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Technologies for Smart Factories

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

TECHNOLOGIES FOR<br />

SMART FACTORIES<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Menschen und kollaborativen<br />

Robotern meistern<br />

„Cobots” im Profil, Prof. Maria Leitner klärt auf!<br />

Seite 8–9<br />

FOTO: UNSPLASH<br />

u-OS - das Betriebssystem für<br />

Automatisierung und IIoT<br />

Unabhängig. Flexibel. Offen.


SM23_Inserat_470x470.indd 1 17.03.23 09:09<br />

2 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

VORWORT<br />

04<br />

Digitales Probefahren<br />

durch Simulation<br />

Dr. Thomas Sobotka von Fraunhofer<br />

Austria erklärt, wie Simulationen die<br />

Produktion verbessern können.<br />

06<br />

Mit der All Electric Society<br />

zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

Dipl.-Ing. Peter Reichel klärt auf, wie<br />

Dekarbonisierung, Elektrifizierung<br />

und Digitalisierung zum<br />

wirtschaftlichen Erfolg führen können.<br />

VERANSTALTUNGSTIPP<br />

DIE ZUKUNFT<br />

LÄSST SICH STEUERN<br />

23.–25.05.2023<br />

Fachmesse für die<br />

industrielle Automatisierung<br />

Design Center Linz<br />

smart-linz.at<br />

Business Development Manager:<br />

Anna Deisenhammer, BA<br />

Sales Director: Florian Rohm, BA<br />

Lektorat: Sophie Müller, MA<br />

Layout: Daniela Fruhwirth, Naima Gaetani<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße<br />

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &<br />

Co.KG<br />

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 1 236 34380<br />

E-Mail: hello-austria@mediaplanet.com<br />

ET: 22.03.2023<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Mediaplanet Austria<br />

@mediaplanet.austria<br />

@DerUnternehmensratgeber<br />

FOTO: FRAUNHOFER AUSTRIA<br />

FOTO: OVE/FÜRTHNER<br />

FOTO: ANDREAS HANDL<br />

Roland Sommer<br />

Geschäftsführer<br />

Platt<strong>for</strong>m Industrie<br />

4.0<br />

Wie werden wir<br />

in Zukunft<br />

produzieren?<br />

Geänderte Rahmenbedingungen beeinflussen den<br />

Produktionssektor. Wie können wir sicherstellen, dass der<br />

Wandel auch hierzulande erfolgreich ist? Vier Ansätze.<br />

Die europäische Kommission hat<br />

2021 ein Papier zu Industrie 5.0<br />

veröffentlicht – dabei wird der<br />

Industrie-4.0-Ansatz erweitert;<br />

die Themen Menschenzentriertheit,<br />

Resilienz und Nachhaltigkeit stehen im<br />

Mittelpunkt. Insbesondere der Mensch<br />

nimmt eine zentrale Rolle bei neuen Entwicklungen<br />

ein. Im Prinzip geht es um die<br />

Frage, wie ein Produktionssystem aufgebaut<br />

werden kann, um den Menschen bestmöglich<br />

zu unterstützen.<br />

Weiters ist ein Trend zu selbstprogrammierender<br />

und adaptierender Software zu<br />

beobachten, ebenso sind „mitdenkende“<br />

Produkte und „Embedded AI“ Teil des Themenspektrums.<br />

In einem Strategiepapier<br />

der Österreichischen Wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft für Produktionstechnik ist<br />

dazu folgendes Zitat zu finden: „Das aktuell<br />

beobachtbare evolutionäre Momentum der<br />

Verschränkung von Sach- und Digitalgüterindustrie,<br />

gepaart mit dem wissenschaftlichen<br />

(AI) und technischen Fortschritt<br />

(Miniaturisierung, radikale Vernetzung)<br />

führt logisch notwendig in eine Post-Digitalisierungsepoche<br />

der Kognifizierung.“<br />

Ein dritter Ansatz wird im kürzlich abgeschlossenen<br />

EU-Projekt „Connected<strong>Factories</strong><br />

2“ adressiert. Die „Hyper-Connected<br />

Factory“ vernetzt nicht nur Produktionsmaschinen<br />

untereinander, sondern<br />

darüber hinaus: so können ergänzende<br />

Datenanalysen (z. B. mithilfe von Edge<br />

Devices) unter anderem zur fehlerfreien<br />

Produktion beitragen. Ebenso können<br />

damit Wertschöpfungsketten berücksichtigt<br />

werden, um beispielsweise den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

zu bestimmen.<br />

Auch zirkuläre Gedanken rücken zunehmend<br />

in den Fokus: um die Produktion ressourcen-<br />

und energieeffizient zu gestalten,<br />

ist es unumgänglich, (Sekundär-)Rohstoffe<br />

und Energieeinsatz bestmöglich in einem<br />

Kreislaufzyklus zu verwerten. Beispielsweise<br />

indem Re-Use, Recycling und Re-Manufacturing<br />

von Produkten verbessert und<br />

ergänzende Sensorik verbaut werden.<br />

All diese Ansätze und viele weitere werden<br />

den Produktionsalltag in den nächsten<br />

Jahren maßgeblich mitbestimmen. Aber<br />

egal, ob vernetzte Produktionsanlagen,<br />

„mitdenkende“ Maschinen oder Kreislaufwirtschaft:<br />

Der Entwicklungsmotor wird<br />

der Mensch bleiben, der nach effizienten<br />

Lösungen sucht, um neue Technologien<br />

voranzutreiben und somit die Produktion in<br />

die Zukunft zu führen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre<br />

mit vielen neuen Inputs und Blickwinkeln, '<br />

Ihr Roland Sommer<br />

2023<br />

digital : regional<br />

7. Summit Industrie 4.0<br />

Die Jahreskonferenz der Platt<strong>for</strong>m Industrie 4.0 Österreich<br />

› Programm und Anmeldung: www.platt<strong>for</strong>mindustrie40.at<br />

In Kooperation mit:<br />

23.05.2023<br />

Haus der<br />

Digitalisierung


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 3<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Nur im VERBUND<br />

