28.08.2023 Aufrufe

Gesund & Leben in Wien - 07_08/23

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

das magaz<strong>in</strong> der<br />

<strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong>, 18. Jahrgang, € 2,40<br />

GESUND LEBEN<br />

<strong>in</strong> wien<br />

www.aekwien.at<br />

Auge<br />

MEIN<br />

IM FOKUS<br />

AUGENHEILKUNDE: ÄRZTEKAMMER FÜR WOHNORTNAHE & VERBESSERTE VERSORGUNG<br />

GESUNDER DARM,<br />

BESSER LEBEN<br />

So stärken Sie Ihr Mikrobiom<br />

und Ihr Immunsystem<br />

HERZGESUNDHEIT<br />

FÜR FRAU & MANN<br />

Die Unterschiede bei den<br />

Geschlechtern s<strong>in</strong>d enorm<br />

SO GEHT ERHOLUNG.<br />

SO GEHT URLAUB.<br />

Sammeln Sie neue Energie für<br />

den Alltag – mit konkreten Tipps<br />

GEISTIG FIT –<br />

EIN LEBEN LANG<br />

Die effizientesten Methoden<br />

für e<strong>in</strong> gutes Gedächtnis


MEDIZIN KOMPAKT<br />

WUSSTEN<br />

SIE, DASS ...<br />

n ZAHL DES MONATS<br />

88 %<br />

Potenzieller Durchbruch:<br />

Dank e<strong>in</strong>es neuen Tests<br />

könnte Park<strong>in</strong>son künftig<br />

schon vor dem Auftreten<br />

der typischen Symptome<br />

wie Zittern, verlangsamte<br />

Bewegungen oder kognitive<br />

E<strong>in</strong>bußen diagnostiziert werden.<br />

Möglich wird dies durch den Nachweis des<br />

fehlgefalteten Prote<strong>in</strong>s Alpha-Synucle<strong>in</strong> im<br />

Nervenwasser, den e<strong>in</strong> von Forschern der Universität<br />

Pennsylvania entwickelter Test erstmals liefern kann.<br />

In e<strong>in</strong>er ersten Studie erkannte der Test 88 % von<br />

Park<strong>in</strong>sonfällen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vorstufe der Krankheit.<br />

Dies eröffne die Chance für e<strong>in</strong>e frühere und<br />

genauere Diagnose und e<strong>in</strong>e raschere Behandlung,<br />

so die Forschenden <strong>in</strong> „Lancet Neurology“. n<br />

… das Meer gesünder macht? Küstenbewohner<br />

und Urlauber spüren es schon seit Jahrhunderten,<br />

aber Wissenschafter haben erst vor kurzem begonnen,<br />

den Nutzen der Küste für unsere <strong>Gesund</strong>heit zu<br />

erforschen. E<strong>in</strong>e neue Studie unter der Leitung von<br />

Sandra Geiger von der Arbeitsgruppe Umweltpsychologie<br />

an der Universität <strong>Wien</strong> bestätigt die Intuition:<br />

Über 15 Länder h<strong>in</strong>weg zeigt sich, dass sich<br />

Menschen subjektiv gesünder fühlen, wenn sie <strong>in</strong> der<br />

Nähe des Meeres wohnen oder sich am Meer aufhalten,<br />

unabhängig von Land und eigenem E<strong>in</strong>kommen.<br />

Also: Urlaub am Meer e<strong>in</strong>planen!<br />

n<br />

Hilfe<br />

FÜR KLEINKINDER MIT<br />

ERDNUSSALLERGIE<br />

Immer mehr Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der <strong>in</strong> westlichen Ländern leiden<br />

unter e<strong>in</strong>er Erdnussallergie. Die strenge Kontrolle der<br />

Ernährung und die ständige Angst vor e<strong>in</strong>em allergischen<br />

Schock belasten K<strong>in</strong>der und Eltern. Therapien zur<br />

Desensibilisierung s<strong>in</strong>d zwar verfügbar, aber bisher nur für<br />

ältere K<strong>in</strong>der und Jugendliche. E<strong>in</strong>e neue Immuntherapie<br />

mit Erdnussallergen-Pflastern gibt nun Hoffnung für<br />

betroffene Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der unter vier Jahren. Bei e<strong>in</strong>er ersten<br />

Studie mit dem Pflaster, deren Ergebnisse im renommierten<br />

„New England Journal of Medic<strong>in</strong>e“ veröffentlicht wurden,<br />

konnte die Reaktionsschwelle nach zwölf Monaten Therapie<br />

durchschnittlich um 900 mg Erdnussprote<strong>in</strong> (Äquivalent zu drei<br />

Erdnüssen) angehoben werden.<br />

n<br />

n GESUNDHEITSTIPP DES MONATS<br />

Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck<br />

oder verschiedene rheumatische<br />

sowie Hauterkrankungen haben e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>sam:<br />

Sie können sich am Auge zeigen.<br />

FOTOS:ISTOCK_ YEVHEN CHERKASOV_ STEVEZMINA1_ CHOKJA_ VICU9_ WIRESTOCK_ PHILIP THURSTON<br />

CURCUMIN<br />

GEGEN<br />

DARMKREBS<br />

Dickdarmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen.<br />

In mehr als der Hälfte aller Fälle ist e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Schutzmechanismus der Zelle durch Mutationen ausgeschaltet,<br />

das Tumorsuppressorgen p53. p53 ist wichtig für die Produktion<br />

e<strong>in</strong>es bestimmten Mikro-RNA-Moleküls (miR-34),<br />

das für die Tumorunterdrückung e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle<br />

spielt. E<strong>in</strong> Team der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

konnte nun <strong>in</strong> Zellkulturen und im Mausmodell zeigen,<br />

dass Curcum<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Bestandteil des Gewürzes Kurkuma,<br />

diesen ausgeschalteten Schutzmechanismus überbrücken<br />

kann, <strong>in</strong>dem es e<strong>in</strong>en alternativen Signalweg aktiviert, der die<br />

Bildung von miR-34 e<strong>in</strong>leitet. Weitere Studien für mögliche<br />

Therapieoptionen sollen folgen. n<br />

Auge als Spiegel der<br />

GESUNDHEIT<br />

So können gereizte und verklebte Augen auf<br />

e<strong>in</strong>e Rosazea, e<strong>in</strong>e entzündliche Hauterkrankung,<br />

h<strong>in</strong>deuten. Diese weitverbreitete Erkrankung<br />

stört die Funktion der Talgdrüsen am Auge.<br />

Zeigen sich bei e<strong>in</strong>er Untersuchung des<br />

Augenh<strong>in</strong>tergrundes w<strong>in</strong>zige Blutungen und<br />

Schwellungen, s<strong>in</strong>d diese häufig e<strong>in</strong>e Folge von<br />

Bluthochdruck, durch den sich die Gefäße im<br />

Auge verengen und strecken. Zudem steigt auch<br />

der Augen<strong>in</strong>nendruck, weshalb erhöhter Blutdruck<br />

häufig mit grünem Star e<strong>in</strong>hergeht.<br />

Auf die <strong>in</strong>neren Augenabschnitte wirkt sich<br />

h<strong>in</strong>gegen Diabetes aus. Die dauerhaft erhöhte<br />

Glukosekonzentration im Blut schädigt die fe<strong>in</strong>en<br />

Blutgefäße im ganzen Körper. Dadurch<br />

kommt es auch zu Veränderungen bei der Dichtigkeit<br />

der Gefäße der Netzhaut.<br />

Darum wichtig: Augen-Vorsorgeuntersuchungen<br />

wahrnehmen und Augenprobleme<br />

sofort von der Ärzt<strong>in</strong> oder vom Arzt abklären<br />

lassen!<br />

n<br />

GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

3


10<br />

Begleiten Sie uns<br />

auf e<strong>in</strong>e<br />

kul<strong>in</strong>arische<br />

Weltreise!<br />

WOCHE FÜR WOCHE<br />

MEHR GESUNDHEIT!<br />

Der GESUND & LEBEN-<br />

Newsletter ist da!<br />

EDITORIAL<br />

4-Seiten-Spezial<br />

GESUND IN WIEN<br />

Seite 6 bis 9<br />

28<br />

Wie kann man<br />

lernen, die<br />

eigenen Träume<br />

zu steuern?<br />

n LEBENSFREUDE<br />

3 Mediz<strong>in</strong> kompakt<br />

10 Kul<strong>in</strong>arische Weltreise<br />

Köstliche Rezepte und gesunde Snacks<br />

aus aller Welt.<br />

18 Dummheit und Wissenschaft<br />

Warum hat es die Wissenschaft <strong>in</strong><br />

Österreich so schwer?<br />

n LEBENSKRAFT<br />

22 Nie mehr krank im Urlaub<br />

Der Urlaub ist da – und man wird<br />

krank. Das muss nicht se<strong>in</strong>!<br />

28 Träume und Schlafgesundheit<br />

Alles über das Phänomen „Traum“ –<br />

und wie es gel<strong>in</strong>gt, ruhiger zu schlafen.<br />

Jetzt jeden Donnerstag die besten <strong>Gesund</strong>heitstipps<br />

auf Ihrem Computer, Ihrem Laptop<br />

oder auf Ihrem Handy erhalten!<br />

Der neue GESUND & LEBEN-Newsletter<br />

liefert Ihnen ab sofort Woche für Woche<br />

gesunde Impulse für mehr Wohlbef<strong>in</strong>den:<br />

frische, saisonale Rezepte zum Nachkochen,<br />

Vorschläge für Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heiten zwischendurch<br />

und spannende neue Fakten aus der<br />

Mediz<strong>in</strong>.<br />

Melden Sie sich jetzt an unter<br />

www.gesundundleben.at/newsletter<br />

oder e<strong>in</strong>fach QR-Code scannen.<br />

Der Newsletter ist für<br />

Sie natürlich gratis!<br />

36 Starker Darm, gesundes <strong>Leben</strong><br />

Wie das Mikrobiom des Darms das<br />

gesamte Immunsystem steuert.<br />

40 Herzgesundheit<br />

Frauen und Männer ticken ganz<br />

unterschiedlich <strong>in</strong> Sachen Herzgesundheit.<br />

n LEBENSNAH<br />

44 So geht Erholung<br />

Welcher Erholungstyp s<strong>in</strong>d Sie?<br />

GESUND & LEBEN hat die besten Tipps für Sie!<br />

DON‘T SMOKE!<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

Zugegeben – die Forderung kl<strong>in</strong>gt provokant:<br />

Der Sommer ist da, die Stadt pulsiert,<br />

Schanigärten und Terrassen vor den Lokalen<br />

s<strong>in</strong>d bis auf den letzten Platz gefüllt – und<br />

die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer verlangt genau dort<br />

nun auch e<strong>in</strong> Rauchverbot. Das stößt manchem<br />

sauer auf. Die Forderung hat aber ihre Gründe:<br />

Neben der Belästigung durch den blauen<br />

Dunst, die jeder Nichtraucher erlebt, wenn<br />

rundherum an den Tischen geraucht wird,<br />

geht es um weitreichende gesundheitliche<br />

Fragen: Passivrauch wird auch im Außenbereich<br />

e<strong>in</strong>es Restaurants nicht gesünder.<br />

Und es gibt auch ke<strong>in</strong>e harmlose Dosis an<br />

Passivrauch. Dazu kommt die Vorbildwirkung,<br />

gerade für junge Menschen. Ob Schulen,<br />

Spielplätze, und eben auch Gastgärten – es sollte<br />

an diesen Orten möglichst ke<strong>in</strong>e Vorbilder geben, die das<br />

Rauchen als Genuss zelebrieren. Denn, das belegen aktuelle Daten:<br />

Seit der Pandemie hat der Anteil an jungen Menschen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>, die<br />

rauchen, zugenommen. Und der Anstieg setzt sich fort. Wer Unterstützung<br />

sucht, um mit dem Rauchen aufzuhören, f<strong>in</strong>det bei den<br />

<strong>Wien</strong>er Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen und -mediz<strong>in</strong>ern sowie Lungenfachärzt<strong>in</strong>nen<br />

und -ärzten jedenfalls kompetente Hilfe..<br />

32 Geistige Fitness<br />

So gel<strong>in</strong>gt es, bis <strong>in</strong>s hohe Alter geistig<br />

fit zu bleiben.<br />

Impressum: GESUND & LEBEN <strong>in</strong> WIEN ist das offizielle <strong>Gesund</strong>heitsmagaz<strong>in</strong> der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magaz<strong>in</strong>s:<br />

<strong>Gesund</strong>heitsrelevante und wichtige mediz<strong>in</strong>ische Informationen für alle gesundheitsbewussten <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Wien</strong>er. Medien<strong>in</strong>haber, Verlag,<br />

Redaktion: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 <strong>Wien</strong>, Währ<strong>in</strong>gerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung:<br />

Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl. Chef<strong>in</strong> vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc.<br />

Coverfoto: iStock_DrAfter1<strong>23</strong>. Redaktion Ärztekammer für <strong>Wien</strong>: Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Jacquel<strong>in</strong>e Kacetl, Kar<strong>in</strong> Lehner, Sandra Lobnig,<br />

Michaela Neubauer, MA, Daniela Rittmannsberger, Mag. Claudia Sebunk, Doris Simhofer. Key Account: Gerl<strong>in</strong>de Taferner. Medien<strong>in</strong>haber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 <strong>Wien</strong>,<br />

Währ<strong>in</strong>ger Straße 65. Hersteller: Druckerei Berger, 3580 Horn. Aboservice: Tel.: 01/9611000-190, abo@gesundundleben.at. E<strong>in</strong>zelpreis: Euro 2,40. Abopreis: Euro 19,90/Jahr.<br />

GESUND & LEBEN ersche<strong>in</strong>t 10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“ oder „Advertorial“ gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d entgeltliche E<strong>in</strong>schaltungen gemäß §26 Mediengesetz.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die Übernahme, vollständige oder auszugsweise Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz.<br />

Zielgruppe & Richtung des Magaz<strong>in</strong>s: <strong>Gesund</strong>heitsrelevante und mediz<strong>in</strong>ische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheits<strong>in</strong>teressierten<br />

201920021<br />

Österreicher<strong>in</strong>nen und Österreicher. P.b.b. Ersche<strong>in</strong>ungsort: <strong>Wien</strong>. Verlagspostamt: 1090 <strong>Wien</strong>. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe<br />

www.gesundundleben.at. Die Angaben und Äußerungen <strong>in</strong> Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zw<strong>in</strong>gend die Me<strong>in</strong>ung der Redaktion<br />

und/oder des Medien<strong>in</strong>habers wieder. Für diese wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen. Weiterführende Details f<strong>in</strong>den Sie unter www.gesundundleben.at.<br />

50 <strong>Gesund</strong>heits-Kreuzworträtsel<br />

Lösen Sie unser Rätsel –<br />

und gew<strong>in</strong>nen Sie!<br />

NEU<br />

32<br />

Geistige Fitness –<br />

e<strong>in</strong> <strong>Leben</strong> lang.<br />

So geht`s!<br />

FOTOS: ISTOCK_ALEKSANDARNAKIC_SIMARIK_ROI_AND_ROI_MHJ; STEFAN SEELIG<br />

Haben Sie schon Ihren Sommerurlaub gebucht? Die Vorfreude ist<br />

meistens groß, und wenn es endlich soweit ist, werden viele krank.<br />

Diesen Vorgang nennt die Wissenschaft „Leisure Sickness“, e<strong>in</strong> typisches<br />

Phänomen dafür, dass man zu viel Stress h<strong>in</strong>ter sich hat. Was<br />

man dagegen tun kann, können Sie <strong>in</strong> dieser Sommer-Doppelausgabe<br />

nachlesen – damit der Start <strong>in</strong> die Reisezeit gel<strong>in</strong>gt.<br />

Wir wünschen Ihnen wieder e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Lektüre mit unserer<br />

Patientenzeitung und e<strong>in</strong>e erholsame und entspannte Sommerzeit.<br />

Genießen Sie Ihren Urlaub und bleiben Sie gesund!<br />

n<br />

<br />

Herzlich<br />

Dr. Stefan Ferenci<br />

Geschäftsführender Vizepräsident der Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />

Dr. Erik Randall Huber<br />

Vizepräsident der Ärztekammer für <strong>Wien</strong> und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte<br />

4 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

5


MODERNE AUGENHEILKUNDE<br />

WOHNORTNAH UND<br />

OHNE LANGE<br />

WARTEZEITEN<br />

<strong>Wien</strong>s Augenärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte könnten zahlreiche Leistungen <strong>in</strong><br />

der Niederlassung anbieten und damit zur Entlastung der Spitäler und<br />

punktgenauen Versorgung der Patient<strong>in</strong>nen und Patienten beitragen.<br />

E<strong>in</strong> Blick über die Grenze zeigt, wie es<br />

funktionieren kann: Etliche Leistungen<br />

aus dem Bereich der Augenheilkunde<br />

und Optometrie, wie die <strong>in</strong>travitreale<br />

operative Medikamentenapplikation<br />

(IVOM) oder Kataraktoperationen, werden <strong>in</strong><br />

Deutschland längst im niedergelassenen Bereich<br />

angeboten – und das großflächig und mit Erfolg.<br />

Für Dr. Gabriela Seher, selbst Augenärzt<strong>in</strong> und<br />

Fachgruppenobfrau Augenheilkunde und Optometrie<br />

<strong>in</strong> der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, ist das ke<strong>in</strong>eswegs<br />

überraschend: „Die Patient<strong>in</strong>nen und<br />

Patienten würden diese E<strong>in</strong>griffe auch bei uns<br />

gerne <strong>in</strong> der gewohnten Umgebung der Ord<strong>in</strong>ation,<br />

möglichst wohnortnah und bei kurzer Wartezeit,<br />

absolvieren. Die Leute fragen immer wieder<br />

nach, warum das nicht möglich ist.“ Dr. Bonni<br />

Syeda, Sektionsobfrau der niedergelassenen<br />

Fachärzte <strong>in</strong> der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, ergänzt:<br />

„Die Spitäler s<strong>in</strong>d bekanntlich am Limit. Wie<br />

<strong>in</strong> vielen anderen Fächern wäre es auch <strong>in</strong> der<br />

