12.06.2023 Aufrufe

Wandern & Genießen 2023

Das hochwertige Magazin richtet sich speziell an die Menschen, die die Region zwischen Füssen, Memmingen, Kaufbeuren und Lindau besuchen, und sich hier wohlfühlen wollen. Dabei ist es uns wichtig, das Allgäu in seiner Gesamtheit abzubilden, die Gäste auf diese Art neugierig auf unsere Vielfalt an Ausflugs- und Wandermöglichkeiten zu machen und ihnen Anreize zum Verweilen und Genießen zu geben.

Das hochwertige Magazin richtet sich speziell an die Menschen, die die Region zwischen Füssen, Memmingen, Kaufbeuren und Lindau besuchen, und sich hier wohlfühlen wollen. Dabei ist es uns wichtig, das Allgäu in seiner Gesamtheit abzubilden, die Gäste auf diese Art neugierig auf unsere Vielfalt an Ausflugs- und Wandermöglichkeiten zu machen und ihnen Anreize zum Verweilen und Genießen zu geben.

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wandern<br />

& genießen<br />

MAGAZIN ZUM ALLGÄUER WANDERSOMMER <strong>2023</strong><br />

WWW.EDITION-ALLGAEU.COM<br />

Königlich<br />

wandern<br />

Per Pedes durch das märchenhafte Ostallgäu<br />

7<br />

TOUREN-<br />

KARTEN<br />

zum Nachwandern<br />

Edlen Pilzen auf der Spur<br />

Auf Trüffelsuche im Allgäu<br />

6,- Euro<br />

4 198741 306003 ><br />

Ein Bad in guter Waldluft<br />

Ein unglaubliches Naturerlebnis<br />

Die Perspektive wechseln<br />

Das Allgäu aus der Luft bestaunen<br />

Allgäuer Moorlandschaften ◆ Fischzucht Simon ◆ Allgäu-Brennerei ◆ Keksmanufaktur<br />

Veggie-Restaurants ◆ Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen ◆ AlpenStadtMuseum


esuchen Sie unseren<br />

Werksverkauf in SUlzberg<br />

Schnaps<br />

Deko<br />

Geschenkideen<br />

u.v.m<br />

Führungen<br />

mit<br />

verkostung<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Mo, Di, Do 9 - 17 Uhr | Mi, Fr 9 - 18 Uhr | Sa 9 - 14 Uhr<br />

D-87477 Sulzberg | www.allgaeu-brennerei.de


Allgäuer Erzählen<br />

Der schönste<br />

Fleck<br />

Barbara Günther und ihre<br />

Familie brennen für leckere<br />

Schnäpse (Sulzberg)<br />

Sie leben und arbeiten in einer der attraktivsten<br />

Regionen Deutschlands. Wir haben gefragt, wo man<br />

sie an einem freien Tag antreffen kann. Wer sie da<br />

verpasst, stößt beim Blättern in diesem Magazin auf<br />

diese Menschen und ihre Leidenschaften.<br />

Anja Ratzinger lädt<br />

zum Alpaka-Abenteuer ein<br />

(Gmeinschwenden)<br />

Fotos: Alpakaliesl, Walter Simon, Andrea Haggenmüller, Allgäu-Brennerei, Waldbaden Allgäu/Katharina Raab, Ramona Alger<br />

Die Allgäu-Brennerei bezeichnet<br />

sich selbst als Werkstatt des puren<br />

Genusses und hat man ihre hochprozentigen<br />

Köstlichkeiten einmal<br />

probiert, so muss man ihr recht<br />

geben. In mittlerweile vierter Generation<br />

betreiben Stephan Günther und<br />

seine Frau Barbara das familiengeführte<br />

Unternehmen. Angesprochen auf ihren<br />

Lieblingsort muss sie gar nicht lange überlegen:<br />

»Das ist der Grünten. Den sehen wir<br />

von zuhause aus und mindestens einmal<br />

im Jahr gehen wir mit unseren Kindern auf<br />

den Berg. Zudem ziert er auch unser Logo.«<br />

Birgit Simon versorgt ihre Kunden<br />

mit frischem Fisch (Salgen)<br />

Familie Simon betreibt eine Forellen- und Saiblingszucht<br />

in Hausen, einem Ortsteil von Salgen<br />

im Unterallgäu – hier werden die Wassertiere<br />

vom Ei bis zum fertigen Speisefisch aufgezogen<br />

und direkt vor Ort verkauft. Gefragt nach ihrem<br />

Lieblingsort in der Region sagt Birgit Simon:<br />

»Das ist hier bei uns in unserem Haus direkt<br />

auf dem Gelände der Fischzucht. Gemütlich in<br />

einem Stuhl auf der Terrasse sitzend, mit Blick auf die Fischteiche,<br />

fühle ich mich am wohlsten.«<br />

Katharina Raab ist eine »Bademeisterin«<br />

der besonderen Art (Oberostendorf)<br />

Energie tanken, Ruhe fühlen sowie Entspannung finden: Das kann<br />

man beim Waldbaden, das sich einer immer<br />

größeren Beliebtheit erfreut. Die Wahl-Allgäuerin<br />

Katharina Raab hilft Menschen dabei,<br />

in die grüne Welt einzutauchen und sie einmal<br />

anders zu erleben. Und da sie dies mit<br />

Herzblut macht, verwundert es nicht, dass<br />

der Wald, der in Privatbesitz der Familie ihres<br />

Mannes ist, ihr Lieblingsort im Allgäu ist.<br />

Gemeinsam mit ihrem Partner Markus Zeller bietet<br />

die Allgäuerin allen Interessierten diverse Erlebnisse<br />

mit ihren sieben süßen Alpakas an. Ihr Lieblingsort im<br />

Allgäu ist der Pausenplatz, an dem man vorbeikommt,<br />

wenn man an einer Wanderung mit den niedlichen<br />

Vierbeinern teilnimmt: »Es ist die kleine Bank am<br />

Waldrand dort, knapp 500 Meter entfernt von unserer<br />

Alpakaweide: hinter mir der Wald, vor mir die Wiese<br />

und der freie Blick aufs Alpenpanorama. Sind die Alpakas noch<br />

mit dabei, wird das Bild abgerundet. Hier habe ich Zeit, die Seele<br />

baumeln zu lassen.«<br />

Simon Schauer weiss, wo Trüffel im<br />

Allgäu wachsen (Sonthofen)<br />

Wenn jemand in der Region eine unbändige<br />

Leidenschaft für die edlen Pilze hat, dann ist<br />

es Simon Schauer – was sich auch in der Wahl<br />

seines Lieblingsortes spiegelt: »Für mich ist<br />

der schönste Platz in den Allgäuer Wäldern<br />

mit meinen Hunden beim Trüffelsuchen. Zum<br />

Beispiel in Sonthofen an unserer Trüffelplantage<br />

in der Hindelanger Straße 20a. Die ist<br />

frei zugänglich und ich finde es herrlich unter dem Blätterdach<br />

mit einer Halben Bier.«<br />

Andrea Haggenmüller backt<br />

(h)eufach gut (Kempten)<br />

Die 60-Jährige backt in ihrer Manufaktur<br />

»Heuschleifle« in Kempten Kekse, für deren<br />

Zubereitung sie ein echtes Allgäuer Produkt<br />

verwendet, nämlich Heu. Ihr Lieblingsort<br />

befindet sich unweit ihrer Wirkungsstätte<br />

– es ist der Mariaberg: »Ich sehe den Mariaberg<br />

direkt vom Küchenfenster aus und<br />

bin dort jede Woche, zum Teil sogar mehrmals, wenn ich als<br />

Gassirunde dorthin gehe. Ich liebe diesen kleinen Berg, er bindet<br />

mich auch irgendwie an mein Zuhause. Ich kann direkt von hier<br />

aus hochlaufen und das schätze ich wirklich sehr.«<br />

wandern & genießen<br />

3


Inhalt<br />

86<br />

92<br />

38<br />

24<br />

Titelthema<br />

14 Per pedes durch des Kinis Reich<br />

Die Königsalpen-Routen<br />

48 Jagd nach der wertvollen Knolle<br />

Auf Trüffelsuche im Allgäu<br />

70 Eintauchen ins dunkle Grün<br />

Ein erholsames Bad im Wald<br />

86 Perspektivwechsel<br />

Das Allgäu von oben<br />

Buntes llgäu<br />

6 Buntes Allgäu<br />

Erzgruben, Sturmannshöhle, Skiflugschanze Oberstdorf,<br />

Käse-Kräuter-Sommer, Bogenschießen, Steinzeitdorf ...<br />

Wer sich gerne navigieren lassen<br />

möchte, findet alle Touren<br />

aus diesem He unter<br />

www.komoot.de/user/27118376051<br />

<strong>Wandern</strong><br />

28 Auf die Berge, fertig, los!<br />

Vorbereitung auf eine Wanderung<br />

32 Auf in magische Moore!<br />

Wege durch eine besondere Landschaft<br />

76 Dem Himmel so nah<br />

Traumziel Allgäuer Hochalpen<br />

enießen<br />

38 Oh Fisch, so frisch!<br />

Forellenzucht Simon<br />

44 Eine richtig gute Schnapsidee<br />

Von der Weinkellerei zur Brennerei<br />

68 Schatzkarte für Schmankerljäger<br />

Leckereien ohne Fleisch<br />

82 (H)eufach guat!<br />

Kemptener Keksmanufaktur<br />

4 wandern & genießen


Editorial<br />

Familie<br />

24 Achtung, Alpaka!<br />

Allgäuer Tiererlebnisse<br />

92 Neues Museum für die Alpenstadt<br />

Interaktiv und inklusiv<br />

96 Die Wilden Mändle bitten zum Tanz<br />

Allgäuer Lesegeschichte<br />

Service<br />

44<br />

90 Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet …<br />

Es regnet? Macht nichts!<br />

98 Buch-Tipps zum <strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />

Das Allgäu für Entdecker<br />

32<br />

Fotos: Stadt Sonthofen/Sonja Karnath, Ramona Alger, Ernst Fesseler, Resi Argentur, Florian Raab, Alpakaliesl, Allgäu-Brennerei<br />

Liebe Leser:innen,<br />

Jahr für Jahr sitze ich kurz vor der Heftabgabe<br />

vor meinem Bildschirm und<br />

überlege, was ich in das Editorial schreiben<br />

soll: Wie möchte ich Sie in »meinem«<br />

Heft willkommen heißen? Wie kann<br />

ich Ihnen Lust auf die folgenden Seiten<br />

machen? Wie schaffe ich es, Ihnen zu<br />

vermitteln, wie viel Spaß ich und meine<br />

Kollegen hatten, als wir für die Artikel<br />

Claudia Schöwe,<br />

Chefredakteurin<br />

in diesem Magazin im gesamten Allgäu unterwegs waren?<br />

Naja, am besten, in dem ich Ihnen kurz davon erzähle.<br />

Ich erinnere mich noch lebhaft an das Trüffelsuchen mit Simon<br />

Schauer – das liegt zum einen daran, dass es das erste Mal war,<br />

dass ich auf der Jagd nach der edlen Knolle war. Zum anderen<br />

– sehr viel größeren Teil – aber an Simon selbst. Seine herzliche<br />

Art und seine unbändige Begeisterung für Trüffel waren einfach<br />

so mitreißend, dass die Stunden bei ihm wie im Flug<br />

vergangen sind. Während Simon und seine beiden Hunde im<br />

Wald Vollgas geben, tritt Katharina Raab dort eher auf die<br />

Bremse. Mit ihr zusammen habe ich Waldbaden ausprobiert,<br />

das sich einer immer größeren Beliebtheit erfreut und nach<br />

ein paar Stunde des bewussten Eintauchens in die grüne Welt<br />

kann ich verstehen, warum.<br />

Bei meiner Kollegin Lisa Hartmann hingegen hieß es bei einem<br />

Termin: Obacht, flauschig! Sie schaute bei Anja Ratzinger und<br />

ihren sieben Alpakas vorbei und verliebte sich schnell in die<br />

plüschigen Vierbeiner mit den großen Augen. Bei dem hohen<br />

Flauschfaktor hatten wir Glück, dass sie wieder in die Redaktion<br />

zurückgekommen ist, denn sonst hätte sie nicht den Beitrag<br />

über die vier Wanderungen durch die magischen Moore<br />

der Region schreiben können und Sie hätten nun nicht die<br />

Möglichkeit sich selbst auf diese Streifzüge durch eine besondere<br />

Landschaft zu begeben.<br />

Nun … was haben wir noch für Sie auf Lager? Wie wäre es mit<br />

einer Weitwanderung, die in mehreren Etappen auf 121 Kilometern<br />

durch das Reich des Märchenkönigs Ludwig II. führt?<br />

Ihnen qualmen allein beim Gedanken daran die Füße? Kein<br />

Problem! Dann entdecken Sie doch einfach das Allgäu aus der<br />

Luft – egal, ob im Ballon, mittels Flugzeugs oder beim Paragliding.<br />

Die Möglichkeiten, einmal die Perspektive zu wechseln<br />

sind vielfältig. Wenn Ihnen das zu aufregend ist oder das<br />

Wetter einfach nicht mitspielt, empfehlen wir einen Besuch<br />

im neuen AlpenStadtMuseum in Sonthofen, das interaktiv<br />

und inklusiv die Geschichte der Stadt erzählt – da wird auch<br />

Kindern garantiert nicht langweilig. Auch ein Besuch in der<br />

Allgäu-Brennerei in Sulzberg ist – egal, bei welchem Wetter<br />

– ein Genuss, was vor allem an den hochprozentigen Köstlichkeiten<br />

liegt, die das Familienunternehmen herstellt.<br />

Ich könnte noch lange weitermachen, aber ich hoffe, ich habe<br />

bereits Ihre Lust geweckt, die folgenden Seiten und anschließend<br />

die Region zu erkunden. Also verabschiede ich mich und<br />

wünsche Ihnen viel Spaß in diesem Allgäuer Sommer!<br />

wandern & genießen 5


Buntes Allgäu<br />

Die Vielfalt<br />

der Region erleben<br />

Ab in den Berg!<br />

Nicht auf, sondern in einen Berg gehen:<br />

Das ist in den Erzgruben am Grünten<br />

in Burgberg möglich. Bevor es in den<br />

Wächter des Allgäus hineingeht, lernen<br />

die Besucher im Museumsdorf, in dem<br />

sich Kinder auch auf einem Spielplatz<br />

austoben können, mehr über spannende<br />

Themen wie die Geologie, den Eisenerz-Bergbau<br />

und die althergebrachte<br />

Schmiedekunst, die man in der Schauschmiede<br />

hautnah erleben kann. In<br />

letzterer werden dieses Jahr voraussichtlich<br />

auch Termine zum Glückshufeisen-<br />

Schmieden angeboten. Doch zunächst<br />

ist es Zeit, dem Grünten auf den Grund<br />

zu gehen: Bei einer circa zweieinhalbstündigen<br />

Rundwanderung gibt es<br />

Wissenswertes über den Andreas-Tagebau,<br />

die Theresien-Grube und die Anna-Grube.<br />

Danach kann man sich in<br />

der Gaststätte »Knappenhock« im Museumsdorf<br />

auf der Sonnenterrasse herzhafte<br />

oder süße Speisen schmecken<br />

lassen.<br />

www.erzgruben-burgberg.de<br />

Foto: ©Wolfgang B. Kleiner/Alpsee-Grünten<br />

Sommer, Spaß und Spannung<br />

Bogenschießen ist hervorragend geeignet,<br />

um Stress abzubauen und sich auf das Wesentliche<br />

zu konzentrieren. So findet man<br />

zu innerer Ruhe und bekommt neue Energie.<br />

Bis Anfang November <strong>2023</strong> können<br />

Anfänger und Fortgeschrittene wieder<br />

Bogenkurse, inklusive Leihausrüstung, auf<br />

dem Bogenübungsplatz am Ortsrand von<br />

Bolsterlang buchen. Dabei werden den<br />

Interessierten die Grundkenntnisse des<br />

intuitiven Bogenschießens wie zum Beispiel<br />

die richtige Körperhaltung und das Schießen<br />

auf Zielscheiben vermittelt. Wer einen<br />

einstündigen Grundkurs absolviert hat,<br />

der kann im nächsten Schritt den Talparcours<br />

testen und auf 3D-Ziele aus Schaumstoff<br />

schießen. Fortgeschrittene können<br />

ihr Geschick auf dem ersten Allgäuer<br />

Alpenparcours an der Hörnerbahn bei 32<br />

3D-Zielen unter Beweis stellen.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

Foto: Tourismus Hörnerdörfer GmbH/Pro Vision Media/Marc Vogel<br />

6 wandern & genießen


Buntes Allgäu<br />

Mmh, lecker!<br />

Ehrlichkeit, Ursprünglichkeit und Produkte<br />

aus der Region, dafür steht der<br />

Verein »Allgäuer Alpgenuss« mit seinen<br />

Partneralpen. Den zugehörigen Älplern<br />

kommt Discounterware nicht in die Tüte<br />

und schon gar nicht auf den Tisch! Denn<br />

sie haben sich verpflichtet, ihren Besuchern<br />

ausschließlich Produkte aus der heimischen<br />

Alpwirtschaft zu servieren. So darf<br />

der Gast hauseigene Erzeugnisse wie den<br />

»gschmackigen« Sennalpkäse, das frische<br />

Brot vom Dorfbäcker, Wurst vom Metzger<br />

im Tal und das gute Bier der lokalen<br />

Brauereien genießen. Die über 70 anerkannten<br />

»Allgäuer Alpgenuss«-Alpen<br />

erkennt man an dem runden Qualitätssiegel<br />

mit der schleckenden Kuh und dem<br />

Motto: »Hier schmeckt’s guat!«. Oder man<br />

steuert die Alpgenuss-Alpen und ihre<br />

regionalen Genusspartner direkt an: Auf<br />

der Vereinshomepage gibt es nicht nur<br />

eine Auflistung aller Partner und Lieferanten,<br />

sondern auch Informationen zu<br />

Öffnungszeiten und Wanderwegen »zum<br />

Alpgenuss«.<br />

www.alpgenuss.de<br />

Foto: Allgäu-Walser-Card<br />

Foto: Pixabay<br />

Kunst und Kultur in der Kartause<br />

Foto: Thomas Niehörster<br />

Die Kartause Buxheim, nicht weit von<br />

Memmingen entfernt, existiert seit mehreren<br />

Jahrhunderten – das zeigt sich auch<br />

in ihrer prachtvollen Ausstattung. Das<br />

barocke Chorgestühl von Ignaz Waibl<br />

ist weit über die Grenzen des Allgäus<br />

hinaus bekannt. Doch die Kartause hat<br />

noch mehr Sehenswertes zu bieten, wie<br />

etwa die Annakapelle aus der Zeit des<br />

Rokokos oder auch die Bibliothek und<br />

selbst der weiße Kreuzgang – den früher<br />

die Mönche durchquerten – ist mehr als<br />

einen Blick wert. Wer noch tiefer in das<br />

alltägliche Leben der Geistlichen eintauchen<br />

will, der kann einen Blick in die<br />

alten Mönchszellen werfen. Darüber<br />

hinaus locken ein Sakralmuseum sowie<br />

das Kartausenmuseum. Außerdem werden<br />

dieses Jahr verschiedene Veranstaltungen<br />

geboten: Besuchen kann man<br />

beispielsweise Orgelmeditationen, eine<br />

Ausstellung des Malkreises Buxheim<br />

oder ein Konzert des Trios »Klenznova«.<br />

www.kartause-buxheim.de<br />

Eine Karte –<br />

viele Vorteile<br />

Die Allgäu-Walser-Card ist die gratis<br />

Gästekarte für das Oberallgäu, Kleinwalsertal<br />

und Westallgäu. Mit der Karte<br />

erhält man bei zahlreichen Bergbahnen<br />

und Freizeiteinrichtungen<br />

attraktive Vergünstigungen. Gut zu<br />

wissen: Es gibt nicht DIE Allgäu-Walser-Card,<br />

denn viele Gastgeber und<br />

Urlaubsorte bieten in Verbindung mit<br />

der Karte zusätzliche Vorteile für den<br />

eigenen Urlaubsort an. Die neue Allgäu-Walser-App<br />

ist die perfekte Ergänzung<br />

zur Gästekarte – sie bietet einen<br />

Ticketshop für Bergbahn, Bus und mehr,<br />

eine regionale Fahrplan-Auskunft, die<br />

Wettervorhersage, eine E-Ticket-Funktion<br />

und viele weitere Vorteile. Zusätzlich<br />

kann man mit Upgrades wie Bergbahntickets,<br />

Bus- und Bahn-Tickets und<br />

Erlebnis-Paketen den Urlaub aufwerten.<br />

Buchbar ist das Ganze in der Touristinfo,<br />

beim Gastgeber oder bequem über<br />

die Allgäu-Walser-App. Man spart sich<br />

außerdem die Zeit an vielen Kassen,<br />

denn mit gebuchten Upgrades geht es<br />

direkt mit der Allgäu-Walser-Card<br />

durchs Drehkreuz. Und auch für Einheimische<br />

ist gesorgt. Für sie gibt es die<br />

Allgäu-Walser-Fancard.<br />

www.allgaeu-walser-card.com<br />

wandern & genießen<br />

7


Buntes Allgäu<br />

Viel los im Gunzesrieder Tal<br />

Das Hochtal von Gunzesried, ein idyllisches<br />

Seitental des Illertals, liegt mitten im Herzen<br />

des Naturparks Nagelfluhkette und ist<br />

immer einen Ausflug wert. Doch gerade<br />

im Sommer – genauer gesagt in den Wochen<br />

vom 1. Juni bis zum 30. September<br />

– zeigt sich das Tal von seiner schönsten<br />

Seite und heißt jeden herzlich willkommen,<br />

egal, ob nur für ein paar Stunden oder<br />

mehrere Tage. Den sogenannten Käse-<br />

Kräuter-Sommer sollte man sich auf jeden<br />

Fall nicht entgehen lassen, genauso wenig<br />

wie die leckeren Köstlichkeiten, die während<br />

der Wochen angeboten werden. Es<br />

locken außerdem beispielsweise geführte<br />

Wanderungen, Wellness- und Kneippangebote,<br />

Koch- und Kreativworkshops<br />

sowie lukullische Erfahrungen, Konzerte<br />

und Bergmessen. Am Sonntag, 23. Juli,<br />

feiert der Gunzesrieder Kräutergarten zudem<br />

sein 20-jähriges Bestehen. Bei der<br />

Fülle an Möglichkeiten fällt die Entscheidung<br />

wahrlich schwer.<br />

www.alpsee-gruenten.de<br />

Foto: Pixabay<br />

Einblick in die Welt der Ur-Jäger<br />

Foto: Tourismus Hörnerdörfer/F. Kjer<br />

Bereits in der Mittelsteinzeit, die im Alpenraum<br />

vor rund 10.000 Jahren begann,<br />

lebten Menschen im Allgäu. Sie zogen als<br />

Jäger und Sammler durch die Wälder und<br />

schlugen an geeigneten Stellen – wie etwa<br />

im Bolgental – ihre Lager auf. Damit man<br />

sich besser vorstellen kann, wie die Lebensrealität<br />

der Menschen damals aussah,<br />

wie sie jagten und arbeiteten, ist an der<br />

Mittelstation der Hörnerbahn wieder das<br />

Steinzeitdorf aufgebaut. Zelte und Feuerstellen,<br />

ein Steinzeitbohrer und ein Platz<br />

zum Ledergerben geben kleinen und gro-<br />

ßen Besuchern einen Einblick in den<br />

Alltag unserer Vor-Vor-Vorfahren. Außerdem<br />

führt ein kleiner Abenteuerweg durch<br />

das angrenzende Wäldchen, wo Knobel-<br />

Bandolinos, ein Steinzeit-Memo und ein<br />

»urzeitliches« Musikinstrument für Abwechslung<br />

sorgen. Und man kann sich<br />

an einer »Ausgrabungsstätte« als Indiana<br />

Jones versuchen. Das Steinzeitdorf an der<br />

Hörnerbahn ist während der Sommersaison<br />

durchgehend zugänglich und kostet<br />

keinen Eintritt.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

Anzeige<br />

WIR MACHEN KÄSE.<br />

Und zwar guten!<br />

Ofterschwang<br />

Käsereiführung:<br />

Jeden Dienstag, 10.30 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Do von 8 bis 11.30 Uhr<br />

und von 17.30 bis 19 Uhr<br />

Fr/Sa von 8 bis 11.30 Uhr<br />

und von 16 bis 19 Uhr<br />

So/Feiertag: 16 bis 19 Uhr<br />

So erreichen Sie uns:<br />

An der B 19 von Sonthofen Richtung Oberstdorf<br />

biegen Sie am „Alten Berg“ rechts ab nach Tiefenberg<br />

und erreichen nach ca. 2 km Schweineberg.<br />

SENNEREI SCHWEINEBERG<br />

Schweineberg 18<br />

D-87527 Ofterschwang<br />

Tel. (08321) 3363<br />

www.allgaeuer-bergkaese.de<br />

8 wandern & genießen


Buntes Allgäu<br />

Foto: Joshua Riedisser<br />

Der schmiedende Schellenmacher<br />

Bei Franz Hiller geht es wahrlich heiß her, manch einer würde<br />

sogar sagen: brachial. Doch das sieht nur so aus, denn das was<br />

der Oberallgäuer Schmied macht, ist Kunst – eiserne Kunst. In<br />

seiner Werkstatt in Obermaiselstein fertigt er aus Stahlblechen<br />

Schellen für das Allgäuer Braunvieh. Zunächst wird dem blechernen<br />

Material ordentlich eingeheizt, denn nur so kann Franz<br />

Hiller es anschließend mit Hämmern auf dem Amboss bearbeiten.<br />

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat er sein Handwerk perfektioniert:<br />

Mit gezielten Schlägen gibt er dem Blech eine Form und<br />

den Rindviechern ein neues Accessoire für den Alpsommer. Doch<br />

auch die Zweibeiner werden beim Oberallgäuer Schmied fündig,<br />

denn der Mann macht nicht nur Schellen. In Handarbeit fertigt<br />

er auch Metallpfannen an, die sich super zum Kässpatzn machen<br />

eignen, aber auch für vieles anderes. Wer ihn einmal in Aktion<br />

sehen will, der sollte auf Mittelaltermärkten in der Region die<br />

Augen offenhalten, denn hier ist er oft und gerne und zeigt sein<br />

Handwerk.<br />

www.schmiede-design.com<br />

Wanderweg für Nachwuchsdetektive<br />

Spürnasen aufgepasst: Der MounTeens-Detektivweg am Hündle<br />

vereint Bewegung in der Natur mit Spiel, Spaß und Information.<br />

Als multimedial aufbereitete Schnitzeljagd gilt es für<br />

Kinder gemeinsam mit den MounTeens, vier jugendlichen<br />

Romanhelden aus der Feder des Schweizer Autors Marcel Naas,<br />

den Fall »In der Falle des Wilderers« zu lösen. Ausgestattet mit<br />

dem exklusiven Detektiv-Wanderbuch – erhältlich in den<br />

Oberstaufener Tourist-Informationen sowie an der Hündle-<br />

Talstation für 3,50 Euro – geht es entspannt mit der Bergbahn<br />

zum Startpunkt des Weges. Unterwegs warten 14 Rätselstationen<br />

auf die Kids und ihre Eltern. Jedes Rätsel hat einen Buchstaben<br />

oder eine Zahl zur Lösung. Aneinandergereiht ergeben<br />

sie am Ende einen Lösungscode. Gibt man diesen im Tal in der<br />

eigens eingerichteten Detektivzentrale ins bereitstehende Tablet<br />

ein, verraten die MounTeens, ob der Täter entlarvt wurde.<br />

Bei Vorlage des ausgefüllten Detektiv-Buchs erhalten alle Rätselfreunde<br />

an der Kasse der Bergbahn eine kleine Überraschung.<br />

In diesem Sommer eröffnete noch ein zweiter MounTeens-Weg,<br />

dessen Geschichte die jungen Detektive über einen Schmugglerpfad<br />

am Imberg in die Vergangenheit führt.<br />

www.oberstaufen.de<br />

Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH/Leo Schindzielorz<br />

Anzeige<br />

Urlaubsglück und Heimatgefühl<br />

Wer Urlaub im Hörnerdorf Ofterschwang macht, tut dies mit allen Sinnen.<br />

Saftige grüne Bergwiesen und schmucke Bauernhäuser prägen den Ort. Kuhschellen spielen<br />

ein harmonisches Lied und klingen von den Hängen. Der Duft zahlreicher Blumen und<br />

Bergkräuter hängt in der Luft. Eine sanfte Brise weht ihn ins Tal.<br />

Würziger Bergkäse entfaltet sein kräftiges und abwechslungsreiches Aroma und schmilzt<br />

auf der Zunge. Bei einer deftigen Brotzeit nach einer schönen Wanderung in einer unserer<br />

zahlreichen Hütten schmeckt er besonders gut. Spürbar sind die Kraft und die Freiheit,<br />

dafür stehen unsere Gipfel.<br />

Für all das steht Ofterschwang. Alle diese Eindrücke sind erlebbar bei zahlreichen Unternehmungen,<br />

ob zu Fuß, mit dem Rad, bequem mit der Bergbahn oder bei einer gemütlichen Einkehr. Ofterschwang ist<br />

so vielseitig und vielfältig wie die Wünsche seiner Gäste. Finden Sie ein Stückchen Heimat in Ihrem Urlaub.<br />

www.hoernerdoerfer.de/ofterschwang<br />

wandern & genießen<br />

9


Buntes Allgäu<br />

Tolle Tracht<br />

Am zweiten Augustwochenende zieht der<br />

mittlerweile 15. Pfrontener Trachtenmarkt<br />

wieder viele Besucher an. Aufgrund der<br />

hohen Qualität der von den zahlreichen<br />

Ausstellern angebotenen Produkte und<br />

des attraktiven Rahmenprogramms – aber<br />

auch wegen der stimmungsvollen Atmosphäre<br />

auf einer großen Wiese unterhalb<br />

von Pfrontens Pfarrkirche mitten im Dorf<br />

– zählt diese Veranstaltung zu den erfolgreichsten<br />

Trachtenmärkten in Bayern. Am<br />

12. und 13. August bietet der Pfrontener<br />

Trachtenmarkt zwischen 11 und 17 Uhr<br />

alles rund um die Allgäuer Tracht. Dazu<br />

gibt es ganztägige Volksmusik- und Volks-<br />

tanzvorführungen im Innen- und Außenbereich<br />

sowie eine kostenlose Trachtenberatung.<br />

Der Eintritt ist frei. Als Teil des<br />

Rahmenprogramms findet auch in diesem<br />

Jahr beim Pfrontener Fachgeschäft »Alpenstyle«<br />

am Sonntag die beliebte Trachtenmodenschau<br />

statt. Zudem dekorieren die<br />

drei Pfrontener Fachgeschäfte »Sport<br />

Kolb«, »Sport Manhard by Sport Schindele«<br />

und »Gesunde Schuhe/Bergsport<br />

Nöß« in der Woche vor und nach dem<br />

Trachtenmarkt in ihren Geschäften die<br />

Schaufenster zum Thema »Tracht und<br />

Outdoor«.<br />

www.pfronten.de<br />

Foto: Pfronten Tourismus/Michael Lukaszewski<br />

Foto: Tourist-Information Weiler-Simmerberg/Thomas Gretler<br />

Foto: Dominik Berchtold<br />

Ein Tross wie anno dazumal<br />

Am Samstag, den 8. Juli, ist es wieder so<br />

weit: Der »Historische Salzzug <strong>2023</strong>«<br />

startet in Immenstadt, um seine beschwerliche<br />

Fahrt über Thalkirchdorf, Oberstaufen<br />

und den Hahnschenkel nach<br />

Simmerberg zur dortigen Salzfaktorei<br />

anzutreten. Mit dabei sind elf schwer beladene<br />

historische Fuhrwerke und Kutschen<br />

mit wertvoller Fracht wie Salz-,<br />

Bier- und Weinfässern, Stoffballen sowie<br />

anderen wichtigen Handelsgütern der<br />

damaligen Zeit. Wie anno dazumal wird<br />

der Zug durch eine Reitereskorte mit<br />

Königsegg’schen Soldaten, adligen Mitreisenden<br />

und Marketendern begleitet.<br />

Der zeitliche Ablauf sieht vor, dass der<br />

Salzzug auf dem Viehmarktplatz in Immenstadt<br />

startet und um 9.30 Uhr auf<br />

dem Marienplatz eintrifft. In Thalkirchdorf<br />

wird er um 12 Uhr erwartet, zweieinhalb<br />

Stunden später fährt er durch<br />

die Hugo-von-Königsegg-Straße in Oberstaufen.<br />

Im Anschluss geht es nach Genhofen<br />

(15.30 Uhr) und über den Hahnschenkel<br />

nach Simmerberg, wo er gegen<br />

17 Uhr erwartet wird. Schon ab 14 Uhr<br />

gibt es in Simmerberg ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm mit Kulinarik und<br />

Unterhaltung für Jung und Alt.<br />

www.weiler-simmerberg.de<br />

Aufmerksam<br />

unterwegs<br />

Das Allgäu mit seiner wunderschönen<br />

Natur bietet zahlreiche Möglichkeiten<br />

für erholsame Erlebnisse<br />

aller Art. In diesem Zusammenhang<br />

sind auch Achtsamkeit und Kulturlandschaft<br />

als Themen unserer Zeit<br />

zu nennen, allgemein und in der<br />

bewussten Wanderfreizeit erst recht.<br />

Hier setzt auch das Bier.Genuss.Dorf<br />

Rettenberg an und bietet auf den<br />

eigenen Bier-Genusswanderwegen nun<br />

geführte Expertenwanderungen an. Für<br />

Einzelurlauber, Paare oder Gruppen<br />

sind zwei geschulte Wanderführer zu<br />

den Themen Achtsamkeit sowie Allgäuer<br />

Natur- und Kulturlandschaft kundige<br />

Tourenpartner. Sie bieten leichte bis<br />

sportliche Themen-Wanderungen in<br />

einzigartiger Natur an Rottachberg und<br />

Grünten an.<br />

www.bier-genuss-dorf.de<br />

10


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Skifliegen mitten im Sommer<br />

Die Heini-Klopfer-Skiflugschanze ruft –<br />

und zwar nicht nur nach Skifliegern: Außerhalb<br />

der Wettkampftage bringt ein barrierefreier<br />

Schrägaufzug Besucher auf eine<br />

365-Grad-Aussichtsplattform mit atemberaubendem<br />

Blick über den Freibergsee<br />

und die umliegenden Berggipfel. Ein Erlebnisweg<br />

informiert außerdem über die<br />

Geschichte und Helden der Schanze. Und<br />

es gibt noch ein weiteres Highlight: In der<br />

Anlaufspur wartet ein Virtual-Reality-<br />

Erlebnis auf mutige Besucher. Sie nehmen<br />

auf dem Balken 70 Meter über dem Erdboden<br />

Platz und erleben durch eine VR-<br />

Brille das Gefühl des Skifliegens am eigenen<br />

Körper. Jeden Montag und Donnerstag<br />

bieten zudem erfahrene Guides um 14 Uhr<br />

eine offene Schanzenführung an. Wer will,<br />

kann sich nach dem Schanzenbesuch noch<br />

auf eine kurzweilige Wanderung um den<br />

Freibergsee begeben und sich in ihm abkühlen<br />

– entweder in dem kleinen Freibad<br />

gegenüber der Schanze oder an geeigneten<br />

Uferstellen.<br />

www.skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

natürlich genießen über dem Hopfensee<br />

• Panorama-Sonnenlage<br />

• Frische Bio-Küche<br />

• Bio-Brunch-Buffet<br />

sonntags mit Reservierung<br />

• Geschenk-Gutscheine<br />

Garten-SPA-Bereich:<br />

innen & außen zum Relaxen<br />

mit Zirben-Salz-Sauna,<br />

Hallenbad, Sauna-Vielfalt<br />

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mit Behandlung und Frühstück<br />

oder Mittags-Buffet<br />

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87629 Füssen – Hopfen am See / Allgäu · Q 08362 / 9103-0 · www.eggensberger.de<br />

Dienstag - Sonntag bis 19.00 Uhr geöffnet (Montag Ruhetag)<br />

Freitag ab 18.00 bis 22.00 Uhr Kässpatzenessen (nur mit Reservierung)<br />

Verkauf von Käse aus eigener Herstellung<br />

Getränke & Brotzeiten<br />

Kaffee & selbst gebackene Kuchen<br />

Sonntag, 27.08.23, ab 11.00 Uhr Bergmesse mit Bergfest<br />

Sennalpe Gerstenbrändle | Familie Georg Endreß | Autalweg 5 |<br />

87544 Gunzesried-Säge | Telefon: 08321-89871 | www.gerstenbraendle.de<br />

Bei uns finden Sie<br />

garantiert das<br />

ideale Feriendomizil!<br />

Foto: Eren Karaman Photographie<br />

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Tel. +49 8322 7172 | info@bergwelt-ferienwohnungen.de<br />

