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SMZ Liebenau Info 01_2019

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SOZIALARBEIT<br />

dem gegenseitigen Kennenlernen von Arzt und<br />

Patient*in und der Feststellung der für den/<br />

die Betroffene/n passenden ärztlichen Behandlungsform.<br />

Üblicherweise wird im <strong>SMZ</strong><br />

auf Methadon, L-Polamidon oder Buprenorphin<br />

eingestellt. Die Sozialarbeiter*in, die das<br />

Erstgespräch geführt hat, wird bei dem Arztgespräch<br />

auch dabei sein. Sollten alle Beteiligten<br />

mit einer Substitutionsbehandlung einverstanden<br />

sein, wird ein Behandlungsvertrag<br />

zwischen Arzt, Sozialarbeiter*in und Patient*in<br />

abgeschlossen. Betroffene bekommen evtl.<br />

schon das erst Rezept ausgestellt.<br />

6. Das Rezept muss von der Amtsärztin/dem<br />

Amtsarzt im Gesundheitsamt vidiert werden.<br />

Danach wird das Rezept bei der Apotheke der<br />

Wahl deponiert, wo der/die Patient*in in der Anfangsphase<br />

jeden Tag sein/ihr Medikament zur<br />

direkten Einnahme ausgehändigt bekommt.<br />

Bei Patient*innen, die schon länger stabil im<br />

Substitutionsprogramm und/oder berufstätig<br />

sind, kommt teilweise auch eine Mitgabe der<br />

Medikation in Frage.<br />

7. In der Anfangsphase (ca. 2 Wochen) müssen<br />

voraussichtlich öfter Arztbesuche erfolgen,<br />

um sicherzugehen, dass die verordnete Medikamentendosis<br />

passt. In der Regel werden<br />

20-minütige Termine für Suchtpatient*innen<br />

eingeplant, weshalb für unentschuldigt versäumte<br />

Termine eine Ausfall-Entschädigung in<br />

Höhe von € 35,- erhoben wird.<br />

8. Stichprobenartig kann vom Arzt ein Harntest<br />

verlangt werden. Dieser wird entweder kostenlos<br />

beim Labor Lorenz & Petek GmbH (Körösistraße<br />

19, 8<strong>01</strong>0 Graz) gemacht oder eine Probe<br />

kann direkt in der Praxis abgegeben werden. Der<br />

Harntest in der Ordination kostet € 20,- und ist<br />

keine Kassenleistung.<br />

9. Nach der Anfangsphase werden üblicherweise<br />

monatliche Arzttermine vereinbart. Falls nötig,<br />

können zusätzliche Kontrolltermine vereinbart<br />

werden.<br />

Weitere <strong>Info</strong>rmationen zum<br />

Thema Sucht und Abhängigkeit<br />

sowie Terminvereinbarungen für<br />

(Erst-) Beratungen bei<br />

Anahita Sharifgerami<br />

unter 0650 67 35 146.<br />

Die Sozialarbeiter*innen<br />

haben ihr Büro in<br />

unmittelbarer Nähe zum<br />

Arztzimmer und bieten<br />

während der Ordinationszeiten<br />

eine rasche und unkomplizierte<br />

psychosoziale Beratung.<br />

PRAXIS UND BERATUNG<br />

42<br />

<strong>SMZ</strong> INFO Frühjahr 2<strong>01</strong>9<br />

Der Weg aus der Sucht ist kein einfacher, weshalb<br />

Teilerfolge bereits große Schritte in die richtige Richtung<br />

sind. Wie bei anderen chronischen Erkrankungen<br />

auch, kann die Heilung alleine dabei nicht im<br />

Vordergrund stehen. Erfolgreiche Trauma- und Missbrauchs-Bewältigung,<br />

Reintegration in den Arbeitsmarkt,<br />

Wiederaufbau des sozialen und familiären<br />

Umfeldes, erfolgreiche Behandlung einer Hepatitis<br />

C-Erkrankung und die Führung eines „normalen“ Alltages<br />

sind große Erfolge, die auch als solche gesehen<br />

werden. 3 Dennoch haben eine Reihe unserer ehemaligen<br />

Patient*innen es erfolgreich geschafft, auch langfristig<br />

aus der Suchterkrankung auszusteigen.<br />

Quellen:<br />

1 Alpha Affairs Kommunikationsberatung GmbH .(2<strong>01</strong>9). Verfügbar unter: https://<br />

www.drogensubstitution.at/basisinfos-sucht-therapie/substitutionstherapie/<br />

(15.02.2<strong>01</strong>9)<br />

2 Anzenberger ,Judith/ et al. (2<strong>01</strong>8). Seite 22f. Verfügbar unter: https://www.<br />

sozialministerium.at/cms/site/attachments/3/6/8/CH4005/CMS15113552<strong>01</strong>786/<br />

epidemiologiebericht_sucht_2<strong>01</strong>8_bf.pdf [18.02.2<strong>01</strong>9]<br />

3 <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>. <strong>SMZ</strong> Sucht Auswege. (2009). Seiten 5-10. Verfügbar unter:<br />

https://smz.at/download.php?f=a732ec9a4b06855184e91daf3a2f1b45&target=1<br />

[21.02.2<strong>01</strong>9]<br />

4 Horvat, Ilonka/ et al. (2<strong>01</strong>7). Seite 138. Verfügbar unter: https://jasmin.goeg.<br />

at/410/1/Suchtbericht_STMK%202<strong>01</strong>7_Final_07022<strong>01</strong>8.pdf [25.02.2<strong>01</strong>9]<br />

5 <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>. <strong>SMZ</strong>-<strong>Info</strong> Herbst/Winter 2<strong>01</strong>8. Seite 18. Verfügbar unter: https://<br />

smz.at/download.php?f=b67ce75cd844f7b231969608f55a9382 [25.02.2<strong>01</strong>9]<br />

6 Seydel, Ute: Komorbidität. Sucht und Psychose. Konsequenzen für die psychosoziale<br />

Arbeit, Hamburg 2009.

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