ist man stark<br />

Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />

zählt in Österreich zu den Eckpfeilern<br />

der Energiewende. Wie strategische<br />

Partnerschaften diese vorantreiben,<br />

zeigt VERBUND in Kooperation mit<br />

Borealis und Lenzing vor.<br />

FOTO: LENZING AG/NEUMAYR/LEOPOLD<br />

VERBUND ist Österreichs<br />

führendes Energieunternehmen<br />

und durch sein<br />

umfangreiches Portfolio<br />

in vielen Branchen wichtiges Rückgrat<br />

einer zuverlässigen Stromversorgung.<br />

Die neuen Kooperationen<br />

mit Lenzing und Borealis heben<br />

die Versorgungssicherheit auch bei<br />

energieintensiven Unternehmen<br />

mithilfe von erneuerbaren Energiequellen<br />

auf ein neues Niveau.<br />

Borealis – Energiemix am Standort<br />

Schwechat erweitert<br />

Mit Borealis – weltweit führender<br />

Anbieter von Polyolefin-Lösungen<br />

und Vorreiter im Bereich des<br />

Polyolefin-Recyclings – wurde eine<br />

umfangreiche Kooperation abgeschlossen,<br />

die sowohl die Stromerzeugung<br />

als auch die Abnahme von<br />

Strom aus erneuerbaren Energien<br />

beinhaltet. Der neu errichtete<br />

PV-Park mit 75.000 m2 befindet<br />

sich auf einem Industriegrundstück<br />

am Borealis-Produktionsstandort<br />

Schwechat und besteht<br />

aus 10.220 PV-Einzelmodulen,<br />

die eine Nennleistung (Peak-Leistung)<br />

von jeweils 460 Watt-Peak<br />

(Wp) aufweisen. Insgesamt soll die<br />

Gesamtleistung des Parks rund 4,7<br />

Megawattpeak (MWp) erreichen<br />

und einen Energieertrag von rund<br />

5,6 Gigawattstunden (GWh) pro<br />

Jahr liefern. Dies entspricht in<br />

etwa dem jährlichen Stromverbrauch<br />

von 1.400 österreichischen<br />

Haushalten, der für die Produktion<br />

bei Borealis genutzt wird. Um eine<br />

vollumfängliche Versorgung aus<br />

erneuerbaren Energiequellen zu<br />

sichern, wurde die Kooperation um<br />

eine Stromabnahmevereinbarung<br />

(PPA) erweitert. Diese versorgt<br />

den Borealis-Standort Schwechat<br />

seit Jänner 2023 mit Strom aus<br />

Wasserkraft. Dazu wird der Strom<br />

aus zwei seiner österreichischen<br />

Wasserkraftwerke an der Donau,<br />

in Aschach und Abwinden-Asten,<br />

gewonnen. Damit nähert sich<br />

Borealis dem Ziel, seine Polyolefinund<br />

Kohlenwasserstoffproduktion<br />

bis 2030 zu 100 % mit erneuerbaren<br />

Energien zu betreiben. „Die<br />

ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele<br />

der Borealis-Strategie 2030 rücken<br />

immer mehr in greifbare Nähe,<br />

nicht zuletzt dank unserer branchenübergreifenden<br />

Partnerschaft<br />

mit VERBUND“, erklärt Thomas<br />

Gangl, CEO von Borealis.<br />

Lenzing – weitere Meilensteine<br />

beim Ausbau von Photovoltaik<br />

und E-Mobilität<br />

Auch die Lenzing Gruppe<br />

– Spezialist für holzbasierte<br />

Spezialfasern für die Textil- und<br />

Vliesstoffindustrien – setzt in<br />

der Versorgung seit 2022 auf<br />

eine Partnerschaft mit dem<br />

PV-Betreibermodell. VERBUND<br />

stellt die er<strong>for</strong>derliche Infrastruktur<br />

zur Verfügung und der Kunde<br />

die Freiflächen zur Gewinnung.<br />

„Es ermöglicht uns den Umstieg<br />

auf Sonnenstrom ohne Investitionskosten<br />

und ohne Risiko. Mit<br />

dem kontinuierlichen Ausbau<br />

erneuerbarer Energien führen wir<br />

unseren Kurs der Ökologisierung<br />

der Wertschöpfungskette <strong>for</strong>t,<br />

optimieren unsere Klimabilanz,<br />

sparen Kosten und entlasten das<br />

Stromnetz, da wir beinahe 100<br />

Prozent des PV-Stroms in unserer<br />

Produktion nutzen“, erklärt<br />

Christian Skilich, Chief Pulp Officer<br />

der Lenzing Gruppe. Gleichzeitig<br />

werden mit dem Errichten einer<br />

E-Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort<br />

die Weichen für<br />

den Umstieg auf emissionsfreie<br />

Mobilität gestellt. Der Strom aus<br />

den verschiedenen PV-Modulen<br />

fließt nicht nur direkt in die Produktion<br />

vor Ort, sondern künftig<br />

auch in E-Ladestationen. In einer<br />

ersten Ausbaustufe sind rund 48<br />

Wallboxen geplant. Die Ladestationen<br />

werden für Mitarbeiter:innen,<br />

Besucher:innen und den eigenen<br />

Fuhrpark des Unternehmens<br />

zugänglich sein.<br />

Diese Partnerschaften zeigen,<br />

wie durch branchenübergreifende<br />

Zusammenarbeit die Energiewende<br />

nachhaltig gelingen kann.


4 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

INSIGHT<br />

ERP<br />

Datenupdate<br />

Simulation<br />

Dieses Teilbild<br />

zeigt die Prinzipdarstellung<br />

eines<br />

Digitalen Zwillings<br />

für die Produktion<br />

Simulationseinsatz<br />

in Produktionssystemen<br />

FOTO: FRAUNHOFER AUSTRIA<br />

Stellgrößen<br />

Eingangsgrößen<br />

Digitales<br />

Probefahren<br />

durch Simulation<br />

Dr. Thomas<br />

Sobotka<br />

Projektleiter<br />

Produktionsplanung<br />

und<br />

Auftragsmanagement<br />

bei<br />

Fraunhofer<br />

Austria<br />

Produktion<br />

optimale Planung & Steuerung<br />

Modellbildung<br />

Sensor/IOT<br />

Optimierung<br />

Finden der<br />

best möglichen Konfiguration<br />

der Produktion<br />

Simulationsmodell<br />

Abbildung der Wirkzusammenhänge<br />

&<br />

Randbedingungen<br />

Planung<br />

reale Produktion<br />

Simulationen können auf verschiedene<br />

Arten helfen, die Produktion zu verbessern.<br />

Entscheidend ist dabei immer, dass sie<br />

wirkungsvoll eingesetzt werden.<br />

Der Digitale Zwilling ist<br />

längst ein weithin bekannter<br />

Begriff. Darunter versteht<br />

man in der Produktionswelt<br />

ein digitales Modell – die Simulation<br />

– einer Fabrik, das ständig mit<br />

Daten aus der realen Produktion<br />

aktualisiert wird und in die nahe<br />

GRAFIK QUELLE: FRAUNHOFER AUSTRIA<br />

Optimierung<br />

Produktionssystem-Ziele<br />

(Auswahl):<br />

• Fabrik-Optimierung oder<br />

Neubau planen<br />

• Produktionslinien optimal<br />

auslegen<br />

• Logistikkonzepte entwickeln<br />

& absichern<br />

• Neue Fertigungstechnologie<br />

digital „Probefahren“<br />

• Optimales Produktions-<br />

Steuerungskonzept entwickeln<br />

• Investitionen quantitativ<br />

absichernstresstests für<br />

Fabriken<br />

• ...<br />

Zukunft vorausdenkt. Dabei prüft<br />

der Zwilling Handlungsoptionen<br />

und eruiert automatisch die beste<br />

Lösung – womit die Fertigung<br />

effizienter wird. Das macht unter<br />

anderem komplexe moderne Fabriken<br />

zusätzlich störungssicher und<br />

hilft bei der Energiewende.<br />

Doch der Digitale Zwilling ist<br />

aufwändig und deshalb für die<br />

meisten Unternehmen noch ein<br />

fernes Ziel. Simulationen sind aber<br />

nicht erst im Zwilling sinnvoll,<br />

sondern können flexibel praktische<br />

Planungen unterstützen, z. B. beim<br />

Bau oder der Modernisierung einer<br />

Fabrik. Man kann ein oder mehrere<br />

Set-Ups einer Produktion digital<br />

„Probe fahren“ und so prüfen,<br />

mit welchem Werkskonzept die<br />

Aufträge effizienter und stressfreier<br />

abgearbeitet werden können. Entscheidungen<br />

für etwaige Umstrukturierungen,<br />

neue Maschinen und<br />

Abläufe lassen sich mit dieser<br />

Methode bestmöglich absichern.<br />

Was aus Forschungssicht der<br />

einfachere Simulationseinsatz sein<br />

mag, sollte aber nicht unterschätzt<br />

werden. Die Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

sind hier nur anders gelagert. Im<br />

Vergleich zum Digitalen Zwilling<br />

muss keine ständige Datenpipeline<br />

zwischen Simulation und Realität<br />

bestehen. Die Heraus<strong>for</strong>derung<br />

in der Praxis ist oft eine enorme<br />

Datenmenge: Um z. B. saisonale<br />

Schwankungen zu berücksichtigen,<br />

müssen für den digitalen Test die<br />

Aufträge eines kompletten Jahres<br />

in zeitlicher Abfolge durchgespielt<br />

und dabei die gesamte Produktion<br />

berücksichtigt werden. Tausende<br />

Bestellungen, die in viele einzelne<br />

Auftragsteile heruntergebrochen<br />

und an hunderten Arbeitsplätzen<br />

bearbeitet werden, über<strong>for</strong>dern<br />

klassische Simulationswerkzeuge.<br />

Für die Situation und Aufgabe<br />

maßgeschneiderte Simulationen<br />

„rechnen effizienter“ und können<br />

die Aufgabe bewältigen.<br />

Für Expert:innen gilt es dann,<br />

das richtige Maß an Details zu<br />

finden: Nicht die genaueste<br />

Simulation ist gefragt, sondern die<br />

wirkungsvollste. Es gilt also, die<br />

wirtschaftliche Frage zu beantworten.<br />

Und für das Unternehmen<br />

zeigt sich dabei auch, ob die<br />

vorhandene Datenqualität für den<br />

zukünftigen Einsatz eines Digitalen<br />

Zwillings geeignet ist. Eine<br />

Simulation auf Projektbasis kann<br />

somit den Weg für die Simulation<br />

im laufenden Betrieb bereiten.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 5<br />