Augenheilkunde und Optometrie höchst an der<br />

Zeit, den Leistungskatalog der Krankenkassen zu<br />

modernisieren – im S<strong>in</strong>ne aller Beteiligten.“<br />

MODERNE MEDIZIN FÜR ALLE<br />

„Bei der IVOM ist unser Konzept samt Tarifen fix<br />

und fertig. Wir könnten schon morgen mit der<br />

Sozialversicherung verhandeln“, sagt Seher. Bei<br />

dieser Behandlung, die bei feuchter altersbed<strong>in</strong>gter<br />

Makuladegeneration (AMD) zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommt, werden Medikamente <strong>in</strong> den Glaskörper<br />

des Auges <strong>in</strong>jiziert. Dadurch soll das Fortschreiten<br />

Dr. Gabriela Seher,<br />

selbst Augenärzt<strong>in</strong> und<br />

Fachgruppenobfrau<br />

Augenheilkunde und<br />

Optometrie <strong>in</strong> der<br />

Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />

Dr. Bonni Syeda,<br />

Sektionsobfrau der<br />

niedergelassenen<br />

Fachärzte <strong>in</strong> der<br />

Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />

dieser chronischen Erkrankung gestoppt werden.<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, die an e<strong>in</strong>er feuchten<br />

AMD erkranken, leiden unter e<strong>in</strong>er abnormalen<br />

Entwicklung von Blutgefäßen im Auge. Diese<br />

wachsen unkontrolliert <strong>in</strong> die Netzhaut und verursachen<br />

e<strong>in</strong>e irreversible Verschlechterung<br />

des Sehvermögens. Betroffene benötigen <strong>in</strong><br />

der Regel mehrfache Injektionen. Seher: „Derzeit<br />

müssen die Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

zur Behandlung alle zwei bis drei Monate <strong>in</strong>s<br />

Spital. Gerade für ältere Menschen ist das sehr<br />

belastend. Die Augenärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte des<br />

Vertrauens könnten die Behandlung problemlos<br />

<strong>in</strong> der Niederlassung anbieten.“ Aktuell ist dies<br />

aber ausschließlich <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Privatleistung<br />

möglich. Jedes Jahr werden <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> etwa 50.000<br />

IVOM vorgenommen. Für Syeda zeigt dieses<br />

Beispiel e<strong>in</strong>mal mehr, dass der Leistungskatalog<br />

der Krankenkassen nicht mehr State of the Art<br />

ist. Die Folge: „E<strong>in</strong>fache Ansätze, um die Spitäler<br />

zu entlasten, werden nicht genutzt. Außerdem<br />

bleibt das Kassensystem für Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />

unattraktiv. Gerade die jungen Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />

Kollegen wollen moderne Untersuchungs- und<br />

Therapiemöglichkeiten anbieten – kurz gesagt:<br />

e<strong>in</strong>e moderne Mediz<strong>in</strong>.“ Das sei derzeit aufgrund<br />

des veralteten Leistungskatalogs aber nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />

möglich.<br />

CHANCEN FÜR DAS GESUNDHEITSSYSTEM<br />

WERDEN VERSPIELT<br />

Dieses Problem zeigt sich auch bei Kataraktoperationen.<br />

In den vergangenen Jahren waren<br />

FOTOS: ISTOCK_ALEXEYBLOGOODF_STOCK_COLORS; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG; ÖÄK_BERNHARD NOLL; BEIGESTELLT<br />

diese E<strong>in</strong>griffe die mit Abstand<br />

häufigsten operativen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Leistungen <strong>in</strong> Österreich, die<br />

im Spital durchgeführt wurden. Zum<br />

Vergleich: In Deutschland werden <strong>in</strong> etwa 70<br />

Prozent der Operationen des Grauen Stars bereits<br />

im niedergelassenen Bereich erbracht – auch aus<br />

Effizienzgründen, um das <strong>Gesund</strong>heitssystem zu<br />

entlasten. In Österreich h<strong>in</strong>gegen gibt es <strong>in</strong> den<br />

Tarifkatalogen der ÖGK und der SVS, den größten<br />

heimischen Krankenversicherungsträgern, derzeit<br />

ke<strong>in</strong>e Leistungsabgeltung. Seher: „Die Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen, die diese E<strong>in</strong>griffe gelernt<br />

haben, werden nicht alle im Spital bleiben. Es<br />

wäre e<strong>in</strong>e vertane Chance, wenn sie und die vielen<br />

hochqualifizierten bereits niedergelassenen<br />

Fachärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte für Augenheilkunde<br />

und Optometrie diese Leistung <strong>in</strong> Zukunft nicht<br />

<strong>in</strong> ihren Ord<strong>in</strong>ationen anbieten könnten.“<br />

E<strong>in</strong>e andere kurze und nicht schwerwiegende<br />

Operation, die derzeit an e<strong>in</strong>en Spitalsaufenthalt<br />

gekoppelt ist, ist die Blepharoplastik – die Straffung<br />

des Ober- und Unterlids. Konkret handelt<br />

es sich um Korrekturen der Schlupflider, die<br />

ansonsten zu dauerhaften B<strong>in</strong>dehautentzündungen,<br />

zur Entzündung des Lidrands<br />

oder müden und trockenen<br />

Augen führen können.<br />

Ord<strong>in</strong>ationen<br />

oder Gruppenpraxen<br />

bräuchten dafür e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>griffsraum –<br />

e<strong>in</strong>e Investition, die viele<br />

niedergelassene Augenärzt<strong>in</strong>nen<br />

und -ärzte tätigen<br />

würden, sobald diese<br />

Leistung mit der Krankenversicherung<br />

abgerechnet<br />

werden kann, ist Seher überzeugt.<br />

„Durch die Modernisierung<br />

des Leistungskatalogs<br />

könnte man auch Wahlärzt<strong>in</strong>nen<br />

und -ärzte motivieren, <strong>in</strong><br />

das Kassensystem zu wechseln“,<br />

so Syeda <strong>in</strong> Richtung Politik und<br />

Sozialversicherung. <br />

n<br />

„Derzeit müssen AMD-<br />

Patient<strong>in</strong>nen und -Patienten<br />

zur Behandlung alle zwei bis<br />

drei Monate <strong>in</strong>s Spital.<br />

Gerade für ältere Menschen<br />

ist das sehr belastend. Die<br />

Augenärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte<br />

des Vertrauens könnten die<br />

Behandlung problemlos <strong>in</strong><br />

der Niederlassung anbieten.“<br />

Dr. Gabriela Seher<br />

6 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

7


Bitte<br />

Dr. Naghme<br />

Kamaleyan-Schmied,<br />

Hausärzt<strong>in</strong> und<br />

stellvertretende Obfrau<br />

der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte der<br />

Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />

Dr. Dietmar Bayer,<br />

Psychiater und<br />

stellvertretender<br />

Bundeskurienobmann der<br />

niedergelassenen Ärzte der<br />

Österreichischen Ärztekammer<br />

NEHMEN SIE IHRE ARZTTERMINE WAHR!<br />

Immer öfter lassen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten vere<strong>in</strong>barte Arztterm<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>fach platzen. Dies ist der Ärzteschaft sowie anderen Patient<strong>in</strong>nen<br />

S<br />

eit Jahren stagniert die Zahl der Kassenärzt<strong>in</strong>nen<br />

und -ärzte bei gleichzeitig<br />

wachsender und älter werdender Bevölkerung.<br />

Im Jahr 2021 gab es mehr als<br />

100 Millionen E-Card-Konsultationen. Die Folgen<br />

für die überlastete Kassenmediz<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d lange<br />

Wartezeiten für Patient<strong>in</strong>nen und Patienten. „Als<br />

Kassenarzt bemüht man sich, die beste Versorgung<br />

trotz Zeitmangels zu leisten“, sagt Kassenarzt<br />

Dr. Dietmar Bayer, Psychiater und stellvertretender<br />

Bundeskurienobmann der niedergelassenen<br />

Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. Umso<br />

frustrierender sei es, wenn Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

ihre Arztterm<strong>in</strong>e nicht absagen, sondern<br />

e<strong>in</strong>fach nicht ersche<strong>in</strong>en.<br />

Dafür gebe es viele Gründe, aber wenn die<br />

Ord<strong>in</strong>ation nicht darüber <strong>in</strong>formiert werde, dann<br />

werde den Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten die Möglichkeit<br />

genommen, sich der Situation anzupassen:<br />

„Wenn wir Bescheid wissen, dann können wir<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten e<strong>in</strong>schieben, es ist<br />

jenen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten gegenüber<br />

unfair, die diesen nicht wahrgenommenen Term<strong>in</strong><br />

dr<strong>in</strong>gend benötigt hätten“, so Bayer. Er habe<br />

RAUCHEN<br />

ALARMIERENDE<br />

ZAHLEN!<br />

D „<br />

Die Ärztekammer,<br />

Mit<strong>in</strong>itiator<strong>in</strong> des<br />

erfolgreichen<br />

Volksbegehrens<br />

„Don’t Smoke“, fordert e<strong>in</strong><br />

Rauchverbot auch <strong>in</strong><br />

Schanigärten sowie<br />

e<strong>in</strong>e zeitgemäße<br />

Honorierung der<br />

Raucherentwöhnung.<br />

ie jüngsten Daten s<strong>in</strong>d alarmierend – und sie zeigen,<br />

dass sowohl beim Nichtraucherschutz als auch bei<br />

der Prävention und Behandlung von Patient<strong>in</strong>nen<br />

und Patienten noch jede Menge zu tun ist.“ Mit diesen<br />

Worten kommentiert Erik Randall Huber, Obmann<br />

der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident<br />

der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, jüngst<br />

publizierte Daten. Laut Angaben der<br />

Sucht- und Drogenkoord<strong>in</strong>ation<br />

rauchen demnach seit Corona<br />

mehr junge Menschen <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>, der Anstieg habe sich<br />

auch nach dem Ende der<br />

Pandemie fortgesetzt. Generell<br />

würden <strong>in</strong> etwa 21 Prozent<br />

der <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Wien</strong>er nach wie vor täglich<br />

oder fast täglich zu Zigarette,<br />

Zigarre oder Pfeife greifen. „Nach dem Rauchverbot <strong>in</strong> der<br />

Gastronomie ist der nächste logische Schritt das Rauchverbot<br />

im Schanigarten, um Nichtraucher zu schützen und nicht<br />

mehr belästigt zu werden“, fordert Huber.<br />

Zudem stünden die Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte bereit, um all jene<br />

zu unterstützen, die aussteigen wollen. „Es gibt <strong>23</strong>0 niedergelassene<br />

Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>,<br />

die e<strong>in</strong> Raucherentwöhnungszertifikat<br />

besitzen und fachkundig behilflich<br />

se<strong>in</strong> können, wenn Menschen mit dem<br />

Rauchen aufhören wollen“, ergänzt Dr.<br />

Kambiz Modarressy, stellvertretender<br />

Obmann der Sektion Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>. Der große<br />

Wermutstropfen für die Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen: „In der Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

wird diese Leistung derzeit leider<br />

nicht honoriert.“<br />

Dr. Erik Randall Huber,<br />

Obmann der Kurie<br />

niedergelassene Ärzte<br />

und Vizepräsident<br />

der Ärztekammer<br />

für <strong>Wien</strong><br />

und Patienten gegenüber höchst unfair<br />

und hat immer öfter Konsequenzen …<br />

daher vor e<strong>in</strong>iger Zeit beschlossen, als Kassenarzt<br />

Stornogebühren e<strong>in</strong>zufordern.<br />

Auch die Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und stellvertretende<br />

Obfrau der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, Dr. Naghme<br />

Kamaleyan-Schmied, die e<strong>in</strong>e Kassenpraxis <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>-Floridsdorf führt, verrechnet e<strong>in</strong>e Gebühr<br />

bei Leerterm<strong>in</strong>en. Trotz des Onl<strong>in</strong>e-Services mit<br />

e<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerungsfunktion sowie e<strong>in</strong>facher Stornierungsmöglichkeit<br />

des Term<strong>in</strong>s käme es immer<br />

wieder vor, dass Patient<strong>in</strong>nen und Patienten nicht<br />

ersche<strong>in</strong>en. Die Stornogebühr sei e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />

die Zahl der Leerterm<strong>in</strong>e zu reduzieren. „Wir<br />

haben e<strong>in</strong> öffentliches, solidarisches <strong>Gesund</strong>heitssystem,<br />

das an sich e<strong>in</strong>e gute Sache ist – aber<br />

die Ressource Arzt ist rar und man sollte diese<br />

auch soweit wertschätzen, dass man diese Ressource<br />

nicht verschwendet“, sagt die engagierte<br />

Hausärzt<strong>in</strong>.<br />

Es gebe <strong>in</strong> der heutigen Gesellschaft allgeme<strong>in</strong><br />

die Tendenz, alles für selbstverständlich zu<br />

erachten und dabei zu vergessen, dass vieles eben<br />

nicht selbstverständlich ist – wie etwa e<strong>in</strong>e gute<br />

<strong>Gesund</strong>heitsversorgung. <br />

<br />

„WAS IN RAUCHERENTWÖHNUNG INVES-<br />

TIERT WIRD, KOMMT VIELFACH ZURÜCK“<br />

Bei den Lungenfachärzt<strong>in</strong>nen und -ärzten gibt es<br />

zwar die Position „Raucherberatung mit Ziel der Entwöhnung“<br />

– allerd<strong>in</strong>gs ist sie gedeckelt. Pro Quartal<br />

können maximal 20 Prozent der Fälle mit der Krankenkasse<br />

verrechnet werden. „Das ist e<strong>in</strong>e abstruse<br />

und völlig weltfremde Regulierung, wenn man weiß,<br />

dass Patient<strong>in</strong>nen und Patienten oft über mehrere<br />

Monate begleitet werden müssen, damit der Ausstieg<br />

klappt“, weiß Huber.<br />

Er verlangt e<strong>in</strong>e zeitgemäße<br />

Honorierung der Raucherentwöhnung<br />

ohne<br />

E<strong>in</strong>schränkungen: „Das<br />

Dr. Kambiz Modarressy,<br />

stellvertretender<br />

Obmann der Sektion<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

der Ärztekammer<br />

für <strong>Wien</strong><br />

8 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

würde dem System def<strong>in</strong>itiv<br />

günstiger kommen als die<br />

Kosten für Folgekrankheiten,<br />

die Raucher<strong>in</strong>nen und<br />

Raucher entwickeln können,<br />

darunter Krebs oder<br />

Herzerkrankungen.“ n<br />

FOTOS: ISTOCK_SWEETANDSOUR_VM_ZHUWEIYI49; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG; ÖÄK / STEFAN SEELIG BEIGESTELLTFEELIMAGE_MATERN<br />

GESUNDHEIT STATT<br />

(INTERNATIONALE)<br />

PROFITGIER<br />

Die Ord<strong>in</strong>ationen müssen für das Patientenwohl vor dem<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>ternationaler Investoren geschützt werden.<br />

Anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Ophthalmologischen<br />

Gesellschaft (ÖOG) weist die Ärztekammer darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

die Augenheilkunde zu jenen Fachgebieten der Mediz<strong>in</strong> gehört, die<br />

im <strong>in</strong>ternationalen Kontext stark gefährdet ist, von Konzernen überrollt<br />

zu werden. „Neben der Augenheilkunde zählen die Labormediz<strong>in</strong>, die Radiologie,<br />

die Zahnmediz<strong>in</strong>, der gesamte Pflegebereich sowie auch Apotheken<br />

zu jenen Bereichen im <strong>Gesund</strong>heitswesen, die im Zuge der Globalisierung im<br />

vermehrten Fokus von ausschließlich gew<strong>in</strong>norientierten Investoren stehen“,<br />

betont Dr. Erik Randall Huber, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>.<br />

Die Nachfrage nach ärztlicher und pflegerischer Versorgung ist <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren aufgrund e<strong>in</strong>er immer älter werdenden Bevölkerung stetig<br />

gestiegen und wird <strong>in</strong> Zukunft noch mehr zunehmen. Dadurch aber ist der<br />

<strong>Gesund</strong>heitsbereich zu e<strong>in</strong>em immer <strong>in</strong>teressanteren und lukrativen Markt<br />

für Investorengruppen geworden, die versuchen, maximale Gew<strong>in</strong>ne aus dem<br />

<strong>Gesund</strong>heitssystem zu ziehen. Thomas Holzgruber, Generalsekretär der Ärztekammer<br />

für <strong>Wien</strong>: „Diese Entwicklung ist für die Ärzteschaft und noch viel<br />

mehr für die Patient<strong>in</strong>nen und Patienten fatal. Es<br />

darf nicht dazu kommen, wie es sich leider <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Ländern schon ankündigt, dass mediz<strong>in</strong>ische<br />

Handlungen <strong>in</strong> Abhängigkeit von Gew<strong>in</strong>nerwartungen<br />

durch Investmentgruppen geraten.“<br />

Seitens der Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter der<br />

Ophthalmologischen Gesellschaft wurde darauf<br />

h<strong>in</strong>gewiesen, dass der Innovationsschub <strong>in</strong> der<br />

Augenheilkunde durch künftige Entwicklungen<br />

massiv se<strong>in</strong> werde. Künstliche Intelligenz und neue<br />

Verfahren würden die Diagnostik verbessern, aber<br />

auch dazu führen, dass Ausstattungen von Augenarztord<strong>in</strong>ationen<br />

sich massiv verändern. „Für Ord<strong>in</strong>ationsgründer<strong>in</strong>nen<br />

und -gründer bedeutet das,<br />

dass sie wesentlich höhere Investitionen stemmen<br />

müssen und diese als E<strong>in</strong>fallstor für Investoren gesehen<br />

werden“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Kathar<strong>in</strong>a<br />

Krepler, Präsident<strong>in</strong> der ÖOG.<br />

Thomas Holzgruber,<br />

Generalsekretär der<br />

Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />

Prim. Priv.-Doz. Dr.<br />

Kathar<strong>in</strong>a Krepler,<br />

Präsident<strong>in</strong> der ÖOG<br />

MEDIZINISCHE NOTWENDIGKEIT IM FOKUS<br />

Um nachhaltig ärztliche Ord<strong>in</strong>ationen <strong>in</strong> der Hand der Ärzteschaft zu behalten,<br />

müssen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, auch künftig die steigenden<br />

Investitionskosten für Ord<strong>in</strong>ationen zu bewältigen. „Es muss gesetzlich<br />

geregelt werden, dass Ord<strong>in</strong>ationen nicht an Konzerne, Kapitalgesellschaften<br />

oder Investorengruppen verkauft werden dürfen“, betont Holzgruber. Leider<br />

sei diesbezüglich die Rechtslage <strong>in</strong> Österreich seit Jahren problematisch, da<br />

etwa Ambulatorien, die von <strong>in</strong>- oder ausländischen Investoren geführt werden<br />

können, trotz Bemühungen der Ärztekammer noch immer nicht weit genug<br />

zurückgedrängt wurden.<br />

„Entscheidungen müssen von Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten aufgrund mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Notwendigkeiten getroffen und dürfen nicht von gew<strong>in</strong>norientierten<br />