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wandern & genießen<br />

11


Buntes Allgäu<br />

Ein Fest für Feinschmecker<br />

Foto: Adi Ballersted<br />

Traditionell wird es am letzten Augustwochenende<br />

international im Westallgäu,<br />

wenn sich Produzenten und Anbieter feinster<br />

Käse- & Gourmetwaren aus zahlreichen<br />

europäischen Ländern zur großen Gourmetmeile<br />

in Lindenberg einfinden. Mit<br />

rund 80 Teilnehmern zählt das Internationale<br />

Käse- & Gourmetfest, das heuer am<br />

25. und 26. August stattfindet, landesweit<br />

zu den größten und vielfältigsten Festen<br />

seiner Art. Dieses Jahr haben neben Herstellern<br />

aus den direkten Nachbarländern<br />

Österreich, Schweiz, Frankreich und den<br />

Niederlanden auch Produzenten aus Italien,<br />

Spanien sowie Ungarn und Irland ihr Kommen<br />

zugesagt. Das Fest beginnt am Freitag-<br />

nachmittag um 14.30 Uhr mit den Grußworten<br />

des Ersten Bürgermeisters Eric<br />

Ballerstedt. Die Käse- & Gourmetmeile<br />

hat an diesem Tag von 15 bis 20 Uhr geöffnet.<br />

Am Samstag lockt die Gourmetmeile<br />

bereits ab 10 Uhr alle Feinschmecker<br />

in die Innenstadt. Ein buntes Programm<br />

mit Livemusik auf zwei Bühnen, interessante<br />

Gourmet- und Kombinationsverkostungen<br />

sowie spannende Interviews<br />

mit Genussexperten umrahmt das Käsefest.<br />

Alle kleinen Gäste erwarten kostenfreie<br />

Rundfahrten im Ziegengespann, ein<br />

Kinderkarussell sowie ein bunter Spielebereich.<br />

www.lindenberg.de<br />

Gemeinsam<br />

draussen sein<br />

Drei Tage voller Outdoor-Action erleben<br />

Besucher beim diesjährigen Outdoorfestival<br />

Zämed duss in Oberstdorf, das<br />

vom 5. bis zum 8. Oktober stattfindet.<br />

Das Festival bietet die Möglichkeit, sich<br />

in verschiedenen Sportarten auszuprobieren<br />

und dabei gemeinsam mit anderen<br />

Bergliebhabern einen respektvollen<br />

Umgang mit der Natur zu pflegen.<br />

Unter dem Motto »Zusammen draußen<br />

sein« wird das Miteinander nicht nur<br />

bei Gipfelwanderungen, Mountainbike-<br />

Touren, Trailrunning-Workshops oder<br />

Klettersteigkursen großgeschrieben,<br />

sondern auch beim gemütlichen Zusammensein<br />

während des abwechslungsreichen<br />

Rahmenprogramms aus<br />

Konzerten sowie Vorträgen und Filmvorführungen<br />

zum Thema Berge. Der<br />

Eintritt zum Festivalgelände und zur<br />

Eventbühne ist frei.<br />

www.zämed-duss.de<br />

Foto: Ramona Alger<br />

Abenteuer unter der Erde<br />

Wer an heißen Tagen eine Abkühlung<br />

sucht, aber nicht in den nächsten See<br />

oder Fluss springen mag, der kann sich<br />

auf die abenteuerliche Reise den Drachenrachen<br />

hinab begeben. Und nein,<br />

man muss keine Angst haben, dass es<br />

einem wie Pinocchio mit dem Wal ergeht:<br />

Die Rachenreise bezeichnet lediglich<br />

die 180 Stufen, die in die Sturmannshöhle<br />

führen. Die einzig begehbare<br />

Spalthöhle im Allgäu liegt am Ende des<br />

Foto: Eren Karaman Photographie<br />

Sagenweges. Der führt durch den naheliegenden<br />

Wald, auf Schautafeln werden<br />

die Sagen und Mythen rund um Obermaiselstein<br />

erzählt und dargestellt. Ist<br />

man schließlich an der Höhle angelangt<br />

und wagt sich in deren Tiefen, erwarten<br />

einen kühle vier bis acht Grad Celsius<br />

und so manch nachtaktiver Höhlenbewohner,<br />

der tagsüber lieber gemütlich an<br />

der Wand abhängt. Eine Erkundungstour<br />

der Spalthöhle ist nur im Rahmen einer<br />

Führung möglich, doch bei dieser erfährt<br />

man auch viel Interessantes über die Vergangenheit<br />

der Höhle. Und wer weiß:<br />

Vielleicht findet auch endlich jemand<br />

den sagenumwobenen Schatz der Sturmannshöhle.<br />

www.hoernerdoerfer.de<br />

12 wandern & genießen


Anzeigen<br />

Urlaubsziel<br />

Bogenschießen in Bolsterlang<br />

• Bogenkurse für<br />

Anfänger und<br />

Fortgeschrittene<br />

• Bogenübungsplatz<br />

im Dorf mit<br />

Zielscheiben und<br />

überdachtem Abschuss<br />

• Vielseitige Aktivitäten:<br />

<strong>Wandern</strong>, Genussradeln,<br />

Gleitschirmfliegen<br />

Mountaincart fahren,<br />

3D-Parcours im Tal<br />

und am Berg<br />

• Zahlreiche<br />

Wander und<br />

Themenwege im<br />

Naturpark Nagelfluhkette<br />

mit herrlicher<br />

Bergsicht<br />

Auf Du und Du mit<br />

heimischen Tieren<br />

Gästeinformation Bolsterlang<br />

Rathausweg 4 | 87538 Bolsterlang | Tel. 08326/8314<br />

bolsterlang@hoernerdoerfer.de | www.bolsterlang.de<br />

Foto: Alpenwildpark Obermaiselstein<br />

Im Wildpark Berghof Schwarzenberg<br />

in Obermaiselstein kommen kleine und<br />

große Besucher der heimischen Tierwelt<br />

ganz nah. Steinböcke, Hirsche und<br />

Greifvögel können nicht nur beobachtet<br />

und fotografiert werden. Bei den Erlebnisführungen<br />

am frühen Abend ist es<br />

außerdem möglich, sie zu füttern und<br />

viel über ihr Verhalten und ihre Lebensweise<br />

zu erfahren. Anschließend rundet<br />

ein zünftiger Hüttenabend mit regionalen<br />

Spezialitäten das Erlebnis ab. Der<br />

Park ist bis Ende Oktober täglich ab<br />

11 Uhr geöffnet. Jeweils am Dienstag,<br />

Mittwoch, Freitag und Samstag finden<br />

die Erlebnisführungen um 17.45 Uhr<br />

statt. Anmeldungen dazu direkt beim<br />

Berghof Schwarzenberg, Königsweg 4 in<br />

Obermaiselstein unter der Telefonnummer<br />

08326/8163.<br />

www.alpenwildpark.de<br />

wandern & genießen<br />

13


Titelthema<br />

Die Königsalpen-Routen<br />

Per pedes<br />

durch des Kinis Reich<br />

Wer wahrhaft königlich durch das Ostallgäu wandern möchte, der sollte<br />

sich auf die Königsalpen-Route begeben. In mehreren Etappen führt sie<br />

auf 121 Kilometern über saftige Wiesen, durch dichte Wälder, vorbei an<br />

malerischen Seen und hinauf in luftige Höhen. Unterwegs versteht man,<br />

warum diese märchenhafte Landschaft Ludwig II. so sehr faszinierte.<br />

14 wandern & genießen


Geniessen<br />

wandern & genießen<br />

15


Titelthema<br />

Der sogenannte Schlosspark im<br />

Allgäu ist einer von neun Erlebnisräumen<br />

in der Region und<br />

erstreckt sich über den gesamten Landkreis<br />

Ostallgäu. In der majestätischen Kulisse,<br />

in der die Schlösser und Burgen imposant<br />

in Szene gesetzt werden, lässt es sich abwechslungs-<br />

und aussichtsreich auf fernen<br />

Wegen wandern. Das herrliche Bergpanorama<br />

begleitet den Wanderer auf seiner<br />

Tour, bis er es selbst erklimmt und wie ein<br />

Adler von oben auf die königliche Landschaft<br />

blickt, bevor es für ihn wieder hinunter<br />

ins Tal zum royalen Finale geht.<br />

Füssen im Ostallgäu<br />

ist der Start- und<br />

Endpunkt der<br />

Wanderung. Vor<br />

allem die romantische<br />

Altstadt lädt zum<br />

Schlendern ein<br />

Doch bevor nach neun Tagesetappen der<br />

krönende Abschluss gefeiert werden kann,<br />

muss man sich erst einmal auf den Weg<br />

machen und sportlichen Ehrgeiz zeigen.<br />

Also auf geht´s.<br />

Etappe 1: Füssen – Pfronten<br />

Länge: 17,2 Kilometer; Höhe: 750 Meter,<br />

690 Meter, Dauer: 6 Stunden<br />

Start- und auch Endpunkt der Königsalpen-Route<br />

ist die romantische Altstadt<br />

von Füssen mit ihren mittelalterlichen<br />

Gassen und barocken Kirchen. An der<br />

Tourist-Information Füssen am Kaiser-<br />

Maximilian-Platz geht es los – von hier<br />

aus muss man nur noch den Schildern<br />

folgen, die mit dem Piktogramm der Route<br />

versehen sind. Zunächst geht es in Richtung<br />

Hohes Schloss sowie Kloster Sankt<br />

Mang, weiter zum Ortsteil Bad Faulenbach<br />

und kurz danach auf schattigen Pfaden<br />

durch einen Mischwald bis zum sagenumwobenen<br />

Alatsee. Wer mag, kann sich<br />

hier eine erste Abkühlung holen – allerdings<br />

kommt man im Laufe der Tour noch an<br />

weiteren Seen vorbei, die zum Sprung ins<br />

kühle Nass einladen. Ist der Alatsee im<br />

Uhrzeigersinn umrundet, folgt ein knackiger<br />

Anstieg zur Salober Alm, die bereits<br />

in Österreich liegt. Doch im Nachbarland<br />

verweilt man nicht lange, denn mit traumhaften<br />

Fernsichten zum Ammergebirge,<br />

zur Zugspitze sowie zu Breitenberg und<br />

Aggenstein geht es weiter zur Burgruine<br />

Falkenstein auf deutschem Gebiet. Hier<br />

wollte der Märchenkönig einst eine neue<br />

Burg errichten lassen – der Plan starb allerdings<br />

mit dem Märchenkönig. Ab hier<br />

folgt ein langer Abstieg ins schöne Vilstal<br />

und zum Etappenziel: Pfronten.<br />

16 wandern & genießen


Dem Himmel ein Stück<br />

näher: Das ist man auf den<br />

Gipfeln, die man im<br />

Verlauf der Route<br />

erklimmt. Ein Eintrag ins<br />

Gipfelbuch ist ein Muss<br />

für jeden Wanderer<br />

Etappe 2: Pfronten –<br />

Nesselwang<br />

Länge: 10,5 Kilometer, Höhe: 660 Meter,<br />

620 Meter, Dauer: 3,5 Stunden<br />

Nach einer Nacht im ersten deutschen<br />

»Europäischen Wanderdorf« geht es am<br />

Morgen frisch und munter von der Tourist-<br />

Information in der Vilstalstraße los. Der<br />

Weg führt einen aus Pfronten heraus zum<br />

südlichen Ortsrand von Röfleuten. Der Beschilderung<br />

weiter folgend flüstert einem<br />

die Rockband »Karat« bald ins Ohr: Über<br />

sieben Brücken musst du gehen. Nach der<br />

vierten Querhilfe kommt man am Pfrontener<br />

Wiesheustadel, einem winzigen Heumuseum,<br />

vorbei. Über steile Wiesenhänge<br />

geht es weiter – am Ortsrand von Pfronten-<br />

Kappel vorbei – zur Höllschlucht. Nun führt<br />

die Route durch einen dichten Bergwald<br />

stetig bergan, wobei es immer steiler wird.<br />

Auf dem Weg zur Alpspitze passiert man<br />

die Kappeler Alp. Wer mag, kann hier kurz<br />

einkehren und wieder zu Atem kommen.<br />

Alle, die nicht aus der Puste sind, gelangen<br />

kurz danach auf das Kappelköpfl mit der<br />

Bergstation der Alpsspitzbahn. Hier lohnt<br />

es sich, die Aussicht zu genießen, bevor man<br />

sich auf den drei Kilometer langen Abstieg<br />

nach Nesselwang begibt. Auf diesen »letzten<br />

Metern« geht es auf naturnahen Pfaden<br />

durch einen Wald, vorbei an der Ruine<br />

Nesselburg sowie einem Wasserfall. <br />

Wer rastet, der rostet, heißt es. Doch man<br />

sollte immer mal wieder innehalten und<br />

die atem beraubende Landschaft genießen,<br />

die einem oft zu Füßen liegt, etwa wenn man<br />

die Alpspitze erklommen hat<br />

Gipfel, Seen und Schlösser:<br />

Neun Tage durch die abwechslungsreiche<br />

Landschaft des Ostallgäus wandern – das<br />

bietet die Königsalpen-Route. Die Wege,<br />

auf denen man sich bewegt sind, genauso<br />

vielfältig wie die Landschaft, durch die sie<br />

führen: Im Voralpenland bewegt man sich<br />

auf gemütlichen Wald- und Feldwegen oder<br />

entlang von Seen und Flüssen. Weiter oben<br />

in den Bergen führen gepflegte Pfade, die<br />

Trittsicherheit erfordern, zum Ziel.<br />

Damit man dort auch übernachten kann,<br />

ist es ratsam, im Voraus eine Unterkunft<br />

zu buchen. Vor allem im Sommer besteht<br />

sonst die Gefahr, dass man keinen Platz<br />

zum Schlafen findet. Für die Königsalpen-<br />

Route wird auch ein Gepäcktransport angeboten,<br />

sodass man die Wanderung mit<br />

einem leichten Tagesrucksack genießen<br />

kann.<br />

Länge & Dauer: 121 km, 9 Tage<br />

Höhendifferenz: 4305 Höhenmeter beim<br />

Auf- und Absteigen<br />

Schwierigkeitsgrad: schwer<br />

Lechbruck am See<br />

Seeg<br />

Roßhaupten<br />

Nesselwang<br />

Rieden am<br />

Forggensee<br />

Halblech<br />

Forggensee<br />

Pfronten<br />

Füssen<br />

Schwangau<br />

wandern & genießen<br />

17


Titelthema<br />

Etappe 3: Nesselwang – Seeg<br />

Länge: 14,7 Kilometer, Höhe: 160 Meter,<br />

240 Meter, Dauer: 3,5 Stunden<br />

Wo auch immer man in Nesselwang genächtigt<br />

hat, am nächsten Morgen sollte<br />

man sich am Bahnhof einfinden, denn die<br />

dritte Etappe wartet darauf, gewandert zu<br />

werden. Folgt man dem Piktogram auf<br />

den Schildern, so kreuzt man nicht lange<br />

nach dem Start die Bahngleise und gelangt<br />

auf einen Feldweg, der den Wanderer über<br />

einen Bach und später an der Kapelle<br />

Heiligste Dreifaltigkeit vorbeiführt. Die<br />

Kulisse von sattgrünen Wiesen vor mächtigen<br />

Alpengipfeln genießend, geht es<br />

größtenteils auf Natur- und Schotterwegen<br />

weiter in Richtung Seeg – dem einzigen<br />

Honigdorf Deutschlands. Eingebettet<br />

in hügeliger Landschaft und umgeben<br />

von Weideflächen mit zahlreichen Mooren<br />

und Seen lädt der kleine Ort zum Verweilen<br />

und <strong>Genießen</strong> ein, denn die von<br />

Bienen produzierten goldenen Köstlichkeiten<br />

sollte man sich nicht entgehen<br />

lassen. Vor allem, weil man nur ein paar<br />

Stunden bleibt, bevor wieder die Wanderschuhe<br />

geschnürt werden.<br />

Etappe 4: Seeg –<br />

Rosshaupten<br />

Länge: 13,9 Kilometer, Höhe: 410 Meter,<br />

410 Meter, Dauer: 4,5 Stunden<br />

Am vierten Tag auf der Königsalpen-Route<br />

geht es vom Honig- ins sogenannte<br />

Drachendorf, das man auf der Landkarte<br />

unter dem Namen Roßhaupten findet. Den<br />

Ort Seeg verlassend geht es zunächst vorbei<br />

an den Siedlungen Felben und Zeil.<br />

Bereits zu Beginn der Tour hat man den<br />

markanten Säuling im Blick sowie den ihm<br />

zu Füßen liegenden Forggensee. Diese<br />

Aussicht tritt aber peu à peu in den Hintergrund,<br />

denn die heutige Etappe führt<br />

oft durch dichte Waldgebiete. Folgt man<br />

den ausgeschilderten Wegen, erreicht man<br />

alsbald den beliebten Aussichtspunkt Drei-<br />

Schlösser-Blick. Hier lohnt sich eine Rast,<br />

denn knapp die Hälfte der Strecke ist geschafft.<br />

Anschließend geht es weiter durch<br />

den Wald bis auf den Aussichtsgipfel Zwieselberg.<br />

Der ist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes der Höhepunkt des vierten Tages,<br />

denn von hier aus geht es – teilweise kräftig<br />

– bergab. Hat man das dichte Gehölz<br />

hinter sich gelassen, folgt man dem Weg<br />

bis zur Kirche St. Andreas in der Ortsmitte<br />

von Roßhaupten.<br />

<strong>Wandern</strong> im Schlosspark:<br />

Wie ein Schatzkästchen liegt der Schlosspark<br />

im Herzen des Allgäus und wartet<br />

nur darauf, erwandert zu werden.<br />

Entweder man begibt sich auf die drei<br />

Hauptrouten (Königsalpen-, Logenplatz-<br />

und Idyllegarten-Route), die<br />

allesamt mehrere Etappen umfassen<br />

oder man sucht sich eine der 32 Ortsrouten<br />

aus, die besondere Schätze in<br />

der Natur und in den<br />

Orten selbst zeigen und<br />

Genuss- sowie Erlebniswanderer<br />

ansprechen.<br />

Eine Übersicht über alle<br />

Routen und weitere<br />

nützliche Informationen<br />

über einen Ausflug im<br />

Schlosspark bietet die<br />

Broschüre »Wandererlebnis.<br />

Königlich <strong>Wandern</strong><br />

im Schlosspark«.<br />

Man kann sie sich entweder<br />

kostenlos nach<br />

Hause liefern lassen oder<br />

man lädt sie sich als PDF<br />

herunter.<br />

www.schlosspark.de<br />

Der Zwieselberg mit seinem Gipfelkreuz<br />

ist der Höhepunkt der vierten Etappe.<br />

Oben angelangt, genießt man einen<br />

Panoramablick auf das Ammergebirge<br />

sowie die Lechtaler und Tannheimer Berge<br />

18 wandern & genießen


Etappe 5: Rosshaupten –<br />

Lechbruck am See<br />

Länge: 14,9 Kilometer, Höhe: 130 Meter,<br />

230 Meter, Dauer: 4 Stunden<br />

Mit der heutigen Etappe ist Halbzeit –<br />

viele Kilometer sind schon geschafft, viele<br />

liegen noch vor einem. Und gerade die<br />

ersten des fünften Tages kommen dem<br />

Wanderer durchaus bekannt vor: Es geht<br />

zunächst dahin zurück, von wo man gestern<br />

gekommen ist. Der Weg führt einen<br />

wieder zum Wald, in dem man sich auf<br />

einen Stationsweg zur Mariengrotte begibt,<br />

die man bereits am Vortag passiert<br />

hat. Dem Weg weiter folgend kommt man<br />

dert weiter zum Schmuddenweiher, dessen<br />

Wasserkante man eine Weile folgt. Danach<br />

führt einen der Weg am Wald entlang und<br />

durch ihn hindurch zum Weiler Helmenstein<br />

und kurz danach zu einer Stau mauer,<br />

die den Lech zum Premer Lechsee aufstaut.<br />

Entlang des beruhigenden Gewässers<br />

wandert man schließlich zum Etappenziel:<br />

Lechbruck am See.<br />

In den neun Tagen, der man der Königsalpen-<br />

Route folgt, kommt man an zahlreichen Seen<br />

vorbei, die zum Pausieren und Abkühlen einladen<br />

– eine Wohltat für die beanspruchten Füße<br />

an zwei Kapellen vorbei, bevor man zu<br />

einer schmalen Bucht des Forggensees<br />

gelangt. Wer mag, kann seine Wandergegen<br />

Badebekleidung tauschen, wer nicht,<br />

der wandert am See entlang weiter. Nach<br />

einer Weile kommt man an der Mangmühle<br />

vorbei und verlässt schließlich das<br />

Ufer, um die Siedlung Tiefenbruck zu erreichen.<br />

Diese durchquert man und wanwandern<br />

& genießen<br />

Etappe 6: Lechbruck am See<br />

– Halblech<br />

Länge: 13,4 Kilometer, Höhe: 170 Meter,<br />

60 Meter, Dauer: 3,5 Stunden<br />

Der Startpunkt der sechsten Etappe ist<br />

gleichzeitig der nördlichste Punkt der<br />

kompletten Fernwanderungen – von nun<br />

an geht es wieder Richtung Süden. Deswegen<br />

begibt man sich zum südlichen<br />

Ortsrand von Lechbruck am See und quert<br />

die Brücke. Nach ihr hält man sich rechts<br />

und gelangt so auf den Lechuferweg. Da<br />

dieser sehr flach verläuft, lädt er zum Schlendern<br />

und <strong>Genießen</strong> des Anblicks der Flusslandschaft<br />

ein. Nach einer Weile erreicht<br />

man den Premer Lechsee und folgt auch<br />

seiner Wasserkante bis zur Siedlung Küchele,<br />

die man passiert. Kurz danach führt<br />

die Route über den Fluss Halblech und<br />

weiter zur Siedlung Ostern. Dem rechten<br />

Pfad weiter folgend gelangt man alsbald zu<br />

einem Wald und dem Ufer des Halblechs.<br />

Es gibt für den Rest der heutigen Strecke<br />

die Richtung vor – Ziel ist der Parkplatz<br />

der Kenzenhütte am Ortsrand von Halblech.<br />

Ratsam ist es jedoch nicht, bis dahin<br />

zu laufen, denn sonst muss man wieder in<br />

den Ort zurück, um dort die Nacht zu verbringen.<br />

Deshalb kann man in Halblech<br />

bleiben und begibt sich erst am nächsten<br />

Morgen zum Parkplatz, um von dort aus<br />

die siebte Etappe in Angriff zu nehmen. <br />

19


Titelthema<br />

Buchtipp:<br />

Unzählige Gerüchte und Anekdoten<br />

ranken sich um Ludwig II., der bis heute<br />

als »Märchenkönig« verehrt oder<br />

vorschnell als geisteskrank abgetan wird.<br />

Oliver Hilmes nähert sich mit seinem<br />

Buch »Ludwig II. Der unzeitgemäße<br />

König« dem Rätsel Ludwig, indem er<br />

die Fassade der Kunstfigur aufbricht<br />

und den Menschen dahinter zum Vorschein<br />

bringt. Dazu bettet er den so<br />

unzeitgemäßen König in die Politik- und<br />

Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts<br />

ein und zeigt, welche Auswirkungen<br />

Ludwigs verspätete Form des Absolutismus<br />

hatte – für den König und sein<br />

Reich. Auf Basis zahlreicher unveröffentlichter<br />

Quellen entsteht so das differenzierte<br />

Bild<br />

eines der faszinierendsten<br />

und einflussreichsten<br />

deutschen<br />

Monarchen.<br />

20<br />

448 Seiten, ISBN<br />

978-3-570-55272-8,<br />

Preis 16 Euro,<br />

Pantheon Verlag<br />

Etappe 7: Halblech –<br />

Kenzenhütte<br />

Länge: 13,8 Kilometer, Höhe: 620 Meter,<br />

160 Meter, Dauer: 5 Stunden<br />

Heute geht es hoch hinaus, und zwar zur<br />

Kenzenhütte, die auf 1300 Metern über<br />

dem Meer liegt. Nachdem man sich am<br />

Parkplatz eingefunden hat, folgt man der<br />

Beschilderung und gelangt auf einen Weg<br />

bergan durch einen Wald. Unterwegs kann<br />

man auf Lichtungen weite Blicke ins Voralpenland<br />

und auf den Forggensee genießen.<br />

Wandert man weiter, überquert man<br />

einige Bäche und folgt dann kontinuierlich<br />

dem Lauf des Reiselsbergbachs. Dabei<br />

passiert man zwei Stauseen sowie den<br />

Bockstallsee. Nach dem letzten stehenden<br />

Gewässer gelangt man über eine Brücke<br />

in Richtung Wankerfleck – einem der<br />

Lieblingsplätz von König Ludwig II. Beim<br />

Anblick des Traumpanoramas, das sich<br />

einem hier bietet, versteht man, warum<br />

der Kini so gerne an diesem Fleckchen<br />

Erde war. Von dem Hochtal mit einer<br />

kleinen Kapelle geht es weiter entlang des<br />

Kenzenbaches, vorbei an einer Bergwachthütte<br />

sowie einem Forsthaus. Nun ist die<br />

Kenzenbachhütte nicht mehr weit und es<br />

müssen nur noch ein paar Höhenmeter<br />

absolviert werden – dann kann man auch<br />

schon die Füße hochlegen und die herrliche<br />

Landschaft genießen.<br />

wandern & genießen


Fotos: Reiner Göhlich, Tourismusverband Ostallgäu e. V./Peter von Felbert, Wittelsbacher Ausgleichsfonds MdbK, Füssen Tourismus und Marketing/David Terrey<br />

Der malerische<br />

Wankerlfleck liegt<br />

unterhalb der<br />

Kenzenhütte. Hier<br />

lohnt es sich, eine<br />

Pause einzulegen und<br />

den Blick auf den<br />

Geiselstein zu<br />

genießen, der sich im<br />

Hintergrund erhebt<br />

Etappe 8: Kenzenhütte –<br />

Tegelberghaus/Schwangau<br />

Länge: 10,4 Kilometer, Höhe: 780 Meter,<br />

400 Meter, Dauer: 6 Stunden<br />

Nach einer Nacht in den Ammergauer<br />

Alpen wandert man zunächst durch ein<br />

kleines Wäldchen, bevor es auf einem Pfad<br />

über Wiesenhänge sehr schnell kräftig<br />

bergauf zum Kenzensattel geht. Von dort<br />

führt die Route durch Latschenkiefern<br />

weiter bis zu einem Geröllfeld, das man<br />

überquert, um zum Gabelschrofensattel<br />

zu gelangen. Hat man diesen hinter sich<br />

gelassen und sich eine Weile bergab fortbewegt,<br />

muss erneut ein steiniger Untergrund<br />

gequert werden, damit man den<br />

Ahornsattel erreicht. Unterhalb der Ahornspitze<br />

wandert man dann durch ein Waldgebiet.<br />

Liegen die Bäume hinter einem,<br />

führt einen der Pfad leicht bergab zum<br />

Abzweig Branderfleck, an dem es geradeaus<br />

in Richtung Tegelberg weiter geht.<br />

Zunächst relativ eben, steigt der Weg allmählich<br />

an, doch das Ziel ist nah, denn<br />

bald erreicht man das Tegelberghaus, das<br />

eine grandiose Aussicht auf den Forggensee<br />

und Füssen bietet.<br />

<br />

Der Fernwanderweg führt durch<br />

die wunderschöne Landschaft, die<br />

einst Ludwig II. verzauberte. Unterwegs<br />

versteht man auch, warum<br />

wandern & genießen<br />

21


Titelthema<br />

Etappe 9: Tegelberghaus/<br />

Schwangau – Füssen<br />

Länge: 11,4 Kilometer, Höhe: 160 Meter,<br />

1050 Meter, Dauer: 4,5 Stunden<br />

Das Schloss des<br />

Märchenkönigs lockt<br />

jedes Jahr über eine<br />

Million Besucher an.<br />

Auf der letzten Etappe<br />

kann der Wanderer<br />

einen fantastischen<br />

Blick auf den<br />

herrschaftlichen Bau<br />

genießen<br />

In unmittelbarer<br />

Nähe des Schlosses<br />

Hohenschwangau<br />

liegt der malerische<br />

Alpsee<br />

Nun steht das royale Finale der Königsalpen-Route<br />

an, das die Wandereraugen<br />

noch einmal mit majestätischen Pano ramen<br />

verwöhnt. Vom Tegelberghaus geht es vorbei<br />

an der Bergbahnstation hinab in einen<br />

Wald und kurz danach über die Quelle des<br />

Reitbaches. Der Weg führt zunächst mit<br />

sanftem Gefälle bergab, alsbald aber geht<br />

es in zahlreichen Kehren kräftig zurück ins<br />

Tal. Am Ende der Gefällstrecke hat man<br />

die Pöllatschlucht mit der Marienbrücke<br />

erreicht. Quert man diese, sollte man unbedingt<br />

kurz innehalten und den fantastischen<br />

Blick auf das Schloss Neuschwanstein<br />

genießen. Hat man sich daran sattgesehen,<br />

folgt man der Route weiter bis nach Hohenschwangau<br />

und ans Ufer des Alpsees, wo<br />

sich das Museum der bayerischen Könige<br />

befindet. Von hier aus geht es weiter Richtung<br />

Füssen – unterwegs passiert man die<br />

Hirschwiese mit einer kleinen Kapelle,<br />

wandert an einem Obelisken vorbei, steigt<br />

den Kreuzweg bis zur Frau-am-Berg-Kirche<br />

hinab und überquert den Lech. Dann hat<br />

man es auch schon fast geschafft, denn<br />

von dort aus sind es nur noch wenige<br />

hundert Meter bis zum Kaiser-Maximilians-Platz.<br />

Dem Platz, an dem man vor<br />

neun Tagen zu einer Wanderung durch<br />

des Kinis Reich aufgebrochen ist. <br />

<br />

Claudia Schöwe<br />

Die Geschichte<br />

der Wittelsbacher:<br />

Wer nach der Wanderung auf der Königsalpen-Route<br />

noch mehr royalen Flair erleben<br />

möchte, der sollte dem Museum der<br />

bayerischen Könige am Fuß der Schlösser<br />

Neuschwanstein und Hohenschwangau<br />

einen Besuch abstatten. Eröffnet wurde es<br />

2011 zum 125. Todestages von Ludwig II.<br />

Seitdem gibt es in einem modernen Ambiente<br />

Einblicke in die Geschichte des Geschlechts<br />

der Wittelsbacher von ihren Anfängen bis<br />

in die Gegenwart. Schwerpunkt der Ausstellung<br />

liegt auf König Maximilian II. und<br />

seinem Sohn – dem Märchenkönig.<br />

Die 16 Ausstellungsräume auf zwei Etagen<br />

lassen sich entweder allein oder im Rahmen<br />

einer Führung erkunden. Zudem gibt es<br />

einen Audioguide, der in acht Sprachen<br />

verfügbar ist.<br />

www.hohenschwangau.de/<br />

museum-der-bayerischen-koenige<br />

22 wandern & genießen


Geniessen<br />

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23


Familie<br />

Allgäuer Tiererlebnisse<br />

Achtung,<br />

Alpaka!<br />

Normalerweise sind die Wiesen des Allgäus ja vor allem vom Braunvieh<br />

bevölkert. Aber in Gmeinschwenden in der Nähe von Bad Grönenbach<br />

stehen ganz andere Tiere auf der Weide – und besonders niedliche noch<br />

dazu: Anja Ratzinger und Markus Zeller halten hier sieben Alpakas und<br />

bieten unter dem Namen »Alpakaliesl« verschiedene Events an, in deren<br />

Rahmen man selbst Zeit mit den niedlichen Vierbeinern verbringen kann.<br />

24 wandern & genießen


Alpakas auf einem Allgäuer Bauernhof?<br />

Gleich zu Beginn unseres<br />

Treffens in einem gemütlichen<br />

Wohnwagen mitten auf der Alpakaweide<br />

frage ich Anja Ratzinger, wie sie und ihr<br />

Partner Markus Zeller auf diese Idee gekommen<br />

sind – und erfahre, dass alles auf<br />

einer Deutschlandtour anfing, die die<br />

beiden 2020 unternahmen. Im Rahmen<br />

der Reise wollten sie eigentlich eine Alpakawanderung<br />

machen, da sie aber spontan<br />

ins Blaue hineinfuhren und nie recht<br />

wussten, wo sie am nächsten Tag sein<br />

würden, war es sehr schwierig, eine zu<br />

buchen. »Irgendwann haben wir dann im<br />

Spaß gesagt, wenn wir keine Wanderung<br />

finden, dann schaffen wir uns halt selbst<br />

Alpakas an«, erzählt die 28-Jährige. Die<br />

Wanderung haben die beiden zwar doch<br />

noch gemacht, aber die Idee blieb. »Und<br />

als Markus irgendwann den verhängnisvollen<br />

Satz sagte ›An mir soll es nicht<br />

scheitern‹, war die Sache besiegelt«, berichtet<br />

die heutige Alpakabesitzerin.<br />

Echte Allgäuer<br />

Was folgte, war eine intensive Vorbereitung<br />

auf das »Abenteuer Alpaka«. Anja Ratzinger<br />

wälzte die Fachliteratur und nahm<br />

gemeinsam mit ihrem Partner an diversen<br />

Informationsseminaren teil. Am 10. April<br />

2021 war es dann so weit! Sieben Alpakahengste<br />

zogen auf dem Hof von Markus<br />

Zellers Eltern ein. »Dass Markus’ Familie<br />

bereits einen großen Hof mit Milchkühen<br />

hatte, war unser Glück«, ist Ratzinger froh.<br />

»So hatten wir den Platz und die Voraussetzungen<br />

unseren Alpaka-Traum zu verwirklichen.«<br />

Die sieben putzigen Vierbeiner<br />

kauften die beiden Tierliebhaber bei<br />

zwei Höfen aus der Region, es handelt sich<br />

also um echte »Allgäuer Alpakas«. »Sie<br />

verstehen sogar Dialekt, das ist perfekt«,<br />

sagt Ratzinger schmunzelnd. Ursprünglich<br />

hatten die Tiere italienische Namen, aber<br />

da fanden ihre jetzigen Besitzer, dass »etwas<br />

Gemütlicheres« her muss. Und so<br />

tummeln sich nun Hr. Günther, Knödl,<br />

Meinrad, Ludwig III., Schorsch, Holger<br />

und Augustin auf der Weide.<br />

Als ich sie später gemeinsam mit Anja<br />

Ratzinger besuche, fällt mir sofort auf,<br />

welche Ruhe die Tiere ausstrahlen. Und<br />

auch ihre Besitzerin berichtet, dass es die<br />

Gelassenheit der Alpakas ist, die sie so<br />

fasziniert. »Diese Tiere haben ein wahnsinnig<br />

freundliches, sensibles Wesen«,<br />

erklärt sie. Und das hat auch eine entsprechende<br />

Wirkung auf die Menschen. Viele<br />

berichten laut der Alpakabesitzerin, dass<br />

man beim Zeitverbringen mit den Vierbeinern<br />

»richtig gut runterkommen kann«.<br />

Unterwegs mit einem Alpaka<br />

Damit eben nicht nur sie selbst in den<br />

Genuss des Zusammenseins mit den flauschigen<br />

Tieren kommen, bieten Anja Ratzinger<br />

und Markus Zeller unter dem Na-<br />

men »Alpakaliesl« seit September 2021<br />

verschiedene Alpaka-Events an. Am häufigsten<br />

gebucht wird aktuell die Wanderung<br />

mit den Vierbeinern. Zu Beginn der Veranstaltung<br />

werden die Tiere und ihre<br />

Charaktere allen Teilnehmenden vorgestellt,<br />

sodass sich jeder Wanderpartner das zu<br />

ihm passende Alpaka aussuchen kann.<br />

»Das sollte schon harmonieren«, weiß<br />

Ratzinger. »Unser Augustin ist zum Beispiel<br />

eher ein nervöser Typ, der braucht<br />

jemand sehr ruhigen, der ihn führt.«<br />

Die Tour an sich dauert dann circa eine<br />

dreiviertel Stunde, je nach Lauftempo der<br />

Alpakas. Sie führt rund um den Hof, über<br />

Wiesen und durch einen Wald. Nach etwa<br />

der Hälfte der Zeit ist eine Streichel-Pause<br />

angesagt. »Wir warten immer bis zur Pause,<br />

bis es zum ersten Körperkontakt mit den<br />

Tieren kommt«, erklärt ihre Besitzerin.<br />

»Denn auch wenn sie weich sind, sind Alpakas<br />

eigentlich keine Schmuse tiere. <br />

Ein Alpaka-Spaziergang<br />

hat auf viele<br />

Leute eine beruhigende<br />

Wirkung<br />

wandern & genießen<br />

Anja Ratzinger und Markus Zeller<br />

halten mit viel Leidenschaft sieben<br />

Alpakas, mit denen man auch als<br />

Besucher Zeit verbringen kann<br />

25


Familie<br />

Einmal im Jahr müssen die Alpakas geschoren<br />

werden, ansonsten würden sie im Sommer unter<br />

ihrem dicken Fell einen Hitzschlag riskieren<br />

<strong>Wandern</strong> einmal<br />

anders – unterwegs<br />

sein mit einem<br />

Alpaka ist ein<br />

Erlebnis der<br />

besonderen Art<br />

So geben wir ihnen Zeit, sich an ihre Wanderpartner<br />

zu gewöhnen.« Als Belohnung<br />

gönnen sich die Vierbeiner bei der Pause<br />

etwas Gras und Löwenzahn. Das sei für<br />

die Tiere wie für uns Menschen eine Tafel<br />

Schokolade, meint Anja Ratzinger: »Sie<br />

sollten nicht zu viel davon essen, denn<br />

unsere Wiesen sind für ihre Mägen zu<br />

nährstoffreich. Eigentlich fressen sie ansonsten<br />

nur Heu.« Wurden alle Alpakas<br />

gestreichelt und genügend Fotos geknipst,<br />

geht es weiter, bevor kurz vor Ende zum<br />

zweiten Mal Halt gemacht wird. Es folgt:<br />

die Badepause. Der Weg führt nämlich an<br />

ein paar großen Pfützen vorbei und Augustin,<br />

Meinrad und Co. sind echte Wasserratten<br />

und legen sich sofort ins kühle<br />

Nass. »Unsere Alpakas lieben das total.<br />

Wir gehen sogar einmal im Jahr mit ihnen<br />

zum Baden in den nahegelegenen Sachsenrieder<br />

Weiher«, sagt Anja Ratzinger<br />

und lacht: »Alpakas können nämlich<br />

schwimmen … und sehen danach aus wie<br />

nasse Schwämme.« Ist die Alpaka-Wandergruppe<br />

dann zurück auf der Weide, werden<br />

die Tiere noch mit einem Bissen Heu verwöhnt,<br />

bevor es Abschiednehmen heißt.<br />

Fotos: Lisa Hartmann, Alpakaliesl<br />

Alpakas sind<br />

sogenannte Schwielensohler.<br />

Sie haben<br />

keine Hufe oder<br />

Klauen, sondern<br />

laufen auf Schwielen<br />

und haben Krallen<br />

Vom Summen und Spucken<br />

Wer weniger unterwegs sein möchte, sondern<br />

die Alpakazeit eher auf ruhigere Art<br />

verbringen will, der kann die sogenannte<br />

Weide-Gaudi buchen, die es in drei Ausführungen<br />

gibt: Man kann sich einfach<br />

eine Auszeit auf der Weide nehmen, die<br />

Tiere beobachten und dabei auch einen<br />

großartigen Blick in die Berge genießen.<br />

Alternativ wählt man die Variante mit<br />

Picknick oder das Erlebnisprogramm. Bei<br />

letzterem wird gefüttert, saubergemacht<br />

und am Schluss noch ein Erinnerungsstück<br />

aus Alpakawolle gebastelt. Bei der Weide-<br />

Gaudi steht der persönliche Kontakt mit<br />

den Vierbeinern im Fokus. Wie auch ich<br />

merke, sind die Tiere nämlich zwar zunächst<br />

zurückhaltend, aber auch neugierig<br />

– und das eine oder andere wagt sich dann<br />

doch nah an mich heran.<br />

Auch für Kinder gibt es ein Event: Sie<br />

können ihren Geburtstag mit den Tieren<br />

feiern. Dabei werden manchmal auch Geburtstagssongs<br />

gesungen, und zwar in<br />

Alpaka-Manier: »Wir summen die Lieder<br />

mit den Kindern«, berichtet Anja Ratzin-<br />

26 wandern & genießen


ger. »Denn Summen nennt man auch das<br />

Geräusch, das die Alpakas von sich geben.«<br />

Abgesehen davon kommunizieren die<br />

Tiere über ihre Körperhaltung – und durch<br />

Spucken. Menschen werden allerdings nur<br />

angespuckt, wenn sich die Vierbeiner stark<br />

bedroht fühlen, das sei hier auf dem Hof<br />

noch nie vorgekommen. Ansonsten fliegt<br />

der Speichel nur, wenn sich die Alpakas,<br />

die Distanztiere sind, untereinander zu<br />

nahekommen oder wenn der Futterneid<br />

aus ihnen spricht. »Sollte man versehentlich<br />

doch mal in die Schusslinie geraten,<br />

ist das halt das ultimative Andenken für<br />

daheim«, meint ihre Besitzerin mit einem<br />

Lachen.<br />

Alpaka zum Mitnehmen<br />

Da packt man doch lieber eine andere Art<br />

Souvenir ein. Seit einiger Zeit gibt es nämlich<br />

bei der »Alpakaliesl« Seifen aus Alpakawolle<br />

zu kaufen. Wie so etwas gemacht<br />

wird, will ich wissen, während ich selbst<br />

Knödl und Co. in ihrem dicken Fellkleid<br />

beobachte. Bei der Herstellung der Seife<br />

werde die Wolle in die Seifenlauge gegeben,<br />

erklärt Ratzinger. Sie löst sich komplett<br />

auf, setzt dabei aber das sogenannte Keratin<br />

frei, das laut der Alpakabesitzerin<br />

nach dem Waschen ein geschmeidiges<br />

Gefühl auf den Händen hinterlässt. »Jedem<br />

Tier haben wir einen eigenen Duft zugeordnet«,<br />

verrät sie. »Schorschs Seife riecht<br />

zum Beispiel nach Kokosnuss, Holgers<br />

nach Lavendel und Ludwigs duftet nach<br />

Heublume.«<br />

Die Wolle, die dann noch übrigbleibt,<br />

bringt Anja Ratzinger zu ihrer Mutter. Die<br />

hat nämlich vor gut einem Jahr ein Spinnrad<br />

zu Weihnachten bekommen und es<br />

sich nun zur Aufgabe gemacht, schöne<br />

Produkte aus der Wolle herzustellen. Seitdem<br />

beliefert sie ihre ganze Familie mit<br />

Socken, Stulpen und Co. Auch Ratzingers<br />

Vater und ihre Schwester unterstützen die<br />

»Alpakaliesl« tatkräftig. »Ich freue mich<br />

wirklich sehr, dass bei uns die ganze Familie<br />

zusammenarbeitet«, sagt die Alpakabesitzerin<br />

begeistert.<br />

Für die Zukunft kann sich Anja Ratzinger,<br />

die gerade eine Ausbildung zur Erlebnisbäuerin<br />

absolviert hat, gegebenenfalls vorstellen,<br />

dass noch mehr Tiere auf dem Hof<br />

einziehen. Doch das hat Zeit. Und bis<br />

dahin machen weiterhin Hr. Günther,<br />

Knödl, Meinrad, Ludwig III., Schorsch,<br />

Holger und Augustin ihre Besitzer und<br />

Gäste glücklich. Lisa Hartmann<br />

Ein kleines Andenken an eine<br />

schöne Zeit mit den flauschigen Vierbeinern –<br />

Seife mit Alpakawolle<br />

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Gäste zu beherbergen ist auf dem Hierlhof in Bühl am Alpsee eine alte Tradition<br />

und uns liegt sehr viel daran, diese Tradition weiterzuführen.<br />

Fotos: PR /© Benjamin Zapf<br />

• 10 gemütliche Zimmer, 5 großzügige Apartments und<br />

ein luxuriöses Chalet, direkt neben dem Naturparkhaus<br />

• perfekt für Kurzaufenthalte, längere Auszeichen,<br />

Familienferien oder kleinere Gruppen<br />

• zwei Gehminuten zum Alpsee mit eigener „Halbinsel“<br />

• finden Sie Komfort, Entspannung und Nähe zur Natur<br />

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„Stube“, auf der Terrasse oder komplett entspannen<br />