IKT-Einsatz in<br />

Unternehmen<br />

Digitalisierung in<br />

Österreichs Unternehmen<br />

Unternehmen<br />

mit Remote-Zugriff<br />

2022<br />

76 %<br />

Unternehmen nutzen In<strong>for</strong>mationsund<br />

Kommunikationstechnologien, die<br />

flexibles und ressourcenschonendes<br />

Arbeiten ermöglichen.<br />

Unternehmen mit<br />

E-Commerce-<br />

Verkäufen<br />

2021<br />

26 %<br />

2020: 30 %<br />

Unternehmen mit<br />

Roboter-Nutzung<br />

2022<br />

5 %<br />

2020: 6 %<br />

Quelle: www.statistik.at/statistiken/<strong>for</strong>schung-innovation-digitalisierung/digitale-wirtschaft-und-gesellschaft/ikt-einsatz-in-unternehmen<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Zukunftsfit mit Digitalisierung<br />

FH-Prof. PD DI Dr. Stephan Winkler, wissenschaftlicher Leiter des Softwarepark Hagenberg,<br />

über Fehler in der Corona-Krise und die Wichtigkeit, sich in Sachen Digitalisierung Hilfe zu holen.<br />

FH-Prof. PD DI<br />

Dr. Stephan<br />

Winkler<br />

Wissenschaftliche<br />

Leitung<br />

Softwarepark<br />

Hagenberg<br />

Mehr Infos unter:<br />

softwareparkhagenberg.com<br />

Oder schreiben<br />

Sie uns:<br />

office@softwarepark-hagenberg.<br />

com<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Kann uns die Digitalisierung dabei<br />

helfen, mit den Krisen unserer Zeit<br />

besser umzugehen und wenn ja, wie?<br />

Aus meiner Sicht kann sie uns dabei helfen,<br />

ja. Der größte Vorteil der Digitalisierung<br />

besteht darin, dass wir sehr schnell<br />

große Mengen an Daten verfügbar haben,<br />

wo auch immer wir diese Daten brauchen.<br />

Das beste Beispiel dafür war die<br />

Corona-Krise, bei der wir durch fehlende<br />

Daten öfter als uns lieb war im Blindflug<br />

waren. Unsere schlechte Datenlage ist<br />

uns auf den Kopf gefallen. An anderes<br />

Beispiel sind die Versorgungsketten. Im<br />

Supply Chain Management ist die Verfügbarkeit<br />

von Daten die Grundlage zur<br />

Prozessoptimierung. Dank Digitalisierung<br />

können wir unsere Ressourcen effizienter<br />

einsetzen.<br />

Wie weit sind wir in Österreich,<br />

was die Digitalisierung angeht?<br />

Wir müssen anerkennen, dass andere<br />

Länder in Sachen Digitalisierung deutlich<br />

weiter sind als wir. Man merkt, dass bei<br />

uns viele Unternehmen schon lange<br />

erfolgreich im Geschäft sind und der<br />

Gedanke vorherrscht, es könne auch ohne<br />

Industrie 4.0 so weitergehen. Wir haben<br />

in Österreich ein sehr hohes Niveau in<br />

der Forschung, schaffen es aber nicht,<br />

dieses Potenzial in der Realität auch voll<br />

zu entfalten, sprich, in den Unternehmen<br />

einzusetzen.<br />

Können wir uns Vorgehensweisen<br />

anderer Länder als Vorbild nehmen,<br />

um besser zu werden?<br />

Oft reicht es schon, wenn wir nicht ins<br />

Ausland schauen, sondern als österreichisches<br />

Unternehmen versuchen, von<br />

anderen heimischen Unternehmen zu<br />

lernen. Für Unternehmer:innen gibt es<br />

zahlreiche Möglichkeiten, sich Beratung<br />

in Sachen Digitalisierung zu holen. Wir<br />

müssen es schaffen, mehr Menschen für<br />

die Themen Digitalisierung und Data<br />

Science zu begeistern.<br />

DigitalisierungsCheck vom Profi<br />

Im Softwarepark Hagenberg gibt es den<br />

DigitalisierungsCheck für Ihr Unternehmen.<br />

Welche Vorteile bringt Ihnen das?<br />

• Neutrale Expert:innen erarbeiten die<br />

einzelnen Digitalisierungspotenziale<br />

und Möglichkeiten zur Optimierung.<br />

• All das geschieht rasch und unbürokratisch.<br />

In kürzester Zeit gibt es einen<br />

fertigen Maßnahmenplan und einen<br />

Endbericht für Ihr Unternehmen.<br />

• Basierend darauf können individuelle<br />

Lösungen – maßgeschneidert für Ihr<br />

Unternehmen – umgesetzt werden.<br />

Weiter In<strong>for</strong>mation finden Sie unter:<br />

www.softwarepark-hagenberg.com


6 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

EXPERTISE<br />

Mit der<br />

All Electric Society<br />

zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

FOTO: UNSPLASH<br />

Dekarbonisierung, Elektrifizierung und<br />

Digitalisierung gehen Hand in Hand. Mit den<br />

geeigneten Rahmenbedingungen kann dieser<br />

Wandel zum wirtschaftlichen Erfolg für Österreich<br />

und Europa werden.<br />

Dipl.-Ing. Peter<br />

Reichel<br />

Generalsekretär<br />

OVE Österreichischer<br />

Verband für<br />

Elektrotechnik<br />

FOTO: OVE/FÜRTHNER<br />

Auf dem Weg in eine<br />

nachhaltige Gesellschaft<br />

spielen Elektrifizierung<br />

und<br />

Digitalisierung eine zentrale<br />

Rolle. Nachhaltiges Wirtschaften<br />

er<strong>for</strong>dert neue innovative Technologien.<br />

Die Lösungen dafür liegen<br />

in der Elektrotechnik: dezentrale<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energiequellen und mit neuen<br />