Konzernen bee<strong>in</strong>flusst werden. Am Ende muss die Mediz<strong>in</strong> immer den Patient<strong>in</strong>nen<br />

und Patienten und deren Bedürfnissen dienen“, so Huber. n<br />

9


GENUSS<br />

KULINARISCHE<br />

WELTREISE<br />

Frischer Fisch, Olivenöl, Vollkorngetreide oder fermentiertes<br />

Gemüse – von vielen beliebten Urlaubsländern können<br />

wir uns wertvolle Rezepte nachhause holen. Begleiten Sie<br />

GESUND & LEBEN auf e<strong>in</strong>er kul<strong>in</strong>arischen Weltreise und<br />

werfen Sie mit uns e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> die Töpfe und Pfannen<br />

der gesündesten Länder der Welt.<br />

Mit Rezepten zum Nachkochen!<br />

Leonie Meil, BSc, Diätolog<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Mank (NÖ)<br />

Spanien<br />

PAELLA<br />

Zutaten (für zwei Portionen): 100 g<br />

Erbsen (tiefgekühlt), ½ Zwiebel,<br />

1 Knoblauchzehe, 1 ½ Paprikaschoten<br />

(rot, gelb und grün), 2 ½ EL kalt<br />

gepresstes Olivenöl, 125 g Paella-Reis/<br />

Rundkornreis, ½ TL Paprikapulver,<br />

Salz, Pfeffer, ½ Dose stückige Paradeiser<br />

(400 g), 300 ml Gemüsebrühe,<br />

¼ Bund Petersilie, 250 g Lachsforelle,<br />

Zitronenspalten (Bio) zum Garnieren<br />

Spanien, Italien, Island, Japan und<br />

Schweiz – das s<strong>in</strong>d nicht nur beliebte<br />

Urlaubsdest<strong>in</strong>ationen, sondern laut<br />

e<strong>in</strong>er Studie des US-Unternehmens<br />

Bloomberg auch die fünf gesündesten<br />

Nationen der Welt. Aus Daten zu<br />

Ernährungsverhalten, Übergewicht, Tabakkonsum<br />

und der durchschnittlichen <strong>Leben</strong>serwartung<br />

der Bevölkerung sowie der Verfügbarkeit<br />

von sauberem Tr<strong>in</strong>kwasser und der Qualität des<br />

<strong>Gesund</strong>heitssystems ermittelt der Bloomberg<br />

Health Index, welche Länder aus gesundheitlicher<br />

Perspektive die Nase vorn haben. Österreich<br />

schaffte es im Rank<strong>in</strong>g immerh<strong>in</strong> auf Platz 13.<br />

Aber da geht noch mehr: „Von den Sieger-Ländern<br />

können wir uns e<strong>in</strong>iges abschauen – <strong>in</strong>sbesondere,<br />

was unsere Ernährungsweise anbelangt“,<br />

weiß Diätolog<strong>in</strong> Leonie Meil, BSc, aus Mank (NÖ).<br />

Und das Beste: Dafür braucht es ke<strong>in</strong>e exotischen<br />

Zutaten – denn von den Vorzügen der gesündesten<br />

<strong>in</strong>ternationalen Küchen profitieren wir<br />

auch mit regionalen und saisonalen heimischen<br />

<strong>Leben</strong>smitteln. Starten wir unsere kul<strong>in</strong>arische<br />

Reise im Süden Europas, <strong>in</strong> Spanien …<br />

Malerisches Fischerdorf<br />

an der Costa Brava<br />

– frisches Gemüse<br />

und viel Fisch<br />

Dass es Spanien auf dem Siegertreppchen<br />

ganz nach oben<br />

geschafft hat, kommt wenig<br />

überraschend. Hier wird – typisch für<br />

Südeuropa – die mediterrane Kost<br />

geliebt und gelebt. Dabei kommen<br />

vorrangig Obst und Gemüse, knackiger<br />

Salat, fangfrischer Fisch, Kräuter und<br />

das „flüssige Gold“ – kalt gepresstes<br />

Olivenöl – auf den Teller. „In Spanien<br />

wird besonders viel frisches Gemüse<br />

verarbeitet. Die dar<strong>in</strong> enthaltenen<br />

sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ<br />

und können so vor Entzündungen<br />

im Körper schützen. Anstatt<br />

rotem Fleisch, das viele gesättigte Fettsäuren<br />

enthält und damit zu erhöhten<br />

Cholester<strong>in</strong>werten und zum Entstehen<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

beitragen kann, wird Meeresfrüchten<br />

und Meeresfischen der Vorzug gegeben.<br />

Dar<strong>in</strong> stecken viele ungesättigte<br />

Fettsäuren, die den Cholester<strong>in</strong>spiegel<br />

senken“, erklärt Leonie Meil.<br />

Paella, e<strong>in</strong> Reisgericht aus der<br />

Pfanne, die kalte Gemüsesuppe Gazpacho<br />

sowie E<strong>in</strong>töpfe mit Hülsenfrüchten<br />

zählen zu den beliebtesten spanischen<br />

Gerichten. Aber Achtung: „Nicht<br />

alles, was wir uns im Spanienurlaub<br />

schmecken lassen, ist automatisch gut<br />

für uns. Das Weißbrot mit Aïoli zählt<br />

beispielsweise nicht zur gesundheitsfreundlichen<br />

mediterranen Küche“,<br />

gibt Leonie Meil zu bedenken.<br />

Zubereitung: Erbsen antauen lassen.<br />

Zwiebel und Knoblauch abziehen, fe<strong>in</strong><br />

würfeln bzw. hacken. Paprika halbieren,<br />

entkernen, waschen, kle<strong>in</strong> würfeln (ca.<br />

1 cm). In e<strong>in</strong>er großen, breiten Pfanne<br />

oder e<strong>in</strong>em Topf 2–3 EL Öl erhitzen.<br />

Zwiebel und Knoblauch dar<strong>in</strong> glasig<br />

dünsten. Paprikawürfel zugeben und<br />

mitdünsten. Reis und Paprikapulver<br />

h<strong>in</strong>zufügen, andünsten. Leicht salzen<br />

und pfeffern. Paradeiser und Brühe<br />

angießen. Erbsen e<strong>in</strong>rühren. Alles bei<br />

kle<strong>in</strong>er Hitze ca. 20 M<strong>in</strong>uten köcheln<br />

lassen, dabei ab und zu umrühren. Inzwischen<br />

Petersilienblättchen abzupfen<br />

und hacken. Fisch abbrausen, trocken<br />

tupfen, <strong>in</strong> 2 cm große Würfel schneiden.<br />

Fischwürfel salzen und pfeffern,<br />

<strong>in</strong> 1–2 EL heißem Öl bei mittlerer Hitze<br />

anbraten. Fischwürfel auf der Paella<br />

verteilen, alles mit Petersilie bestreuen.<br />

Fisch vorsichtig unterheben und im heißen<br />

Reis noch 5 M<strong>in</strong>uten ziehen lassen.<br />

Zum Servieren die Paella mit 1–2 EL<br />

Olivenöl beträufeln und mit Zitronenspalten<br />

belegen.<br />

FOTOS: ISTOCK_MORSA IMAGES, _OLEG_P, _PINGPONGCAT, _KARANDAEV, _MEDITERRANEAN, _DIKOBRAZIY, _AXLLLL, BEIGESTELLT<br />

10 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

11


GENUSS<br />

– Skyr und Vollkorn<br />

CAPRESE<br />

Zutaten (e<strong>in</strong>e Portion): 1 Handvoll<br />

Rucola, 2 Rispenparadeiser, 1 Würfel<br />

Mozzarella/Büffelmozzarella, 3–4 Blätter<br />

frisches Basilikum, 1 EL Olivenöl<br />

extra verg<strong>in</strong>e, 1–2 EL Balsamico Essig,<br />

etwas Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung: Rucola, Paradeiser und<br />

Basilikum waschen und abtrocknen.<br />

Mozzarella abtropfen lassen. Paradeiser<br />

und Mozzarella <strong>in</strong> dünne Scheiben<br />

schneiden und auf e<strong>in</strong>en großen Teller<br />

überlappend im Kreis auflegen. In<br />

die Mitte den Rucola setzen. Basilikum<br />

fe<strong>in</strong> hacken und über den Teller<br />

verteilen. Kurz vor dem Servieren das<br />

Gericht mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und<br />

Balsamicoessig verfe<strong>in</strong>ern.<br />

Tipp: Dazu passen Griss<strong>in</strong>i oder e<strong>in</strong><br />

selbstgemachtes Pizzabrot (Focaccia).<br />

Die Focaccia kann übrigens auch mit<br />

e<strong>in</strong>em Teil Vollkornmehl zubereitet<br />

werden.<br />

Italien<br />

Auf Platz 2 des Bloomberg Health<br />

Index steht Italien. Das kommt<br />

nicht von ungefähr: Bereits im<br />

Jahr 2005 stellte der Journalist Dan<br />

Buettner das beliebte Reiseziel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Artikel „The Secrets of a Long<br />

Life“ (dt: „Das Geheimnis e<strong>in</strong>es langen<br />

<strong>Leben</strong>s“) im Magaz<strong>in</strong> „National Geographic“<br />

als e<strong>in</strong>e der sogenannten „Blauen<br />

Zonen“ vor. Demnach gelten vor allem<br />

die Bergdörfer der Prov<strong>in</strong>z Sard<strong>in</strong>ien als<br />

Region, <strong>in</strong> der die Menschen länger als<br />

der Durchschnitt leben und mehr Jahre<br />

bei guter <strong>Gesund</strong>heit genießen. Insbesondere<br />

das kle<strong>in</strong>e Dorf Seulo hielt von<br />

1996 bis 2016 e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>samen Rekord –<br />

hier leb(t)en 20 Hundertjährige!<br />

Auch wenn wir bei italienischem<br />

Essen vermutlich zuerst an Pizza,<br />

Pasta und Eis denken: Was die Essgewohnheiten<br />

<strong>in</strong> den „Blauen Zonen“ so<br />

– Aromen zum Verlieben<br />

besonders macht, ist e<strong>in</strong>e Ernährungsform,<br />

die vorrangig auf pflanzlichen<br />

<strong>Leben</strong>smitteln basiert. „Italien besticht<br />

durch herrliche Aromen, die vor allem<br />

durch das Verwenden frischer Kräuter<br />

entstehen. Um uns das mediterrane<br />

Flair <strong>in</strong> die eigene Küche zu holen,<br />

braucht es nicht viel mehr als Paradeiser,<br />

Knoblauch, Olivenöl und Rosmar<strong>in</strong><br />

oder Basilikum – schon hat man tolle<br />

Geschmackskomponenten, die auch<br />

die italienische Küche ausmachen“,<br />

schwärmt Leonie Meil. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />

italienisches Gericht, das uns gerade an<br />

heißen Sommertagen wohlbekommt<br />

und im Handumdrehen zubereitet<br />

wird, ist Caprese. „Für diese Mahlzeit<br />

braucht man nur wenige Zutaten und<br />

hat dennoch alles dabei, was wichtig ist:<br />

Gemüse, e<strong>in</strong>e Eiweißquelle und hochwertiges<br />

Öl“, sagt die Diätolog<strong>in</strong>.<br />

FOTOS: ISTOCK_MAMMUTH, _KARANDAEV, _YULIYA TABA, _SOLSTOCK, _BIT245<br />

FOTOS: ISTOCK_KAANATES, _PORTRA, _ANASTASIIA SHAVSHYNA, _SAMAEL334<br />

Island<br />

Die Naturschönheiten der Geysire,<br />

Wasserfälle und Gletscher,<br />

Wildpferde und Nordlichter –<br />

dass Island e<strong>in</strong>e Reise wert ist, steht<br />

außer Frage. Doch auch die isländische<br />

Küche hat e<strong>in</strong>ige beachtenswerte<br />

gesundheitliche Benefits zu<br />

bieten – und schaffte es damit sogar<br />

auf Platz 3 des Bloomberg Health<br />

Index. Aufgrund se<strong>in</strong>er geografischen<br />

Lage am Polarkreis und dem damit<br />

verbundenen Mangel an Sonnenlicht<br />

gab es <strong>in</strong> Island lange Zeit nur spärliche<br />

Ressourcen: Die Möglichkeiten<br />

für landwirtschaftlichen Anbau<br />

waren ebenso begrenzt wie der<br />

Import von <strong>Leben</strong>smitteln. E<strong>in</strong>er der<br />

bedeutendsten Eckpfeiler der isländischen<br />

Ernährung ist aber bereits<br />

seit Jahrhunderten das Milchprodukt<br />

Skyr. „Skyr lässt sich am ehesten mit<br />

Magertopfen vergleichen. Er ist fettarm,<br />

reich an Prote<strong>in</strong>en und lässt<br />

sich dank se<strong>in</strong>er cremigen Konsistenz<br />

vielseitig e<strong>in</strong>setzen. Ob als Dip, Sauce<br />

oder als Joghurtersatz zum Frühstück<br />

– Skyr ist mittlerweile auch hierzulande<br />

sehr beliebt“, sagt Leonie Meil.<br />

Als Inselstaat <strong>in</strong>mitten des nordatlantischen<br />

Ozeans setzt Island stets auf<br />

frischen Fisch und bevorzugt eher<br />

fettarme Fleischsorten wie Lamm<br />

oder Wild. Trotz der Knappheit an<br />

Getreide <strong>in</strong> den vergangenen Jahrhunderten<br />

haben sich auch e<strong>in</strong>ige<br />

traditionelle Brote durchgesetzt, die<br />

noch heute gerne gebacken werden.<br />

Dabei kommt vor allem Vollkorngetreide<br />

zum E<strong>in</strong>satz, etwa im isländischen<br />

Roggenbrot „Rúgbraud“, e<strong>in</strong><br />

dunkles, süß schmeckendes Brot<br />

ohne Kruste, das traditionell im Topf<br />

gebacken wird – entweder auf der<br />

Glut e<strong>in</strong>es ausgehenden Feuers oder<br />

<strong>in</strong> der Nähe e<strong>in</strong>er heißen Quelle vergraben,<br />

wo es durch die geothermische<br />

Wärme gebacken wird.<br />

HAFRAGRAUTUR<br />

(HAFERBREI) MIT SKYR<br />

Zutaten: 40 g zarte Haferflocken, 200 ml Wasser/Kuhmilch/Sojadr<strong>in</strong>k/Erbsendr<strong>in</strong>k,<br />

1 Prise<br />

Salz, 200 g Skyr, 1 TL Honig, frische Beeren<br />

Zubereitung: Haferflocken <strong>in</strong> der bevorzugten<br />

Flüssigkeit köcheln lassen, bis die Haferflocken<br />

gut aufgequollen s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e breiige<br />

Konsistenz entsteht. Den Topf vom Herd<br />

nehmen und den Brei etwas abkühlen lassen.<br />

Skyr, e<strong>in</strong>e Prise Salz und Honig untermischen.<br />

Den Brei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schüssel anrichten und mit<br />

Beeren verfe<strong>in</strong>ern. Wer möchte, kann noch<br />

Walnüsse oder Le<strong>in</strong>samen h<strong>in</strong>zugeben.<br />

12 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

13


GENUSS<br />

ABONNIEREN SIE JETZT<br />

GESUND & LEBEN!<br />

GESUND LEBEN<br />

GESUND LEBEN<br />

Da schau her!<br />

06/<strong>23</strong>, 18. Jahrgang, € 2,40<br />

05/<strong>23</strong>, 18. Jahrgang, € 2,40<br />

<strong>in</strong> österreich www.gesundundleben.at<br />

<strong>in</strong> österreich www.gesundundleben.at<br />

n THEMEN, die Sie bewegen<br />

n HILFREICHE LÖSUNGEN – e<strong>in</strong>fach gemacht<br />

n NUTZEN FÜR SIE und e<strong>in</strong> gesundes <strong>Leben</strong><br />

n KOMPETENTE ANTWORTEN<br />

für Ihr Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

VORSICHT, DIE<br />

ZECKEN KOMMEN<br />

DARMKREBS WIRD<br />

IMMER JÜNGER<br />

Schützen Sie sich jetzt vor der<br />

gefährlichen FSME<br />

Warum e<strong>in</strong>e regelmäßige<br />

Vorsorge <strong>Leben</strong> rettet<br />

Wie die Farben des<br />

Frühl<strong>in</strong>gs glücklich<br />

machen<br />

SIE FINDEN<br />

Ohren auf!<br />

So wirken<br />

Naturgeräusche<br />

gegen Stress<br />

Ruhe<br />

INNERE<br />

Frühl<strong>in</strong>g<br />

Die Natur schenkt<br />

uns jetzt Energie<br />

und Vitalität<br />

Nutzen Sie die Leichtigkeit des Sommers für e<strong>in</strong>en<br />

Neustart – mit weniger Stress, Hektik und Ärger<br />

GESUND IN DEN<br />

WECHSELJAHREN<br />

NUR KEINE<br />

PANIK<br />

So kommen Sie unbeschwert<br />

MIT<br />

ALLEN<br />

SINNEN<br />

durch diese Zeit des Wandels<br />

Rasche Hilfe bei Angst<br />

und Panikattacken<br />

NEUE MEDIKAMENTE,<br />

NEUE HOFFNUNG<br />

LEBENSMITTEL<br />

Japan<br />

Japan, das Land des Lächelns,<br />

besticht nicht nur durch se<strong>in</strong>e<br />

zahlreichen Sehenswürdigkeiten,<br />

sondern auch durch zahlreiche kul<strong>in</strong>arische<br />

Köstlichkeiten. Die am weitesten<br />

verbreitete ist zweifellos Sushi – e<strong>in</strong><br />

Gericht aus erkaltetem Reis, ergänzt<br />

um Zutaten wie Fisch, Algen, Gemüse,<br />

Tofu oder Ei. „In Japan erfreuen sich<br />

vor allem Fischsorten wie Lachs, Thunfisch<br />

und Bonito großer Beliebtheit. Im<br />

Gegensatz zu Süßwasserfischen enthalten<br />

die Meeresfische viele Omega-<br />

3-Fettsäuren und Jod. Auf der anderen<br />

Seite muss auch der ökologische<br />

Aspekt beachtet werden. Aufgrund<br />

der Überfischung der Meere und den<br />

Schadstoffen, vor allem Quecksilber,<br />

die über das Meer <strong>in</strong> Fische gelangen<br />

können, sollten wir <strong>in</strong> Österreich eher<br />

auf heimische Fischsorten wie Karpfen,<br />

Forelle, Saibl<strong>in</strong>g, Wels oder Hecht<br />

zurückgreifen“, sagt Leonie Meil. Neben<br />

Fisch s<strong>in</strong>d es vor allem fermentierte<br />

<strong>Leben</strong>smittel, die typisch für die japanische<br />

Küche s<strong>in</strong>d. Sojabohnen werden<br />

– Soja und<br />

fermentiertes<br />

Gemüse<br />

besonders gerne fermentiert und etwa<br />

zu Miso-Pasten oder dem traditionellen<br />

<strong>Leben</strong>smittel „Natto“ verarbeitet. „Fermentierte<br />

<strong>Leben</strong>smittel stecken voller<br />

natürlicher Probiotika und s<strong>in</strong>d damit<br />

wertvoll für unsere Darmflora und<br />

unser Mikrobiom“, erklärt die Ernährungsexpert<strong>in</strong>.<br />

Sie empfiehlt, öfter<br />

e<strong>in</strong>mal zu heimischem fermentiertem<br />

Gemüse wie Sauerkraut zu greifen.<br />

Und auch Soja darf gern regelmäßig<br />

am Speiseplan stehen. „In normalen<br />

Mengen verzehrt s<strong>in</strong>d Sojabohnen<br />

sehr gesund. Sie liefern Prote<strong>in</strong>,<br />

ungesättigte Fettsäuren, Vitam<strong>in</strong> E,<br />

B-Vitam<strong>in</strong>e, Magnesium und Kalzium.<br />

Der Richtwert liegt bei 25 Gramm<br />

Sojaprote<strong>in</strong> pro Tag“, sagt Leonie Meil.<br />

In Sachen Nachhaltigkeit und Regionalität<br />

ist Soja bei uns ohnedies am<br />

Vormarsch. Denn Sojabohnen werden<br />

auch immer öfter <strong>in</strong> Österreich<br />

angebaut. Das Burgenland, Niederösterreich<br />

und Oberösterreich s<strong>in</strong>d die<br />

Bundesländer mit den höchsten Soja-<br />

Anbauflächen.<br />

RAMEN<br />

Zutaten (für zwei Personen): 100 g<br />

Ramen-Nudeln, 1 ½ Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln,<br />

3 Knoblauchzehen, 50 g Ingwer,<br />

½ Lauch, 1 l Gemüsebrühe (am<br />

besten selbstgemacht aus Wurzelwerk,<br />

Zwiebel und Suppenkräutern),<br />

60 ml helle Sojasauce, 25 ml Mir<strong>in</strong>/<br />

Reisessig, 2 Eier, ½ Packung Tofu,<br />

10 g Sojasprossen, falls vorhanden:<br />

1 Algenblatt<br />

Zubereitung: Für die Ramen-Suppe<br />

die Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln <strong>in</strong> dünne Scheiben<br />