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wandern & genießen 27


<strong>Wandern</strong><br />

Vorbereitung auf eine Wanderung<br />

Auf die Berge,<br />

fertig, los!<br />

Zeit in der Natur verbringen, den Körper in Bewegung versetzen, den<br />

Kopf freibekommen – so eine Wanderung ist eine Wohltat für Leib<br />

und Seele. Doch die richtige Planung hierfür ist essenziell; bevor man sich<br />

auf den Weg macht, gilt es, ein paar Dinge zu beachten. Wir geben<br />

einige Tipps, wie man sich auf schöne Wanderstunden vorbereiten kann.<br />

Vor allem, wenn man nicht so häufig<br />

länger zu Fuß unterwegs ist<br />

oder sich eine größere Tour vorgenommen<br />

hat, beginnt die Vorbereitung<br />

schon einige Wochen vor der Wanderung.<br />

Denn um den Körper fit zu bekommen,<br />

ist es sinnvoll, bereits eineinhalb bis zwei<br />

Monate vorher an Kraft und Kondition zu<br />

arbeiten – hier tut jegliche Bewegung dem<br />

Körper gut. Mit spezifischen Übungen<br />

können bestimmte Muskelgruppen, vor<br />

allem an Rücken, Hüfte und Beinen, auf­<br />

gebaut werden. Wer schon richtig bergerfahren<br />

ist und eventuell sogar Kletterpartien<br />

plant, der widmet sich auch Armen<br />

und Händen intensiver. Als geeignetes<br />

Wandertraining empfiehlt es sich, mit<br />

kleineren Strecken anzufangen und dann<br />

Dich hat die Wanderlust gepackt?<br />

Super! Aber eine gute Vorbereitung<br />

gehört auf jeden Fall mit dazu<br />

28 wandern & genießen


Kilometeranzahl und Höhenmeter langsam<br />

zu erhöhen. Idealerweise zieht man<br />

dabei – bei allen Wetterlagen – gleich mit<br />

der Ausrüstung (sowohl Kleidung als auch<br />

gepackter Rucksack) los, die man für die<br />

geplante Wanderung angedacht hat, um<br />

ihre Funktionstüchtigkeit und Angemessenheit<br />

zu testen und um sich daran zu<br />

gewöhnen. Geht es vor allem um ein längeres<br />

Wandererlebnis, auf das man sich<br />

intensiv vorbereitet hat, darf man sich in<br />

der Erholungsphase eine Woche vor Beginn<br />

der Tour Ruhe gönnen.<br />

Und nicht nur mit Bewegungsaufbau macht<br />

man seinen Körper fit für die anstehenden<br />

Anstrengungen, sondern auch eine geeignete<br />

Ernährung kann hierfür hilfreich<br />

sein: Der Verzicht auf Genussmittel gepaart<br />

mit einem Mix aus Kohlenhydraten, passenden<br />

Fetten und Proteinen ist dabei das<br />

Mittel der Wahl. Wenn man dann in den<br />

Startlöchern steht, rüstet man sich am<br />

besten mit einem gut verdaulichen, kohlenhydrat-<br />

und ballaststoffreichen Frühstück<br />

für die Tour, unterwegs gibt es leichte<br />

Nahrung und mit ihr nochmal ausreichend<br />

Kohlenhydrate sowie Eiweiße und Fette<br />

in angemessener Menge; für den Snack<br />

zwischendurch eignen sich zum Beispiel<br />

Nüsse. Und es muss genügend Flüssigkeit<br />

mit ins Gepäck, hier kommen beispielsweise<br />

Wasser oder mit ihm verdünnte<br />

Säfte in Frage.<br />

Wo darf es hingehen?<br />

Unerlässlich ist auch eine angemessene,<br />

intensive Tourenplanung. Dabei gilt es,<br />

sowohl die eigenen Kräfte und Fähigkeiten<br />

als auch Strecke, Höhenmeter und Anforderungen<br />

der Wanderung realistisch<br />

und verantwortungsbewusst einzuschätzen.<br />

Lieber steckt man sich etwas niedrigere<br />

Ziele, als sich zu überfordern und damit<br />

Gefahren zu riskieren. Man sollte die Tour<br />

immer an sein Können anpassen und erst<br />

mit leichten Strecken beginnen, bevor man<br />

sich an schwierigere wagt.<br />

Entweder mit der Wanderkarte oder modernen<br />

Wander-Apps und digitalen Tourenplanern<br />

kann man den Weg dann<br />

konkret festlegen. Nicht vergessen werden<br />

sollten Rast- und Übernachtungsgelegenheiten<br />

und wichtig ist es auch, den zeitlichen<br />

Umfang gut einzuschätzen. Immer lieber<br />

großzügig planen – genügend Zeit für ungeahnte<br />

Vorkommnisse und Pausen ist<br />

unabdingbar. Des Weiteren sollte die Tour<br />

an die Tageszeit angepasst werden, sodass<br />

man sich zum Beispiel die anstrengendsten<br />

Abschnitte nicht gerade zu den heißesten<br />

Stunden des Tages vornimmt.<br />

Reist der Wanderfan öffentlich an oder ist<br />

eine Seilbahnfahrt in der Tour enthalten,<br />

muss der Fahrplan gecheckt und hohes<br />

Verkehrsaufkommen zu bestimmten Tageszeiten<br />

einkalkuliert werden; bei der<br />

Anreise mit dem Auto ist es ratsam, sich<br />

frühzeitig über Parkmöglichkeiten zu<br />

informieren und vorsichtshalber Münzgeld<br />

dabei zu haben. Denn wer weiß, ob die<br />

Möglichkeit per App einen Parkschein <br />

Bei sämtlichen Touren<br />

ist es wichtig, auch<br />

genügend Zeit und<br />

Möglichkeiten für<br />

Pausen einzuplanen.<br />

Hier kann man sich<br />

zum Beispiel auf der<br />

Landsberger Hütte<br />

erholen<br />

Fotos: Unsplash, Pixabay, Dorothea Jacob/pixelio.de, Peter Freitag/pixelio.de<br />

wandern & genießen<br />

29


<strong>Wandern</strong><br />

Unterwegs mit<br />

Wanderkarte und<br />

Kompass … oder mit<br />

einer der mittlerweile<br />

sehr beliebten<br />

Wander-Apps<br />

zu lösen, schon bis in entlegene Gebiete,<br />

wo sich ja häufig echte Wanderschmankerl<br />

finden, vorgedrungen ist.<br />

Um sich dann später auf der Tour<br />

zurechtzufinden, kann man entweder<br />

mit Wanderkarte und<br />

Kompass losziehen oder GPS-<br />

Geräte oder entsprechende Wander-Apps<br />

zu Hilfe nehmen. In<br />

letzterem Fall muss aber immer<br />

bedacht werden, dass der Akku<br />

eines Smartphones nicht unerschöpflich<br />

ist (etwas helfen<br />

kann hier eine Powerbank) und<br />

dass man vor allem in den Bergen<br />

oder auch in abgelegeneren Regionen<br />

nicht immer Netz und<br />

Internet hat.<br />

Generell gilt bei der Tourenplanung,<br />

dass am Ende immer die<br />

eigene Tagesform im Blick behalten<br />

werden muss sowie dass sich die<br />

Route, wenn man mit Wanderpartnern<br />

unterwegs ist, immer nach dem oder der<br />

Schwächsten im Team richtet.<br />

Gut gerüstet<br />

Ist schließlich geklärt, welche Route man<br />

beschwingt und motiviert entlangwandern<br />

möchte, muss in jedem Fall der Wetterbericht<br />

gecheckt werden – am besten schon<br />

ein paar Tage, bevor es losgeht, und dann<br />

noch einmal kurz vor der Tour. So kann<br />

abgeklärt werden, ob die Strecke bei den<br />

vorhergesagten Wetterverhältnissen überhaupt<br />

gut machbar ist und welche Kleidung<br />

in den Rucksack beziehungsweise an den<br />

Wanderfreund kommt. Von Hitze- und<br />

Sonnenschutz bis Equipment gegen Kälte<br />

– je nachdem, was Petrus so geplant hat,<br />

sollte man individuell ausgestattet sein.<br />

Am besten man wirft sich in den »Zwiebellook«<br />

und rüstete sich für alle Eventualitäten,<br />

denn die Witterung kann sich<br />

gerade in den Bergen sehr schnell ändern.<br />

Auch Wechselkleidung sollte nicht vergessen<br />

werden, damit man verschwitzte<br />

oder nass gewordene Kleidungsstücke<br />

austauschen kann. Im Winter ist es in<br />

puncto Wetter unerlässlich, auch die Lawinenlage<br />

im Blick zu behalten sowie<br />

daran zu denken, dass es früh dunkel wird<br />

und die Temperatur zum Teil stark schwankt.<br />

Und das ganze Jahr über gilt: Eine Wanderung<br />

sollte wirklich immer ans Wetter<br />

angepasst werden, was impliziert, dass sie<br />

gegebenenfalls auch umgeplant oder im<br />

Ernstfall – zum Beispiel bei angekündigtem<br />

Gewitter – ganz verschoben oder, wenn<br />

man schon unterwegs ist, abgebrochen<br />

werden muss. Aber gehen wir einmal davon<br />

aus, dass das Wetter passt und wir uns<br />

auf den Weg machen können. Dann benötigen<br />

wir hierfür das richtige Schuhwerk.<br />

Die Auswahl an Wanderschuhen ist riesig,<br />

man sollte deshalb ein Fachgeschäft aufsuchen<br />

– und das am besten eher gegen<br />

später am Tag, da die Füße dann in der<br />

Regel etwas größer sind als früh am Morgen.<br />

Wichtig ist, dass die Schuhe so viel<br />

Platz bieten, dass sie beim Bergabgehen<br />

nicht drücken. In vielen Sportgeschäften<br />

kann man das auf extra Vorrichtungen<br />

testen. Des Weiteren müssen die Wanderschuhe<br />

für den jeweiligen Fuß sowie die<br />

entsprechende Wanderung geeignet sein<br />

und über ein gutes Profil verfügen; idea­<br />

30 wandern & genießen


Der Blick in den Wetterbericht<br />

vor der Wanderung ist<br />

Pflicht. Bei Gewitter oder<br />

starkem Nebel soll man die<br />

Berge unbedingt meiden<br />

Wachgeküsst<br />

von der Natur<br />

ENTSPANNTE GENUSSMOMENTE IN<br />

DEN ALLGÄUER HOCHALPEN<br />

Der Wanderrucksack sollte<br />

optimal passen. Stöcke können unterwegs<br />

eine gute Unterstützung sein<br />

Mit einem gut sitzenden,<br />

eingelaufenen Paar Bergschuhe<br />

ist kein Weg zu weit …<br />

Entdecken Sie die Facetten des Allgäus in<br />

herzlicher Wohlfühl-Atmosphäre im familiengeführten<br />

Berghotel Sonnenklause.<br />

Endlose Möglichkeiten für einen aktiven, als<br />

auch entspannten Urlaub, inmitten intakter<br />

Natur, erwarten Sie bei uns.<br />

DER GESCHMACK DER NATUR<br />

Wir legen sehr viel Wert auf regionale<br />

Produkte als Grundlage unserer Küche. Die<br />

von uns liebevoll angebauten Kräuter aus<br />

dem eigenen Garten, sowie die Wiederentdeckung<br />

gesammelter Wildkräuter, dient<br />

uns als Basis für raffinierte Gerichte mit viel<br />

Aroma und intensivem Geschmack.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Freitag - Dienstag von 11:00 - 22:00 Uhr<br />

Mittwoch & Donnerstag<br />

Ruhe- & Kräutertag<br />

ganztags kleine Karte, hausgemachte<br />

Kuchen und Kaffee<br />

Küche abends: nach telefonischer<br />

Reservierung<br />

lerweise sind sie darüber hinaus wasserdicht.<br />

Bevor man sich auf Tour begibt,<br />

sollte man die neuen Schuhe unbedingt<br />

einlaufen. Wenn man dann noch geeignete<br />

Wandersocken anzieht, sollten die Blasen<br />

eigentlich keine Chance mehr haben.<br />

Für alle Fälle empfiehlt es sich aber trotzdem,<br />

ein Blasenpflaster sowie auch ein<br />

kleines Erste-Hilfe-Set einzustecken.<br />

Rauf auf den Rücken<br />

Was nun noch benötigt wird, ist ein passender<br />

Rucksack. Er sollte der Tour entsprechend<br />

gewählt und richtig eingestellt<br />

werden sowie gepolstert sein. Ratsam ist es<br />

außerdem, ihn nach einem sinnvollen<br />

Prinzip zu packen: Kleine Sachen kommen<br />

wandern & genießen<br />

in die Deckeltasche, die schwersten werden<br />

nah am Tragesystem am Rücken platziert<br />

und die leichteren Dinge drumherum –<br />

insgesamt sollte das Gewicht gleichmäßig<br />

aufgeteilt sein. Damit das Trinken auf Tour<br />

leichter fällt, kann man sich, wenn man<br />

möchte, einen Rucksack mit integriertem<br />

Trinksystem beschaffen. Und wer will, kann<br />

sich, um sich das Gehen zu erleichtern,<br />

noch mit einem Paar geeigneter Wanderstöcke<br />

ausstatten.<br />

Zum Schluss sei noch angemerkt, dass<br />

bei jeglicher Planung sowie unterwegs ein<br />

gesunder Menschenverstand, Eigenverantwortung<br />

und umsichtiges Handeln<br />

nie fehlen dürfen – damit wunderbaren<br />

Stunden in der Natur nichts im Wege<br />

steht. <br />

Lisa Hartmann<br />

natur<br />

pur.<br />

Hinang 48 | 87527 Sonthofen | GERMANY<br />

T. +49 (0) 83 21-36 14 | M. info@sonnenklause.de<br />

SONNENKLAUSE.DE


<strong>Wandern</strong><br />

Wege durch eine besondere Landschaft<br />

Auf in<br />

magische Moore!<br />

Moore sind nicht nur besonders reizvolle Landschaften, sondern spielen auch<br />

eine wichtige Rolle für Flora und Fauna sowie im Hochwasser- und Klimaschutz.<br />

Es lohnt sich, diese spannenden Gebiete zu erkunden und zahlreiche<br />

Wanderwege locken Besucher wie Einheimische gleichermaßen. Wir nehmen<br />

Sie mit auf einen Streifzug durch einige magische Moore des Allgäus.<br />

32<br />

wandern & genießen


Das Eingangsportal<br />

zum Seemoos begrüßt<br />

die Besucher<br />

Moosaikreich:<br />

Start: Ortsmitte Oy<br />

Länge & Dauer: 12,2 km, ca. 3,5 Std.<br />

Höhendifferenz: 209 Höhenmeter<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Mittelberg<br />

Fotos: Georg Frehner, Klaus Heinze, Ernst Fesseler/Isny Marketing GmbH, Lars Schmucker/Isny Marketing GmbH, Projektbüro Allgäuer Moorallianz<br />

Moorlandschaften gibt es in der<br />

Region zuhauf, viele der Allgäuer<br />

Feuchtgebiete sind auf<br />

sicheren Wegen leicht begehbar und werden<br />

attraktiv präsentiert. Auf den Touren<br />

lässt sich allerlei entdecken und auf zum<br />

Teil spielerische und kreative Weise wird<br />

einem Wissen über diese besondere Art<br />

der Landschaft vermittelt. Auch die Allgäuer<br />

Moorallianz hat zusammen mit den<br />

Gemeinden verschiedene Erlebniswege<br />

durchs Moos in insgesamt fünf Wandergebieten<br />

ins Leben gerufen. Der Zweckverband<br />

setzt sich für den Fortbestand und<br />

die Renaturierung der Moore in der Region<br />

ein und hat das Anliegen, diese für alle<br />

Interessierten zugänglich zu machen.<br />

Schwarzenberg<br />

Oy<br />

Von Moor zu Moor<br />

Einer der Wege führt durch das »Moosaikreich«<br />

in der Nähe von Oy-Mittelberg im<br />

Oberallgäu. Bei dieser Wanderung kann<br />

man nicht nur schöne Ausblicke in die<br />

Berge genießen, sondern gleich in mehrere<br />

Moorlandschaften eintauchen: Von Oy<br />

spaziert man zunächst an den Schwarzenberger<br />

Weiher, wo ein bronzenes Landschaftsmodell<br />

des Künstlers Robert Liebenstein<br />

bestaunt und erkundet werden<br />

kann. Besonders das Ertasten steht bei<br />

dieser Station, die in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem damaligen Blindenbeauftragten<br />

des Bezirks Schwaben konzipiert<br />

wurde, im Vordergrund. Durch die implementierte<br />

Brailleschrift der Legende<br />

des Landschaftsmodells ist dieses auch für<br />

sehbehinderte Menschen vollumfänglich<br />

erlebbar. Tastend und/oder betrachtend<br />

nähert man sich hier also dem Thema<br />

»Moor« und der Landschaft, die sich vor<br />

einem ausbreitet und deren Aussehen durch<br />

die Eiszeit geformt wurde – See, Verlandungsbereich,<br />

Wälder, Hügel und Wiesen<br />

wollen entdeckt werden. Wer möchte, kühlt<br />

sich danach im Weiher ab und stärkt sich<br />

am Kiosk bei herzhaften Speisen oder<br />

einem leckeren Eis.<br />

Über Unterschwarzenberg führt der Weg<br />

dann weiter ins Seemoos. Das Hochmoor<br />

beeindruckt mit einer vielfältigen Tier- und<br />

Pflanzenwelt und ist einer der Erfolge der<br />

Allgäuer Moorallianz: Auf Schautafeln<br />

erfährt man mehr zur Geschichte des <br />

wandern & genießen<br />

33


<strong>Wandern</strong><br />

Oben: Im Seeger<br />

Moorbahnhof erfährt<br />

man allerhand über<br />

die Allgäuer<br />

Feuchtgebiete<br />

Rechts: Einem<br />

gefalteten Schwan<br />

begegnet man auf<br />

dem Moorigami-<br />

Wanderweg der<br />

Allgäuer Moorallianz<br />

Moorigami:<br />

Start: Bahnhof Seeg<br />

Länge & Dauer: 13,2 km, 3 Std.<br />

Höhendifferenz: 109 Höhenmeter<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Eine zweite Wanderung der Allgäuer Moorallianz<br />

trägt den schön klingenden Namen<br />

»Moorigami« und führt auf Wirtschaftswegen<br />

und Pfaden durch idyllische Moorund<br />

Seenlandschaften bei Seeg im Ostallgäu.<br />

Inspiriert vom Aussehen einer<br />

zusammengefalteten Wanderkarte wurden<br />

hier Informationsstationen mit unterschiedlichen<br />

Motiven wie beim japanischen<br />

Origami gestaltet und in der Landschaft<br />

platziert – »Moorigami« eben. Start ist am<br />

Seeger Moorbahnhof, wo man von Infotafeln,<br />

Karten und Flyern zum Thema<br />

empfangen wird. Von dort wandert man<br />

zur St.-Ulrich-Kirche, in deren Nähe einem<br />

ein Schwan über den Weg läuft, allerdings<br />

kein echter, sondern einer, der aussieht wie<br />

ein gefalteter Papiervogel. Gleich neben<br />

der Station befindet sich ein Fernrohr, das<br />

einem Weitblicke in die Vogelwelt der<br />

Seeger Seen garantiert.<br />

Um die Seen herum läuft man durch Seeweiler<br />

bis zum Luimooser Weiher. Dort<br />

bekommt man dann an einem Moorigami-Boot<br />

den Unterschied zwischen dunklem<br />

Moor- und klarem Quellwasser erklärt.<br />

Der Weg führt einen weiter zum Schwaltenweiher,<br />

wo man ein herrliches Bergpanorama<br />

genießen kann. Hier steht eine<br />

weitere Station: Die »gefaltete« Biene gibt<br />

Aufschluss über diverse Arten von blütenreichen<br />

Wiesen, die man auch gleich in<br />

natura begutachten kann – die Streuwiesen<br />

am Schwaltenweiher bieten einen anderen<br />

Anblick als die grünen Wirtschaftswiesen<br />

der Umgebung. Voll mit neuem Wissen<br />

und interessanten Eindrücken macht an<br />

sich schließlich über Seeleuten auf den<br />

Rückweg nach Seeg.<br />

Schwaltenweiher<br />

Seeg<br />

Feuchtgebiets und darüber, wie es mit viel<br />

Engagement wieder in seinen naturnahen<br />

Zustand zurückgeführt wurde. Auf einem<br />

Hackschnitzel-Pfad läuft man zu einer<br />

Torfstichkante und anschließend zu einer<br />

Panoramaplattform, die nicht nur tolle<br />

Aussichten ins Moor garantiert, sondern<br />

auf der auch Wissenswertes zur Flora und<br />

Fauna vermittelt wird. Spaziert man vom<br />

Seemoos aus weiter, warten im weiteren<br />

Verlauf der Wanderung noch mehr mystische<br />

Landschaften auf einen, denn über<br />

ein weiteres Moorgebiet, das Oyer Moos,<br />

geht der Weg nach Oy zurück.<br />

Gefaltete Informationen<br />

Moorvielfalt rund um Isny<br />

Wagen wir nun einen Sprung ins benachbarte<br />

Bundesland – nämlich nach Isny im<br />

württembergischen Allgäu. Dort wird<br />

Natur- und Landschaftsschutz großgeschrieben,<br />

nahezu 70 Prozent der Gesamtfläche<br />

der Stadt stehen unter selbigem.<br />

Moore kann man gleich mehrere rund um<br />

Isny erkunden – unterschiedliche Wege<br />

führen durch wunderschöne Landschaften,<br />

in denen sich ein enormer Reichtum an<br />

Pflanzen und Tieren findet. Wer einen<br />

Besuch der Stadt möglichst eng mit einem<br />

Erlebnis im Moos verknüpfen möchte, der<br />

kann erst durch Isnys Straßen spazieren<br />

und von dort direkt weiter ins ex trem<br />

stadtnahe, moorreiche Naturschutzgebiet<br />

Schächele laufen, wo die Isnyer Ach ihren<br />

Ursprung hat.<br />

34 wandern & genießen


Eine Plattform bietet<br />

schöne Aussichten auf<br />

das Naturschutzgebiet<br />

Bodenmöser<br />

Isny:<br />

Start: Parkplatz beim Haldenhof,<br />

westlich Isny-Neutrauchburg<br />

Länge & Dauer: 5,9 km, 1,5 Std.<br />

Höhendifferenz: ca. 20 Höhenmeter<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Ein klein bisschen weiter weg, aber immer<br />

noch sehr nah an der Stadt befindet sich<br />

in Isnys Westen das Naturschutzgebiet<br />

Bodenmöser. Es besteht aus 31 Feuchtgebieten<br />

und gilt damit als einer der ausgedehntesten<br />

Moorkomplexe im Süden<br />

Deutschlands. Man kann auf mehreren<br />

Routen durch die Bodenmöser spazieren<br />

und dabei unter anderem Niedermoorwiesen<br />

und bewaldete Niedermoorbereiche<br />

bestaunen. Seltene Tier- und Pflanzenarten<br />

sind hier zuhause. Vom Nieder- ins<br />

Hochmoor geht es, wenn man sich aufmacht<br />

ins Taufach-Fetzach-Moos im Norden von<br />

Isny. Dessen Besonderheit sind zwei Urseen<br />

wandern & genießen<br />

Isny<br />

und ein Torfstich, an dem man sehen kann,<br />

wie sich nach dem Ende des Torfabbaus<br />

ein neues Hochmoor bildet. Auf dem Weg<br />

hin zum Moor bekommt man Informationen<br />

zu dessen Entstehung, zur Landschaftsgeschichte<br />

und zu Charakteristika der<br />

Urseen präsentiert.<br />

Und damit ist Isnys Vielfalt an Sumpfgebieten<br />

immer noch nicht erschöpft: Auch<br />

der Bleicher Weiher im Süden der Stadt,<br />

der im Mittelalter für den Hochwasserschutz<br />

Isnys verwendet wurde, ist von<br />

Moorlandschaft umgeben. Ein barrierefreier<br />

Erlebnisweg, der auch am Biesenweiher<br />

vorbeiführt, lädt Gäste und Einheimische<br />

ein und bietet an verschiedenen<br />

Stationen auf kreative Weise allerlei Informationen<br />

zum Thema »Wasser«; von Stegen<br />

über die Weiher und das Moor kann man<br />

Flora und Fauna bewundern. Insgesamt<br />

hat Isny also viele Ausflugsvarianten ins<br />

Moos zu bieten – und wer die Moore nicht<br />

allein erkunden möchte, der kann sich im<br />

Rahmen der Isnyer Veranstaltungsreihe<br />

NaturSommer einer geführten Wanderung<br />

anschließen, bei der man Interessantes<br />

über die Feuchtgebiete erfährt.<br />

Zu Besuch bei der Riednelke<br />

Abschließend geht es ins Unterallgäu, hier<br />

lohnt sich ein Besuch des Benninger Rieds<br />

südöstlich von Memmingen. Durch das<br />

Feuchtgebiet selbst führen keine Wanderwege,<br />

es lockt aber mit einem ansprechenden<br />

Informationszentrum – eine geeignete<br />

Moorvariante also für alle, die nicht so<br />

gut zu Fuß sind. Vom Parkplatz beim<br />

Kapellenweg in Benningen sind es nur<br />

noch wenige hundert Meter bis zu einem<br />

interessanten Museum am Rande des <br />

35


<strong>Wandern</strong><br />

Museum, Riedkapelle<br />

und Kräutergarten erwarten die<br />

Besucher beim Benninger Ried<br />

Rieds, in dem die Besucher viel Wissenswertes<br />

über das Benninger Kalkquellmoor<br />

(beziehungsweise Kalkquellsumpf) erfahren,<br />

das mit seinen 22 Hektar als das<br />

größte zusammenhängende Quellgebiet<br />

in Bayern gilt und dessen Kernbereich<br />

unter Naturschutz steht. Infotafeln erzählen<br />

von der Entstehung des Rieds, seinen<br />

Besonderheiten, von Maßnahmen, die zu<br />

seinem Schutz getroffen werden, und vielem<br />

mehr. In großen Vitrinen wird die<br />

einmalige Tier- und Pflanzenwelt des<br />

Sumpfgebiets gezeigt – und die kann sich<br />

sehen lassen, denn sie umfasst nicht nur<br />

über 90 gefährdete oder vom Aussterben<br />

bedrohte Arten, sondern auch eine richtige<br />

Rarität: Die rosa blühende Purpurgrasnelke,<br />

auch Riednelke genannt, wächst<br />

weltweit nur in diesem Allgäuer Moorgebiet.<br />

Betrachten kann man die seltene<br />

Pflanze natürlich auch live und in Farbe.<br />

Sie blüht von Mai bis Oktober und kann<br />

von einer Beobachtungsplattform aus bewundert<br />

werden, die sich unweit des Museums<br />

befindet und einen guten Blick auf<br />

Flora und Fauna bietet.<br />

Für Kinder gibt es im Außenbereich des<br />

Infozentrums außerdem einen Themenpark,<br />

in dem sie Spannendes wie zum<br />

Beispiel einen Eichhörnchenkobel oder<br />

ein Wildbienenhotel entdecken können;<br />

Erwachsene haben die Möglichkeit sich in<br />

einem Kräutergarten die Beine zu vertreten<br />

und dabei um die 50 Kräuter kennenzulernen.<br />

Die denkmalgeschützte Riedkapelle<br />

»Zum hochwürdigen Gut« neben<br />

dem Museum lädt zu einer besinnlichen<br />

Einkehr ein, im Museums-Café kann man<br />

sich stärken.<br />

Wer den Besuch des Benninger Rieds doch<br />

mit einer Wanderung verbinden möchte,<br />

der kann sich von Memmingen aus zu Fuß<br />

auf den Weg dorthin machen. Eine circa<br />

zweieinhalb Kilometer lange Strecke, die<br />

östlich vom Ried entlang geht, führt zum<br />

Infozentrum. Unterwegs kommt man an<br />

zwei Stehlen vorbei, auf denen man noch<br />

mehr Interessantes unter anderem über<br />

die ehemalige Riedmühle, die Benninger<br />

Riedkapelle und die historische sowie<br />

aktuelle Wasserversorgung erfährt.<br />

Benningen<br />

Memmingen<br />

Und wem die vielen Wandermöglichkeiten<br />

in die Allgäuer Moore immer noch nicht<br />

genug sind, der kann auf den sogenannten<br />

Allgäuer eMOORtionen-Höfen seinen<br />

gesamten Urlaub unter dem Motto »Feuchtgebiete«<br />

verbringen: Die Bauernhöfe bieten<br />

ihren Gästen einen Aufenthalt garniert<br />

mit zahlreichen Moorerlebnissen vom<br />

Malen mit Mooressenzen bis hin zu Sagenabenden<br />

an. Eins ist auf jeden Fall sicher:<br />

Es lohnt sich, sich aufzumachen in die<br />

magischen Moore des Allgäus!<br />

<br />

Lisa Hartmann<br />

Benninger Ried:<br />

Start: Freibad, Memmingen<br />

Länge & Dauer: ca. 5 km, ca. 1,5 Std.<br />

Höhendifferenz: ca. 10 Höhenmeter<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Die schöne Riednelke<br />

wächst nur im<br />

Benninger Ried<br />

Gemeinsam unterwegs!:<br />

Infos zu geführten Moorwanderungen<br />

im Allgäu gibt es unter anderem auf:<br />

www.moorwelten-allgaeu.de<br />

www.isny.de<br />

www.benninger-ried.de<br />

www.naturvielfalt-westallgaeu.de<br />

www.pfronten.de<br />

www.fuessen.de<br />

36 wandern & genießen


Geniessen<br />

Westallgäuer Wanderwochen<br />

25.09. bis 08.10.<strong>2023</strong><br />

Geführte Wanderungen<br />

Mit den Westallgäuer Wanderwochen laden die Orte Scheidegg, Oberreute und Weiler dazu ein,<br />

ihren Trilogieraum „Wasserreiche“ zu entdecken. Hier haben Gletscher ein wahres Wunderland hinterlassen:<br />

Tiefe Schluchten, schroffe Klammen, faszinierende Wasserfälle und dunkle Moorseen.<br />

Besuchen Sie im Rahmen der Westallgäuer Wanderwochen bei vielfältigen geführten und<br />

kulinarischen Wanderungen die Voralpenlandschaft bis zum Bodensee.<br />

Das ausführliche Programm gibt es unter ...<br />

www.westallgaeu.de und bei den beteiligten Gemeinden.<br />

Tourist-Information<br />

Weiler-Simmerberg<br />

Gästeamt<br />

Oberreute<br />

Scheidegg<br />

Tourismus<br />

Hauptstraße 14<br />

88171 Weiler im Allgäu<br />

Tel. +49 8387 39150<br />

info@weiler-tourismus.de<br />

www.weiler-simmerberg.de<br />

Hauptstraße 34<br />

88179 Oberreute<br />

Tel. +49 8387 1233<br />

info@oberreute.de<br />

www.oberreute.de<br />

Rathausplatz 8<br />

88175 Scheidegg im Allgäu<br />

Tel. +49 8381 89422-33<br />

info@scheidegg.de<br />

www.scheidegg.de<br />

wandern & genießen<br />

37


Geniessen<br />

Die Fischzucht Simon<br />

ist gut zu erreichen.<br />

Sie liegt direkt an der<br />

B16 von Mindelheim<br />

nach Pfaffenhausen<br />

Forellenzucht Simon<br />

Oh Fisch,<br />

so frisch!<br />

Darf’s mal wieder Fisch sein? Obwohl die Wassertiere im Allgäu nicht<br />

so oft auf dem Teller landen wie in maritimen Gefilden, lohnt es sich doch,<br />

auch die hiesigen zu probieren. Erwerben kann man frischen Fisch<br />

zum Beispiel bei der Forellenzucht Simon aus Hausen im Unterallgäu.<br />

Hier werden Forellen und Saiblinge vom Ei bis zum Speisefisch gezüchtet.<br />

Für Familie Simon aus Hausen, einem<br />

Ortsteil von Salgen im Unterallgäu,<br />

gehören Fische schon lange zum<br />

Leben dazu. Denn bereits 1964 gründete<br />

Alois Simon, der eigentlich Bäcker war,<br />

die Fischzucht. Er führte den Betrieb nur<br />

als Hobby zum Nebenerwerb, aber dennoch<br />

mit Leidenschaft. Und die war offensichtlich<br />

ansteckend – denn Sohn Walter war<br />

so von der Sache begeistert, dass er Fischwirt<br />

lernte und den Betrieb übernahm.<br />

Heute betreibt er die Fischzucht mit Ehefrau<br />

Birgit und Sohn Daniel, der ebenfalls<br />

Fischwirt ist; tatkräftig unterstützt werden<br />

die drei von Walter Simons Schwester<br />

Annemarie Hampp und deren Mann Franz.<br />

Von Becken zu Becken<br />

Der Familienbetrieb wird mittlerweile<br />

hauptberuflich geführt – und noch immer<br />

sind alle mit viel Engagement bei der Sache.<br />

Regenbogen- und Bachforellen sowie Saiblinge<br />

werden bei den Simons gezüchtet,<br />

insgesamt tummeln sich über 100.000<br />

Tiere in den Becken. Und sie verbringen<br />

tatsächlich ihr ganzes Leben dort. Denn<br />

hier in Hausen werden die Forellen und<br />

Saiblinge vom Ei bis zum fertigen Speisefisch<br />

aufgezogen. »Darüber definieren wir<br />

uns – dass wir nicht woanders zu- und dann<br />

wieder verkaufen, sondern den Fisch vom<br />

Ei weg züchten«, sagt Daniel Simon. »Auch<br />

wenn die Aufzucht keine einfache Aufgabe<br />

ist …« Zwei- bis dreimal im Jahr werden<br />

Fischeier unter anderem aus Frankreich<br />

38 wandern & genießen


Fotos: Resi Argentur, Felix Baab Photography, Florian Raab, Walter Simon, Lisa Hartmann<br />

