smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 03/2023
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Sanierung & Energie<br />
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PHOTOVOLTAIK AUF DEM DACH<br />
WIE EIGENER SOLARSTROM FÜR HOHE RENDITEN SORGT<br />
Es ist heutzutage ein großer Traum vieler Menschen, Gutes<br />
zu tun und dabei auch noch Geld zu verdienen. Eine<br />
Möglichkeit bieten Solaranlagen, denn Solarstrom ist nicht<br />
nur gut für unser Klima, mit dem Strom aus Photovoltaikanlagen<br />
lassen sich auch noch Einnahmen erzielen. Und<br />
zwischenzeitlich sieht man solche Anlagen vielerorts auf den<br />
Hausdächern. Hier erfahren Sie, wie Sie damit Geld verdienen<br />
können, welche Modelle sich heute lohnen und was es<br />
alles zu beachten gibt.<br />
Zieht man das Investment in eine Photovoltaikanlage in Betracht,<br />
so stellt sich oftmals die Frage, ob und wenn ja, wie<br />
viel Geld man mit einer Solaranlage verdienen kann. Mit einem<br />
Solar Direktinvestment profitieren Sie von der im Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) festgelegten staatlichen<br />
Vergütung. Die Höhe dieser Vergütung ist abhängig von Jahr<br />
und Monat der Inbetriebnahme der Solaranlage sowie der<br />
Größe der PV-Anlage.<br />
Doch es gibt nicht nur die staatliche Mindestvergütung des<br />
eingespeisten Stroms, sondern Sie können auch von der hohen<br />
Vergütung aus der Direktvermarktung profitieren, wenn<br />
Sie den Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Der Monatsmarktwert<br />
Solar hat im Sommer 2022 Rekordwerte erreicht,<br />
so dass Geld verdienen mit Solaranlagen nicht nur<br />
nachhaltig, sondern auch lukrativ ist. Dabei ist eine Solaranlage<br />
nicht nur wartungsarm, sondern auch langlebig und<br />
kann bis zu 40 Jahre betrieben werden.<br />
Und auch als Verpächter von Dachflächen oder Vermieter<br />
von Freiflächen können Sie mit Photovoltaik Geld verdienen.<br />
Indem Sie Ihre Fläche einem Investor zur Verfügung<br />
stellen, erhalten Sie Miet- bzw. Pachteinnahmen und profitieren<br />
als Dachflächenverpächter gegebenenfalls von einer<br />
kostenlosen Dachsanierung.<br />
WER KANN MIT PHOTOVOLTAIK GELD VERDIENEN?<br />
Dachflächenbesitzer: Wenn Sie über eine Dachfläche ab 1.000<br />
m² Größe verfügen, dann bietet sich Ihnen die lukrative Möglichkeit,<br />
eben diese Dachfläche zu verpachten. Mit der Verpachtung<br />
der Dachfläche (z. B. an Solar Direktinvest) geht<br />
nicht nur ggf. eine kostenlose Sanierung des Daches einher,<br />
sondern Sie erhalten auf Wunsch im Voraus eine Einmalzahlung<br />
für 20 Jahre, welche bis zu 100.000 € betragen kann. Zudem<br />
müssen Sie sich nach der Verpachtung des Daches in<br />
Bezug auf die PV-Anlage um nichts mehr kümmern.<br />
Grundstückseigentümer: Möchten Sie mit Photovoltaik Geld<br />
verdienen und besitzen eine Freifläche von mindestens<br />
einem Hektar? Dann können Sie diese Freifläche unkompliziert<br />
und gewinnbringend verpachten. Wenn Sie Ihre<br />
Freifläche verpachten, profitieren Sie von einer jährlichen<br />
Zahlung (i. d. R. bis zu 3.000 € pro Hektar). Dabei stellt der<br />
Betreiber die Fläche zur Verfügung.<br />
Eigenverbrauch: Sie besitzen selbst eine große Dachfläche von<br />
