STADTBLATT Oktober 2022

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media Hallo 22 DDR-Funk & Soul COMPILATION Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus: Dieser Sampler ist brillant! Max Herre und Dexter, zwei Protagonisten des deutschen HipHop, haben das Archiv des DDR-Labels Amiga durchgehört und die Perlen des DDR- Funk und Soul aus den Jahren 1971- 81 herausgefischt. DDR? Funk? Soul? Ja, genau, und wie! Wenn Christian Ufholz und Lift etwa „Wenn“ anstimmen, meint man Earth, Wind & Fire zu hören. Jeder Track dieses Samplers ist ein Genuss – und Musikgeschichte. Amiga/Sony Music MARS cd des monats Aitch Close To Home RIT RAP Der 22-jährige aus einem Vorort von Manchester schaffte es binnen drei Jahren vom Underground-Phänomen zum Rapper Nummer Eins in seiner Heimat. Protegiert von Kalibern wie Stormzy veröffentlicht Aitch nun nach diversen Singles und EPs sein Debütalbum. Und das beinhaltet nicht nur die Banger, mit denen Aitch in erster Linie assoziiert wird, sondern auch Persön - liches und Nachdenkliches. So ist „My G“ (featuring Ed Sheeran) seiner mit dem Down Syndrom lebenden Schwester gewidmet. apitol CHROM David Paich Forgotten Toys CLASSIC ROCK Der 68-jährige ist Gründungsmitglied und Hauptsongschreiber der legendären Toto, die zuletzt durch Weezer, Pitbull oder Ellie Goulding eine Renaissance erleben. Für sein Solodebüt hat David Paich seine Song- Schatztruhe durchforstet und sieben Stücke neu entdeckt und zusammengesetzt. Begleitet von illustren Kollegen (Steve Lukather, Brian Eno, etc.) taucht Paich leichthändig in cinematischen Classic Rock ein, lässt aber auch seine Liebe zum Jazz aufblitzen. Mascot CHROM Jack White Entering Heaven Alive SINGER-SONGWRITER War das im April erschienene „Fear Of The Dawn“ vergleichsweise experimentell, kommt „Entering Heaven Alive“ dezidiert akustisch daher. Die Songs beider Alben stammen aus denselben Aufnahmesessions, doch White bevorzugte eine getrennte Veröffentlichung. Der Albumtitel rekurriert auf seine junge Ehe, es dominieren Roots und Folk, das Mellotron schwelgt, und bei „Taking Me Back“ spielt die Fiddle in Bluegrass- Manier auf. Third Man Records CHROM Suede Autofiction BRIT ROCK Brett Anderson bezeichnet das neunte Suede-Album als „unsere Punk-Platte“. Neben den vorzugsweise zupackenderen Songs zielt das auf die Herangehensweise ab. Die Britpop-Legenden probten wie früher und gaben zuletzt sogar Clubkonzerte unter dem Alias Crushed Kid. Das Schöne daran ist, dass nicht nur die Band offensichtlich sehr viel Spaß hat, sondern das mit „She Still Leads Me On“ oder „15 Again“ Songs daraus hervorgingen, die die neue Forschheit mit der Suede- Grandezza vereinen. BMG CHROM Broken Bells Into The Blue PSYCHEDELIC POP James Mercer, Sänger und Gitarrist bei The Shins und Produzent Brian „Danger Mouse“ Burton (Gnarls Barkley, Gorillaz) teilen die Liebe für die großen Themen der Popkultur: Beatles, Wochenende, Weltall. Gleichzeitig haben sie als Broken Bells auch ein Faible für Experimentell-Psychedelisches. So strahlen auch auf ihrem dritten Album üppig-orchestrale Melodien, die zum ersten Mal neben organischen Sounds auch durch Samples erweitert werden. 30th Century Records CHROM The Düsseldorf Düsterboys Duo Duo PSYCHEDELIC FOLK Peter Rubel und Pedro Goncalves Crescenti haben nicht nur erstklassige Namen, sie betreiben auch zwei formidable Bands. Während es bei International Music eher krautig zugeht, stehen The Düsseldorf Düsterboys für psychedelischen Folk mit wohl temperiertem Harmoniegesang. Das, was die Band „Outernational Folk“ nennt, dockt mal bei Jonathan Richman und den Violent Femmes an, hat aber durch Tropicalismo-Einflüsse und seine ganz eigene Note. Staatsakt CHROM Marlon Hammer „Bochum 2“. Dass das Cover der EP des 17-jährigen Bochumers die Kreidetafelästhetik des Durchbruchalbums von Herbert Grönemeyer zitiert, lag irgendwie nahe. Das hier ist aber kein plumpes