des<br />

5-Sterne-Luxushotels Tschuggen Grand. Wer<br />

über die Website der Arosa Gay Ski Week ein<br />

Pauschalangebot mit Übernachtung sowie<br />

Ski- und Event-Pass bucht, erhält von den<br />

Veranstaltern zudem eine Bestpreisgarantie.<br />

Die Auswahl reicht dabei von der einfachen<br />

Ferienwohnung über Bed & Breakfast bis<br />

zum luxuriösen 5-Sterne-Hotel und bietet<br />

für jeden Geldbeutel das passende Angebot.<br />

Ab Zürich erreicht man Arosa mit der Bahn in<br />

gut 2,5 Stunden, von Süddeutschland empfiehlt<br />

sich die Route über Lindau (Bodensee)<br />

und Chur. *dax<br />

21. bis 28. Januar 2023<br />

www.ski.lgbt<br />

ÖSTERREICH<br />

Create Your Stay<br />

Im Herzen der Tiroler Alpen öffnete im<br />

Sommer das bereits zehnte Hotel der<br />

familiengeführten Marke Harry’s Home.<br />

Zur Eröffnung begrüßte der Inhaber<br />

Harald Ultsch mit seiner Familie rund<br />

200 Gäste einschließlich Vertretern aus<br />

Medien, Sport, Wirtschaft und Politik,<br />

darunter den Telfer Bürgermeister Christian<br />

Härting. Harry’s Home richtet sich an<br />

die individuellen Wünsche der Gäste, die<br />

ihren Aufenthalt selbst nach dem Baukastenprinzip<br />

zusammenstellen können.<br />

Das Haus in Telfs besitzt über neunzig<br />

geräumige Studios und Apartments, deren<br />

Einrichtung rustikalen Charme mit modernem<br />

Flair verbindet. Besucher haben fünf<br />

verschiedene Zimmertypen zur Auswahl.<br />

Zusatzleistungen wie etwa ein Parkplatz<br />

mit E-Auto-Ladestation sind bei der<br />

FOTO: HARRYS-HOME.COM<br />

Buchung wählbar. Auf Nachhaltigkeit wird<br />

hier großer Wert gelegt – das Haus wurde<br />

zur Eröffnung mit dem österreichischen<br />

Umweltzertifikat und dem europäischen<br />

Ecolabel ausgezeichnet.<br />

„Create Your Stay“ ist auch eine passende<br />

Beschreibung für die Vielzahl der Möglichkeiten,<br />

die die Region bietet. Im Sommer<br />

ist das Hotel ein guter Ausgangspunkt<br />

für viele Wanderungen und Radtouren.<br />

Wer es gerne bequemer mag und das<br />

Alpenpanorama ohne viel Bewegung<br />

genießen möchte, kann mit der Rangger<br />

Köpfl-Bergbahn zu einem herrlichen<br />

Aussichtspunkt gelangen. Im Winter<br />

können Skifahrer auf den Pisten von<br />

Kühtai, Axamer Linzum und Erwahlderl Alm<br />

sich den Wind an den Ohren vorbeisausen<br />

lassen. Sportfreunde finden in nur ein paar<br />

Minuten Entfernung eine Kletterhalle,<br />

ein Schwimmbad mit Sauna, und ein<br />

Sportzentrum, das Sportarten von Minigolf<br />

bis Eishockey anbietet. Wer stattdessen in<br />

der Stadt bummeln möchte, kann das im<br />

nahe gelegenen Innsbruck tun, das man in<br />

zwanzig Minuten mit dem Auto oder einer<br />

halbstündigen Zugfahrt leicht erreicht. *mn<br />

www.harrys-home.com/telfs


Männer<br />

mögen’s heiß.<br />

Key West ist schon seit Jahrzehnten Heimat vielfältiger und<br />

diverser Künstler, Musiker, Poeten, Piraten und Träumern aus<br />

allen Facetten des Lebens und zeigt so seit jeher seine<br />

gastfreundliche, offene und bunte Natur.<br />

fla-keys.de/lgbtqi +49 - (0)221 476712 14


Reise<br />

FOTOS: DAX<br />

MALTA<br />

Reif für die Insel<br />

Sonne satt, jede Menge Geschichte und<br />

eine LGBTIQ*-Szene, die sich darüber<br />

freuen kann, in einem der queerfreundlichsten<br />

Länder Europas zu leben: Malta<br />

bietet viel Abwechslung und ist 2023<br />

zudem Gastgeberin des EuroPride.<br />

Es ist eine Kulisse, wie man sie nur selten<br />

bei einer Pride-Veranstaltung in Europa<br />

findet. Wenn sich der Demonstrationszug<br />

des Malta Pride – wie diesen September<br />

geschehen – durch die engen Gassen<br />

der Hauptstadt Valletta schlängelt, passt<br />

zwischen die feiernde Menschenmenge<br />

und die Haus- bzw. Palastwände am Rand<br />

so gut wie kein Blatt Papier. Nach Corona-<br />

Pause und im Vorjahr des im September<br />

2023 hier stattfindenden EuroPride<br />

drängte es die maltesische LGBTIQ*-Szene<br />

und jede Menge internationale Besucher<br />

