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Gesundheitsregion_2023

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10 Klinikum Memmingen ANZEIGE<br />

Wenn das Herz aus dem Takt gerät<br />

Klinikum Memmingen eröffnet zwei hochmoderne Herzkatheter-Labore<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen<br />

die häufigste Todesursache in<br />

Deutschland dar. Etwa 40 Prozent<br />

aller Sterbefälle sind darauf zurückzuführen.<br />

Das Klinikum Memmingen reagiert<br />

auf die große Nachfrage mit der<br />

Inbetriebnahme zweier hochmoderner<br />

Herzkatheter-Labore, die den bisherigen<br />

Herzkatheter-Raum ablösen.<br />

Ein Herzkatheter ist ein feiner,<br />

biegsamer Schlauch, der über die<br />

Handgelenksarterie oder Beingefäße<br />

(Leiste) bis zum Herz vorgeschoben<br />

wird. Hiermit lassen sich<br />

verschiedene Herzerkrankungen<br />

wie Durchblutungsstörungen der<br />

Herzkranzgefäße, Herzklappenfehler<br />

und Herzrhythmusstörungen exakt<br />

untersuchen – zum Teil mithilfe eines<br />

hochmodernen 3D-Mapping-<br />

Systems, das sozusagen eine detaillierte,<br />

dreidimensionale „Landkarte“<br />

des Herzens abbildet.<br />

Eingriffe sind risikoarm<br />

E Chefarzt Prof. Dr. Andreas May (hinten) und Helen Stahlhut (rechts), stellvertretende pflegerische Leitung im Herzkatheter, bei<br />

einer Herzkatheter-Untersuchung. Fotos (4): Koch/Klinikum Memmingen<br />

„Die Eingriffe im Herzkatheterlabor<br />

sind minimal-invasiv und risikoarm“,<br />

erklärt der Chefarzt der Medizinischen<br />

Klinik I am Klinikum Memmingen,<br />

Prof. Dr. Andreas May. „Fast<br />

alle Eingriffe werden in örtlicher<br />

Betäubung beim wachen Patienten<br />

durchgeführt. Der Patient spürt davon<br />

kaum etwas.“<br />

Die neuen hochsterilen Herzkatheterräume<br />

im Klinikum ähneln modernen<br />

OP-Sälen und verfügen auch<br />

über einen eigenen Einschleusungsund<br />

Überwachungsbereich. „Wir<br />

werden dort rund 2.000 Eingriffe pro<br />

Jahr durchführen“, so May.<br />

Je nach Komplexität dauert eine Herzkatheter-Untersuchung<br />

zwischen 30<br />

Minuten und zwei Stunden.<br />

„In der Regel können wir in derselben<br />

Sitzung auch direkt therapieren“,<br />

erklärt Chefarzt May. Beispielsweise,<br />

wenn Engstellen der Herzkranzgefäße<br />

festgestellt werden: „Diese können<br />

wir mithilfe eines Ballons aufweiten<br />

und durch die Einführung einer Gewebestütze<br />

aus Metall, eines sogenannten<br />

Stents, dauerhaft offenhalten.“<br />

Auch bei Erkrankungen der Herzklappen<br />

wenden Chefarzt May und<br />

sein Team minimal-invasive Behandlungsmethoden<br />

an.<br />

E Sektionsleiter Dr. Daniel Zimmer (links) und Gerhard Kohler (rechts), pflegerische<br />

Leitung im Herzkatheter.<br />

„Undichtigkeiten der Mitralklappe gehören<br />

zu den häufigsten Herzklappenfehlern<br />

im Erwachsenenalter. Sie bleiben<br />

oft jahrelang unbemerkt, können<br />

aber mit fortschreitender Schwere<br />

zu Kurzatmigkeit, verminderter Leistungsfähigkeit,<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

und letztlich zum Tod führen“,<br />

betont May, der seit über 15 Jahren<br />

verschiedene kathetergestützte Verfahren<br />

an der Mitralklappe durchführt.<br />

„Für die Behandlung an der Mitralklappe<br />

wurden wir von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kardiologie<br />

schon wiederholt als Mitralklappenzentrum<br />

zertifiziert. Das ist ein echter<br />

Qualitätsbeweis für das Klinikum.“<br />

Auch Defibrillatoren und Herzschrittmacher<br />

können in den Herzkatheterräumen<br />

risikoarm implantiert werden<br />

und so dem Herzschlag auf die<br />

Sprünge helfen.<br />

Millimetergenaues Arbeiten<br />

Einen neuen „Schub“ erhält das<br />

Klinikum durch Dr. Daniel Zimmer<br />

als Spezialist in der Behandlung von<br />

Herzrhythmusstörungen. „Wir führen<br />

im Rahmen sogenannter elektrophysiologischer<br />

Untersuchungen<br />

(EPU) über die Blutgefäße weiche<br />

Elektrodenkatheter bis zum Herzen<br />

vor“, erklärt Sektionsleiter Zimmer.<br />

„Mit diesen können wir millimetergenau<br />

elektrische Signale aus dem<br />

Herz ableiten und zudem mit dem<br />

sogenannten 3D-Mapping-System<br />

eine detaillierte Landkarte des Herzens<br />

mit der zugrundeliegenden<br />

Herzrhythmusstörung erstellen.“<br />

Diese wird dann in gleicher Sitzung<br />

durch eine gezielte Verödung am<br />

Ursprungsort der Rhythmusstörung<br />

beseitigt. „Die Verödung, auch genannt<br />

Ablation, erfolgt je nach zugrundeliegender<br />

Störung entweder<br />

mit Hitze oder Kälte“, erklärt Oberarzt<br />

Dr. Zimmer. Der gebürtige All-<br />

gäuer unterstützt seit Jahresbeginn<br />

das kardiologische Team mit aktuell<br />

sieben erfahrenen kardiologischen<br />

Oberärzt*Innen. Zuvor war Zimmer<br />

langjährig als Oberarzt in der Augustinum<br />

Klinik München tätig.<br />

E Chefarzt Prof. Dr. Andreas May von<br />

der Medizinischen Klinik I am Klinikum<br />

Memmingen.<br />

E Dr. Daniel Zimmer, Sektionsleiter<br />

Kontakt:<br />

Medizinische Klinik I<br />

Chefarzt Prof. Dr. Andreas May<br />

Telefon 0 83 31 / 70 - 23 61<br />

E-Mail: med1@klinikummemmingen.de

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