01.06.2023 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 3 2023

In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns vorrangig mit kleinteiligen Wohnbauprojekten, vom Einfamileinhaus über kleinere Mehrfamilienhäuser bis zu einzelnen Wohnungen, bevor es in der Dezemberausgabe vermehrt um größere Stadtentwicklungsgebiete und Nachverdichtung gehen soll. Aus ökologischer Sicht steht das klassische Einfamilienhaus schon länger in der Kritik und ist auch definitiv zu hinterfragen. Der Beliebtheit dieser Wohnform tut dies jedoch keinen Abbruch und so wird man sich wohl auch in Bezug auf den Klimawandel letztendlich damit arrangieren müssen.

In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns vorrangig mit kleinteiligen Wohnbauprojekten, vom Einfamileinhaus über kleinere Mehrfamilienhäuser bis zu einzelnen Wohnungen, bevor es in der Dezemberausgabe vermehrt um größere Stadtentwicklungsgebiete und Nachverdichtung gehen soll. Aus ökologischer Sicht steht das klassische Einfamilienhaus schon länger in der Kritik und ist auch definitiv zu hinterfragen. Der Beliebtheit dieser Wohnform tut dies jedoch keinen Abbruch und so wird man sich wohl auch in Bezug auf den Klimawandel letztendlich damit arrangieren müssen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Wohnen<br />

In diesem Zusammenhang war es den Architekten<br />

besonders wichtig, die äußere Hülle des Bestandsgebäudes<br />

so weit wie möglich zu erhalten und notwendige<br />

Eingriffe deutlich sichtbar zu machen. Im Inneren<br />

wurde das Haus weitgehend entkernt – einzig die<br />

für das Ambiente des alten Bauwerks wesentlichen<br />

Elemente wurden im Zuge der Umbauarbeiten beibehalten.<br />

Ohne das Engagement der Bauherren wäre<br />

eine Umsetzung des Projekts in einer solch hohen<br />

architektonischen wie handwerklichen Qualität zum<br />

vorhandenen Budget wohl nicht möglich gewesen:<br />

Die Eigentümer halfen bei der Ausführung der Innenvertäfelung<br />

und polierten, um einen Terrazzo-Look<br />

zu erzielen, den Betonboden in Eigenregie. Auch bei<br />

der Renovierung der bestehenden Fenster legte das<br />

Paar mit Hand an. Dafür arbeiteten die Architekten<br />

und Bauherren eng mit einem Experten für Holzrestaurierung<br />

zusammen, der die Instandsetzungsarbeiten<br />

leitete und die Eigentümer unter anderem bei der<br />

Wiederherstellung der Doppelfenster aus Holz sowie<br />

der vorhandenen Türen tatkräftig unterstützte. „Wir<br />

beschlossen, den Prozess auf diese Weise zu begleiten,<br />

weil wir es für sehr wichtig halten, das traditionelle<br />

Handwerk, das immer mehr verschwindet, zu<br />

fördern, zu unterstützen und zu erhalten“, erzählen<br />

a2o2 arhitekti über ihre Herangehensweise.<br />

Um für das Projekt eine Ebene der komplexen Einfachheit<br />

zu erreichen, arbeitet das Team zudem mit<br />

ansässigen Handwerkern und einem lokalen Schreiner<br />

zusammen, der die Holzbauarbeiten für den neuen<br />

Anbau und das Dach ausführte. Nach dem Prinzip<br />

vom Haus im Haus wählten die Architekten für die<br />

modernisierenden Maßnahmen bewusst eine vom Bestand<br />

abweichende Materialität und platzierten „das<br />

Einbaumöbel“ von den alten Gemäuern abgerückt<br />

inmitten des leeren Raumes. Dieses Servicevolumen<br />

umfasst eine Küchennische mit einem Esszimmer sowie<br />

das Bad. Darüber befindet sich ein neues Stockwerk<br />

mit dem Schlafzimmer, der Wohnbereich mit<br />

Kamin erstreckt sich hingegen großzügig über alle<br />

Ebenen und öffnet sich durch ein großes Fenster zum<br />

Garten hin. Das gesamte Erdgeschoss wurde mit Terrazzo<br />

gepflastert und bildet einen gelungenen Kontrast<br />

zu den bestehenden getünchten Mauerwerkswänden<br />

und den Einbauten in heller Holzvertäfelung.

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