In speziellen Becken<br />

im Bruthaus werden<br />

die ganz kleinen<br />

Fischlein aufgezogen<br />

Bis zu drei Jahre<br />

verbringt der einzelne<br />

Fisch bei den Simons.<br />

Hier hat Fischwirt<br />

Daniel einen frischen<br />

Fang getätigt<br />

oder Dänemark gekauft, aus denen dann<br />

viele kleine Schwimmmeister schlüpfen.<br />

Sie verbringen die nächsten drei bis vier<br />

Monate in künstlichen Becken im Bruthaus<br />

des Betriebs, bevor sie, wenn sie ein Gewicht<br />

von mindestens fünf Gramm erreicht haben,<br />

hinaus in den ersten der insgesamt 23 Erdteiche<br />

kommen, die man auf dem Gelände<br />

der Simons bestaunen kann.<br />

Das Wasser in den Außenbecken stammt<br />

von einer Quelle, die nur wenige Hundert<br />

Meter vom Anwesen entfernt entspringt.<br />

»Das ist eine weitere Besonderheit unserer<br />

Fischzucht, dass wir unser eigenes, ganz<br />

sauberes Wasser haben«, sagt Birgit Simon.<br />

Es wird in den ersten Teich eingebracht<br />

und von dort über ein Rohrleitungssystem<br />

von Becken zu Becken weitergeleitet. So<br />

steht das Wasser nie still. Am Ende seiner<br />

Reise wird es gefiltert und abgeleitet.<br />

Auch die Fische selbst wandern von Teich<br />

zu Teich. »Die kleinsten Fische kommen<br />

wandern & genießen<br />

in das Becken mit dem frischsten Wasser«,<br />

erklärt Daniel Simon, »denn sie sind am<br />

empfindlichsten.« Wachsen die Tiere,<br />

werden sie per Hand herausgefischt und<br />

in den nächsten, größeren Teich eingesetzt,<br />

denn sie brauchen nun mehr Platz und<br />

kommen mittlerweile auch mit trüberem<br />

Wasser zurecht. In einigen Becken finden<br />

sich Belüfter, die das Wasser mit Sauerstoff<br />

anreichern, sowie Geräte, die für zusätzliche<br />

Strömung im Wasser sorgen. »So<br />

können die Fische zum Beispiel gegen den<br />

Strom schwimmen, was gut für ihre Muskulatur<br />

ist«, erklärt der Fischwirt. Oberhalb<br />

der Wasseroberfläche produziert das Gerät<br />

Fontänen, die sehr hübsch anzusehen<br />

sind. Genauso wie die Hunderten von<br />

kleinen Wellen, die auf der Wasseroberfläche<br />

entstehen, wenn die Fischfütterung<br />

ansteht und zahlreiche zappelnde Wassertiere<br />

wie der Blitz zur Oberfläche schwimmen,<br />

um einen Bissen zu ergattern.<br />

Feine Speise<br />

Früher haben die Simons hauptsächlich<br />

Besatzfische an Fischereivereine oder -genossenschaften<br />

verkauft sowie für Gewässer-<br />

und Bachwasserbesatz gesorgt.<br />

Auch heute ist das noch ein Teil ihres<br />

Geschäfts. Aber immer mehr hat in den<br />

letzten Jahren der Verkauf von Speisefisch<br />

zugenommen. »Vor 15 bis 20 Jahren war<br />

die Nachfrage nach Speisefisch zwar auch<br />

da, aber noch nicht so hoch«, berichtet<br />

Daniel Simon. Doch das hat sich geändert.<br />

Vor 26 Jahren eröffneten die Simons deshalb<br />

auch einen eigenen Hofladen direkt<br />

auf dem Gelände der Fischzucht. Er hat<br />

immer mittwochs bis samstags von acht<br />

bis zwölf Uhr geöffnet und in den Vitrinen<br />

wird Fisch in den verschiedensten Variationen<br />

angeboten: frisch, geräuchert, filetiert,<br />

als Matjes oder in Form von Fischfrikadellen<br />

… im Sommer gibt es ihn <br />

39


Geniessen<br />

sogar direkt fertig gewürzt zum Grillen.<br />

Wer will, kann den Fisch aber auch einfach<br />

»rund« kaufen, das heißt tot, ohne<br />

dass er weiterbearbeitet wurde, und ihn<br />

dann selbst zuhause nach eigenem Gusto<br />

zubereiten.<br />

Geschlachtet werden die Forellen und<br />

Saiblinge von Mittwoch bis Samstag täglich<br />

beziehungsweise nach Bedarf und<br />

Am Forell-o-mat<br />

kann man täglich<br />

rund um die Uhr<br />

einkaufen. Mittlerweile<br />

gibt es sogar<br />

zwei der Geräte<br />

In der Hausener<br />

Fischzucht wird<br />

alles von Hand<br />

gemacht. Hier ist<br />

Daniel Simon bei der<br />

Arbeit zu sehen<br />

Zweimal die Woche<br />

wird geräuchert.<br />

An Gerüsten<br />

aufgehängt kommt<br />

der Fisch in den Ofen<br />

Nachfrage der Kundschaft, so ist die Frische<br />

der Produkte immer garantiert. Montags<br />

und dienstags wird geräuchert. »Räuchern<br />

und Schlachten muss entweder zeitlich<br />

oder räumlich getrennt werden«, erklärt<br />

Birgit Simon. »Deshalb teile ich die Aufgaben<br />

auf die verschiedenen Tage der<br />

Woche auf.« Bevor der Fisch in den Räucherofen<br />

wandert, wird er für 24 Stunden<br />

in Salzwasser eingelegt, anschließend in<br />

mehreren Reihen an einem Gerüst aufgehängt<br />

und erst dann geht es für ihn in<br />

die Hitze – bei 80 Grad werden die Tiere<br />

zwei Stunden lang geräuchert. Möchte die<br />

Kundschaft gern Räucherfilet, wird dieses<br />

anschließend zubereitet und noch einmal<br />

eine Nacht im Kühlschrank gelagert. Am<br />

nächsten Tag wird es dann, je nach Bedarf,<br />

mit oder ohne Haut eingepackt. Auch das<br />

Verpacken wird von den Simons selbst<br />

erledigt. »Vom Eieinkauf bis hin zum fertigen<br />

Fisch in der vakuumierten Verpackung<br />

ist bei uns alles Handarbeit«, ist Birgit<br />

Simon stolz.<br />

Fischverkauf 24/7<br />

Kaufen kann man die fertigen Produkte<br />

nicht nur im Hofladen, sondern auch aus<br />

dem sogenannten Forell-o-mat. Der Direktvermarktungsautomat<br />

steht in einem<br />

Häuschen links vor der Einfahrt zum<br />

eigentlichen Gelände der Fischzucht und<br />

ist eine echte Besonderheit. »Meines Wissens<br />

nach ist unser Forell-o-mat der erste<br />

seiner Art in Bayern, ja sogar in ganz<br />

Deutschland«, erzählt Birgit Simon. »Die<br />

Verkaufsautomaten mit Eiern, Käse und<br />

ähnlichem gab es zwar bereits in der Region,<br />

aber wir waren dann die ersten, die<br />

einen Automaten aufgestellt haben, der<br />

ausschließlich mit Fisch bestückt ist.«<br />

Von der Idee bis zur Inbetriebnahme des<br />

Gerätes dauerte es etwa ein Jahr, denn die<br />

Simons mussten erst einmal geeignete<br />

Verpackungen für ihren Fisch finden, in<br />

denen das Produkt länger haltbar ist und<br />

die absolut dicht sind. 2018 war es dann<br />

so weit – der Forell-o-mat wurde, geschützt<br />

von einem kleinen Häuschen drumherum,<br />

installiert und ist seitdem ein voller Erfolg.<br />

»Er ist unser bester Mitarbeiter«, lacht<br />

Birgit Simon. Im Schnitt kommen täglich<br />

20 Kunden vorbei. »Vor allem am Wochenende<br />

und bei schönem Wetter sieht man<br />

viele Kunden am Automaten. Es ist einfach<br />

praktisch, dass man locker vorbeifahren<br />

kann, wenn man eh gerade unterwegs ist«,<br />

sagt Daniel Simon. Beim Forell-o-maten<br />

kann man rund um die Uhr einkaufen,<br />

die ganze Woche lang. Die Leute, die zum<br />

Automaten und in den Hofladen kommen,<br />

machen sich zum Teil auch von weiter weg<br />

auf den Weg zur Simon’schen Fischzucht.<br />

40 wandern & genießen


»Bei den Autonummern sind Augsburger,<br />

Neu-Ulmer oder Kaufbeurer dabei«, sagt<br />

Birgit Simon. »Denn es gibt in der Region<br />

gar nicht mehr allzu viele Orte, an denen<br />

man frischen Fisch kaufen kann.« Die<br />

Simons haben sich hier offensichtlich einen<br />

Namen gemacht.<br />

Das sind gute Voraussetzungen für Sohn<br />

Daniel. Denn der möchte die Fischzucht<br />

einmal übernehmen. Sein Ziel ist, sie zunächst<br />

so weiterzuführen, wie sie jetzt ist.<br />

»Aber klar, es gibt immer etwas zu optimieren<br />

oder Dinge, an die man sich anpassen<br />

muss«, weiß er. An das Wetter zum<br />

Beispiel, denn der Klimawandel sorgt<br />

dafür, dass es immer weniger Wasser gibt<br />

– eine Gegebenheit, für die sich die Fischzucht<br />

in Zukunft Lösungen überlegen<br />

muss. Doch Daniel Simon will diese Lösungen<br />

auf jeden Fall finden – denn gemeinsam<br />

mit seinen Eltern möchte er<br />

dafür sorgen, dass es in Hausen auch<br />

weiterhin leckeren, regionalen Fisch zu<br />

kaufen gibt. <br />

Lisa Hartmann<br />

Gebratene Forelle<br />

(für 4 Personen):<br />

Zutaten:<br />

4 Regenbogenforellen<br />

1 EL Zitronensaft<br />

ca. 2 EL Weizenmehl<br />

3 EL Pflanzenöl<br />

30 g Butter<br />

4 Zweige Rosmarin<br />

1 Bund Petersilie<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Zunächst werden die Forellen unter kaltem Wasser gewaschen und dann trocken<br />

getupft. Im Anschluss die Fische innen mit Zitronensaft bestreichen sowie innen und<br />

außen mit Salz und Pfeffer würzen. Nun Rosmarin und Petersilie waschen und<br />

trocknen, dann je einen Zweig Rosmarin und dazu einige Blätter Petersilie in jeweils<br />

eine Forelle legen. Die so präparierten Fische anschließend in Mehl wälzen; überschüssiges<br />

Mehl abklopfen. Öl und Butter in einer Pfanne heiß machen und die Forellen<br />

darin etwa fünf bis zehn Minuten je Seite braten. Wenn man den Fisch immer<br />

wieder mit etwas Bratfett beträufelt, erhält er eine feine, braune Kruste. Die Forellen<br />

aus der Pfanne nehmen und beispielsweise mit Salzkartoffeln oder Salat servieren.<br />

Anzeige<br />

wandern & genießen<br />

41


Advertorial<br />

Foto: Marc Brugger<br />

Foto: Glückswege Allgäu<br />

Gesund wandern und<br />

regional genießen<br />

Seen, Flüsse und Moore, Wälder und Wiesen: Die reizvolle<br />

Landschaft des Unterallgäus begeisterte schon Sebastian<br />

Kneipp, der hier vor über 120 Jahren seine weltbekannte<br />

Kaltwassertherapie entwickelte, die Körper, Geist und<br />

Seele in Einklang bringt und neues Wohlbefinden schafft.<br />

13 Wege zum Glück<br />

Wer die Lehre des Wasserdoktors<br />

aktiv erleben will, der begibt sich<br />

am besten in den Erlebnisraum der<br />

Foto: Glückswege Allgäu<br />

Glückswege, wo man den Alltag<br />

hinter sich lassen und neue Kraft<br />

schöpfen kann. Zwischen Bad Grönenbach,<br />

Memmingen und Bad<br />

Wörishofen liegen 13 Wege, die<br />

zu besonderen Plätzen führen und<br />

den Wanderer persönliche Glücksmomente<br />

finden lassen.<br />

Unterwegs kommt man an vielen<br />

Stellen mit dem weltbekannten<br />

Pfarrer und seiner Lehre in Berührung.<br />

»Gesundheit bekommt<br />

man nicht im Handel, sondern<br />

durch den Lebenswandel«, sagte<br />

Kneipp einst. Er erkannte, dass der<br />

Mensch, seine Lebensgewohnheiten<br />

und seine natürliche Umwelt<br />

als Einheit anzusehen sind. Und er<br />

erkannte, dass zum Gesundsein<br />

mehr gehört als nur das Nicht-<br />

Kranksein. Als der frühere Priester<br />

aus Bayerisch-Schwaben 1849<br />

an Tuberkulose erkrankte und die


Advertorial<br />

Ärzte ihn bereits aufgegeben hatte,<br />

begann er, in der Donau zu baden<br />

und kurierte sich so selbst. Bis<br />

heute gilt die Kneippsche Lehre als<br />

wahre Gesundheitsvorsorge.<br />

Doch auf den 13 Glückswegen, die<br />

zu jeder Jahreszeit echtes Wanderglück<br />

versprechen, lernt man nicht<br />

nur mehr über die Kaltwassertherapie:<br />

Man lernt auch die eine oder<br />

andere gemeindliche Besonderheit<br />

kennen. Zudem ist der Erlebnisraum<br />

Glückswege durch seine vielfältigen<br />

Erlebnisorte geprägt: Historische<br />

Bauten wie Burgen, Schlösser, Kirchen<br />

und Klöster sind Zeugen einer<br />

langen Geschichte der Region. Eine<br />

Vielzahl von Museen bewahrt wertvolle<br />

Raritäten.<br />

Diese beeindruckende Vielfalt der<br />

Glücksregion lockt Gäste immer<br />

und immer wieder, beispielsweise<br />

auf die Glücksmomente-Runde<br />

zwischen dem Markt Bad Grönenbach,<br />

dem Hohen Schloss und<br />

dem idyllischen Kornhofer Bänkle.<br />

Dieser Glücksweg führt den Wanderer<br />

zu stillen Plätzen im Wald und<br />

eröffnet freie Blicke in die Allgäuer<br />

Landschaft. Wie alle Glückswege<br />

lädt auch er dazu ein, sich selbst zu<br />

betrachten, durchzuatmen und seinen<br />

Blickwinkel zu erweitern.<br />

Kulinarik am Wegesrand<br />

Die 13 Glückswege laden aber nicht<br />

nur zum <strong>Wandern</strong> ein, sie regen<br />

auch zum <strong>Genießen</strong> an. Und wenn<br />

es um Genuss geht, dann führt an<br />

der Kulinarik kein Weg dran vorbei.<br />

Umso besser, dass der Landkreis<br />

Unterallgäu heuer erstmals die Allgäuer<br />

Genusstage veranstaltet.<br />

Vom 25. September bis zum 8. Oktober<br />

laden zahlreiche Gastronomen,<br />

Landwirte und handwerkliche<br />

Verarbeiter aus dem Ost- und Unterallgäu<br />

dazu ein, die Region von<br />

ihrer kulinarischen Seite zu entdecken<br />

– denn die hat weitaus mehr<br />

zu bieten als »nur« Kässpatzn und<br />

Weißwürste.<br />

Ob man sich in einem teilnehmenden<br />

Gasthaus ein schmackhaftes<br />

Gericht aus regionalen Zutaten<br />

Foto: Glückswege Allgäu<br />

Foto: Glückswege Allgäu<br />

schmecken lässt oder einen Blick<br />

hinter die Kulissen eines landwirtschaftlichen<br />

Betriebes werfen<br />

möchte – unter www.allgaeuergenusstage.de<br />

erfährt man alles,<br />

was an den Genusstagen geboten<br />

wird.<br />

Also worauf noch warten? Auf in<br />

den Erlebnisraum Glückswege,<br />

wo Bewegung in der Natur und regionale<br />

Kulinarik lockt – dazu hätte<br />

vermutlich auch Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp nicht »Nein« gesagt.<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Glückswegen und den Genusstagen<br />

unter:<br />

www.glueckswege-allgaeu.de<br />

www.allgaeuer-genusstage.de<br />

»Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für<br />

die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER)«.


Geniessen<br />

Von der Weinkellerei zur Brennerei<br />

Eine richtig gute<br />

Schnapsidee<br />

Die familiengeführte Allgäu-Brennerei in Sulzberg hat sich<br />

der Herstellung des puren Genusses verschrieben. Mit viel Liebe<br />

zum Produkt, der nötigen Geduld und kreativen Ideen fertigt das<br />

Unternehmen hochprozentige Köstlichkeiten, die sich Einheimische<br />

und Gäste nur allzu gerne die Kehle herunterlaufen lassen.<br />

44 wandern & genießen


Geniessen<br />

Fotos: Allgäu-Brennerei, Claudia Schöwe<br />

In den beiden<br />

modernen Brennereien<br />

entstehen die<br />

hochprozentigen<br />

Köstlichkeiten<br />

Gut versteckt im<br />

Keller lagern Rum<br />

und Whisky in alten<br />

Fässern<br />

Alte milde Birne, Himbeergeist,<br />

Erdbeer-Limes, Allgäuer Heuschnaps<br />

– sie alle sowie viele weitere<br />

Sorten finden sich hübsch aufgereiht<br />

in Regalen im Verkaufsraum der Brennerei.<br />

Einen weiten Weg bis dahin mussten<br />

sie nicht zurücklegen, denn produziert<br />

werden sie direkt vor Ort – genauer gesagt:<br />

nebenan.<br />

Dort stehen in einer kleinen Halle zwei<br />

moderne Kupferbrennereien, die für den<br />

Laien nahezu identisch aussehen – das<br />

sind sie aber nicht. »Die linke ist eine<br />

Geist-, die daneben eine Verschlussbrennerei«,<br />

weiß Barbara Günther, verantwortlich<br />

für das Marketing des Familienbetriebes<br />

und Frau des Geschäftsführers<br />

Stephan Günther.<br />

wandern & genießen<br />

Vom Obst zur Spirituose<br />

In der Verschlussbrennerei werden beispielsweise<br />

die Brände – etwa aus Birnen<br />

– hergestellt. Bis es allerdings so weit ist,<br />

dauert es: Zunächst wird das Obst zermust<br />

und eingemaischt. »Dann wird Hefe dazugegeben,<br />

die notwendig ist, um den Fruchtzucker<br />

in Alkohol umzuwandeln«, erklärt<br />

Barbara Günther. Wenn der Prozess nach<br />

ein paar Wochen abgeschlossen ist, dann<br />

geht es für die Flüssigkeit weiter zur Verschlussbrennerei,<br />

wo sie erhitzt und so der<br />

Alkohol herausdestilliert wird.<br />

Die Geistbrennerei wiederum kommt zum<br />

Einsatz, wenn aus zuckerarmen, aber geschmacksintensiven<br />

Früchten hochprozentige<br />

Köstlichkeiten hergestellt werden<br />

sollen. Dafür werden zum Beispiel Himbeeren<br />

für eine Weile in neutralen Alkohol<br />

eingelegt, bevor es ans Destillieren geht.<br />

So verschieden die Vorarbeiten sind, so<br />

gleich ist der Destillationsprozess, denn<br />

beide Brennereien verfügen über mehrere<br />

Böden, über denen jeweils eine Art Sieb<br />

liegt. Das sorgt dafür, dass es einzig die<br />

guten Stoffe nach oben schaffen, die schlechten<br />

bleiben hängen. »So haben wir am Ende<br />

nur das Herzstück und in der Flasche<br />

landet letztendlich nur das Allerbeste«,<br />

sagt Barbara Günther stolz.<br />

Die Anfänge in der Kellerei<br />

Die Qualität ihrer Produkte liegt der Familie<br />

schon seit über 100 Jahren am <br />

45


Geniessen<br />

Die dritte und<br />

vierte Generation des<br />

familiengeführten<br />

Betriebes (v. l.): Kurt,<br />

Barbara und Stephan<br />

Günther<br />

Herzen. Bereits im Jahr 1914 meldete Alfons<br />

Fischer, Urgroßvater des heutigen Geschäftsführers,<br />

in Kempten eine Firma zur »Heidelbeer-<br />

und Apfelweinkelterei und Herstellung<br />

von Spirituosen« an, um erlesene<br />

Liköre und Weine zu produzieren. Den<br />

Rebensaft bezog der gelernte Küfer- und<br />

Keltermeister zum Großteil aus der Pfalz.<br />

Heute schauen die Firmeninhaber, dass die<br />

Rohstoffe so regional wie möglich beschafft<br />

werden – beispielsweise aus den Obstanbaugebieten<br />

am Bodensee. »Im Allgäu<br />

ist es schwierig, hier ist es einfach zu kalt«,<br />

lacht Barbara Günther und erzählt weiter<br />

von der Unternehmensgeschichte. Im Laufe<br />

der Jahrzehnte und über die Generationen<br />

hinweg hat sich der Betrieb immer<br />

mehr zum Schnaps hin entwickelt. Seit<br />

2012 haben sie ihren Firmenstandort in<br />

Sulzberg, wo sie mittlerweile jährlich rund<br />

350.000 Liter an Spirituosen fertigen. Jeder<br />

einzelne davon gelangt nach dem Destillieren<br />

über Rohre in riesige Tanks im Keller.<br />

Erst, wenn diese voll sind, geht es für<br />

die Geiste, Brände und Liköre weiter in das<br />

Lager, wo sie abgefüllt werden.<br />

Schätze unter der Erde<br />

Aber im Untergeschoss der Brennerei, die<br />

seit ein paar Jahren klimaneutral ist, verbergen<br />

sich noch andere alkoholische<br />

Köstlichkeiten – und zwar in Fässern. Wer<br />

nun denkt, dass sich die Familie auf ihre<br />

Wurzeln besinnt und sich wieder dem<br />

Wein zugewandt hat, der irrt. Vielmehr<br />

lagern in den hölzernen Gefäßen Whisky<br />

und Rum, stellenweise schon seit Jahren.<br />

Laut Barbara Günther war ihr und ihrem<br />

Mann seit der Übernahme des Unternehmens<br />

klar, dass sie auch so etwas anbieten<br />

wollen: »Wir haben auch immer den Markt<br />

im Auge und schauen, welche Trends sich<br />

abzeichnen.« Das ist wichtig, denn Whisky<br />

muss beispielsweise mindestens drei Jahre<br />

reifen und somit muss man weit in die<br />

Zukunft planen, wenn man sich an solch<br />

ein Produkt herantraut.<br />

Doch sie hatten den richtigen Riecher,<br />

denn der Whisky kommt an – genau wie<br />

der Gin, den es schon seit mehreren Jahren<br />

zu kaufen gibt. Den gleichen Erfolg erhoffen<br />

sie sich auch für den Rum, der noch<br />

in den Fässern reift, aber heuer auf den<br />

Markt kommen soll und dann die Produktpalette<br />

um eine weitere flüssige Leckerei<br />

erweitert. Momentan umfasst das Sortiment<br />

der Allgäu-Brennerei rund 60 verschiedene<br />

Spirituosensorten, doch es wird<br />

immer an neuen Kreationen getüftelt.<br />

»Mein Mann ist Destillateurmeister und<br />

der kreative Kopf. Er entwickelt die Rezepturen<br />

und probiert wochenlang herum,<br />

bis es passt«, so Barbara Günther.<br />

Es darf probiert werden<br />

Wer selbst einmal probieren möchte – also<br />

nicht das Schnapsbrennen, sondern den<br />

Schnaps – der kann das direkt in der Allgäu-Brennerei<br />

tun: Im Laden hat jeder<br />

Besucher die Möglichkeit, die hochprozentigen<br />

Flüssigkeiten zu kosten. »Man<br />

muss bei uns nicht die Katze im Sack<br />

kaufen«, schmunzelt die Frau des Geschäftsführers.<br />

Die Verkostung der Liköre und Schnäpse<br />

ist auch fester Bestandteil der Führungen<br />

durch das Unternehmen. Bei ihnen kann<br />

man einen Blick hinter die Kulissen werfen<br />

und viel Interessantes über die Herstellung<br />

der edlen alkoholischen Tropfen<br />

lernen. Und wenn man all das Wissen<br />

aufgesaugt hat, kann man den feinen Geschmack<br />

eben dieser genießen.<br />

Doch der Verkaufsraum hat noch sehr viel<br />

mehr zu bieten als Dutzende unterschiedliche<br />

Sorten Hochprozentiges: Neben verschiedensten<br />

Dekoartikeln gibt es auch<br />

zahlreiche andere regionale Produkte wie<br />

beispielsweise Öle, Salze, Marmeladen und<br />

vieles Weitere zu kaufen.<br />

<br />

Claudia Schöwe<br />

46 wandern & genießen


Anzeigen<br />

Das Beste kommt zum<br />

Schluss: Nach einer<br />

Führung durch die<br />

heiligen Hallen gibt es<br />

die Gelegenheit, die<br />

Schnäpse zu verkosten<br />

und im liebevoll<br />

eingerichteten Laden<br />

zu erwerben<br />

GUNZESRIEDER<br />

KÄSE-KRÄUTER-SOMMER<br />

1. Juni bis 30. September<br />

Kräuter-Workshops<br />

Kräuter-Erholung<br />

Käse-Kräuter-Genuss<br />

geführte Wanderungen<br />

Rund um den Sulzberger See:<br />

Wer das <strong>Genießen</strong> der edlen Tropfen der Allgäu-Brennerei mit<br />

einer Wanderung ganz in der Nähe des Unternehmens verbinden<br />

möchte, der kann sich aufmachen, den Sulzberger See<br />

– der auch als Öschlesee bekannt ist – zu umrunden. Die gemütliche<br />

Tour verläuft eben und zum größten Teil direkt am<br />

Ufer entlang. Wenn es heiß ist, dann lohnt es sich, die Badesachen<br />

einzupacken und den Sprung ins kühle Nass zu wagen.<br />

Länge & Dauer: ca. 3,5 Kilometer, 1 Stunde<br />

Höhendifferenz: 7 Höhenmeter<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Tourist-Info Blaichach I Tel: 08321 8008-510 I www.blaichach.de<br />

B<br />

&<br />

KARTAUSE BUXHEIM<br />

DEUTSCHES<br />

KARTAUSENMUSEUM<br />

Besuchen Sie das besterhaltene<br />

ehemalige Kartäuserkloster<br />

Deutschlands, die drei barocken<br />

Kirchen der Gebrüder Zimmermann,<br />

das weltberühmte hochbarocke<br />

Chorgestühl, sowie das Kartausenmuseum<br />

und das Sakralmuseum<br />

www.kartause-buxheim.de<br />

INFO:<br />

1. April – 1. November<br />

Di – So 10 – 17 Uhr geöffnet<br />

Führungen nach Vereinbarung<br />

An der Kartause 15, 87740 Buxheim<br />

Tel. 08331 / 61804<br />

info@heimatdienst-buxheim.de<br />

wandern & genießen<br />

47


Titelthema<br />

Auf Trüffelsuche im Allgäu<br />

Jagd nach der wertvollen<br />

Knolle<br />

Im Allgäu auf Trüffelsuche gehen? Das klingt für viele vollkommen<br />

abwegig, verortet man die teuren Köstlichkeiten doch meist in Italien.<br />

Aber auch bei uns wachsen die unterirdischen Edelpilze. Simon Schauer<br />

aus Sonthofen bietet seit ein paar Jahren geführte Trüffeltouren an, die<br />

die perfekte Symbiose aus <strong>Wandern</strong> und <strong>Genießen</strong> sind.<br />

48 wandern & genießen


wandern & genießen<br />

49


Titelthema<br />

Die Nase fest am Boden und schnell atmend bewegt sie<br />

sich flink vorwärts. Mehrere Augenpaare ruhen auf ihr<br />

und verfolgen gebannt jeden Schritt: Was manch einen<br />

unter Druck setzen würde, lässt Skadi vollkommen kalt, denn<br />

sie hat eine Aufgabe … und Appetit. Dann geht plötzlich alles<br />

ganz schnell: Sie fängt das Buddeln an, das Wasser läuft ihr dabei<br />

im Mund zusammen, ein Mann löst sich aus der zuschauenden<br />

Menge und stürzt zu der braun gelockten Schönheit.<br />

Nun übernimmt er das Ruder beziehungsweise die Grabungsarbeiten.<br />

Vorsichtig schiebt er Erde beiseite, jetzt ruhen die Augenpaare<br />

auf ihm und auch Skadi schaut ihm neugierig auf die<br />

Finger. Es dauert nicht lange, da stößt der Mann einen Jubelschrei<br />

aus und wirft Skadi ein Stück Wienerle zu. Grinsend dreht er<br />

sich zu den Menschen um, die sich hinter ihm versammelt haben<br />

und präsentiert ihnen stolz seinen Fund.<br />

Informationen mit Genuss<br />

Die Sonne strahlt und der Himmel zeigt sich in seinem schönsten<br />

Blau, als Simon Schauer an einem Samstag Mitte Oktober<br />

eine aufgeregte Gruppe bei sich in Hofen, einem kleinen Ort<br />

unweit von Sonthofen, begrüßt. Sie alle sind gekommen, um sich<br />

mit ihm zusammen auf die Suche nach dem wertvollsten Pilz<br />

der Welt zu begeben – dem Trüffel.<br />

Doch bevor die Tour losgeht, stößt der Hausherr mit prickelnden<br />

Getränken mit seinen Gästen an und bittet sie zu Tisch. Dort<br />

warten schon zahlreichen Leckereien wie Käse, Wurst und Honig<br />

– alle veredelt mit Trüffel, was ihnen eine besondere Note verleiht.<br />

Während es sich die Angereisten schmecken lassen, versorgt<br />

sie Simon Schauer mit zahlreichen Informationen rund um die<br />

edle Knolle, die in Deutschland unter Naturschutz steht und<br />

nicht gesammelt werden darf. Der Zimmerermeister allerdings<br />

hat eine Ausnahmegenehmigung: Im Auftrag der höheren Naturschutzbehörde<br />

der Regierung von Schwaben und dem Bundesamt<br />

für Strahlenschutz darf er für Forschungszwecke Trüffel<br />

suchen und ausgraben – verkaufen darf er sie aber nicht und<br />

jeder Fund muss genau dokumentiert werden.<br />

Ohne Hilfe geht es nicht<br />

15 verschiedene Sorten hat Simon Schauer bisher in Schwaben<br />

gefunden – dabei half ihm neben seinem Wissen, dass die Edelpilze<br />

kalkhaltige Böden mögen, auch eine Karte, die er von seiner<br />

Tante, einer Geologin, bekommen hat. Darin sind die Bodenbeschaffenheiten<br />

einzelner Regionen in Schwaben vermerkt und<br />

daran kann er ablesen, wo er vermutlich Glück haben wird.<br />

Vor Ort angekommen hält der Forscher Ausschau nach den<br />

richtigen Bäumen, denn Trüffel brauchen einen Wirt, an dessen<br />

50 wandern & genießen


Wurzeln sie wachsen. Bei der Auswahl nach dem Einen sind sie<br />

recht wählerisch, doch bei Eichen, Buchen, Linden und Haselnusssträuchern<br />

können sie nicht nein sagen. Passen alle Gegebenheiten,<br />

zieht Schauer ein weiteres Ass aus dem Ärmel, genauer<br />

gesagt sogar zwei: seine Hunde Skadi und Freya. Die beiden<br />

gehören der Rasse Lagotto Romagnolo an und wurden von dem<br />

Trüffelforscher speziell für die Suche nach der wertvollen Knolle<br />

ausgebildet.<br />

Wie viel Spaß ihnen diese Arbeit macht, zeigt sich, als sie merken,<br />

dass sich ihr Herrchen und seine Gäste von ihren Plätzen erheben<br />

und sich versammeln. Für die Hundedamen ein eindeutiges Zeichen:<br />

Es geht ab in den Wald und die Jagd nach den unterirdischen<br />

Pilzen beginnt. Wild herumwuselnd und jaulend verkünden sie<br />

ihre Vorfreude und auch den Zweibeinern merkt man an, dass sie<br />

es kaum noch erwarten können – nur der Tourenführer und seine<br />

Lebensgefährtin Ronja, die die Gruppe ebenfalls begleitet,<br />

bleiben die Ruhe selbst. Sie wissen schließlich,<br />

was passieren wird. <br />

Der Sommertrüffel<br />

zählt zu den Echten<br />

Trüffeln<br />

Ein Karte hilft Simon Schauer Gebiete auszumachen,<br />

in denen er wahrscheindlich fündig wird<br />

Die edlen Fünf:<br />

Alba-Trüffel<br />

(Tuber magnatum pico)<br />

Er ist der teuerste aller Trüffelarten<br />

und vermutlich auch deshalb der begehrteste.<br />

Seine Außenhaut ist hell-beige<br />

und glatt. Wenn man ihn anschneidet,<br />

kommt ein beiges bis rot-bräunliches<br />

Fruchtfleisch zum Vorschein, das von<br />

weißen Adern durchzogen ist.<br />

Perigord-Trüffel<br />

(Tuber melanosporum)<br />

Von Liebhabern wird er als »Schwarzer<br />

Diamant« bezeichnet und er ist genauso<br />

begehrt wie der Alba-Trüffel. Er<br />

hingegen hüllt sich in eine schwarze<br />

Schale, die mit kleinen Höckern übersät<br />

ist. Sein dunkles, überwiegend schwarzes<br />

Fruchtfleisch ist weiß marmoriert.<br />

Burgunder-Trüffel<br />

(Tuber uncinatum)<br />

Diese auch als Herbst-Trüffel bekannte<br />

Sorte zeichnet sich durch eine dunkelbraune<br />

bis schwarze Außenhaut aus,<br />

die unzählige kleine warzenförmige<br />

Erhebungen hat. Im Inneren kommt<br />

bei einem Anschnitt eine braun-weiße<br />

Maserung zum Vorschein.<br />

Sommer-Trüffel<br />

(Tuber aestivum)<br />

Er ist im Prinzip ein Burgunder-Trüffel<br />

– nur im Vergleich zu ihm hat er ein<br />

früheres Reifestadium. Das zeigt sich<br />

besonders, wenn man ihn anschneidet,<br />

denn sein Fruchtfleisch ist weißlich bis<br />

hellbraun und mit feinen Adern durchzogen.<br />

Äußerlich kann man jedoch<br />

keinen Unterschied feststellen.<br />

wandern & genießen<br />

Bevor die Suche nach der edlen Knolle losgeht,<br />

gibt es Leckereien und prickelnde Getränke<br />

Winter-Trüffel<br />

(Tuber brumale)<br />

Diese Trüffelart ist auch als Muskat-<br />

Trüffel bekannt, hat allerdings optisch<br />

gesehen nichts mit der würzigen Nuss<br />

gemeinsam. Seine matte schwarze Haut<br />

ist von wabenförmigen flachen Warzen<br />

überzogen. Sein schwarzbraunes bis<br />

grauschwarzes Fruchtfleisch ist marmoriert,<br />

wobei die Adern anfangs weiß<br />

und später braun sind. Er ähnelt stark<br />

dem Perigord-Trüffel.<br />

51


Titelthema<br />

Hinein in den Wald<br />

Nach einem kurzen Fußmarsch tritt die Gruppe unter das bunt<br />

gefärbte Laubdach des Waldes, unter ihren Füßen gelbe, orangene<br />

und rote Blätter, die sich überall auf dem Boden verteilt<br />

haben. Nur wenige Meter bleibt Simon Schauer mit seinen Gästen<br />

auf dem offiziellen Wanderweg, dann führt er sie in steileres<br />

Terrain und die Teilnehmer merken, warum Berg- oder zumindest<br />

Trekkingschuhe angezogen werden sollten. Gerade, wenn<br />

es vorher geregnet hat und das Laub noch nass ist, kann sich der<br />

Ausflug schnell zu einer Rutschpartie entwickeln, wenn man<br />

nicht die richtigen Schuhe trägt.<br />

So eine Sauerei:<br />

Die Suche nach Trüffeln erfolgt heute mit speziell ausgebildeten<br />

Hunden, früher kamen auch Schweine zum Einsatz. Diese<br />

Methode brachte allerdings mehrere Nachteile mit sich: Zum<br />

einen richteten die Borstenviehcher beim Ausgraben große<br />

Schäden an den Wurzeln an, sodass im schlimmsten Falle an<br />

der Stelle keine Trüffel mehr wuchsen. Und zum anderen ließen<br />

sich die Sauen wesentlich schwieriger kontrollieren als ein Hund<br />

– versuchen Sie einmal, ein 200 Kilogramm schweres Schwein<br />

davon abzuhalten, die edle Knolle zu verspeisen.<br />

Übrigens: Die Annahme, dass die Sauen besonders gerne nach<br />

Trüffeln suchen, weil diese ein Pheromon enthalten, das auch<br />

der Sexualduftstoff von Ebern ist, wurde mittlerweile wissenschaftlich<br />

widerlegt. Zwar enthalten die Edelpilze den Duftstoff,<br />

aber die Schweine (und auch die Hunde) reagieren vielmehr<br />

auf eine flüchtige Schwefelverbindung, einen Aromastoff, den<br />

die Trüffel verströmen.<br />

Nun ist es so weit: Die beiden Hündinnen werden von der Leine<br />

gelassen und auf das Kommando ihres Herrchens hin sausen sie<br />

los. Sofort beginnen sie mit dem Schnüffeln, nehmen alle Gerüche<br />

auf und suchen nach dem einen Duft, der ihnen verrät,<br />

das dort ein Trüffel unter der Erde wächst. Es dauert nur ein paar<br />

Minuten, bis die erste Hündin ihre Pfoten statt der Nase einsetzt.<br />

Das ist das Zeichen für Simon Schauer. Er läuft so schnell es geht<br />

zu Freya, denn ist er nicht flink genug, lässt sie sich den Trüffel<br />

schmecken und er guckt in die Röhre. Doch Entwarnung: Er war<br />

zwar rechtzeitig da, aber der gefundene Hohltrüffel ist nicht zum<br />

Verzehr geeignet.<br />

Zwei Nasen für reichlich Beute<br />

Die Gruppe bestaunt trotzdem den ersten Fund des Tages und<br />

während der nicht ganz so edle Pilz von jedem begutachtet wird,<br />

52 wandern & genießen


ennt der Trüffelforscher schon wieder einem seiner Hunde hinterher.<br />

Diesmal ist es Skadi, die anscheinend den richtigen Riecher<br />

hat. Das bestätigt sich, als ihr Herrchen nach ein paar Minuten<br />

des vorsichtigen Grabens jubelt und seinen Gästen einen Herbst-<br />

Trüffel präsentiert. Auf den ersten Blick sieht dieser aus wie ein<br />

Klumpen Dreck, doch unter der Schmutzschicht verbirgt sich<br />

die schwarze Knolle und wenn man sie anschneidet, dann erkennt<br />

man die feine Marmorierung im Inneren.<br />

Danach geht es Schlag auf Schlag und vor allem Skadi läuft zur<br />

Höchstform auf, doch auch Freya zeigt, was sie kann. Und so verhelfen<br />

die beiden italienischen Hundedamen Simon Schauer und<br />

seinen Gästen zu mehreren schönen Trüffelexemplaren. Als genug<br />

zusammen sind, macht sich die Gruppe wieder auf den Rückweg<br />

– wohlwissen, dass nun ein weiterer kulinarischer Höhepunkt<br />

folgt. Denn auch wenn Simon Schauer die Pilze nicht verkaufen<br />

darf, so darf er sie zur Veredlung von Speisen verwenden. <br />

Im Wald angekommen,<br />

zeigt der<br />

Trüffelsucher der<br />

Gruppe Stellen, an<br />

denen sich Trüffel im<br />

Erdreich verstecken<br />

könnten<br />

Ohne Skadi und Freya<br />

geht nichts: Haben sie<br />

eine edle Knolle<br />

erschnüffelt, beginnt<br />

das Graben. Nun<br />

muss Simon Schauer<br />

schnell sein und den<br />

leckeren Pilz vor den<br />

Hundemäulern<br />

»retten«. Danach<br />

schneidet er den<br />

Trüffel leicht an, um<br />

die Marmorierung zu<br />

zeigen. Am Ende des<br />

Tages kann sich die<br />

Ausbeute sehen lassen<br />

wandern & genießen 53


Titelthema<br />

Trüffelgenuss für zuhause:<br />

Wer die Zeit für eine Tour bei Simon Schauer nicht hat, der<br />

muss dennoch nicht darauf verzichten, in den Genuss des<br />

edlen Pilzes zu kommen. In seinem Laden bietet der Allgäuer<br />

verschiedenste Trüffelprodukte wie Öle, Käse, Honig, Salami<br />

und sogar Schokolade an. Zudem hat er auch wertvolle Knollen<br />

aus Istrien in Kroatien im Angebot. Bestellt werden können<br />

die Leckereien auch bequem vom heimischen Sofa aus.<br />

www.gourmetundmeer.de<br />

Weil die Ausbeute so<br />

groß war, gab es den<br />

edlen Pilz auch noch<br />

zum Dessert<br />

Leckerschmecker:<br />

Der gehobelte Trüffel<br />

verleiht den Gnocchi<br />

in Sahnesauce einen<br />

ganz besonderen<br />

Geschmack<br />

Fotos: Ramona Alger, Unsplash<br />

Ein köstlicher Abschluss<br />

Doch bevor sich alle wieder den kulinarischen Frohlockungen<br />

hingeben, heißt es erst einmal Schrubben und zwar im zweifachen<br />

Sinne. Zum einen müssen alle ihre Schuhe im hauseigenen<br />

Teich sauber machen, damit sie nicht den ganzen Wald ins Haus<br />

tragen und zum anderen müssen auch die Knollen von Erde befreit<br />

werden. Und während die Gäste draußen auf der Terrasse<br />

über das eben Erlebte sprechen, zaubert Ronja in der kleinen<br />

Küche Gnocchi und eine Trüffelsoße. Als<br />

wäre das nicht schon ausreichend,<br />

um allen das<br />

Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen, werden die Kartoffelspeise<br />

und ihre flüssige Begleitung noch in einem riesigen<br />

Parmesanlaib geschwenkt und anschließend mit frisch gehobeltem<br />

Trüffel – dem aus dem Wald – serviert. Wie gut es allen<br />

schmeckt, merkt man daran, dass zum ersten Mal an diesem Tag<br />

wirklich Stille herrscht und alle sich vollkommen dem Genuss<br />

des Essens hingeben. Gleiches gilt auch für die Nachspeise, die<br />

nicht minder gut mundet: Tartufo an einem fruchtigen Soßenspiegel<br />

mit einem kleinen Gebäckstück, garniert mit Trüffelhonig<br />

und gehobeltem Trüffel.<br />

Als alle Teller leer sind – man könnte meinen, ein Hund hätte sie<br />

sauber abgeschleckt – sitzen Simon Schauer und seine Gäste noch<br />

bei einem guten Glas Wein auf der Terrasse. Zusammen lassen<br />

sie den Tag Revue passieren, den zumindest die Angereisten nicht<br />

so schnell vergessen werden. Wie denn auch? Sie waren live dabei,<br />

als im Allgäu Trüffel gefunden wurden. Claudia Schöwe<br />

wandern & genießen


6,- Euro<br />

Verlagsprogramm <strong>2023</strong>/24<br />

<strong>2023</strong><br />

wandern<br />

& genießen<br />

WWW.EDITION-ALLGAEU.COM<br />

MAGAZIN ZUM ALLGÄUER WANDERSOMMER <strong>2023</strong><br />

Waldbaden ◆ Das Allgäu von oben ◆ Allgäuer Tiererlebnisse ◆ Vorbereitung auf eine Wanderung ◆ Magische Moore<br />