Epigonentum, sondern das fast beängstigend reife Debüt eines jungen Mannes, der die Zurückhaltung ebenso beherrscht wie den Ausbruch. energie Iceage „Shake The Feeling: Outtakes & Rarities 2015-2021“. Nach fünf Studioalben veröffentlicht die Kopenhagener Post-Punk-Band eine Kompilation mit Outtakes und Raritären aus den Jahren 2015-2021. Die titelgebende Single „Shake The Feeling“ ist ein außerordentliches Stück Musik zwischen Hüsker Dü und Teenage Fanclub. Mexican Summer PJ Western „Here I Go“. Rein vom Cover her könnte das hier ein älteres Jeff-Lynne-Album sein, so ähnlich sieht PJ Western dem ELO-Wizard. Ist aber das Debüt eines kalifornischen Outlaws und Drifters, der seine Perspektive von Los Angeles in zurückgelehnter Psychedelia und Yacht Rock bündelt. Nicht zu verwechseln mit der Pizza-Kette. Flight 13 Records George FitzGerald „Stellar Drifting“. FitzGerald ist integraler Bestandteil der Londoner und Berliner Elektro-Szene. Sein drittes Album ist eine Ode an den Klang der völligen Freiheit, eingefangen unter anderem in Audioaufnahmen von Raumsonden und mit Gastbeiträgen von SOAK, Panda Bear und London Grammar. Radiohead meets Bach. Double Six 1000 Robota „3/3“. Als das Hamburger Trio 2008 die EP „Hamburg brennt“ herausbrachte, waren die Mitglieder teilweise noch nicht volljährig. Der „NME“ verguckte sich in 1000 Robota, es gab Anfragen von Rammstein und Stefan Raab. Nach zwei Alben ging man auf Tauchstation. Jetzt also „3/3“, zwischen Theater, Industrial und DAF. Tapete Jens Friebe „Wir sind schön“. Friebes neuntes Album weist eine gewisse Seelenverwandtschaft zu seinem frühen Förderer Jochen Distelmeyer auf, der ebenfalls den Umständen Hoffnung entgegensetzt. Denn: die bessere Welt können wir uns selbst bauen. So croont Friebe Hymnen, erzählt Geschichten und weiß: „Wir sind schön.“ Staatsakt Kraftklub Kargo PINDIE ROCK Der Titel des neuen Kraftklub-Albums passt natürlich gut in die „K“-Ästhetik. Aber Kargo bedeutet ja auch so viel wir Frachtgut. Und davon hat sich seit dem letzten Album der Chemnitzer vor fünf Jahren einiges angesammelt. Felix Brummer reflektiert die Indie-Disco-Zeit im Osten seiner Jugend, verarbeitet die Erfahrungen des „Wir sind mehr“-Festivals 2018. Als Gäste sind unter anderem Tokio Hotel dabei, die mit Kraftklub bei „Fahr mit mir (4x4)“ auf einen imaginären Road Trip gehen. Vertigo CHROM Wytiki U ELECTRO POP Wieteke „Wytiki“ Wijte tourt seit ihrem 17. Lebensjahr als Backgroundsängerin, unter anderem für die Singer-Songwriterin Eefje de Visser oder die Bluesrock-Band De- Wolff, und studierte am Amsterdamer Konservatorium. Nun legt sie ihr sieben Songs starkes Debüt vor. Während ein Teil der Songs durch retro-futuristische Elektronik verfremdet wird, gibt sich Wytki auf anderen mit Akustikgitarre und Streichern als nahbare Singer-Songwriterin. Ninety Days Records CHROM 32 STADTBLATT 10.2022
werwowas oktober 2022 Der Veranstaltungskalender mit Spitzen-Tipps für Osnabrück und Umgebung In der Discotheque Jazzkantine Mit ihrem neuen Studioalbum „Discotheque“ taucht die Jazzkantine in die Geschichte der Discomusik ein, deren Ursprung im New Yorker Untergrund der 1970er Jahre liegt. Ihr Mix aus Funk, Soul und Rap verdeutlicht die divers angelegte Musik aus der damaligen Disco und regt massiv zum Tanzen an. So werfen die Kantinenköche einen augenzwinkernden Blick auf das Nachtleben. „Der Sound ist Hammer, alle wollen Donna Summer“: Ja OK, hier wollen eben auch Klischees bedient werden. P 26.10.2022, Lagerhalle FOTO: MARC SANTIEN IN EIGENER SACHE Die Niedersächsische Corona-Verordnung legt für Veranstaltungen und den Betrieb in Freizeit- und Kultur einrichtungen fest, welche Regelungen aktuell gelten. Die jewei ligen Veranstalter geben gerne Auskunft über Formalitäten und Hygienemaßnahmen. Musik | Events | Partys | Bühne | Kunst | Kino | Literatur | Sport | Familie
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