schneiden und beiseitestellen.<br />

E<strong>in</strong>en Großteil des Knoblauchs und<br />

etwas Ingwer grob hacken. Lauch der<br />

Länge nach halbieren und <strong>in</strong> Scheiben<br />

schneiden. Gemüsebrühe, Lauch,<br />

gehackten Ingwer und Knoblauch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en großen Topf geben und zum<br />

Kochen br<strong>in</strong>gen. Für ca. 15 m<strong>in</strong>.<br />

kochen, etwas abkühlen lassen und<br />

beiseitestellen. Optional: Algenblatt<br />

zur Brühe geben und für weitere<br />

15 m<strong>in</strong>. kochen, dann alles durch<br />

e<strong>in</strong> Sieb geben. Für die Würzsauce<br />

restlichen Knoblauch und Ingwer<br />

schälen und kle<strong>in</strong> schneiden. Sojasauce,<br />

Mir<strong>in</strong>, gehackten Knoblauch und<br />

Ingwer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Topf geben.<br />

Alles auf mittlerer Stufe für ca. 5 M<strong>in</strong>.<br />

erhitzen. Den Tofu mit Küchenpapier<br />

trocken tupfen und <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Würfel<br />

schneiden. E<strong>in</strong>en Teil der Würzsauce<br />

mit den Tofuwürfeln vermengen.<br />

Eier für ca. 7 m<strong>in</strong>. kochen, danach<br />

schälen und halbieren. Ramen-Nudeln<br />

ca. 6 m<strong>in</strong>. nach Packungsanleitung<br />

kochen. Etwas Würzsoße <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

tiefen Suppenteller geben. Gekochte<br />

Nudeln darauf geben, Brühe e<strong>in</strong>füllen,<br />

Sojawürfel drauflegen und Ramen mit<br />

Sojasprossen, e<strong>in</strong>em halben Ei sowie<br />

Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln garnieren.<br />

FOTOS: ISTOCK_ELOI_OMELLA, _ATLASSTUDIO, _LAURI_PATTERSON, _JOHNNYGREIG, _OOYOO<br />

E<strong>in</strong>fach mit nachstehendem Bestellsche<strong>in</strong> oder unter www.gesundundleben.at<br />

n Ja, ich bestelle e<strong>in</strong> e<strong>in</strong> 1-Jahres-Abo 2-Jahres-Abo von von GESUND & LEBEN & LEBEN zum zum Preis Preis von von € 19,90 € 34,90<br />

Vorname<br />

Adresse<br />

PLZ<br />

Telefon<br />

Unterschrift<br />

Ort<br />

Name<br />

E-Mail<br />

Normison Ohrenspray<br />

Schwimmen und Tauchen – egal ob <strong>in</strong><br />

Schwimmbad, See oder Meer – spült<br />

Wasser <strong>in</strong> Ihre Ohren. Normison entfernt<br />

dieses Wasser rasch aus den<br />

Ohren, trocknet die Hautoberfläche<br />

und vermeidet somit mögliche Entzündungen<br />

des äußeren Gehörganges.<br />

Normison hilft, den natürlichen Säureschutzmantel<br />

der Haut wieder herzustellen.<br />

Enthaltenes Dexpanthenol pflegt und<br />

schützt die Haut zusätzlich.<br />

Anwendungsgebiete: Zur Vorbeugung<br />

von Entzündungen im äußeren<br />

Gehörgang nach häufigem oder länger<br />

dauerndem Aufenthalt im Wasser. Daher<br />

empfohlen nach dem Baden, Duschen,<br />

Schwimmen und Tauchen. Für<br />

Erwachsene und K<strong>in</strong>der ab 3 Jahren.<br />

www.sigmapharm.at<br />

Krebs, Rheuma, Infektionen: Völlig<br />

neue Wirkstoffe br<strong>in</strong>gen Fortschritte<br />

HILFE AUS DEM<br />

UNTERBEWUSSTEN<br />

Abnehmen, Rauchen aufhören,<br />

Schlafstörungen: Hypnose hilft<br />

✁<br />

BITTE SENDEN AN:<br />

ÄrzteVerlag GmbH<br />

Währ<strong>in</strong>ger Straße 65<br />

1090 <strong>Wien</strong><br />

oder per Fax:<br />

01/961 1000-66<br />

oder per E-Mail:<br />

abo@gesundundleben.at<br />

Die Heftzustellung erfolgt spätestens am 5. Werktag nach dem Ersche<strong>in</strong>ungsterm<strong>in</strong>. Nach Ihrer Bestellung senden wir Ihnen e<strong>in</strong>e Rechnung. Das Abo verlängert sich zum jeweils gültigen Jahrespreis. Es kann jederzeit per Postkarte, E-Mail oder Fax<br />

(01/961 1000-66) gekündigt werden. Preis <strong>in</strong>kl. MwSt. und Porto (gültig im Inland). Wenn die Bestellung nach dem 20. des Monats e<strong>in</strong>langt, beg<strong>in</strong>nt Ihr Abo erst mit der übernächsten Ausgabe. Druck- und Satzfehler sowie Irrtümer vorbehalten.<br />

GL05<strong>23</strong>.<strong>in</strong>dd 16 20.04.<strong>23</strong> 13:<strong>08</strong><br />

SIND KOSTBAR<br />

Köstliches richtig zubereiten,<br />

gut lagern – und dabei sparen!<br />

STARKE KNOCHEN<br />

EIN LEBEN LANG<br />

So halten Sie Ihre Knochen<br />

gesund – ohne Osteoporose<br />

14


GENUSS<br />

In der Schweiz<br />

wird gerne Käse<br />

genossen – aber<br />

viel weniger Fleisch<br />

als bei uns.<br />

n KOLUMNE<br />

PHARMIG-Präsident<br />

Mag. Ingo Raimon<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER!<br />

© WWW.KONSTANTINREYER.COM<br />

Schweiz<br />

W<br />

er die Schweiz vor allem als<br />

Heimat von Käse und Schokolade<br />

kennt, mag sich möglicherweise<br />

wundern, warum uns<br />

unser Nachbarland <strong>in</strong> puncto gesunder<br />

Ernährung übertrumpft. Die Antwort<br />

liegt <strong>in</strong>sbesondere im ger<strong>in</strong>geren<br />

Fleischkonsum, ist Leonie Meil überzeugt.<br />

Laut Statistik konsumieren die<br />

Schweizer<strong>in</strong>nen und Schweizer um<br />

die Hälfte weniger Fleisch als Herr und<br />

Frau Österreicher. „Vegetarische Speisen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schweiz etwas stärker<br />

vertreten als <strong>in</strong> Österreich. Darüber<br />

– mehr als Käse<br />

h<strong>in</strong>aus sorgen E<strong>in</strong>flüsse der französischen<br />

und italienischen Küche für<br />

viel Gemüse und Obst auf dem Teller.<br />

Und das Müsli, das se<strong>in</strong>en Ursprung<br />

<strong>in</strong> der Schweiz f<strong>in</strong>det, ist e<strong>in</strong>e gesunde<br />

Frühstücksvariante“, erklärt die Diätolog<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>es ist <strong>in</strong> jedem Fall sicher:<br />

„Es kommt nicht nur auf das ‚Was‘ an,<br />

sondern vor allem auf das ‚Wie‘. Gerade<br />

<strong>in</strong> den mediterranen Ländern hat das<br />

Essen e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert, man<br />

isst meist <strong>in</strong> Gesellschaft und vor allem<br />

bewusst und <strong>in</strong> Ruhe. Auch im Urlaub<br />

nehmen wir uns meist viel Zeit beim<br />

Essen und können es besser genießen.<br />

Diese E<strong>in</strong>stellung sollten wir uns auch<br />

im Alltag bewahren und dafür sorgen,<br />

dass wir statt schnellen Snacks, Tiefkühlgerichten<br />

oder Fast Food wieder<br />

vollwertige Mahlzeiten zu uns nehmen,<br />

zum Beispiel, <strong>in</strong>dem wir Essen vorkochen<br />

oder Speisen planen, die schnell<br />

zubereitet s<strong>in</strong>d“, sagt Leonie Meil.<br />

GESUND & LEBEN wünscht<br />

e<strong>in</strong>en erholsamen Sommerurlaub<br />

– mit vielen (gesunden) und neuen<br />

Geschmackserlebnissen!<br />

<br />

MICHAELA NEUBAUER n<br />

KARTOFFEL-<br />

ZUCCHINI-RÖSTI<br />

Zutaten: 3 Erdäpfel (mittelgroß), 180 g<br />

Zucch<strong>in</strong>i, 1 Ei, 1 EL Mehl, etwas Salz, etwas<br />

Pfeffer, etwas Muskatnuss frisch gerieben,<br />

3 EL Rapsöl. Für den Dip: 150 g Magertopfen,<br />

100 g Naturjoghurt, frische Petersilie, etwas<br />

Wasser bei Bedarf, Salz, Pfeffer, ½ TL Senf.<br />

Garnitur: 2 Handvoll Vogerlsalat, Essig, Öl<br />

Zubereitung: Zucch<strong>in</strong>i waschen, trocknen<br />

und grob raspeln. Erdäpfel schälen und<br />

ebenfalls grob raspeln. Die Gemüseraspeln<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> sauberes Geschirrtuch geben und<br />

gut ausdrücken. Die Flüssigkeit sollte fast<br />

ganz aus den Raspeln ausgetreten se<strong>in</strong>.<br />

Die Gemüseraspeln zurück <strong>in</strong> die Schüssel<br />

geben und e<strong>in</strong> Ei und 1 EL Mehl untermischen.<br />

Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener<br />

Muskatnuss würzen. In e<strong>in</strong>er Pfanne das Öl<br />

erhitzen. Nun die Masse portionsweise <strong>in</strong> die<br />

Pfanne geben und flach drücken. Auf beiden<br />

Seiten goldgelb anbraten. Für die Dipsauce<br />

die Petersilie hacken, Joghurt und Topfen mit<br />

e<strong>in</strong>er Gabel glattrühren. Restliche Zutaten<br />

unter die Joghurt-Topfenmischung heben<br />

und abschmecken. Die Rösti mit Dip und<br />

mar<strong>in</strong>iertem Vogerlsalat servieren.<br />

FOTOS: ISTOCK_LEONID_TIT, _KASIA2003, _ASCENTXMEDIA, _EKATERINA CHIZHEVSKAYA<br />

Urlaubszeit ist für viele von uns<br />

Reisezeit. Doch die Urlaubsfreude<br />

wird getrübt, wenn man selbst zwar<br />

am Urlaubsziel ankommt, der eigene<br />

Koffer aber nicht. Oder wenn man<br />

am Urlaubsort erkrankt. In jedem<br />

Fall ist es ratsam, vorzusorgen und<br />

Arzneimittel mit <strong>in</strong> den Urlaub zu<br />

nehmen – bei Flugreisen am besten<br />

griffbereit im Handgepäck. Dort hilft<br />

zudem e<strong>in</strong> ärztliches Attest, falls<br />

beim Sicherheitscheck Fragen zu<br />

den mitgeführten Medikamenten<br />

auftauchen. Liegt das Urlaubsland<br />

außerhalb der Europäischen Union,<br />

sollte vor Reiseantritt geprüft werden,<br />

ob eventuell e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fuhrgenehmigung<br />

erforderlich ist.<br />

So, wie man sich beispielsweise<br />

selbst vor allzu viel Sonne schützen<br />

sollte, sollten auch Arzneimittel<br />

davon verschont bleiben. Denn die<br />

dar<strong>in</strong> enthaltenen Inhaltsstoffe s<strong>in</strong>d<br />

wärme- und lichtempf<strong>in</strong>dlich. Kühl<br />

und dunkel <strong>in</strong> der Orig<strong>in</strong>alverpackung<br />

verstaut, lassen sich Medikamente<br />

auch im Urlaub sicher aufbewahren.<br />

Der Beipackzettel enthält<br />

alle Angaben zur richtigen Lagerung.<br />

Werden Arzneimittel nicht mehr<br />

gebraucht, gilt am Urlaubsort das<br />

Gleiche wie zu Hause: Abgelaufene<br />

Medikamente, Fläschchen mit<br />

Flüssigkeitsrückständen oder übrig<br />

gebliebene Tabletten sollten niemals<br />

<strong>in</strong> den Müll oder die Toilette geworfen<br />

werden. Sie sollten immer <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Apotheke abgegeben werden.<br />

So werden sie richtig und umweltschonend<br />

entsorgt – egal ob zuhause<br />

oder am Urlaubsort.<br />

Gute Reise und e<strong>in</strong>en schönen<br />

Urlaub!<br />

E<strong>in</strong>e Initiative der<br />

16<br />

GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong> WERBUNG<br />

17


IM GESPRÄCH<br />

In kaum e<strong>in</strong>em Land ist die Wissenschaftsfe<strong>in</strong>dlichkeit so<br />

Als<br />

ausgeprägt wie <strong>in</strong> Österreich. Wissenschaftshistoriker<strong>in</strong><br />

Daniela Angetter-Pfeiffer über das Spannungsfeld zwischen<br />

ungebrochenem Pioniergeist und hartnäckiger Ignoranz.<br />

DIE DUMMHEIT<br />

die Forschung<br />

ERSCHLUG<br />

18 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

FOTOS: ISTOCK_ERHUI1979, MAREN JELEFF<br />

elbst große Namen ernteten eisigen Gegenw<strong>in</strong>d.<br />

Und dennoch wurde Chirurg und Geburtshelfer<br />

Ignaz Semmelweis zum „Retter der<br />

Mütter“. Carl Djerassi zum Vater der Anti-<br />

Baby-Pille. Und Sigmund Freud, C. G.<br />

Jung, Viktor Frankl sowie Erw<strong>in</strong> R<strong>in</strong>gel zu<br />

Weltstars der Psychoanalyse beziehungsweise<br />

Psychiatrie. „Die Erfolgsgeschichte der österreichischen<br />

Mediz<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e schwierige“, lautet die Diagnose von<br />

Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, 52, Mitarbeiter<strong>in</strong> der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften mit Schwerpunkt<br />

Mediz<strong>in</strong> und Naturwissenschaften. Nicht umsonst heißt ihr<br />

aktuelles Buch „Als die Dummheit die Forschung erschlug“.<br />

GESUND & LEBEN bat die Wissenschaftshistoriker<strong>in</strong> zum<br />

Interview.<br />

GESUND & LEBEN: Haben Sie beim Buchtitel an die<br />

Bewältigung der Pandemie <strong>in</strong> Österreich gedacht?<br />

Angetter-Pfeiffer: Natürlich. Aber auch an andere wissenschaftliche<br />

Entwicklungen und Errungenschaften. Es war nie<br />

leicht <strong>in</strong> Österreich.<br />

Warum ist die Impfskepsis hier derart ausgeprägt?<br />

Das ist aus der Geschichte erklärbar. Es geht um viel Unwissenheit<br />

und Angst vor etwas Neuem. Im 19. Jahrhundert<br />

haben sich die Fans des Naturheilverfahrens formiert. Sie<br />

wollten nicht, dass ihnen e<strong>in</strong>e Substanz <strong>in</strong> den Körper e<strong>in</strong>geimpft<br />

wird. Sogar bekannte Persönlichkeiten wie der Philosoph<br />

Immanuel Kant schürten Impfskepsis. Motto: „Menschen,<br />

die e<strong>in</strong>e Kuhpockenimpfung durchführen lassen,<br />

wachsen Euter oder Hörner.“ Es gab sogar Karikaturen davon.<br />

Die andere Seite setzte h<strong>in</strong>gegen Pfarrer und Hebammen zur<br />

Information über die und Bewerbung der Impfung e<strong>in</strong>. In<br />

der Habsburgermonarchie wurden alle Frauen, die gerade<br />

entbunden haben, mit e<strong>in</strong>em Schriftstück <strong>in</strong> allen Sprachen<br />

des Reiches aufgeklärt: Über die Vorteile des Impfens. Auch<br />

damals gab es Impfschäden und Menschen, die trotz der Vakz<strong>in</strong>e<br />

an Pocken erkrankt s<strong>in</strong>d. Das Verhältnis von Risiko und<br />

Nutzen war natürlich e<strong>in</strong> wesentlich ungünstigeres als heute.<br />