Organisations<strong>for</strong>men, digitalisierte<br />

Stromnetze, Elektromobilität,<br />

innovative DC-Technologien, intelligente<br />

Gebäudeautomation. Die<br />

Liste könnte noch lange <strong>for</strong>tgesetzt<br />

werden. Wir steuern auf eine „All<br />

Electric and Connected Society“<br />

zu, in der CO 2<br />

-neutral erzeugter<br />

Strom die zentrale Energie<strong>for</strong>m<br />

darstellt.<br />

Für die österreichische und<br />

europäische Wirtschaft ist das eine<br />

große Chance. Werden heimische<br />

Entwicklungen, Produkte und<br />

Dienstleistungen genutzt, profitiert<br />

die heimische Wertschöpfung.<br />

Es liegt an der Politik, dieses<br />

Potenzial zu erkennen und mit<br />

geeigneten Rahmenbedingungen<br />

für die Entwicklung und den<br />

Einsatz innovativer Technologien<br />

ideale Voraussetzungen für ihren<br />

Erfolg zu schaffen. Wie dringend<br />

wir der drohenden Deindustrialisierung<br />

Österreichs und Europas<br />

entgegentreten müssen, hat sich<br />

zuletzt deutlich gezeigt: Lieferkettenschwierigkeiten<br />

aufgrund<br />

der Pandemie und die Energiekrise<br />

als Folge des Kriegs in der Ukraine<br />

haben uns unsere Abhängigkeit<br />

schmerzhaft vor Augen geführt.<br />

Neben den geeigneten wirtschaftlichen<br />

und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen gibt es noch<br />

weitere wichtige Voraussetzungen<br />

für den Erfolg der Zwillingstrans<strong>for</strong>mation,<br />

die Nachhaltigkeit in<br />

den Mittelpunkt des digitalen Wandels<br />

stellt: Wir brauchen Standards,<br />

auf die wir uns verlassen können.<br />

Elektrotechnische Normung sorgt<br />

für Sicherheit und Verlässlichkeit,<br />

schafft Vertrauen und ermöglicht<br />

ein reibungsloses Zusammenspiel<br />

unterschiedlicher Systeme.<br />

Und wir brauchen qualifizierte<br />

Fachkräfte für die Entwicklung<br />

und Implementierung neuer<br />

Technologien. In der gesamten<br />

Branche der Elektrotechnik und<br />

In<strong>for</strong>mationstechnik fehlen laut<br />

aktuellen Studien mehr als 10.000<br />

Fachkräfte. Das ist eine alarmierende<br />

Zahl, die nicht nur die Energiewende<br />

sondern insgesamt den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich<br />

gefährdet. Es braucht daher eine<br />

breite Mobilisierung, um mehr<br />

Personen für eine Ausbildung in<br />

den Bereichen Elektrotechnik und<br />

In<strong>for</strong>mationstechnik – von der<br />

Lehre bis zum Universitätsstudium<br />

– zu gewinnen. Und es gilt,<br />

verstärkt auch das große Potenzial<br />

weiblicher Fachkräfte zu nutzen.<br />

Der OVE schafft als unabhängige<br />

Branchenplatt<strong>for</strong>m Raum für<br />

Projekte, Initiativen und Runde<br />

Tische, die an möglichen<br />

Lösungen für diese Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

arbeiten.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 7<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Automated<br />

Engineering<br />

als Schlüssel<br />

zur Kreativität<br />

Hans-Peter Ziegler, Business Development Manager und ausgewiesener<br />

Experte für Automated Engineering, spricht im Interview über die<br />

Veränderungen, die auf uns zu kommen, und darüber, wie man ihnen<br />

gut vorbereitet begegnet.<br />

Hans-Peter<br />

Ziegler<br />

Business<br />

Development<br />

Manager und<br />

ausgewiesener<br />

Experte für<br />

Automated<br />

Engineering<br />

FOTO: ZVG<br />

Herr Ziegler, was muss ich mir<br />

unter Automated Engineering<br />

vorstellen?<br />

Automated Engineering bedeutet,<br />

dass Arbeitsschritte, die bis dato<br />

in regelmäßigen Abständen manuell<br />

durchgeführt worden sind, nun<br />

softwaregestützt automatisiert<br />

werden. Der Vorteil dabei ist, dass<br />

manuelle Tätigkeiten reduzieren<br />

werden und so deutlich mehr<br />

Zeit für anspruchsvolle Aufgaben<br />

bleibt, die nur schwer oder gar<br />

nicht automatisierbar sind. Im<br />

Engineering würde das bedeuten,<br />

dass etwa das Zusammentragen<br />

oder Übermitteln von notwendigen<br />

Daten entfällt. Das lässt mehr<br />

Raum für die Optimierung der<br />

Arbeitsschritte.<br />

Ist die Automatisierung von Prozessen<br />

schon gang und gäbe?<br />

Wir versuchen heute bereits<br />

allerhand Vorgänge zu automatisieren.<br />

Das beginnt bei der<br />

Auftragsabwicklung, geht über<br />

die Rechnungsprüfung und endet<br />

bei der automatisierten Auftragsbestätigung.<br />

Das sind alles Dinge,<br />

die sich ständig wiederholen und<br />

viele manuelle Tätigkeiten und<br />

Zeit in Anspruch nehmen. Genau<br />

hier kann man also mit Software-Lösungen<br />

etwas bewirken.<br />

Mittlerweile kann die künstliche<br />

Intelligenz sogar schon Texte der<br />

Dokumente lesen, interpretieren<br />

und basierend darauf eigene Texte<br />

verfassen. Im Engineering, sprich,<br />

in der Entwicklung und Konstruktion,<br />

geht es um simples Zusammentragen<br />

von Daten. Wenn man<br />

das automatisieren kann, erhöhen<br />

sich Effektivität und damit auch<br />

Produktivität. Und selbst für die<br />

Qualität hat eine solche Automatisierung<br />

Vorteile. Dadurch habe ich<br />

ein wiederholbares Ergebnis, das<br />

heißt, ich kann damit die Qualität<br />

der Ausführung konstant hoch<br />

halten. Der Automatisierungssoftware<br />

passieren nämlich keine<br />

Flüchtigkeitsfehler.<br />

Welche Rolle wird der Standardisierung<br />

im Rahmen des<br />

Automated Engineering zugeschrieben?<br />

Die Standardisierung ist die Basis<br />

für die Automation. Durch sie<br />

schaffen wir Aufgaben, die vergleichbar<br />

sind und sich wiederholen.<br />

Dadurch sind sie beschreibbar<br />

und können leicht automatisiert<br />

zur Anwendung gebracht werden.<br />

Inwiefern trägt Automated<br />

Engineering zur Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit eines Unternehmens<br />

bei?<br />

Wenn etwa durch automatisierte<br />

Abläufe eine Produktion optimiert<br />

wird, gibt es weniger Rückfragen<br />

und wenig Ausschuss in der<br />

Fertigung. Dadurch ergeben sich<br />

weniger Verluste und eine große<br />

Effizienz.<br />

In welche Richtung wird sich das<br />

Automated Engineering in<br />

Zukunft bewegen?<br />

Eine wesentliche Rolle bei der<br />

Automatisierung wird in meinen<br />

Augen die Zusammenarbeit<br />

unterschiedlicher Unternehmen<br />

einnehmen. Ich denke, sie werden<br />

sich zunehmend öffnen, um<br />

miteinander in ihrem Geschäftsund<br />

Themenumfeld zu arbeiten<br />

und sich zu unterstützen. Hier<br />

wird es darum gehen, in Echtzeit<br />

große Datenmengen zur Verfügung<br />

zu stellen. Und wenn wir die<br />

dafür nötigen Abläufe automatisieren,<br />

bekommen wir mehr Zeit<br />

für Kreativität.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation<br />

finden Sie unter:<br />

www.discover.<br />

eplan.at/automated-engineering


8 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

FOTO: © UNIVERSITÄT WIEN /GREGOR SCHWEINESTER<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen Menschen<br />

