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baby&co 01/2023

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke! Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke!
Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

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topthema<br />

werden im Gehirn bestimmte Neuronen<br />

genutzt und neuronale Netzwerke ausgebildet,<br />

die im späteren Leben mitbestimmen,<br />

wie dieser Mensch denkt und sich verhält.<br />

„Die gesammelten Bindungserfahrungen<br />

der ersten Lebensjahre formen das Weltbild<br />

eines Kindes“, sagt die Humanethnologin<br />

Evelin Kirkilionis.<br />

LIEBE MACHT STARK<br />

Menschen, die sich als Babys und Kleinkinder<br />

der Liebe und Fürsorge ihrer Eltern<br />

nicht sicher sein konnten, haben es deshalb<br />

im Leben oft schwerer als andere. Sie sind<br />

vielleicht schneller gereizt, haben eine niedrigere<br />

Frustrationsschwelle, haben mitunter<br />

Schwierigkeiten, eine erfüllende Partnerschaft<br />

zu führen, und ruhen weniger in sich<br />

selbst. Die Liebe und Fürsorge, die Eltern<br />

ihren Kindern in der ersten Zeit schenken,<br />

ist also ein wahrer Schatz fürs Leben.<br />

Noch vor ein, zwei Generationen wurde all<br />

dem viel weniger Bedeutung beigemessen.<br />

In Geburtsvorbereitungskursen waren<br />

vor allem Hygiene und die korrekte Babypflege<br />

Thema. War das Kleine auf der<br />

Welt, wurde es zunächst gewaschen, in<br />

einen Strampler verpackt und dann erst<br />

der frischgebackenen Mutter überreicht.<br />

Das ist heute zum Glück anders. Das<br />

Neugeborene darf auf Mamas Bauch liegen;<br />

Papa, Mama und Kind können sich<br />

direkt nach der Geburt in Ruhe kennenlernen.<br />

Denn heute weiß man: Bei diesem<br />

allerersten Blickkontakt, dem Kuscheln<br />

und Saugen an der Brust wird das „Bindungshormon“<br />

Oxytocin ausgeschüttet,<br />

das die emotionale Nähe fördert und die<br />

körperliche und seelische Entwicklung des<br />

Babys positiv beeinflusst. Neugeborene<br />

sind dadurch nachweislich ruhiger, entspannter<br />

und schreien weniger.<br />

Das sogenannte „Bonding“ (englisch<br />

für „Verbindung“) fördert auch die<br />

Kompetenz der Eltern. Die Erfahrung, „Ich<br />

kann mein Baby beruhigen. Es fühlt sich<br />

wohl bei mir“, macht sie selbstbewusst,<br />

gelassen und geduldig.<br />

Ganz wichtig: Niemand sollte sich Sorgen<br />

machen, wenn diese erste Kontaktaufnahme<br />

nicht völlig harmonisch abläuft oder<br />

ganz ausfällt, etwa, weil eine Vollnarkose<br />

bei einem Kaiserschnitt sie unmöglich<br />

gemacht hat. Manche Frauen sind so kurz<br />

nach der Geburt gar nicht in der Lage,<br />

sich auf ihr Baby einzulassen, weil sie zu<br />

erschöpft sind. Ein schlechtes Gewissen<br />

braucht deshalb niemand zu haben. Das<br />

intime Kennenlernen kann später auf der<br />

Entbindungsstation oder sogar zu Hause<br />

nachgeholt werden. Es gilt: Das Bonding<br />

direkt nach der Geburt ist ein wunderbarer,<br />

stärkender Anfang. Aber für eine gute<br />

Eltern-Kind-Bindung sind die unzähligen<br />

Stunden, die nun folgen und in denen<br />

Eltern und Kind lernen, ihr Verhalten aufeinander<br />

abzustimmen, genauso wichtig<br />

und prägend.<br />

Studien zeigen: Eltern, die den „magischen<br />

ersten Augenblick“ nicht erleben konnten,<br />

holen auf. „Nach wenigen Wochen und<br />

Monaten waren die zuerst beobachteten<br />

Unterschiede im Verhalten und Empfinden<br />

verschwunden“, berichten die Kinder- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeutin Dr. Rose<br />

Riecke-Niklewski und die Verhaltensbiologin<br />

Dr. Elke Brüser.<br />

PROBLEME ERKENNEN<br />

Zu einer Bindungsstörung kann es kommen,<br />

wenn Eltern in der ersten Zeit nach<br />

der Geburt schmerzliche Trennungen oder<br />

starken Stress verarbeiten müssen. Dann<br />

kann es sein, dass ihre Ressourcen so erschöpft<br />

sind, dass es ihnen schwerfällt,<br />

angemessen auf ihr Kind einzugehen.<br />

l<br />

3<br />

GELASSENHEIT<br />

Ent spann te Eltern, die auf ihre<br />

Intuition vertrauen, strahlen Ruhe<br />

aus und vermitteln Sicherheit<br />

6 BABY&CO <strong>01</strong>/<strong>2023</strong><br />

4FEINFÜHLIGKEIT<br />

Müde? Hungrig? Je besser Eltern<br />

die Signale ihres Babys deuten,<br />

desto sicherer fühlt es sich

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