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Das Mulafi-Lazische Silvia Kutscher Johanna Mattissen Anke Wodatg

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Zur Verbmorphologie des Mutafi-<strong>Lazische</strong>n:<br />

Kodierung von Person und Numerus<br />

Sabine Hornberger<br />

"Der ansprechendste Redeteil der <strong>Lazische</strong>n Sprache, in dem<br />

sich am meisten das eigenthümliche Leben derselben zeigt,<br />

ist das Zeitwort; doch bietet eben dieses aus verschiedenen<br />

Rücksichten bei weitem die meisten Schwierigkeiten dar,<br />

und nur durch den Vergleich einer großen Menge Beispiele<br />

ist es mir gelungen, die Hauptbildungsregeln zu erkennen."<br />

(Rosen 1844:12)<br />

1 Vorbemerkungen zur Segmentierung der finiten Verbformen<br />

Am lazischen Verb wird eine Vielzahl von grammatischen Kategorien kodiert. Um die komplexe Organisation -<br />

im Vordergrund steht hier die Kodierung von Person und Numerus - beschreibbar zu machen, bietet sich durch<br />

den agglutinierenden Charakter der Verbformen eine Segmentierung an. Auch wenn die Segmentierung der<br />

lazischen Verbformen unter vielen anderen Gesichtspunkten problematisch und wenig sinnvoll erscheint, soll<br />

zunächst zwischen folgenden Slots unterschieden werden:<br />

I(PRV -) PF - VV - STAMM - (KAUS -) TAMPI<br />

(Fettdruck kennzeichnet die für die Personalflexion relevanten Elemente)<br />

PRV<br />

PF<br />

VV<br />

STAMM<br />

KAUS<br />

TAMP<br />

Präverb(ien) (mehrere Slots; in dieser Arbeit erscheinenen nur zum semantischen Lexem<br />

gehörende Präverbien, also keine Perfektivierungs-Präverbien o.ä .. Die Übergänge sind hier<br />

allerdings vermutlich fließend.)<br />

Personalflexion<br />

Versionsvokal (auch: Orientierungs-, Relations-, Charaktervokal)<br />

besitzt wenig Lautsubstanz, ist gelegentlich suppletiv oder unregelmäßig I<br />

in diesem Beitrag: Platzhalter-Slot für den Kausativ-Marker -ap- u.a.<br />

Tempus-Aspekt-Person-Modus-(Numerus-)Endung: eine Konjugationsendung, die neben den<br />

T AM-Kategorien auch Numerus und Person kodiert<br />

Im vorliegenden Beitrag sollen innerhalb der Beispielformen Punkte als Trennzeichen zwischen den (vorläufig<br />

angenommenen) Slots/Morphemen fungieren. Will man dabei zumindest innerhalb von Paradigmen eines<br />

Lexems alle Fornnen gleich behandeln, treten zwei Arten von Schwierigkeiten auf:<br />

a) Sind zwei Morpheme miteinander verschmolzen (d.h. kann die Segmentgrenze nicht zwischen zwei<br />

Phonemen gesetzt werden); kann der Punkt nicht geschrieben werden.<br />

I 'Stamm' bezeichnet innerhalb dieses Beitrags das in einer aktuellen flektierten Fonn vorliegende "zugrundeliegende<br />

Basismorphem, das Träger der (ursprünglichen) lexikalischen Grundbedeutung ist" (B ußmann 1990:731). Stamm ist<br />

hier somit das, was nach Abtrennung der Flexionsmvrphologie übrigbleibt. Da der lexemkonstituierende Status<br />

verschiedener Ableitungen (z.B. Version, Kausation) noch unsicher ist (Derivation oder Flexion? Vgl. 2.1), bleibt der<br />

Terminus 'Wurzel' hier reserviert für ein konstruiertes Abstraktum, das der lexikalischen Zusammenfassung von<br />

verschiedenen Ableitungen mit Stämmen historisch vermutlich gleichen Ursprungs dient.<br />

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