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1/2004 - Aktuell - Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.

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Tag der Organspende 2003<br />

Großveranstaltung in Bayreuth<br />

Der Gruppe Oberfranken/Oberpfalz<br />

gelang es nun zum zweiten Mal,<br />

ein Mega-Event zum Tag der Organspende<br />

im Bayreuther Rotmaincenter<br />

auf die Beine zu stellen.<br />

Am 5. Juli 2003 luden Herbert Schreurs<br />

und seine Gruppe jede Menge prominente<br />

Leute aus Politik, Medizin und Kirche<br />

zu einem Programm rund um das Thema<br />

Organspende ein. Der Tag begann um<br />

9.30 Uhr mit der Begrüßung durch die<br />

Centermanagerin und den stellvertretenden<br />

Landrat. Unsere Bundesvorsitzende<br />

Frau Jutta Riemer, bei der wir uns für ihr<br />

Kommen noch einmal recht herzlich bedanken<br />

wollen, setzte in ihrer Rede auf<br />

Aufklärung und Information in der Bevölkerung.<br />

Man müsse offen über das Thema<br />

Organspende sprechen und es aus der<br />

Tabu-Ecke holen. Denn obwohl sich 80<br />

Prozent der Deutschen einer Transplantation<br />

unterziehen würden, hätten nur rund<br />

12 Prozent einen Organspendeausweis.<br />

Tatsächlich ist das Thema Organspende<br />

bei vielen Bürgern mit Ängsten behaftet.<br />

Ein Moderator von Radio Plassenburg aus<br />

Kulmbach führte durch die gesamte Veranstaltung.<br />

In Diskussionsrunden sprachen<br />

namhafte Bundes- und Landtagsabgeordnete,<br />

Bürgermeister, Landrat, Herr Dr.<br />

Boesebeck von der DSO, Geistliche aus<br />

unserer Region und natürlich auch wir Betroffene.<br />

Immer wieder war zum Ausdruck<br />

zu bringen: Organspende ist notwendig<br />

und hilft. Unser Ansprechpartner Herbert<br />

Schreurs setzte sich vehement für die Einführung<br />

der Widerspruchslösung ein und<br />

fachte so unter manchen Politikern spannende<br />

und aufschlussreiche Wortgefechte<br />

an. Die eingeladenen Ärzte sprachen<br />

sich in ihren Ausführungen voll und ganz<br />

für die Organspende aus und berichteten<br />

von den Transplantationserfolgen. Es wurde<br />

bei nicht Betroffenen immer wieder<br />

festgestellt, dass sie die Thematik aus einem<br />

ganz anderen Blickwinkel sehen, der<br />

zu Missverständnissen führt und einer<br />

Aufklärung bedarf.<br />

Als besondere Gäste durften wir die Familie<br />

Lukas mit ihren drei Kindern Jenik,<br />

Jonah und Janina aus Weiden in der Oberpfalz<br />

begrüßen. Dem 1-jährigen Jenik<br />

wurde im Frühjahr ein Teil der Leber des<br />

Vaters in der Uniklinik Hamburg-Eppendorf<br />

erfolgreich transplantiert. Beiden geht<br />

es gut und der „kleine Star“ bewegte sich<br />

fröhlich und putzmunter auf der Bühne<br />

und freute sich mit seinen Geschwistern<br />

über die von einem Bayreuther Spielzeuggeschäft<br />

gesponsorten Spielsachen.<br />

An den Ständen im Rotmaincenter konnten<br />

sich die 45.000 Besucher, die an dem<br />

gleichzeitig in Bayreuth stattfindenden<br />

Bürgerfest-Samstag durch das Einkaufscenter<br />

bummelten, ausführlich informieren<br />

und beraten lassen. Wir von unserer<br />

Gruppe teilten sehr viel Spenderausweise<br />

und Infomaterial aus und standen uns an<br />

diesem Tag gerne viele Stunden lang die<br />

„Beine in den Bauch“. Denn wie wir aus<br />

vielen Einzelgesprächen entnehmen konnten,<br />

spielt in der Bevölkerung immer noch<br />

die große Angst vor dem zeitlich falschen<br />

Entnehmen der Organe eine sehr große<br />

Rolle. Die Bedenken hinsichtlich der Hirntod-Problematik<br />

galt es auszuräumen.<br />

Zwischen den einzelnen Podiumsdiskussionen<br />

war eine Menge Unterhaltung geboten.<br />

Es sangen die Chöre des Bayreuther<br />

Richard-Wagner-Gymnasiums und der<br />

Bayreuther Studentengemeinde, es tanzten<br />

die Geseeser Trachtengruppe und die<br />

Volkstanzgruppe Marktschorgast und es<br />

spielte das ukrainische Musikensemble<br />

„Collage“. Den Unterhaltungsteil beendeten<br />

die „Wiesenthaler Musikanten“.<br />

Alle äußerten sich sehr positiv über diese<br />

gelungene Großveranstaltung und waren<br />

sich einig, dies zu wiederholen, auch<br />

wenn es im Vorfeld viel Arbeit und Überredungskunst<br />

kostete, den einen oder<br />

anderen für diese sinnvolle Sache zu gewinnen.<br />

Wir haben es auf jeden Fall gerne<br />

aus voller Überzeugung und Dankbarkeit<br />

getan.<br />

Angelika Fiebig<br />

LEBENSLINIEN 1/<strong>2004</strong> | TRANSPLANTATIONSGESETZ · ORGANSPENDE 35<br />

Fotos: Angelika Fiebig

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