Wir haben wirksame Impfstoffe, die jedoch mitunter<br />

stark abgelehnt werden.<br />

Klar, manche Menschen haben durch die Impfung gegen<br />

Covid-19 oder andere Erreger e<strong>in</strong>e Schädigung erlitten. Doch<br />

die Relation e<strong>in</strong>es potenziellen Schadens und des großen<br />

Nutzens ist e<strong>in</strong>e völlig andere als damals. Die Corona-Impfung<br />

rettete sehr vielen Menschen das <strong>Leben</strong>.<br />

Forschende haben und hatten <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>en schweren<br />

Stand. Wissenschaftsskepsis hat bei uns Tradition.<br />

Warum?<br />

Alles Neue und Unbekannte wird erst e<strong>in</strong>mal abgelehnt.<br />

Außerdem waren <strong>in</strong> Österreich immer wieder Persönlichkeiten<br />

an der Macht, die Wissenschaftsskepsis gefördert haben.<br />

Zum Beispiel der Leibarzt dreier Kaiser, Andreas Freiherr<br />

von Stifft. Er war pr<strong>in</strong>zipiell gegen alles Neue, lehnte Innovationen<br />

ab und blieb alten Traditionen treu. Purer Egoismus,<br />

nach dem Motto: Ich habe nicht die Fähigkeiten, die Operation<br />

nach der neuen Methode durchzuführen, also b<strong>in</strong> ich<br />

dagegen. Dieses Denken hat sich über Jahrzehnte gehalten.<br />

Schließlich geht es um viel Geld: Forschung kostet enorme<br />

Summen, beispielsweise die Evolution vom e<strong>in</strong>fachen Röntgenapparat<br />

bis h<strong>in</strong> zu modernen bildgebenden Verfahren.<br />

Früher gab es nur das chirurgische Messer. Heute führen<br />

Computer Präzisions-Operationen durch.<br />

Österreich, (k)e<strong>in</strong> Land der Forschenden?<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Land der Freunderlwirtschaft. Das wird <strong>in</strong> der<br />

Geschichte deutlich, zum Beispiel beim Röntgenpionier<br />

Guido Holzknecht. Er wurde lange ausgegrenzt, denn die<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten nahmen immer Menschen auf,<br />

mit denen sie gut konnten, befreundet oder familiär verbandelt<br />

waren. Man achtete nicht darauf, wer die relevante Größe<br />

für die Position ist. Und ich fürchte, das ist oft noch immer<br />

so. Nicht umsonst heißt es: Man muss nicht jemand se<strong>in</strong>, nur<br />

jemanden kennen.<br />

Dennoch kommen viele Mediz<strong>in</strong>-Innovationen aus Österreich.<br />

Wie passt das zusammen?<br />

Die Forschenden, die sich durchgesetzt haben, hatten enormen<br />

Mut und e<strong>in</strong>en eisernen Willen. Sie vermarkteten ihre<br />

Erf<strong>in</strong>dungen, machten sie <strong>in</strong> der Bevölkerung publik und<br />

wandten sie gegen alle Anfe<strong>in</strong>dungen an. Viele mussten<br />

grenzwertige Wege gehen: Otto Mayrhofer Krammel experimentierte<br />

an dem Narkosemittel, das wir heute alle kennen.<br />

In Versuchen ließ er sich selbst narkotisieren<br />

– unter Beobachtung zweier<br />

Kollegen, die Blutdruckwerte<br />

und Puls kontrollierten. E<strong>in</strong><br />

Grenzgang. Oder Lorenz Böhler:<br />

Er hatte die Rettungskräfte<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong> bestochen, damit sie<br />

Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Spital<br />

br<strong>in</strong>gen. Heute wäre das<br />

illegal. Aber nur so konnte<br />

er zeigen, wie wirkungsvoll<br />

se<strong>in</strong>e Maßnahmen bei der<br />

Knochenbruchbehandlung<br />

s<strong>in</strong>d. Bei starkem Gegenw<strong>in</strong>d<br />

ist die Motivation<br />

hoch, es sich und anderen zu<br />

beweisen. Zum Wohle aller.<br />

Liegt die Abwehr von<br />

Neuem <strong>in</strong> der menschlichen<br />

DNA?<br />

Leider ja. Im Alltag haben<br />

wir Angst, e<strong>in</strong> neues Kochrezept<br />

auszuproben. Aber<br />

wenn wir sehen, es funktioniert,<br />

machen wir es<br />

Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften mit Schwerpunkt<br />

Mediz<strong>in</strong> und Naturwissenschaften<br />

19


IM GESPRÄCH<br />

GESUND<br />

MIT IHRER<br />

WIENER APOTHEKE<br />

Die<br />

APOTHE KE<br />

wieder. Viele haben Angst vor unbekannten Autostrecken. Aber<br />

wenn uns das Navi sicher von A nach B br<strong>in</strong>gt, ist alles wunderbar.<br />

Dr. Angela<br />

Angetter-Pfeiffer:<br />

kritischer Blick<br />

auf die Mediz<strong>in</strong>geschichte<br />

Im<br />

GEPÄ CK<br />

Welche Schäden verursacht die Innovationsfe<strong>in</strong>dlichkeit?<br />

Dazu e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Geschichte: Die Chirurgie war lange Zeit die<br />

Diszipl<strong>in</strong> der Handwerker. Die Mediz<strong>in</strong>er im 18. und 19. Jahrhundert<br />

me<strong>in</strong>ten: „Wir machen uns nicht schmutzig. Blut, Eiter und<br />

mit dem Messer <strong>in</strong> jemanden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stechen ist Handwerk und<br />

unter der Würde von Universitätsgelehrten.“ Hätte man die Diszipl<strong>in</strong><br />

schon früher auf e<strong>in</strong> universitäres Niveau gehoben, hätte<br />

man den Boom der Wunderheiler auf Jahrmärkten<br />

e<strong>in</strong>gedämmt – und viele Menschenleben gerettet.<br />

E<strong>in</strong> <strong>Leben</strong> im Angesicht des Todes …<br />

Viele Menschen konnten sich ke<strong>in</strong>en Arzt leisten.<br />

Ihre e<strong>in</strong>zige Chance waren Kräuterweible<strong>in</strong>. Die<br />

Wende kam erst mit dem Sozialreformer Johann<br />

Peter Frank. Er etablierte im 19. Jahrhundert sogenannte<br />

Armenärzte – Mediz<strong>in</strong>er für das Volk. Auch<br />

die Naturwissenschaften – Physik und Chemie –<br />

machten damals e<strong>in</strong>en großen Sprung und hatten<br />

plötzlich e<strong>in</strong>en starken E<strong>in</strong>fluss, beispielsweise<br />

die Entdeckung der Röntgenstrahlung. Frank war<br />

schon Ende des 18. Jahrhunderts im 21. angelangt.<br />

H<strong>in</strong>ken wir dem mediz<strong>in</strong>ischen Fortschritt<br />

h<strong>in</strong>terher?<br />

Österreich hat e<strong>in</strong> sehr gutes <strong>Gesund</strong>heitssystem,<br />

das zeigt sich auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Universitätsrank<strong>in</strong>gs.<br />

In den Bereichen Chirurgie, computerunterstützte<br />

Verfahren, Krebstherapie und Park<strong>in</strong>sonforschung<br />

s<strong>in</strong>d wir unter den Besten. Aber wie die USA und<br />

Nobelpreise zeigen, haben wir bei der Immunologie Nachholbedarf.<br />

Und wir sollten unser <strong>Gesund</strong>heitssystem angesichts<br />

aktueller Probleme – Personalmangel, Strukturfehler etc. – nicht<br />

vermasseln.<br />

Mit Blick <strong>in</strong> Ihr Buch vergleichsweise kle<strong>in</strong>e Probleme …<br />

Joseph Beer, späterer Begründer der Augenheilkunde, wollte<br />

sich zum Augenarzt ausbilden lassen. Aber er musste – trotz<br />

kaiserlicher Anordnung – den Lehrer belauschen und sich se<strong>in</strong>e<br />

Kenntnisse als Autodidakt aneignen, damit er das Examen<br />

n BUCHTIPP<br />

Daniela<br />

Angetter-Pfeiffer<br />

ALS DIE DUMMHEIT<br />

DIE FORSCHUNG<br />

ERSCHLUG<br />

Amalthea,256 S.,<br />

28,– Euro<br />

bestehen kann. Der Anatom Joseph Hyrtl machte se<strong>in</strong>e Forschungen<br />

daheim am Küchenherd – an e<strong>in</strong>er Babyleiche. Und<br />

He<strong>in</strong>rich Oberste<strong>in</strong>er gründete das Institut für Neurologie ohne<br />

jegliche Unterstützung. Er brauchte dafür se<strong>in</strong> gesamtes Privatvermögen<br />

auf. Alles was er bekam, war e<strong>in</strong> Kasten<br />

für die Präparate. Die Diszipl<strong>in</strong> hatte damals ke<strong>in</strong>en<br />

Stellenwert. Und dennoch wurde se<strong>in</strong> Institut<br />

b<strong>in</strong>nen kürzester Zeit zur Ausbildungsstätte für<br />

Studenten aus der ganzen Welt.<br />

Nicht das e<strong>in</strong>zige Missverständnis der Mediz<strong>in</strong>geschichte.<br />

Die moderne <strong>Wien</strong>er Mediz<strong>in</strong> begann erst auf<br />

dem Obduktionstisch von Carl von Rokitansky.<br />

Davor hat man nur Symptome behandelt. Erst<br />

danach konnten Diagnosen gestellt, Ursachen<br />

und Krankheiten behandelt werden. E<strong>in</strong>e Revolution.<br />

Das alles passierte nur, weil der Kaiser gesagt<br />

hat: „Jeder, der das AKH nicht lebend verlässt,<br />

kommt auf den Obduktionstisch.“ E<strong>in</strong> weiter Weg<br />

auch <strong>in</strong> der Psychiatrie: Früher „schützte“ man<br />

sogenannte „Irre“ im Narrenturm. Alle, die e<strong>in</strong>em<br />

daheim unangenehm wurden, wurden e<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Und am Sonntag g<strong>in</strong>g man nicht nach Schönbrunn,<br />

sondern <strong>in</strong> den Narrenturm, um die „Tollen“<br />

anzuschauen. Die Psychiatriereform war Gold wert: Das ist<br />

e<strong>in</strong>e Krankheit. Und Kranke mussten nicht länger wie Abschaum<br />

auf dem Fußboden schlafen.<br />

Wie gehen wir heute mit psychisch Erkrankten um?<br />

Ich kann von me<strong>in</strong>en eigene Erfahrungen als Notfallsanitäter<strong>in</strong><br />

berichten: E<strong>in</strong>mal rief e<strong>in</strong>e Ehefrau an: „Me<strong>in</strong> Mann muss <strong>in</strong> die<br />

Psychiatrie.“ Doch er war vollkommen normal – es gab ke<strong>in</strong>erlei<br />

Indikation für e<strong>in</strong>e Krankheit. Bis sich herausgestellte: Sie hatte<br />

e<strong>in</strong> Gspusi, das bei ihr schlafen wollte, also sollte der Ehemann<br />

weg. Fast wie damals.<br />

KARIN LEHNER n<br />

20 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

FOTO: PRIVAT, ISTOCK_ERHUI1979<br />

WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_YJPTO<br />

Priv.-Doz. DDr.<br />

Philipp Saiko, Präsident,<br />

& Mag. pharm. Susanne<br />

Ergott-Badawi, Vizepräsident<strong>in</strong><br />

Apothekerkammer <strong>Wien</strong><br />

Krank im Urlaub – wer will das schon? Aber leider ist man auch auf<br />

Reisen nicht vor Erkrankungen gefeit. Im Gegenteil: Gerade im Urlaub<br />

leiden Menschen häufig an Magen-Darm-Beschwerden, weil<br />

sie die landestypischen Speisen nicht gut vertragen, an Erkältungskrankheiten<br />

aufgrund von Klimaanlagen oder an den Auswirkungen<br />

von zu viel Sonne wie Sonnenbrand oder Sonnenstich. Bei leichten<br />

Beschwerden wie diesen schafft e<strong>in</strong>e gut sortierte Reiseapotheke<br />

zum Glück rasch Abhilfe. Aus diesem Grund sollten vor Reiseantritt<br />

immer alle wichtigen Arzneimittel besorgt und e<strong>in</strong>gepackt werden,<br />

damit man im Bedarfsfall sofort das vertraute und bewährte Medikament<br />

zur Hand hat. Bedenken Sie auch die Art und das Ziel Ihrer<br />

Reise. Wer mit K<strong>in</strong>dern verreist, sollte die Reiseapotheke unbed<strong>in</strong>gt<br />

mit k<strong>in</strong>derfreundlichen Präparaten ausstatten. Als oberster<br />

Grundsatz gilt: Alle Medikamente, die man zu Hause<br />

regelmäßig e<strong>in</strong>nimmt oder häufig braucht, dürfen<br />

auch im Urlaub nicht fehlen. Bei Flugreisen gehören<br />

diese Arzneimittel <strong>in</strong>s Handgepäck, damit<br />

sie immer verfügbar s<strong>in</strong>d. Beachten Sie dabei<br />

die <strong>in</strong>ternationalen Flugbestimmungen,<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> puncto Flüssigkeiten. Am<br />

Urlaubsort angekommen, sollten die<br />

Medikamente möglichst kühl, trocken<br />

und lichtgeschützt gelagert werden. Am<br />

besten eignet sich dafür etwa e<strong>in</strong> dunkler,<br />

trockener Kleiderschrank.<br />

Sich im Ausland mit unbekannten<br />

Präparaten e<strong>in</strong>zudecken, ist h<strong>in</strong>gegen<br />

nicht ratsam: Arzneimittel haben <strong>in</strong><br />

verschiedenen Ländern unterschiedli-<br />

che Namen und Dosierungen, was besonders für den Laien oft nicht<br />

nachvollziehbar ist.<br />

Vor Reisebeg<strong>in</strong>n zahlt sich der Weg <strong>in</strong><br />

die nächste Apotheke auf jeden Fall aus.<br />

Denn für uns Apotheker<strong>in</strong>nen und Apotheker<br />

gehört die richtige Zusammenstellung<br />

Ihrer Reiseapotheke zur<br />

beruflichen Rout<strong>in</strong>e. Wir<br />

beraten Sie persönlich<br />

und kompetent! <br />

<br />

IMPFUNGEN<br />

SCHUTZ<br />

ZUM<br />

DER n SPORT GESUNDHEIT<br />

SCHWITZEN<br />

Wer auf Reisen geht, kann sich <strong>in</strong> gewissem Maße auch präventiv vor<br />

Krankheiten schützen. Jede beziehungsweise jeder Reisende braucht neben<br />

den wichtigen Standard-Impfungen wie FSME und Diptherie-Tetatnus<br />

oft noch e<strong>in</strong>en zusätzlichen Schutz. Was für welches Land s<strong>in</strong>nvoll und<br />

notwendig ist, wissen die Apotheker<strong>in</strong> und der Apotheker ums Eck. So gibt<br />

es zum Beispiel Länder, für die e<strong>in</strong>e Tollwut- oder e<strong>in</strong>e Japan-Enzephalitis-<br />

Impfung empfohlen wird. Jedes Land hat se<strong>in</strong>e Besonderheiten. Das gilt<br />

auch <strong>in</strong> Sachen <strong>Gesund</strong>heit.<br />

Übrigens: Wenn die Erkrankung schwerwiegender ist, müssen Sie auch<br />

im Ausland e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>en Arzt konsultieren. Nehmen Sie daher<br />

unbed<strong>in</strong>gt Ihre e-Card mit! <br />

21


URLAUB<br />

Wochenlange Vorfreude auf<br />

den Urlaub. Und wenn er<br />

endlich da ist, werden viele<br />

krank. Dieses Phänomen nennt<br />

die Wissenschaft „Leisure<br />

Sickness“ – und hat viele<br />

Rezepte dagegen. Schließlich<br />

geht es um die schönsten<br />

Wochen des Jahres. Sie haben<br />

sich Entspannung verdient!<br />

NIE MEHR<br />

KRANK<br />

IM<br />

Urlaub<br />

aut e<strong>in</strong>er Umfrage des ÖAMTC Reisemonitor<strong>in</strong>gs<br />

planen 78 Prozent der<br />

österreichischen Bevölkerung 20<strong>23</strong><br />

e<strong>in</strong>en Sommerurlaub. Doch davor geht<br />

es meist rund: Die Arbeit muss erledigt<br />

werden und viel Organisatorisches<br />

steht an. Und dann endlich – Urlaub. Für manche<br />

müsste es aber besser „Krankenstand“ heißen.<br />

Denn wenn der Stress abfällt und die To-do-Liste<br />

abgehakt ist, kündigt sich bei vielen Menschen<br />

e<strong>in</strong>e Erkältung oder Grippe an. E<strong>in</strong> Phänomen,<br />

das sich „Leisure Sickness“ (auf deutsch: „Freizeitkrankheit“)<br />

nennt.<br />

ALLES AUF ANGRIFF<br />

Auf den ersten Blick sche<strong>in</strong>t es e<strong>in</strong> Widerspruch<br />

zu se<strong>in</strong> – im Urlaub sollte man doch entspannen<br />

und Kraft tanken, anstatt krank zu werden. Ausschlaggebend<br />

dafür, ob man krank am Strand liegt<br />

oder fit ist, ist die Zeit vor dem Urlaub: „Die Leisure<br />

Sickness ist e<strong>in</strong> typisches<br />

Phänomen dafür,<br />

dass man zu viel Stress<br />

erlebt hat“, sagt Mag. Brigitte<br />

Zadrobilek, MBA,<br />

FOTOS: ISTOCK_STRATOSGIANNIKOS_ OLGA UBIRAILO; BEIGESTELLT<br />

L<br />

Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA,<br />

Bus<strong>in</strong>esstra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und Stresscoach,<br />

Guntramdorf (NÖ),<br />

www.stresscoach.at<br />

„Die Leisure Sickness ist e<strong>in</strong><br />

typisches Phänomen dafür, dass<br />

man zu viel Stress erlebt hat.“<br />

Bus<strong>in</strong>esstra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und<br />

