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Swissmechanic_Journal_2023-01

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<strong>Swissmechanic</strong><br />

Infoveranstaltung FUTUREMEM<br />

17<br />

dem Vorticket. Am 1. Mai 2024 ist der Ticketantrag<br />

vorgesehen, am 1. Juni 2025<br />

der Erlass der Bildungsverordnung, am<br />

1. Januar 2026 soll sie in Kraft gesetzt<br />

werden. Ab dem 1. August 2026 sollen<br />

die acht MEM-Berufe mit neuen Bildungsverordnungen<br />

und -plänen ausgebildet<br />

werden.<br />

Bildungspläne fertiggestellt<br />

Die Bildungspläne für die acht MEM-Berufe<br />

sind inhaltlich fertig erstellt und wurden<br />

im Dezember 2022 auf Italienisch sowie<br />

Französisch übersetzt. Es wurden vertikale<br />

Abstufungen vollzogen (Leistungsniveaus,<br />

4-, 3-, 2-jährige Lehre wie z. B. Polymechaniker/in,<br />

Produk tionsmechaniker/<br />

in und Mechanikpraktiker/in) und horizontale<br />

Inhalte abgeglichen.<br />

Berufsbilder<br />

Das jeweilige Berufsbild wurde definiert<br />

durch fünf Oberbegriffe, die vom SBFI<br />

festgelegt wurden: Arbeitsgebiet, wichtigste<br />

Handlungskompetenzen, Berufsausübung,<br />

Bedeutung des Berufes für<br />

Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur<br />

sowie Allgemeinbildung.<br />

In einem zweiten Schritt wurde für jeden<br />

Beruf anhand des Rasters des SBFI eine<br />

Übersicht der Handlungskompetenzen<br />

zusammengestellt. Dabei wurde versucht,<br />

diese für alle acht Berufe der<br />

MEM-Branche zu harmonisieren. Es wurden<br />

Handlungskompetenzbereiche von<br />

a bis d festgelegt. Für den Anlage- und<br />

Apparatebauer sind zum Beispiel 14<br />

Handlungskompetenzen für die Lernenden<br />

Pflicht, das heisst, sie müssen sie<br />

nach der Ausbildung beherrschen. Aus<br />

weiteren acht Handlungskompetenzen<br />

(Wahlpflicht) müssen Lernende in Abstimmung<br />

mit ihrem Lehrbetrieb jeweils<br />

eine auswählen.<br />

Leistungskriterien<br />

Die Handlungskompetenzen werden jeweils<br />

durch eine Arbeitssituation beschrieben<br />

und gemäss dem Nationalen<br />

Qualifikationsrahmen eingestuft, der europaweit<br />

gilt. Jeder Handlungskompetenz<br />

sind Leistungskriterien für den Betrieb,<br />

die Berufsfachschule und für die<br />

überbetrieblichen Kurse (üK) zugeordnet.<br />

Die Leistungskriterien von Berufsfachschule<br />

und üK sind unterstützend zu den<br />

Leistungskriterien im Betrieb. Leistungskriterien<br />

beschreiben eine konkrete Tätigkeit.<br />

Diese ist handlungsorientiert beschrieben<br />

und muss beobachtbar, messund<br />

beurteilbar sein. Jedem Leistungskriterium<br />

ist ein Leistungsniveau zugeordnet.<br />

Branchensounding im Januar <strong>2023</strong><br />

Mitte Januar <strong>2023</strong> wird ein Branchensounding<br />

in den Betrieben durchgeführt.<br />

Es handelt sich um eine Onlinebefragung,<br />

ähnlich wie sie bereits vor drei Jahren<br />

durchgeführt wurde. Sie dauert rund 30<br />

bis 45 Minuten. Anhand der wichtigsten<br />

Handlungskompetenzen möchten die<br />

Projektverantwortlichen den Betrieben<br />

das neue Konzept der Handlungskompetenzorientierung<br />

aufzeigen. Die Betriebe<br />

können aus der Arbeitsperspektive ihre<br />

Rückmeldung zu den erarbeiteten neuen<br />

Fachinhalten geben. Die Auswertung des<br />

Soundings dauert rund einen Monat. Im<br />

März wird geprüft, ob aufgrund der Auswertungen<br />

Anpassungen vorgenommen<br />

werden sollen.<br />

Berufsfachschulen und üK-Zentren als<br />

ebenfalls beteiligte Lernorte haben zu<br />

einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit,<br />

sich aus der Bildungsperspektive zu<br />

äussern.<br />

Umsetzungsdokumente<br />

Als Nächstes nach den Bildungsplänen<br />

stehen die Umsetzungsdokumente an,<br />

das heisst das Ausbildungsprogramm<br />

für die Lehrbetriebe, das flexibel sein<br />

soll, und – aufgrund der Lernfelder – das<br />

Kursprogramm für die üK und der Berufsschullehrplan.<br />

Ziel dabei ist, dass die Arbeitssituation<br />

die Basis der Vermittlung der Grundlagen<br />

darstellt – das Wissen soll nicht mehr<br />

isoliert vermittelt werden, sondern mit<br />

der Praxis verbunden.<br />

Für die Berufsfachschulen ist die grösste<br />

Neuerung, dass man sich weg von der Fächerorientierung<br />

hin zu einer Lernfeldorientierung<br />

und dementsprechend zu einer<br />

Handlungskompetenzorientierung bewegt.<br />

Der Transfer «von der Praxis für die<br />

Praxis» soll bereits in den Umsetzungsdokumenten<br />

unterstützend implementiert<br />

werden. Zudem werden Lernaufgaben<br />

entwickelt für üK und Berufsschulen.<br />

Zudem wird von der Schwerpunktausbildung<br />

zu den Wahlpflichtkompetenzen<br />

gewechselt. Diese sollen wenn möglich<br />

von den Berufsfachschulen und den üK<br />

unterstützt werden. Dabei sollen Lernortkooperationen<br />

helfen, wie es sie vereinzelt<br />

bereits heute gibt. Spätestens<br />

nach dem zweiten Lehrjahr sollen die<br />

Lernenden zusammen mit ihren Lehrbetrieben<br />

eine Wahlpflichtkompetenz wählen<br />

und an eine Triagestelle melden.<br />

Die Lernfelder dienen später als Grundlage<br />

für einen Lernfeldbaukasten, Lernund<br />

Lehrmedien werden entwickelt.<br />

Diese sollen ein Jahr vor dem Start bereitstehen.<br />

Der nächste Informationsanlass findet<br />

am 10. Mai <strong>2023</strong> in Fribourg statt. Zukünftig<br />

sollen Informationsanlässe<br />

punktuell ebenfalls in der Romandie und<br />

im Tessin durchgeführt werden.<br />

futuremem.swiss<br />

Zur Aufzeichnung der Informationsveranstaltung<br />

vom 8. Dezember 2022<br />

bit.ly/3FCK6W6

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