danach, Sichtbarkeit zu zeigen. Die Vielfalt<br />

von Alter, Hautfarbe, sexueller Orientierung<br />

und Nationalität der Teilnehmenden<br />

glich einem Spiegelbild der bewegten<br />

Geschichte des Inselstaates, auf dem Phönizier,<br />

Römer, Griechen, Araber, Normannen<br />

und Briten ihre Spuren hinterließen.<br />

MÄNNER UNTER SICH<br />

Vor allem die 250 Jahre dauernde Herrschaft<br />

der Kreuzritter prägt bis in unsere<br />

Tage das Bild Maltas mit seinen Palästen,<br />

Wehrtürmen, Festungen und Kirchen – sei<br />

es in der heutigen Hauptstadt Valletta, den<br />

benachbarten „Drei Städten“ Cospicua,<br />

Vittoriosa und Senglea oder in der im<br />

Zentrum der Insel gelegenen ehemaligen<br />

Hauptstadt Mdina. Die Ritter vom Orden<br />

St. Johannis vom Spital zu Jerusalem waren<br />

aber wohl auch in anderen Lebensbereichen<br />

recht aktiv. Sex unter Männern galt auf<br />

Malta in jener Zeit nicht nur bei Italienern<br />

und Arabern, sondern auch bei den zölibatär<br />

lebenden Ordensrittern trotz harter Strafen<br />

als gängige Praxis. Das Geschäft mit jungen<br />

Prostituierten schien ebenfalls zu florieren,<br />

glaubt man dem Bericht des schottischen<br />

Schriftstellers William Lithgow. Dieser wurde<br />

1616 Zeuge eines drakonischen Urteils, laut<br />

dessen ein spanischer Soldat und ein maltesischer<br />

Teenager verbrannt wurden, weil sie<br />

gestanden hatten, gemeinsam „Sodomie“<br />

begangen zu haben. Aus Angst vor einem<br />

ähnlichen Schicksal segelten am folgenden<br />

Tag etwa einhundert junge Männer, die<br />

ebenfalls als Prostituierte auf der Insel<br />

arbeiteten, nach Sizilien. Auf der anderen<br />

Seite schienen die Ritter in Hinblick auf<br />

LGBTIQ*-Themen durchaus fortschrittlich.<br />

So erlaubte der Regierende Großmeister<br />

im Jahr 1774 der 17-jährigen und wohl<br />

intersexuellen Rosa Mifsud aus Luqa, die<br />

einen Antrag auf Geschlechtsumwandlung<br />

gestellt hatte, nach Begutachtung durch<br />

Ärzte des Ordenskrankenhauses Sacra<br />

Infermeria, dass sie in Zukunft nur noch<br />

Männerkleidung tragen dürfte.<br />

SPITZENPLATZ IN EUROPA<br />

Heute gilt Malta als eines der LGBTIQ*-<br />

freundlichsten Länder Europas, das <strong>2022</strong><br />

bereits zum siebten Mal in Folge den<br />

ILGA-Rainbow-MapIndex anführt und als<br />

erstes europäisches Land ein Verbot der<br />

Diskriminierung von Menschen aufgrund<br />

sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität<br />

verfassungsrechtlich verankert<br />

hatte. 2014 wurde zudem die eingetragene<br />

Lebenspartnerschaft samt Adoptionsrecht<br />

eingeführt., 2017 folgte die Ehe für alle.<br />

All dies bietet die Grundlage, dass sich<br />

Malta mit seinen Nachbarinseln Gozo und<br />

Comino zu einem beliebten Reiseziel für<br />

die LGBTIQ*-Community entwickelt hat,<br />

die einen abwechslungsreichen Urlaub<br />

mit einer Mischung aus Kultur, Natur und<br />

Baden sucht. Und wer die lokale Szene<br />

erkunden will, schaut entweder in Maltas<br />

bekanntestem Klub Michelangelo vorbei<br />

oder recherchiert im Netz die Termine der<br />

regelmäßig stattfindenden LGBTIQ*-Party<br />

Lollipop, die natürlich auch zum Pride bzw.<br />

EuroPride mit von der Partie ist. *dax<br />

www.malta.reise<br />

www.europride2023.mt


REISE<br />

KREUZFAHRT<br />

FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM/KAR-TR<br />

Europa erkunden auf der<br />

Gay Cruise 2023<br />

Die Spartacus Cruise im Mai 2023 bietet<br />

die ideale Gelegenheit, mehr über Frankreich<br />

und Italien zu erfahren. Neben<br />

einem unterhaltsamen Bordprogramm<br />

locken auch zahlreiche Ausflüge nach<br />

Nizza, Rom, Florenz sowie auf Elba und<br />

Korsika.<br />

Korsikas Hauptattraktion ist die unverwechselbare<br />

Landschaft, die man auf kurvenreichen<br />

Straßen von einem malerischen Dorf<br />

zum nächsten erkunden kann. Calenzana<br />

und seine Piazza Communa, ein angenehmer,<br />

von Bäumen gesäumter Platz, der von<br />

der 1691 gegründeten, stark barocken Eglise<br />

