Stadt Bad Oldesloe Vorbereitende Untersuchung gemäß § 141 BauGB
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<strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> <strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchung</strong> „Südliche Innenstadt“<br />
Rahmen des <strong>Stadt</strong>umbaus sich weiterhin als nutzungsgemischtes Quartier entwickelt zu<br />
werden. Dabei kann im Sinne der gesamtstädtischen Ziele die Wohnnutzung für unterschiedliche<br />
Zielgruppen verstärkt werden. Das <strong>Untersuchung</strong>sgebiet kommt auf Grund<br />
der innerstädtischen Lage auch für die Generation „Best-Age/50+“ grundsätzlich in Frage.<br />
Die Nutzungsqualitäten der Einzelhandels- und Dienstleistungsansiedlungen im Bereich<br />
Besttorstraße, Bahnhofstraße und Brunnenstraße werden durch die zunehmende<br />
Ansiedlung von Billig-Läden sowie bestehende funktionale und gestalterische Mängel<br />
herabgesetzt. Aufgrund der gewünschten Stärkung des Einzelhandels in der engeren Innenstadt<br />
(Haupt-Fußgängerzone) sollte im <strong>Untersuchung</strong>sgebiet keine weitere Ansiedlung<br />
innenstadtrelevanter Einzelhandelsflächen erfolgen. Auch angesichts der langen<br />
Ausdehnung und der Gebäudestrukturen sowie der Mischnutzung eignet sich v.a. die<br />
Bahnhofstraße nicht zur Weiterentwicklung als Einzelhandelsstandort. Im Bereich der<br />
Besttorstraße sind andere Schwerpunkte, z.B. in Richtung Gastronomie zu setzen.<br />
Die gewerbliche Nutzung der Siloanlagen (ehemals Ströh / Gloria Mehl) östlich des<br />
Bahnhofs stellt unter aktuellen verkehrlichen und funktionalen Anforderungen an einen<br />
modernen Unternehmensstandort keine zukunftsfähige Option dar. Vielmehr bietet die in<br />
Aussicht gestellte Aufgabe der Speichernutzung (die Intensität der Nutzung ist bereits<br />
deutlich gesunken) und Umschlagverlagerung ein erhebliches Potenzial an diesem gesamtstädtisch<br />
wichtigen Ort, die durch Bahn und Gewerbe hervorgerufene starke Trennwirkung<br />
aufzuheben und die Immissionsbelastung der Nachbarschaft zu reduzieren.<br />
Durch eine städtebauliche Neukonzeptionierung eines nutzungsgemischten Quartiers<br />
kann zudem ein Scharnier zwischen dem Ost- und Westteil der <strong>Stadt</strong> gebildet werden.<br />
Städtebau<br />
Städtebaulich wird der überwiegende Teil des Gebiets durch eine kleinteilige Struktur<br />
(insbesondere Quartier Bahnhofstraße) bei gleichzeitig baulich stark Ortsbild prägenden<br />
Gebäuden (z.B. Kreisgebäude, Ströh-Speicher, Bahnhof) bestimmt. Neben den funktionalen<br />
Defiziten ergeben sich auch aus der Baustruktur Brüche und fehlende städtebauliche<br />
Bezüge, die sich in Baulücken, Brachflächen und Leerständen äußern. Der bauliche und<br />
energetische Zustand der Gebäude ist insgesamt erneuerungsbedürftig.<br />
Vor allem im Hinblick auf eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>struktur sollte der Fokus auf eine Nachverdichtung<br />
und Innenentwicklung gelegt werden. Gemengelagen wie z.B. im Blockinnenbereich<br />
Reimer-Hansen-Straße oder fehlende Raumkanten durch z.B. Baulücken bedürfen<br />
einer städtebaulichen Neuordnung und Ergänzung. Die Behebung der städtebaulichen<br />
Missstände gestalterischer oder nutzungsbedingter Art kann zur Stärkung der <strong>Stadt</strong>struktur<br />
und der besseren Erlebbarkeit beitragen.<br />
Verkehr<br />
Durch den Verkehrsknoten Bahnhof / ZOB und die Hauptverkehrsstraßen ist das <strong>Untersuchung</strong>sgebiet<br />
sehr verkehrsgünstig gelegen, unterliegt jedoch durch das Zusammentreffen<br />
unterschiedlicher Anforderungen der verschiedenen Verkehrsarten einer Reihe von<br />
Konflikten. Dabei wird das Übergewicht des Kfz-Verkehrs gegenüber dem Rad- und<br />
Fußgängerverkehrs insbesondere dort deutlich, wo kleinteilige Nutzungen und Schulwege<br />
Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität erfordern.<br />
Architektur + <strong>Stadt</strong>planung IN ARBEITSGEMEINSCHAFT MIT polis aktiv - 39 -