Öffentlicher Verkehr (speziell ÖPNV) - GUVU
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BMVBW-Forschungsprojekt “<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Verkehr</strong> in der <strong>Verkehr</strong>serziehung” Schlußbericht<br />
<strong>GUVU</strong>, Köln 23.04.1999<br />
Die derzeitigen gesetzlichen Grundlagen für den <strong>ÖPNV</strong> haben sich spätestens seit<br />
Mitte der 90er Jahre deutlich verbessert (s. Zusammenstellung in den VDV-Mitteilungen<br />
vom 18. Juli 1996). Für das bearbeitete Projekt sind vor allem die von den<br />
deutschen Bundesländern definierten Aufgabenträger des <strong>ÖPNV</strong> von besonderer<br />
Wichtigkeit. An diese zuständigen Stellen richten sich vor allem die fachlich und<br />
organisatorisch orientierten Ergebnisse des vorliegenden Berichts. Aufgabenträger<br />
planen, gestalten und prüfen die operative Arbeit der <strong>Verkehr</strong>sanbieter und -betreiber<br />
(im allgemeinen sind dies die <strong>Verkehr</strong>sunternehmen).<br />
2 Fachliche Positionierung des Themas<br />
Vor 30 Jahren hat Böcher (1969a,b) sich in der Zeitschrift für <strong>Verkehr</strong>ssicherheit “Zur<br />
Konzeption einer praktischen <strong>Verkehr</strong>spädagogik” so geäußert, daß im Grunde die<br />
Einordnung “verkehrspädagogischer Bemühungen” entweder in eine Theorie der<br />
Schule oder in eine Pädagogik auf der Grundlage anthropologischer Bestimmungssätze,<br />
wie er sie in seiner letzten Publikation (1995) darlegte, gar nicht erforderlich<br />
erschien. <strong>Verkehr</strong>serziehung war zu der Zeit in der Tat außerschulisch getragen oder<br />
- soweit in der Schule realisiert - durch außerschulische Kräfte umgesetzt.<br />
Durch die Übernahme der an der <strong>Verkehr</strong>ssicherheit orientierten aufklärenden und<br />
erzieherischen außerschulischen Ansätze in die Schule und als Aufgabe von wissenschaftlich<br />
ausgebildeten Lehrern erst entstand ein Bedarf an einer <strong>speziell</strong>en <strong>Verkehr</strong>spädagogik.<br />
Sie wirkte bis heute angesichts der zunächst tragenden und bis<br />
heute mindestens mittragenden Umsetzung schulischer <strong>Verkehr</strong>serziehung durch<br />
außerschulische Lehrkräfte (<strong>Verkehr</strong>serziehungsbeamte der Polizei) auch eher aufgesetzt<br />
und originär. Dabei ist die an der <strong>Verkehr</strong>ssicherheit als Ziel orientierte Erziehung<br />
hinsichtlich ihrer Begründung in einer relativ guten Position, weil das Grundgesetz<br />
die Ziele der <strong>Verkehr</strong>ssicherheitsproduktion umfassend trägt. Darauf hat insbesondere<br />
Hilse (1995) in seinem Aufsatz “Vorgaben aus der Verfassung und Leitlinien<br />
der <strong>Verkehr</strong>ssicherheitspolitik in der Bundesrepublik Deutschland” hingewiesen. Der<br />
zitierte frühe pragmatische Ansatz zu einer “Praktischen <strong>Verkehr</strong>spädagogik”, der<br />
nach der Wissenschaftssystematik eher der Didaktik zuzuordnen wäre, ist aber in-<br />
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