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Arabische Pferde IN THE FOCUS 1/2023 (Vol. 33) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

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Distanzsport<br />

Im Schatten der Weltmeisterschaft fand eine Woche später<br />

der 120-km-Ritt in Al Ula statt. Eine spektakuläre Kulisse<br />

macht diesen Ritt zum unvergessenen Erlebnis.<br />

Rund 200 Reiter aus 40 Ländern nahmen<br />

eine Woche nach der Weltmeisterschaft<br />

an einem Distanzritt über 120 km in Al<br />

Ula (Saudi Arabien) teil. Unter ihnen war auch<br />

Nayla Al Samarraie, die direkt von der WM<br />

in Bouthieb mit ihrem Tross nach Saudi-Arabien<br />

reiste. Dort traf sie auf ihr „Zweitpferd“<br />

Olympia Al Samarra, das direkt aus Deutschland<br />

angereist war. Weitere Teilnehmer aus<br />

Deutschland waren Anne Wegner mit Chih<br />

Nii de Kerdavid, Victoria Walz mit Zazaa und<br />

Iris Werron mit Alyaa, alle drei Leihpferde.<br />

DER WÜSTENRITT <strong>IN</strong> AL ULA<br />

RITT VOR E<strong>IN</strong>ER<br />

MÄRCHENKULISSE<br />

Der “The Custodian of the Two Holy Mosques<br />

Endurance Cup <strong>2023</strong>” lockte zahlreiche Reiter<br />

aus dem Ausland an, unter ihnen auch Maria<br />

Alvarez Ponton mit Bolchoi El Akim (Akim /<br />

Tomsk El Ulm) *2011 und Omar Blanco Rodrigo<br />

mit JM El Sobreiro (Tango d’Ayres / Professa)<br />

*2011, beide aus Spanien und beide<br />

direkt von der WM angereist. Omar Blanco<br />

Rodrigo war der Reiter von Soraya Peu, die im<br />

Anschluß an den Ritt auf dem Weg zur Klinik<br />

starb.<br />

Der Sieg ging letztendlich wie bei der WM<br />

nach Bahrain, diesmal an Mohamed Abdulhamed<br />

Alhashemi auf Leon, einem Partbred-<br />

Araber aus Süd-Afrika, Alvarez wurde Zweite<br />

und Blanco Rodrigo Dritter - der 2. und 3.<br />

Platz war mit jeweils 225.000 € dotiert.<br />

Von den deutschen Reitern schafften es<br />

Anne Wegner (Platz 28) und Nayla Al Samarraie<br />

(39) in die Wertung. Anne Wegner<br />

ritt Chih Nii de Kerdavid (Jasmer Kerdavid /<br />

Fibule) *2012 und brachte den Wallach mit<br />

sehr guten Werten und einem Abstand von<br />

3 Stunden auf den Sieger ins Ziel. Nayla Al<br />

Samarraie ritt Olympia Al Samarra (Olymp<br />

/ Zaynap) *2010, eine Anglo-Araber-Stute<br />

aus der Zucht ihrer Eltern, und ritt ca. 3,5<br />

Stunden nach dem Sieger über die Ziellinie.<br />

Die beiden anderen deutschen Reiter schieden<br />

im 3. Gate wegen Lahmheit aus.<br />

Der Ritt war insgesamt mit 3,75 Mio Euro<br />

dotiert, die „Ankommer-Prämie“ betrug<br />

25.000 € und lag damit weit höher als bei<br />

der Weltmeisterschaft – Grund genug, langsam<br />

und vorsichtig zu reiten und auf seinen<br />

Sportkameraden Pferd zu hören.<br />

Neben der sportlichen Leistung war es für<br />

alle Reiter ein unvergessliches Erlebnis, denn<br />

Al Ula zählt zu den landschaftlich und kulturell<br />

schönsten Gegenden in Saudi-Arabien.<br />

Bizarre Steinformationen, Felsenbilder und in<br />

Stein gemeißelte Fassaden und Gräber, ähnlich<br />

wie im weltbekannten Petra in Jordanien,<br />

lassen die reiche Geschichte dieser Gegend<br />

nur erahnen und „unterstreichen die Qualitäten<br />

Al Ula’s als Austragungsort für internationale<br />

Sportveranstaltungen von Weltrang“, so<br />

Ziad AlSuhaibani von der Royal Commission<br />

für AlUla (RCU). Im Anschluss an die Veranstaltung<br />

wird die RCU die Einrichtungen im<br />

Fursan Village, wo der diesjährige Ritt stattfand,<br />

weiterentwickeln. Gleichzeitig laufen<br />

Arbeiten an dem neuen AlMuatadil Equestrian<br />

Village, eine Reitanlage, für die rund 285<br />

Hektar zur Verfügung stehen.<br />

Al Ula liegt 1.100 km von Riad entfernt im<br />

Nordwesten Saudi-Arabiens und ist ein Ort<br />

mit außergewöhnlicher Natur. Das riesige<br />

Gebiet mit einer Fläche von 22.561 km² umfasst<br />

ein üppiges Oasental, hoch aufragende<br />

Sandsteinberge und antike Kulturerbestätten.<br />

Die bekannteste und anerkannteste<br />

Stätte in Al Ula ist Hegra, Saudi-Arabiens erste<br />

UNESCO-Welterbestätte. Hegra, eine 52<br />

Hektar große antike Stadt, war die wichtigste<br />

südliche Stadt des Königreichs der Nabatäer<br />

und besteht aus 111 gut erhaltenen Gräbern,<br />

viele mit kunstvollen Fassaden, die aus den<br />

Sandsteinfelsen herausgeschnitten wurden.<br />

Al Ula hat also weit mehr als "nur <strong>Pferde</strong>" zu<br />

bieten.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Links: Nayla Al Samarraie und Olympia Al Samarra<br />

warten im Vetgate auf die Fortsetzung<br />

des Rittes.<br />

Rechts: Anne Wegner mit Chih Nii de Kerdavid<br />

beim Hyposensibilitätstest.<br />

50<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2023</strong>

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