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HANSA 11-2022

Rostocker Großmotorentagung | Tankmessung | Bunkermarkt & Kraftstoffe | Makler & Eisbeinessen | Russland-Sanktionen | MSC | Chinese Leasing | HANSA-FORUM 2022

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Die Tradition will es so: Zu gutem Essen ...<br />

... gibt es auch das eine oder andere Getränk<br />

© VHBS<br />

Verwerfungen die Erwartungen. »Natürlich ziehen jetzt dunkle<br />

Wolken am Himmel auf«, bestätigt Geisler. Man hatte ein unerwartetes<br />

Strohfeuer in 2021/<strong>2022</strong>, aber man sollte nicht vergessen:<br />

»Noch im April 2020 musste so manche Containerlinie<br />

durch staatliche Hilfen gestützt werden. Sonst wäre sie insolvent<br />

gewesen.« Dann drehte sich das Blatt und viele Unternehmen<br />

konnten gutes Geld verdienen. Geld, dass sie jetzt in die Lage versetzt,<br />

die »grüne« Transformation voranzutreiben.<br />

»Natürlich hat der Standort Hamburg profitiert. Und das ist auch<br />

gut so. Wir haben zehn Jahre Krise hinter uns und sind ordentlich<br />

geschrumpft. Mit diesem Schluck aus der Buddel gibt es jetzt auch<br />

genügend Möglichkeiten, sich<br />

positiv aufzustellen«, betont der<br />

erfahrene Branchen-Kenner. Die<br />

Märkte würden zwar fallen, aber<br />

»nicht ins Bodenlose«. Geisler<br />

erwartet eine Plateau-Bildung.<br />

Auf welcher Höhe ist noch unklar.<br />

Aber er glaubt nicht, dass<br />

die Branche in die defizitären Situationen aus den Jahren 20<strong>11</strong> bis<br />

2019 zurückkehrt. »Ich weiß, es gibt viele Spediteure und Verlader,<br />

die sich diese Raten wünschen, ebenso wie ihre Verhandlungsmacht<br />

gegenüber Containerlinien und Reedern, aber das wird<br />

nicht passieren.« Vielmehr wird es sich seiner Ansicht nach austarieren.<br />

Außerdem hätten auch diejenigen, die sich jetzt beschweren,<br />

zuletzt gutes Geld verdient.<br />

Trotz aller Herausforderungen, Bange ist dem erfahrenen Manager<br />

nicht, wenn er an die Zukunft der maritimen Wirtschaft<br />

denkt, zumindest heute weniger als 2019 oder zu Beginn von<br />

2020. »Das ist auch die wichtigste Message, die wir jungen Leuten<br />

oder der Politik mitgeben: Schifffahrt wird es immer geben, der<br />

Welthandel ist anders nicht organisierbar.« Ein Beispiel ist für ihn<br />

»Ich weiß, viele Spediteure wünschen sich eine<br />

Rückkehr zu alten Raten und zu ihrer vorherigen<br />

Verhandlungsmacht gegenüber Containerlinien<br />

und Reedern, aber das wird nicht passieren.«<br />

die Getreidebrücke aus der Ukraine: Ein Zug kann 1.500 t Getreide<br />

aus dem Land bringen, damit kann ein Panamax-Bulker niemals<br />

ersetzt werden. Deswegen sei es so wichtig, den Fokus auf<br />

diese Branche und die maritimen Lieferketten zu legen.<br />

Geisler hat in der jüngsten Vergangenheit diesbezüglich ein gewisses<br />

Umdenken bemerkt. »Ich bin auch deswegen nicht Bange,<br />

dass es uns irgendwann nicht mehr geben wird.« Durchaus denkbar<br />

ist es für ihn, dass sich auch der Beruf etwas verändern wird.<br />

Zudem kommen ganz neue Herausforderungen mit der neuen<br />

IMO-Gesetzgebung, mit den Emissionshandelssystemen auf die<br />

Wirtschaft zu. Aber: »Da dürfte auch die Bedeutung der Makler<br />

eher wieder steigen, weil sie<br />

eben über Informationen verfügen,<br />

über Wissen und Abläufe,<br />

die andere vielleicht gar<br />

nicht so haben.«<br />

Nicht zuletzt dafür ist das<br />

persönliche Gespräch ein so<br />

wichtiger Bestandteil. Und zu<br />

den großen Möglichkeiten für den Austausch gehört das Eisbeinessen<br />

in Hamburg.<br />

Viele Unternehmen laden in der sogenannten Eisbeinwoche –<br />

zu der auch ein Senatsempfang gehört – zu Kundenevents. »Das<br />

ist ja eigentlich auch der Geist des Eisbeinessens«, so der VHBS-<br />

Geschäftsführer, der eine spezielle Entwicklung jedoch »ein bisschen<br />

schade« findet, nämlich dass manche Unternehmen auch<br />

am Freitagabend eine eigene Veranstaltung haben. »Das ist<br />

schon ein bisschen Trittbrettfahrerei. Da würde ich mir zumindest<br />

einen Solidaritätsakt wünschen, zum Beispiel wenigstens<br />

Verbandsmitglied werden. Solidarität ist beidseitig – nicht<br />

immer nur anrufen und nach dem Termin des Eisbeinessens fragen<br />

und dann wieder auflegen.«<br />

<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2022</strong><br />

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