Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 22 - Jahrgang 2022

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19 9. November 2022 NEUE HEIMAT BAD DÜBEN Drei Flüchtlinge und ihr neues Leben in Bad Düben In der Kurstadt zu Hause und fest integriert (Bad Düben/Wsp/kp). Die Welle der Flüchtlinge ab dem Jahr 2015 hielt große Teile Europas stetig auf Trab. Auch hierzulande sahen sich die handelnden Personen mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert. Wie generiert man ausreichend Platz für Asylsuchende, wie stellt man deren Versorgung sicher und wie gelingt es, die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger nachhaltig zu integrieren. Viele Fragen, deren Lösungen bis heute nicht unumstritten, dafür aber die Umsetzungen unumgänglich sind. Seit dieser Zeit sind inzwischen auch einige Flüchtlinge in der Kurstadt sesshaft und heimisch geworden. Der Dübener Wochenspiegel traf sich in den letzten Tagen mit drei Männern, Dübener WOCHENSPIEGEL die mittlerweile auch feste Größen in Bad Dübener Unternehmen sind, und sprach mit ihnen über ihre ganz unterschiedlichen Fluchtursachen und ihre abenteuerlichen Wege nach Deutschland beziehungsweise Nordsachsen. Omar Al Hossein: Vom Libanon zu Steinmetz Freitag (Bad Düben/Wsp/kp). „Ein großer Teil meiner Familie lebt seit 40 Jahren in Hamburg und Bremen“, verrät Omar Al Hossein. Sie flüchteten damals vom Krieg im Libanon. Der heute 46-Jährige arbeitete bis 2015 als Dachdecker in seiner Heimat. Als vor zehn Jahren der Krieg im benachbarten Syrien tobte, brachen die Aufträge ein. „Es gab keine Arbeit und kein Essen mehr. Wir mussten weg“, erklärt der Familienvater. Mit seiner Frau und den beiden Töchtern ging es im Dezember 2015 nach Deutschland. Nach einem kurzen Aufenthalt in Dresden landeten die Al Hosseins schließlich in Bad Düben. Seit Juni 2016 ist er beim hiesigen Steinmetzbetrieb Freitag tätig, ver- dient hier als Vollzeitkraft seinen Unterhalt. Große Unterstützung erhielt Familie Al Hossein von Doris und Fritz Mühlmann aus dem Ortsteil Hammermühle. „Wir nennen sie längst Oma und Opa“, sagt er. Den Kontakt zu seinem Unternehmen vermittelte wiederum Barbara Paul von der Stadtverwaltung. Das Kuriose – oder besser Unverständliche: Die Familie ist bis heute lediglich geduldet, die Abschiebung aktuell bis Ende Februar ausgesetzt. Die älteste Tochter ist Einserschülerin auf dem Eilenburger Gymnasium, die Mittlere wechselt bald dorthin. „Die Ausländerbehörde erkennt uns nicht an und wir wissen nicht, warum“, verdeutlicht der Libanese. „Schneiden, kleben, Grabsteine setzen“: Omar Al Hossein ist seit 2016 beim Bad Dübener Steinmetzbetrieb Freitag tätig. Foto: (Wsp) Phillipp Monther Bwakem: Aus Syrien zu Teppich-Eck Monther Bwakem ist seit knapp drei Jahren für Teppich-Eck tätig und wollte auf dem Foto nicht erkannt werden. Foto: (Wsp) Phillipp (Bad Düben/Wsp/kp). Monther Bwakem stammt aus Hama, einer Stadt mit rund 500.000 Einwohnern zwischen den wohl bekanntestens syrischen Kriegsorten Homs und Aleppo. Vor sechs Jahren floh der heute 53-Jährige mit seiner Frau und den fünf Kindern in Richtung Deutschland. „Die Flucht war kurz, aber sehr schwierig“ sagt er. Von Syrien führte der Weg über den Libanon mit einem kleinen Boot in die Türkei. „Nach einer Nacht am Meer ging es mit einem sechs Meter langen Boot und 40 anderen weiter nach Griechenland“, erinnert er sich. Per Bus, Taxi und Zug erreichten die Bwakems nach einer Woche über Bulgarien, Serbien und Slowenien Bayern und schließlich Bad Düben. In Nordsachsen fühlen sie sich wohl. Die beiden Töchter leben in Leipzig Er, seine Frau und die drei Söhne sind in der Kurstadt geblieben. Seit knapp drei Jahren ist Monther Bwakem inzwischen beim Teppick-Eck tätig. Er übernimmt Aushilfsarbeiten und verarbeitet Gipskarton. „Ich habe in meiner Heimat schon sehr lange in diesem Beruf gearbeitet“, verrät der Trockenbau-Experte – für das Dübener Unternehmen ein absoluter Gewinn. Reza Gholamalinezhad: Aus dem Iran an die Maschine bei Profiroll Technologies (Bad Düben/Wsp/kp). Reza Gholamalinezhad und seine Familie stammen aus dem Iran. Früher sei er Moslem gewesen, sagt der 40-Jährige. Vor geraumer Zeit schloss er sich jedoch dem christilichen Glauben an – ein Unding in seinem Heimatland. Als die Luft immer dünner wurde, entschloss er sich, mit Frau und kleinem Sohn zu flüchten. In der Türkei stiegen sie in ein Schiff, das sie sieben Tage lang transportierte. „Ich kann es nicht genau sagen, aber ich glaube, dass wir in Italien gelandet sind“, erinnert sich Gholamalinezhad. Von dort aus ging es weiter, per Lkw in Richtung Bundesrepublik. Am 13. Mai 2014 betrat das iranische Trio