und kollaborativen<br />

Robotern meistern<br />

Prozesse machen die Kollaboration<br />

zwischen Menschen und kollaborativen<br />

Robotern planbar und skalierbar


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 9<br />

Mit der Digitalisierung<br />

werden kollaborative<br />

Roboter (Cobots)<br />

immer öfter in der<br />

Industrie eingesetzt. Sie wurden<br />

gezielt entwickelt, um Menschen<br />

in ihren Arbeitstätigkeiten zu<br />

unterstützen. Dabei können<br />

sie unter anderem gefährliche<br />

oder schwere Tätigkeiten (z. B.<br />

Schweißen, Tragen von schweren<br />

Komponenten) übernehmen.<br />

Im Vergleich zu ihren großen<br />

Geschwistern, den Industrierobotern,<br />

haben sie oftmals vergleichsweise<br />

geringeres Gewicht<br />

und können schnell und flexibel<br />

für neue Arbeitsschritte konfiguriert<br />

werden.<br />

In der Industrie kommen für<br />

bestimmte Arbeitsschritte oftmals<br />

nur ein Mensch und ein Cobot im<br />

Zusammenspiel zum Einsatz. Die<br />

Forschung zeigt aber, dass Szenarien<br />

mit mehreren Menschen und<br />

mehreren Cobots immer realistischer<br />

werden und eine höhere<br />

Skalierbarkeit der Produktion<br />

ermöglichen. Wir konnten dabei<br />

vier Arten der Zusammenarbeit<br />

entdecken, die für den Entwurf<br />

einer modernen Produktion herangezogen<br />

werden können.<br />

In der Synchronisation arbeiten<br />

Menschen und Cobots zusammen<br />

am selben Werkstück, jedoch zeitlich<br />

nacheinander. Zum Beispiel<br />

legt ein Mensch Schrauben von<br />

einer Seite in Löcher einer Platte<br />

und der Cobot verschraubt diese<br />

von der anderen Seite. Bei der<br />

Kooperation arbeiten Mensch und<br />

Cobot gleichzeitig an unterschiedlichen<br />

Arbeitsprozessen, jedoch<br />

am selben Werkstück. Dies ermöglicht<br />

eine höhere Produktivität<br />

und effizientere Raumnutzung.<br />

Alle arbeiten unabhängig voneinander<br />

in Bezug<br />

auf die Zeit und<br />

Arbeitsschritte,<br />

der Cobot<br />

muss jedoch die<br />

Arbeitsumgebung<br />

des Menschen<br />

beachten. Kooperation<br />

kann zum Beispiel bei Qualitätskontrollen<br />

eingesetzt werden.<br />

Kollaboration ist die komplexeste<br />

Form der Zusammenarbeit, da der<br />

Mensch und der Cobot interaktiv<br />

im selben Prozess und am<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

selben Werkstück zur Erreichung<br />

eines gemeinsamen Ziels beitragen.<br />

Zum Beispiel kann dies<br />

eine schwere Ladung sein, die<br />

vom Cobot getragen und vom<br />

Menschen angeleitet wird. Bei<br />

Koexistenz befinden sich Cobots<br />

und Menschen in derselben<br />

Arbeitsumgebung, führen aber<br />

unterschiedliche Tätigkeiten<br />

aus. Sie kooperieren daher nicht<br />

direkt miteinander – sondern<br />

nebeneinander. Durch die Teilung<br />

der Arbeitsumgebung müssen<br />

jedoch verschiedene räumliche<br />

Sicherheitsmaßnahmen beachtet<br />

werden.<br />

Mit einer prozessorientierten<br />

Automatisierung<br />

kann die Zusammenarbeit<br />

von kollaborativen<br />

Robotern effizient<br />

überwacht und gesteuert werden.<br />

Durch weitere Innovationen<br />

werden künftig auch mehrere<br />

Menschen mit Cobots zusammenarbeiten,<br />

um eine höhere Skalierbarkeit<br />

in der Produktion zu<br />

ermöglichen.<br />

FOTO : S I M S H OT<br />

Prof. Maria Leitner<br />

Universität<br />

Regensburg und<br />

Universität Wien<br />

Text <br />

Prof. Maria<br />

Leitner<br />

FOTO: © UNIVERSITÄT WIEN /GREGOR SCHWEINESTER


10 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Die chemische Industrie<br />

ist ein Innovationsmotor<br />

für den Klimaschutz<br />

Die chemische Industrie ist einer der wichtigsten Treiber der<br />

Trans<strong>for</strong>mation. Eine klimaneutrale Wirtschaft braucht Produkte,<br />

Technologien und Lösungen dieser Branche.<br />

Prof. Hubert<br />

Culik<br />

Obmann, Fachverband<br />

der<br />

Chemischen<br />

Industrie Österreich<br />

FOTO: MARKO'S PHOTOGRAPHY<br />

Im Kampf gegen den Klimawandel<br />

kommt der chemischen<br />

Industrie eine<br />

besondere Rolle zu. Zum<br />

einen benötigen alle Green-Deal-<br />

Technologien Stoffe und Vorprodukte<br />

aus der Branche: Solar- und<br />

Windenergie, energieeffiziente<br />

Gebäudedämmung oder E-Mobilität<br />

wären ohne Lösungen aus der<br />

Chemie undenkbar. Zum anderen<br />

müssen die Unternehmen der<br />

Branche künftig auch ihre eigene<br />

Produktion klimaneutral gestalten.<br />

Dazu bedarf es geeigneter<br />

politischer Rahmenbedingungen.<br />

Investitionen und F&E in Zukunftstechnologien<br />

sind entscheidend.<br />

Die gezielte Förderung von Schlüsseltechnologien<br />

in den Bereichen<br />

Wasserstoff, Carbon Capture and<br />

Utilization (CCU) und Kreislaufwirtschaft<br />

sollte im Mittelpunkt<br />

stehen. Gleichzeitig brauchen wir<br />

einen raschen Ausbau der Infrastruktur,<br />

um eine international<br />

wettbewerbsfähige chemische<br />

Industrie in Österreich zu erhalten.<br />

Vor allem ausreichende Mengen an<br />

erneuerbarer Energie zu konkurrenzfähigen<br />

Konditionen werden<br />

entscheidend sein. Mittel- und<br />

langfristig können neue Technologien<br />

aus der chemischen Industrie<br />

die Unabhängigkeit von fossilen<br />

Rohstoffen sichern, etwa aus dem<br />

Bereich der Kreislaufwirtschaft.<br />

Effiziente Genehmigungsverfahren<br />

und der Abbau unnötiger<br />

Bürokratie könnten diese Prozesse<br />

beschleunigen.<br />

Kreislaufwirtschaft als<br />

Schlüssel zur Klimaneutralität<br />

Gerade Kunststoffe sind aufgrund<br />

ihres geringen Gewichts und ihrer<br />

vergleichsweise ressourcenschonenden<br />

Herstellung ein Schlüsselmaterial<br />

für den Klimaschutz.<br />

Durch einen umfassenden Ausbau<br />

des Kunststoffrecyclings können<br />

der Einsatz fossiler Ressourcen für<br />

Kunststoffprodukte weiter deutlich<br />

reduziert und gleichzeitig bis zu<br />

2,4 Millionen Tonnen CO 2<br />

pro Jahr<br />

in Österreich eingespart werden.<br />

Neue Technologien wie chemisches<br />

Recycling und CCU könnten<br />

auch von Österreich aus den<br />

Umgang mit CO 2<br />

revolutionieren.<br />

Mit der flächendeckenden Etablierung<br />

einer Kreislaufwirtschaft wäre<br />

auch eine Halbierung des Energiebedarfs<br />

für die Dekarbonisierung<br />

in der chemischen Industrie von<br />

60 auf 30 TWh möglich. Wenn die<br />

Politik hier einen Förder- und Ausbauschwerpunkt<br />

setzt, können wir<br />

im internationalen Wettbewerb um<br />

die effizientesten Klimaschutztechnologien<br />

ganz vorne mit dabei sein.<br />

Anreize funktionieren besser<br />

als überbordende Bürokratie<br />

Gleichzeitig ist Augenmaß bei<br />

geplanten neuen Regulierungen<br />

notwendig, die die Innovationskraft<br />

der Branche hemmen<br />

könnten. Die chemische Industrie<br />

ist derzeit von rund 80 geplanten<br />

Regelungen des Green Deals<br />

betroffen: Neben dem Klima- und<br />

Energiepaket hat insbesondere die<br />

Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit<br />

massive Auswirkungen auf<br />

die Branche. Um diese Mehrfachbelastung<br />

bewältigen zu können,<br />

bedarf es zukünftig einer besseren<br />

zeitlichen Abstimmung der<br />

Maßnahmen. Zudem müssen<br />

geopolitische Entwicklungen viel<br />

stärker berücksichtigt werden, um<br />

Abhängigkeiten zu verringern und<br />

die strategische Autonomie<br />

Europas zu stärken.


