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Technologies for Smart Factories

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10 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Die chemische Industrie<br />

ist ein Innovationsmotor<br />

für den Klimaschutz<br />

Die chemische Industrie ist einer der wichtigsten Treiber der<br />

Trans<strong>for</strong>mation. Eine klimaneutrale Wirtschaft braucht Produkte,<br />

Technologien und Lösungen dieser Branche.<br />

Prof. Hubert<br />

Culik<br />

Obmann, Fachverband<br />

der<br />

Chemischen<br />

Industrie Österreich<br />

FOTO: MARKO'S PHOTOGRAPHY<br />

Im Kampf gegen den Klimawandel<br />

kommt der chemischen<br />

Industrie eine<br />

besondere Rolle zu. Zum<br />

einen benötigen alle Green-Deal-<br />

Technologien Stoffe und Vorprodukte<br />

aus der Branche: Solar- und<br />

Windenergie, energieeffiziente<br />

Gebäudedämmung oder E-Mobilität<br />

wären ohne Lösungen aus der<br />

Chemie undenkbar. Zum anderen<br />

müssen die Unternehmen der<br />

Branche künftig auch ihre eigene<br />

Produktion klimaneutral gestalten.<br />

Dazu bedarf es geeigneter<br />

politischer Rahmenbedingungen.<br />

Investitionen und F&E in Zukunftstechnologien<br />

sind entscheidend.<br />

Die gezielte Förderung von Schlüsseltechnologien<br />

in den Bereichen<br />

Wasserstoff, Carbon Capture and<br />

Utilization (CCU) und Kreislaufwirtschaft<br />

sollte im Mittelpunkt<br />

stehen. Gleichzeitig brauchen wir<br />

einen raschen Ausbau der Infrastruktur,<br />

um eine international<br />

wettbewerbsfähige chemische<br />

Industrie in Österreich zu erhalten.<br />

Vor allem ausreichende Mengen an<br />

erneuerbarer Energie zu konkurrenzfähigen<br />

Konditionen werden<br />

entscheidend sein. Mittel- und<br />

langfristig können neue Technologien<br />

aus der chemischen Industrie<br />

die Unabhängigkeit von fossilen<br />

Rohstoffen sichern, etwa aus dem<br />

Bereich der Kreislaufwirtschaft.<br />

Effiziente Genehmigungsverfahren<br />

und der Abbau unnötiger<br />

Bürokratie könnten diese Prozesse<br />

beschleunigen.<br />

Kreislaufwirtschaft als<br />

Schlüssel zur Klimaneutralität<br />

Gerade Kunststoffe sind aufgrund<br />

ihres geringen Gewichts und ihrer<br />

vergleichsweise ressourcenschonenden<br />

Herstellung ein Schlüsselmaterial<br />

für den Klimaschutz.<br />

Durch einen umfassenden Ausbau<br />

des Kunststoffrecyclings können<br />

der Einsatz fossiler Ressourcen für<br />

Kunststoffprodukte weiter deutlich<br />

reduziert und gleichzeitig bis zu<br />

2,4 Millionen Tonnen CO 2<br />

pro Jahr<br />

in Österreich eingespart werden.<br />

Neue Technologien wie chemisches<br />

Recycling und CCU könnten<br />

auch von Österreich aus den<br />

Umgang mit CO 2<br />

revolutionieren.<br />

Mit der flächendeckenden Etablierung<br />

einer Kreislaufwirtschaft wäre<br />

auch eine Halbierung des Energiebedarfs<br />

für die Dekarbonisierung<br />

in der chemischen Industrie von<br />

60 auf 30 TWh möglich. Wenn die<br />

Politik hier einen Förder- und Ausbauschwerpunkt<br />

setzt, können wir<br />

im internationalen Wettbewerb um<br />

die effizientesten Klimaschutztechnologien<br />

ganz vorne mit dabei sein.<br />

Anreize funktionieren besser<br />

als überbordende Bürokratie<br />

Gleichzeitig ist Augenmaß bei<br />

geplanten neuen Regulierungen<br />

notwendig, die die Innovationskraft<br />

der Branche hemmen<br />

könnten. Die chemische Industrie<br />

ist derzeit von rund 80 geplanten<br />

Regelungen des Green Deals<br />

betroffen: Neben dem Klima- und<br />

Energiepaket hat insbesondere die<br />

Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit<br />

massive Auswirkungen auf<br />

die Branche. Um diese Mehrfachbelastung<br />

bewältigen zu können,<br />

bedarf es zukünftig einer besseren<br />

zeitlichen Abstimmung der<br />

Maßnahmen. Zudem müssen<br />

geopolitische Entwicklungen viel<br />

stärker berücksichtigt werden, um<br />

Abhängigkeiten zu verringern und<br />

die strategische Autonomie<br />

Europas zu stärken.

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