erstmals deutschen Boden. Seit 1. Juli 2014 sind sie nun schon in Bad Düben. „Wir stammen aus der Großstadt. Am Anfang war es hier eine große Umstellung, aber für eine kleine Familie, wie wir es sind, ist es eigentlich optimal“, sagt er. Familie Gholamalinezhad kommt aus Ahvas, einer Millionenmetropole und Hauptstadt der iranischen Provinz Chuzestan unweit des Persischen Golfs. Reza war dort als Schweißer tätig, arbeitete viel auf Montage an einer Pipeline. Ein Computer-Studium konnte er leider nicht beenden. Nachdem er ein gutes Jahr in Bad Düben war, genau genommen am 1. August 2015, stellte ihn Profiroll Technologies ein. Seitdem führt er dort Flachschleif- und Rundtischarbeiten durch. „Ich kann bis zu sechs Maschinen bedienen“, verrät er stolz. Seine Frau arbeitet als Verkäuferin in Leipzig. In der Messestadt wurde auch die kleine Tochter geboren. Der Sohn besucht inzwischen das Evangelische Schulzentrum und spielt Fußball beim FV Bad Düben. Auch Papa Reza steht in der Kreisklasse für die SG Tornau/Bad Düben II auf dem Platz. Das ist dann wohl gelebte Integration. Übrigens: Profiroll hat mittlerweile auch zwei junge Ukrainer und eine Ukrainerin in seinen Reihen aufgenommen, um ihnen eine neue berufliche Perspektive zu bieten. Reza Gholamalinezhad arbeitet seit 1. August 2015 bei Profiroll Technologies an der Schleifmaschine. Foto: (Wsp) Phillipp
Dübener WOCHENSPIEGEL Sonderthema BAUEN & WOHNEN 9. November 2022 20 Diese Anzeigen sind ausschließlich in der Printausgabe sichtbar. Anzeige Unsere wärmste Empfehlung für den Winter (Wsp). Warm und gemütlich soll es im Zuhause sein, damit man sich wohlfühlen kann – vor allem in den kalten Monaten. Mit ADO Thermo-Stoffen freut man sich gleich doppelt auf einen gemütlichen Winter. Während es draußen immer kälter wird, halten ADO Thermo-Stoffe Ihr Zuhause kuschelig warm und können gleichzeitig die Heizkosten reduzieren. Dank ihrer vielfältigen Designs und Farben wird einem schon beim Anblick warm um‘s Herz. Aber auch die kuschelig weichen Oberflächen berühren die Sinne und sorgen für ein wohliges Ambiente. Stoffe, die Ruhe schenken ADO Thermo-Stoffe sind nicht nur schön anzuschauen, sondern schenken zudem angenehme Ruhe für Ihre vier Cosy 1079 Telefon 0341 986 5656 Wände. Dank ihrer dichten Struktur dämpfen sie störende Schallreflexionen und somit auch den Geräuschpegel in Ihren Räumen. Gerade bei hohen Zimmerdecken und Hartböden wie Fliesen, Parkett oder Laminat tragen die pflegeleichten und langlebigen Stoffe zu einer angenehmen Raumakustik bei. ADO Goldkante – für Räume mit Lebensfreude ADO bringt textile Harmonie, Leichtigkeit und pure Lebensfreude ins Zuhause. Außergewöhnliche Details, natürliche Haptik und unzählige Transparenzen sorgen für lebendige Wohnlichkeit und lassen Wohnträume wahr werden. Die große Bandbreite an Dessins - von urban bis natürlich, elegant bis verspielt – bietet den passenden Stoff für jeden Geschmack. Dabei erfüllen Aspekte wie Pflegeleichtigkeit und vielfältige Kombinierbarkeit auch die besonderen Ansprüche des Alltags – mit fünf Jahren Garantie. So werden ADO Goldkante Stoffe zum perfekten Gestaltungspartner, quer durch alle Räume und jede Lebensphase. Ihr Raumdesign Jentzsch aus Glaucha 15 Jahre seit 1.1.2007 Gardinen & Dekorationen Wand & Boden Maurermeister Mario Plüschke Maurer-, Putz- und Betonarbeiten Pflaster- und Fliesenarbeiten Fassaden- und Wärmedämmung Trockenausbau Schachtarbeiten Abbruch Feldstr. 6, 06905 Bad Schmiedeberg OT Söllichau Telefon: 034243 / 7 21 19 • Funk: 0163 / 6 01 12 65 E-Mail: Mario-Plueschke@t-online.de Energiesparer und Wärmespender in einem Der Winter kann sich warm anziehen. Denn ADO Thermo-Stoffe sind die optimale Lösung, um Wärmeverluste an Fenstern, Türen oder Treppen zu verhindern und so Heizkosten effektiv zu minimieren. Ob als Raumteiler, dekorativer Vorhang oder Wind- und Kältestopper - ADO Thermo-Stoffe halten mit ihrer einzigartigen Faserstruktur und der hohen Florfadendichte die Kälte draußen und sorgen für viel Wärme und Wohlfühlen drinnen. Wellauner Str. 5 • 04838 GLAUCHA www.raumdesign-jentzsch.de•Tel.: 034243 24960 Lassen Sie sich beraten! ÖZ: Mo – Fr: 9 – 18 Uhr Sa: 9 – 12 Uhr • Große, preisgünstige Lagerauswahl! • Lichtplatten und Hohlkammerplatten bis 7 m Länge • Zuschnitt- und Lieferservice bis 15 m Stahl-Trapezprofil – 1. Wahl – zum günstigen Preis Verkaufen Sie keine Immobilie, bevor Sie mit uns gesprochen haben. www.lbs-immo-leipzig.de Diese Anzeige ist ausschließlich in der Printausgabe sichtbar. Bausparkasse der Sparkassen in Vertretung der LBS IMMOBILIEN GMBH Immobilienpartner der s Sparkasse Leipzig
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