St. Blaise dominiert wird; Zilia und seine<br />

inzwischen berühmtere Wasserabfüllanlage;<br />

Cassano-Montemaio und Lunghignano, bei<br />

den Filmproduzenten wegen ihrer schönen<br />

Plätze und beeindruckenden Granithäuser<br />

beliebt. Auf der Route liegt auch Sant<br />

Antoninu mit seinen blumengeschmückten<br />

Balkonen, Obstgärten und gepflasterten<br />

Gassen. Anschließend fährt<br />

man an der Kirche von Aregno<br />

mit ihren bunten Mauern und<br />

einzigartigen Skulpturen vorbei,<br />

bevor es über die Ile Rousse<br />

und Lumio wieder nach Calvi<br />

zurückgeht.<br />

Die malerischen<br />

Dörfer Korsikas<br />

Auf Elba stehen uns zwei<br />

Ausflüge mit unterschiedlichem<br />

Aktivitätsniveau zur Verfügung.<br />

Alternative 1 ist die Fahrt in<br />

das Bergdorf Capoliveri mit anschließender<br />

Weinprobe. Capoliveri ist absolut bezaubernd<br />

und bewahrt in seiner Architektur<br />

eine fast mittelalterliche Atmosphäre, die<br />

zwar schlicht, aber gleichzeitig anmutig<br />

und elegant ist. Dies kann man bei einem<br />

Spaziergang durch die verwinkelten alten<br />

Gassen erkunden, gefolgt von etwas Freizeit<br />

zum Einkaufen und Stöbern in den kleinen<br />

Geschäften und Boutiquen. Auf dem<br />

Weingut „La Chiusa“ aus dem 17. Jahrhundert<br />

befindet sich ein beeindruckendes<br />

Herrenhaus umgeben von Olivenbäumen:<br />

Wie jedes Herrenhaus auf Elba soll es einst<br />

Napoleon während seines Exils beherbergt<br />

haben. Im Garten mit Blick auf das Meer<br />

wartet die köstliche Weinprobe.<br />

Mehr körperliche Anstrengung erwartet<br />

einen bei der Wanderung entlang der Hänge<br />

des Monte Capanne. Dieser ist langsam<br />

vom Wind geformt worden, wodurch kuriose<br />

Formationen geschaffen wurden. Nach etwa<br />

einer Stunde erreicht man die Kirche San<br />

Cerbone. Weiter geht es durch eine herrliche<br />

Vegetation, umgeben von Steineichen-,<br />

Pinien- und Kastanienwäldern. Die Wanderung<br />

endet im Dorf Marciana, das noch<br />

immer sein charmantes mittelalterliches<br />

Aussehen bewahrt hat. In der hübschen Bar<br />

„La Porta“ kann man die herrliche Aussicht<br />

auf das Meer genießen und die lokalen<br />

Spezialitäten zusammen mit dem lokalen<br />

Wein und dem lokalen Kastanienbier kosten.<br />

WWW.ISTOCKPHOTO.COM/BALATEDORIN<br />

Pisa und Lucca<br />

Der Hafen Livorno bietet eine einzigartige<br />

Vielfalt von Zielen für die Erkundung<br />

an. Während die Fahrt nach Florenz ein<br />

Tagesausflug ist, kann man Lucca und Pisa<br />

halbtägig besuchen und sogar miteinander<br />

verbinden. Lucca ist von massiven roten<br />

Backsteinmauern umgeben, die der Stadt<br />

einen besonderen Charakter verleihen<br />

und sie von der Hektik der modernen Welt<br />

abschirmen. Die zwischen 1504 und 1645<br />

errichteten Mauern gehörten zu den am<br />

besten erhaltenen Verteidigungsanlagen<br />

im Europa der<br />

Renaissance: Im Inneren ist Lucca<br />

eine friedliche Stadt mit engen<br />

Gassen und mittelalterlichen<br />

Häusern.<br />

Nach dem eindrucksvollen Lucca<br />

geht es zu dem nicht weniger<br />

spektakulären Pisa. Der Rundgang<br />

beginnt an der 900 Jahre alten<br />

Marmorkathedrale mit ihrer<br />

unverwechselbaren schwarzweiß<br />

gestreiften romanischen<br />

Architektur, die auf muslimischen


Einfluss schließen lässt. Weiter<br />

geht es zur Hauptattraktion,<br />

dem unverwechselbaren<br />

Glockenturm, der als Schiefer<br />

Turm von Pisa bekannt ist.<br />

Natürlich erreicht man von<br />

Livorno auch Florenz und kann<br />

sich dort auf die Spuren schwuler<br />

Kunst der Renaissance<br />

begeben. Nach der Abholung<br />

am Hafen fährt der Bus in die<br />

Innenstadt von Florenz, wo<br />

ein Besuch der Galerie der<br />

Accademia und ein Besuch des<br />

Davids von Michelangelo auf dem Programm<br />

stehen. Anschließend sieht man im Bargello-<br />

Museum eine gleichnamige Schöpfung von<br />

Donatello. Er war einer der ersten modernen<br />

