STADTBLATT Oktober 2022
Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. #stadtblattosnabrück #stadtblatt #osnabrück www.stadtblatt-osnabrueck.de
Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. #stadtblattosnabrück #stadtblatt #osnabrück
www.stadtblatt-osnabrueck.de
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
umwelt<br />
PRÄSENTIERT VON<br />
Neustart im Westen<br />
Streuobst-Pädagogik? Das gab’s in Osnabrück schon mal. Und das wird es<br />
bald wieder geben. Aber erst müssen Nina Meyer und Leon Pohlmann<br />
am neuen Standort im Stadtteil Hellern ankommen.<br />
fünf Jahre gab es den Kalkhügel-Garten der<br />
Streuobst-Pädagogen Nina Meyer und Leon<br />
Pohlmann. Damit ist es jetzt vorbei. Der private<br />
Verpächter wollte seinen Garten wieder selbst<br />
nutzen, und so mussten sich die beiden Streuobst-<br />
Pädagog:innen einen neuen Ort für ihr Wirken suchen.<br />
Der befindet sich am Hörner Weg hinter dem Spielplatz<br />
(Bushaltestelle OKD-Straße).<br />
Moment mal, Streuobst-Pädagogik? Was ist das<br />
denn? Das ist eine mehr oder weniger neue Bewegung,<br />
die erkannt hat, dass außerschulische Lernstandorte<br />
wichtig sind. Neben der Streuobst-Pädagogik gibt es<br />
auch noch Bauernhof-Pädagogik und Wald-Pädagogik.<br />
In Niedersachsen bildet der BUND aus.<br />
Das Ziel: Streuobst-Pädagogen sollen an Schulen<br />
und in Vereinen Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
für das Thema Streuobst begeistern. Dabei werde „das<br />
grundsätzliche Bewusstsein für das Ökosystem Streuobstwiese<br />
geschaffen“. Man entdecke „unsere gefährdete<br />
Kulturlandschaft mit allen Sinnen“. So soll eine<br />
Sensibilisierung „für das faszinierende, aber bedrohte<br />
Biotop“ entstehen.<br />
Dieses Biotop muss,<br />
im Falle von Pohlmann<br />
und Meyer, erst wieder<br />
hergestellt werden. „Wir<br />
haben das neue Areal<br />
gerade erst bezogen.<br />
Die Suche nach einem<br />
geeigneten Garten hat<br />
ein wenig gedauert,<br />
nebenbei haben wir noch<br />
Partner gesucht und<br />
sind Eltern geworden“,<br />
erklärt Nina Meyer die<br />
aktuelle Situation. „Im<br />
Moment ist der Garten<br />
nur eine gemähte Wiese<br />
mit einem Bauwagen<br />
drauf.“<br />
Bevor der neue Garten<br />
auf dem Stand des<br />
Vor gängers ist, ist noch<br />
viel Arbeit nötig. Jede<br />
helfende Hand ist will kommen, heiß begehrt wären<br />
auch Fahrzeuge, um Obstbäume anzunehmen oder<br />
den Inhalt ihrer Lagerräume aus dem alten Garten in<br />
den neuen zu bringen.<br />
„Im alten Garten standen ja schon viele Obst -<br />
bäume“, sagt Meyer, „hier müssen wir die alle neu<br />
pflanzen.“<br />
Dies ist auch die einzige Aktion, die in diesem Jahr<br />
noch in dem Garten geplant ist. Ursprünglich wollten<br />
die beiden durch Mietbeete und den Verkauf selbst<br />
gezogenen Gemüses zusätzliche Einnahmen gene -<br />
rieren, um die Pacht zu bezahlen, doch von diesem<br />
Plan haben sie wieder Abstand genommen. „Es wird<br />
in dem Garten eine Veranstaltungsfläche, Hütten, eine<br />
Bühne, einen Lagerfeuerplatz und ein grünes Klassenzimmer<br />
geben, mehr nicht.“<br />
Bis der neue Garten ihren Anforderungen entspricht,<br />
sind sie in der freien Natur tätig. „Umweltbildung<br />
kann man überall draußen machen“, bekräftigt<br />
Meyer.<br />
RALF GOTTHARDT<br />
Nach dem Umzug geht’s auf einer Wiese in Hellern weiter: Streuobst-Pädagogen<br />
Nina Meyer und Leon Pohlmann<br />
GRÜNE GESICHTER<br />
So geht Umweltschutz<br />
Peer Sachteleben<br />
Bioland-Betrieb Sachteleben,<br />
Schlehbaumhof, Osnabrück-Darum<br />
Ich engagiere mich für Natur und Umwelt, indem ich …<br />
meinen Bio-Bauernhof vielfältig und lebens fördernd<br />
gestalte.<br />
Meine spannendste Aktion ... ist immer noch das Ent -<br />
wickeln des komplexen Systems „Bauernhof“. Aktuell ist<br />
das die Eröffnung eines neuen Hofladens, in dem ich alle<br />
hofeigenen Produkte verkaufen will. Ich habe hierfür<br />
viele Ideen und bin sehr gespannt, wohin der Weg mich<br />
führt.<br />
Wenn ich Bundesumweltminister wäre, würde ich …<br />
den Anbau von Baum-Feld-Systemen/Agroforst-Kulturen<br />
vereinfachen und bürokratische Hürden ab bauen. Die<br />
ganzheitliche Betrachtung von Landwirtschaft als komplexes<br />
System mit Wechselwirkungen zwischen Pflanzen,<br />
Tieren und Mikroorganismen wäre mir wichtig.<br />
Wenn mich jemand fragt, was er für die Umwelt tun<br />
kann, antworte ich ... Bäume pflanzen!<br />
Die größten Umweltsünder sind für mich … lange<br />
Transportwege.<br />
Mir gibt Hoffnung, dass ... es immer mehr Menschen<br />
gibt, die die Wichtigkeit von ganzheitlicher Landwirtschaft<br />
sehen.<br />
Ich wünsche mir eine Welt, in der ... Lebewesen als<br />
solche gesehen und anerkannt werden und dement -<br />
sprechend mit ihnen umgegangen wird.<br />
Die nächsten Schritte beim Ausbau meines Hofes<br />
sind ... der vollständige Aufbau einer eigenen Schlachtung,<br />
das möglichst gute Verwerten der einzelnen Tiere<br />
sowie das In-Gang-Bringen des Hofladen-Betriebs. Ich<br />
suche hierfür noch passende Mitarbeiter:innen!<br />
INTERVIEW: HARFF-PETER SCHÖNHERR