Verfahrenstechnik 5/2023

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HANDHABUNG ALTERNATIVER BRENNSTOFFE MASSGESCHNEIDERTE ANLAGEN Zementhersteller begegnen strengen Umweltauflagen mit alternativen Brennstoffen. Sie befeuern damit Kalzinator und Hauptbrenner – wirtschaftlich und nachhaltig. Individuelle Komplettlösungen helfen dabei, die unterschiedlich zusammengesetzten Materialien zu lagern, zu fördern und zu dosieren. 32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/05 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN 01 02 01 Die BG Optifeed ist ein Schneckenförderer mit Wägezellen 02 Ein spezielles Gehäuse schützt die Umgebung vor Staubaustritt und das Material vor Umgebungseinflüssen Zement ist der meistgenutzte Baustoff weltweit, und die Branche wächst kontinuierlich. Hersteller müssen sich jedoch an immer strengere Umweltauflagen halten, um die teilweise enorme Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen. In Abhängigkeit der verwendeten Prozesse liegt die Emission der Zementherstellung bei 0,6 bis 0,99 CO 2 . Daraus ergibt sich ein Kohlenstoffdioxidausstoß von 600 bis 990 kg pro Tonne Zement. Damit verursacht die Branche etwa sieben bis acht Prozent der weltweiten CO 2 -Emissionen. Ein positiver Ansatz zur nachhaltigen Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes und der Produktionskosten ist die vermehrte Nutzung von alternativen Brennstoffen. Statt Kohle und Gas kommen zum Beispiel neben flüssigen Materialien wie Altöl oder Lösungsmitteln auch Feststoffe zum Einsatz. Das Gros besteht hier aus kommunalen sowie industriellen Abfällen wie Mischungen aus Kunststoffen, Papier, Verbundmaterialien oder Textilien sowie Holzpellets. Gern genutzt werden auch ganze oder geschredderte Altreifen. Deren Gummi hat einen vergleichbaren Heizwert wie Steinkohle und das Eisen aus der Armierung lässt sich mineralogisch in den Zement einbinden. Dies mindert die Zugabe eisenhaltiger Korrekturstoffe. Die Ersatzbrennstoffe sind in großer Menge kostengünstig verfügbar und können im Hochtemperaturprozess der Drehöfen im Zementwerk sicher und restlos entsorgt werden. Damit müssen diese Materialien auch nicht deponiert oder anderweitig entsorgt werden. ANFORDERUNGEN AN ABFALL Da unterschiedliche Materialien verschiedene Brennwerte aufweisen, darf der gesamte Hausmüll nicht einfach dem Brennprozess im Ofen zugeführt werden. Gerade in Ländern, in denen die Mülltrennung noch nicht vergleichbar entwickelt ist wie in Europa, www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/05 33
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