Künstler, die in Florenz als homosexuell<br />

bekannt waren. Donatellos Atelier war ein<br />

homosoziales Umfeld, in dem er seine<br />

Lehrlinge eher nach ihrer Schönheit als<br />

nach ihrem Können auswählte. Donatellos<br />

David war die erste bekannte frei stehende<br />

männliche Aktskulptur in Lebensgröße seit<br />

den antiken römischen Monumenten. Diese<br />

Figur vergötterte die männliche Form und<br />

die Androgynität in ihrer Form und ihren<br />

weichen Kurven. Während der Renaissance<br />

erreichte Florenz seinen Glanz mit der<br />

Medici-Familie, die der Homosexualität<br />

gegenüber recht „tolerant“ war. Ein Besuch<br />

der Medici-Kapellen rundet die Besichtigung<br />

nach einer einstündigen Mittagspause ab,<br />

bevor es zurück zum Hafen geht.<br />

Vatikanische Museen<br />

und ihre schwulen Künstler<br />

Jahrhundertelang gab es in der Kirche einige<br />

große Homosexuellenskandale: zum Beispiel<br />

Papst Julius III. und sein junger Liebhaber<br />

Innocenzo del Monte, der im Alter von 17<br />

Jahren Kardinal wurde. Die Tour in Rom<br />

beginnt mit der Besichtigung der Vatikanischen<br />

Museen. Die Decke der Sixtinischen<br />

Kapelle wurde von Michelangelo zwischen<br />

1508 und 1512 gemalt. Der Auftrag lautete<br />

ursprünglich, die zwölf Apostel zu malen,<br />

doch Michelangelo verlangte freie Hand bei<br />

der Gestaltung des Bildinhalts, z. B. beim<br />

Gemälde des Heiligen Sebastian, eines römischen<br />

Soldaten und christlichen Heiligen.<br />

Gerne wird er als schöner, nackter Junge<br />

gemalt, der an einen Baumstamm gefesselt<br />

war. In den vatikanischen Grotten befindet<br />

sich das Grab von Prinzessin Christine von<br />

Schweden (XVII. Jahrhundert), die zum<br />

Katholizismus konvertierte, aber bewusst<br />

lesbisch war. Sie hatte eine Liebesgeschichte<br />

mit der schönen jungen Hofdame Ebba<br />

Sparre.<br />

Castel Sant’Angelo<br />

Die Engelsburg (italienisch Castel<br />

Sant’Angelo) wurde ursprünglich als Mausoleum<br />

für den römischen Kaiser Hadrian<br />

(Regentschaft: 117 – 138 n. Chr.) und seine<br />

Nachfolger errichtet. Kaiser Hadrian war<br />

berühmt für seine Liebe zu Antinoos, einem<br />

jüngeren griechischen Mann. Die Burg bot<br />

vielen Päpsten in Kriegszeiten Schutz. Im<br />

XII. Jahrhundert verband ein unterirdischer<br />

REISE<br />

Tunnel die Burg mit dem Vatikan,<br />

sodass der Papst und seine<br />

Soldaten bei Angriffen auf den<br />

Vatikan fliehen konnten.<br />

Es war auch eines der größten<br />

Gefängnisse in Rom. Der<br />

berühmte italienische Bildhauer<br />

Benvenuto Cellini aus dem XVI.<br />

Jahrhundert wurde hier wegen<br />

Raubes angeklagt und inhaftiert.<br />

Benvenuto Cellini war auch ein<br />

homosexueller Künstler, der sich<br />

gerne mit jungen Männern in<br />

seiner „Bottega“ traf und sich<br />

von der Perfektion des männlichen Körpers<br />

angezogen fühlte. Heute ist die Engelsburg<br />

ein großartiges Museum mit päpstlichen<br />

Kostbarkeiten und Kunstwerken.<br />

WWW.ISTOCKPHOTO.COM/ORPHEUS26<br />

Homosexualität im<br />

antiken Rom<br />

Diese Tour konzentriert sich auf die<br />

LGBTIQ*-Aspekte des Kolosseums und der<br />

Palatina-Foren. Hier erfährt man mehr über<br />

den Lebensstil des römischen Soldaten, einschließlich<br />

seiner sexuellen Gewohnheiten<br />

und der damit verbundenen militärischen<br />

Regeln. So verbot Kaiser Augustus seinen<br />

Truppen beispielsweise zu heiraten oder<br />

Beziehungen einzugehen, die ihre Loyalität<br />

zu ihm und dem Imperium entzweien<br />

könnten. Danach geht es zum Palatinhügel,<br />

dem zentralsten der sieben Hügel Roms.<br />

Er liegt vierzig Meter höher als das Forum<br />

Romanum und überblickt auf der einen Seite<br />

die antiken Ruinen und auf der anderen<br />

Seite den Circus Maximus. Dazu gibt es<br />

unerzählte Geschichten über Augustus,<br />

Nero und Julius Caesar. Die Tour schließt mit<br />

einem geführten Besuch des legendären<br />

Pantheons ab. *oa<br />

