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10 Klinikum Memmingen ANZEIGE<br />
Wenn das Herz aus dem Takt gerät<br />
Klinikum Memmingen eröffnet zwei hochmoderne Herzkatheter-Labore<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen<br />
die häufigste Todesursache in<br />
Deutschland dar. Etwa 40 Prozent<br />
aller Sterbefälle sind darauf zurückzuführen.<br />
Das Klinikum Memmingen reagiert<br />
auf die große Nachfrage mit der<br />
Inbetriebnahme zweier hochmoderner<br />
Herzkatheter-Labore, die den bisherigen<br />
Herzkatheter-Raum ablösen.<br />
Ein Herzkatheter ist ein feiner,<br />
biegsamer Schlauch, der über die<br />
Handgelenksarterie oder Beingefäße<br />
(Leiste) bis zum Herz vorgeschoben<br />
wird. Hiermit lassen sich<br />
verschiedene Herzerkrankungen<br />
wie Durchblutungsstörungen der<br />
Herzkranzgefäße, Herzklappenfehler<br />
und Herzrhythmusstörungen exakt<br />
untersuchen – zum Teil mithilfe eines<br />
hochmodernen 3D-Mapping-<br />
Systems, das sozusagen eine detaillierte,<br />
dreidimensionale „Landkarte“<br />
des Herzens abbildet.<br />
Eingriffe sind risikoarm<br />
E Chefarzt Prof. Dr. Andreas May (hinten) und Helen Stahlhut (rechts), stellvertretende pflegerische Leitung im Herzkatheter, bei<br />
einer Herzkatheter-Untersuchung. Fotos (4): Koch/Klinikum Memmingen<br />
„Die Eingriffe im Herzkatheterlabor<br />
sind minimal-invasiv und risikoarm“,<br />
erklärt der Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik I am Klinikum Memmingen,<br />
Prof. Dr. Andreas May. „Fast<br />
alle Eingriffe werden in örtlicher<br />
Betäubung beim wachen Patienten<br />
durchgeführt. Der Patient spürt davon<br />
kaum etwas.“<br />
Die neuen hochsterilen Herzkatheterräume<br />
im Klinikum ähneln modernen<br />
OP-Sälen und verfügen auch<br />
über einen eigenen Einschleusungsund<br />
Überwachungsbereich. „Wir<br />
werden dort rund 2.000 Eingriffe pro<br />
Jahr durchführen“, so May.<br />
Je nach Komplexität dauert eine Herzkatheter-Untersuchung<br />
zwischen 30<br />
Minuten und zwei Stunden.<br />
„In der Regel können wir in derselben<br />
Sitzung auch direkt therapieren“,<br />
erklärt Chefarzt May. Beispielsweise,<br />
wenn Engstellen der Herzkranzgefäße<br />
festgestellt werden: „Diese können<br />
wir mithilfe eines Ballons aufweiten<br />
und durch die Einführung einer Gewebestütze<br />
aus Metall, eines sogenannten<br />
Stents, dauerhaft offenhalten.“<br />
Auch bei Erkrankungen der Herzklappen<br />
wenden Chefarzt May und<br />
sein Team minimal-invasive Behandlungsmethoden<br />
an.<br />
E Sektionsleiter Dr. Daniel Zimmer (links) und Gerhard Kohler (rechts), pflegerische<br />
Leitung im Herzkatheter.<br />
„Undichtigkeiten der Mitralklappe gehören<br />
zu den häufigsten Herzklappenfehlern<br />
im Erwachsenenalter. Sie bleiben<br />
oft jahrelang unbemerkt, können<br />
aber mit fortschreitender Schwere<br />
zu Kurzatmigkeit, verminderter Leistungsfähigkeit,<br />
Herzrhythmusstörungen<br />
und letztlich zum Tod führen“,<br />
betont May, der seit über 15 Jahren<br />
verschiedene kathetergestützte Verfahren<br />
an der Mitralklappe durchführt.<br />
„Für die Behandlung an der Mitralklappe<br />
wurden wir von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kardiologie<br />
schon wiederholt als Mitralklappenzentrum<br />
zertifiziert. Das ist ein echter<br />
Qualitätsbeweis für das Klinikum.“<br />
Auch Defibrillatoren und Herzschrittmacher<br />
können in den Herzkatheterräumen<br />
risikoarm implantiert werden<br />
und so dem Herzschlag auf die<br />
Sprünge helfen.<br />
Millimetergenaues Arbeiten<br />
Einen neuen „Schub“ erhält das<br />
Klinikum durch Dr. Daniel Zimmer<br />
als Spezialist in der Behandlung von<br />
Herzrhythmusstörungen. „Wir führen<br />
im Rahmen sogenannter elektrophysiologischer<br />
Untersuchungen<br />
(EPU) über die Blutgefäße weiche<br />
Elektrodenkatheter bis zum Herzen<br />
vor“, erklärt Sektionsleiter Zimmer.<br />
„Mit diesen können wir millimetergenau<br />
elektrische Signale aus dem<br />
Herz ableiten und zudem mit dem<br />
sogenannten 3D-Mapping-System<br />
eine detaillierte Landkarte des Herzens<br />
mit der zugrundeliegenden<br />
Herzrhythmusstörung erstellen.“<br />
Diese wird dann in gleicher Sitzung<br />
durch eine gezielte Verödung am<br />
Ursprungsort der Rhythmusstörung<br />
beseitigt. „Die Verödung, auch genannt<br />
Ablation, erfolgt je nach zugrundeliegender<br />
Störung entweder<br />
mit Hitze oder Kälte“, erklärt Oberarzt<br />
Dr. Zimmer. Der gebürtige All-<br />
gäuer unterstützt seit Jahresbeginn<br />
das kardiologische Team mit aktuell<br />
sieben erfahrenen kardiologischen<br />
Oberärzt*Innen. Zuvor war Zimmer<br />
langjährig als Oberarzt in der Augustinum<br />
Klinik München tätig.<br />
E Chefarzt Prof. Dr. Andreas May von<br />
der Medizinischen Klinik I am Klinikum<br />
Memmingen.<br />
E Dr. Daniel Zimmer, Sektionsleiter<br />
Kontakt:<br />
Medizinische Klinik I<br />
Chefarzt Prof. Dr. Andreas May<br />
Telefon 0 83 31 / 70 - 23 61<br />
E-Mail: med1@klinikummemmingen.de