Königlich<br />

wandern<br />

Per Pedes durch das märchenhafte Ostallgäu<br />

Edlen Pilzen auf der Spur<br />

Auf Trüffelsuche im Allgäu<br />

7<br />

TOUREN-<br />

KARTEN<br />

zum Nachwandern<br />

4 198741 306003 ><br />

Ein Bad in guter Waldluft<br />

Ein unglaubliches Naturerlebnis<br />

Die Perspektive wechseln<br />

Das Allgäu aus der Luft bestaunen<br />

Allgäuer Moorlandschaften ◆ Fischzucht Simon ◆ Allgäu-Brennerei ◆ Keksmanufaktur<br />

Veggie-Restaurants ◆ Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen ◆ AlpenStadtMuseum<br />

Vom Bildband bis zum Wörterbüchle<br />

Die schönsten Seiten des Allgäus


Verlag<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse<br />

an der Verlagsreihe EDITION ALLGÄU,<br />

die seit 2007 erfolgreich im Verlag HEPHAISTOS erscheint.<br />

Bekannt wurde die EDITION ALLGÄU in den letzten Jahren vor allem durch<br />

die historischen Allgäu-Bildbände der Lala Aufsberg sowie dem jährlich<br />

erscheinenden Kuh-Kalender. Zahlreiche Neuveröffentlichungen wie<br />

verschiedenste Allgäu-Kalender, historische Romane, Kinderbücher bis hin<br />

zu großformatigen Bildbänden folgten seitdem.<br />

Dank einem sehr gut strukturierten Vertriebsnetz im Allgäu, kompetenten<br />

Ansprechpartnern für Lektorat sowie Grafik und umfangreichen Presse- und<br />

Marketingmöglichkeiten, kann auch Ihr Buchprojekt erfolgreich in unserem<br />

Verlag realisiert werden.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Zusendung beziehungsweise Ihre unverbindliche<br />

Anfrage und beraten Sie gerne persönlich über die Möglichkeiten zu Ihrem<br />

Buch- oder Kalenderprojekt.<br />

Ihr Team der EDITION ALLGÄU<br />

HEIMAT ALLGÄU<br />

Magazin des Heimatbundes Allgäu. Viermal jährlich<br />

werden die Mitglieder sowie Abonnenten<br />

über Themen zu Kultur, Brauchtum, Natur und<br />

Freizeit informiert. HEIMAT ALLGÄU schaut hinter<br />

die Kulissen und berichtet über Menschen aus<br />

der Region und die vielfältige Arbeit der Vereine.<br />

mindestens 68 Seiten, erscheint 4 x jährlich,<br />

Format 21 x 29,7 cm,<br />

Best.-Nr. 001, Preis 4,00 €<br />

Das Geschenk-Abo für ein Jahr inkl. Gutschein:<br />

Best.-Nr. 199, Preis 22,00 € inkl. Versand<br />

Das HEIMAT ALLGÄU-Abo:<br />

4 x jährlich, Gratis-Probeheft,<br />

Preis 16,00 € zzgl. Versand<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

Tel. 08379/728016, per Mail<br />

an info@heimat-allgaeu.info<br />

oder direkt online. Scannen<br />

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ein bestimmtes Heft? Dann bestellen Sie Einzelausgaben<br />

oder den gewünschten Jahrgang<br />

unter Tel. 08379/728016, per Mail an info@<br />

heimat-allgaeu.info oder im Online-Shop unter<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

Bitte beachten Sie, dass wir nicht<br />

mehr alle Ausgaben vorrätig haben.<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis<br />

Berg- & Wanderbücher – Humor & Mundart ...


Magazine<br />

<strong>2023</strong><br />

Waldbaden ◆ Das Allgäu von oben ◆ Allgäuer Tiererlebnisse ◆ Vorbereitung auf eine Wanderung ◆ Magische Moore<br />

wandern<br />

& genießen<br />

WWW.EDITION-ALLGAEU.COM<br />

MAGAZIN ZUM ALLGÄUER WANDERSOMMER <strong>2023</strong><br />

Königlich<br />

wandern<br />

Per Pedes durch das märchenhafte Ostallgäu<br />

Edlen Pilzen auf der Spur<br />

Auf Trüffelsuche im Allgäu<br />

7<br />

TOUREN-<br />

KARTEN<br />

zum Nachwandern<br />

6,- Euro<br />

4 198741 306003 ><br />

Ein Bad in guter Waldluft<br />

Ein unglaubliches Naturerlebnis<br />

Die Perspektive wechseln<br />

Das Allgäu aus der Luft bestaunen<br />

Allgäuer Moorlandschaften ◆ Fischzucht Simon ◆ Allgäu-Brennerei ◆ Keksmanufaktur<br />

Veggie-Restaurants ◆ Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen ◆ AlpenStadtMuseum<br />

Alpsommer & Viehscheid<br />

Das umfangreiche Sonderheft beeinhaltet<br />

zahlreiche Hintergrundinformationen zum<br />

Alpsommer und dem Viehscheid im Allgäu,<br />

dem Tannheimer Tal, in Reutte und Außerfern.<br />

Außerdem erwarten Sie zahlreiche Veranstaltungs-<br />

und Freizeittipps.<br />

mindestens 80 Seiten, erscheint 1 x jährlich<br />

Format 21 x 29,7 cm,<br />

Best.-Nr. 002, Preis 6,00 €<br />

<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />

»<strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong>« erschien erstmals<br />

2013 anlässlich des Deutschen Wandertags in<br />

Oberstdorf. Aufgrund des großen Interesses<br />

aus dem touristischen Bereich wird das Magazin<br />

weiterhin veröffentlicht. Denn das <strong>Wandern</strong><br />

zieht immer mehr Menschen in seinen Bann.<br />

Es erwarten Sie außerdem zahlreiche Veranstaltungs-<br />

und Freizeittipps.<br />

mindestens 80 Seiten, erscheint 1 x jährlich<br />

Format 21 x 29,7 cm,<br />

Best.-Nr. 005, Preis 6,00 €<br />

NAGELFLUH<br />

Das Naturpark- Magazin, mit Neuig keiten und<br />

viel Wissenswertem aus der Naturparkregion<br />

Nagelfluhkette. Per Haushaltszustellung werden<br />

zweimal im Jahr alle Einwohner der 15 Gemeinden<br />

in der Naturparkregion erreicht.<br />

Format 21 x 29,7 cm, mindestens 32 Seiten,<br />

1 x jährlich, Best.-Nr. 003, Preis 4,00 €<br />

Vereinszeitschriften,<br />

Mitarbeiterzeitungen, Kundenmagazine<br />

Trotz digitaler Medien ist die Unternehmensbroschüre noch immer das<br />

Basis-Informationsmittel. Unser erfahrenes Team aus Redakteuren, Mediaberatern<br />

und Grafikern unterstützt Sie bei der Erstellung dieser wichtigen<br />

Kommunikationsinstrumente – vom Konzept bis zum fertigen Produkt.<br />

Wir setzen Ihre Wünsche gerne für Sie um und zeigen Ihnen<br />

die verschiedenen Möglichkeiten. Sprechen Sie uns jetzt an!<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Tel. 08379/728016<br />

Fax 08379/728018<br />

info@heimat-allgaeu.info<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

... und viele tolle Geschenk-Ideen finden Sie auf www.edition-allgaeu.com<br />

Ihrem großen Online-Shop der EDITION ALLGÄU


Kalender | Bildkalender und Jahrbücher<br />

NEU<br />

Panorama-Kalender Allgäuer Ansichten 2024<br />

Der hochwertige Panorama-Kalender »Allgäuer Ansichten« zeigt alljährlich einzigartige Panorama-<br />

Motive des Allgäuer Fotografen Siegfried Bruckmeier im XXL-Format. Sie werden Ansichten des Allgäus<br />

kennen lernen, die selbst Allgäu-Kenner ins Staunen bringen. Der Kalender verfügt über einen extra verstärkten<br />

Kalenderrücken und eine doppelte Spiralaufhängung zur perfekten Anbringung an der Wand.<br />

Allgäuer Heimatkalender<br />

Im Kalendarium findet man neben Namenstagen<br />

und Planetenbewegun gen Tipps<br />

vom Mondexperten, wie man Gartenarbeit,<br />

Gesund heitspflege und vieles andere nach<br />

den Mond- und Sternzeichen ausrichtet.<br />

Neben der Wetterprognose des 100-jährigen<br />

Kalenders ist Platz für eigene Notizen. Zudem<br />

ergän zen das Jahrbuch zahlreiche kleine<br />

Erlebnisgeschichten, alltagsphilosophische<br />

Betrachtungen, Gedichte, Wissenswertes<br />

über Natur und Landschaft, Wandervorschläge<br />

und jede Menge Allgäuer Humor.<br />

192 Seiten, Format 15 x 21,7 cm, Softcover,<br />

Best-Nr. 128, Preis 7,50 €<br />

14 Seiten, XXL-Format 100 x 34 cm, Spiralbindung, Best-Nr. 126, Preis 32,80 €<br />

Keinen Kalender<br />

mehr verpassen?<br />

Am besten gleich<br />

vorbestellen!<br />

TIPP<br />

Allgäu Kalender 2024<br />

Für Allgäu-Liebhaber gibt es den klassischen<br />

Bild-Kalender. Landschaften, Orte und Berge<br />

in eindrucksvollen Großaufnahmen aus allen<br />

Bereichen des Allgäus.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 125, Preis 17,80 €<br />

Kuh-Kalender 2024<br />

Die schönsten »Braunviecher« auf Allgäuer<br />

Weiden und Wiesen. Seit bereits über einem<br />

Jahrzehnt in Folge gibt es den Kuh-Kalender<br />

der EDITION ALLGÄU. Die Begeisterung für<br />

diesen Kalender ist weiterhin riesengroß.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 124, Preis 17,80 €<br />

NEU<br />

Steinhausers Kempter Kalender<br />

Der älteste Volkskalender Deutschlands ist<br />

seit 1692 nachweisbar. Der Inhalt des Kalen ders<br />

bietet Informationen wie Namenstage, Tierkreiszeichen<br />

und Planetenbewegungen. Der<br />

ausführliche Mondkalender erklärt in den Bereichen<br />

Garten, Mensch und Tier wie man am<br />

besten im Rhythmus der Natur leben kann. Zusätzlich<br />

findet der Leser im Textteil viel Unterhaltsames<br />

und Wissenswertes.<br />

96 Seiten, Format 17,2 x 22,5 cm, Softcover,<br />

Bestell-Nr. 127, Preis 7,50 €<br />

Das Allgäu, wie es früher war<br />

Der zeitlose Jahresbegleiter mit historischen<br />

Holzstichen bekannter Allgäuer Städte und<br />

Sehenswürdigkeiten in schwarz/weiß.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 094, Preis 14,80 €<br />

Hopfen und Malz – Gott erhalt‘s<br />

Ein zeitloser Bier-Kalender, der 13 historische<br />

Stiche zum Thema Bier und Wirtshaus zeigt.<br />

14 Seiten, Format 42 x 30 cm, Spiralbindung,<br />

Best-Nr. 070, Preis 14,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis<br />

Berg- & Wanderbücher – Humor & Mundart ...


Bücher | Bildbände<br />

Dorfleben<br />

im Allgäu<br />

In den 1930erund<br />

1940er-Jahren<br />

war die Fotografie<br />

noch aufwendig<br />

und teuer. Neben<br />

den professionellen<br />

Fotografen<br />

mit eigenem Atelier, übernahmen talentierte<br />

Menschen auf dem Lande die Dokumentation<br />

des Lebens in ihren Orten und Gemeinden.<br />

Josef Weixler sen. war so ein »Dorffotograf« in<br />

der Allgäuer Gemeinde Sulzberg.<br />

Josef Weixler, 146 Seiten, Format 21 x 24 cm,<br />

Softcover, 200 Schwarzweiß-Fotos,<br />

Best.-Nr. 084, Preis 24,80 €<br />

Allgäuer Bergsommer<br />

und Leben im Tal<br />

Als junger Mann kam<br />

der Fotograf Leo<br />

Schnellbach († 1998) in<br />

die Kreisstadt Sonthofen.<br />

Seine Bergmotive<br />

fanden Abnehmer<br />

bei Zeitschriften und<br />

Zeitungen. Aber auch<br />

Fotos vieler Sonthofener<br />

Persönlichkeiten finden sich im Archiv des<br />

Fotografen. Rudolf Schnellbach, Leos Sohn, hob<br />

gemeinsam mit seiner Familie den »Archiv-<br />

Schatz« seines Vaters. In Zusammenarbeit mit der<br />

EDITION ALLGÄU entstand daraus ein kulturhistorischer<br />

Bildband.<br />

Leo Schnellbach, 144 Seiten, Format 24 x 30 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 034, Preis 24,80 €<br />

Wir gestalten Ihren<br />

Firmen-Kalender<br />

Bereits zahlreiche international tätige Firmen<br />

mit Hauptsitz im Allgäu nutzen die von uns<br />

produzierten Kalender als ansprechendes<br />

Firmenpräsent für ihre Mitarbeiter, Kunden<br />

und Partner. Gerne zeigen wir auch Ihnen die<br />

vielfältigen Möglichkeiten für Ihren individuellen<br />

Firmen-Kalender. Sprechen Sie uns jetzt an!<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Tel. 08379/728016<br />

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info@heimat-allgaeu.info<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

Allgäuer Eiswelten<br />

Im Bildband werden 16 Naturschauplätze im<br />

Allgäu und angrenzenden Bregenzerwald vorgestellt.<br />

Je nach persönlichem Geschmack bleiben<br />

keine Wünsche offen, ob für Winterwanderer<br />

oder anspruchsvolle Tourengeher. Kartenskizzen,<br />

Touren steckbriefe und Tipps geben dazu wertvolle<br />

Hilfestellung.<br />

Tom Bendl, 112 Seiten, Format 24 x 17 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 075, Preis 24,80 €<br />

Naturpark<br />

Nagelfluhkette<br />

Der Naturpark ist einer<br />

von über 100 Naturparken<br />

Deutschlands<br />

und war der erste, der<br />

15 Gemeinden aus zwei<br />

Ländern, Österreich<br />

und Deutschland, verbindet.<br />

Der Bildband<br />

bringt den Lesern Flora und Fauna des Naturparks<br />

näher, und auch die Menschen, ihr Brauchtum<br />

sowie ihre Kultur im Allgäu und in Vorarlberg<br />

werden mit eindrucksvollen Fotos präsentiert.<br />

Barbara Frey, 224 Seiten, Format 24 x 30 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 026, Preis 24,80 €<br />

EINFACH OBEN –<br />

Das Allgäu aus der Vogelperspektive<br />

Dieser Bildband wird Sie begeistern! Schon<br />

am Boden beeindruckt unsere wunderschöne<br />

Landschaft seinen Betrachter. Doch erst der<br />

Blick von oben zeigt die Schönheit unserer<br />

Natur, die manchmal im Verborgenen liegt.<br />

»Das Ziel, das ich mit meinen Bildern verfolge,<br />

ist es, den Menschen zu zeigen, wie<br />

schön und vielfältig unsere Natur sein kann.<br />

Nur wenn es uns gelingt, die Erde zu erhalten<br />

und zu respektieren, dann haben auch die<br />

nächsten Generationen eine Zukunft.«<br />

Adi Geisegger, geboren in Hall in Tirol, arbeitet<br />

als freier Fotograf und Kameramann im<br />

In- und Ausland. Das Fotografieren entdeckte<br />

er schon in seiner Kindheit. Seine ersten<br />

Luftaufnahmen entstanden im Alter von<br />

14 Jahren. Die Kamera befestigte er damals<br />

an Fessel drachen und mit einer selbst gebastelten<br />

Aulösevorrichtung schoss er seine<br />

ersten Luftbilder. Adi Geisegger zeigt in »EIN-<br />

FACH OBEN« Bilder vom Allgäu, wie sie wohl<br />

vorher noch nie jemand gesehen hat. Gleichzeitig<br />

sollen seine Aufnahmen uns daran erinnern<br />

wie wichtig es ist, die Natur für unsere<br />

Zukunft zu erhalten.<br />

Fotografien von Adi<br />

Geisegger, 144 Seiten,<br />

Hardcover, Format<br />

30 x 25 cm,<br />

Best.-Nr. 081,<br />

Preis 29,80 €<br />

TIPP<br />

... und viele tolle Geschenk-Ideen finden Sie auf www.edition-allgaeu.com<br />

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Bücher | Romane und Erzählungen<br />

TIPP<br />

Madeleine<br />

1927: Madeleine ist<br />

16 Jahre alt, als sie<br />

mit ihrer Familie vom<br />

Ruhrgebiet an den<br />

Bodensee umzieht,<br />

wo ihr Vater hofft sein<br />

Lungen leiden, unter<br />

dem er durch die Arbeit<br />

im Kohlebergwerk erkrankt<br />

ist, zu kurieren.<br />

Zusammen mit ihrer<br />

älteren Schwester Maria durchlebt sie dort die<br />

ersten Arbeitsjahre, die ersten Schwärmereien<br />

und folgt dem Unternehmen Nestlé nach Hegge<br />

ins Allgäu.<br />

Carola Härle, 174 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 079, Preis 12,80 €<br />

Verlorene Jahre<br />

Plötzlich ist Gustav<br />

Meller allein im Haus.<br />

Er und seine Frau Gertrud,<br />

seit 40 Jahren<br />

verheiratet, lebten die<br />

letzten 30 Jahre nebeneinander<br />

her, ohne Gespräche,<br />

jeder in seiner<br />

Welt. Dann erleidet<br />

Gertrud einen Herzinfarkt<br />

und kämpft im<br />

Krankenhaus ums Überleben und Gustav spürt<br />

die Leere nun mit aller Macht.<br />

Carola Härle, 128 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 073, Preis 12,80 €<br />

Klappe zu – Der Trauerredner, der sich um<br />

Kopf und Kragen redet … »Zefix aber au«<br />

Als die Außenstelle der sizilianischen Mafia<br />

im Landkreis Isar Gesamt, ohne München, den<br />

Gomm Bartl für ihre Beerdigungen engagiert,<br />

kommt der begnadete aber versoffene<br />

Trauerredner seinem Ziel, der beste Trauerredner<br />

Baierns zu werden, ein ganzes Stück<br />

näher. Allerdings verwechselt der skurrile<br />

Zeitgenosse eine Mafiabeerdigung mit der<br />

Beerdigung des bairischen Polizeipräsidenten<br />

und wird seither von der Mafia und von der<br />

Polizei durch ganz Baiern, bis nach Staufen im<br />

Allgäu hinunter, gejagt. Begleitet wird er von<br />

»Fuzzy«, einem abtrünnigen Mafiamitglied<br />

und der kratzbürstigen alten Jungfer Philomena<br />

Pfeifenplätzer.<br />

Bernhard Wucherer †: Der kosmopolitische<br />

Buchautor lebte 20 Jahre im Ausland und war<br />

ein waschechter Allgäuer, der sich mit der<br />

Historie und den Traditionen seiner bairischen<br />

Heimat sehr gut auskannte und<br />

Bauerntheater gespielt hat, weswegen er<br />

diese Allgäu-bairische Mafiaposse (man könnte<br />

es auch als »Allgäu-bairische Provinzposse«<br />

bezeichnen) geschrieben hat.<br />

300 Seiten, Format 14,8 x<br />

21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 120,<br />

Preis 13,80 €<br />

Allgäuer Städte<br />

und unterhaltsame<br />

Geschichten<br />

»Für mich ist und war<br />

es schon immer das<br />

Allgäu und ich freue<br />

mich, den Lesern mit<br />

diesem Buch die Region<br />

näherzubringen. Es ist<br />

kein Reiseführer und<br />

kein Städteführer. Dieses<br />

Buch soll dem Leser<br />

einen kleinen Einblick geben – ihn neugierig<br />

machen, selbst die Plätze zu erkunden. Und<br />

mit den Geschichten, die jeweils in dem vorher<br />

beschriebenen Ort spielen, können Sie noch ein<br />

bisschen weiter eintauchen oder sich einfach<br />

bequem zurücklehnen und entspannen.«<br />

Carola Härle, 136 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 105, Preis 12,80 €<br />

Das Puzzle des Lebens<br />

Das Buch besteht aus<br />

Erzählungen, die durch<br />

die vielen Begegnungen<br />

und Berührungen der<br />

Autorin mit Menschen<br />

und die dadurch erlebten<br />

Episoden,<br />

aber auch durch die<br />

Familien tradition des<br />

Geschichten erzählens<br />

und -schreibens, von<br />

Frau zu Frau weitergegeben, entstanden sind.<br />

Von heiter bis wolkig, zwischen Historie und<br />

Imagination – das macht die bio grafischen<br />

und anderen Erzählungen aus, die zu einem<br />

fantastischen Geschichtenpuzzle zusammengefügt<br />

wurden.<br />

Gisela Angenend, 182 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 082, Preis 12,80 €<br />

Geliebt. Gelebt.<br />

Gestorben.<br />

Insgesamt 18 Kurzgeschichten<br />

umfasst<br />

dieses Büchlein. Fast<br />

alle von ihnen spielen in<br />

vergangenen Zeiten<br />

und enthalten traurige,<br />

lustige und besinnliche<br />

Aspekte. Aber alle sind<br />

eine Hommage an eine<br />

Heimat und an liebenswerte Menschen mit ihren<br />

Schwächen.<br />

Waltraud Straß, 115 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 099, Preis 12,80 €<br />

Auguste Städele<br />

Bäuerin und Fotografin<br />

Die Bauerntochter<br />

Auguste Städele (1879–<br />

1966) erhielt als junge<br />

Frau vom Dorfpfarrer<br />

ein ungewöhnliches<br />

Geschenk: eine Kamera.<br />

Bereits in der Zeit vor<br />

dem Ersten Weltkrieg<br />

wurde sie damit zur<br />

bildlichen Chronistin ihrer Familie und ihres<br />

Heimatortes. Zwischen 1900 und 1920 entstanden<br />

etwa 530 Glasplatten- Negative. Sie zeigen<br />

Häuser in Missen, die Menschen des Dorfes<br />

im Porträt sowie ihre Arbeit und »Freizeit«.<br />

Jürgen Schmid M.A., 80 Seiten,<br />

Format 16 x 21 cm, Softcover,<br />

Best.-Nr. 024, Preis 9,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis<br />

Berg- & Wanderbücher – Humor & Mundart ...


Bücher | Romane und Erzählungen<br />

Martha – Eine Erzählung<br />

aus dem Leben<br />

einer Arbeiterin …<br />

Als Martha und ihr Cousin<br />

Peter von der neuen<br />

Mechanischen Bind -<br />

faden fabrik in Immenstadt<br />

hören, machen sie<br />

sich auf den Weg, um<br />

dort Arbeit zu finden.<br />

Sie werden in Immenstadt<br />

wohnen, Freundschaften<br />

schließen und die Bergwelt durchstreifen.<br />

Als Martha mit Jiri eine Familie gründet,<br />

werden ihr die Nöte der Arbeiterinnen immer bewusster<br />

und sie beginnt für deren Rechte zu<br />

kämpfen.<br />

TIPP<br />

Ulrike Bauermeister-Bock, 98 Seiten, Format 14,8<br />

x 21 cm, Softcover, Best.-Nr. 111, Preis 12,80 €<br />

Grüne Höllen –<br />

Erzählungen<br />

Die Liebe und das Alter,<br />

geschichtliche Epochen<br />

und seelische Abgründe,<br />

Kriminalität und Zeitgeschehen<br />

sind die Themen<br />

des Erzählbandes<br />

von Ulrike Bauermeister-<br />

Bock. Gelegentlich lässt<br />

sich die Handlung in<br />

der Region verorten,<br />

ohne an sie gebunden zu sein. Immer ist die geschilderte<br />

Idylle nur eine scheinbare, von menschlichen<br />

Abgründen oder Schicksalen gefährdete.<br />

Ulrike Bauermeister-Bock, 96 Seiten, Format 14,8<br />

x 21 cm, Softcover, Best.-Nr. 114, Preis 12,80 €<br />

TIPP<br />

Hochland – Der<br />

Himmel über dem K2<br />

Die Geschichte zweier<br />

Oberallgäuer Kletterasse,<br />

die sich auf der<br />

Suche nach dem ultimativen<br />

Kick mit dem Rad<br />

zum K2 aufmachen.<br />

Ein Road movie-Roman<br />

mit Dia logen in urwüchsiger<br />

Allgäuer<br />

Mundart, der den Leser<br />

auf eine faszinierende Reise durch zwei Kontinente<br />

und neun Länder bis auf den zweithöchsten<br />

Berg der Erde und in die lebensbedrohliche<br />

Todeszone führt – spannungsgeladen bis<br />

zum Ende!<br />

Andreas Gross, 550 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 101, Preis 14,80 €<br />

Gegengleich<br />

Der Zimmermann Bertl<br />

und die Künstlerin<br />

Sarah bewirtschaften<br />

im Sommer eine Alpe in<br />

den Allgäuer Bergen.<br />

Doch für den Rest des<br />

Jahres haben sie noch<br />

kein eigenes Zuhause.<br />

Darum ziehen sie im<br />

Herbst hinaus, um das<br />

Leben zu entdecken.<br />

Zu Fuß mit Rucksack<br />

und Zelt geht es über die Alpen Richtung Süden.<br />

Die Reise hält jedoch nicht nur viele Höhenmeter,<br />

sondern auch eine Reihe Stolpersteine<br />

für sie bereit.<br />

Sarah Fehr, 136 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 056, Preis 9,80 €<br />

Liebe Furcht<br />

Vergänglichkeit<br />

Dem bekannten Arzt<br />

Walter von Rechlin gelingt<br />

es zusammen mit<br />

seinem osmanischen<br />

Kollegen die Pest in<br />

Istanbul zu bekämpfen.<br />

Vom Sultan reich belohnt<br />

will er nach Konstanz<br />

zurückkehren, um<br />

seine Tochter Sophia,<br />

die er viele Jahre nicht mehr gesehen hat, wieder<br />

in seine Arme zu schließen. Doch das Schicksal<br />

verschlägt ihn nach Venedig.<br />

Werner Köhnlein, 222 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 043, Preis 12,80 €<br />

Lichtwege<br />

Die Begegnung mit seinem<br />

Bettnachbarn<br />

sowie eine Nahtoderfahrung<br />

verändern<br />

den Krebs patienten<br />

Hans-Peter Stiegler<br />

nachhaltig. Als er wieder<br />

in seinen Alltag<br />

zurückkehrt, ist sein<br />

Leben nicht mehr wie<br />

vorher. Er beschließt<br />

sich auf eine Berghütte zurückzuziehen, um sich<br />

Klarheit darüber zu verschaffen, wie seine<br />

Lebensreise weitergehen soll. Die Zeit in den Bergen<br />

stellt ihn vor Herausforderungen, gibt seinem<br />

Alltag aber auch eine Struktur und er fühlt<br />

pure Glückseligkeit. Doch diese ist leider nicht<br />

von Dauer …<br />

Stefan Jakob, 388 Seiten, Format 17 x 24 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 112, Preis 14,80 €<br />

Ja varreck ...<br />

Sieben junge Leute<br />

wollten kraft ihrer<br />

Fantasie noch vor dem<br />

Ende ihrer Schulzeit<br />

am Immenstädter Gymnasium<br />

Orte in ihrem<br />

Landkreis zum literarischen<br />

Schauplatz von<br />

Mord und Totschlag<br />

machen. Die Autoren/<br />

-innen sind: Anna<br />

Bader, Gabriel Fehrmann, Johanna Kraft, Sabrina<br />

Peteranderl, Valentina Reitzle, Jonathan Schmidt<br />

und Amalia Waibel, angeleitet von ihrem<br />

Seminarleiter Christoph Treutwein.<br />

Dr. Christoph Treutwein, 210 Seiten, Format 14,8<br />

x 21 cm, Softcover, Best.-Nr. 089, Preis 14,80 €<br />

TIPP<br />

Der Jodlerwirt<br />

vom Bergstüble<br />

Als »Jodlerwirt« hat<br />

Hans Lingg überregionale<br />

Bekanntheit erlangt.<br />

Doch der Erfolg<br />

war alles andere als<br />

geschenkt. Dieses Buch<br />

erzählt die Lebens -<br />

geschichte von Hedi<br />

und Hans Lingg.<br />

Geboren in ärmlichsten<br />

Verhältnissen, haben die beiden gemeinsam aus<br />

dem Nichts Großes geschaffen. Es ist auch eine<br />

Geschichte davon, wie aus einem baufälligen<br />

Bergbauernhof ohne jegliche Zukunftsperspektive<br />

ein Vier-Sterne-S-Hotel resort werden konnte.<br />

Bernhard Lingg, 105 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 113, Preis 12,80 €<br />

Sie sind Autor?<br />

Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit<br />

haben und uns ein Buchprojekt zukommen lassen<br />

wollen, senden Sie uns bitte Ihr Manuskript in<br />

ausgedruckter Form an die EDITION ALLGÄU,<br />

Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

oder per E-Mail an info@heimat- allgaeu.info<br />

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Bücher | Erzählungen und Geschichte<br />

Die unbekannten<br />

Seiten des Allgäus<br />

Im dritten Band seiner<br />

Allgäu-Trilogie besucht<br />

der Autor Stätten, bei<br />

denen vor langer Zeit<br />

noch der Scharfrichter<br />

herrschte und Scheiterhaufen<br />

loderten. Als an<br />

Kreuzwegen noch Spukgestalten<br />

umhergingen<br />

und in den Spinnstuben<br />

die alten Sagen weitergegeben wurden.<br />

Peter Würl, 96 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 085, Preis 9,80 €<br />

Geheimnisvolles<br />

Allgäu – Ausflüge<br />

zu sagenhaften und<br />

versteckten Plätzen<br />

Mit seinem Buch<br />

»Geheimnisvolles<br />

Allgäu« verführt Peter<br />

Würl zu Wanderungen<br />

an manch bekannte,<br />

jedoch immer noch<br />

von Geheimnissen<br />

umwitterte Orte sowie<br />

an Plätze, die noch vom Tages tourismus völlig<br />

unberührt sind. Der Autor hat diese Orte nicht<br />

nur besucht, er ist auch deren Historie und sagenhaften<br />

Hintergründen nachgegangen.<br />

Peter Würl, 86 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 064, Preis 9,80 €<br />

Wunderliches Allgäu<br />

Bei Würls Spurensuche<br />

geht es um alte Burgen,<br />

um mittelalterliche<br />

Bäder aber auch um<br />

Aberglauben und –<br />

wie der Titel verrät –<br />

»Wunder liches«. Er regt<br />

mit seinen Erzählungen<br />

zu Wanderungen an<br />

geheimnisvolle Orte an<br />

– von der Teufelsküche<br />

bis Schloss Liebenthann.<br />

Peter Würl, 86 Seiten, Format 18,8 x 12 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 213, Preis 8,80 €<br />

Meuchelmord im<br />

Kemptener Wald<br />

Der Mord am Görisrieder<br />

Söldner und<br />

Kemptener Boten<br />

Anton Maurus vom<br />

9. Oktober 1872 kommt<br />

im Frühling 1928 wieder<br />

ins Gespräch. Der<br />

Grund dafür ist ein<br />

Vorfall in Görisried und<br />

eine darauf bezogene,<br />

vollkommen neue Mutmaßung. Der Kemptener<br />

Kriminal beamte Xaver Gschwend setzt sich mit<br />

diesem Verbrechen auseinander.<br />

Anton Maurus, 202 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 059, Preis 12,80 €<br />

Es lebe die Freiheit<br />

Barbara Lochbihler versammelt<br />

in »Es lebe die<br />

Freiheit« meist historisch<br />

bebilderte Geschichten<br />

und Berichte<br />

über Ereignisse aus den<br />

Jahren 1848/49 und<br />

lässt Neugierige in ein<br />

vielen nicht bekanntes<br />

Allgäu in der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts eintauchen.<br />

Die Artikel wurden eigens für dieses<br />

Buch verfasst und manches ist hier zum ersten<br />

Mal zu lesen und zu sehen.<br />

Barbara Lochbihler (Hrsg.), 287 Seiten, Format 17<br />

x 24 cm, Softcover, Best.-Nr. 095, Preis 19,80 €<br />

TIPP<br />

Carl Hirnbein –<br />

Der Allgäu-Pionier<br />

Was als lose Zusammenstellung<br />

von<br />

Erkenntnissen über<br />

Carl Hirnbein begonnen<br />

hatte, wuchs zu einer<br />

veritablen Biografie<br />

heran. Der Autor und<br />

bekannte Film- und<br />

Fernseh regisseur<br />

Leo Hiemer fühlt einer<br />

Reihe von Hirnbein-Legenden auf den Zahn und<br />

rückt nebenbei auch manches Klischee zurecht:<br />

So das geflügelte Wort vom »blauen Allgäu«,<br />

das Hirnbein zum »grünen« gemacht habe.<br />

Leo Hiemer, 136 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 046, Preis 19,80 €<br />

Auftragsproduktionen<br />

für Gemeinden, Vereine<br />

und Institutionen<br />

Ihre Gemeinde, Fima oder Ihr Verein feiert<br />

ein Jubiläum? Sie möchten passend dazu Ihre<br />

Geschichte der Öffentlichkeit präsentieren?<br />

Wir unterstützen Sie professionell bei Ihrer<br />

Pub -li ka tion – von der Idee bis zum fertigen Buch.<br />

Wir stehen Ihnen bereits bei der Entstehung<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Redaktion, Layout<br />

und Druck werden von kompetenten Fachleuten<br />

betreut, das garantiert attraktive Bücher.<br />

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EDITION ALLGÄU<br />

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200 Jahre<br />

Immenstädter<br />

Post geschichte<br />

Als vor über 200 Jahren<br />

die Post in Immenstadt<br />

Einzug hielt, waren bereits<br />

viele Regionen<br />

besser versorgt als das<br />

Allgäu. Das Oberallgäu<br />

stellte jedoch besondere<br />

Anfor derun gen<br />

an das Personal, die<br />

Beförderungsmittel und die Ausrüstung. Helmut<br />

Ott hat als Vollblut-Postler jahrelang Unterlagen<br />

gesammelt und Archive besucht. In diesem Büchlein<br />

hat er die Ergebnisse seiner Geschichtsforschung<br />

zusammengefasst.<br />

Helmut Ott, 136 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 027, Preis 9,80 €<br />

Post- und Bahngeschichte<br />

des<br />

Marktes Sulzberg<br />

Vor über 570 Jahren<br />

begann mit dem Neubau<br />

der Landstraße<br />

durch den Kempter<br />

Wald die Postgeschichte<br />

auf Sulzberger Gebiet,<br />

die sehr eng mit<br />

der Geschichte der<br />

Bahn verbunden ist.<br />

Otto Pritschet, 139 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Hardcover, Best.-Nr. 098, Preis 19,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis<br />

Berg- & Wanderbücher – Humor & Mundart ...