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 11<br />

INSIGHT<br />

Fachkräftemangel:<br />

Die unendliche Geschichte?<br />

Der Fachkräftemangel befand sich bereits im Vorjahr auf Rekordniveau.<br />

Dieser Trend hat sich im heurigen Jahr bislang nahtlos <strong>for</strong>tgesetzt.<br />

Text Werner Sturmberger<br />

Knapp neun von zehn<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

geben laut einer<br />

aktuellen Studie der Beratungsfirma<br />

EY Österreich an, dass<br />

es gerade schwierig sei, neue qualifizierte<br />

Mitarbeiter:innen zu finden.<br />

Eine Entspannung der Lage ist in<br />

näherer Zukunft nicht zu erwarten.<br />

Während in den Jahren zuvor viel<br />

darüber nachgedacht wurde, wie<br />

viele Stellen durch die Digitalisierung<br />

verloren gehen würden – eine<br />

Studie der Universität Ox<strong>for</strong>d rief<br />

etwa ein „Rennen Mensch gegen<br />

Maschine“ aus und prognostizierte,<br />

knapp jeder zweite Arbeitsplatz<br />

könnte verloren gehen –, erhielten<br />

die durch diesen Strukturwandel<br />

neu entstehenden Jobs deutlich<br />

weniger Aufmerksamkeit. Eine<br />

Studie des Economica Instituts im<br />

Auftrag der Industriellenvereinigung<br />

kommt etwa zu dem Schluss,<br />

dass in Österreich bis zum Jahr<br />

2029 58.000 Stellen in industriellen<br />

Schlüsseltechnologien nicht besetzt<br />

werden können. Dazu zählen<br />

Bereiche wie Bio- und Nanotechnologie,<br />

Photonik, Mikro- und Nanoelektronik<br />

sowie Fertigungs- und<br />

Materialtechnologien.<br />

Verschärft wird diese Situation<br />

durch die gesellschaftliche Alterung<br />

und das Nachrücken geburtenschwächerer<br />

Jahrgänge. Dieselbe<br />

Studie kommt demnach zu dem<br />

Schluss, dass in den nächsten zwölf<br />

Jahren weitere 461.000 Personen<br />

zur Besetzung von Stellen fehlen<br />

werden. Ein zu erwartender Wirtschaftsaufschwung<br />

in den nächsten<br />

Jahren würde den Arbeitskräftebedarf<br />

weiter erhöhen. Gesamt<br />

würden Österreich in den nächsten<br />

Jahren damit mehr als eine halbe<br />

Million Arbeitskräfte fehlen. Der<br />

Fachkräftemangel droht so –<br />

gesamtgesellschaftlich und auch für<br />

einzelne Unternehmen – zur großen<br />

Wachstumsbremse zu werden.<br />

Klar ist, dass es politische<br />

Maßnahmen braucht, um dem<br />

entgegenzuwirken. Doch bis<br />

beispielsweise Ausbildungsoffensiven<br />

in den MINT-Fächern wirksam<br />

werden, vergehen Jahre. Auch die<br />

mögliche Weiterbeschäftigung von<br />

vor dem Pensionsantritt stehenden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

kann bestenfalls eine Überbrückungsmaßnahme<br />

darstellen.<br />

Unternehmen sind darum ge<strong>for</strong>dert,<br />

Strategien zu entwickeln, um<br />

Fachkräfte erfolgreich anwerben<br />

und an den Betrieb binden zu<br />

können. Nicht zuletzt wird es<br />

darum gehen, vorhandene<br />

Fachkräfte effizient – das heißt, in<br />

ihren Kernaufgabengebieten<br />

– einzusetzen.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Fachkräfte für Kernaufgaben entlasten<br />

