f+h fördern und heben 9/2023
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PROJEKTMANAGEMENT IN INTRALOGISTIKPROJEKTEN – TEIL III<br />
SO WERDEN AUCH KOMPLEXE<br />
PROJEKTE EIN ERFOLG<br />
Eine gute Projektorganisation ist kein<br />
Selbstläufer, zumal Großprojekte vielfach für die<br />
beteiligten Mitarbeiter nicht deren<br />
Tagesgeschäft sind. Die formale Projektorganisation<br />
sollte demzufolge eigentlich ein<br />
selbstverständlicher Arbeitsschritt sein, bevor<br />
das Projekt startet. Im Allgemeinen ist jedoch<br />
das Gegenteil der Fall. Die Folgen können<br />
weitreichend sein. Aufgaben <strong>und</strong> Zuständigkeiten<br />
sind unklar, dies wiederum führt zu<br />
Unsicherheit <strong>und</strong> Zielkonflikten bei den<br />
Mitarbeitern. Ein klares Projekt-Setup <strong>und</strong> eine<br />
fachlich korrekte Umsetzung sind aber das A <strong>und</strong><br />
O für den Projekterfolg. Vor allem bei einer<br />
Matrixorganisation empfiehlt sich daher<br />
dringend ein formaler Aufbau der<br />
Projektstruktur.<br />
Die Investition in ein komplexes Intralogistikprojekt geschieht<br />
für gewöhnlich aus Gründen der Leistungs- <strong>und</strong>/<br />
oder Qualitätsverbesserung. Oftmals geht dies einher mit<br />
umfangreicheren oder neuen Anforderungen aus dem<br />
Markt sowie nicht mehr zeitgemäßer Technik. Im Vordergr<strong>und</strong><br />
steht erst einmal die operative Lösung eines meist kapazitiven/<br />
technischen Problems: Um wettbewerbsfähig zu bleiben wird die<br />
Anlagentechnik auf den neuesten Stand gebracht, die Automatisierung<br />
vorangetrieben <strong>und</strong> die Kapazitäten in der Logistik werden<br />
durch aktuelle Hardware <strong>und</strong> schnellere Prozesse verbessert.<br />
Die strategische Gr<strong>und</strong>lage (Wachstumsziele, zukünftige<br />
Marktpositionierung, Produktportfolio <strong>und</strong> -erweiterungen) für<br />
ein umfangreiches Intralogistikprojekt liefert im Idealfall die Unternehmensstrategie,<br />
auf die die Projektziele eng abgestimmt<br />
werden sollten. Fehlt eine übergeordnete Strategie, in die die<br />
Projektziele <strong>und</strong> -maßnahmen eingebettet sind, kann dies den<br />
Projektverlauf empfindlich stören. Vor allem klar formulierte <strong>und</strong><br />
exakt terminierte Ziele sind bei umfangreichen Projekten unerlässlich,<br />
um die Umsetzung zu strukturieren <strong>und</strong> Teilprojekte im<br />
Konfliktfall, das heißt bei knappen Ressourcen <strong>und</strong> Verzögerungen,<br />
sinnvoll steuern zu können. Eine vorausschauende strategische<br />
Planung muss daher möglichst frühzeitig geschehen <strong>und</strong> ist<br />
in jedem Fall Chefsache in Zusammenarbeit von Projektleitung<br />
<strong>und</strong> Werks-/Bereichsleitung oder der Geschäftsführung.<br />
Im Allgemeinen werden in der Planungsphase allerdings nur<br />
die technisch-logistischen Aspekte zum Beispiel Leistungsmengen<br />
ausreichend berücksichtigt. Anforderungen werden nicht bereichsübergreifend<br />
<strong>und</strong> umfangreich genug erarbeitet. In vielen<br />
38 <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de