www.spartacus.cruises<br />

LGBT FRIENDLY<br />

LAWS


REISE<br />

FOTOS: DAX<br />

SCHWEIZ<br />

Einfach tierisch!<br />

Im Sommer 2023 wird Bern zum Schauplatz<br />

der EuroGames. Grund genug,<br />

sich die Schweizer Bundesstadt einmal<br />

genauer anzusehen – zumal dort noch<br />

bis März eine Ausstellung über queere<br />

Vielfalt in der Natur zu sehen ist, die<br />

weltweit ihresgleichen sucht.<br />

Bern ohne Bären – das wäre wie die<br />

Schweiz ohne Berge. Meister Petz ist aus<br />

der malerisch auf einer vom Fluss Aare<br />

begrenzten Insel gelegenen Altstadt einfach<br />

nicht wegzudenken. Ob auf Brunnen,<br />

als Plüschteddy oder in Schokolade gegossen:<br />

Das Wappentier der 1191 gegründeten<br />

Stadt, deren Kern seit 1983 zum UNESCO-<br />

Welterbe gehört, ist allgegenwärtig. Sogar<br />

auf echte Bären, denen man am Ufer der<br />

Aare mit dem frei zugänglichen Bärenpark<br />

ein naturnahes Refugium geschaffen hat,<br />

wird nicht verzichtet. Aktuell leben auf dem<br />

über 5.0000 Quadratmeter großen Areal die<br />

Braunbären Björk, Finn und Ursina. Wer sich<br />

von der Altstadt aus auf den Weg zum hoch<br />

über der Stadt gelegenen Rosengarten<br />

samt seinem Panoramarestaurant macht,<br />

kommt automatisch am Bärenpark vorbei<br />

und kann mit etwas Glück einen Blick auf<br />

die Bären erhaschen.<br />

QUEERE NATUR<br />

Tierisch geht es auch im Naturhistorischen<br />

Museum der Stadt zu. Neben großen Panoramen<br />

mit Tieren aus aller Welt, darunter<br />

selbstverständlich Bären, sorgt das Museum<br />

aktuell mit seiner Ausstellung unter dem<br />

Titel „Queer – Vielfalt ist unsere Natur“ für<br />

Furore. Wissenschaftlich fundiert erzählt<br />

die Ausstellung von schwulen Schafen,<br />

zweigeschlechtlichen Schnecken sowie<br />

Eidechsen, bei denen es keine Männchen<br />

gibt, oder Pilzen mit Hunderten von<br />

Geschlechtern. Biologische Erkenntnisse<br />

werden dabei durch gesellschaftliche<br />

Debatten wie über den Umgang mit<br />

menschlicher Geschlechtervielfalt im Sport<br />

sowie durch Beiträge von queeren Künstlern<br />

wie die des Modedesigners Timon Imveldt<br />

ergänzt. In Videobeiträgen kommen queere<br />

und heterosexuelle Menschen zu Wort, um<br />

den Museumsbesuchern ihre ganz persönlichen<br />

Geschichten zu erzählen. Die weltweit<br />

erste und mit Preisen ausgezeichnete Ausstellung<br />

zum Thema Queerness in der Natur<br />

gilt schon heute als eine der erfolgreichsten<br />

des Museums, die nach Verlängerung noch<br />

bis zum 19. März 2023 zu sehen ist.<br />

EUROGAMES 2023<br />

Für die Teilnehmenden der 21. EuroGames<br />

vom 26. bis 29. Juli schließt die Ausstellung<br />

damit zu früh – für Alternativen ist jedoch<br />

gesorgt. Bis zu 3.000 Sportlerinnen und<br />

Sportler, die sich in 25 Disziplinen messen<br />

können, werden zu dem Großevent erwartet.<br />

Neben einem „Village“ im Herzen der<br />

Altstadt, einem umfangreichen Kultur- und<br />

Partyprogramm wird – erst zum dritten<br />

Mal in ihrer Geschichte überhaupt – ein<br />

Pride in der Bundesstadt gefeiert. Dafür,<br />

dass es den Besuchern der EuroGames<br />

auch jenseits der Sportstätten nicht<br />

langweilig wird, sorgen sowohl die Stadt<br />

mit ihren Sehenswürdigkeiten als auch die<br />

unmittelbare Umgebung. Während man in<br />

Bern gut sechs Kilometer unter Europas<br />

längster wettergeschützter Einkaufspromenade<br />

ausgiebig shoppen kann und dabei<br />

Highlights wie den Uhrenturm Zytglogge<br />

oder die historischen Brunnen passiert, lockt<br />

der nur wenige Kilometer von der Altstadt<br />

entfernte Hausberg Gurten für eine kleine<br />

Wanderung mit Aussicht auf die Stadt sowie<br />

das grandiose Bergpanorama von Eiger,<br />

Mönch und Jungfrau, die man als Tagestour<br />

von Bern aus leicht erreicht. Für Käsefans<br />

ist sicher das nicht weit von Bern entfernt<br />

liegende Emmental mit seiner Schaukäserei<br />

interessant, in der man recht humorvoll<br />

erfährt, wie die Löcher in den berühmtesten<br />