Bücher | Allgäuer Geschichte<br />

Alois Ritter<br />

von Schmid<br />

Beschrieben wird ein<br />

Allgäuer Dreigestirn<br />

aus der Ahnenreihe des<br />

Autors – an der Spitze<br />

der Philosoph und<br />

Theologe Professor<br />

Dr. Alois von Schmid.<br />

Er gehörte zu jenen<br />

deutschen Theologiewissenschaftlern,<br />

die<br />

die moderne Philosophie der Aufklärung in die<br />

herkömmliche Scholastik integrierten. Seine<br />

Geisteshaltung war auch Thema des Vatikanischen<br />

Konzils 1870 und hinterließ – was seine moderne<br />

Ausrichtung anlangt – wohl noch Spuren im Zweiten<br />

Vatikanischen Konzil 1962 bis 1965.<br />

Hansjörg Straßer, 172 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 115, Preis 12,80 €<br />

Das »Gericht Weiler«<br />

im Allgäu<br />

In diesem Buch teilt<br />

Dr. Hansjörg Straßer,<br />

ehemaliger Vorsitzender<br />

Richter am Land -<br />

gericht Kempten, die<br />

Zeit, die das kleine<br />

»Gericht Weiler«<br />

bestimmte, in zehn Epochen<br />

ein. Obenan steht<br />

die Bayerische Staatsund<br />

Rechtsgeschichte von 1806 bis 1970. Nur mit<br />

ihr ist die Geschichte des »Gerichts Weiler« beschreibbar.<br />

Struktur, Gerichtsorganisa tion und<br />

Arbeitsanforderungen des Gerichts sind Spiegelbild<br />

gravierender Veränderungen seiner Zeit.<br />

Hansjörg Straßer, 134 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 106, Preis 12,80 €<br />

NEU<br />

Staatsschutzsache:<br />

Verschwörung<br />

Alpenbund<br />

Dieses Buch soll als<br />

Versuch verstanden<br />

werden, dem Leser<br />

politische Geschichte<br />

plastisch und greifbar<br />

nahe zu bringen – eine<br />

Geschichte, die sich<br />

2011/2012/2013 zum<br />

zweihundertsten Male<br />

jährte. Es handelt sich mehr um ein Sachbuch,<br />

wenn auch ungewöhnlicherweise um ein solches,<br />

das als Klammer den Zeitbogen zwischen Zukunft<br />

und Vergangenheit spannt.<br />

Hansjörg Straßer, 180 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 045, Preis 12,80 €<br />

Königlich<br />

Bayerisches<br />

Blut gericht<br />

Schwaben und das<br />

Allgäu in den Jahren<br />

1803 bis 1837. Schwaben<br />

war gerade erst<br />

bayerisch geworden.<br />

Hansjörg Straßer hat<br />

alte Gerichts akten gewälzt<br />

und Fälle entdeckt,<br />

die unser Land<br />

geprägt haben. Das Blutgericht ist ein dunkles<br />

Kapitel der Zeitgeschichte.<br />

Hansjörg Straßer, 184 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 052, Preis 12,80 €<br />

Fidel Schlund<br />

Allgäuer zwischen<br />

den Welten<br />

In der Zeit der Deutschen<br />

Revolution von<br />

1848/1849, als sich im<br />

Allgäu mutige Männer<br />

für Demokratie und<br />

Freiheit einsetzten,<br />

spielte der Geschäftsmann<br />

und Landtagsabgeordnete<br />

Fidel<br />

Schlund eine wichtige Rolle. Für seine Ansichten<br />

verfolgt, baute sich der Immenstädter als Auswanderer<br />

in Amerika ein zweites Leben auf.<br />

Hansjörg Straßer, 217 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 057, Preis 12,80 €<br />

Hundbiß von Waltrams<br />

Vorgestellt werden<br />

zwei Allgäuer Fürstäbtissinnen<br />

als herausragende<br />

Frauen, im<br />

weltlichen und geistlichen<br />

Machtkampf mit<br />

der damaligen Männerherrschaft,<br />

schon als<br />

junge Mädchen in den<br />

Rhythmus eines Stifts<br />

einverleibt und hin- und<br />

hergerissen zwischen religiöser Mystik und elitären<br />

Freiheitsdrang.<br />

Hansjörg Straßer, 216 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 119, Preis 12,80 €<br />

Der Kemptener Demokrat<br />

Balthasar Waibel (1796 – 1865)<br />

Eine fiktive Allgäuer Stammtischrunde in den<br />

Jahren 1848/1849 kommentiert und wertet<br />

das Leben und Wirken ihres streitbaren und<br />

bissigen Zeitgenossen, des Kemptener Juristen<br />

und Redakteurs der »Kemptner Zeitung«<br />

Balthasar Waibel. Er war einer der gewaltfreien<br />

Kämpfer für Freiheit und Demokratie,<br />

ein Pionier der Presse- und Meinungsfreiheit,<br />

ein Wegbereiter der »Bauernbefreiung«, politisch<br />

geprägt von den Allgäuer Bauernaufständen<br />

und den Grundrechten der Frankfurter<br />

Paulskirche.<br />

Dr. jur. Hansjörg Straßer, geboren in Immenstadt<br />

(Allgäu), lebt seit seinem zehnten<br />

Lebensjahr in Kempten, wo er Vorsitzender<br />

Richter am Landgericht und Lehrbeauftragter<br />

an der Hochschule war. Seine Vorliebe gilt der<br />

Wiederbelebung der Allgäuer Geschichte.<br />

Dabei bedient er sich überwiegend eines<br />

Genres der erzählenden Dokumentation mit<br />

romanhaften Teilen.<br />

200 Seiten,<br />

Format 14,8<br />

x 21 cm,<br />

Softcover,<br />

Best.-Nr. 129,<br />

Preis 12,80 €<br />

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Bücher | Gedichte, Dialekt & Humor<br />

Sammlung Dieter Höss<br />

Taschenbücher mit Texten, Geschichten,<br />

Gedichten und Limericks von Dieter Höss,<br />

ab 100 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, Softcover<br />

Alle acht Ausgaben im Paket<br />

Best.-Nr. 110, Preis 65,00 €<br />

Auch mal wieder im Städtle Best.-Nr. 022, Preis 9,80 €<br />

Allgäuer Limericks Best.-Nr. 025, Preis 9,80 €<br />

Allgäuer Lesebuch Best.-Nr. 035, Preis 12,80 €<br />

Neuschnee im Juni Best.-Nr. 041, Preis 9,80 €<br />

Die Berge stehen, … Best.-Nr. 060, Preis 9,80 €<br />

Wo die wilden Männle hausten Best.-Nr. 072, Preis 12,80 €<br />

Ein Stück Heimat Best.-Nr. 096, Preis 12,80 €<br />

Wo die wilden Männle spuken Best.-Nr. 109, Preis 12,80 €<br />

Nicht alles<br />

aus dem Allgäu<br />

ist Käse<br />

Angefangen von<br />

der Kindheit, über<br />

die Schul zeit, die Ministran<br />

ten karriere, die<br />

Studien jahre bis hin<br />

zu Partnerschaft und<br />

Berufsleben, Erlebnissen<br />

mit Verwandten<br />

und Bekannten – alle<br />

Anekdoten und Geschichten beschreiben wahre<br />

Begebenheiten aus dem Leben von Helmut<br />

Schneider. Es sind zumeist kuriose Geschichten,<br />

aber eben auch welche, die ein Leben halt so<br />

schreibt.<br />

Helmut Schneider, 300 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 048, Preis 12,80 €<br />

Kopf hoch, alter Esel!<br />

In seinen satirischnachdenklichen<br />

Geschichten<br />

erzählt<br />

Helmut Schneider von<br />

redlichen, ehrgeizigen<br />

und skurrilen Per sonen,<br />

von deren Glücksmomenten,<br />

Triumphen<br />

sowie von tiefen<br />

Enttäuschungen und<br />

Verletzungen, und<br />

nicht zuletzt von<br />

schmerzhaften Abschieden.<br />

Helmut Schneider, 234 Seiten, Format 13,5 x<br />

20,5 cm, Softcover, Best.-Nr. 088, Preis 12,80 €<br />

Bücher | Kinderbücher<br />

Lebensfries –<br />

Gedichtband<br />

2009 fand Hermann<br />

Seber (*1936 in Immenstadt,<br />

† 2015) den Kontakt<br />

zu einer Schreibgruppe,<br />

wo er erstmals<br />

seine Gedichte vortrug<br />

und mit den außergewöhnlichen<br />

Texten<br />

die Zuhörer in Staunen<br />

versetzte. Gedichtband<br />

eines verkannten, bisher<br />

unbekannten Lyrikgenies, herausgegeben<br />

von Brigitte Günther und Kay Wolfinger.<br />

Hermann Seber, 230 Seiten, Format 12 x 19 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 047, Preis 12,80 €<br />

Allgäu heiter<br />

bis sonnig<br />

Ein Reise- und Sprachführer,<br />

nach dessen<br />

Lektüre jeder Gast<br />

im Allgäu ein Essen<br />

bestellen und die<br />

üblichen Umgangsformen<br />

einhalten kann.<br />

Ein quasi-lexikalisches Werk, das zahlreiche Phänomene<br />

erklärt und landesübliche Vokabeln in<br />

der speziellen Sichtweise der Allgäuer humorvoll<br />

betrachtet. Für alle, die im Allgäu zu Hause sind<br />

und für die jenigen, die dort Erholung suchen.<br />

Peter Elgaß, 96 Seiten, Format 21 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 020, Preis 9,80 €<br />

NEU<br />

Hoimelig –<br />

Ein Märchenjahr<br />

im Allgäu<br />

Renate Kerl führt die<br />

Vorleser und Leser dieses<br />

Allgäuer Märchenbuches<br />

durch die vier<br />

Jahreszeiten. Die Geschichten<br />

von der Berghexe<br />

Borgele, der Käsekönigin,<br />

der Kuh Feeli<br />

und dem König im<br />

Alpenschloss sind zauberhaft illustriert.<br />

Renate Kerl, Julia Hiemer, 64 Seiten, Format 14,8<br />

x 21 cm, Softcover, Best.-Nr. 123, Preis 12,80 €<br />

Murzl & Balta<br />

Ein Märchen aus den<br />

Oberstdorfer Bergen.<br />

Die Vorlesegeschichte<br />

»Murzl & Balta« lässt<br />

Kinder und Junggebliebene<br />

ganz tief<br />

in die sagenhafte Welt<br />

der Murmele und Wilden<br />

Mändle eintauchen.<br />

Einfühlsam und<br />

fantasie voll geschildert<br />

macht dieses Märchen Lust, in den Bergen selbst<br />

einmal nach den possierlichen Protagonisten<br />

Ausschau zu halten.<br />

Markus Noichl, 32 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 108, Preis 9,80 €<br />

Bildbände – Allgäu-Kalender – Romane und Krimis<br />

Berg- & Wanderbücher – Humor & Mundart ...


Bücher | Kinderbücher<br />

Wie die Kuh<br />

das Allgäu suchte<br />

Die in Kempten geborene<br />

Autorin Iris<br />

Dollansky lässt ihre<br />

Kuh eine Weltreise<br />

auf der Suche nach der<br />

richtigen Heimat unternehmen.<br />

Nach vielen<br />

Begegnungen findet<br />

sie eine Gegend, in der<br />

alles so ist, wie sie es<br />

sich erträumt hat: das Allgäu. Das mit vielen<br />

Zeichnungen der Autorin versehene Buch ist auch<br />

für kleinere Kinder gut zu verstehen und eignet<br />

sich hervorragend zum gemeinsamen Lesen oder<br />

Vorlesen.<br />

Iris Dollansky, 56 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 054, Preis 9,80 €<br />

TIPP<br />

Wie die Kuh<br />

den Bauernhof fand<br />

Hier beginnt die zweite<br />

Reise der Kuh: Auch im<br />

Allgäu gibt es viel zu<br />

entdecken. So erforscht<br />

die Kuh den Wald und<br />

trifft den Hasen und<br />

den Fuchs. So richtig<br />

wohl fühlt sie sich bei<br />

den beiden im Wald<br />

aber nicht. Deshalb<br />

wandert sie weiter in eine große Stadt namens<br />

Kempten, trifft dort den Hund und andere nette<br />

Tiere auf einem Allgäuer Schloss. Aber auch das<br />

ist keine richtige Heimat für eine Kuh. Wie sie<br />

letztlich doch einen Stall für immer findet, wird<br />

hier nicht verraten.<br />

Iris Dollansky, 50 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 103, Preis 9,80 €<br />

Die Abenteuer<br />

des kleinen<br />

Sternchens Fridolin<br />

Fridolin ist erst einige<br />

zehntausend Jahre alt<br />

und geht somit noch in<br />

den Kindergarten für<br />

kleine Sternchen. Doch<br />

ihm entgeht nicht, dass<br />

Aufregung im Universum<br />

herrscht.<br />

Irgendetwas geht vor<br />

sich und da keiner die Ursache kennt, macht sich<br />

Fridolin auf, um es herauszufinden.<br />

Christiane Lenzen, 97 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 090, Preis 19,80 €<br />

Laniablond<br />

Als Max aufwacht,<br />

ist seine Mutter verschwunden.<br />

Auch Papa<br />

scheint nichts zu wissen,<br />

und so muss Max<br />

die Dinge selbst in die<br />

Hand nehmen. Gut,<br />

dass Lania ihn auf seiner<br />

abenteuerlichen<br />

Suche begleitet, doch<br />

selbst zu zweit können<br />

sie das Geheimnis nur langsam ergründen: Wo<br />

ist Mama? Wer ist dieser geheimnisvolle Typ im<br />

Anzug, der wie aus dem Nichts auftaucht und<br />

immer schon alles zu wissen scheint? Und wie<br />

hängt das alles mit der verwunschenen Schlucht<br />

zusammen?<br />

Bernhard Lingg, 262 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 051, Preis 12,80 €<br />

Maria hat mich<br />

angebaggert!<br />

Kindermund tut Wahrheit<br />

kund! Das weiß<br />

jeder von uns. Und<br />

manchmal kommt nicht<br />

nur die Wahrheit aus<br />

ihren Mündern, sondern<br />

auch so manche<br />

Wortneuschöpfung<br />

oder frecher Spruch,<br />

die einen zum Schmunzeln<br />

bringen. Claudia Meier, Erzieherin aus Oberstaufen,<br />

sammelt seit vielen Jahren Kindersprüche.<br />

Ermutigt durch ihre Kollegen hat sie<br />

die besten Sprüche in der EDITION ALLGÄU<br />

veröffentlicht, um auch Andere zum Lachen zu<br />

bringen.<br />

Claudia Meier, 48 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 071, Preis 9,80 €<br />

Böllis zauberhafte<br />

Verwandlung<br />

Eines Tages verliert<br />

Schaf Bölli seine Herde.<br />

Obwohl er Mädchen<br />

total uncool findet,<br />

folgt er dem Eichhörnchenmädchen<br />

Piri zu<br />

einer alten Scheune.<br />

Dort versteckt der<br />

merkwürdige Herr Grantig<br />

seinen letzten Heißluftballon<br />

vor der Baronin von Greuel und Breuel.<br />

Vivien Horesch, 68 Seiten, Format 14,8 x 21 cm,<br />

Softcover, Best.-Nr. 053, Preis 7,80 €<br />

Pirmin – Der kleine<br />

Kelte aus dem Allgäu<br />

Dieses Kinderbuch<br />

führt den Leser in eine<br />

andere Zeit zurück und<br />

bringt Kindern das<br />

Leben der Kelten im<br />

frühen Allgäu näher.<br />

Autor Hansjörg Straßer<br />

lebt seit seinem zehnten<br />

Lebens jahr in<br />

Kempten, wo er Vorsitzender<br />

Richter am Landgericht war. Mit<br />

»Pirmin, der kleine Kelte aus dem Allgäu«<br />

veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch.<br />

Hansjörg Straßer, 60 Seiten mit zahlreichen<br />

Illustrationen von Felicitas Straßer, Format 14,8 x<br />

21 cm, Softcover, Best.-Nr. 083, Preis 9,80 €<br />

Hullehusch<br />

und die Natur<br />

Geschichten aus der<br />

Natur zum Vorlesen<br />

und Erzählen: Man sagt,<br />

dass in früheren Zeiten<br />

ein geheimnisvoller<br />

Schleier über unseren<br />

Wäldern, Bergen, Seen<br />

und Wiesen lag. Diesen<br />

Zauber gibt es heute<br />

noch. Brigitte Anna<br />

Schmidt († 2020) nimmt Sie mit auf eine abenteuer<br />

liche Reise durch die Natur. Begegnen Sie<br />

den Wesen der Elemente: Feuer, Wasser, Luft<br />

und Erde.<br />

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TIPP<br />

Ferdinand –<br />

der grüne Drache<br />

Der kleine, grüne Drache<br />

Ferdinand hat seine<br />

Drachenprüfung zu<br />

bestehen. Er hat die<br />

schwerste aller Prüfungen:<br />

Er muss als Fremder<br />

unter Menschen<br />

gehen und ihre Herzen<br />

gewinnen.<br />

Hansjörg Straßer, 76 Seiten, Format 21 x 29,7 cm,<br />

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wird separat auf der Rechnung ausgewiesen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen,<br />

beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Gläubiger-ID: DE68ZZZ00001024714<br />

EDITION ALLGÄU im Verlag HEPHAISTOS<br />

Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

Tel. 08379/728016, Fax 08379/728018<br />

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5<br />

Leckereien ohne Fleisch<br />

Schatzkarte für<br />

Schmankerljäger<br />

4<br />

Veggie liegt voll im Trend, denn immer mehr Menschen wollen sich bewusster<br />

sowie nachhaltiger ernähren und verzichten deshalb ganz oder teilweise auf<br />

tierische Produkte. Auch vor dem Allgäu macht dieses Umdenken nicht halt<br />

und zahlreiche Lokale haben sich entweder auf Veggie-Speisen spezialisiert<br />

oder offerieren vegane und vegetarische Optionen ihres normalen Angebots.<br />

1<br />

Pfronten-Kappel<br />

Hündeleskopfhütte<br />

Auf dem Edelsberg, oberhalb des Pfrontener<br />

Ortsteil Kappel, liegt die erste vegetarische<br />

Berghütte der Alpen, die ihre<br />

Gäste mit regionalen Lebensmitteln aus<br />

biologischer Landwirtschaft verwöhnt.<br />

Auf der Karte finden sich nicht nur verschiedenste<br />

fleischlose Leckereien, sondern<br />

auch mehrere vegane Köstlichkeiten wie<br />

etwa die Alplinsen- oder Flädlesuppe, das<br />

beliebte Vega-Brot mit hausgemachtem,<br />

veganem Aufstrich und bunten Gemüsestreifen,<br />

Äpfeln und Cashewnüssen oder<br />

die schmackhafte vegane Zucchinilasagne.<br />

Aber nicht nur der Gaumen wird bei einem<br />

Besuch auf der Hündeleskopfhütte verwöhnt:<br />

das fantastische Bergpanorama<br />

von der Voralpenlandschaft bis zu den<br />

Allgäuer, Tannheimer und Ammergauer<br />

Alpen ist eine Wonne für die Augen.<br />

Oberhalb von Pfronten-Kappel auf dem<br />

Edelsberg, 87459 Pfronten,<br />

www.huendeleskopfhuette.de<br />

2<br />

Kaufbeuren<br />

Barfood<br />

Nur wenige Schritte von der schönen historischen<br />

Innenstadt mit dem Rathaus,<br />

der St. Martinskirche und dem einzigartigen<br />

Klosterberggarten entfernt liegt<br />

das kleine Lokal am Anfang der Fußgän-<br />

gerzone. Die Küche des Barfood ist nicht<br />

nur lecker und reichhaltig, sondern vor<br />

allem vegan. Ob Suppen, Salate, Wraps,<br />

Gyros oder Bowls – sie alle kommen ohne<br />

tierische Zutaten aus, sind aber trotzdem<br />

tierisch lecker. Vor allem die veganen<br />

Burger mit selbstgemachten Pattys sind<br />

der Renner unter den Gästen. Neben der<br />

normalen Speisekarte gibt es auch eine<br />

Frühstücks- und Wochenkarte. Da das<br />

kleine Lokal nicht jeden Tag geöffnet hat,<br />

sollte man sich vor einem Besuch auf der<br />

Homepage informieren.<br />

Alleeweg 2A, 87600 Kaufbeuren,<br />

www.barfood-kf.de<br />

3<br />

Kempten<br />

Starlet<br />

Direkt neben dem Kino Colosseum Center,<br />

nur einen Katzensprung von der Innenstadt<br />

Kemptens entfernt, liegt die Bar<br />

Starlet, die nicht nur mit ihrer entspannten<br />

Atmosphäre samt unterhaltsamer Musik,<br />

sondern auch mit ihrem kulinarischen<br />

Angebot überzeugt. Nach einem Jahr Pause<br />

eröffnete sie Anfang des Jahres wieder,<br />

und zwar mit einem völlig neuen Konzept:<br />

auf der Speise- und Getränkekarte finden<br />

sich nur vegane Optionen. Und die zeigen,<br />

dass »veggie« weitaus mehr als Salat bedeutet.<br />

Egal ob Pizza, Tacos, Pasta oder<br />

Teigtaschen – hier kann man ohne schlechtem<br />

Gewissen beherzt schlemmen.<br />

Königsstraße 3, 87435 Kempten,<br />

www.starlet-kempten.de<br />

4<br />

Isny<br />

Gabrieles Küchenzauber<br />

Nicht weit entfernt vom Schloss Isny und<br />

der ehemaligen Reichsabtei St. Georg gibt<br />

es Leckereien aus dem Fenster – und zwar<br />

im wahrsten Sinne des Wortes. Alle Speisen<br />

bei Gabrieles Küchenzauber sind bio,<br />

vegan, regional und glutenfrei und das<br />

Angebot ist vor allem abwechslungsreich.<br />

Neben verschiedenen Müslivariationen<br />

gibt es beispielsweise einen täglich wechselnden<br />

Mittagstisch, der auch als Lunch-<br />

Paket inklusive Getränk und Kleingebäck<br />

erhältlich ist. Darüber hinaus werden<br />

zuckerfreie Kuchen und unterschiedliche<br />

Getränke wie Kaffee, Tee, Smoothies, Limonaden,<br />

Eistee und mehr angeboten.<br />

Zudem wird Wert darauf gelegt, dass alles<br />

frisch und hausgemacht ist.<br />

Kanzleistraße 21, 88316 Isny im Allgäu,<br />

www.gabrieles-kuechenzauber.de<br />

5<br />

Memmingen<br />

Rosagrün<br />

Bereits seit mehreren Jahren besteht das<br />

Veggie-Deli mit dem farbenprächtigen<br />

Namen in der Memminger Immenstadt.<br />

Von Beginn an überzeugte das liebevoll<br />

eingerichtete Lokal mit frischen und le-<br />

68 wandern & genießen


2<br />

Anzeigen<br />

3<br />

Bergbaugeschichte<br />

am Grünten erleben<br />

1<br />

6<br />

ckeren Gerichten, die alle vegan beziehungsweise<br />

vegetarisch sind. Die Auswahl<br />

an Speisen ist klein, aber fein. Zudem gibt<br />

es eine wechselnde Wochenkarte, sodass<br />

der Gast bei jedem Besuch eine neue Köstlichkeit<br />

probieren kann. Wer keine Zeit<br />

zum Platznehmen hat, der kann sein Essen<br />

auch mitnehmen – entweder in einer<br />

Mehrweg-Schale, der sogenannten Rebowl,<br />

oder in einer Verpackung aus Zuckerrohr,<br />

die weitaus umweltfreundlicher ist als ihr<br />

Pendant aus Plastik.<br />

Kuttelgasse 6, 87700 Memmingen,<br />

www.rosa-gruen.com<br />

6<br />

Füssen<br />

Cafe Loumme<br />

Das stylische Café gibt es erst seit drei<br />

Jahren in der Stadt am Lech, doch die<br />

Optik spielt für die jungen Betreiber nur<br />

eine untergeordnete Rolle: Ihnen ist die<br />

Qualität ihrer Produkte am wichtigsten.<br />

Die Smoothie Bowls, unterschiedlich belegte<br />

Brote mit hausgemachten Aufstrichen,<br />

die man mit Falafeln toppen kann, Frühstück<br />

und Kuchen werden alle mit regionalen<br />

Zutaten zubereitet. Der angebotene<br />

Kaffee wird als Eigenmarke produziert<br />

und in nachhaltige, biologische Verpackungen<br />

abgefüllt. Je nachdem, welches<br />

koffeinhaltige Heißgetränk der Gast wählt,<br />

wird anstatt Kuhmilch Hafer-, Soja-, Mandel-<br />

oder Kokosmilch für die Zubereitung<br />

verwendet.<br />

Schrannengasse 6, 87629 Füssen,<br />

www.cafeloumee.de<br />

Zentrumsnah oder am grünen Ortsrand können<br />

Sie aus einer Vielzahl von Ferienwohnungen<br />

wählen. 1 – 4 Zimmer Ferienwohnungen oder<br />

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klassifizierte Wohnungen mit 3 – 5 Sternen, oder<br />

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LEBENSVIELFALT<br />

wandern & genießen<br />

69


Titelthema<br />

Eintauchen ins dunkle Grün<br />

Ein erholsames<br />

Bad im Wald<br />

Frische Luft tut gut, frische Waldluft sogar sehr gut: Immer mehr<br />

Menschen gehen in den Forst, weil sie dort Ruhe und Entspannung<br />

suchen. Katharina Raab aus Oberostendorf möchte ihnen dabei helfen,<br />

sich für ein paar Stunden aus dem Alltag auszuklinken und die positiven<br />

Effekte eines Waldbades – physisch wie psychisch – zu erleben.<br />

70 wandern & genießen


wandern & genießen<br />

71


Titelthema<br />

Ich spüre, wie der Boden unter meinen Füßen leicht federt,<br />

ich entdecke eine kleine Walderdbeere unter einer größeren<br />

Pflanze, ich fühle die raue Rinde eines alten Baumes und<br />

danach die sehr viel weichere eines jüngeren, ich rieche das Harz,<br />

ich sehe einen Knochen und kurz danach ein Stück eines zerbrochenen<br />

Ziegels: Normalerweise hätte ich all das bei meinem<br />

Waldspaziergang nicht wahrgenommen, aber nicht heute. Denn<br />

heute hat mich Katharina Raab zum Schlendern verdonnert.<br />

Ich besuche die gebürtige Augsburgerin in ihrem Ostallgäuer<br />

Forst und tauche mit ihr zusammen ins dunkle Grün ein, weil<br />

ich mehr über das Waldbaden erfahren möchte.<br />

Die Waldbademeisterin<br />

»Shinrin Yoku« bedeutet im Deutschen so viel wie »ein Bad<br />

in der Atmosphäre des Waldes nehmen« und ist in Japan<br />

bereits seit Jahrzehnten Bestandteil eines gesunden Lebensstils.<br />

Dort wird es sogar von Hausärzten als Gesundheitsvorsorge<br />

verschrieben.<br />

Mittlerweile erfreut sich das Baden im Wald auch in unseren<br />

Gefilden einer immer größeren Beliebtheit und Katharina Raab<br />

72<br />

wandern & genießen


Einmal die<br />

Perspektive ändern<br />

und den Wald<br />

sozusagen mit neuen<br />

Augen sehen –<br />

das ermöglicht eine<br />

Spiegelübung beim<br />

Waldbaden<br />

Was braucht es<br />

zum Waldbaden?:<br />

- 2,5 bis 3 Stunden freie Zeit ohne<br />

Termine oder Verpflichtungen<br />

- gutes Schuhwerk<br />

- dem Wetter entsprechende Kleidung<br />

- kleine Trinkflasche (Wasser oder Tee)<br />

- kein Telefon oder Handy. Das<br />

Mobiltelefon lieber im Auto oder im<br />

Flugmodus lassen, um in der<br />

Waldruhe nicht gestört zu werden<br />

- im Sommer sind ein Insekten-Spray<br />

& Sonnenschutz empfehlenswert<br />

Weitere Informationen zum Waldbaden<br />

und dem Angebot von Katharina Raab<br />

unter www.waldbaden-allgaeu.com<br />

Den Duft des<br />

Waldes aufsaugen,<br />

Tannennadeln fühlen:<br />

Beim Baden im Wald<br />

werden die Sinne<br />

angesprochen<br />

ist ebenfalls hellauf begeistert. »Es ist sehr viel mehr als nur<br />

frische Luft zu tanken, es ist Energietanken und gibt einem so<br />

viel«, sagt die junge Frau, die das Allgäu vor ein paar Jahren zu<br />

ihrer Wahlheimat erkoren hat. Sie selbst kam über Bücher,<br />

die ihr Vater eigentlich für sich gekauft hatte, zum Waldbaden.<br />

»Aber dann meinte er, ich soll die einmal lesen«, erinnert sie sich<br />

und führt weiter aus, dass damit ihre Neugierde geweckt war.<br />

2019 ließ sie sich schließlich zur Kursleiterin Waldbaden – Achtsamkeit<br />

im Wald ausbilden und dieses Jahr folgte eine Weiterbildung<br />

zur Wald-Gesundheitstrainerin. Sie weiß also, wovon<br />

sie spricht.<br />

Denken aus- und Fühlen anschalten<br />

»Wir leben in einer unglaublich schnelllebigen und auch herausfordernden<br />

Zeit, wir werden dauerbeschallt und viele sind ständig<br />

mit den Gedanken schon beim Nächsten, das ansteht«, sagt<br />

sie. Viele suchen deswegen Zuflucht in der Natur, gehen spazieren<br />

– beispielsweise im Wald. Aber auch da ist das Handy oft<br />

ständiger Begleiter und Ablenker, denn man könnte ja etwas<br />

verpassen.<br />

»Mit mir taucht man in den Wald ein, legt das Telefon beiseite,<br />

vergisst Zeit und Raum und taucht nach ein paar Stunden wieder<br />

auf«, so Katharina Raab. Sie erklärt mir, dass es beim Waldbaden<br />

darum geht, im Moment zu leben, sich vollkommen auf die Natur<br />

einzulassen und sie mit allen fünf Sinnen wahrzunehmen.<br />

»Man muss das Kognitive auch mal außen vor lassen«, es gewissermaßen<br />

an der Waldgrenze lassen – das Denken aus- und das<br />

Fühlen anschalten.<br />

Absichtslos und achtsam sein<br />

Zudem ist es ihr wichtig, im Forst absichtslos zu sein, »denn<br />

wann sind wir das in unserem Alltag?« Sie möchte, dass »ihre«<br />

Waldbadenden einfach mal die Dinge auf sich zukommen lassen,<br />

das sie kein Ziel verfolgen. Dafür ist das Schlendern eine gute<br />

Übung, bei dem man sich ohne Zeitdruck treiben lässt und seinen<br />

Entdeckergeist weckt: Was sieht und hört man, was spürt<br />

und riecht man, wie fühlen sich Moose, Blätter und Zapfen an?<br />

Durch diese – auf den ersten Blick simple – Aufgabe erlebt man<br />

den Wald ganz anders, als man es bei einem »normalen« Spaziergang<br />

tun würde. Das kann ich aus Erfahrung nur bestätigen. <br />

wandern & genießen<br />

73


Titelthema<br />

Beim Yoga im Wald<br />

warten wohltuende<br />

Yoga-, Achtsamkeitsund<br />

Meditationsübungen<br />

auf die<br />

Teilnehmer<br />

Doch Katharina Raab möchte nicht nur, dass ihre Tourenteilnehmer<br />

absichtslos sind, sie sollen auch achtsam sein und<br />

respektvoll mit dem wertvollen Gut Wald umgehen. Damit meint<br />

sie nicht nur, dass man ihn so verlassen soll, wie man ihn vorgefunden<br />

hat – also keinen Müll hinterlässt –, sondern auch, dass<br />

man nichts mitnehmen soll. »Wenn wir beim Waldbaden Land-<br />

Art wie beispielsweise Mandalas machen, dann dürfen die<br />

Teilnehmer nur das verwenden, was lose herumliegt. Der Wald<br />

gibt uns so viel, was wir finden und nutzen können – da muss<br />

man nichts abzupfen«, erklärt sie.<br />

Wenn Katharina<br />

Raab ihre Teilnehmer<br />

bittet, Land-Art-<br />

Künstler zu werden,<br />

dann dürfen sie nur<br />

Materialien verwenden,<br />

die der Forst<br />

freiwillig hergibt<br />

Wo kann man Waldbaden?:<br />

Im Prinzip kann man überall Waldbaden<br />

betreiben. Zudem gibt es mittlerweile<br />

viele verschiedene Anbieter in der gesamten<br />

Region und auch einige Hotels<br />

sind bereits auf den Zug aufgesprungen.<br />

Wer aber gerne eine direkte Anlaufstelle<br />

haben möchte, für den sind nachfolgend<br />

drei Orte aufgelistet.<br />

- in den Wäldern der Hörnerdörfer,<br />

www.hoernerdoerfer.de/waldbadenallgaeu<br />

- im Naturerlebnispark skywalk<br />

allgäu, www.skywalk-allgaeu.de/<br />

walderlebnisse/waldbaden<br />

- im Kur- und Heilwald in Bad<br />

Wörishofen, www.bad-woerishofen.<br />

de/gesund/waldbaden<br />

Fotos: Waldbaden Allgäu/Katharina Raab<br />

Die Perspektive ändern<br />

In den Genuss, mich künstlerisch mit Blättern, Zapfen und heruntergefallenen<br />

Stöcken auszutoben, komme ich leider nicht.<br />

Aber dafür drückt die gelernte Heilerziehungspflegerin mir einen<br />

kleinen Kosmetikspiegel in die Hand. Ich soll durch ihn den<br />

Wald betrachten. »Halte ihn waagerecht zum Boden vor deine<br />

Brust und schaue hinein«, gibt sie mir noch mit, bevor sie sich<br />

zurückzieht. Ich tue wie mir gehießen, blicke in den Spiegel und<br />

sehe die Bäume über mir aus einer ganz neuen Perspektive. Ich<br />

kann nicht sagen, warum oder was es genau ist, aber es löst etwas<br />

in mir aus und ich kann meinen Blick nicht mehr abwenden. Ich<br />

fühle mich plötzlich klein im Vergleich zur Natur und auch wenn<br />

ich den Spiegel noch ein paar Mal unter Blätter halte oder mit<br />

ihm in einen Baumstumpf schaue – ich komme immer wieder<br />

zur ersten Betrachtungsweise zurück. Ich finde es richtig schade,<br />

als Katharina Raab das Signal gibt, dass die Zeit um ist, denn ich<br />

könnte noch lange so weitermachen.<br />

Aber die Wahl-Allgäuerin hat noch eine letzte Übung für mich<br />

im Gepäck: »Ich bin der Fotograf und du meine Kamera«, sagt<br />

sie zu mir, bevor sie mich bittet, meine Augen zu schließen. Als<br />

mir ein Sinn genommen wird, werden die anderen sofort geschärft.<br />

Ich rieche den Wald intensiver und spüre die Veränderungen<br />

des Bodens unter meinen Füßen deutlicher, als sie mich<br />

durch die Bäume führt. Nach einer Weile – ich kann nicht sagen,<br />

wie viele Minuten vergangen sind – bittet sie mich, in die Hocke<br />

74 wandern & genießen


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zu gehen, meinen Kopf leicht zu neigen und die Augen zu öffnen.<br />

Vor mir erblicke ich einen Baumstumpf, wie ich ihn in meinem<br />

Leben zu Hunderten gesehen, aber noch nie in der Form wahrgenommen<br />

habe. Dieses Bild werde ich nie vergessen.<br />

Erholung für Körper und Geist<br />

Bevor wir wieder aus unserem Waldbad auftauchen, fragt Katharina<br />

Raab mich, wie ich mich fühle. Ich fühle mich gut, ich<br />

bin entspannter und will eigentlich nicht gehen. »Waldaufenthalte<br />

können Stress reduzieren und positive Effekte bei Depressionen<br />

bewirken. Zudem können sie vorteilhafte Auswirkungen<br />

auf das Immun- und Hormonsystem haben«, erklärt sie mir und<br />

schiebt direkt hinterher, dass Waldbaden aber nichts heilt. Dafür<br />

gibt es noch zu wenige Studien, die aussagekräftig sind.<br />

Was aber wissenschaftlich bewiesen ist: Psychologisch betrachtet<br />

verbinden wir mit der Farbe Grün – die Farbe des Waldes –<br />

Leben, Natur, Glück, Zufriedenheit und Hoffnung; sie wirkt<br />

ausgleichend, erholsam und beruhigend auf uns.<br />

Als wir das dunkle Grün nach ein paar Stunden schließlich verlassen,<br />

steht für mich fest: Beim nächsten Waldspaziergang bleiben<br />

die Kopfhörer zuhause und ich werde ab und zu Innehalten,<br />

die Stille genießen und die Natur um mich herum mit allen<br />

Sinnen wahrnehmen. <br />

Claudia Schöwe<br />

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wandern & genießen<br />

75


Dem<br />

Himmel so nah<br />

<strong>Wandern</strong><br />

Traumziel Allgäuer Hochalpen<br />

Urlaubszeit – glückliche Zeit! Während die einen Sonne, Strand und Meer<br />

suchen, begeistern sich die anderen für Gipfeltouren, blitzende Bergseen<br />

und farbenprächtige Hochgebirgswiesen. Eines der schönsten und vielversprechendsten<br />

