Pankow für Senioren

22 BEGEGNUNGSSTÄTTEN
© Sabone Nöbel
Die Schachspieler haben
nur Augen für das Brett.
Montags bis freitags viel Programm in der Begegnungsstätte an der Panke
Schachspieler und Line Dancer willkommen!
Konzentrierte Stille herrscht am Montagvormittag
im Raum. An drei Tischen der Begegnungsstätte an
der Panke in der Schönholzer Str. 10A sitzen sieben
Männer vor Schachbrettern. Sieben? Das geht
doch nicht auf. Aber schon fragt Uwe den Jürgen:
Willst du mich mal ablösen? „Klar“, sagt der, „ich
hab‘ doch vor dem Adriano keine Angst.“ Aber Respekt
hat er sicher, denn der elegante 80-jährige
ist hier der Champion. Uwe Neumann setzt sich zu
mir an den Beobachtertisch: „Gegen Adriano hat
man nur eine Chance, wenn man langsam spielt
und er kribbelig wird. Gegen alle hier trete ich gern
an und lerne immer dazu.“ Ohne Schachuhr wird
gespielt, keiner unter Druck gesetzt.
Für viele ist die Begegnungsstätte mit der herzlichen
zugewandten Leiterin Daniela Liedtke ein zweites
Zuhause. Das bestätigt Uwe Neumann, der für seine
Pause einen Becher mit Kaffee bekommt. Gegen
die Schachspieler heute würde die Leiterin mit ihren
Schachkenntnissen nicht antreten. Aber es gäbe
durchaus auch Frauen in der Runde. „Wir hätten noch
mehr Platz für Interessenten, männlich und weiblich.“
Reichhaltig ist das Programm ihrer Begegnungsstätte.
Vieles ist voll belegt wie die Bridge- und
Doppelkopfgruppen, Skat, Canasta und die Spielenachmittage
mit Rommè und Rummikub, auch
Seniorensport und Handarbeit.
Doch bei den Sprachkursen gibt es noch freie
Plätze bei den Anfängern von Englisch und Französisch.
Beliebt sind der „Musikalische Nachmittag“
mit Renate, die eine Gesangsausbildung hat, und
der Malzirkel, geleitet von einem Künstler, der gerade
eigene Bilder in der Begegnungsstätte ausstellt.
Frau Liedtke lässt sich zudem immer Neues einfallen.
Seit sie bei einem Line-Dance-Kurs gemerkt
hat, wieviel Spaß das macht und wie die Schrittfolgen
auch das Gedächtnis trainieren, bietet sie
das selbst jetzt in ihrer Wirkungsstätte an. Die Teilnehmer
sind zwischen 49 und 90, rund ein Dutzend.
Platz für noch mehr Tanzbegeisterte würde der
Raum oben bieten. Wer also Interesse hat, willkommen
zum Gruppen- und Rhythmus-Erlebnis!
Freie Plätze hat auch noch der Latein-Kurs unter
Leitung einer agilen 90-Jährigen, die sonst
als Besucherin an vielem teilnimmt. Neu im Programm
sind Scrabbel und die Beratungsstunde der
Deutschen Rentenversicherung. Von montags bis
freitags locken regelmäßige Termine, aber auch
spezielle Veranstaltungen wie ein Quiz, ein Tanznachmittag,
ein gemeinsames Frühstück oder ein
„Pantoffelkino“. Es geht auch mal um das Funktionieren
von Tablets oder ein Kriminalbeamter klärt
über Gaunertricks auf.
Sabine Nöbel