1/2004 - Aktuell - Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.
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Kontaktgruppe Westerwald-Rhein/Lahn:<br />
Großzügige Spende<br />
Jutta Vierneusel verabschiedete sich<br />
mit folgenden Worten von mir: „Ich<br />
erwarte einen Bericht für die Lebenslinien<br />
von dir.“ Toll, da stand ich nun ohne<br />
eine Ahnung, was ich da zu Papier<br />
bringen soll.<br />
Nun, vielleicht stelle ich mich mal ganz<br />
kurz vor. Mein Name ist, wie sollte es anders<br />
sein, Jutta. Ich beschäftige mich<br />
schon seit meinem 19. Lebensjahr neben<br />
der Arbeit und dem Studium mit Leber,<br />
Blutwerten und Ärzten. Heute bin ich 29<br />
und wurde am 14. März dieses Jahres,<br />
nach 15 Monaten auf der Warteliste, in<br />
der Uniklinik Mainz auf Grund einer PSC<br />
transplantiert. Nach kleineren und größeren<br />
Komplikationen fühle ich mich jetzt<br />
schon wieder sehr gut.<br />
Aus Dankbarkeit, dass ich die ganze Sache<br />
so gut überstanden habe, entschlossen<br />
sich meine Schwiegereltern Hildegard<br />
und Werner Kulbach zu einer Spende<br />
von 1.000 Euro für unseren Verein.<br />
Dieses Geld soll für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
verwendet werden, denn wie wir alle<br />
wissen, werden die Wartelisten immer<br />
länger und dadurch sterben immer mehr<br />
Menschen während dieser quälenden<br />
Zeit zwischen Hoffen und Bangen.<br />
Die Übergabe des Schecks fand während<br />
des Treffens unserer Kontaktgruppe Westerwald-Rhein/Lahn<br />
am 23. August 2003<br />
in Elz statt. An dieser Stelle möchten wir<br />
uns auch noch beim örtlichen Ski-Klub<br />
bedanken, der uns unentgeltlich sein<br />
Vereinslokal zur Verfügung gestellt hat.<br />
Die Ansprechpartner Mariele Höhn und<br />
Georg Mertz hatten für diese Veranstaltung<br />
„kräftig die Werbetrommel gerührt“<br />
und somit waren sehr viele Mitglieder,<br />
Hildegard und Werner Kulbach, Jutta<br />
Vierneusel und auch die Presse da.<br />
Bei Kaffee und Kuchen gewährten wir<br />
unseren Gästen einen Einblick in die Arbeit<br />
des Vereins. Wir resümierten über<br />
das Auftreten unserer Kontaktgruppe<br />
beim Tag der Organspende in Koblenz<br />
und bei der Veranstaltung der <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />
in Limburg. Wie war die Resonanz<br />
und was können wir in Zukunft besser<br />
machen?<br />
Besprochen wurden auch die nächsten<br />
geplanten Aktionen und Veranstaltungen.<br />
Weitere Themen waren die Problematik<br />
der Organspende und der Warteliste sowie<br />
die daraus resultierenden Folgen für<br />
die Betroffenen. Ein wichtiger Punkt der<br />
Tagesordnung waren natürlich auch die<br />
Fragen und Probleme der einzelnen Mitglieder.<br />
Es wurde über Verläufe von<br />
Krankheiten, Erfahrungen mit neuen Medikamenten<br />
und Therapieformen, mit Kliniken<br />
und Ärzten gesprochen.<br />
Unsere „Gasthörer“ waren sichtlich beeindruckt<br />
von den vielfältigen Aufgaben,<br />
die von der <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe übernommen<br />
werden. Meine Schwiegereltern kamen<br />
am Ende dieses Tages zu dem<br />
Schluss, dass diese Spende eine sehr<br />
gute Investition in das Leben ist.<br />
Jutta Kulbach<br />
Moin, moin – ein Treffen in Ostfriesland<br />
Das nordwestliche Niedersachsen<br />
ist ein großes Gebiet. Um lange<br />
Anfahrtswege für die Mitglieder<br />
zu vermeiden, wurden deshalb schon Ende<br />
letzten Jahres die in der Umgebung<br />
von Bremen wohnenden Mitglieder in einer<br />
Kontaktgruppe „Bremen-Unterweser“<br />
zusammengefasst.<br />
Nun musste auch für die Mitglieder im<br />
eigentlichen Ostfriesland gesorgt werden.<br />
Daher lud ich in Zusammenarbeit<br />
mit Barbara Backer am 15. Mai zu einem<br />
Treffen nach Leer ein. Durch die jahrelange,<br />
aktive Arbeit von Frau Backer stehen<br />
in Leer sozusagen alle Türen offen: Der<br />
Tagungsraum wurde netterweise von der<br />
BEK zur Verfügung gestellt, Herr Dr.<br />
Reckels vom örtlichen Krankenhaus war<br />
sofort bereit, einen Vortrag zu halten,<br />
und so wurde zum 15. Mai eingeladen.<br />
Ein sonniger, obwohl noch etwas kühler<br />
Mainachmittag, was die Eintretenden<br />
nicht daran hinderte, nach ostfriesischer<br />
Art mit „Moin-moin“ zu grüßen. Das Interesse<br />
an der Veranstaltung war groß,<br />
vielleicht auch durch die intensive Pressevorbereitung,<br />
für die Frau Backer gesorgt<br />
hatte. Nach der Kennenlern-Runde<br />
hielt Herr Dr. Reckels einen informativen<br />
Vortrag über spezifische Aspekte von Le-<br />
berkrankheiten. Danach beredeten wir<br />
unsere Erfahrungen mit Leberkrankheiten<br />
und Transplantation. In meiner Planung<br />
war ich davon ausgegangen, dass das<br />
Treffen etwa eineinhalb Stunden dauern<br />
könne, aber nach über zwei Stunden war<br />
noch kaum ein Ende zu finden. Die Erfahrungen<br />
waren eben doch sehr umfangreich,<br />
unterschiedlich und auch<br />
spannend. Insgesamt ein sehr angenehmer<br />
Nachmittag, der in Leer sicher wiederholt<br />
werden wird.<br />
Peter Mohr<br />
LEBENSLINIEN 1/<strong>2004</strong> | VEREINSGESCHEHEN 47<br />
Foto: Zey