Ziele in Deutschland dafür sind die Allgäuer Hochalpen.<br />

76 wandern & genießen


Durch das Naturschutzgebiet<br />

Allgäuer Hochalpen verlaufen<br />

unzählige Wanderwege, die mit<br />

fantastischen Aussichten locken<br />

Auf einer Fläche von 207 Quadratkilometern ragen 20<br />

schon aus der Ferne zu entdeckende, faszinierende Berggipfel<br />

bis fast 3000 Meter Höhe in den Himmel und<br />

umschließen ein Gebiet, das größer ist als mancher Nationalpark<br />

in Deutschland: das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen, das<br />

entlang der Landesgrenze der nördlichen Kalkhochalpen im<br />

südlichen Teil des Landkreises Oberallgäu verläuft. Im nördlichsten<br />

Zipfel liegt Sonthofen mit dem Prädikat »Alpenstadt«;<br />

der südlichste Punkt ist Oberstdorf, der auch als hervorragender<br />

Wintersportort bekannt wie beliebt ist.<br />

Die Wildflusslandschaft Tiroler Lech, die durch das Naturschutzgebiet<br />

Allgäuer Hochalpen auf der deutschen Seite und auf der<br />

österreichischen Seite durch den gleichnamigen Naturpark im<br />

Lechtal fließt, bildet heute über das Tannheimer Tal eine offene<br />

Grenze zwischen den beiden Staaten. Reger Schmuggelverkehr<br />

über Jahrhunderte hinweg gab dem Gebiet zwischen Hinterhornbach<br />

und Tannheim mit dem »Grenzgängerweg« seinen passenden<br />

Namen. In Hinterhornbach und den kleinen Gemeinden<br />

drumherum finden Gäste ideale wie urige Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Gleichzeitig sind sie Startpunkt für viele Entdeckungstouren,<br />

sei es ins Lechtal mit dem höchsten Allgäuer Berg, dem<br />

2592 Meter hohen Hochvogel, über den Fuchsensattel nach<br />

Oberstdorf oder nach Norden zum Prinz-Luitpold-Haus mit der<br />

Möglichkeit, dort zu übernachten.<br />

Der Grenzgängerweg<br />

Im Jahr 2015 wurde die Idee geboren, im Rahmen eines Euregio-<br />

Projekts, gefördert von Interreg Österreich-Bayern, auf dem<br />

Grenzkamm zwischen Hinterstein, Tannheim und Hinterhornbach<br />

alte Verbindungswege neu zu beleben und sie für begeisterte<br />

Bergwanderer wieder gut begehbar zu machen. Gleichzeitig<br />

sollten Trittschäden durch Wegekanalisierung und -rückbau<br />

behoben werden. Das Projekt, das den Namen »Grenzgänger«<br />

bekam, führt in sechs Etappen über 80 Kilometer von <br />

Der Grenzgänger-Weg:<br />

Eine Mehrtagestour inmitten der Allgäuer<br />

Alpen, bei der ständig die österreichische<br />

und deutsche Grenze zwischen Tannheimer<br />

Tal, Hintersteiner Tal und dem Lechtal<br />

überschritten wird – das ist der »Grenzgänger«.<br />

Die Umrundung des markanten<br />

Hochvogels und ein Besuch des bekannten<br />

Schrecksees sind nur zwei Highlights der<br />

alpinen Wanderung, bei der der Wanderer<br />

in sechs Tagen über 80 Kilometer und gut<br />

7000 Höhenmeter zurückgelegt.<br />

Sonthofen<br />

Oberstdorf<br />

Bad Hindelang<br />

Tannheim<br />

Forachach<br />

Länge & Dauer: ca. 85 Kilometer,<br />

35 Stunden<br />

Höhendifferenz: 6805 Höhenmeter<br />

Schwierigkeitsgrad: schwer<br />

Stanzach<br />

wandern & genießen 77


<strong>Wandern</strong><br />

Wer im Allgäu unterwegs ist, kommt an<br />

den braunen Schönheiten nicht vorbei – da bildet<br />

das Naturschutzgebiet keine Ausnahme<br />

Einst war er in der Region fast ausgerottet, doch<br />

heute kann man ihn bei einer Wanderung mit etwas<br />

Glück bestaunen: den imposanten Alpensteinbock<br />

Die »Big Five« der Alpen<br />

Schattwald über die Willersalpe, die Landsberger Hütte sowie<br />

das Prinz-Luitpold-Haus nach Hinterhornbach und von dort<br />

zurück nach Hinterstein (einem Ortsteil von Bad Hindelang)<br />

vielfach die deutsch-österreichische Grenze überschreitend an<br />

den Ausgangspunkt zurück.<br />

Bei der Projektierung stand im Vordergrund, das vorhandene<br />

Wegenetz unter den Prämissen der Sicherheit und der Lenkungsfunktion<br />

zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt zu optimieren.<br />

Das Ergebnis: Der »Grenzgänger« im Naturschutzgebiet Allgäuer<br />

Hochalpen ist ein fantastisches Erlebnis für alle Bergfreunde<br />

geworden. Die einzelnen Etappen müssen nicht, können aber<br />

auf ausgezeichnet ausgeschilderten Wegen sowohl in einer Sechs-<br />

Tage-Tour, genauso aber jede Etappe für sich als Tagestour gegangen<br />

werden.<br />

Voraussetzung neben einer entsprechenden, von jedem selbstverantworteten<br />

Ausrüstung sind Schwindelfreiheit, Trittsicherheit<br />

und eine hervorragende Kondition. Die Grenzgänger-Wanderer<br />

stoßen bei den sehr langen Tagesetappen an ihre physischen<br />

Grenzen. Für Kinder ist die mehrtägige Route ungeeignet.<br />

Der Grenzgängerweg – man muss es so sagen – beglückt auf<br />

seiner gesamten Länge mit einer unvergleichlichen Pracht an<br />

Bergblumen, seltenen Insekten, einer reichen Vogelwelt und<br />

Tieren, die viele der Bergfreunde nur aus dem Fernsehen kennen,<br />

wie die »Big Five«: Murmeltier, Steinadler, Gams, Schneehuhn<br />

(im Sommer mit braunem, im Winter mit weißem Federkleid)<br />

und Steinbock. Letzterer war in den nördlichen Alpen<br />

durch Bejagung so gut wie ausgerottet. Nur in Norditalien, im<br />

heutigen Nationalpark Gran Paradiso, überlebten einige Exemplare,<br />

die durch Zucht, Umsiedlungen (legale und illegale) und<br />

Auswilderungsprogramme wieder in unseren Alpen angesiedelt<br />

werden konnten.<br />

Mit viel Glück kann man am Himmel auch den seit 2011 in<br />

Bayern angesiedelten Bartgeier mit einer Flügelspannweite von<br />

knapp drei Metern bestaunen. Die Bartgeier brüten zwar noch<br />

nicht im Naturschutzgebiet, lassen sich aber immer wieder dort<br />

blicken – meist in der Winterhälfte. Als Knochenfresser sind sie<br />

auf Fallwild angewiesen, das durch Kälte oder Lawinen zu Schaden<br />

kam. Auf der Lechtaler Seite hat sich seit einigen Jahren ein<br />

Brutpaar dieses faszinierenden Vogels angesiedelt und könnte<br />

<strong>2023</strong> bereits den vierten Jungvogel großziehen. Es ist derzeit das<br />

nördlichste Brutpaar der Alpen.<br />

Sie sind nicht zum Essen da<br />

Die fantastischen Bergwiesen im Naturschutzgebiet mit ihrer<br />

Vielzahl und Pracht an Pflanzen, Insekten und besonderen Spe-<br />

78 wandern & genießen


zies auf vier Beinen wie etwa dem Alpensalamander sind eine<br />

Wohltat für die Augen. Auch die Wiesen und Flussauen am Lech<br />

sind eine eigene »Entdeckungsreise« wert – dort lassen sich seltene<br />

Blumen, Orchideen, Schnarrschrecken, Libellen und rare<br />

Vertreter der Vogelwelt wie unter anderem die Alpenbraunelle,<br />

der Flussuferläufer oder der Neuntöter schön beobachten.<br />

Ein wahrer Blütenrausch entfaltet sich auf den Hochgebirgswiesen.<br />

Auf Hochgebirgsrasen, Steinschutthalden und nährstoffarmen<br />

Boden haben sich Blumen und Pflanzen wie die Silberwurz<br />

oder auf nährstoffreicheren Alpweiden der Gelbe Enzian, aus<br />

dessen Wurzeln der gleichnamige Schnaps destilliert wird (also<br />

nicht aus dem blauen, weitaus bekannteren) spezialisiert. Auf<br />

den Alpwiesen wächst zudem der blaue, wunderschön anzusehende<br />

Eisenhut, der zu den Hahnenfußgewächsen gehört. Bitte<br />

einen großen Bogen um ihn schlagen, denn er gilt als giftigste<br />

Pflanze Europas! Wie viele andere Rhododendron-Arten sind<br />

auch die Alpenrosen giftig, die einen Stoff enthalten, der beim<br />

Menschen zu Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen und Durchfall<br />

führen kann.<br />

Dein Freiraum. Mein Lebensraum<br />

Fotos: Bad Hindelang Tourismus/Wolfgang B. Kleiner, Alpinium/Henning Werth, Pixabay<br />

Das streng geschützte Edelweiß ist<br />

einer der bekanntesten pflanzlichen<br />

Bergbewohner. Von Juli bis<br />

September steht es in voller Blüte<br />

Ungefähr ab dem Jahr 2015 wurde im Naturpark Nagelfluhkette<br />

der Startschuss für ein neuartiges Besucherlenkungsprojekt<br />

gegeben: Dein Freiraum. Mein Lebensraum. Mit dem<br />

Projekt wurden die Schutzgüter stärker und plakativer in den<br />

Vordergrund gestellt und für ein verträgliches Mit- und Nebeneinander<br />

von Natur und Mensch in den Bergen beworben. <br />

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Faszination Skifliegen<br />

Exklusive Einblicke &<br />

atemberaubende Ausblicke<br />

◊ Barrierefreier Schrägaufzug<br />

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◊ Erlebnisweg<br />

◊ VirtualReality-Erlebnis<br />

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Öffnungszeiten täglich<br />

09:30 bis 17:30 Uhr (Sommerzeit)<br />

09:30 bis 16:30 Uhr (Winterzeit)<br />

Deutschlands größte Schanze bietet ein<br />

spannendes Erlebnis bei jeder Witterung!<br />

Öffentliche Führung jeden Montag und<br />

Donnerstag um 14 Uhr.<br />

Eine Anmeldung ist bis 11.00 Uhr am Tag der Führung<br />

erforderlich. Telefon: +49 8322/700-5204 oder per Mail<br />

Skiflugschanze Oberstdorf<br />

Zimmeroy 1 | D - 87561 Oberstdorf<br />

Tel. +49 8322 / 700 - 5201<br />

info@skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

www.skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

Betreiber: Sportstätten Oberstdorf|Roßbichlstraße 2 - 6|87561 Oberstdorf<br />

Bildnachweis: Eren Karaman, Stefan Betz<br />

Heini-Klopfer-Skiflugschanze<br />

Deutschlands größte Schanze seit 1949<br />

wandern & genießen<br />

79


<strong>Wandern</strong><br />

Das Projekt ist mittlerweile so erfolgreich, dass es in Gebiete<br />

außerhalb des Naturparks Nagelfluhkette exportiert wurde. Der<br />

Landkreis Oberallgäu setzt diesen Ansatz im Rahmen eines<br />

Modellprojektes mit Sondermitteln des Bayerischen Landtags in<br />

den einzelnen Gemeinden mit verschiedenen Partnern um – so<br />

auch für das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen.<br />

Der Gipfelknigge<br />

Hat man das Traumziel Allgäuer Hochalpen erreicht, sollte man<br />

nach seiner Ankunft in dem Wandergebiet möglichst das Auto<br />

stehen lassen – das erspart auch die nervenaufreibende Parkplatzsuche.<br />

Die einzelnen Urlaubsorte sind überwiegend durch<br />

den öffentlichen Nahverkehr gut vernetzt, der mit einer Gästekarte<br />

oft kostenlos genutzt werden darf. Zudem sollte sich der<br />

Besucher bei seinen Wanderungen ohne Lärm bewegen, um das<br />

Wild nicht zu vergrämen und der beste Freund des Menschen<br />

gehört konsequent an die Leine. Das gilt besonders bei der Querung<br />

von Wiesen und Flächen, auf denen Kühe weiden, die zwar<br />

überwiegend friedlich sind, aber in den Angriffsmodus schalten<br />

können, wenn Kälber dabei sind. Es gehört auch zum guten Ton<br />

in den Bergen, auf den markierten Wegen zu bleiben, um die<br />

Ruhezonen von Tieren zu respektieren. Darüber hinaus darf im<br />

Naturschutzgebiet kein Feuer gemacht und nicht gezeltet werden<br />

darf – egal, wie verlockend eine Nacht unter freiem Himmel in<br />

dieser wunderschönen Region ist. Und auch seinen Abfall sollte<br />

man immer mit nach Hause nehmen. Ein letzter Hinweis noch:<br />

Im gesamten Naturschutzgebiet gilt ein Radfahrverbot für Zweiräder<br />

jeder Art – außer auf ausgewiesenen Wegen.<br />

Zentrum für Naturschutz<br />

Das Alpinium mit Sitz in Obermaiselstein ist eine Einrichtung<br />

der Regierung von Bayern und mit einem Expertenteam aus den<br />

Bereichen Naturschutz, Tourismus und Landnutzung Kompetenzstelle<br />

für aktuelle Herausforderungen des Alpenschutzes.<br />

Die Themen werden modellhaft im südlichen Allgäu entwickelt<br />

und an interessierte Regionen im bayerischen Alpenraum weitergegeben.<br />

Es ist für alle Fragen aus den Bereichen Tourismus,<br />

Naturschutz und für die Besucherlenkung zuständig. Drei Ranger<br />

sind im gesamten Naturschutzgebiet mit einem Rangermobil,<br />

einer Art Tinyhaus, unterwegs, um Naturbegeisterte über Schutzgebiete<br />

sowie Landschaft, Tiere und Pflanzen zu informieren. Sie<br />

bieten auch Führungen zu den »Big Five« an.<br />

Das Alpinium-Team zählt Tiere, Pflanzen und manchmal auch<br />

Besucher, um so bessere Fachgrundlagen für die Naturschutzarbeit<br />

in den Allgäuer Hochalpen zu haben. Dabei erfolgt eine<br />

enge Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und anderen Institutionen<br />

wie dem Naturpark Nagelfluhkette, Grundbesitzern<br />

sowie Bewirtschaftern.<br />

Thomas Niehörster unter Mitarbeit von<br />

Henning Werth, stellvertretender Leiter Alpinium<br />

Das Team des Alpiniums, dessen<br />

Wirkungsraum das alpine Allgäu umfasst und<br />

bis in den gesamten Alpenraum strahlt<br />

Wer genug Kondition hat, der<br />

kann zum Prinz-Luitpold-Haus auf<br />

1846 Metern über dem Meer wandern<br />

und dort die Nacht verbringen<br />

80 wandern & genießen


Geniessen<br />

Foto: Tourist-Info Rettenberg Fotograf Dominik Berchtold<br />

Wo die Füße von alleine wandern<br />

Die Allgäuer Bier-Genusswanderwege verbinden schönste Natur mit heimischen Produkten<br />

Ein Wandergebiet, wie man es nur selten findet: Sanfte Hügel, alpine<br />

Gipfel, gastliche Hütten und Alpen, herzliche Einkehrmöglichkeiten<br />

am Abend. Die Bier-Genusswanderwege rund um das Bier.Genuss.Dorf<br />

Rettenberg vereinen das Beste des Allgäus. Schützenswerte Landschaft<br />

und traditionelle Lebensmittel. Ob ländlich-rustikales Gasthaus oder<br />

süßes Café mit vegan-vegetarischem Part auf der Speisekarte, uns geht<br />

es vor allem darum: Hauptsache echt und möglichst von hier!<br />

Schönheit der Natur an Grünten & Co.<br />

In schönster Natur finden die Füße ihren Weg über Berg und Tal fast<br />

von allein. Denn die Schönheit der Natur zieht Dich immer weiter hinaus.<br />

Leicht, doch mit knackigen Passagen – unsere Hausberge, der solitäre<br />

Grünten und der sagenumwobene Rottachberg, bieten Dir das, was<br />

<strong>Wandern</strong> so schön macht: Gipfelglück, Ruhe, tiefe Befriedigung und<br />

das unvergleichliche Gefühl in den Waden, das von den geschnupften<br />

Höhenmetern erzählt.<br />

Lokale Produkte am Wegesrand pflücken<br />

Sechs Bier-Genusswanderwege reichen, um zwei Wochen mit<br />

unvergesslichen Abenteuern zu Fuß auszustatten. Jede Route hat ihren<br />

eigenen Charme und verbindet Naturschauplätze mit den voralpinen<br />

Einkehrmöglichkeiten der einzigartigen Allgäuer Hütten- und Alpkultur.<br />

Abwechslungsreich und mit dem Potenzial zu Lieblingstouren.<br />

Abends sorgen dorfeigene Brauereien, Gastronomiebetriebe<br />

und Direktvermarkter für Allgäuer Lebensart. Genusswandern und<br />

entspannen, sanft oder sportlich. Komm vorbei, wir zeigen’s Dir!<br />

Bier.Genuss.Dorf Rettenberg<br />

Tel. +49-8327-92040<br />

www.bier-genuss-dorf.de<br />

wandern & genießen<br />

Hier gibt es alle Infos zu den sechs Bier-Genusswanderwegen, geführten<br />

Wanderungen, den Einkehrmöglichkeiten mit den „ProBiererle“, dem<br />

Rettenberger Einkaufsführer und vielen herzlichen Gastgeberbetrieben.<br />

81


Geniessen<br />

Kemptener Keksmanufaktur<br />

(H)eufach<br />

guat!<br />

Sich das Allgäu auf der Zunge zergehen lassen, das kann man, indem man<br />

genussvoll in einen Keks aus der Kemptener Manufaktur »Heuschleifle« beißt<br />

– denn die kleinen Köstlichkeiten werden mit Heu aus der Region zubereitet.<br />

Die Redaktion hat Andrea Haggenmüller, die Erfinderin dieser besonderen<br />

Leckereien, besucht und durfte ihr beim Backen über die Schulter schauen.<br />

82 wandern & genießen


Gleich zu Beginn des Treffens geht<br />

es los: Der Teig steht schon bereit,<br />

mit kräftigen Bewegungen rührt<br />

Andrea Haggenmüller ihn noch einmal<br />

um, bevor sie kleine Portionen davon abwiegt<br />

und diese dann mit geschickten<br />

Händen zu Bällchen formt, die sie auf dem<br />

Backblech platziert. Währenddessen erzählt<br />

sie, wie sie zum Backen gekommen<br />

ist: »Das hat sich einfach so ergeben. Angefangen<br />

habe ich in meinem ersten eigenen<br />

Haushalt. Später, als die Kinder klein<br />

waren, habe ich dann jede Woche ein bis<br />

zwei Kuchen gemacht, allerdings eher<br />

klassische Rezepte von der Oma. Mir<br />

macht das Backen einfach schon immer<br />

Freude.« Das merkt man, wenn sie davon<br />

berichtet … und wenn man ihr dabei zusieht,<br />

wie sie die Teigbällchen nun gekonnt<br />

platt drückt und die dadurch entstandenen<br />

Taler liebevoll mit Mandeln verziert.<br />

»Nusskuss« heißt die Köstlichkeit und von<br />

einem klassischen Rezept kann hier wirklich<br />

nicht mehr die Rede sein – denn für<br />

die Zubereitung der feinen Köstlichkeit,<br />

die jetzt in den Ofen wandern, wird Heu<br />

verwendet!<br />

Andrea Haggenmüller<br />

backt seit 2015<br />

mit viel Leidenschaft<br />

Heu-Leckereien<br />

Alle Kekse werden<br />

liebevoll verpackt.<br />

Das Heuschleifle darf<br />

natürlich nicht fehlen<br />

Das Heu und der Keks<br />

Auf die Idee für diese außergewöhnliche<br />

Zutat kam Andrea Haggenmüller vor<br />

circa acht Jahren. Schon immer spukte<br />

ihr der Gedanke im Kopf herum, dass sie<br />

gerne in größerem Stil Kekse backen würde,<br />

irgendwann fragte sie bei ihren Bekannten<br />

aus der Allgäu-Brennerei in Sulzberg<br />

(mehr zu dem Familienunternehmen<br />

auf den Seiten 44 bis 47) nach, ob diese<br />

Interesse hätten, solche in ihrem Laden<br />

zu verkaufen. Sie waren sofort einverstanden.<br />

»Ich hatte bereits ein älteres Keks-<br />

Rezept in der Schublade, das mir mit<br />

seinen Haferflocken und Haferflakes gut<br />

gefallen hat«, berichtet die Backfee. »Aber<br />

ich wollte daraus etwas Besonderes, etwas<br />

Prägnantes fürs Allgäu machen.« Und da<br />

kam ihr die Idee mit dem Heu.<br />

Die gebürtige Allgäuerin ist schon immer<br />

gerne draußen in der Natur und »wenn<br />

ich an einer frisch gemähten Wiese vorbeigehe,<br />

liebe ich einfach den Geruch. Er<br />

ist für mich Teil meiner Heimat. Ich habe<br />

mir dann Gedanken gemacht, wie man<br />

das Heu ins Gebäck bringen könnte.« Das<br />

wandern & genießen<br />

alte Keks-Rezept, das die 60-Jährige für<br />

ihre eigene Produktion etwas abwandelte,<br />

eignete sich hierfür zum Glück perfekt.<br />

Denn es wird mit geschmolzener Butter<br />

zubereitet, in die die Kemptenerin das Heu<br />

– das sie von einem Bio-Hof aus der Region<br />

bezieht – sowie einige Kräuter streut. »Wenn<br />

das länger zieht, entwickelt es ein intensives<br />

Aroma«, erklärt sie. »Das gibt dem<br />

Gebäck eine ganz besondere Note.« Und<br />

das, obwohl die Heu- und Kräuterstückchen<br />

selbst wieder ausgesiebt werden, bevor<br />

die Butter in den Teig kommt.<br />

Als Haggenmüller dann damals bei den<br />

anfäng lichen Heu-Backversuchen eines<br />

der ersten Bleche aus dem Ofen holte und<br />

die Kekse goldbraun und knusprig vor ihr<br />

lagen, da wusste sie einfach, sie sollten<br />

»Heugold« heißen – und damit war auch<br />

schon ihr erstes eigenes, leckeres Heu-<br />

Produkt geboren.<br />

Heu von A bis Z<br />

Fehlte nur noch die passende Verpackung,<br />

doch die ergab sich fast wie von selbst. <br />

83


Geniessen<br />

Als die Keksliebhaberin wieder einmal vor<br />

dem Ofen darauf wartete, dass das Gebäck<br />

fertig würde, stand der große Heusack<br />

neben ihr und sie begann gedankenverloren<br />

aus einem Büschel des getrockneten<br />

Grases eine Schleife zu binden. Die gefiel<br />

ihr schließlich so gut, dass sie sie als Verzierung<br />

für ihre Kekspäckchen (in denen<br />

sich ebenfalls etwas Heu befindet) verwendete<br />

– und sogar ihre Manufaktur<br />

»Heuschleifle« nannte. Sie meldete in ihrem<br />

Einfamilienhaus in Kempten, in dem die<br />

leckeren Kekse heute noch gebacken werden,<br />

einen gewerblichen Raum an und<br />

begann, das Ganze professionell aufzuziehen.<br />

Bald folgten weitere Produkte: Dem Heugold-Rezept<br />

wurden andere Zutaten wie<br />

beispielsweise Schokolade, Nüsse oder<br />

sogar etwas Chili beigemengt und die<br />

neuen Leckereien mit originellen Namen<br />

wie Nusskuss, Schokoküssle oder Kaffee-<br />

Teufelchen versehen. Es gibt sogar einen<br />

Taler zu Ehren des Ritters Heinrich, dessen<br />

Konterfei man auf dem Kemptener Rathaus<br />

bewundern kann. Auch viele der<br />

Verpackungen der neueren Produkte wurden<br />

mit dem typischen Heuschleifle versehen.<br />

Und egal welche Sorte – das rundum<br />

geschmackvolle Gesamtprodukt, das<br />

sich auch ideal als Geschenk eignet, begeistert<br />

mittlerweile viele Menschen. Andrea<br />

Haggenmüller verkauft sowohl an<br />

Privatleute als auch an Firmen, die ihre<br />

Kekse als Mitarbeiter- oder Kundengeschenke<br />

nutzen. Auch als Gastgeschenk<br />

auf Hochzeiten werden die Leckereien<br />

gerne verwendet; die Verpackung kann<br />

individuell gestaltet werden. Manche Leute<br />

sind in der Zwischenzeit richtige Fans,<br />

sie kommen immer wieder, um ihren Vorrat<br />

an Heu-Gebäck aufzufüllen.<br />

Liebevolle Handarbeit<br />

Die Backfee stellt ihre Köstlichkeiten alle<br />

selbst her. »Nur in Stoßzeiten habe ich eine<br />

liebe Freundin, die mich beim Tütenkleben<br />

und Schleifenbinden unterstützt. Aber das<br />

Backen und Einpacken gebe ich nicht aus<br />

der Hand«, sagt sie schmunzelnd. All ihre<br />

Keks-Produkte entstehen in reiner Handarbeit,<br />

sie hackt sogar Schokolade und<br />

Nüsse selbst. »Eine Maschine bekommt<br />

das einfach nicht so hin, wie ich mir das<br />

vorstelle«, lacht die Kemptenerin. Das Ergebnis<br />

ihrer Arbeit kann sich sehen lassen,<br />

genau wie die duftenden Taler, die Haggenmüller<br />

nun aus dem Ofen holt und zum<br />

Kühlen auf den Tisch legt. Und gleich ist<br />

das nächste Blech dran und es wird wieder<br />

geformt und verziert.<br />

Normalerweise backt die 60-Jährige immer<br />

mehrere Rezepte hintereinander und steht<br />

dabei stundenlang in der Küche. Es steckt<br />

viel Arbeit, Leidenschaft und Herzblut in<br />

ihren Heu-Keksen.<br />

Umso mehr freut sie sich, wenn sie positives<br />

Feedback für ihre Produkte erhält<br />

– oder darüber, dass diese schon in der<br />

ganzen Welt herumgekommen sind. Ȇber<br />

Kunden haben die Kekse aus meiner Küche<br />

ihren Weg schon bis nach Mallorca, Kalifornien<br />

und sogar Japan gefunden«, erzählt<br />

Haggenmüller begeistert. Auch bei der<br />

Initiative »Allgäuer GenussMacher« war<br />

die 60-Jährige mit ihrem besonderen Gebäck<br />

schon vertreten. »Ich habe zwar nicht<br />

gewonnen, aber meine Kekse wurden für<br />

die Jurysitzungen und Pressekonferenzen<br />

des Wettbewerbs bestellt. Dass sie so gut<br />

angekommen sind, hat mich mehr gefreut<br />

als ein Preis«, berichtet sie stolz. Die Taler<br />

auf dem Tisch, die mittlerweile abgekühlt<br />

Hol dir das Heu!:<br />

- Hochprozentigen Genuss garantiert<br />

der Heu-Schnaps der Allgäu-Brennerei<br />

www.allgaeu-brennerei.de<br />

- Den Salat verfeinern kann man mit<br />

dem Heu-Essig des Puntzelhofs<br />

www.puntzelhof.de<br />

- Der leckere Geruch der Alpwiesen<br />

wurde in die Duftkissen und -säckchen<br />

von „Echt dufte“ einfach eingenäht<br />

www.echtdufte.de<br />

- Wohltuende Momente für Körper und<br />

Seele erlebt man bei einem Heubad im<br />

Hotel Haubers in Oberstaufen<br />

www.haubers.de<br />

Unter anderem<br />

im Laden der<br />

Allgäu-Brennerei<br />

gibt es das besondere<br />

Gebäck zu kaufen<br />

84 wandern & genießen


Anzeige<br />

sind, kommen ebenfalls gut an: Sie riechen<br />

nicht nur lecker, sondern schmecken auch<br />

vorzüglich.<br />

Doch auch, wenn die Begeisterung für ihre<br />

Produkte groß ist, in riesigen Massen will<br />

die Keksliebhaberin ihre Heu-Leckereien<br />

nicht produzieren. Sie möchte das Ganze<br />

eigentlich so beibehalten, wie es ist, meint<br />

sie – aber auf jeden Fall damit weitermachen.<br />

Denn nach wie vor hat sie viel Spaß am<br />

Heu-Leckereien-Backen, was die Powerfrau<br />

übrigens neben ihrem Hauptberuf macht.<br />

»Ich sitze an meinen freien Tagen oder<br />

abends lieber an meinen Keksen als vor<br />

dem Fernseher«, verrät Haggenmüller. »Es<br />

ist befriedigend tatsächlich etwas zu produzieren.<br />

Wenn es den Leuten dann gefällt,<br />

bereitet mir das auch Freude.«<br />

Erwerben kann man die leckeren Köstlichkeiten<br />

entweder im Laden der Allgäu-<br />

Brennerei in Sulzberg oder, wenn es sich<br />

um größere Mengen handelt, direkt über<br />

Andrea Haggenmüller. Dazu muss man<br />

einfach über ihre Homepage oder auch per<br />

E-Mail (info@heuschleifle.de) oder Telefon<br />

(0831/5209374) Kontakt mit ihr aufnehmen<br />

– und kann wenig später auch einen der<br />

Heu-Kekse genießen. Lisa Hartmann<br />

Auswahl<br />

soweit das<br />

Auge reicht.<br />

Wir verwandeln<br />

jeden Ort in Ihren<br />

Wohn(t)raum.<br />

Mmh, lecker! In den<br />

Heu-Keksen werden<br />

verschiedenste<br />

Zutaten verarbeitet.<br />

Es gibt sogar eine<br />

vegane Variante des<br />

Gebäcks, die<br />

allerdings nur auf<br />

Anfrage produziert<br />

wird<br />

Folgen Sie uns<br />

Fotos: Lisa Hartmann, Andrea Haggenmüller<br />

Europas größte Wohnwelt<br />

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Ulmer Straße 50 · 89250 Senden<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 10. 00 - 19. 00 Uhr · Sa 9. 30 - 19. 00 Uhr<br />

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Nur in Senden!<br />

wandern & genießen<br />

85


Titelthema<br />

Das Allgäu von oben<br />

Perspektivwechsel<br />

Es ist ein wahrer Genuss, von einem Gipfel aus den Blick über die<br />

Allgäuer Landschaft schweifen zu lassen. Doch was wäre, wenn<br />

man sich in noch luftigere Höhen aufschwingt, von denen aus sogar<br />

die Berge selbst klein erscheinen? Möglichkeiten für solch einen<br />

Perspektivwechsel gibt es viele, wir stellen einige davon vor.<br />

86 wandern & genießen


Sich in die Lüfte zu erheben, zu fliegen<br />

wie ein Vogel und die Welt von oben<br />

zu betrachten ist für viele ein Traum,<br />

aber manchmal vielleicht auch mit einem<br />

klitzekleinen bisschen Angst besetzt. Starten<br />

wir also erst einmal mit der Variante<br />

des »Allgäus von oben«, bei der man sich<br />

wenigstens noch in einem geschlossenen<br />

Raum aufhält: mit einem Flugzeugrundflug.<br />

Anbieter hierfür gibt es verschiedene<br />

in der Region, abheben kann man zum<br />

Beispiel vom südlichsten Flugplatz Deutschlands,<br />

dem Flugplatz Agathazell. Der befindet<br />

sich in der Nähe von Burgberg im<br />

Oberallgäu und liegt auf 727 Metern in<br />

einem Landschaftsschutzgebiet. Bereits<br />

vom Boden aus hat man dort eine wunderschöne<br />

Aussicht – ins umliegende Gebirge<br />

nämlich. Wie auf der Internetseite des<br />

Flugplatzes zu lesen ist, bieten die nahegelegenen<br />

Berge Grünten und Mittag<br />

perfekte Bedingungen zum »segelfliegerischen<br />

Einstieg in die Alpen«.<br />

Lautlos durch die Lüfte<br />

Doch verlassen wir die geschlossenen<br />

Räume und gehen einen Schritt weiter – in<br />

den, zum Glück recht stabilen, Korb eines<br />

Heißluftballons nämlich. Hier steht man<br />

zwar noch auf festem Boden, aber es weht<br />

einem nun der frische Wind um die Nase.<br />

Wobei … von »wehen« kann man eigentlich<br />

nicht richtig sprechen, denn so eine<br />

Fahrt im Heißluftballon verläuft beinahe<br />

windstill, da der Ballon leichter ist als Luft,<br />

weshalb er mit dem Wind dahingleitet.<br />

Deshalb sagt man auch ein Ballon »fährt«:<br />

Physiker haben festgelegt, dass bei allem,<br />

was leichter ist als Luft, von »Fahren« gesprochen<br />

wird und bei allem, was schwerer<br />

ist, von »Fliegen«. Auch wenn man mit<br />

»Fahren« normalerweise eine geräuschvolle<br />

Art der Fortbewegung verbindet – bei<br />

der Heißluftballonfahrt herrscht angenehme<br />

Stille, nur der Gasbrenner zischt immer<br />

wieder.<br />

<strong>Genießen</strong> lässt sich solch einen Ausflug zum<br />

Beispiel mit dem Team von Air & Fun Ballonfahrten<br />

aus Leutkirch. Erfahrene Berufspiloten<br />

nehmen maximal fünf Passagiere<br />

mit auf ihre Tour durch die Lüfte. Gestartet<br />

werden kann im südwestlichen Allgäu<br />

zwischen Isny und Neukirch sowie <br />

Der Flugplatz<br />

Agathazell ist<br />

wunderschön<br />

gelegen. Von hier<br />

starten verschiedene<br />

Rundflüge<br />

Mit oder ohne Motor<br />

Solch ein Segelflug vermittelt spektakuläre<br />

Eindrücke von der weit unter einem<br />

liegenden Allgäuer Landschaft, man gleitet<br />

lautlos durch den Himmel. Doch dieses<br />

besondere Erlebnis ist abhängig vom Wetter:<br />

Thermik- und Aufwindverhältnisse<br />

müssen passen, damit das Flugzeug auch<br />

oben bleiben kann. Es lässt sich also nicht<br />

ganz genau vorhersagen, wie lange ein<br />

derartiger Ausflug in luftige Höhen dauern<br />

wird. Wer sich diesbezüglich sicherer sein<br />

möchte, der steigt lieber in eines der leichten<br />

Motorflugzeuge vom Typ WT-9 Dynamic<br />

und EV97 Eurostar, die ebenfalls in<br />

Agathazell starten. Hier beträgt die Flugzeit<br />

zehn bis 120 Minuten und man darf dabei<br />

sogar direkt neben dem Piloten sitzen.<br />

Egal, ob man die Routen »Allgäuer Alpen«,<br />

»Nebelhorn und Königsschlösser«, eine<br />

der anderen oder gar eine selbst festgelegte<br />

Strecke wählt – die Aussicht ist auch<br />

hier in jedem Fall gigantisch.<br />

wandern & genießen<br />

Beim Blick aus dem Ballonkorb<br />

sieht die Welt aus wie eine<br />

Modelleisenbahnlandschaft<br />

87


Titelthema<br />

Beim Paragliding am<br />

Breitenberg liegt einem<br />

das Allgäu zu Füßen<br />

Foto: Archiv EDITION ALLGÄU, Martin Filipp, Pfronten Tourismus, Pixabay, Alpspitzbahn Nesselwang, Ramona Alger<br />

Einige Anbieter zum<br />

»in die Luft gehen«:<br />

- Flugplatz Agathazell<br />

87545 Burgberg<br />

Telefon: 08321/7879794<br />

rundflug@agathazell.info<br />

www.agathazell.info<br />

- Air & Fun GmbH<br />

Niederhofen 62<br />

88299 Leutkirch<br />

Telefon: 07561/9810885<br />

info@air-and-fun.de<br />

www.ballonfahrten-bodensee.de<br />

- Fly Royal Paragliding<br />

Tegelbergstraße 33<br />

87645 Schwangau<br />

Telefon: 0160/90339682<br />

info@fly-royal.de<br />

www.fly-royal.de<br />

- AlpspitzKICK Nesselwang<br />

Alpspitzweg 5<br />

87484 Nesselwang<br />

Telefon: 08361/1270<br />

info@alpspitzkick.de<br />

www.alpspitzkick.de<br />

von Plätzen in Bodenseenähe. Von hier<br />

steigt man nach dem Herrichten des Ballons<br />

bis zu drei Kilometer gen Himmel auf; bei<br />

der circa ein- bis eineinhalbstündigen Ballonfahrt<br />

können je nach Tour die Alpen,<br />

die malerische Allgäuer Landschaft und<br />

der Bodensee von oben betrachtet werden.<br />

Egal, ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder<br />

Winter – Ballonfahren ist das ganze Jahr<br />

über möglich und bietet je nach Jahreszeit<br />

ganz unterschiedliche Eindrücke von der<br />

Gegend unter einem. Ist man zum ersten<br />

Mal bei einer Ballonfahrt dabei, wird das<br />

danach, auch bei Air & Fun, bei einem<br />

Landefest gewürdigt und man wird in den<br />

Adelsstand der Ballonfahrer aufgenommen.<br />

Von Anfang bis Ende also ein besonderes<br />

und unvergessliches Erlebnis.<br />

Ein Schirm, der trägt<br />

Einen festen Stand wie im Ballonkorb muss<br />

man bei unserem dritten Perspektivwechsel<br />

definitiv aufgeben: Von nicht sehr<br />

steilen Hängen läuft man bei einem Gleitschirm-Tandemflug<br />

sozusagen dem Himmel<br />

entgegen, solange, bis sich der hinter<br />

einem liegende Gleitschirm aufrichtet,<br />

über einem steht, sich mit Luft füllt und<br />

schließlich abhebt – und mit ihm man<br />

selbst. In einem Gurtzeug sitzend geht es<br />

in schwindelerregender Höhe dahin, nur<br />

über mehrere Leinen mit dem Schirm verbunden,<br />

der sich circa sieben bis neun<br />

Meter über einem befindet. Mit einer Geschwindigkeit<br />

von etwa 23 bis 55 Kilometern<br />

pro Stunde gleitet man durch die<br />

Lüfte und kann beim Betrachten der Welt<br />

von oben den Alltag hinter sich lassen. Die<br />

Richtung wird mithilfe von zwei Steuerleinen<br />

vorgegeben, die der Pilot jeweils in<br />

seiner rechten und linken Hand hat, oder<br />

auch mittels Gewichtsverlagerung.<br />

Im Allgäu kann man sich unter anderem<br />

vom Breitenberg bei Pfronten aus auf diese<br />

Art in die Lüfte wagen. Das Fluggebiet<br />

dort bietet unterschiedliche Startplätze;<br />

eine Wetterstation in Pfronten-Röfleuten<br />

versorgt die Piloten mit den notwendigen<br />

Informationen zu Windgeschwindigkeit,<br />

Niederschlagssumme, Temperatur und<br />

Co. Wenn das Wetter passt, kann es losgehen<br />

– und alle Piloten, die hier im Ostallgäu<br />

durch die Lüfte gleiten, haben Glück:<br />

Dank der Breitenbergbahn müssen sie die<br />

schwere Ausrüstung im Rucksack nicht<br />

mühevoll mit eigener Kraft nach oben<br />

schleppen. Natürlich darf man auch als<br />

Flugpassagier diesen bequemen Weg auf<br />

den Berg wählen.<br />

Wer noch etwas Bewegung braucht, bereichert<br />

das Gleitschirmabenteuer am<br />

besten um eine Wanderung – sei es vom<br />

Tal aus oder mit einer Tour im Wandergebiet<br />

Hochalpe. Winters wie sommers<br />

gleiten Schirme vom Breitenberg aus durch<br />

den Himmel, unter www.pfronten.de gibt<br />

es eine Übersicht über zahlreiche Anbieter,<br />

mit denen man bei einem Tandemflug die<br />

Lüfte erobern und wunderbare Ausblicke<br />

in die Allgäuer und Tiroler Alpen sowie<br />

über das Pfrontener Tal und das Allgäuer<br />

Voralpenland genießen kann.<br />

Volle Kraft voraus<br />

Nachdem wir bei unserem letzten »Ausflug<br />

nach oben« sozusagen an mehreren Seilen<br />

hingen, wagen wir es nun, an nur einem<br />

88 wandern & genießen


Rasant rauscht man<br />

mit dem AlpspitzKICK<br />

durch die Landschaft<br />

Seil befestigt, in luftigen Höhen unterwegs<br />

zu sein. Die Rede ist vom AlpspitzKICK,<br />

der längsten und schnellsten Zipline<br />

Deutschlands. Sie befindet sich an der<br />

Alpspitzbahn in Nesselwang im Ostallgäu<br />

und ist etwas für echte Adrenalinjunkies:<br />

Nachdem man das sichere Gurtzeug angelegt<br />

hat und von einem Flightguide mit<br />

einer Rolle in das gespannte Seil eingehängt<br />

wurde, saust man über zwei Sektionen<br />

insgesamt 1,2 Kilometer gen Tal. Unter<br />

anderem Helm und Spezialbrille sorgen<br />

für Sicherheit; selbstregulierende Magnetbremsen<br />

regeln automatisch die Geschwindigkeit<br />

und die kann sich sehen lassen:<br />

Mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde rast<br />

man durch den Wald und über Wiesen<br />

dahin und das in einer Höhe von bis zu<br />

60 Metern über dem Boden.<br />

Der Checkpoint an der Mittelstation wird<br />

entweder per pedes oder mit der Kombibahn<br />

1 erreicht. Hier wird man vom Flightguide<br />

eingewiesen. Kombibahn 2 bringt<br />

einen dann zum Takeoff-Tower an der<br />

Bergstation, auf etwa 1500 Metern, etwas<br />

unterhalb des Gipfels der Alpspitze. Nun<br />

beginnt das Abenteuer! Nach einer rasanten<br />

Fahrt am Arrival-Tower angekommen,<br />

geht es entweder zurück zur Talstation der<br />

Alpspitzbahn oder mit selbiger hinab. Stolz<br />

Bildband<br />

»Einfach oben. Das Allgäu<br />

aus der Vogelperspektive«:<br />

Thematisch geordnet nach den Motivschwerpunkten<br />

Wolken, Wasser, Sonne<br />

und Berge nimmt der Autor und Fotograf<br />

Adi Geisegger den Leser mit auf Höhenflüge<br />

durch die Region und zeigt mit<br />

seinen Bildern die Schönheit der Natur<br />

aus besonderer Perspektive.<br />

144 Seiten mit über 100 großformatigen<br />

Fotografien, ISBN 978-3-95805-022-8,<br />

Preis 29,80 Euro, EDITION ALLGÄU,<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

sein kann man in jedem Fall, dass man<br />

sich so etwas Herausforderndes getraut<br />

hat. Und egal, ob man sich in einen derartigen<br />

Nervenkitzel stürzt oder eine etwas<br />

weniger aufregende Variante wählt – wer<br />

es wagt, die Erde unter sich zu lassen, der<br />

kann mit Sicherheit danach behaupten,<br />

dass er ganz neue Perspektiven auf das<br />

Allgäu genossen hat. Lisa Hartmann<br />

Anzeige<br />

wandern & genießen 89


Service<br />

Es regnet? Macht nichts!<br />

Wenn der Himmel<br />

seine Schleusen öffnet …<br />

… dann ist das gar kein Drama, schließlich gibt es im Allgäu selbst dann noch<br />

viel zu sehen und zu erleben. Jedenfalls gibt es mit unseren Schlechtwetter-<br />

