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Verfahrenstechnik 5/2023

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ADSORPTIONSTROCKNER<br />

LUFTFEUCHTE<br />

EXAKT STEUERN<br />

Bei Saatgut ist die Keimfähigkeit das entscheidende Kriterium.<br />

Beeinflusst wird das durch die Alterung des Samens und den<br />

Samenwassergehalt. Um bei der Lagerung eine hohe Keimfähigkeit zu<br />

erhalten, muss somit der Samenwassergehalt stimmen. Damit in den<br />

Kornkammern das benötigte Klima auf gleichbleibendem Level bleibt,<br />

nutzen die Spezialisten unter anderem Adsorptionstrockner.<br />

Das wesentliche Kriterium für die Qualität von Saatgut ist<br />

die Keimfähigkeit. Diese wird unter anderem reduziert<br />

durch die Alterung des Samens, indem Zellmembranen,<br />

Mitochondrien, DNA, RNA und auch Proteine oxidieren.<br />

Zudem wird die Keimfähigkeit entscheidend beeinflusst vom<br />

Samenwassergehalt. Zur Ernte liegt er in der Regel zwischen 16<br />

bis 20 Prozent. Um bis zur nächsten Saatsaison eine hohe Keimfähigkeit<br />

zu erhalten, muss der Samenwassergehalt allerdings<br />

weiter abgesenkt werden.<br />

Bei der Lagerung ist die relative Luftfeuchte entscheidend für<br />

den Samenwassergehalt. Denn Saatgut ist hygroskopisch. Zwischen<br />

dem Wassergehalt des Korns und der Feuchte der umgebenden<br />

Luft stellt sich in Abhängigkeit der Temperatur ein<br />

Gleichgewichtszustand ein. Jedem Luftfeuchtewert entspricht<br />

ein bestimmter Gleichgewichtswassergehalt des Samenkorns.<br />

Dabei verhalten sich einzelne Samenarten unterschiedlich: aufgrund<br />

von Unterschieden in der chemischen Zusammensetzung,<br />

der Dicke der Samenschale und dem Ölgehalt. So nehmen etwa<br />

Samen mit einem hohen Stärkegehalt wie Getreide die höchste<br />

Feuchtigkeit auf, fetthaltige wie Kohlsamen die niedrigste.<br />

RELATIVE LUFTFEUCHTE ENTSCHEIDEND<br />

Neben der Feuchte spielt auch die Lagertemperatur eine wesentliche<br />

Rolle zur Erhaltung der Keimfähigkeit von Saatgut. Grundsätzlich<br />

lässt sich sagen, dass Temperaturen über 20 °Celsius die<br />

Keimfähigkeit reduzieren während Temperaturen unter 10 °Celsius<br />

diese fördern. Allerdings ist der Einfluss der Temperatur auf<br />

den Rückgang der Keimfähigkeit bei feuchtem Saatgut deutlich<br />

stärker als bei trockenem.<br />

Im Inneren der gelagerten Samen findet ein kontinuierlicher<br />

Erhaltungsstoffwechsel statt. Dabei wird dann Sauerstoff aus der<br />

Umgebungsluft aufgenommen und Wärme, Feuchte sowie CO 2<br />

abgegeben. Dabei verbraucht das Samenkorn Energie – in der<br />

Folge sinkt seine Lebensdauer und Keimfähigkeit. Die Intensität<br />

der Atmung wird in erster Linie durch die Höhe des Samenwassergehalts<br />

bestimmt. Daneben hat aber auch die Temperatur einen<br />

wesentlichen Einfluss: Bei 0 °Celsius ist die Samenatmung gleich<br />

Null, bei 10° Celsius noch unbedeutend, nimmt sie aber bei 20 °<br />

Celsius schon deutlich zu und steigt mit je 10 °Celsius Zunahme<br />

um das Vielfache der vorhergehenden Temperaturstufe an.<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/05 www.verfahrenstechnik.de

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