Arabische Pferde IN THE FOCUS 1/2023 (Vol. 33) - public

Von Kunst und Künstlern
tur sind. Voller Bewegung und Grazie. Und
jedes hat seine ganz eigene Ausstrahlung.
Oft ist auch ein Hauch Ironie vorhanden.
Ich versuche immer, jedem Tier gerecht zu
werden.“
INTERNATONALE AUSSTELLUNGEN
Egal ob ein lebensgroßer mächtiger Keiler
in Bronze, oder eine kleine, zarte Pastellzeichnung,
die gerade Postkartengröße
hat, der künstlerische und sehr persönliche
Ausdruck ist immer vorhanden. Ihre
Werke haben einen eigenen Charme, der
erkennbar ist. Die Kunst von Gabriele
Haslinger wurde daher bereits mehrfach
in Marbach ausgestellt und bewundert.
Ausstellungen fanden mit Erfolg in Bad
Wurzach, in Balderschwang, auf der Euro
Cheval und auf der internationalen Equitana
statt.
Betritt man ihr heimeliges Anwesen, das
zum Teil als Hofgalerie verwendet wird, fühlt
man sich sofort wohl und wird von den zahlreichen
Bildern an der Wand und den überall
stehenden Figuren in den Bann gezogen.
Die Künstlerin geht offen auf Menschen zu
und es ist sofort eine freundschaftliche Atmosphäre
vorhanden. „In der Malerei oder
Ausformung für eine Figur kann ich Kraft
schöpfen, obwohl es auch viel Kraft kostet.
Manchmal arbeite ich bis zur Erschöpfung
an einer Figur. Aber wenn man sieht,
was man mit eigenen Händen gemacht
hat, und der Auftraggeber zufrieden ist mit
dem Werk, gibt einem das sehr viel zurück.
Mit der Zeit findet man zu sich selbst als
Künstler, man findet aber auch immer mehr
zu sich selbst“, so Gabriele Haslinger nachdenklich.
Man merkt im Gespräch schnell,
dass hinter der Künstlerin eine feinsinnige,
sensible Person steckt, die auf Oberflächliches
keinen Wert legt.
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FASZINIERENDE DYNAMIK
Betrachtet man eine Bronzefigur wie die
des Hengstes Serenity Habib, ist man von
der Energie und Kraft sofort ergriffen.
Technisch eine Herausforderung besonderer
Art, da die Figur nur auf einem Hinterbein
steht. Es ist keine zierliche, glatte
Pin-up-Schönheit, die starr mit langem
Hals gestreckt steht. „So etwas interessiert
mich nicht. Ein Kunstwerk muss leben und
eine Energie ausstrahlen, die auf den Betrachter
übergeht. Erst dann bin ich zufrieden.“
Auf die Frage, welchen Pferdetyp sie besonders
mag, antwortet sie: „Ich bin schon
als Kind und Jugendliche gerne und regelmäßig
im Gestüt Marbach zu Besuch
gewesen. Dort habe die Legenden wie
Hadban Enzahi, Gharib, Moneef und Saher
bestaunt. Ich war befreundet mit dem damaligen
Gestütsleiter Dr. Cranz, der meine
Arbeiten sehr schätzte. Wir haben uns oft
über die Marbacher Araber unterhalten
und ich vergesse nie, wie Dr. Cranz mir
seinen auserkorenen Liebling zeigte, den
Hengst Munir (v. Saher), er ging in seine
Box und streichelte seinen Kopf und die
beiden waren zufrieden. Die vielen schönen
alten Stuten der Mutterherde haben
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2023