Stresscoach aus Guntramdorf<br />

(NÖ). Gefährdet<br />

s<strong>in</strong>d vor allem jene<br />

Menschen, die vor der<br />

Auszeit über e<strong>in</strong>en<br />

längeren Zeitraum<br />

unter starkem Stress<br />

standen. In stressigen<br />

Situationen schüttet<br />

der Körper vermehrt<br />

die Hormone Adrenal<strong>in</strong><br />

und Cortisol aus. Sie<br />

halten uns aufrecht und mobilisieren den ganzen<br />

GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

<strong>23</strong>


URLAUB<br />

REISEN OHNE<br />

Jetlag<br />

Kochen<br />

Das Phänomen des Jetlags tritt auf, wenn wir über<br />

mehrere Zeitzonen reisen und unser Körper sich<br />

an die Zeitumstellung anpassen muss. Die damit<br />

verbundenen Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen<br />

und Konzentrationsprobleme trüben die<br />

Freude an e<strong>in</strong>er Reise. Mit diesen Tipps m<strong>in</strong>imieren<br />

Sie den Jetlag:<br />

Vorab anpassen<br />

Versuchen Sie e<strong>in</strong>ige Tage vor Ihrer Reise, Ihren<br />

Schlaf- und Essensrhythmus an die Zeitzone Ihres<br />

Reiseziels anzupassen. Auch im Flugzeug sollten<br />

Sie langes Schlafen vermeiden, wenn dies nicht<br />

der entsprechenden Schlafenszeit an Ihrem Ziel<br />

entspricht. Versuchen Sie, sich nach der Ortszeit<br />

am Reiseziel zu richten und aktiv zu bleiben, um<br />

den natürlichen Schlafrhythmus zu unterstützen.<br />

Hydratation und Bewegung<br />

Tr<strong>in</strong>ken Sie während des Fluges ausreichend<br />

Wasser und vermeiden Sie übermäßigen Alkoholund<br />

Koffe<strong>in</strong>konsum, da diese den Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus stören können. Stehen Sie während<br />

des Fluges regelmäßig auf, dehnen Sie sich und<br />

machen Sie leichte Übungen, um die Durchblutung<br />

anzuregen.<br />

Natürliches Licht<br />

Halten Sie sich nach der Ankunft im Freien auf, um<br />

Tageslicht zu tanken und Ihre <strong>in</strong>nere Uhr auf die<br />

neue Zeitzone e<strong>in</strong>zustellen.<br />

Schlafenszeit-Rituale<br />

Schaffen Sie e<strong>in</strong>e entspannende Schlafenszeit-Rout<strong>in</strong>e,<br />

um Ihren Körper auf<br />

den Schlaf vorzubereiten. Vermeiden<br />

Sie vor dem Schlafengehen elektronische<br />

Geräte und grelles Licht,<br />

lesen Sie e<strong>in</strong> Buch oder hören Sie<br />

beruhigende Musik, um zur Ruhe<br />

zu kommen.<br />

Melaton<strong>in</strong><br />

In Absprache mit Ihrer Ärzt<strong>in</strong> oder<br />

Ihrem Arzt können Melaton<strong>in</strong>-<br />

Präparate, welche den Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus regulieren, e<strong>in</strong>genommen<br />

werden, um die Anpassung an die neue<br />

Zeitzone zu unterstützen. n<br />

Körper: Der Blutdruck sowie die Atem- und Herzfrequenz<br />

steigen an, Schmerz wird unterdrückt.<br />

Die Leber gibt Zucker und Fette <strong>in</strong> die Blutbahn<br />

ab, um Energie zu mobilisieren, erklärt die Expert<strong>in</strong>.<br />

Das Herz, die Lunge, das Gehirn, die Leber<br />

und die Skelettmuskulatur werden stärker durchblutet.<br />

Und alles, was wir nicht unmittelbar benötigen,<br />

beispielsweise das Immunsystem oder die<br />

Sexualfunktion, wird heruntergefahren. Se<strong>in</strong>en<br />

Ursprung hat diese Reaktion <strong>in</strong> längst vergangenen<br />

Zeiten – denn Stress bedeutete <strong>in</strong> früheren Zeiten<br />

Angriff oder Verteidigung. In kürzester Zeit benötigte<br />

der Mensch genügend Kraft, um zu kämpfen<br />

oder zu fliehen. Heutzutage müssen wir das aber<br />

nicht mehr. Stress empf<strong>in</strong>den wir trotzdem – und<br />

die Stresshormone bleiben <strong>in</strong> hoher Dosis im<br />

Körper, auch nach der stressigen Zeit. Wenn der<br />

Stress abfällt und wir <strong>in</strong> die Entspannung gehen,<br />

dann fährt der Körper <strong>in</strong> den Stand-by-Modus.<br />

Der Organismus und das Immunsystem werden<br />

wieder aktiviert und stressbed<strong>in</strong>gte Erkrankungen<br />

brechen aus. Schnupfen, Halsschmerzen, Infektionen<br />

und Entzündungen können entstehen,<br />

sobald sich der Körper entspannt.<br />

„STRESS-KOMPETENZ-KOFFER“<br />

Wenn Menschen stressige Phasen durchleben<br />

und viele Aufgaben erledigen müssen, vergessen<br />

sie häufig etwas Wichtiges: „Sie verlieren oft ihre<br />

<strong>Gesund</strong>heit aus den Augen. Gerade dann, wenn<br />

sie am meisten darauf achten sollten. Wenn man<br />

Erholungsphasen vernachlässigt, bekommt man<br />

die Rechnung präsentiert“, sagt Zadrobilek. Man<br />

kann aber dafür sorgen, dass die Freizeitkrankheit<br />

erst gar nicht entsteht. Stressige Situationen lassen<br />

sich nicht immer verh<strong>in</strong>dern, aber man kann Strategien<br />

für e<strong>in</strong>en gesunden und bewussten Umgang<br />

damit entwickeln, sagt die Expert<strong>in</strong>. Ausreichend<br />

Schlaf, Bewegung <strong>in</strong> der Natur und der Fokus<br />

auf die mentale <strong>Gesund</strong>heit sorgen dafür, dass<br />

Stress wieder abgebaut wird. Cortisol und<br />

Adrenal<strong>in</strong> werden abgelöst von „guten“<br />

Hormonen: Dopam<strong>in</strong> und Endorph<strong>in</strong>e<br />

sorgen für Glücksgefühle und gleichen<br />

den Hormonhaushalt aus. Um<br />

übermäßigen Stress vor dem Urlaub<br />

zu vermeiden, hilft e<strong>in</strong>e gute Planung.<br />

So kann man beispielsweise<br />

früh genug prüfen, ob der Reisepass<br />

noch gültig ist, die Nachbarn<br />

fragen, ob sie wieder die Pflanzen<br />

gießen und e<strong>in</strong>en geeigneten Platz<br />

für den Hund organisieren. Packlisten<br />

helfen dabei, alles im Blick zu<br />

haben und bei Bedarf früh<br />

genug zu besorgen. Auch<br />

von zu Hause aus kann<br />

man Aktivitäten im<br />

FOTOS: OLGA UBIRAILO_ KHANEEROS_ GI15702993<br />

Sie e<strong>in</strong> Gericht<br />

aus dem Urlaub nach<br />

(Ideen und Anregungen<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> unserer<br />

Aufmachergeschichte ab<br />

Seite 6) oder stellen Sie<br />

mitgebrachte Souvenire<br />

auf, um den Übergang<br />

zum Alltag so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

Urlaub reservieren und planen. E<strong>in</strong> guter Überblick<br />

entstresst: „Man weiß aus der Gehirnforschung,<br />

dass e<strong>in</strong> Überblick – etwa durch e<strong>in</strong>e<br />

To-do-Liste – gut für das Gehirn ist, da man so<br />

das Gefühl hat, dass man alles im Griff hat und<br />

den Überblick behält“, erklärt Zadrobilek. Wichtig<br />

dabei ist, nicht alles auf den letzten Drücker<br />

zu erledigen, denn das erhöht den Stresspegel.<br />

n BUCHTIPP<br />

Brigitte Zadrobilek<br />

URLAUBSFEELING IM BÜRO. ENTSPANNUNG UND<br />

KLEINE AUSZEITEN FÜR JEDEN TAG<br />

Die Expert<strong>in</strong> gibt Tipps für e<strong>in</strong>e stressfreie Reisevorbereitung<br />

und zeigt Methoden für Entschleunigung und Digital<br />

Detox auf. Sie gibt ebenfalls Impulse, wie man sich das<br />

Urlaubsgefühl auch nach dem Urlaub bewahren kann.<br />

HAUFE, 9,80 Euro<br />

Trockene Augen<br />

im Sommer?<br />

Augentropfen<br />

L<strong>in</strong>dern und befeuchten<br />

Entgeltliche E<strong>in</strong>schaltung<br />

24<br />

Mediz<strong>in</strong>produkt: Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen <strong>in</strong>formieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker.<br />

CH-20220517-52


URLAUB<br />

Nicht nur unmittelbar vor dem Urlaub, sondern<br />

auch die Wochen und Monate davor sollte man<br />

auf e<strong>in</strong>e gute Selbstfürsorge achten: „Man kann die<br />

Entspannung nicht auf den Urlaub schieben“, sagt<br />

die Expert<strong>in</strong>. In Zeiten, <strong>in</strong> denen man teilweise von<br />

überall aus arbeiten kann, braucht es Grenzen.<br />

Neben ausreichend Schlaf und Zeit <strong>in</strong> der Natur<br />

sorgen Rituale und Struktur für Entspannung.<br />

Hier bieten sich etwa E<strong>in</strong>schlafrituale an – manche<br />

Menschen lesen täglich e<strong>in</strong> paar Seiten e<strong>in</strong>es<br />

Buches, bevor sie schlafen gehen. Manche tr<strong>in</strong>ken<br />

e<strong>in</strong>en Entspannungstee, duschen, kuscheln und<br />

bereiten sich so für die Schlafenszeit vor. Ob e<strong>in</strong><br />

reges Sozialleben ebenfalls die Akkus auflädt oder<br />

zusätzlich stresst, ist <strong>in</strong>dividuell und hängt von der<br />

Arbeitssituation ab. Manche Menschen brauchen<br />

nach e<strong>in</strong>em Arbeitstag mit vielen Kontakten Ruhe.<br />

Andere Menschen benötigen die Abwechslung<br />

und Kommunikation, um abschalten zu können.<br />

Da Entspannung <strong>in</strong>dividuell ist, empfiehlt die<br />

Expert<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en persönlichen „Stress-Kompetenz-<br />

Koffer“ aufzubauen. Dar<strong>in</strong> enthalten s<strong>in</strong>d Tools,<br />

die e<strong>in</strong>em helfen, Stress abzubauen. Wichtig sei,<br />

Selbstverantwortung zu übernehmen. Denn ob<br />

man auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stressigen <strong>Leben</strong> genügend<br />

auf sich achtet, hat jede und jeder<br />

selbst <strong>in</strong> der Hand.<br />

SANFT IM ALLTAG LANDEN<br />

Wenn es aber nun schon zu spät ist<br />

und die „Leisure Sickness“ bereits<br />

<strong>in</strong> Form von Schnupfen oder Husten<br />

zugeschlagen hat, dann hilft<br />

vor allem e<strong>in</strong>es: nicht ärgern. Die<br />

Akzeptanz der Situation ist wichtig:<br />

„Man sollte akzeptieren, dass man<br />

jetzt Ruhe benötigt und an der Situation<br />

nichts verändern kann. Der Körper<br />

braucht diese Erholung.“ Wenn<br />

man den Urlaub zu Hause verbr<strong>in</strong>gt<br />

und krank ist, dann kann man sich mit<br />

e<strong>in</strong>er Decke auf den Balkon oder auf<br />

die Terrasse legen. Oder es sich auf der<br />

Couch gemütlich machen. E<strong>in</strong>e gewisse<br />

Portion Optimismus hilft, sagt die Expert<strong>in</strong>. Doch<br />

auch all jene, die es gesund <strong>in</strong> den Urlaub geschafft<br />

haben und dort die nötige Entspannung f<strong>in</strong>den,<br />

kommen irgendwann wieder zurück <strong>in</strong> den Alltag.<br />

Und f<strong>in</strong>den sich manchmal deprimiert <strong>in</strong>mitten<br />

von Wäschebergen wieder, bis sie am nächsten<br />

Tag unwillig <strong>in</strong>s Auto steigen, um <strong>in</strong> die Arbeit zu<br />

fahren. Diese Katerstimmung nach dem Urlaub<br />

hat ebenfalls e<strong>in</strong>en Namen: Es handelt sich dabei<br />

um das sogenannte Post-Holiday-Syndrom. Dieses<br />

Phänomen, das von Urlaubsforscher<strong>in</strong> Jessica<br />

de Bloom benannt wurde, fängt häufig schon am<br />

Rückweg an – wenn man im Stau steckt oder der<br />

Rückflug holprig ist. Konzentrationsschwierigkei-<br />

26<br />

AUCH IN DER ARBEIT<br />

LANGSAM STARTEN<br />

„So wie man e<strong>in</strong>en kalten Motor<br />

nicht starten und im nächsten<br />

Moment 130 km/h fahren sollte, so<br />

sollte man auch mit dem Körper<br />

behutsam umgehen und den Geist<br />

aufwärmen.“<br />

Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA<br />

ten und Schlafstörungen gesellen sich zur deprimierten<br />

Stimmung. Der Urlaub ersche<strong>in</strong>t plötzlich<br />

weit weg. Um nicht <strong>in</strong> dieses Tief zu fallen, hilft<br />

es, sanft im Alltag zu landen. Der Urlaub sollte so<br />

geplant se<strong>in</strong>, dass man nach der Rückkehr noch<br />

zwei bis drei Tage frei hat, bevor man wieder zu<br />

arbeiten beg<strong>in</strong>nt. Diese Tage können ebenfalls wie<br />

Urlaub se<strong>in</strong> – etwa wenn man spazieren geht, e<strong>in</strong>en<br />

Liebl<strong>in</strong>gsort besucht oder e<strong>in</strong><br />

Gericht aus dem Urlaub nachkocht.<br />

Zurück am Arbeitsplatz<br />

kann man sich beispielsweise<br />

e<strong>in</strong> Bild aus dem Urlaub oder<br />

e<strong>in</strong> Souvenir aufstellen – denn<br />

das Gehirn braucht den H<strong>in</strong>weis,<br />

um die damit verbundenen Er<strong>in</strong>nerungen<br />

nicht zu vergessen.<br />

Wenn möglich sollte man auch<br />

<strong>in</strong> der Arbeit langsam starten<br />

und nicht den ersten Arbeitstag<br />

komplett verplanen. Denn auch<br />

hier darf man Körper<br />

und Geist nicht außer<br />

Acht lassen: „So wie<br />

man e<strong>in</strong>en kalten Motor nicht starten<br />

und im nächsten Moment 130 km/h fahren sollte,<br />

so sollte man auch mit dem Körper behutsam<br />

umgehen und den Geist aufwärmen“, sagt Zadrobilek.<br />

Und: Auch im Urlaub kann man das Gehirn<br />

geistig füttern – etwa mit Kartenspielen oder<br />

Lesen. Das ist auch hilfreich, um danach wieder<br />

konzentriert arbeiten zu können: „Die Konzentrationsfähigkeit<br />

leidet, wenn man ganz runterfährt.<br />

Es reichen schon fünf M<strong>in</strong>uten Bewegung und das<br />

Gehirn ist besser durchblutet“, sagt die Expert<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e große Portion Selbstfürsorge, Entspannung<br />

und e<strong>in</strong> guter Überblick helfen dabei, gesund <strong>in</strong><br />

den Urlaub zu starten und danach wieder gut im<br />

Alltag zu landen. Mit positiven Er<strong>in</strong>nerungen im<br />

Gepäck. <br />

DANIELA RITTMANNSBERGER n<br />

FOTOS: OLGA UBIRAILO_ HOPEIST<br />

© ISTOCKPHOTO: AMNAJ KHETSAMTIP, CLEARDESIGN1, FARKNOT_ARCHITECT, SWISSMEDIAVISION<br />

TAUCHEN SIE EIN IN DIE WELT VON<br />

GESUND & LEBEN!<br />

WEBSITE<br />

Entdecken Sie unsere brandneue<br />

Website! Von <strong>in</strong>spirierenden<br />

Menschen und Themen, die Sie<br />

bewegen, über knifflige Rätsel<br />

bis h<strong>in</strong> zu exklusiven Gew<strong>in</strong>nspielen<br />

f<strong>in</strong>den Sie all unsere<br />

Inhalte auf e<strong>in</strong>en Blick auf<br />

www.gesundundleben.at.<br />

06/<strong>23</strong>, 18. Jahrgang, € 2,40<br />

GESUND LEBEN<br />

<strong>in</strong> österreich www.gesundundleben.at<br />

SIE FINDEN<br />

Ruhe<br />

INNERE<br />

DARMKREBS WIRD<br />

IMMER JÜNGER<br />

Warum e<strong>in</strong>e regelmäßige<br />

Vorsorge <strong>Leben</strong> re tet<br />

Nutzen Sie die Leichtigkeit des Sommers für e<strong>in</strong>en<br />

Neustart – mit weniger Stress, Hektik und Ärger<br />

NUR KEINE<br />

PANIK<br />

Rasche Hilfe bei Angst<br />

und Panika tacken<br />

LEBENSMITTEL<br />

SIND KOSTBAR<br />

Köstliches richtig zubereiten,<br />

gut lagern – und dabei sparen!<br />

STARKE KNOCHEN<br />

EIN LEBEN LANG<br />

So halten Sie Ihre Knochen<br />

gesund – ohne Osteoporose<br />

E-PAPER<br />

Verpassen Sie mit unserem<br />

e-Paper nie wieder e<strong>in</strong>e<br />

unserer Ausgaben und<br />

genießen Sie die Freiheit,<br />

Ihre Liebl<strong>in</strong>gszeitschrift<br />

überall und jederzeit zu<br />

lesen. Jetzt über unsere<br />

Website aufrufbar!<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

www.gesundundleben.at!<br />

NEWSLETTER<br />

Melden Sie sich noch<br />

heute für unseren<br />

GRATIS-Newsletter<br />

an und erhalten Sie<br />

regelmäßig gesunde<br />

Updates direkt <strong>in</strong> Ihr Postfach,<br />

um ke<strong>in</strong>e Neuigkeiten<br />

mehr zu verpassen.<br />

FACEBOOK<br />

Werden Sie Teil unserer<br />

wachsenden Community<br />

auf Facebook. Teilen Sie<br />

<strong>in</strong>teressante Artikel,<br />

Wissenswertes rund um<br />

<strong>Gesund</strong>heit oder aktuelle<br />

Job-Ausschreibungen.<br />

Facebook:<br />

Ärzteverlag


TRÄUME<br />

FOTOS: ISTOCK_PEOPLE_IMAGES, _TORNADO DESIGN, _GEORGEPETERS;COCHICPHOTOGRAPHY<br />

I<br />

ch renne. Renne um me<strong>in</strong> <strong>Leben</strong>. H<strong>in</strong>ter mir<br />

e<strong>in</strong> Mann, er schießt auf mich, er trifft mich,<br />

doch ich spüre nichts, renne weiter, immer weiter.<br />

Me<strong>in</strong>e Stimme versagt, als ich um Hilfe rufe<br />

– doch plötzlich hebe ich ab. Ich fliege und sehe<br />

das Bild der Verfolgung nun aus sicherer Entfernung,<br />

aus der Vogelperspektive, denn ich kann<br />

fliegen. Schweißgebadet wache ich auf, bekomme<br />

kaum Luft. Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sicherheit. Den ganzen Tag<br />