Der Fachkräftemangel hat die produzierenden Betriebe fest im Griff.<br />

Deshalb ist es umso wichtiger, vorhandene Fachkräfte richtig einzusetzen.<br />

Dies und mehr erklärt Testify-CEO Sebastian Spindler im Interview.<br />

Daten digital erfasst wurden, können<br />

diese zudem automatisiert dokumentiert,<br />

ausgewertet und in unterschiedliche<br />

ERP-Systeme integriert werden. Die Daten<br />

stehen mir dann so<strong>for</strong>t, etwa für ein Live-<br />

Monitoring oder die Optimierung von<br />

Produktionsprozessen, zur Verfügung.<br />

Sebastian<br />

Spindler<br />

CEO testify<br />

FOTO : Z VG<br />

Wie kann ein einzelnes Unternehmen<br />

auf ein gesamtgesellschaftliches Problem<br />

reagieren?<br />

Um hohe Fertigungsqualität gewährleisten<br />

zu können sind produzierende<br />

Betriebe auf eine entsprechend genaue<br />

und häufig auch rechtlich notwendige<br />

Dokumentation angewiesen. Diese Zettelwirtschaft<br />

ist jedoch mühsam, zeitraubend<br />

und wenig effizient – insbesondere<br />

dann, wenn sie von Fachkräften erledigt<br />

wird. In manchen Betrieben verschlingen<br />

diese bürokratischen Aufgaben ein Drittel<br />

der Arbeitszeit. Es gibt also eine klare<br />

Motivation für Unternehmen, die wertvollen<br />

Zeitressourcen der verfügbaren<br />

Fachkräfte wertschöpfend einzusetzen.<br />

Das heißt, dafür zu sorgen, dass Fachkräfte<br />

sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren<br />

können. Damit werden Jobs wieder<br />

attraktiver und für Unternehmen wird es<br />

so einfacher, Fachkräfte zu finden und zu<br />

halten. Voraussetzung dafür ist aber eine<br />

Effizienzsteigerung bei administrativen<br />

Aufgaben. Mit unserem Tool lässt sich<br />

diese realisieren.<br />

Wie macht Testify<br />

das Arbeiten effizienter?<br />

Mit Testify findet die Dokumentation<br />

digital und direkt während des Produktionsprozesses<br />

statt – ganz einfach per<br />

<strong>Smart</strong>phone, Tablet, Laptop; was auch<br />

immer ich gerade bei der Hand habe.<br />

Ich kann Checklisten dort abarbeiten,<br />

wo die Tätigkeit passiert. Ich muss nicht<br />

mühsam erst etwas in ein ausgedrucktes<br />

Formular eintragen, das dann noch<br />

manuell im Büro in ein Excel-Sheet übertragen<br />

und schlussendlich archivieren.<br />

Die Dokumentation ist damit effizienter<br />

und weniger fehleranfällig. Sobald die<br />

Wie kommt man zu<br />

einer solchen Lösung?<br />

Für die Nutzung von Testify muss man<br />

nicht programmieren können. Unser Tool<br />

ist als No-Code-Software einfach und<br />

individuell und direkt vom Fachbereich<br />

konfigurierbar. Darum ist es uns wichtig,<br />

schon beim kostenlosen Ersttermin einen<br />

konkreten Anwendungsfall des Kunden in<br />

unserem Tool abzubilden. Der Kunde<br />

kann so so<strong>for</strong>t sehen, wie Testify in seiner<br />

Welt funktioniert und wie schnell und<br />

einfach Abläufe digitalisiert werden<br />

können.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mation<br />

finden Sie unter:<br />

www.testify.io


12 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

EXPERTISE<br />

Blackout –<br />

was die heimische<br />

Industrie zu<br />

beachten hat<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 13<br />

Mag. Marion<br />

Mitsch<br />

Geschäftsführerin<br />

des<br />

Fachverbands<br />

der Elektro- und<br />

Elektronikindustrie<br />

FOTO: FEEI<br />

In der Industrie gibt es zahlreiche kritische<br />

Prozesse, deren plötzliche Unterbrechung zu<br />

erheblichen Schäden führen kann. Um dies<br />

zu vermeiden braucht es Notfallpläne.<br />

Schadensvermeidung<br />

In Kärnten läuft derzeit eine Initiative<br />

mit dem Ziel, das Worst-Case-<br />

Szenario möglichst abzuwenden.<br />

Eine Gruppe großer Stromverbraucher:innen<br />

aus mehreren Branchen<br />

führt dort mit dem Netzbetreiber<br />

und der Landesregierung Gespräche<br />

darüber, welche Unternehmen<br />

ihren Verbrauch bei Bedarf in welcher<br />

Zeit geordnet zurückfahren<br />

vorausschauende Pläne und<br />

freiwillige Abschaltungs-Tools zu<br />

erarbeiten.<br />

Vorsorge<br />

Sollte ein großflächiger Blackout<br />

eintreten, so werden die gewohnten<br />

Kommunikationskanäle aller<br />

Voraussicht nach rasch zusammenbrechen.<br />

Mobiltelefone funktionieren<br />

dann nicht mehr. Für<br />

Brandschutzpläne und Cyber Security-<br />

Konzepte sind nicht genug – heutzutage<br />

braucht es auch Blackout-Vorsorge<br />

Mag. Marion Mitsch, Geschäftsführerin Fachverband<br />

der Elektro- und Elektronikindustrie<br />

• Wie viele Personen können den<br />

Heimweg nicht gefahrlos antreten<br />

und müssen daher möglicherweise<br />

sogar die Nacht im Unternehmen<br />

verbringen? Ist die Versorgung<br />

dieser Personen mit Trinkwasser<br />

sichergestellt? Funktionieren die<br />

WC-Anlagen weiterhin? Können<br />

elektronische Schließsysteme<br />

auch mechanisch bedient werden?<br />

Öffnen Aufzüge automatisch bzw.<br />

gibt es Personen im Unternehmen,<br />

die in Aufzügen Eingeschlossene<br />

befreien können?<br />

• Wie gut sind meine Lieferant:innen,<br />

Transportdienstleister:innen<br />

und Kund:innen vorbereitet? Nur<br />

wenige Tankstellen haben z. B.<br />

Handpumpen. Tunnel werden zum<br />

Teil gesperrt sein. Zug-, Straßenbahn-<br />

und U-Bahnverkehr werden<br />

zum Erliegen kommen, ebenso der<br />

Straßenverkehr durch ausgefallene<br />

Ampeln und Chaos.<br />

Brandschutzpläne in Unternehmen<br />

sind selbstverständlich.<br />

Genauso wichtig ist es, auch für<br />

den Fall eines plötzlich auftretenden<br />

großflächigen Stromausfalls<br />

gewappnet zu sein und Notfallpläne<br />

griffbereit zu haben.<br />

können. Dadurch gewinnen Netzbetreiber<br />

und Politik ein brauchbares<br />

Tool zur Stabilisierung der<br />

Stromversorgung im Krisenfall. Für<br />

Unternehmen, die zum geordneten<br />

Herunterfahren ihrer Produktion<br />

mehrere Stunden bis Tage benötigen,<br />

verringert sich so das Risiko<br />

kurzfristiger Stromausfälle bzw.<br />

-abschaltungen und damit auch die<br />

Gefahr von Schäden. Jene Unternehmen,<br />

die ihre Produktion bei<br />

Bedarf so<strong>for</strong>t einstellen können,<br />

erwarten für ihr Entgegenkommen<br />

eine angemessene Entschädigung.<br />

Sie nehmen zum Nutzen der anderen<br />

Unternehmen und der Bevölkerung<br />

Umsatzeinbußen in Kauf.<br />

Derzeit ist es jedoch noch offen, ob<br />

das Kärntner Vorhaben umsetzbar<br />

ist. Zur allgemeinen Schadensvermeidung<br />

ist es jedenfalls<br />

sinnvoll und erstrebenswert, auch<br />

in den anderen Bundesländern<br />

den Fall, dass der Strom während<br />

der Arbeitszeit ausfällt, sollten<br />

jedenfalls folgende Fragen vorab<br />

beantwortet werden:<br />

• Gibt es Prozesse im Unternehmen,<br />

die rasch unter Kontrolle<br />

gebracht werden müssen, da sonst<br />

Brand-, Explosions- oder Verseuchungsgefahr<br />

besteht? Welche<br />

Anlagen müssen rasch gereinigt,<br />

entleert etc. werden, um Schäden<br />

an den Anlagen zu vermeiden?<br />

• Wer trennt Gebäude und Anlagen<br />

umgehend vom Stromnetz, um<br />

später die Wiederherstellung<br />

der Stromversorgung nicht<br />

zu gefährden und Schäden<br />

abzuwenden, die<br />

beim Hochfahren der<br />

Stromversorgung an<br />

elektrischen Anlagen<br />

entstehen<br />

können?<br />

Der FEEI – Fachverband der Elektround<br />

Elektronik industrie vertritt die<br />

Interessen von rund 300 Unternehmen<br />

in Österreich und leistet damit einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Sicherung des<br />

Wirtschafts standorts Österreich.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mationen unter:<br />

www.feei.at


14 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

17.04–07.09 |<br />

2023<br />

imh<br />

19.04–07.11 |<br />

2023<br />

WEKA<br />

AKADEMIE<br />

17–19.04<br />

5. Jahres<strong>for</strong>um Pulverbeschichtung<br />

Hotel Ploberger, Wels<br />

www.imh.at/pulver<br />

18–19.04<br />

Qualitätsmanagement<br />

Schlosspark Mauerbach, Mauerbach<br />

www.imh.at/qualitaet<br />

24–27.04<br />

Zertifikats-Lehrgang<br />

Produktionsmanagement<br />

Austria Trend Hotel Bosei, Wien<br />

www.imh.at/produktionsleiter<br />

25–26.04<br />

Rechts- und Haftungsfragen für<br />

das technische Management<br />

Arthur Garden Inn, Wien<br />

www.imh.at/haftungsrisiken<br />

15.05<br />

Einheitspatent &<br />

Unified Patent Court<br />

Hilton Vienna Plaza, Wien<br />

www.imh.at/upc<br />

16.05<br />

Die GmbH Geschäfsführung<br />

Hilton Vienna Plaza, Wien<br />

www.imh.at/geschaeftsfuehrer<br />

23–24.05<br />

Personaleinsatz in der Produktion<br />

Arcotel Wimberger, Wien<br />

www.imh.at/schichtplanung<br />

31.05–01.06<br />

Aufbau eines Nachhaltigkeits-<br />

Management-Systems für die Produktion<br />

Austria Trend Hotel Bosei, Wien<br />

www.imh.at/nachhaltige-produktion<br />

28–29.06<br />

Cyber Resilience<br />

Arcotel Wimberger, Wien<br />

www.imh.at/cyberresilience<br />

06–07.09<br />

Forum IT: Cyberattacken<br />

erkennen und abwehren<br />

Arthur Garden Inn, Wien<br />

www.imh.at/cyberattacken<br />

19.04<br />

Virtuell verhandeln<br />

www.weka-akademie.at/online-seminar-virtuell-verhandeln<br />

27.04<br />

Bilanz und Jahresabschluss<br />

verstehen und interpretieren<br />

Ort: Hilton Vienna Plaza,<br />

Schottenring 11, 1010 Wien<br />

www.weka-akademie.at/bilanz-und-jahresabschluss<br />

17.05<br />

Mitarbeiterführung in der Produktion<br />

Ort: Hilton Vienna Plaza,<br />

Schottenring 11, 1010 Wien<br />

www.weka-akademie.at/mitarbeiterfuhrung-in-der-produktion/<br />

DIE ZUKUNFT<br />

LÄSST SICH STEUERN<br />

23.– 25.05.2023<br />

Fachmesse für die<br />

industrielle Automatisierung<br />

Design Center Linz<br />

09.08<br />

Rechtskon<strong>for</strong>mer Umgang mit<br />

Kundendaten<br />

www.weka-akademie.at/online-seminar-rechtskon<strong>for</strong>mer-umgang-mitkundendaten/<br />

