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Roșia Montană - Stadtgespräche Rostock

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Herausforderungen<br />

und Stolpersteine<br />

migra e.V. begleitet MigrantInnen bei der beruflichen<br />

Integration<br />

ANDREA KRÖNERT<br />

Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund leben in <strong>Rostock</strong>?<br />

Und wer ist eigentlich ein Migrant? Allein die letzte<br />

Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Klar ist nur, dass<br />

die Unterscheidung nach Staatsangehörigkeit zu kurz greift.<br />

Migranten sind Menschen, die im Ausland geboren, also zugewandert<br />

sind, egal welche Staatsangehörigkeit sie haben. Außerdem<br />

zählen diejenigen Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

die in Deutschland geboren wurden und bei denen<br />

mindestens ein Elternteil zugewandert ist.<br />

Und wie viele MigrantInnen leben nun in unserer Stadt? In<br />

<strong>Rostock</strong> leben gegenwärtig 7.175 Personen mit ausländischem<br />

Pass, das entspricht einem Anteil von 3,5 %. Dazu kommen<br />

273 Personen, die in den letzten beiden Jahren eingebürgert<br />

wurden. Für <strong>Rostock</strong> relevant ist außerdem die Gruppe der<br />

SpätaussiedlerInnen. Die meisten dieser Menschen aus der ehemaligen<br />

Sowjetunion haben unmittelbar nach ihrer Einreise<br />

die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Statistisch wird diese<br />

Gruppe nicht gesondert erfasst, Schätzungen gehen von 6.000<br />

Personen aus. Insgesamt kann der Anteil der Menschen mit<br />

Migrationshintergrund für <strong>Rostock</strong> damit auf etwa 6,5 %<br />

hochgerechnet werden.<br />

Zwei entscheidende Säulen für eine gelingende Integration von<br />

MigrantInnen sind die sprachliche Verständigung und die berufliche<br />

Eingliederung. Der Verein migra e.V. unterstützt zugewanderte<br />

Menschen bei diesen beiden Herausforderungen. Die<br />

Hürden sind hoch: Wie schwer es ist, eine andere Sprache zu<br />

lernen, haben wir alle schon erfahren. Und trotzdem führt am<br />

Erlernen der deutschen Sprache kein Weg vorbei. Und auch die<br />

berufliche Eingliederung ist für viele MigrantInnen ein Hindernislauf<br />

mit herben Rückschlägen, wenn ausländische Schulund<br />

Berufsabschlüsse nicht anerkannt werden und berufliche<br />

Erfahrungen nicht zählen. Dazu kommen vielfältige Diskriminierungserfahrungen.<br />

Herr A. aus dem Irak meint: „Ich habe so<br />

viele Bewerbungen geschrieben. Aber wenn deutsche Arbeitgeber<br />

Namen wie Ali oder Hassan lesen, dann schicken sie nicht<br />

mal eine Antwort.“ Einer Schwarzafrikanerin, die Altenpflegerin<br />

werden will, wurde im Vorstellungsgespräch geraten, nach<br />

Hamburg oder Berlin umzuziehen. Die Menschen in M-V wären<br />

noch nicht so weit …<br />

Wie genau sieht nun das Beratungs- und Unterstützungsangebot<br />

von migra aus? Seit 2009 arbeitet migra nach dem Programm<br />

IBQ - Integration durch individuelle berufliche Qualifizierung.<br />

Dieses Programm vereint erstmals alle staatlichen<br />

Akteure und Projekte im Bereich der beruflichen Integrationsförderung<br />

in der Region <strong>Rostock</strong>. Das IBQ-Programm gliedert<br />

sich in drei Phasen: berufliche Erstanamnese, Kompetenzfeststellung<br />

und berufliches Coaching. Selbstredend ist IBQ<br />

kein starres Programm. Alle Teilschritte beachten die individuellen<br />

Besonderheiten der TeilnehmerInnen. Übrigens: Fünf der<br />

13 MitarbeiterInnen von Migra haben selbst einen Migrationshintergrund.

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