KSSG_Magazin_150Jahre
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1849 1873<br />
Gewappnet für den Notfall<br />
Jakob Laurenz Sonderegger,<br />
der spätere Gründer des<br />
Kantonsspitals, ist vor seinem medizinischen Staatsexamen<br />
im Jahr 1849 so nervös, dass er schon mal den Reisepass<br />
einsteckt, damit er durchbrennen kann, falls er durchfällt.<br />
So weit kommt es nicht: Sonderegger besteht mit Bestnoten.<br />
In 150 Jahren Geschichte kann einiges geschehen.<br />
Diese Beispiele stehen für manch spannende Episode.<br />
Freund von Henry Dunant<br />
Der erste Assistent am<br />
Kantonsspital heisst<br />
Hermann Altherr (1848 – 1927).<br />
Später wird er Nationalrat und Spitalarzt in Heiden.<br />
Hier nimmt er Henry Dunant, den Gründer<br />
der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung,<br />
als Pensionär auf. Dunant ist<br />
aus Stuttgart ins Appenzellerland gereist, um mit<br />
frischer Luft und Ruhe seine Hautekzeme und<br />
Bauchbeschwerden zu lindern.<br />
UNGLAUBLICHE GESCHICHTEN<br />
Berlin<br />
1873<br />
1974<br />
Modeschau im Hörsaal<br />
Sechs freiwillige Pflegerinnen<br />
führen 1974 verschiedene Optionen<br />
neuer Dienstkleidung für die<br />
Pflegekräfte vor, die Mitarbeitenden<br />
im Publikum dürfen abstimmen.<br />
103 von 119 Stimmen sprechen sich<br />
für die Farbe Weiss aus, 93 dafür, dass<br />
der Name auf die Dienstkleidung<br />
gestickt wird.<br />
Chaos beim Bau<br />
Das Kantonsspital St.Gallen hätte den Betrieb bereits<br />
1872 aufnehmen sollen statt erst am 1. Mai 1873. Die Bauarbeiten<br />
verzögern sich, weil Backsteinmangel herrscht<br />
und das in Saarbrücken bestellte Glas wegen des Deutsch-<br />
Französischen Kriegs nicht rechtzeitig geliefert wird. Und<br />
dann wird auch noch gepfuscht, sodass etwa die dampfbetriebene<br />
Zentralheizung – eine der ersten in der Schweiz<br />
– anfänglich nicht richtig funktioniert.<br />
1890<br />
Der Forschung verschrieben<br />
Der erste Pathologe am Kantonsspital,<br />
Dr. Arthur Hanau, arbeitet<br />
1890 unentgeltlich – auf eigenen<br />
Wunsch. Er will bei seiner Forschungsarbeit<br />
am <strong>KSSG</strong><br />
möglichst unabhängig<br />
sein.<br />
1912<br />
4 dl 5 dl<br />
Darf’s noch ein Gläschen<br />
Wein sein?<br />
Gemäss dem Speiseregulativ von<br />
1912 bekommt das Wart- und Dienstpersonal<br />
damals zur Arbeit täglich<br />
Wein oder Most vorgesetzt: vier Deziliter<br />
für Frauen, fünf für Männer. Wer<br />
weder Wein noch Most mag, darf auf<br />
eine Flasche Bier ausweichen.<br />
St.Gallen<br />
2018<br />
Ironwoman<br />
Etwas mehr als 13 Stunden benötigt<br />
Prof. Dr. Barbara Tettenborn,<br />
Chefärztin der Klinik für Neurologie<br />
– nicht für eine Operation, sondern für<br />
die Königsdisziplin des Triathlons, den<br />
Ironman auf Hawaii 2018: 3,86 Kilometer<br />
Schwimmen, 180 Kilometer Velofahren,<br />
42,195 Kilometer Laufen. Mit 13 Stunden,<br />
16 Minuten und 30 Sekunden erreicht die<br />
60-Jährige den neunten Rang in ihrer<br />
Alterskategorie.<br />
2021<br />
Unter Strom<br />
Bis zur Aufrichte des neuen Hauses 07A<br />
im Jahr 2021 werden 620 Kilometer<br />
Stromkabel verlegt. Das entspricht der<br />
Luftlinie St.Gallen – Berlin.<br />
3.86 km<br />
180 km<br />
42.195 km<br />
1917 Schwestern wecken<br />
Bis 1917 fehlte eine Nachtwache im <strong>KSSG</strong>. Brauchten Patientinnen<br />
oder Patienten in der Nacht Hilfe, waren sie auf die Unterstützung<br />
gehfähiger Zimmergenossinnen und -genossen angewiesen, die den<br />
Gang zum Schwesternzimmer auf sich nahmen und diese aufwecken<br />
mussten.<br />
1996<br />
Olympiagold<br />
Der ehemalige <strong>KSSG</strong>-Mitarbeiter Markus Gier und<br />
sein Bruder Michael rudern 1996 in Atlanta zu Olympiagold<br />
im Doppelzweier. Zurück in der Heimat<br />
werden sie bei der Schweizer Sportlerehrung zum<br />
«Team des Jahres» gekürt.<br />
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