13.05.2023 Aufrufe

14. Mai 2023

- Es rumort bei der Grazer Polizei - Denkmalschutz prüft Grazer Brauhaus Puntigam - ShoppingCity Seiersberg feiert Geburtstag mit Sem Eibinger und Leony - Café WIFI zu Künstlicher Intelligenz

- Es rumort bei der Grazer Polizei
- Denkmalschutz prüft Grazer Brauhaus Puntigam
- ShoppingCity Seiersberg feiert Geburtstag mit Sem Eibinger und Leony
- Café WIFI zu Künstlicher Intelligenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24 eco<br />

www.grazer.at <strong>14.</strong> MAI <strong>2023</strong><br />

Künstliche Intelligenz<br />

„Wir haben den Geist<br />

Berufsorientierungslehrerin Evelyn Leissenberger, Neurowissenschaftler Manfred Spitzer (per Video zugeschalten), WIFI-Leiter Martin Neubauer und<br />

Fleischermeisterin Melanie Rinner (v. l.) analysierten die Chancen und Gefahren von Künstlicher Intelligenz für unsere Arbeitswelt. BENJAMIN GASSER (4)<br />

CAFÉ WIFI. Die Künstliche Intelligenz (KI) wird in der Arbeitswelt kaum einen Stein auf dem anderen<br />

lassen. Welche neuen Fähigkeiten plötzlich wichtig werden und wie wir damit umgehen, diskutierten<br />

Experten aus unterschiedlichen Bereichen im Rahmen des vom „Grazer“ moderierten Café WIFI.<br />

Von Tobit Schweighofer<br />

tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Die Künstliche Intelligenz<br />

(KI) wird unser aller Leben<br />

innerhalb kürzester<br />

Zeit massiv verändern, da sind<br />

sich die Experten einig. Auch<br />

die Arbeitswelt wird sich einem<br />

enormen Wandel unterziehen.<br />

Beim jüngsten Café WIFI diskutierten<br />

Neurowissenschaftler<br />

und Psychiater Manfred Spitzer,<br />

Fleischermeisterin Melanie<br />

Rinner, Evelyn Leissenberger<br />

(Berufsorientierungslehrerin<br />

am BG/BRG Lichtenfels) und<br />

Weiterbildungsexperte und Leiter<br />

des WIFI Steiermark Martin<br />

Neubauer über den Umgang mit<br />

dieser kommenden Revolution.<br />

Riesige Chancen<br />

Das Fachmagazin ,Nature‘<br />

schreibt, wir müssen die KI wie<br />

ein Orakel in der Antike behandeln.<br />

Wir verstehen nicht, wie<br />

sie funktioniert, ihre Antworten<br />

können uns aber eine Anleitung<br />

geben. „Wir haben den Geist aus<br />

der Flasche gelassen. Die Frage<br />

ist jetzt: Können wir es uns leisten,<br />

sie anzuwenden, obwohl wir<br />

nicht verstehen, wie sie arbeitet?“,<br />

meint Spitzer,<br />

der enorme<br />

Chancen sieht,<br />

sofern sie in den<br />

richtigen Händen<br />

ist: „Man<br />

kann Künstliche<br />

Intelligenz<br />

für unglaubliche<br />

Dinge<br />

einsetzen. Sie hat kürzlich zum<br />

Beispiel aus 107 Millionen Molekülen<br />

100 herausgefiltert, die<br />

man als Antibiotikum einsetzen<br />

könnte. Diese hat man getestet<br />

und tatsächlich 20 neue Antibiotika<br />

gefunden. Wir Menschen<br />

haben nur durch Tests seit Mitte<br />

der 80er Jahre kein einziges Antibiotikum<br />

mehr gefunden. Das ist<br />

Das Handwerk<br />

wird KI nie ersetzen<br />

können, dafür braucht<br />

man zwei Hände.“<br />

Melanie Rinner,<br />

Fleischermeisterin<br />

also schon sehr außergewöhnlich.“<br />

An Schulen hätte KI aber<br />

nichts verloren. Dem stimmte<br />

auch Leissenberger zu: „Die KI<br />

bietet keinen Lernraum, deshalb<br />

sehe ich das auch so. Das Kennenlernen<br />

der KI sehe ich aber<br />

schon als interessanten<br />

Aspekt,<br />

weil Kinder dadurch<br />

inspiriert<br />

werden können.<br />

Werteerziehung<br />

und Grundhaltung<br />

müssen<br />

aber zuerst da<br />

sein. Man muss<br />

in Zukunft in der Ausbildung und<br />

Bildung wahrscheinlich mehr<br />

Wert auf diese Qualitäten legen.“<br />

Bei Erwachsenen in der Weiterbildung<br />

liegen die Dinge naturgemäß<br />

ein wenig anders, wie<br />

Neubauer erklärt: „Da haben wir<br />

es mit Menschen zu tun, die Lösungen<br />

entwickeln wollen. Ob<br />

mit oder ohne KI, Probleme sol-<br />

len mit geringem Aufwand gelöst<br />

werden. Zentral ist die Frage der<br />

sinnvollen Einsatzmöglichkeiten.<br />

In der Weiterbildung sind<br />

wir in den Spezialbereichen, und<br />

da müssen wir ausbilden, wie<br />

man mit der KI umgehen kann,<br />

,Prompter‘ zu sein und die KI zu<br />

instruieren, aber auch die Ergebnisse<br />

zu evaluieren.“<br />

Keine zwei Hände<br />

Ein Bereich, in dem die KI wohl<br />

weniger grundsätzlichen Einfluss<br />

haben wird, ist jener der handwerklichen<br />

Berufe. „Bei kleineren<br />

Unternehmen wie unserer<br />

Fleischerei ist das noch nicht<br />

angekommen“, bestätigt Rinner.<br />

„In Bereichen wie Buchhaltung,<br />

Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

kann KI aber definitiv<br />

unterstützend wirken. Das Handwerk<br />

wird sie nie ersetzen können<br />

– dafür braucht man zwei Hände<br />

und eine gewisse Flexibilität.“<br />

Doch gerade in der Ausbildung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!