mind. 800 m²? Dann können Sie auf dieser Fläche eine Photovoltaikanlage<br />
installieren lassen! Indem Sie die Anlage selbst<br />
nutzen und den durch die PV-Anlage erzeugten Strom selbst<br />
verbrauchen, können Sie sich ein Stück weit unabhängiger<br />
vom öffentlichen Stromnetz machen – und dabei Geld sparen.<br />
Mit einer eigenen Anlage profitieren Sie zudem von der<br />
Langlebigkeit der Photovoltaik, denn eine PV-Anlage kann<br />
bis zu 40 Jahre lang Strom erzeugen.<br />
Investoren: Nicht nur Sie können mit einem Solar Direktinvestment<br />
Steuern sparen, sondern Sie profitieren zudem von den<br />
hohen Renditen. Mit der staatlich garantierten Vergütung<br />
durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten Sie<br />
bei Einspeisung des Stroms ins öffentliche Netz nicht nur die<br />
ersten 20 Jahre nach Inbetriebnahme eine festgelegte Mindestvergütung,<br />
sondern Sie profitieren durch eine Direktvermarktung<br />
des Solarstroms vom Monatsmarktwert Solar. Eine<br />
Rendite von ca. 6,5 % pro Jahr ist Ihnen sicher, bei Direktvermarktung<br />
kann eine Rendite im zweistelligen Bereich möglich<br />
sein. Somit ist Geld verdienen mit Solaranlagen lukrativ<br />
und sicher – ganz ohne eigenes Dach!<br />
PHOTOVOLTAIK HAT VIELE KENNZAHLEN<br />
UND BERECHNUNGSGRÖSSEN<br />
Damit die Anlage auch tatsächlich Geld bringt, müssen ein<br />
paar Dinge beachtet werden. Die wichtigsten Punkte, die es zu<br />
beachten gilt:<br />
- Der Kaufpreis: Dieser sollte immer auf das kWp (Kilowattpeak)<br />
runtergebrochen werden. Nur so hat man eine objektive<br />
Größe<br />
- Der Ertrag der Anlage in kWh (Kilowatt Stunden) pro kWp<br />
- Die garantierte Einspeisevergütung pro kWh<br />
- Die Pachtzahlung bzw. Dachsanierungskosten<br />
- Die laufenden festen Kosten, wie z. B. Versicherung,<br />
Wartung und Steuern.<br />
Um die jährliche Einspeisevergütung zu berechnen und erkennen<br />
zu können, welche Einnahmen die Anlage generiert,<br />
müssen die kWh/kWp herangezogen werden. Beispiel: Hat<br />
die Anlage beispielsweise 300 kWp und 950 kWh Ertrag, multipliziert<br />
man ganz einfach beide Werte, um auf die jährliche<br />
kWh-Produktion zu kommen. In diesem Beispiel wären es<br />
285.000 kWh. Um diesen Wert besser einschätzen zu können<br />
muss man wissen, dass 300 kWp im unteren Mittelfeld der<br />
gängigen Anlagengrößen liegt und ein Vier-Personen-Haushalt<br />
im Durchschnitt ca. 4.000 kWh Jahresverbrauch hat.<br />
Hat man errechnet, wie viel kWh die Photovoltaik-Anlage im<br />
Jahr produziert, multipliziert man diesen Wert mit der Einspeisevergütung<br />
je kWh. Einspeisevergütung in Cent mal die<br />
Gesamt-kWh der Anlage ergeben die jährlichen Einnahmen<br />
vor Kosten. 950 kWh Ertrag sind somit ein guter Wert. 900<br />
kWh sollten in jedem Fall nicht unterschritten werden, damit<br />
Sie mit der Anlage auch wirklich Geld verdienen.<br />
PACHT UND/ODER SANIERUNGSKOSTEN<br />
UNBEDINGT BEACHTEN<br />
Pachtzins oder Sanierungskosten stellen jeweils einen nicht<br />
unerheblichen Kostenfaktor dar. Somit ist es besonders wichtig,<br />
dass diese Kosten bereits im Kaufpreis enthalten sind und<br />
nicht noch hinzukommen. Sollte man eine Solaranlage für unter<br />
950,00 €/kWp gefunden haben, wäre diese völlig überteuert,<br />