aller Schweizer Käse kommen. Wem das<br />

alles zu anstrengend erscheint, dem bleibt<br />

im Hochsommer immer noch die Gelegenheit,<br />

eines der schönsten Freibäder der<br />

Schweiz zu besuchen. Das am Ufer der Aare<br />

gelegene Marzilibad bietet neben einem<br />

Schwimmbecken mehrere direkte Zugänge<br />

zum Fluss sowie einen einmaligen Blick auf<br />

das Bundeshaus, also den Sitz von Regierung<br />

und Parlament, auf dessen Vorplatz die<br />

Abschiedsveranstaltung von EuroGames<br />

und Pride für den 29. Juli geplant sind. *dax<br />

www.bern.com<br />

www.eurogames2023.ch


REISE<br />

KREUZFAHRT<br />

Norwegian Prima<br />

setzt neue Maßstäbe<br />

In der an Innovationen nicht<br />

armen Kreuzfahrtindustrie<br />

war die letzte Dekade geprägt<br />

von dem Bestreben, mit immer<br />

größeren Schiffen nicht<br />

nur schwimmende Hotels,<br />

sondern schwimmende Freizeitparks<br />

zu schaffen. Norwegian<br />

beschreitet mit der<br />

Einführung der Prima Klasse<br />

eine bewusste Abkehr von der<br />

Maximierung der Gästezahlen<br />

und bringt dabei das Kunststück<br />

fertig, trotzdem neue<br />

Maßstäbe zu setzen.<br />

Die Norwegian Prima ist das erste von<br />

sechs Schiffen der Cruise Line seit fast 10<br />

Jahren. Sie ist mit dem größten Außendeck<br />

und den großzügigsten Unterkünften<br />

aller Neubauten das geräumigste neue<br />

Kreuzfahrtschiff der Branche.<br />

Den überwältigendsten Eindruck hinterlässt<br />

die neue Norwegian Prima mit ihrem Design<br />

schon beim Betreten des hohen Atriums.<br />

Helle Farben und eine elegante moderne<br />

Möblierung fügen sich in einen asymmetrischen<br />

Raum, der aus jeder Perspektive neue<br />

visuelle Überraschungen liefert.<br />

Dieser kompromisslose Anspruch an<br />

das beste Design setzt sich auch in den<br />

Restaurants fort. Jedes dieser verschiedenen<br />

kulinarischen Varianten gewidmeten<br />

Spezialitätenangebote hat eine einzigartige<br />

Handschrift, die man eher auf einem<br />

Boutique Schiff vermuten würde und<br />

selbst an Land kaum zu finden ist.<br />

Um den ganzen die Krone aufzusetzen,<br />

wurde das Heck mit einem Indoor/<br />

Outdoor Foodcourt ausgestattet, bei dem<br />

elf verschiedene individuell gestaltete<br />

gastronomische Stationen einen Street<br />

Food Charakter schaffen, der mit den<br />

trendigsten Foodmarkets in internationalen<br />

Metropolen mithalten kann. Den<br />

Höhepunkt findet diese Innovation durch<br />

einen beeindruckenden Outdoor-Bereich,<br />

als Heckumlauf des untersten<br />

Decks, der an Auswahl und<br />

Abwechslung kleiner Lounges<br />

seines gleichen sucht.<br />

Ein gewagtes Experiment gehen<br />

die Designer mit der Aufgabe<br />

eines Hauptpools ein. Seit<br />

Ewigkeiten und insbesondere seit<br />

der Zeit der Megaliner war eine<br />

zentrale Pool-Landschaft, oftmals<br />

mit einem zweigeschossigen<br />

Umlauf, das Herzstück des<br />

Tagesprogramms an Bord.<br />

Dementsprechend trubelig ging<br />

es dabei natürlich samt Kinderplanschbecken<br />

zu. Auf der Prima wird<br />

auch der Haupt-Pool der Lounge-Idee<br />

untergeordnet, indem gleich an mehreren<br />

Orten kleinere Einheiten, u.a. im Infinity<br />

Stil wie im Vibe Club, geschaffen werden.<br />

Der große Spa, natürlich mit Lounge<br />

Charakter, wird um ein Fitness-Center mit<br />

hohem Anteil an Cardio-Geräten ergänzt.<br />

Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich die<br />

über die ganze Schiffsbreite des Bugs<br />

liegende Observation Lounge.<br />

Dem Gesamtkonzept folgend ist sie<br />

fantasievoll in kleine Lounge Areale unterteilt.<br />

Sehr innovativ ist hier ein kleines<br />

Frühstücksangebot für early birds und die<br />

Bar für den Sundowner.


KOMPROMISSLOS<br />

L(I)EBEN.<br />

Das geht auch mit HIV.<br />

NP-DE-HVU-ADVT-220002 07.<strong>2022</strong><br />

In der digitalen HIV-Broschüre fi ndest du alle<br />

wichtigen Infos – für ein gutes Leben mit HIV.<br />

Jetzt scannen und mehr erfahren!