20.09.<br />

„Sicherheit für Lehrlinge<br />

in technischen Betrieben“<br />

www.weka-akademie.at/onlineseminar-sicherheitsan<strong>for</strong>derungen-furlehrlinge<br />

07.11<br />

CE-Kennzeichnung für<br />

Führungskräfte<br />

www.weka-akademie.at/onlineseminar-ce-kennzeichnung-undverantwortung<br />

JETZT TICKET<br />

SICHERN!<br />

smart-linz.at


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

MEDIAPLANET | 15<br />

EXPERTEN-<br />

PANEL<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Visual Computing und Künstliche Intelligenz<br />

als Schlüsseltechnologien für <strong>Smart</strong> <strong>Factories</strong><br />

Für unsere Partner entwickeln wir am VRVis<br />

Lösungen, die mithilfe modernster Visual-Analytics-Ansätze<br />

die Datenanalyseprozesse verbessern<br />

und sogar verkürzen. Dadurch konnten mit<br />

unseren Lösungen für ein besseres Verständnis<br />

der Produktionsprozesse bereits Analysezeiten<br />

eines ganzen Arbeitstages auf lediglich fünf<br />

Minuten reduziert werden – und das für Prozessexpert:innen<br />

ohne Data-Science-Erfahrung bei<br />

einer Datenmenge von mehreren Jahren. Ebenso<br />

setzen wir neueste Ansätze der Künstlichen<br />

Intelligenz ein, um Produktionsprozesse zu automatisieren.<br />

Mit unserer Forschung unterstützen<br />

wir den gesamten Entwicklungszyklus von der<br />

Analyse der Datenqualität, der Annotation von<br />

Trainingsdaten und der KI-basierten Modellbildung<br />

bis hin zur Entwicklung maßgeschneiderter<br />

Lösungen, z. B. für die Qualitätssicherung<br />

in der Produktion oder der bildbasierten Analyse<br />

von Materialien.<br />

Visual Computing, Data Analytics und<br />

Künstliche Intelligenz sind Schlüsseltechnologien<br />

in der Umsetzung von <strong>Smart</strong> Manufacturing.<br />

Sie ermöglichen es, die Produktionswelt<br />

digital und gleichzeitig auch für den Menschen<br />

visuell und interaktiv zu erfassen, zu analysieren<br />

und Prozesse in großem Maßstab zu verbessern.<br />

Die Quantität der anfallenden Sensor- und<br />

Bilddaten sowie die hohen An<strong>for</strong>derungen an<br />

fehlerfreie Produktionsabläufe stellen<br />

Unternehmen vor immer neue Heraus<strong>for</strong>derungen,<br />

für die wir am VRVis seit über 20 Jahren in<br />

Kooperation mit unseren Partnern Lösungsmethoden<br />

er<strong>for</strong>schen.<br />

FOTO: VRVIS<br />

Durch das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz<br />

mit Visual Computing sowie anhand von maßgeschneiderten<br />

Visual-Analytics-Anwendungen können Materialien<br />

und Produktionsprozesse automatisiert erfasst<br />

und überprüft werden.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Wie sich Unternehmen auf die künftige Gesetzgebung<br />

hinsichtlich der Lieferkette vorbereiten können<br />

Harald Nitschinger<br />

CEO und Co-<br />

Founder Prewave<br />

GmbH<br />

FOTO : P R E WAV E<br />

In den letzten Jahren hat eine Reihe<br />

von Ländern Gesetze zur Lieferkette<br />

erlassen, wie z. B. das deutsche Lieferkettengesetz<br />

oder das bevorstehende<br />

europäische Lieferkettengesetz. Diese<br />

Gesetze sollen sicherstellen, dass Unternehmen<br />

alle notwendigen Schritte setzen,<br />

um ethische und nachhaltige Praktiken in<br />

ihren Lieferketten sicherzustellen.<br />

Wichtig bei der Vorbereitung auf<br />

zukünftige Gesetzgebungen ist ein<br />

umfassender Ansatz zur Einhaltung der<br />

Vorschriften. Dies bedeutet, dass ein<br />

Unternehmen die rechtlichen An<strong>for</strong>derungen<br />

und den aktuellen Stand seiner<br />

Lieferkette kennen muss.<br />

Wir haben mit Prewave eine Lösung<br />

entwickelt, die genau auf diese An<strong>for</strong>derungen<br />

zugeschnitten ist. Mit Prewave<br />

erhalten Sie Einblick in Ihre Lieferkette,<br />

um ethische und nachhaltige Praktiken zu<br />

gewährleisten. Das Tool ermöglicht Ihnen<br />

darüber hinaus, Lieferant:innen und<br />

Subunternehmer:innen bewerten zu<br />

können. Dadurch können Sie sicherstellen,<br />

dass Sie die neuen<br />

Compliance-An<strong>for</strong>derungen vollumfänglich<br />

erfüllen. Dies kann neben der<br />

Einhaltung der Gesetze auch zu erheblichen<br />

Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen<br />

führen und hilft Ihnen,<br />

Ihren guten Ruf und das Vertrauen Ihrer<br />

Kund:innen zu erhalten.<br />

Mehr In<strong>for</strong>mationen finden Sie hier:<br />

prewave.com/de


16 | Lesen Sie mehr unter www.zukunftindustrie.info<br />

TREFFPUNKT ZUM THEMA:<br />

SMART AUTOMATION IN LINZ<br />

23. – 25. MAI 2023<br />

WWW.RITTAL.AT/SMART2023<br />

Markus Asch, CEO Rittal International und Rittal Software<br />

Systems (o.li.), und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Riedel,<br />

Institutsleiter Fraunhofer IAO (o.re.)<br />

Links: Future Work Lab der Fraunhofer Gesellschaft<br />

Zwilling für Zwilling<br />

EXPERTENGESPRÄCH Nach fast<br />

zehn Jahren Industrie 4.0 stehen Fabriken<br />

bei der digitalen Trans<strong>for</strong>mation<br />

in weiten Teilen noch ganz am Anfang.<br />

Doch was braucht es, um eine smarte<br />

Produktion voranzutreiben? Ein Verständnis<br />

für übergreifende Ökosysteme.<br />

Dreh- und Angelpunkt sind drei<br />

digitale Zwillinge und ihre Vernetzung<br />

in datendurchgängigen Ökosystemen:<br />

der Anlagenzwilling, der Produktzwilling<br />

sowie der digitale Zwilling des Fertigungsprozesses.<br />

Markus Asch, CEO<br />

Rittal International und Rittal Software<br />

Systems, und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver<br />

Riedel, Institutsleiter Fraunhofer IAO sowie<br />

Institutsleiter des Instituts für Steuerungstechnik<br />

der Universität Stuttgart,<br />

im Interview über den Status quo, die<br />

Heraus<strong>for</strong>derungen und die Chancen<br />

der digitalen Trans<strong>for</strong>mation in der produzierenden<br />

Industrie.<br />

Erfahren Sie hier<br />

mehr über die<br />

<strong>Smart</strong> Factory und<br />

die Bedeutung<br />

der digitalen<br />

Zwillinge im<br />

be top-Interview.<br />

www.rittal.at/myrittal

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