über verfolgt mich dieser Albtraum. Was war da<br />

los heute Nacht? Wer ist h<strong>in</strong>ter mir her und warum<br />

träume ich etwas so Bedrohliches?<br />

Auf das Warum hat die Wissenschaft bisher<br />

ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Antwort, doch die Hirnforschung,<br />

Schlafforschung, Psychologie und Theologie<br />

beschäftigen sich <strong>in</strong>tensiv mit dem Phänomen<br />

„Traum“. Der f<strong>in</strong>nische Traumforscher Antti<br />

Revonsuo geht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er „Threat Simulation Theory“<br />

davon aus, dass wir <strong>in</strong> Albträumen<br />

gefordert s<strong>in</strong>d, gefährliche Situationen<br />

zu simulieren. Dr. Brigitte Holz<strong>in</strong>ger,<br />

Psycholog<strong>in</strong> und Leiter<strong>in</strong> des Instituts<br />

für Bewusstse<strong>in</strong>s-Traumforschung <strong>in</strong><br />

<strong>Wien</strong>, bestätigt das: „Träume helfen<br />

uns, mit Ängsten besser umzugehen.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell gehen wir daher davon aus,<br />

WERBUNG<br />

Dr. Brigitte<br />

Holz<strong>in</strong>ger,<br />

Psycholog<strong>in</strong><br />

und Leiter<strong>in</strong> des<br />

Instituts für<br />

Bewusstse<strong>in</strong>s-<br />

Traumforschung<br />

<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

„Träume helfen uns, mit<br />

Ängsten besser umzugehen.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell gehen wir daher<br />

davon aus, dass Träume der<br />

Emotionsregulation dienen.“<br />

dass Träume der Emotionsregulation dienen.<br />

In e<strong>in</strong>em Traum fließen viele Aspekte unseres<br />

Wachlebens e<strong>in</strong>, sie stellen sich aber im Traum<br />

anders dar“, so die Expert<strong>in</strong>. „Albträume können<br />

sich um Themen ranken, mit denen man bisher<br />

nicht zurechtgekommen ist; mit Stress, Ängsten,<br />

persönlichen Krisen, familiären Problemen,<br />

Krankheit und vielem mehr. In diesem S<strong>in</strong>n ist der<br />

Traum auch e<strong>in</strong>e Art kle<strong>in</strong>e Psychotherapie und<br />

kann als Warnzeichen gesehen werden, um das<br />

<strong>Leben</strong> etwas zu überdenken.“<br />

NEUROLOGISCHE ANSÄTZE<br />

Die Neurolog<strong>in</strong> Francesca Siclari arbeitet am Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

<strong>in</strong> Lausanne und beschäftigt sich<br />

seit vielen Jahren mit Traumwelten. Siclari bezeichnet<br />

den Traum als „subjektive Erfahrung während<br />

des Schlafens“. Die Neurobildgebung macht es<br />

möglich, bestimmte Traummuster mit<br />

unserer Gehirnaktivität <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

zu br<strong>in</strong>gen: „Bei Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

mit neurologischen Störungen<br />

lässt der Traum wichtige Erkenntnisse<br />

zu, etwa <strong>in</strong>wiefern physiologische Signale<br />

und Verhaltensweisen sich <strong>in</strong><br />

Gehirnaktivitätsmustern offenbaren.“<br />

Warum träumen wir?<br />

Und was bedeuten<br />

Albträume?<br />

GESUND & LEBEN<br />

wirft e<strong>in</strong>en Blick<br />

auf das Phänomen<br />

„Traum“ und erklärt,<br />

wie es gel<strong>in</strong>gt,<br />

ruhiger zu schlafen.<br />

&<br />

SCHLAFRÄUBER<br />

Traumdeuter<br />

28<br />

Rezeptfrei<br />

<strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />

Apotheke<br />

Nahrungsergänzungsmittel s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Ersatz für e<strong>in</strong>e ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie für e<strong>in</strong>e gesunde <strong>Leben</strong>sweise.<br />

Aus Liebe zur Weiblichkeit<br />

KEINE SCHWEISSATTACKEN! BEI TAG UND NACHT.<br />

Dr. Schreibers® Schwitzex & Dr. Schreibers® Schlafen statt Schwitzen.<br />

De<strong>in</strong>e perfekten Begleiter durch den Alltag!<br />

Dr. Schreibers® Schwitzex:<br />

Mit der e<strong>in</strong>zigartigen Duoformel aus Salbei<br />

und Weizengras gelassen durch den Alltag.<br />

Bietet natürliche Unterstützung bei übermässigem<br />

Schwitzen - der Effekt des Salbei tritt<br />

bereits nach etwa zwei Stunden e<strong>in</strong>.<br />

Weitere Informationen f<strong>in</strong>dest du unter www.dr-schreibers.at<br />

Dr. Schreibers® Schlafen statt Schwitzen:<br />

Ausgewogene Komb<strong>in</strong>ation von Melaton<strong>in</strong>,<br />

Baldrian, Hopfen und Salbei. Zur Schlafunterstützung<br />

und Schweißhemmung <strong>in</strong> heißen<br />

Nächten (z.B. im Urlaub).<br />

Jetzt probieren und 3 € sparen<br />

Bei Vorlage dieses Coupons erhälst du <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Apotheke e<strong>in</strong>en Preisnachlass<br />

von 3 € für e<strong>in</strong>e Packung Dr. Schreibers ® Schwitzex<br />

und/oder Dr. Schreibers ® Schlafen statt Schwitzen.<br />

Aktion gültig bis 31.<strong>08</strong>.20<strong>23</strong>.<br />

Apotheken<strong>in</strong>fo:<br />

Dr. Schreibers ® Schwitzex (PZN 4852<strong>23</strong>7)<br />

Dr. Schreibers ® Schlafen statt<br />

Schwitzen (PZN4575878)<br />

Abrechnung mit ERWO Pharma.<br />

Bei Fragen kontaktieren Sie<br />

ERWO Pharma unter<br />

02<strong>23</strong>6/320255.<br />

DrS_090_05<strong>23</strong>_Ins


TRÄUME<br />

besserträumen<br />

Besser schlafen,<br />

n SEMINARE zur Traumarbeit und zu gesundem Schlaf:<br />

www.traum.ac.at/sem<strong>in</strong>are<br />

n SCHLAFCOACHING: E<strong>in</strong>en Universitäts-Lehrgang zu „Schlafcoach<strong>in</strong>g“<br />

bietet die Meduni <strong>Wien</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Institut<br />

für Bewusstse<strong>in</strong>s-Traumforschung <strong>Wien</strong>. Inhalte: Nicht-medikamentöse<br />

oder psychologische Behandlungskonzepte von<br />

Schlafstörungen (z. B. Schlafedukation, Elemente der kognitiv<br />

behavioralen Therapie, der Gestalttherapie und der Hypnotherapie,<br />

der Gesprächsführung und der Albtraumbewältigung).<br />

Grundlagen der Psychologie, Pathologie des Schlafes (neurologisch,<br />

psychiatrisch, <strong>in</strong>ternistisch, altersspezifisch).<br />

www.schlafcoach<strong>in</strong>g.org/history<br />

n SCHLAFLABOR: Bei anhaltenden Schlafstörungen und dem<br />

Verdacht auf nächtliche Schlafaussetzer ist e<strong>in</strong>e Untersuchung<br />

im Schlaflabor ratsam. Atmung und Schlaf der Patient<strong>in</strong>nen<br />

und Patienten werden während der gesamten Untersuchungsnacht<br />

von geschultem Personal mit modernem Monitor<strong>in</strong>g<br />

überwacht und aufgezeichnet. Am nächsten Tag erfolgen<br />

Auswertung, Diagnosestellung und Befundbesprechung.<br />

Alle akkreditierten Schlaflabore <strong>in</strong> Österreich f<strong>in</strong>den Sie hier:<br />

schlafmediz<strong>in</strong>.at/de/akkreditierte-schlaflabore<br />

Dass e<strong>in</strong> Traum uns häufig noch<br />

lange beschäftigt, liegt daran, dass<br />

Träume <strong>in</strong> der REM-Phase (Rapid<br />

Eye Movement) entstehen, nicht<br />

aber im Tiefschlaf. In der REM-<br />

Phase ist der Körper zwar entspannt,<br />

das Gehirn jedoch fast so aktiv wie<br />

im wachen Zustand. Es speichert<br />

daher die emotionalen Traumerlebnisse<br />

als real ab und die damit<br />

verbundenen Ängste begleiten uns<br />

über den nächsten Tag oder sogar länger. Besonders<br />

empfänglich dafür s<strong>in</strong>d Menschen, die an Depressionen<br />

leiden oder bestimmte Medikamente wie etwa<br />

Blutdrucksenker, Antidepressiva, Schlafmittel, Betablocker,<br />

krampflösende Mittel (Neuroleptika) oder<br />

Stimmungsaufheller (Amphetam<strong>in</strong>e) e<strong>in</strong>nehmen,<br />

welche Albträume als „Nebenwirkung“ haben. Länger<br />

andauernde Phasen mit Albträumen treten häufig<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er anderen psychischen Erkrankung<br />

auf, beispielsweise e<strong>in</strong>er Posttraumatischen Belastungsstörung<br />

oder e<strong>in</strong>er Angststörung. Doch auch<br />

andere Faktoren wie Alkoholkonsum, Fieber oder<br />

Schnarchen können Albträume hervorrufen. Schnarchen<br />

ist häufig mit e<strong>in</strong>er Schlafapnoe vergesellschaftet,<br />

also mit Atemaussetzern während des Schlafens.<br />

Wer nachts aus e<strong>in</strong>em üblen Traum erwacht, ke<strong>in</strong>e<br />

Treten Schlafstörungen<br />

regelmäßig<br />

auf, ist e<strong>in</strong>e<br />

Untersuchung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Schlaflabor<br />

angebracht.<br />

Luft bekommt und röchelt, leidet möglicherweise an<br />

nächtlichen Atemaussetzern. E<strong>in</strong>e sichere Diagnose<br />

kann im Schlaflabor gestellt werden.<br />

HISTORISCHER RÜCKBLICK<br />

Die Verarbeitung von Träumen erfolgt über die s<strong>in</strong>nliche<br />

Wahrnehmungsebene, also über Gefühle, Empf<strong>in</strong>dungen<br />

und Erfahrungen, sagt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger:<br />

„Träume berühren bestimmte Themen, bedürfen<br />

aber ke<strong>in</strong>er Interpretation, vielmehr s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nliches<br />

Erleben unserer Gefühle.“ Damit ist Sigmund<br />

Freuds „Traumdeutung“ zwar als e<strong>in</strong>e erste Annäherung<br />

zu sehen, doch heute zeigt sich, dass Träume<br />

wesentlich komplexer s<strong>in</strong>d, als dies noch zu Freuds<br />

Zeiten angenommen wurde. Freud g<strong>in</strong>g davon aus,<br />

dass Träume vom Unterbewusstse<strong>in</strong> gesteuert werden<br />

und sexuell Verdrängtes offenbaren. Se<strong>in</strong> Werk<br />

wurde Anfang des 20. Jahrhunderts angezweifelt,<br />

zumal dieses damit auch den Theorien widersprach,<br />

dass Träume kosmische, göttliche Botschaften seien.<br />

E<strong>in</strong>e Erklärung, die bis zu Freuds Forschungen als<br />

plausibel galt. Dennoch gilt Freud heute als Wegbereiter<br />

der Traumforschung, wenngleich diese – aus<br />

heutiger Sicht – nicht das sexuell Unterdrückte im<br />

Fokus hat. Carl Gustav Jung, e<strong>in</strong> Schüler Freuds,<br />

führte die Psychoanalyse weiter und stellte 1913 fest,<br />

dass Träume ke<strong>in</strong>er Symbolik, sondern emotionalen<br />

und körperlichen Bef<strong>in</strong>dlichkeiten folgen.<br />

TRÄUME WÄHREND<br />

DER PANDEMIE<br />

„Träume s<strong>in</strong>d etwas sehr Individuelles<br />

und abhängig von unserer<br />

<strong>Leben</strong>ssituation und Erfahrung.<br />

Die beste Grundlage für unsere<br />

<strong>Gesund</strong>heit – ohne Albträume –<br />

ist Schlaf. Doch unser Schlaf und<br />

unsere Träume, vor allem auch<br />

unsere Albträume, haben sich<br />

während der Pandemie verändert“,<br />

sagt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger. Die Expert<strong>in</strong><br />

warnt davor, dass nicht gut zu<br />

schlafen auf Dauer depressiv machen könne. Davon<br />

waren vor allem K<strong>in</strong>der während der Pandemie<br />

betroffen. Interessante Ergebnisse verspricht daher<br />

e<strong>in</strong>e derzeit laufende Studie des Instituts für Bewusstse<strong>in</strong>s-<br />

und Traumforschung, die 2021/22 durchgeführt<br />

wurde. „Wir wollten erforschen, wie Menschen<br />

<strong>in</strong> Zeiten der Pandemie geträumt haben und haben<br />

dazu e<strong>in</strong>e weltweite Onl<strong>in</strong>e-Umfrage durchgeführt.<br />

Dabei hat sich gezeigt, dass die Häufigkeit von Albträumen<br />

zugenommen hat und dass darüber h<strong>in</strong>aus<br />

die Albtraumhäufigkeit deutlich an Suizidalität<br />

gekoppelt ist“, so Forscher<strong>in</strong> Holz<strong>in</strong>ger. Hier erhebt<br />

sich jedoch die klassische „Henne-Ei-Frage“, also: Hat<br />

während der Pandemie die Häufigkeit von Depressionen<br />

aufgrund von Albträumen zugenommen oder<br />

kam es <strong>in</strong>folge von Albträumen zu Depressionen?<br />

FOTOS: ISTOCK_KALI9, _TORNADO DESIGN, _FG TRADE, _GEORGEPETERS<br />

Und <strong>in</strong> welcher Relation steht dies zur Suizidalität?<br />

„Geht man davon aus, dass Albträume als Ausdruck<br />

der persönlichen Gefühle auftreten, heißt das, dass<br />

die Pandemie verstärkt zu Gefühlen der Angst, Betroffenheit,<br />

Unsicherheit etc. geführt hat, dies hat sich vor<br />

allem bei K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen gezeigt. Daraus<br />

können wir Schlüsse ziehen, vor allem im H<strong>in</strong>blick auf<br />

Bewältigungsstrategien bei künftigen Krisen.“<br />

WAS HILFT GEGEN ALBTRÄUME?<br />

Etwa jeder Zweite kennt das Phänomen des Klartraums.<br />

„Im luziden Traum ist schlafenden Betroffenen<br />

bewusst, dass sie träumen“, erklärt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger.<br />

„Sie können <strong>in</strong> ihrem Traum Entscheidungen<br />

treffen und ihn frei gestalten.“ Holz<strong>in</strong>ger und ihr Team<br />

fanden 2006 heraus, dass komplexe Gehirnprozesse<br />

an luziden Träumen beteiligt s<strong>in</strong>d. Beispielsweise<br />

f<strong>in</strong>det sich die Aktivierung frontaler und frontolateraler<br />

Hirnregionen nur während des Klarträumens,<br />

der e<strong>in</strong>er Vielzahl an höheren kognitiven Fähigkeiten<br />

zugrunde liegen. „Andere EEG-Studien konnten e<strong>in</strong>e<br />

erhöhte Aktivierung mehrerer Gehirnregionen während<br />

REM-Perioden mit luziden Träumen zeigen und<br />

e<strong>in</strong> erhöhtes Beta-1-Frequenzband im l<strong>in</strong>ken Parietallappen.<br />

Generell gilt die Reaktivierung von Hirnarealen,<br />

die während nicht-luzider REM-Schlafträume<br />

Appy<br />

Birthday!<br />

Wir feiern 100 Jahre ÖBB, feiern Sie mit<br />

uns! Sichern Sie sich jetzt Ihr<br />

Jubel-Vorteilspackerl onl<strong>in</strong>e<br />

oder <strong>in</strong> der ÖBB App.<br />

<strong>in</strong>aktiv s<strong>in</strong>d, als wichtiges Merkmal des<br />

luziden Träumens. Dieses Aktivitätsmuster<br />

kann das Wiedererlangen der<br />

kognitiv reflexiven Fähigkeiten und des<br />

Bewusstse<strong>in</strong>s im luziden Traum erklären“, so<br />

die Expert<strong>in</strong>. Die Imagery Rehearsal Therapy<br />

(IRT) kann immer wiederkehrende Angstmotive<br />

durchbrechen, um den Albtraum e<strong>in</strong>er Art mentalen<br />

Umschreibung zu unterziehen. „Der Traum wird –<br />

tagsüber <strong>in</strong> sicherem Sett<strong>in</strong>g – umgeschrieben, sodass<br />

er zu e<strong>in</strong>em Happy End führt“, erklärt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger<br />

die Methode. Sie besteht aus den drei Stufen<br />

„konfrontieren, bewältigen, üben“. Das heißt: Betroffene<br />

schreiben den Albtraum auf, überlegen sich<br />

Wege, wie das Szenario weniger erschreckend werden<br />

könnte und stellen sich diese „verbesserte“ Situation<br />

zwei Wochen lang jeden Tag etwa fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten<br />

vor. Ziel ist es, im Schlaf wie e<strong>in</strong>geübt zu reagieren.<br />

Also beispielsweise bei e<strong>in</strong>em Angriff nicht das Opfer<br />

zu se<strong>in</strong>, sondern sich zu wehren.<br />

E<strong>in</strong>e weitere probate Strategie zur Bewältigung von<br />

Albträumen ist es, gesunden Schlaf zu „erlernen“. E<strong>in</strong><br />

gezieltes Schlafcoach<strong>in</strong>g etwa kann dazu beitragen,<br />

Schlafstörungen nicht-medikamentös zu behandeln,<br />

Albträume zu bewältigen und die eigenen Träume<br />

effektiv zu erforschen. <br />

DORIS SIMHOFER n<br />

Jubel-Vorteilspackerl<br />

Vorteilscard Classic/66<br />

und zusätzlich<br />

– 50 % auf Sitzplatzreservierung<br />

Gratis-K<strong>in</strong>dermitnahme<br />

von bis zu 4 K<strong>in</strong>dern<br />

(Vorteilscard Family)<br />

Jubel Sparschiene<br />

Spezielle Sparschiene-Angebote<br />

*<br />

€<br />

um100,-<br />

Alle Infos auf<br />

oebb.at/jubelpackerl<br />

30<br />

* Aktionszeitraum: <strong>23</strong>.5.20<strong>23</strong> bis 22.5.2024. Ab Gültigkeitsbeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> Jahr gültig. Nur mit ÖBB Kund:<strong>in</strong>nenkonto unter shop.oebbtickets.at, <strong>in</strong> der ÖBB App und bei den ÖBB Ticketschaltern erhältlich. Ermäßigte Buchung von Tickets und Reservierungen<br />

nur mit h<strong>in</strong>terlegtem Jubel-Vorteilspackerl im ÖBB Kund:<strong>in</strong>nenkonto. Es gelten die Allgeme<strong>in</strong>en Geschäftsbed<strong>in</strong>gungen für das Jubel-Vorteilspackerl sowie die Tarifbestimmungen und Beförderungsbed<strong>in</strong>gungen der ÖBB-Personenverkehr AG.<br />

** Bei Kauf erhalten Sie e<strong>in</strong>en Gutsche<strong>in</strong> für 2 gratis Klassenwechsel <strong>in</strong> die 1. Wagenklasse <strong>in</strong> Ihr ÖBB Kund:<strong>in</strong>nenkonto. Der Gutsche<strong>in</strong> ist bis zum Ablauf Ihres Jubel-Vorteilspackerls e<strong>in</strong>lösbar.


