15.04.2023 Aufrufe

Arabische Pferde IN THE FOCUS 1/2023 (Vol. 33) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der von zwei Araberverbänden gekörte und<br />

leistungsgeprüfte Anglo-Araber-Hengst MK<br />

Crystal konnte sich mit seiner Züchterin und<br />

Reiterin in der Wertung plazieren - das ist<br />

Werbung für die Rasse und solche Hengste<br />

braucht die Zucht!<br />

Foto: FEI / Liz Gregg<br />

Bereits 1990 ritt er seine erste WM und es ist<br />

dies seine 9. Teilnahme an einer WM oder<br />

WEG (World Equestrian Games). Er gilt als<br />

sehr erfahrener Reiter mit geringer Ausfallquote.<br />

Auch dieses Paar war Teil des Teams,<br />

das 2019 die Bronzemedaille an den Europameisterschaften<br />

in Euston Park holte.<br />

Tanja Kraft reitet seit 9 Jahren Atoum’Re, einen<br />

15-jährigen, ebenfalls in Frankreich gezogenen<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber-Wallach. Die beiden<br />

sind amtierende Deutsche Meister, haben<br />

letztes Jahr in Ströhen einen zweiten Platz<br />

über 160 km geholt und einen 13. Platz<br />

das Jahr zuvor in Fontainebleau. Bouthieb<br />

ist jedoch ihr erstes großes, internationales<br />

Championat. Last but not least, die jüngste<br />

im Bunde ist Nayla al Samarraie mit Warsana.<br />

Sie hat das Glück, aus einer engagierten und<br />

erfolgreichen Distanzreiter-Familie zu stammen<br />

– und das betrifft sowohl die Reiterin<br />

als auch das Pferd! Warsana ist eine Anglo-<br />

Araber-Stute mit dem Shagya-Araber Komet<br />

zum Vater, gezüchtet von Mutter Klaudia Al<br />

Samarraie. Nayla ist 22 und die Jüngste des<br />

deutschen Teams. Für sie war es das erste<br />

Championat als Seniorin, aber sie war bereits<br />

dreimal bei der Weltmeisterschaft Junge<br />

Reiter/Junioren mit Warsana unter den „Finishern“.<br />

DIE MEDAILLEN G<strong>IN</strong>GEN AN...<br />

Die Goldmedaille in der Einzelwertung ging<br />

letztendlich an Sheikh Nasser aus Bahrain mit<br />

dem Pferd Darco la Majorie. Er ritt auf der Zielgeraden,<br />

flankiert von zwei Reitern aus den<br />

UAE, die Tempo machten. Ob dieses Finish<br />

wirklich nötig war, sei dahingestellt – wären<br />

sie langsamer geritten, hätten vielleicht alle<br />

drei eine Medaille erhalten, denn die Verfolger<br />

hatten 15 Minuten Abstand. Im Vet-Gate<br />

folgte dann auf den anfänglichen Jubel die<br />

Schrecksekunde, denn an der großen Anschlagtafel<br />

war zu lesen, dass alle drei <strong>Pferde</strong><br />

zu hohe Pulswerte hatten! Alle drei Reiter<br />

beantragten eine zweite Messung mit einem<br />

anderen Apparat. Für die beiden <strong>Pferde</strong> aus<br />

den UAE änderte sich nicht viel, sie waren mit<br />

70 bzw. 72 Puls noch immer zu hoch. Aber<br />

Sh. Nasser hatte Glück, bei Darco la Majorie<br />

zeigten nach langer Diskussion die offiziellen<br />

Ergebnisse der zweiten Messung dann einen<br />

Puls von 63 und nicht 85 wie bei der ersten<br />

Messung, sowie 5 x „A“ – damit Gold für Sh.<br />

Nasser Al Khalifa aus Bahrain und den „Best<br />

Condition“ gab’s noch oben drauf!<br />

Sh. Nasser ritt das Pferd bereits im Dezember<br />

letzten Jahres in Bahrain auf den 1. Platz eines<br />

100-Meilers, insgesamt lief der Wallach 2022<br />

vier Ritte zwischen 120 und 160 km! Vor 11<br />

Jahren gewann Sh. Nasser sein erstes Gold<br />

bei der FEI Endurance World Championship<br />

for Young Horses in Bablona und wiederholte<br />

diesen Erfolg 2022 in Vic, Spanien. Mit dem<br />

Sieg von Sh. Nasser hier in Bouthieb holte<br />

sich Bahrain nun zum ersten Mal auch die<br />

Team-Goldmedaille.<br />

Die Silbermedaille ging an Salem Al Kitbi aus<br />

den UAE, der mit Haleh etwa 15 Minuten später<br />

durchs Ziel und auf den zweiten Platz ritt.<br />

Allerdings hat er auf der Zielgeraden sein Pferd<br />

ein langes Stück geführt, was von einigen zwar<br />

als "gutes horsemanship" gelobt wurde, die<br />

Vermutung aber liegt nahe, dass er das Pferd<br />

überfordert hatte und er sonst im Vetgate rausgeflogen<br />

wäre. Er wurde mit demselben Pferd<br />

bereits 2021 in San Rossore Weltmeister. Die<br />

Bronzemedaille ging an den Spanier Jaime Punti<br />

Dachs auf Echo Falls, der 18 Minuten Abstand<br />

zum Sieger hatte und diesen Schlußsprint über<br />

letzten 5 km nicht mitgemacht hat.<br />

Team Frankreich errang die Silbermedaille. Sie<br />

hatten vier Reiter in Wertung, die alle gemeinsam<br />

die Ziellinie passierten – so geht Teamgeist!<br />

Damit rückt Frankreich nach der Bronzemedaille<br />

bei der Weltmeisterschaft 2021 in<br />

Distanzsport<br />

1/<strong>2023</strong> - www.in-the-focus.com<br />

47<br />

Deutschland hatte fünf Reiter/<strong>Pferde</strong>-Paare<br />

zur Distanz-Weltmeisterschaft nach Bouthieb<br />

geschickt, von denen zwei die 160 km lange<br />

Strecke in Wertung absolvierten, eine davon<br />

war Ursula (Uschi) Klingbeil mit der 16-jährigen<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberstute Aid du Florival aus<br />

französischer Zucht. Das Paar erreichte einen<br />

23. Platz von 123 Startern.<br />

Foto: screenshot

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!