Gesundheit<br />

KOMMENTAR<br />

AFFENPOCKEN: POLITIKVERSAGEN<br />

Dass es zu einer neuen Infektionskrankheit<br />

sowohl Test, als auch<br />

Behandlungsoptionen und sogar<br />

eine wirksame Impfung gibt, die<br />

dann auch noch die gesamte Zielgruppe<br />

lieber gestern als heute nutzen möchte,<br />

kann wohl als Glücksfall bezeichnet werden.<br />

Ein Sexer im Lotto sozusagen im Fall<br />

MPX. Dass in einem der reichsten Länder<br />

dieser Erde nicht eines dieser Module zur<br />

frühzeitigen Beendigung des Ausbruchs<br />

in ausreichender Menge genutzt wird, ist<br />

als völliges Versagen zu werten. Ja, die<br />

Zahlen gehen zurück. Glück gehabt. Zurzeit.<br />

Fachwissenschaftler bleiben besorgt.<br />

FOTO: CHRISTIAN MARQUARDT / NURPHOTO / AFP<br />

Gleiches gilt theoretisch für die politisch<br />

und in der Verwaltung Zuständigen in der<br />

Welthauptstadt der freien Liebe. Liebe ist<br />

hier übrigens ein Synonym für Sex. Nur<br />

falls das nicht bekannt ist. Berlin kann<br />

zwar keine Wahlen, aber seine Unique-<br />

Selling-Points kennt es inzwischen sehr<br />

genau, erforscht sie akribisch und weiß sie<br />

auch meist geschickt einzusetzen. Und<br />

dann das:<br />

# HIVersity<br />

Weil wir mehr sind als nur HIV-positiv: LiVLife.de<br />

NP-DE-HVU-ADVT-200009-11/2020


CDU TREIBT ROT-GRÜN-ROT<br />

Der queerpolitischen Sprecher der Union im<br />

Berliner Abgeordnetenhaus, Stefan Evers,<br />

schrieb zur Beantwortung einer Anfrage<br />

zum Stand der Impfkampagne Berlins:<br />

„Nach wie vor gibt es keine Klarheit<br />

über den Fortgang der Impfkampagne<br />

in Berlin. Die Nachfrage nach Impfungen<br />

ist weiter hoch, der Impfstoff selbst<br />

aber so gut wie nicht mehr vorhanden.<br />

Es ist derzeit überhaupt nicht klar,<br />

wann neuer Impfstoff Berlin erreicht<br />

und wieder Impftermine vergeben<br />

werden können.“ Er fordert im Namen<br />

der CDU, er „erwarte vom Senat mehr<br />

Engagement.“<br />

Tatsächlich ist die Antwort der Regierungsbank<br />

völlig unverständlich. Dazu in<br />

der Onlineversion dieses Kommentars<br />

auf männer.media mehr. Kurzform: Berlin<br />

hört wider besseren Wissens auf den<br />

Bund.<br />

VERANTWORTLICH DORT:<br />

EIN PROFESSOR KARL LAUTERBACH<br />

Er soll sich mit Pandemien leidlich auskennen,<br />

munkelt Mensch. Sein Haus hat<br />

seit Jahren über die Zentrale zur gesundheiltlichen<br />

Aufklärung (BzgA) viel Geld in<br />

die gezielte Erforschung und Aufklärung<br />

der zurzeit Hauptbetroffenengruppe von<br />

MPX gesteckt. Die Aidshilfe, die Deutsche.<br />

Karl Lauterbach bestellt aber nicht<br />

die von der DAH mit ihren Fachleuten<br />

errechnete benötigte Impfdosenzahl,<br />

sondern setzt auf die deutlich kleineren<br />

Zahlen des Robert-Koch Institutes.<br />

Und so spielen wir halt gerade das, was<br />

Epidemiologen so gerne nicht spielen:<br />

POKER GEGEN POCKEN. WARUM?<br />

Den Lauterbach-Pockenpoker hat<br />

DIELINKEqueer per Anfrage im<br />

Bundestag öffentlich gemacht. Zur<br />

Gesundheit<br />

Klärung des „Warum“ könnte vielleicht<br />

LiSL, die queere Vorfeldorganisa der<br />

FDP beitragen: LiSL stellt in einer<br />

Pressemitteilung fest: Anders als<br />

Bundesjustizminister Marco Buschmann,<br />

Bundesinnenministerin Nancy Faeser<br />

und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung,<br />

Sven Lehmann, habe Bundesgesundheitsminister<br />

Karl Lauterbach<br />

noch kein einziges der queeren Projekt<br />

des Koalitionsvertrages angegangen,<br />

die in seiner Zuständigkeit liegen.<br />

Das betreffe die Themen Blutspende,<br />

Konversionstherapien und Trans-<br />

Behandlungskosten. Wenn aufmerksame<br />

Redakteure sich dann noch an den fiesen<br />

Versuch Lauterbachs erinnern, mitten im<br />

ersten Corona-Trubel Sexarbeiter*innen<br />

ihre Kundschaft wegzunehmen, könnte<br />

Mensch auf Gedanken kommen ...<br />

UM ANTWORT WIRD GEBETEN<br />

Da Platz und Zeit in dieser Ausgabe zur<br />

Klärung unzureichend sind, das Thema<br />

Affenpocken aber viel zu unsichtbar<br />

geworden ist, geht dieser Kommentar<br />

inklusive Quellen und Hintergründen<br />

zunächst an Sie Herr Professor<br />

Lauterbach und danach hoffentlich<br />

schnell klärend auf männer.media online.<br />

*Christian Knuth<br />

Eine Kooperation mit der<br />

Deutschen Aidshilfe<br />

Fair, vegan, nachhaltig und ein Teil<br />

der Erlöse unterstützt die Arbeit der<br />

Deutschen Aidshilfe.<br />

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Advertorial<br />

NP-DE-HVU-ADVR-220006<br />

WISSEN BRINGT LEBENSQUALITÄT<br />

Warum ein solides Wissen rund um HIV so wichtig ist<br />

