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Stahlreport 2023.03

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immer stärker durchschlagen. Die<br />

Prognose von Ludwig Dorffmeister<br />

lautet deshalb: „Für das laufende<br />

Jahr ist im Wohnungsektor, der ja<br />

auch Baumaßnahmen an bestehenden<br />

Gebäuden umfasst, noch ein<br />

kleines Plus denkbar. Danach geht<br />

es bergab.“<br />

Besser sehen die Aussichten mit<br />

Blick auf die EU aus. Zwar wächst<br />

dem Ifo-Institut zufolge die EU-Baubranche<br />

in diesem und dem kommenden<br />

Jahr mit je 1 % zwar nur<br />

langsam. Zu den Impulsgebern zählen<br />

dabei die staatlichen Modernisierungshilfen<br />

im Hochbau sowie teils<br />

beträchtliche Investitionsbedarfe im<br />

Wohnungs- und Infrastruktursektor.<br />

Ab 2024 werden aber wieder deutlich<br />

positivere wirtschaftliche Aussichten<br />

erwartet: „Der europäische Bausektor<br />

profitiert vor allem von der<br />

steigenden Baunachfrage in Frankreich,<br />

Spanien und Großbritannien.<br />

Dort liegen die Zuwächse zwischen<br />

2,5 und knapp 7 %. Insgesamt dürfte<br />

der Markt bis 2025 um rund 26 Mrd.<br />

€ wachsen,“ erklärte Ludwig Dorffmeister.<br />

2<br />

Baumaschinenbranche mit starkem Jahresabschluss 2022<br />

Mit Schwung ins neue Jahr<br />

Die Hersteller von Baumaschinen mit<br />

Produktion in Deutschland zeigen sich so<br />

gut wie unbeeindruckt von den derzeitigen<br />

Krisen. Ein starker Jahresendspurt ermöglichte<br />

ihnen ein Umsatzplus von real 3 % für<br />

das Gesamtjahr 2022. Nominal erreichte<br />

die Branche vergangenes Jahr einen neuen<br />

Rekord. Auch wenn der Auftragseingang in<br />

diesem Zeitraum aufgrund eines Basiseffekts<br />

mit minus 21 % rückläufig ist – 2021<br />

waren die Auftragseingänge infolge des<br />

Wiederanlaufens der Konjunktur nach dem<br />

Pandemie-Ausbruch durch die Decke<br />

gegangen – profitieren die Hersteller immer<br />

noch von vollen Auftragsbüchern, die Auslastung<br />

mindestens bis Mitte dieses Jahres<br />

garantieren. Negativ entwickelt sich<br />

momentan nur der Hochbau, da die gestiegenen<br />

Zinsen massiv auf die Konjunktur im<br />

Wohnungsbau drücken.<br />

Der weltweite Baumaschinenabsatz ging<br />

2022 um 4 % zurück, wobei dies ausschließlich<br />

am größten Markt China lag. Ein Mix<br />

aus Immobilienkrise und Null-Covid-Politik<br />

ließ den Markt dort um 43 % einbrechen.<br />

Nordamerika und der europäische Heimatmarkt<br />

wuchsen dagegen trotz der Lieferengpässe<br />

zweistellig. In Europa konzentrierte<br />

sich das Wachstum auf Süd- und Mittelosteuropa.<br />

Die größten Märkte Deutschland,<br />

Frankreich und Großbritannien zeigten<br />

sich stabil. „Produktionseinschränkungen<br />

aufgrund der Energiekrise befürchtet niemand,<br />

ihren Personalbestand wollen unsere<br />

Hersteller ausbauen oder zumindest stabil<br />

halten“, bekräftigte Franz-Josef Paus, Vorsitzender<br />

des VDMA Baumaschinen und<br />

Baustoffanlagen.<br />

www.vdma.org/baumaschinenbaustoffanlagen<br />

Bild: Messe München<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Schwaches Baujahr 2022<br />

Grafik: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang<br />

im Bauhauptgewerbe ist im<br />

Jahr 2022 kalenderbereinigt um 9,6 %<br />

gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit<br />

einem Volumen von 99,1 Mrd. € lag der Auftragseingang<br />

aufgrund der stark gestiege-<br />

Umsätze im Bau 2022<br />

* Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

Umsatz<br />

im Bauhauptgewerbe,<br />

in % zum Vorjahr,<br />

real<br />

-9,8<br />

Dezember *<br />

2022<br />

Jan.-Dez. **<br />

2022<br />

-5,1<br />

Beschäftigte im<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

nen Baupreise nominal (nicht preisbereinigt)<br />

4,8 % über dem Vorjahresniveau. Im<br />

Hochbau gingen die realen Auftragseingänge<br />

um 15,1 % zurück und lagen mit 51,7<br />

Mrd. € nominal knapp (-1,6 %) unter dem<br />

Vorjahresergebnis. Dabei verzeichnete der<br />

Auftragseingang*<br />

im Bauhauptgewerbe,<br />

in % zum Vorjahr, real<br />

926.660<br />

+ 15.180<br />

Dez.<br />

2022<br />

-23,4<br />

Jan.-Dez.<br />

2022<br />

-9,6<br />

Wohnungsbau mit real -16,5 % (nominal:<br />

-3,9 %) die größten Einbußen. Der Tiefbau<br />

sank im Vergleich zum Vorjahr real um<br />

3,0 %, steigerte sich jedoch nominal um<br />

12,7 % auf 47,4 Mrd. €. Der Jahresumsatz<br />

im Bauhauptgewerbe sank im Vergleich zum<br />

Vorjahr real um 5,8 %. Nominal steigerte er<br />

sich um 9,8 % und erreichte einen neuen<br />

Höchststand von 108,9 Mrd. €.<br />

„Unsere verhaltene Umsatzprognose wird<br />

bestätigt. Die nominalen Zuwächse wurden<br />

2022 durch die starken Materialpreissteigerungen<br />

mehr als aufgezehrt. Für 2023 sind<br />

wir sogar noch pessimistischer: Wir erwarten<br />

einen preisbereinigten Umsatzrückgang<br />

von 6 %.“ Mit diesen Worten kommentiert<br />

der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands<br />

der Deutschen Bauindustrie,<br />

Tim-Oliver Müller, die Konjunkturindikatoren.<br />

www.destatis.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 3|23<br />

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