falls die Pacht noch hinzukommt oder Sanierungskosten<br />
anfallen. Nur wenn alles für die ersten 20 Jahre inkludiert ist,<br />
handelt es sich um einen guten Preis. Vorausgesetzt, der Ertrag<br />
liegt über 900 kWh/kWp. Achten Sie entsprechend darauf,<br />
dass es sich um einen echten „All-Inklusive-Preis“ handelt.<br />
Nicht zu vernachlässigen sind auch die laufenden festen Kosten<br />
einer Photovoltaik-Anlage. Die Versicherung sollte nicht<br />
zu viel kosten. Der Wartungsvertrag der Anlage sollte ebenfalls<br />
nicht zu teuer sein. Darüber hinaus gibt es selten auch<br />
Photovoltaik-Investments, wo die Pacht laufend gezahlt wird<br />
und somit nicht bereits mit dem Kaufpreis abgegolten ist.<br />
Hier muss der Kaufpreis günstiger sein! Des Weiteren fallen<br />
auf die Einnahmen durch den Verkauf von Strom auch Steuern<br />
an, die je nach persönlicher Situation und ggf. anfänglich<br />
genutztem Steuervorteil unterschiedlich ins Gewicht fallen<br />
können. Es sollte sowohl der Überschuss von Einnahmen und<br />
Kosten vor Steuern als auch nach Steuern errechnet werden.<br />
Lassen Sie sich die Kosten aufzeigen und berücksichtigen Sie<br />
die Steuern! Für alle genannten Werte gibt es geeignete Berechnungstools,<br />
mit deren Hilfe man eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
erstellen kann.<br />
5 Punkte, worauf Sie also achten sollten, damit eine Investition<br />
in Photovoltaik auf soliden Beinen steht:<br />
- Berechnen Sie den zu erwartenden Ertrag. 900 kWh sollten<br />
dabei nicht unterschritten werden.<br />
- Achten Sie auf die Rendite: Eine Photovoltaik-Anlage sollte<br />
vor Kosten zwischen 6,8 % und 7 % Ertrag p.a. schaffen.<br />
- Prüfen Sie eventuelle Kosten für Pacht oder Sanierung. Die<br />
ersten 20 Jahre sollten im Kaufpreis bereits inkludiert sein.<br />
- Wartungsvertrag und Versicherung sollten ein sinnvoller,<br />
jedoch kein überteuerter Kostenpunkt sein.<br />
- Errechnen Sie den Gesamtertrag nach Kosten vor, als auch<br />
nach Steuern, um den Überblick zu behalten.<br />
CROWDINVESTMENTS IN SOLARPROJEKTE<br />
Wer persönlich weder als Nutzer noch als Verpächter mit der<br />
Technologie zu tun haben möchte, sich aber trotzdem einbringen<br />
möchte und Gewinn daraus ziehen will, für den sind<br />
Crowdinvestments in Solarprojekte eine Alternative. Das<br />
Prinzip folgt dem Sprichwort „Kleinvieh macht auch Mist“ –<br />
und das ist nicht despektierlich gemeint. Vielmehr finden sich<br />
über entsprechende Plattformen zahlreiche Menschen zusammen,<br />
die einen kleinen Betrag dazu beisteuern, dass am<br />
Ende ein großes beziehungsweise kostenintensives Projekt<br />
umgesetzt werden kann.<br />
Der Vorteil daran ist, dass man auch mit kleinen Summen – je<br />
nach Projektausschreibung mitunter schon ab 50 Euro aufwärts<br />
– Erträge erzielen kann. Zudem kann man auf diese<br />
Weise dazu beitragen, dass beispielsweise große Solarparks<br />
oder Entwicklungsprojekte gebaut werden können. Läuft alles<br />
wie geplant, ist eine feste Verzinsung und eine Rendite im einstelligen<br />
Prozentbereich über mehrere Jahre möglich. Aller-<br />
58 Foto: anatoliy_gleb – www.stock.adobe.com<br />
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