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94 „Bettelorden“ Korrekturabzug<br />

boren. Im Alter von 17 Jahren studierte er in Baeza, danach in Toledo und in Alcalá<br />

29 . Nach seinem Eintritt in den Trinitarierorden fi el er als besonders leidenschaftlicher<br />

Kanzelprediger in Toledo und Sevilla auf, wovon auch der Dichter<br />

Lope de Vega berichtete. Angeregt durch die Reformbewegung, die vom Konzil<br />

von Trient ausging, und deren Ideen bereits „Reformorden“, wie z.B. Jesuiten,<br />

Theatiner und die Hospitalbrüder des Hl. Johannes von Gott, folgten, wollte<br />

Juan García die Trinitarier im Sinne des Tridentinums umgestalten, wobei<br />

dies vor allem durch die Wiederbelebung der Befolgung der ursprünglichen Regeln<br />

aus dem 13. Jahrhundert erreicht werden sollte. Allerdings stieß er dabei in<br />

den eigenen Reihen auf großen Widerstand, sodass er zeitweise überlegte, aus<br />

dem Trinitarierorden aus- und den Unbeschuhten Karmeliten beizutreten, mit<br />

denen ihn ohnehin eine sehr enge Freundschaft verband 30 . Im Jahr 1594 kam es<br />

in Valladolid zu einem Interprovinzialen Kapitel der Trinitarier aus Kastilien,<br />

Aragón und Andalusien, wobei festgelegt wurde, dass es in allen Provinzen<br />

mindestens zwei bis drei Klöster geben sollte, welche die ursprüngliche Regel<br />

befolgen würden. Das Übereinkommen scheiterte jedoch; Pater Juan Baptist<br />

setzte die Reform aber mit einigen Mitbrüdern im Kloster Valdepeñas durch,<br />

wo er auch ein Spital für Arme und Kranke gründete. Mit Hilfe der Unbeschuhten<br />

Karmeliten und der Jesuiten versuchte er in der Folge in Rom, die Reform<br />

vom Papst beglaubigen zu lassen, und 1599 erreichte er dieses Ziel, indem von<br />

Papst Clemens VIII. eine entsprechende Bulle „Ad militans ecclesiae reginem“<br />

erlassen wurde. Die Rückkehr nach Valdepeñas wurde ihm zunächst von seinen<br />

Ordensbrüdern verweigert; als er die Leitung dieses Kloster schließlich in seinem<br />

Sinne übernahm, wurden er und seine „reformierten“ Mitbrüder im Jahr<br />

1600 von nicht-reformierten Trinitariern sogar tätlich angegriffen. Später kam<br />

es aber zu einer Aussöhnung. Schließlich gedieh die Reform, schon bald bestanden<br />

vier Konvente in Socullamos, Alcalá, Madrid und Valladolid. Im Jahr 1613,<br />

als Juan Baptist de la Concepcion starb, existierten schon 23 Klöster der Unbeschuhten<br />

Trinitarier (auch Trinitarierbarfüßer), die nun, seit 1609, kirchenrechtlich<br />

als eigenständiger Bettelorden konstituiert waren. Für die Ausdehnung des<br />

neuen Ordenszweiges hatte vor allem die Werbung von Novizen an den berühmten<br />

<strong>Universität</strong>en Alcalá, Salamanca und Baeza sowie die Unterstützung<br />

eines der mächtigsten Politiker im Spanien Philipps III., des Grafen von Lerma,<br />

den entscheidenden Erfolg gebracht: Mit Hilfe desselben wurde Pater Juan<br />

Baptist de la Concepcion beim König mit seinen Reformbestrebungen vorstellig<br />

und erreichte dessen Unterstützung 31 . Päpstlicherseits wurden die neuen Or-<br />

29 Vgl. de LEEUW, Trinitarier (wie Anm. 25) 61.<br />

30 Vgl. Juan PUJANA, Hl. Johannes Baptist von der Empfängnis. Reformator des Ordens der Aller-<br />

heiligsten Dreifaltigkeit (Rom 1975) 5–56.<br />

31 Vgl. PUJANA, Johannes Baptist (wie Anm. 30) 5–56.

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