Tipps keinen Grund mehr dafür, in der Ferienwohnung oder im Hotelzimmer<br />

zu versauern. Und selbst, wenn es draußen eher zu heiß als zu nass sein sollte:<br />

Diese Vorschläge machen Sie weitestgehend vom Wetter unabhängig.<br />

Foto: Bjoern Ahrendt<br />

Einmal steilgehen<br />

Wer bei schlechtem Wetter dazu neigt, die<br />

Wände hochzugehen, der ist im DAV<br />

Kletterzentrum Sonthofen genau richtig.<br />

Auf 800 Quadratmetern Indoor-Kletterfläche<br />

warten 150 verschiedenen Routen<br />

in allen Schwierigkeitsgraden nur darauf,<br />

erklettert zu werden. Zudem verfügt das<br />

Zentrum über einen Bereich, in dem man<br />

bouldern – klettern ohne Sicherung, aber<br />

immer in verletzungsfreier Absprunghöhe<br />

– kann. Hier sind circa 100 Boulder definiert,<br />

die ständig in allen Schwierigkeiten<br />

umgeschraubt werden. Nebenan befindet<br />

sich ein Kinderspiel- und kletterbereich,<br />

in dem auch die ganz Kleinen klettern und<br />

schaukeln dürfen – so ist Spaß für die<br />

ganze Familie garantiert. Und falls sich<br />

während des Aufenthalts doch noch die<br />

Sonne blicken lässt, kann man im Außenbereich<br />

mit genialer Sicht auf den Allgäuer<br />

Hauptkamm seinen inneren Klettermaxe<br />

befreien.<br />

www.kletterzentrum-sonthofen.de<br />

Hinweis:<br />

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem<br />

Besuch unbedingt auf den Webseiten der<br />

vorgestellten Anbieter über die aktuellen<br />

Öffnungszeiten!<br />

Foto: Aquaria Erlebnisbad Betriebs GmbH<br />

Dieses Nass macht Spass<br />

Es nennt sich auch »Paradies für zwischendurch<br />

in Oberstaufen«: das Erlebnisbad<br />

Aquaria. Hier können Gäste wortwörtlich<br />

komplett abtauchen. Circa 1200 Quadratmeter<br />

Wasserfläche garantieren abwechslungsreichen<br />

Badespaß. Egal, ob man sich<br />

Anspannungen von Körper und Seele<br />

schwimmen oder über die grüne, hundert<br />

Meter lange Wasserrutsche jagen will, ob<br />

man seinen Mut auf den Sprungtürmen<br />

austesten, durch den Wildwasserkanal<br />

schwirren oder im erfrischenden Außenbecken<br />

planschen möchte. Außerdem<br />

bietet das Aquaria eine Auswahl an Saunen,<br />

die zum Entspannen und Krafttanken<br />

einladen. Der Innenbereich der Saunaanlage<br />

steht der ganzen Familie offen, hier<br />

sind verschiedene Trockensaunen, Dampfbäder<br />

und eine Infrarot-Ruhezone zu<br />

finden. Neu ist die Außensauna-Abteilung<br />

für erwachsenen Gäste – mit einer tollen<br />

Aussicht auf die Oberstaufner Bergwelt:<br />

Drei Außensaunen, Ruheräume, ein Abkühlbecken<br />

und eine kleine Gastronomie<br />

versprechen Erholung auf hohem Niveau.<br />

www.aquaria.de<br />

Geschichte der<br />

Ravensburger Frauen<br />

Das Museum Humpis-Quartier präsentiert<br />

bis zum 3. September die Sonderausstellung<br />

»Eine Frage des Geschlechts? – Frauengeschichte<br />

in Ravensburg«, die Geschichte<br />

Ravensburger Frauen vom 18. Jahr hundert<br />

bis zur Erlangung des Frauenwahlrechts<br />

im Jahr 1919 zeigt. Sie widmet sich dabei<br />

der Frage, wie die Kategorie »Geschlecht«,<br />

ebenso wie Stand, Klasse und Herkunft,<br />

den Zugang zu politischen Rechten und<br />

sozialen Räumen definierte sowie Herrschafts-<br />

und Machtverhältnisse prägte und<br />

stabilisierte. Der Diskurs über Geschlechterrollen<br />

spiegelt sich in der jeweils zeitgenössischen<br />

Kunst und Literatur sowie<br />

in Bildern oder Zeugnissen der materiellen<br />

Kultur, etwa Kleidungsstücken oder Gebrauchsgegenständen.<br />

Unterschiedliche<br />

Texte und historische Quellen, wie Gerichtsakten,<br />

Ratsprotokolle oder Tagebücher,<br />

wurden für die Ausstellung dramaturgisch<br />

bearbeitet sowie eingesprochen und sind<br />

nun in Form von Hörspielen und biographischen<br />

Skizzen zu hören.<br />

www.museum-humpis-quartier.de<br />

Foto: Wynrich Zlomke<br />

90 wandern & genießen


Mittelalterliche<br />

Erlebniswelt<br />

Sie thront auf einem steilen, kegelförmigen<br />

Hügel, dem höchsten Punkt Oberschwabens,<br />

stammt aus dem 12. Jahrhundert<br />

und beherbergt unter anderem den Kronschatz<br />

des Heiligen Römischen Reiches:<br />

die Waldburg. Doch trotz ihres stattlichen<br />

Alters ist sie keinesfalls ein angestaubtes<br />

Museum, das den Besucher nur müde<br />

gähnen lässt. Nein, sie ist eine digitale Burg<br />

mit einer Multimedia-App und sprechenden<br />

Porträts. Kleine und große Besucher<br />

können sich auf einen spannenden Besuch<br />

freuen, bei dem man nicht nur Ritter zu<br />

sehen bekommt, sondern auch selbst einer<br />

werden kann. Je nach Gusto kann man die<br />

mittelalterliche Erlebniswelt auf eigene<br />

Faust erkunden, oder man nimmt an einer<br />

Führung teil. Für Familien gibt es noch<br />

ein besonderes Angebot: Sie können zusammen<br />

mit dem Burggespenst Schorsch<br />

an einer Gespensterrallye durch die Waldburg<br />

teilnehmen. Zudem gibt es jeden<br />

Sonntag einen Turniertag mit Kasperletheater<br />

für die Kinder. Neu in diesem Jahr:<br />

Das Museum beschäftigt sich nun auch mit<br />

den drei Staufenkaisern Friedrich Barbarossa,<br />

Heinrich VI. und Friedrich II., die<br />

alle eine sehr persönliche Beziehung zu<br />

der Burg hatten.<br />

www.schlosswaldburg.de<br />

Geflügelte Wesen ganz nah<br />

»Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß<br />

wie Wolken schmecken«, ließ uns der<br />

frühromantische Dichter Novalis wissen.<br />

Vielleicht gelingt es dem einen oder anderen<br />

Besucher der »Allgäuer Schmetterling<br />

Erlebniswelt« in Pfronten, dieses Lachen<br />

zu hören – gewiss dürfte jedenfalls sein:<br />

Sie wird ihn verzaubern. Seit 2006 sind in<br />

dem Gewächshaus mit subtropischem<br />

Klima exotische Schmetterlinge in allen<br />

möglichen Farben, Mustern und erstaunlichen<br />

Größen – der Atlasspinner kann<br />

eine Flügelspannweite von 26 Zentimetern<br />

Foto: Schloss Waldburg/Max Haller<br />

Foto: Pixabay<br />

erreichen – zu bestaunen, während sie von<br />

Blüte zu Blüte schwirren oder sogar mal<br />

auf einem Besucher landen. Infotafeln und<br />

der Inhaber höchstpersönlich vermitteln<br />

Wissen über Leben und Entwicklung der<br />

schönen Falter und wer gut hinsieht, kann<br />

die künftigen Schmetterlinge im Verpuppungsstadium<br />

zappeln sehen. Im Stein-<br />

Oasen-Café lässt es sich bei Kaffee und<br />

Kuchen gemütlich verweilen. Der Familienhund<br />

darf an der Leine mitgeführt<br />

werden. Zudem ist die ganze Erlebniswelt<br />

barrierefrei.<br />

www.schmetterling-erlebniswelt.de<br />

Kleine Dinosaurier<br />

Eine exotische Reise in die faszinierende<br />

Welt der Reptilien ist im Reptilienzoo in<br />

Scheidegg möglich. Hier werden die Lebensräume<br />

der Wüsten- und Urwaldbewohner<br />

naturnah in über 50 Terrarien<br />

im Tropenhaus wiedergegeben. Die Hauptdarsteller<br />

fehlen dabei nicht: Giftige und<br />

ungiftige Schlangen, Spinnen, Warane,<br />

Echsen, Frösche, Skorpione, Schildkröten<br />

und viele weitere Tiere lassen sich beobachten<br />

– wenn die Meister der Tarnung<br />

denn gefunden werden wollen. Auch eine<br />

Gruppe Sumpfkrokodile wohnt in dem<br />

kleinen privat geführten Zoo sowie einheimische<br />

Reptilien und Amphibien, die<br />

im Freilandgehege bestaunt werden können.<br />

Bei Fragen zu den verschiedenen Tieren<br />

kann man sich jederzeit an die Betreiber<br />

wenden, die gerne Auskunft geben und so<br />

auch dazu beitragen, die oft missverstandenen<br />

Tiere in einem ganz anderen und<br />

freundlicheren Licht zu sehen.<br />

www.reptilienzoo-scheidegg.com<br />

Foto: Pixabay<br />

NEU!<br />

Der erste Umwelt-<br />

Trekkingschirm aus<br />

nachhaltigen Materialien<br />

Extrem stabil und leicht<br />

Automatik Auf-/und Zu-Gestell<br />

Stoff aus 100% recyceltem PET<br />

Hauptbestandteil des Griffs aus<br />

Echtholz (FSC zertifiziert)<br />

Viele weitere Bestandteile aus<br />

wiederaufbereiteten Materialien<br />

59,90<br />

ca. 336 g<br />

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit:<br />

wandern & genießen


Familie<br />

Interaktiv und inklusiv<br />

Neues Museum<br />

für die Alpenstadt<br />

Wie sich Alt und Neu geschickt miteinander verbinden lassen,<br />

zeigt das AlpenStadtMuseum Sonthofen, das Anfang des Jahres<br />

eröffnet hat. Mit einem modernen Konzept und fantasievollen<br />

Details vermittelt es die Geschichte der Region und lädt die Besucher<br />

ein, mitzumachen, anzufassen und vor allem zu entdecken.<br />

92 wandern & genießen


Im Mai 1930 öffnete das Heimathaus<br />

Sonthofen seine Türen und zeigte<br />

seitdem zahlreiche Exponate, die Leihgaben<br />

oder Schenkungen aus der Bevölkerung<br />

waren. Im Laufe der Jahrzehnte<br />

kamen unzählige weitere Ausstellungsstücke<br />

dazu, sodass der alte denkmalgeschützte<br />

Bauernhof irgendwann aus<br />

allen Nähten platzte. Als das Nebengebäude<br />

2017 zum Verkauf stand, hat die Stadt<br />

die Chance ergriffen, das Museum zu erweitern.<br />

Nach Jahren der Planung, Abbrüchen<br />

und dem Bau eines neuen Gebäudes,<br />

das direkt an das alte Heimathaus<br />

anschließt, eröffnete das AlpenStadtMuseum<br />

vor wenigen Monaten und überzeugt<br />

seitdem Menschen aller Altersklassen.<br />

Durch das offene und einladende Foyer<br />

geht es für die Besucher über eine Treppe<br />

oder mittels Aufzugs ein Stockwerk höher<br />

und da steht man sozusagen erstmal vor<br />

einer Wand. Doch das ist gar nicht schlimm,<br />

denn auf ihr läuft ein kleiner Prologfilm,<br />

der einen visuell abholt und auf das Kommende<br />

einstimmt.<br />

Eine Ausstellung für alle<br />

Nach ein paar weiteren Metern befindet<br />

man sich dann in der neu konzipierten<br />

Ausstellung und bereits auf den ersten<br />

Blick wird das moderne Konzept ersichtlich:<br />

Die Geschichte des Sonthofener Raumes<br />

wird nicht etwa chronologisch erzählt,<br />

sondern an verschiedenen Themeninseln<br />

dargestellt und aufgearbeitet. So erfährt<br />

man bei den »Allgäuer Schönheiten« beispielsweise<br />

mehr über den früheren Viehmarkt<br />

in Sonthofen, das Leben auf einer<br />

Sennalpe und wie Käse hergestellt wird.<br />

Letzteres erfolgt beispielsweise über eine<br />

digitale Sennküche. Dafür wurde das Käsmachen<br />

auf der Sennalpe Laufbichl fotografiert<br />

und zu jedem Foto auf dem Bildschirm<br />

wird das dazu passende Exponat<br />

im Museum angeleuchet.<br />

Wer mit den goldenen Köstlichkeiten nichts<br />

am Hut hat, der kann an einer Riechstation<br />

den Duft von Alpwiesenpflanzen erschnuppern<br />

oder an der Medienstation weitere<br />

Inhalte abrufen und so sein Wissen vertiefen.<br />

Bereits hier – an der ersten Themeninsel<br />

– wird deutlich, wie interaktiv das<br />

neue Museumskonzept ist. Zudem ist die<br />

Ausstellung auch inklusiv: Alle Möbel sind<br />

wandern & genießen<br />

beispielsweise für Rollstuhlfahrer unterfahrbar,<br />

es gibt Taststationen und Erklärungen<br />

in Brailleschrift und die Audioguides<br />

sind nicht nur in Deutsch, Englisch<br />

sowie einfacher Sprache verfügbar, sondern<br />

auch als Audiodeskription und teilweise<br />

in Gebärdensprache.<br />

Berge und Särge<br />

An verschiedenen<br />

Themeninseln lernt<br />

man interaktiv die<br />

Geschichte des<br />

Sonthofener Raumes<br />

kennen<br />

Inklusion wird im<br />

Museum groß<br />

geschrieben,<br />

deswegen gibt es<br />

viele Erklärungen<br />

auch in Brailleschrift<br />

Neben den »Allgäuer Schönheiten« gibt<br />

es im ersten Raum zwei weitere Themeninseln.<br />

Eine von ihnen befasst sich mit der<br />

Geschichte des Alpentourismus sowie den<br />

frühen Alpinisten und Bergsteigern, wobei<br />

der Fokus auf dem 19. und dem frühen<br />

20. Jahrhundert liegt. Ein schon jetzt beliebtes<br />

Highlight an der Insel ist die Medienstation,<br />

an der man eine eigene Grußkarte<br />

erstellen kann. Hat man sein kleines<br />

Kunstwerk vollendet, so kann man sie sich<br />

ausdrucken lassen und an die Daheimgebliebenen<br />

verschicken.<br />

Die andere Themeninsel trägt den Titel<br />

»Erfindergeist« und dreht sich um die Allgäuer<br />

Mächlar: Hier können Besucher<br />

nicht nur kuriose Erfindungen wie einen<br />

faltbaren Sarg entdecken, sondern auch<br />

einen Skistock mit Schneeteller bestaunen.<br />

Denn was heute weit verbreitet ist, musste<br />

einst erst erdacht werden – unter anderem<br />

von Fritz Heimhuber sen. aus Sonthofen.<br />

Und während sich die Erwachsenen die<br />

Ausstellungsstücke genauer anschau­ <br />

93


Familie<br />

en, können die Kleinen ihren eigenen Erfindergeist<br />

wecken und mit dem Mächlar-<br />

Patent Großes für die Zukunft ersinnen.<br />

Zwischen Lohn<br />

und Brot und Not<br />

Anschließend führt der Rundgang weiter<br />

und auf einmal steht man einem Klaus,<br />

genauer gesagt einem Rumpelklaus, gegenüber<br />

und das ist wahrlich ein beeindruckender<br />

Anblick – vor allem, wenn man<br />

noch nie einen gesehen hat. Aus der Allgäuer<br />

Brauchtumswelt ist er nicht wegzudenken,<br />

genauso wenig wie die Bärbele<br />

oder die Trachten. Kleiner Hinweis: Es<br />

lohnt sich immer, einen Blick in die Schubladen<br />

zu werfen. Auch das Egga-Spiel, ein<br />

alter Fasnachtsbrauch in Sonthofen, wird<br />

an dieser Themeninsel erlebbar.<br />

Links daneben erfährt der Besucher mehr<br />

über die Wirtschaftsgeschichte Sonthofens<br />

– es geht um den früheren Flachsanbau in<br />

der Region, die Landwirtschaft, den Eisenerzabbau<br />

am Grünten, das Nagelschmieden<br />

und die Entwicklung nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg bis in die Gegenwart. Rechts von<br />

dem Klaus wartet die Themeninsel »Notzeiten«.<br />

Dort geht es durch schwierige<br />

Zeiten in den vergangenen Jahrhunderten<br />

und es wird unter anderem der Frage auf<br />

den Grund gegangen, was die Menschen<br />

gemacht haben, wenn es ihnen schlecht<br />

ging. Hier fällt ein Exponat besonders ins<br />

Auge: ein Fahrrad mit Notbereifung aus<br />

dem Ersten Weltkrieg. Damals war Kautschuk<br />

Mangelware, Fahrradreifen wurden<br />

beschlagnahmt – doch die findigen Allgäuer<br />

wussten sich mit Spiralfedern zu helfen.<br />

Sonthofens prägende Burg<br />

Folgt man dem Rundgang, wird einem<br />

auffallen, dass sich die Farbgebung von<br />

Grün zu Schwarz ändert: Nun befindet<br />

man sich in dem Bereich, der sich ausschließlich<br />

mit der ortsbildprägenden<br />

Ordensburg beschäftigt. Einführend zu<br />

der Thematik gibt es einen mehrminütigen<br />

Film in deutscher und englischer Sprache<br />

sowie mit Untertiteln, der eigens für das<br />

Museum produziert wurde.<br />

Danach wird die Geschichte der heutigen<br />

Generaloberst-Beck-Kaserne schlaglichtartig<br />

unter die Lupe genommen. Warum<br />

wurde Sonthofen als Standort ausgewählt?<br />

Wie sah das Leben in der Ordensburg aus?<br />

Was hatte die Stadt davon? Diesen und<br />

weiteren Fragen wird in mehreren Vitrinen<br />

auf den Grund gegangen. Herzstück des<br />

Bereiches ist aber ohne Zweifel das große<br />

Modell der Ordensburg. Es zeigt, wie weit<br />

fortgeschritten der Bau im Dritten Reich<br />

war. So bekommt man ein gutes Gefühl<br />

für die Ausmaße des Baus, denn von außen<br />

sieht man nicht viel und manche Gebäude<br />

sind heute gar nicht mehr vorhanden.<br />

Unter dem Modell befindet sich eine Schublade,<br />

in der sich ein alter Plan Sonthofens<br />

befindet. Der zeigt die Umbauvorhaben<br />

der Nationalsozialisten für die Stadt, die<br />

allerdings nicht verwirklicht wurden.<br />

Eine Reise in die<br />

Vergangenheit<br />

Hat man dieses Kapitel der Stadtgeschichte<br />

hinter sich gelassen, gelangt man in das<br />

alte Heimathaus, welches leider nicht barrierefrei<br />

ist. Es zeigt die bäuerliche Lebenswelt<br />

gegen Ende des 19. Jahrhunderts und<br />

so finden sich neben der Flurküche, der<br />

Schlafstube, der Wohnstube mit einem<br />

alten Kachelofen und der Austragsstube<br />

auch ein eingerichtetes Kinderzimmer.<br />

Immer dort, wo das Museum keine historischen<br />

Möbel zur Verfügung hatte, stehen<br />

nachgebaute Exemplare. Die sind bewusst<br />

modern in taubenblauer Farbe gehalten,<br />

damit auf den ersten Blick deutlich wird,<br />

Fotos: Claudia Schöwe<br />

94 wandern & genießen


Anzeige<br />

dass es sich um Kopien handelt. Zudem<br />

kann man im ehemaligen Stall des denkmalgeschützten<br />

Gebäudes einem Hörspiel<br />

der ehemaligen »Bewohner« lauschen und<br />

so mehr über ihren Lebensalltag erfahren.<br />

Darüber hinaus lockt das frühere Heimathaus<br />

mit einem ganz besonderen Exponat:<br />

der Altmummener Krippe. Diese weihnachtliche<br />

Rarität des gehörlosen Sattlermeisters<br />

Johann Georg Schmiedeler zeigt<br />

auf mehreren Metern Länge nicht nur die<br />

Stallszene, sondern Hunderte weitere<br />

Krippenfiguren, aber auch Höhlen, Grotten<br />

sowie den Herodespalast. Einige Teile<br />

der Krippe können sogar mechanisch bewegt<br />

oder beleuchtet werden.<br />

Hat man sich an ihr sattgesehen, so begibt<br />

man sich in den letzten Raum, der der<br />

einzige ist, der chronologisch aufgebaut<br />

ist. Mittels eines Zeitstrahls geht es im<br />

Schnelldurchlauf durch die Geschichte –<br />

von den Anfängen vor 240 Millionen<br />

Jahren bis zur Gegenwart. Auch hier locken<br />

erneut Mitmachstationen und Schubladen<br />

zum Ausprobieren und Entdecken. Bevor<br />

man das Museum danach verlässt, kann<br />

man sich noch im hauseigenen Café – dessen<br />

Türen für alle offen stehen – einen<br />

leckeren Kuchen schmecken lassen. <br />

<br />

Claudia Schöwe<br />

FRANZ HILLER<br />

Handgemachte<br />

Schmiedeware<br />

- Handgemachte Pfannen<br />

Links: Die zwei<br />

Rumpelklausen<br />

begrüßen die<br />

Besucher im zweiten<br />

Raum<br />

Mitte: Im alten<br />

Heimathaus kann<br />

man einen Blick in die<br />

frühere bäuerliche<br />

Lebenswelt werfen<br />

- Geschmiedete Schellen<br />

- Feuerschalen<br />

- Gürtelschnallen<br />

- Waffen, Messer<br />

- sonstige Auftragsarbeiten<br />

Rechts: Sie ist eine der<br />

größten Krippen des<br />

Allgäus: die Altmummener<br />

Krippe<br />

Am Auwald 6 | 87538 Obermaiselstein<br />

info@franzhiller.de<br />

www.schmiede-DESIGN.com<br />

wandern & genießen<br />

95


Familie<br />

Allgäuer Lesegeschichte<br />

Die Wilden Mändle<br />

bitten zum Tanz<br />

Emma liebt es, draußen zu sein und die Welt zu entdecken.<br />

Deswegen hat sie auch gar keine Lust, mit ihrer Familie in der Ferienwohnung<br />

Spiele zu spielen. Also macht sie sich mit ihrer Hündin Rosi auf in den Wald.<br />

Dort trifft sie lebende Bäume, die gerne tanzen.<br />

Und was machen wir jetzt?«, fragte Emma aufgeregt, als<br />

sie zusammen mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder<br />

Ole zurück bei ihrer Ferienwohnung in Oberstdorf<br />

angekommen waren. »Wir gehen rein ins Kühle, draußen ist es<br />

einfach zu heiß«, antwortete ihre Mama und schob sie durch die<br />

offene Tür. Drinnen wurden sie freudig von Rosi, ihrer Schäferhündin,<br />

begrüßt, die ihren Ausflug in die Sturmannshöhle, in<br />

der Hunde leider nicht erlaubt sind, verschlafen hatte. »Rosi, da<br />

hast du echt was verpasst. Das war soooo cool. Wir sind ganz<br />

viele Treppen hinabgestiegen, am Ende waren wir 300 Meter<br />

unter der Oberfläche. Da wurde selbst Papa ein wenig mulmig,<br />

aber ich hatte keine Angst«, erzählte Emma ganz aufgeregt,<br />

während Rosi den Kopf schief legte und ihr scheinbar wirklich<br />

zuhörte. Die nächsten Minuten plapperten die Geschwister wild<br />

durcheinander, denn sie wollten ihrer Hündin alles von dem<br />

Ausflug erzählen.<br />

»So, ihr Zwei, nun ist gut. Der Rosi klingeln ja schon die Ohren«,<br />

sagte ihre Mama und weil die beiden danach eine Schnute zogen,<br />

machte ihr Papa den Vorschlag: »Den Rest könnt ihr ihr ja heute<br />

Abend im Bett erzählen – als Gutenachtgeschichte.« »Oh ja,<br />

das ist eine tolle Idee«, strahlte Emma. »Aber was machen wir<br />

bis dahin?«, fragte sie gleich danach. Ihre Eltern machten den<br />

Vorschlag, dass sie ja drinnen etwas spielen konnten bis es sich<br />

draußen abgekühlt hatte, doch darauf hatte das quirlige Mädchen<br />

so gar keine Lust. Deswegen sagte sie: »Super Idee! Fangt doch<br />

schon mal an und ich gehe schnell mit der Rosi raus – die hat<br />

schon ganz gelbe Augen.« Nachdem ihre Eltern kurz darüber<br />

nachgedacht haben, waren sie einverstanden, denn Emma war<br />

schon groß und was sollte schon passieren? »Aber schau, dass<br />

ihr euch möglichst im Schatten aufhaltet. Sonst bekommt ihr<br />

beide einen Hitzschlag. Gehe am besten mit ihr in den Wald«,<br />

rief ihre Mama ihr hinterher.<br />

Der Wald lag nicht weit entfernt von der Ferienwohnung. Ein<br />

kleiner Pfad schlängelte sich durch die Bäume und führte die<br />

beiden schließlich auf eine Wiese voller bunter Blumen. Während<br />

sie über diese gingen, spannte sich Rosi auf einmal an und stellte<br />

sich dicht vor Emma. »Alles gut Röschen, du musst nicht aufpassen.<br />

Hier ist doch nichts«, versuchte sie ihre Hündin zu beruhigen,<br />

doch irgendwas muss da sein – sonst würde Rosi sich<br />

nicht so verhalten. Also blickte sie sich um und auf einmal sah<br />

sie etwas: Zwischen den Bäumen auf der anderen Seite der Wiese<br />

tauchten zaghaft Hände und Füße auf. »Wer ist da?«, rief<br />

Emma. Doch sie erhielt keine Antwort, stattdessen traten 13<br />

Gestalten aus dem Wald heraus und einer von ihnen kam zu dem<br />

Mädchen und ihrer Hündin herüber.<br />

Emma traute ihren Augen kaum, denn das, was da auf sie zukam,<br />

sah aus wie ein lebender Baum. Er und die anderen Gestalten<br />

96 wandern & genießen


Illustrationen: Ramona Alger<br />

waren über und über mit einer Art Moos bedeckt, hatten Tannenzweige<br />

um die Hüfte gebunden und auf ihren Köpfen trugen<br />

sie Kränze aus Blättern. »Hab keine Angst mein Kind, wir tun<br />

dir nichts. Wir sind die Wilden Mändle und ich bin der König«,<br />

sagte die hünenhafte Gestalt. »Die was?«, fragte Emma. »Ich habe<br />

noch nie von euch gehört.«<br />

»Nun, das verwundert mich nicht. Es gibt nicht mehr viele von<br />

uns. Um genau zu sein, gibt es nur noch uns 13. Die anderen<br />

verschwanden mit den Jahrhunderten … wohin, weiß niemand«,<br />

erklärte der König mit Wehmut in der Stimme. »Einst lebten wir<br />

im gesamten Alpenraum und unterstützten die Hirten beim<br />

Hüten ihrer Kühe. Eine Belohnung wollten wir dafür nicht, wir<br />

halfen den Menschen einfach gerne und dafür schätzten sie uns.<br />

Aber wir waren nicht nur für unsere Hilfsbereitschaft bekannt,<br />

wir waren vor allem für unseren Tanz berühmt, den wir sogar<br />

an Königshöfen aufführten.«<br />

Als Emma das hörte, riss sie die Augen weit auf und es platzte<br />

aus ihr heraus: »Ich tanze auch total gerne!« Und schon fing sie<br />

an ein Lied zu singen, sich im Kreis zu drehen, bis ihr schwindelig<br />

wurde und wippte hin und her. Der König der Wilden<br />

Mändle schaute ihr lächelnd dabei zu und als sie fertig war und<br />

ihn freudig anstrahlte, sagte er: »Nicht schlecht mein Kind.<br />

Wahrlich beeindruckend. Sollen wir dir einmal unseren Tanz<br />

zeigen?« Emma nickte eifrig mit dem Kopf und auch Rosi gab<br />

ein zustimmendes »Wuff« von sich.<br />

Bei dem, was sie dann sah, blieb ihr der Mund offen stehen. Die<br />

Wilden Mändle stampften und sprangen, schwangen Kränze und<br />

Keulen, stellten sich auf ihre Köpfe und bildeten kleine und große<br />

Pyramiden. So viel Akrobatik hatte Emma nicht erwartet und<br />

sie klatschte begeistert Applaus. »Es ist noch nicht vorbei«, sagte<br />

der König zu ihr, bevor er zu seinen zwölf Mändle ging und ihre<br />

Trinkbecher auffüllte. Und noch während sich Emma dachte,<br />

dass sie nach solch einem Tanz auch großen Durst hätte, fingen<br />

die Wilden Mändle an zu singen: »In unsrer Berge Gipfelwald,<br />

in grauer Nacht versteckt. Da ist der Wilden Aufenthalt, bis sie<br />

der Berggeist weckt …«<br />

Als ihr Lied zu Ende war, gab es für Emma kein Halten mehr.<br />

Sie jubelte laut los und auch Rosi hüpfte wie wild über die Wiese.<br />

Beide waren beeindruckt von dem Schauspiel, das sie da eben<br />

gesehen hatten. »Wow!«, rief Emma. »Das war super. Noch einmal!<br />

Bitte!« – »Puh, gönne uns eine Pause«, schnauften die Wilden<br />

Mändle.<br />

»Wir sind erschöpft, denn der Tanz ist anstrengend und wir<br />

führen ihn nicht mehr so oft auf. Nur alle fünf Jahre kommen<br />

wir aus dem Wald und präsentieren den Menschen unsere Tanzkünste«,<br />

sagte der König und erklärte ihr, dass es diesen Sommer<br />

wieder so weit war und sie dafür momentan täglich probten,<br />

damit bei ihrem Auftritt nichts schief ging – sie wollten die Menschen<br />

nicht enttäuschen.<br />

»Aber nun ist es Zeit nach Hause zu gehen, auch für dich mein<br />

Kind. Nicht, dass sich deine Eltern noch Sorgen machen.« Damit<br />

verschwanden die Wilden Mändle wieder zwischen den Bäumen.<br />

Als Emma sie nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich um und<br />

machte sich mit Rosi auf den Weg zurück zur Ferienwohnung,<br />

wo die anderen bestimmt schon auf sie warteten. »Die werden<br />

Augen machen, wenn ich ihnen davon erzähle. Und noch größere,<br />

wenn ich ihnen sage, dass sie die Wilden Mändle auch bald<br />

sehen können«, sagte Emma zu Rosi, die sie zustimmend mit<br />

ihrer feuchten Nase anstupste. <br />

Claudia Schöwe<br />

wandern & genießen<br />

97


Service<br />

Das Allgäu für Entdecker<br />

Buch-Tipps<br />

zum <strong>Wandern</strong> & <strong>Genießen</strong><br />

Impressum<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

Verlag HEPHAISTOS OHG<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Lachener Weg 2<br />

87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

Tel. +49(0)8379/728016<br />

Fax +49(0)8379/728018<br />

info@heimat-allgaeu.info<br />

www.edition-allgaeu.com<br />

230 Entdeckungen<br />

in den Alpen<br />

Dieser großformatige<br />

Bildband führt durch<br />

eine halbe Milliarde<br />

Jahre, von der Geburt<br />

der Alpen bis zur »Kleinen<br />

Eiszeit« im 19. Jahrhundert.<br />

Dabei werden<br />

230 Wander- und Ausflugsziele zwischen<br />

der Côte d’Azur und dem Wienerwald<br />

vorgestellt – geologische Kuriositäten<br />

ebenso wie kaum bekannte Kulturschätze,<br />

Urwege oder rätselhafte Steinmonumente.<br />

Sie alle versetzen den Leser ins Staunen,<br />

werfen aber auch spannende Fragen auf:<br />

Wo sind Dinosaurier gewandert? Warum<br />

trägt ein Viertausender einen arabischen<br />

Namen? Was erzählen uns Felszeichnungen<br />

im Gebirge? Die Antworten zeichnen<br />

ein ganz neues Bild der Alpen – fernab von<br />

Instagram-Spots und überlaufenen Touristenpfaden.<br />

Wolfgang Heitzmann: »Die anderen Alpen«,<br />

384 Seiten, Hardcover,<br />

ISBN 978-3-99121-685-8,<br />

Preis 49,95 Euro, KOMPASS-Karten GmbH<br />

So a ausgmachda Schmarrn<br />

Als die Außenstelle der sizilianischen<br />

Mafia im Landkreis Isar Gesamt, ohne<br />

München, den Gomm Bartl für ihre Beerdigungen<br />

engagiert, kommt der begnadete,<br />

aber versoffene Trauerredner seinem<br />

Ziel, der beste Trauerredner Bayerns zu<br />

werden, ein ganzes Stück näher. Allerdings<br />

verwechselt der skurrile<br />

Zeitgenosse eine<br />

Mafiabeerdigung mit<br />

der Beerdigung des<br />

bayerischen Polizeipräsidenten<br />

und wird<br />

seither von der Mafia<br />

und von der Polizei<br />

durch ganz Bayern,<br />

bis nach Staufen im Allgäu hinunter, gejagt.<br />

Begleitet wird er von »Fuzzy«, einem<br />

abtrünnigen Mafiamitglied und der kratzbürstigen<br />

alten Jungfer Philomena Pfeifenplätzer,<br />

die genauso spinnt wie er selbst.<br />

Somit ist das verrückteste Trio Bayerns<br />

perfekt. Da Fuzzy weiß, wo ein Mafiapate<br />

seinen Safe hat, schlägt er den anderen vor,<br />

ihn zu knacken. Ob es eine gute Idee ist,<br />

ausgerechnet das Geld eines gefürchteten<br />

Paten zu stehlen, muss sich erst noch herausstellen.<br />

Bernhard Wucherer: »Klappe zu«, 300<br />

Seiten, ISBN 978-3-95805-077-8, Preis 13,80<br />

Euro, EDITION ALLGÄU, Best.-Nr. 120<br />

Kulinarischer<br />

Geheimtipp<br />

Unter Genusspilgern<br />

ist die Adresse<br />

von Deutschlands<br />

höchstem<br />

Sternerestaurant,<br />

dem PAVO, wohlbekannt.<br />

Der Blick über die Gipfel der<br />

Alpen bildet das eindrucksvolle Panorama<br />

für ein kleines Mittagessen, zum gepflegten<br />

Afternoon Tea oder dem Feinschmeckermenü<br />

am Abend. Auf den Speisekarten<br />

von Simon Schlachter spielen<br />

innovative Kreationen mit den besten<br />

Produkten aus der Region die Hauptrolle.<br />

Überzeugend besetzt sind auch die Nebenrollen<br />

mit heißgeliebten Klassikern wie<br />

Allgäuer Kässpatzn oder Kaiserschmarrn.<br />

Sie werden vom Sternekoch und seiner<br />

Küchencrew mit der gleichen Liebe zubereitet,<br />

wie die Sharing-Menüs für das<br />

PAVO. In dem Buch finden sich neben 80<br />

Rezepten viele spannende Geschichten<br />

rund um die Familie, das Hotel, die Burgruine<br />

und König Ludwig.<br />

Simon Schlachter: »Gipfelgenuss. Meine<br />

Allgäuer Küche«, 256 Seiten, ISBN 978-3-<br />

517-10190-3, Preis 36 Euro, Südwest Verlag<br />

Redaktion: Claudia Schöwe (v. i. S. d. P.),<br />

Lisa Hartmann, Ilka Schöning,<br />

Thomas Niehörster<br />

Layout: Ramona Alger, Joshua Riedisser<br />

Titelbild: Tourismusverband Ostallgäu e. V./<br />

Peter von Felbert<br />

Anzeigenberatung und -Verkauf:<br />

Christian Vu: Tel. +49(0)8379/728016<br />

christian.vu@heimat-allgaeu.info<br />

gültige Anzeigenpreisliste: 1/2015<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und<br />

Vervielfältigung, egal in welchem Medium,<br />

– auch auszugsweise – bedürfen der<br />

vorherigen Genehmigung des Verlages.<br />

Gekennzeichnete Beiträge stellen die<br />

Meinung des Verfassers, nicht des Verlages<br />

dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos, Besprechungsexemplare<br />

usw. wird keine Garantie übernommen.<br />

Haftungsausschluss: Die Redaktion hat<br />

Wanderungen, Rezepte und Anleitungen<br />

nach bestem Wissen und Gewissen<br />

ausgewählt. Die Redaktion übernimmt<br />

keine Haftung für Nachteile oder Schäden,<br />

die durch Fehlinformation oder Fehlinterpretation<br />

entstehen.<br />

Bankverbindung Verlag:<br />

Deutschland: Sparkasse Allgäu<br />

IBAN: DE10 7335 0000 0515 9111 88<br />

BIC: BYLADEM1ALG<br />

Österreich: Raiffeisen-Landesbank Tirol<br />

IBAN: AT22 3600 0000 0064 3361<br />

BIC: RZTIAT22<br />

Druckerei:<br />

HOLZMANN DRUCK<br />

Gewerbestraße 2<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

wandern & genießen erscheint jährlich<br />

in der EDITION ALLGÄU. Bestellungen<br />

möglich unter info@heimat-allgaeu.info<br />

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wandermagazin.allgaeu<br />

98 wandern & genießen


ZEIT FÜR<br />

HEIMAT.<br />

Manchmal bleibt die Zeit einfach stehen. Wenn wir etwas<br />

Gutes genießen – einen guten Käse, gutes Brot, ein gutes<br />

Bier. Dann erinnern wir uns an die schönen Momente,<br />

die wir mit Familie oder Freunden an gemeinsamer Tafel<br />

teilen durften. Und an die Heimat, die all die guten Dinge<br />

für uns hervorbringt – unser schönes Allgäu.<br />

Meckatzer. Zeit für was Gutes.

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