STADTBLATT Oktober 2022

schule am Sonnenhügel zahlenmäßig bislang
größten Jugendjury unter der Patenschaft von terre
des hommes vergeben.
Am meisten Beachtung findet aber auch dieses
Jahr wieder die Vergabe des Friedensfilmpreises
Osnabrück. Neun Filme stehen im Wettbewerb um
den mit 15.000 Euro in Deutschland höchst dotierten
Filmpreis zum Thema Frieden, der bereits zum zehnten
Mal von der Sievert Stiftung unterstützt wird.
Gerade für
jüngere Menschen
wirke Kino mitunter
„irgendwie abgehoben“,
befürchten Julia Scheck
und Miriam Vogt.
Nicht im Wettbewerb befinden sich der Eröffnungssowie
der Abschlussfilm. Sehenswert sind alle
beide. Aber fangen wir mit dem Eröffnungsfilm an.
Der deutsch-rumänische Spielfilm „Wir könnten
genauso gut tot sein“ (12.10.2022, Lagerhalle)
entpuppt sich schnell als äußerst gelungene, bitterböse
Sozialsatire. Als innerhalb einer Gated Community
ein Hund verschwindet, steigern sich unter
den Bewohnern des Luxuskomplexes Unvernunft
und irrationale Ängste, die bald ein bedrohliches
Ausmaß annehmen. Im Anschluss an den Film
stehen Beteiligte der Produktion für Fragen auf der
Bühne.
Der Abschlussfilm „Fire of Love“ (16.10.2022,
Lagerhalle) ist dann ein Fest für die Augen. Er zeigt
spektakuläre Aufnahmen der beiden Vulkanologen
Katia und Maurice Krafft, die tragischerweise während
eines Vulkanausbruches ums Leben kamen.
Wer es bis dahin noch nicht gemerkt hat – das
Festival hat seinen Namen geändert. Es heißt von
nun an nicht mehr „Unabhängiges Filmfest Osnabrück“,
sondern „Filmfest Osnabrück. Festival des
Unabhängigen Films“.
FRANK JÜRGENS
P 12.–17.10.2022,
Lagerhalle, Filmtheater Hasetor, Haus der Jugend
www.filmfest-osnabrueck.de
Zu den vielfältigen Wettbewerbsbeiträgen zählen
unter anderem der im vergangenen Jahr entstandene
dokumentarische Spielfilm „107 Mütter“ (15.10.2022,
Filmtheater Hasetor) über ein Frauengefängnis in
Odessa. Der iranisch-französische Spielfilm „Until
Tomorrow“ (15.10.2022, Haus der Jugend) über eine
unverheiratete Frau, die ihr uneheliches Kind vor den
eigenen Eltern verheimlicht. Und die Dokumentation
„Für die Vielen: Die Arbeiterkammer Wien“ (13.10.
2022, Lagerhalle), die die gesetzliche Interessenvertretung
der Arbeitnehmer in Österreich porträtiert.
Dokumentiert spektakuläre Vulkanaufnahmen: Abschlussfilm „Fire of Love“
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