14. Mai 2023
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>14.</strong> MAI <strong>2023</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Verena<br />
Leitold<br />
✏ verena.leitold@grazer.at<br />
Vertrauen in<br />
öffentliche<br />
Ämter leidet<br />
N<br />
ahezu im Wochentakt<br />
kommen neue Vorwürfe<br />
gegen Politiker auf. Diese<br />
Woche hat es die FPÖ Steiermark<br />
getroffen. Es gab eine<br />
anonyme Anzeige gegen<br />
Landesparteiobmann Mario<br />
Kunasek. Wie „der Standard“<br />
berichtet, soll Kunasek, dessen<br />
parlamentarische Immunität<br />
erst kürzlich aufgehoben wurde,<br />
sein privates Haus zumindest<br />
teilweise mit Steuergeld<br />
finanziert haben (es gilt die<br />
Unschuldsvermutung).<br />
Ähnliche Anschuldigungen<br />
gegen Politiker verschiedener<br />
Couleurs ist man in Österreich<br />
fast schon gewohnt, auch wenn<br />
es bisher noch kaum Verurteilungen<br />
gab. Medienberichte in<br />
diese Richtung sorgen gar nicht<br />
mehr für wirklich Aufregung.<br />
Weniger oft werden Vorwürfe<br />
gegen die Beamtenschaft<br />
öffentlich; wenn es passiert,<br />
dann gibt es aber ein anständiges<br />
Tohuwabohu. Der Ex-Chef<br />
der Wasserrettung wurde vor ein<br />
paar Jahren wegen Fördermissbrauchs<br />
verurteilt. Gegen die<br />
Leiterin der Landesumweltabteilung<br />
sowie weitere hochrangige<br />
Beamte wird wegen<br />
Verdachts auf Amtsmissbrauch<br />
und Bestechlichkeit seitens der<br />
Staatsanwaltschaft ermittelt.<br />
Und auch gegen den Chef einer<br />
Grazer Polizeiinspektion gibt es<br />
jetzt arge Vorwürfe. Eigentlich ist<br />
es ganz egal, wie die Ermittlungen<br />
ausgehen, das Vertrauen in<br />
öffentliche Ämter wird alleine<br />
dadurch noch ein Stückchen<br />
mehr beschädigt.<br />
„Protokolle des<br />
Bezirksrats digital<br />
öffentlich machen!“<br />
Jürgen Angerer appelliert an die Stadtregierung, die Protokolle auf der Homepage zugänglich zu machen. FPÖ GRAZ<br />
MEHR TRANSPARENZ. Die FPÖ setzt sich dafür<br />
ein, dass Bezirksratsprotokolle künftig auf der<br />
Homepage der Stadt Graz veröffentlicht werden.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Aufgabe des Bezirksrats<br />
(siehe auch Infobox<br />
rechts) ist gemäß der Geschäftsordnung<br />
„die Herstellung<br />
einer engeren Verbindung zwischen<br />
der Bezirksbevölkerung<br />
und den Organen und Einrichtungen<br />
der Stadt, insbesondere<br />
durch die Vertretung der bezirksbezogenen<br />
Interessen der<br />
Bevölkerung gegenüber diesen<br />
Organen und Einrichtungen“. Jedoch<br />
ist diese enge Verbindung<br />
offenbar momentan noch nicht<br />
so eng, dass die Bevölkerung genau<br />
erfahren dürfte, was in den<br />
Bezirksratssitzungen passiert.<br />
Denn diese finden unter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit statt.<br />
Die Protokolle sind nicht digital<br />
verfügbar, sondern können nur<br />
an den Servicestellen der Stadt<br />
Graz zu den Geschäftszeiten<br />
eingesehen werden. Das betrifft<br />
nicht nur interessierte Bürger,<br />
sondern auch kleinere politische<br />
Fraktionen ohne Bezirksrat.<br />
Die FPÖ Graz und namentlich<br />
Ries-Bezirksparteiobmann Jürgen<br />
Angerer setzt sich deshalb<br />
jetzt für mehr Transparenz ein.<br />
„Es wird nun auch in Graz Zeit,<br />
dass die linke Stadtregierung ihren<br />
Versprechen nachkommt,<br />
Transparenz her- und die Einbindung<br />
der Bevölkerung auf bezirkspolitischer<br />
Ebene sicherstellt“, so<br />
Angerer. „Die Bezirksratsprotokolle<br />
nach Wiener Vorbild online<br />
zu stellen und die Geschäftsordnung<br />
für die Grazer Bezirksräte<br />
entsprechend zu erweitern, wäre<br />
jedenfalls ein erster Schritt!“<br />
<br />
Bezirksrat in Graz<br />
■ Seit 1993 hat jeder der 17<br />
Grazer Bezirke eine eigene Bezirksvertretung.<br />
Der Bezirksrat<br />
wird in einer eigenen Wahl<br />
gewählt – die Bezirksratswahlen<br />
finden gleichzeitig mit den<br />
Gemeinderatswahlen statt.<br />
■ Der Bezirksrat besteht aus 7<br />
und 19 Mitgliedern. Diese sind<br />
ehrenamtlich tätig. Den Bezirksvorstehern<br />
und ihren zwei<br />
Stellvertretern stehen monatliche<br />
Bezüge zu. Aktuell sind das<br />
1.974,50 bzw. 493,60 Euro.<br />
■ Einmal im Monat finden<br />
Bezirksratssitzungen statt. In<br />
diesen werden Anträge von<br />
den Parteien eingebracht.<br />
■ Der Bezirksrat verfügt über<br />
ein Budget von einem Euro pro<br />
Bewohner jährlich.<br />
derGrazer<br />
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