Im Alltag vieler HIV-positiver Menschen<br />

spielt das Virus heutzutage<br />

nur eine untergeordnete Rolle. Denn mit<br />

einer erfolgreichen Therapie kann man<br />

trotz HIV gut und lange leben.<br />

Daher scheint es auf den ersten Blick<br />

fast so, als müsste man sich vor allem als<br />

HIV-positiver Mensch gar nicht tiefergehend<br />

informieren. Ein solides Wissen rund um<br />

HIV bietet jedoch viele Vorteile. Auch<br />

wenn das Virus nur einen kleinen Teil des<br />

eigenen Lebens ausmacht, kann sich die<br />

Lebensqualität auf unterschiedlichste Weise<br />

verbessern, wenn man gut informiert ist.<br />

WAS GILT ES ÜBER HIV ZU WISSEN?<br />

Ein grundlegendes Wissen über HIV im<br />

Allgemeinen und insbesondere darüber, in<br />

welchen Situationen das Virus übertragen<br />

werden kann und wann nicht, sind eine gute<br />

Basis – sowohl für Menschen mit als auch<br />

ohne HIV. Außerdem ist es vorteilhaft, über<br />

das moderne Leben mit HIV, die Bedeutung<br />

von „n=n“ („nicht nachweisbar = nicht<br />

übertragbar“) sowie über die individuellen<br />

Therapiemöglichkeiten informiert zu<br />

sein - um nur einige wesentliche Punkte zu<br />

nennen.<br />

WELCHEN MEHRWERT HAT MAN, WENN<br />

MAN GUT INFORMIERT IST?<br />

Es bringt viele Vorteile mit sich, ein solides<br />

Wissen rund um HIV zu haben. Zuallererst<br />

gibt es Sicherheit. Wer gut über HIV und<br />

die Therapiemöglichkeiten Bescheid<br />

weiß, für den ist HIV nicht länger eine<br />

undurchsichtige Angelegenheit und mögliche<br />

Ängste können genommen werden.<br />

Als HIV-positiver Mensch lernt man dadurch<br />

auch das große Ganze zu sehen: Selbst<br />

wenn HIV wohl immer ein Teil von einem<br />

bleiben wird, kann man damit ein langes und<br />

glückliches Leben führen – auch arbeiten,<br />

reisen oder eine Familie gründen – wie<br />

andere Menschen auch.<br />

Dieser Blick aufs große Ganze sowie die<br />

neugewonnene Sicherheit kann HIV-positiven<br />

Menschen dabei helfen, die Diagnose zu<br />

verarbeiten und die Situation anzunehmen.<br />

Wenn man sich bewusst macht, dass man<br />

sich für eine HIV-Infektion weder schuldig<br />

fühlen noch schämen muss, beeinflusst das<br />

auch die mentale Gesundheit beziehungsweise<br />

das psychische Wohlbefinden positiv.<br />

Auch auf das Sexleben – sowohl von<br />

Menschen mit als auch ohne HIV – wirkt es<br />

sich vorteilhaft aus, gut informiert zu sein.<br />

Beispielsweise kann das Wissen über die<br />

Nicht-Übertragbarkeit unter erfolgreicher<br />

Therapie 1, 2 dazu beitragen, dass man sich im<br />

Umgang mit Sexualpartner*innen sicherer<br />

fühlt. So können beide Seiten ihre Sexualität<br />

entspannter ausleben.<br />

FORTSCHRITTE IN DER BEHANDLUNG<br />

Das Virus spielt heute im Alltag von<br />

HIV-positiven Menschen meist nur noch<br />

eine untergeordnete Rolle. Ein wichtiger<br />

Grund dafür sind vor allem die Fortschritte<br />

in der HIV-Therapie. So ist es etwa möglich,<br />

die Behandlungsoptionen auf individuelle<br />

Bedürfnisse und Lebensumstände<br />

abzustimmen.<br />

Auch hinsichtlich der Therapie empfiehlt<br />

es sich, sich als HIV-positiver Mensch aktiv<br />

damit zu befassen. Wichtig zu wissen ist<br />

etwa, dass es vielfältige Therapieoptionen<br />

gibt. Anstatt mögliche unerwünschte Wirkungen<br />

oder Sorgen über die langfristigen<br />

Auswirkungen der Medikamente auf die<br />

Gesundheit stillschweigend zu ertragen,<br />

können Menschen mit HIV dieses Wissen<br />

nutzen, um mit dem/r Ärzt*in über diese<br />

Themen zu sprechen.<br />

DIE HIV-THERAPIE GEMEINSAM<br />

GESTALTEN<br />

Fühlt man sich gut informiert, fällt es<br />

leichter, die Dinge anzusprechen, die einen<br />

beschäftigen. So kann man als Mensch mit<br />

HIV gemeinsam und auf Augenhöhe mit<br />

dem/r Ärzt*in die für sich optimale Therapie<br />

finden, die am besten in den eigenen<br />

Alltag und zu den eigenen Bedürfnissen<br />

passt. Durch ein gutes Wissen trägt man<br />

also selbst aktiv zur Verbesserung der<br />

eigenen Lebensqualität bei.<br />

Weitere Infos sowie persönliche Geschichten<br />

zum Leben mit HIV findest du<br />

unter www.livlife.de.<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

QUELLEN:<br />

1<br />

Eisinger et al., HIV Viral Load and Transmissibility of HIV<br />

Infection – Undetectable Equals Untransmittable, JAMA,<br />

February 5, 2019, Volume 321, Number 5 (Reprinted).<br />

2<br />

European AIDS Clinical Society Guidelines, Version 10.1,<br />

Stand Oktober 2020. Zuletzt aufgerufen im <strong>November</strong><br />

2020.


www.smegmuenchen.de

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