Stahlreport 2023.03
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in dieser Ausgabe möchte ich zu Beginn einem Ereignis Raum geben, das medial mittlerweile von<br />
den prominenten Plätzen der Berichterstattung verschwunden ist: das schreckliche Erdbeben in<br />
der Türkei und in Syrien, bei dem zehntausende Menschen zu Tode und noch mehr Menschen in<br />
schwere Notlage gekommen sind.<br />
Auch wenn sich diese Katastrophe gegenwärtig in eine Reihe anderer Krisen einreiht, die – wie<br />
vor allem der Krieg gegen die Ukraine, der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität – unsere<br />
Aufmerksamkeit beanspruchen, macht sich das Erdbeben bis in unser unmittelbares Umfeld hinein<br />
bemerkbar. Die türkischen, türkisch-stämmigen oder anderweitig mit der Türkei und auch mit<br />
Syrien verbundenen Menschen hier in Deutschland sind häufig unmittelbar betroffen, weil Familie,<br />
Freunde, Verwandte vor Ort betroffen sind. Es sind auch Kolleginnen und Kollegen im Stahlhandel<br />
und anderen Branchen, die gerade schlimme Zeiten durchmachen.<br />
Stahlhandelstag 2023<br />
28./29. September<br />
in Magdeburg<br />
Stellvertretend für alle anderen Aktionen, Hilfsangebote und Unterstützungsmaßnahmen, die<br />
es in unserer Branche sicher gab und gibt, möchte ich eine Hilfsgüter-Lieferung erwähnen, die<br />
die Nordwest Handel AG kurz nach der Katastrophe auf den Weg gebracht hat: 33 Paletten mit<br />
Deckenheizstrahlern, Gasheizern und LED-Akkuhandleuchten hat der Einkaufsverbund gemeinsam<br />
mit der Rothenburger Holding in die Unglücksregion geliefert. Das sind Hilfsmittel, die vor Ort<br />
dringend benötigt werden und einen praktischen Nutzen für die Menschen haben.<br />
Abseits von diesem Unglück blickt die Wirtschaft und die Stahlbranche zu Jahresbeginn<br />
traditionell zugleich zurück und nach vorn. „Ein Jahr der Unsicherheit“ bilanziert beispielsweise<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter Research im BDS, für das vergangene Stahlhandelsjahr in den neuesten<br />
Branchenzahlen (S. 28). Ein positives Moment kommt aus der Stahlverarbeitung: Dort häufen sich<br />
mehr und mehr Meldungen über die Verwendung von grünen Stählen für Projekte, diesmal etwa<br />
eine Kooperation zwischen Waelzholz und Arcelormittal (S. 22) – und wir werten das optimistisch<br />
als gutes Zeichen für sich entwickelnde neue Märkte. Andere Sektoren sehen mit gemischten<br />
Gefühlen der weiteren Entwicklung entgegen, etwa der Bau (ab S. 32), die Fahrzeugindustrie<br />
(ab S. 36) und der Maschinenbau (S. 34).<br />
Eine hoffnungsvolle Meldung ist schließlich finden Sie am Ende dieser Ausgabe: das<br />
Wellenkraftwerk, an dem schwedische Forscher aktuell arbeiten. Gelingt es, können wir eine<br />
weitere Quelle grün erzeugter Energie erschließen.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|23<br />
3