Das Mulafi-Lazische Silvia Kutscher Johanna Mattissen Anke Wodatg
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2.6 Imperativsatz<br />
Die Imperativform des Verbs ist formal identisch mit der Form der 2. Person der perfektiven Vergangenheit. Die<br />
Imperativsätze lassen sich je nach ihren Formativen in drei Klassen einteilen:<br />
2.6.1 Direkte Imperativität<br />
Diese Konstruktion ist dadurch charakterisiert, daß ihre Prädikate inuner in der Imperativform stehen, z.B.:<br />
(19) ko-moxti!<br />
PFV-komm:2s:vp<br />
'Komm!'<br />
Durch diese Verbform (2s der perfektiven Vergangenheit) wird ein Befehl ganz klar und unabgeschwächt<br />
ausgedrückt. Die Imperativität kann abgemildert werden, indem man die Modalpartikel a 'mal, ein billchen'<br />
hinzufiigt, z.B.:<br />
(20) a ko-moxti!<br />
mal PFV-komm:2s:v r<br />
'Komm mal her!'<br />
Durch ihren Einsatz wird ein Befehl beiläufiger. Die Verbalhandlung des Imperativsatzes läßt sich ohne weiteres<br />
modifizieren, z.B.:<br />
(21 a) evedi ko-moxti!<br />
schnell PFV-komm:2s:v p<br />
'Komm schnell!'<br />
Man kann aber auch sagen:<br />
(21 b) ko-moxti evedi!<br />
PFV-kornm:2s:v, schnell<br />
'Komm schnell!'<br />
Der Unterschied zwischen den beiden Sätzen ist, laut unserer Informantin, daß der erste gebräuchlicher ist. Bei<br />
einem abgeschwächten Imperativsatz ist die Wortstellung allerdings nicht so frei, man sagt z.B.:<br />
(22a) a ko-moxti evedi!<br />
mal PFV-komm:2s:v p schnell<br />
'Komm mal schnell her!'<br />
nicht aber:<br />
(22b) *evedi a ko-moxti!<br />
schnell mal PFV-komm:2s:v p<br />
oder<br />
(22c) *a evedi ko-moxti!<br />
mal schnell pFV-komm:2s:v p