Geistig<br />

GEDÄCHTNIS<br />

EIN<br />

LEBEN<br />

LANG<br />

Auch das Gehirn ist Alterungsprozessen unterworfen.<br />

Die gute Nachricht: Man kann es bis <strong>in</strong>s hohe Alter tra<strong>in</strong>ieren und<br />

die Gedächtnisleistung erhöhen. GESUND & LEBEN zeigt die<br />

besten und effizientesten Methoden.<br />

Mag. Tanja Nekola,<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>,<strong>Wien</strong>,<br />

www.denktra<strong>in</strong>er.at<br />

FOTOS: ISTOCK_ RAMCREATIV_ TAK; DANIEL AUER; RICARDA KUNZL; BEIGESTELLT PRIVAT<br />

Stellen Sie sich vor: Auf Ihrem Kopf wuchert<br />

Vogerlsalat, aus Ihren Ohren wachsen Frankfurter,<br />

im Dekolleté stecken Champignons<br />

und auf Ihrem Bauchnabel klebt e<strong>in</strong> großes<br />

Stück Butter. Merkwürdig? Bestens! Denn ums<br />

Merken geht es bei dieser – zugegeben – etwas<br />

schrägen Phantasieübung. Sie ahnen es möglicherweise:<br />

Vogerlsalat, Frankfurter, Champignons und Butter s<strong>in</strong>d<br />

dabei Bestandteile e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>kaufsliste. Diese gedanklich<br />

auf dem eigenen Körper zu platzieren, hilft, sie sich zu merken<br />

und im Supermarkt ganz ohne Notizen im Handy oder<br />

auf dem Zettel an alles zu denken, was man braucht. Schon<br />

die alten Römer und Griechen nutzten Merktechniken<br />

wie diese, um sich lange Gedichte und Reden zu merken.<br />

Bekannte Gedächtniskünstler bedienen sich ihrer heute<br />

ebenfalls. „Diese Menschen haben meist ke<strong>in</strong>e besonderen<br />

Begabungen, wissen aber, wie sie mit sogenannten Mnemotechniken<br />

die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns ausreizen<br />

können“, sagt Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Mag. Tanja Nekola<br />

aus <strong>Wien</strong>. „Sie zeigen, wozu das Gehirn <strong>in</strong> der Lage ist.“<br />

DENKEN IN BILDERN<br />

Mnemotechniken s<strong>in</strong>d oft nichts anderes als gedankliche<br />

Ablagesysteme. Informationen werde dabei an Punkten –<br />

entlang des Körpers oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum der eigenen Wohnung<br />

– abgelegt, um später von dort abgerufen zu werden.<br />

Je absurder die Vorstellungen, desto größer ist die Chance,<br />

sie sich zu merken. Informationen werden auf diese Weise<br />

nicht isoliert abgespeichert, sondern an <strong>in</strong>nere Bilder<br />

geknüpft. „Bei K<strong>in</strong>dern ist dieses Denken <strong>in</strong> Bildern noch<br />

sehr ausgeprägt. Leider tra<strong>in</strong>ieren wir es uns im Laufe der<br />

Zeit ab und glauben, es sei effizienter, sich Zahlen, Daten<br />

und Fakten durch Wiederholen e<strong>in</strong>zuprägen. Ist es aber<br />

nicht“, betont Tanja Nekola, die <strong>in</strong> ihren Kursen<br />

unter anderem Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern<br />

und Studierenden Lern- und<br />

Merktechniken vermittelt. Ob beim<br />

Vokabellernen, beim Büffeln für<br />

die Prüfung an der Uni oder<br />

beim Merken von Telefonnummern:<br />

Mnemotechniken<br />

können überall und von<br />

jedem angewendet werden.<br />

Und das ganz unabhängig<br />

vom Alter.<br />

TRAINING IM ALLTAG<br />

Eva-Maria Mader, Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Tulln (NÖ),<br />

wendet sich mit ihren Gruppenkursen<br />

und Workshops<br />

hauptsächlich an Menschen ab<br />

sechzig. „Viele s<strong>in</strong>d zuerst etwas<br />

skeptisch und haben Angst, sie<br />

könnten sich <strong>in</strong> der Gruppe blamieren.<br />

Dabei soll das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Spaß machen“,<br />

erklärt Mader. An ihren Kursen nehmen Menschen<br />

teil, denen e<strong>in</strong> Nachlassen ihrer Gedächtnisleistung aufgefallen<br />

ist, und die sich damit nicht abf<strong>in</strong>den wollen. Für<br />

viele von ihnen s<strong>in</strong>d mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Pension auch<br />

geistige Herausforderungen weggefallen. Manche erleben,<br />

wie ihnen nahestehende Personen an Demenz erkranken<br />

und möchten präventiv etwas gegen das Vergessen<br />

tun. „Das beste Gehirntra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist das, das man im Alltag<br />

e<strong>in</strong>baut“, sagt Mader. F<strong>in</strong>ger- oder Koord<strong>in</strong>ationsübungen<br />

etwa, etwas rückwärts buchstabieren, e<strong>in</strong>e Telefonnummer<br />

... hilft e<strong>in</strong>fach, die geistige<br />

Leistungsfähigkeit zu steigern. *<br />

In Ihrer Apotheke.<br />

Eva-Maria Mader,<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, Tulln (NÖ),<br />

www.evamaria-mader.at<br />

Priv.-Doz. Dr. Thomas Foki,<br />

Neurologe <strong>in</strong> St. Pölten<br />

und im Universitätskl<strong>in</strong>ikum Tulln,<br />

www.neurologie-foki.at<br />

Kapseln 60 Stück<br />

Als<br />

Kapseln<br />

und Saft<br />

erhältlich!<br />

32 GESUND & LEBEN <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

* Pantothensäure unterstützt die normale geistige Leistungsfähigkeit. 1 Choudhary, D. Bhattacharyya, S. Bose, S. Efficacy and Safety of Ashwagandha (Withania somnifera (L.) Dunal)<br />

Root Extract <strong>in</strong> Improv<strong>in</strong>g Memory and Cognitive Functions. J. Diet. Suppl. 14(6):599-612 (2017). Nahrungsergänzungsmittel. GAED_20<strong>23</strong>_0<strong>07</strong><br />

ÖKOPHARM44 ® WIRKT KOMPLEX, HILFT EINFACH.<br />

33


GEDÄCHTNIS<br />

nachlese<br />

BESSER LEBEN MIT DEM<br />

auswendig lernen oder die Zähne nicht wie sonst mit der<br />

rechten, sondern mit der l<strong>in</strong>ken Hand putzen.<br />

STILLSTAND VERMEIDEN<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, sagt Mader, ist sehr vielschichtig:<br />

„Viele denken dabei vorrangig an Sudokus und Kreuzworträtsel.<br />

Das ist nicht schlecht. Es werden dabei aber nur<br />

e<strong>in</strong>zelne Fertigkeiten im Gehirn tra<strong>in</strong>iert. Deshalb ist e<strong>in</strong><br />

ganzheitlicher Ansatz wichtig, um möglichst viele Hirnregionen<br />

zu aktivieren.“ Gerade im Alter ist es wichtig, Stillstand<br />

zu vermeiden und das Gehirn aktiv zu halten. Angesichts<br />

zahlreicher technischer Hilfsmittel ist das sowohl<br />

für Ältere als auch für Jüngere e<strong>in</strong>e Herausforderung. „In<br />

unserer digitalisierten Welt wird uns<br />

ganz viel abgenommen, wenn es ums<br />

Merken geht“, sagt Mader. „Wir müssen<br />

nicht mehr Kopfrechnen, lassen<br />

uns vom Navi den Weg zeigen, speichern<br />

uns alle Telefonnummern e<strong>in</strong>.<br />

Damit unterfordern wir aber unser<br />

Gehirn.“ Wer zusätzlich zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

etwas für e<strong>in</strong>e bessere Gedächtnisleistung<br />

tun will, kann sich übrigens auch<br />

<strong>in</strong> der Apotheke beraten lassen. Heilpflanzen<br />

wie der Rosenwurz oder die<br />

<strong>in</strong>dische Schlafbeere, auch bekannt<br />

unter dem Namen Ashwagandha,<br />

können – <strong>in</strong> Kapselform e<strong>in</strong>genommen<br />

– e<strong>in</strong>e positive Wirkung auf das<br />

Gehirn haben.<br />

DEMENZ VORBEUGEN<br />

Dass sich die Leistungsfähigkeit des<br />

Gehirns im Laufe des <strong>Leben</strong>s verändert,<br />

ist ganz normal, sagt Priv.-Doz.<br />

Dr. Thomas Foki, Neurologe <strong>in</strong> eigener<br />

Praxis <strong>in</strong> St. Pölten und Oberarzt<br />

im Universitätskl<strong>in</strong>ikum Tulln. „Wenn<br />

wir auf die Welt kommen, muss unser<br />

Gehirn erst reifen. Und wie jedes<br />

andere Organ auch ist es später Alterungsprozessen<br />

ausgesetzt.“ Schon ab<br />

dem mittleren Erwachsenenalter, mit<br />

rund 40 Jahren, kann es zu kognitiven<br />

Leistungsm<strong>in</strong>derungen kommen. „Wobei diese <strong>in</strong> diesem<br />

Alter noch sehr subtil und kaum wahrnehmbar s<strong>in</strong>d“, räumt<br />

Foki e<strong>in</strong>. Im fortgeschrittenen Alter zeigen sich geistige E<strong>in</strong>bußen<br />

stärker. Typisch s<strong>in</strong>d etwa Wortverwechslungen, das<br />

Entfallen von Namen oder nicht mehr zu wissen, was man<br />

eigentlich aus dem Raum, <strong>in</strong> den man soeben gegangen ist,<br />

holen wollte. Auch wenn sich solche Vergesslichkeitsanzeichen<br />

im Alltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em normalen Rahmen bewegen, s<strong>in</strong>d<br />

sie e<strong>in</strong> guter Anlass, sich der Fitness des eigenen Gehirns zu<br />

widmen und Krankheiten wie Demenz vorzubeugen. Hier<br />

gilt: je früher, desto besser.<br />

34<br />

Gedächtnis<br />

ÜBUNGEN<br />

FÜR ZWISCHENDURCH<br />

Mit Koord<strong>in</strong>ationsübungen<br />

werden neue Synapsen<br />

zwischen den Gehirnzellen<br />

gebildet und die Gehirnhälften<br />

besser vernetzt.<br />

Das Gehirn wird stärker<br />

durchblutet und dadurch die<br />

Lern-, Konzentrations- und<br />

Gehirnleistung aktiviert und<br />

verbessert.<br />

Jetzt üben!<br />

■ Kreisen Sie mit der rechten<br />

Hand am Bauch und tippen<br />

Sie gleichzeitig mit der l<strong>in</strong>ken<br />

Hand auf Ihren Kopf.<br />

■ Zeichnen Sie mit der e<strong>in</strong>en<br />

Hand e<strong>in</strong>en Achter <strong>in</strong><br />

die Luft, mit der anderen<br />

gleichzeitig e<strong>in</strong> Dreieck. n<br />

RAUS AUS DER ROUTINE<br />

Kognitives Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist aber nur e<strong>in</strong> Aspekt für Gehirnfitness.<br />

Genauso wesentlich ist körperliche Aktivität, sagt<br />

Thomas Foki. Denn: „Bewegung führt zu e<strong>in</strong>em Anstieg<br />

von Botenstoffen, die die Hirnfunktionen aufrechterhalten.<br />

Wichtig ist, dass man sich regelmäßig bewegt, pro<br />

Woche rund zweie<strong>in</strong>halb Stunden.“ <strong>Gesund</strong>e Ernährung<br />

spielt ebenfalls e<strong>in</strong>e große Rolle für den Erhalt geistiger<br />

Fitness, darüber h<strong>in</strong>aus bee<strong>in</strong>flussen Gefäßrisikofaktoren<br />

wie erhöhtes Cholester<strong>in</strong> oder Bluthochdruck die Gehirnfunktion<br />

und sollten umgehend behandelt werden. Soziale<br />

Kontakte, Neugierde auf das <strong>Leben</strong>, Neues ausprobieren:<br />

Alles, was aus allzu rout<strong>in</strong>ierten Bahnen führt, ist gut fürs<br />

Gehirn. Gitarre spielen lernen <strong>in</strong> der Pension zum Beispiel,<br />

die neue Nachbar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>laden oder e<strong>in</strong>en Portugiesischkurs<br />

besuchen. Wann kognitive Störungen<br />

mediz<strong>in</strong>isch abgeklärt werden sollten,<br />

etwa weil sie auf e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende<br />

Demenzerkrankung h<strong>in</strong>weisen, ist<br />

nicht so e<strong>in</strong>fach zu beantworten,<br />

sagt Thomas Foki.<br />

„Am besten man klärt<br />

jedes kognitive Defizit<br />

ab, egal wie alt man ist.“ Neue<br />

Behandlungsmöglichkeiten <strong>in</strong><br />

der Alzheimertherapie würden<br />

im Frühstadium der Krankheit<br />

sehr gute Ergebnisse zeigen.<br />

E<strong>in</strong>e frühe Diagnose und e<strong>in</strong>e<br />

damit e<strong>in</strong>hergehende Therapie<br />

können das Fortschreiten der<br />

Krankheit deutlich reduzieren.<br />

KEIN MULTITASKING<br />

Sich etwas merken zu können,<br />

ist nur e<strong>in</strong>e von mehreren<br />

kognitiven Fähigkeiten des<br />

Menschen. „Oft wird von fünf<br />

großen Gedächtnisleistungen<br />

gesprochen, den Big Five“, sagt<br />

die Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Tanja<br />

Nekola. Ganz am Anfang steht<br />

die Wahrnehmung. Wer mit<br />

den Gedanken woanders ist,<br />

wenn das Gegenüber se<strong>in</strong>en<br />

Namen nennt, wird ihn nicht im<br />

Kopf behalten. Zweitens: Es braucht Konzentration, damit<br />

man sich – drittens – etwas merken kann. Dieses Wissen<br />

muss man abrufen können, um es – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fünften<br />

Schritt – <strong>in</strong> der Phase der Wortf<strong>in</strong>dung auch aussprechen<br />

zu können. Wie gut unser Gehirn letztendlich funktioniert,<br />

hängt von vielen Faktoren ab. Dauerhafter Stress, zu wenig<br />

Schlaf sowie pausenfreies Arbeiten bee<strong>in</strong>trächtigen se<strong>in</strong>e<br />

Leistung genauso wie Multitask<strong>in</strong>g. Mehrere D<strong>in</strong>ge gleichzeitig<br />

zu machen, verbraucht viel Energie und führt häufig<br />

zu mehr Fehlern. „Wer e<strong>in</strong>en Text schreibt und daneben<br />

mit voller Aufmerksamkeit die Nachrichten hören will,<br />

wird wahrsche<strong>in</strong>lich nichts davon wirklich gut schaffen“,<br />

sagt Nekola. Also besser: E<strong>in</strong>s nach dem anderen machen.<br />

So kann das Gehirn am besten arbeiten. SANDRA LOBNIG n<br />

FOTOS: ISTOCK_ RAMCREATIV_ TAK<br />

FOTO: STEPHANIE GOLSER<br />

Jetzt die<br />

ORF nachlese<br />

abonnieren<br />

AKTUELL<br />

IM JULI<br />

E<strong>in</strong>kochen & mehr:<br />

Rezepte und<br />

Tipps, um <strong>Leben</strong>smittel<br />

haltbar zu<br />

machen.<br />

Erfüllung der Informationspflichten gem. Art 13 DSGVO: Namen<br />

und Kontaktdaten des Verantwortlichen: Österreichischer<br />

Rundfunk, Würzburggasse 30, 1136 <strong>Wien</strong>; nachlese@orf.at<br />

„Die ORF Market<strong>in</strong>g & Creation GmbH & Co KG“ sowie die<br />

„ORF-Kontakt Kundenservice GmbH & Co KG“ verwenden Ihre<br />

Daten um Ihre gewünschte Abobestellung vertragskonform<br />

abwickeln zu können. Ohne diese Daten kann der Vertrag nicht<br />

abgeschlossen werden. Ihre Daten werden wir nur <strong>in</strong>soweit<br />

übermitteln, als dies gesetzlich vorgeschrieben ist, wie zum<br />

Beispiel an Steuerbehörden, Rechnungshof, Wirtschaftsprüfer.<br />

Wir werden Ihre Daten nur so lange speichern, als Sie Ihr Abo<br />

beziehen. Darüber h<strong>in</strong>aus speichern wir die Daten nur so lange<br />

als gesetzliche Aufbewahrungsfristen – <strong>in</strong>sbesondere jene<br />

nach dem Steuerrecht und dergleichen – dies vorsehen. Ihnen<br />

stehen grundsätzlich die Rechte auf Auskunft, Berichtigung,<br />

Löschung, E<strong>in</strong>schränkung, Datenübertragbarkeit, Widerruf und<br />

Widerspruch zu. Wenn Sie glauben, dass die Verarbeitung<br />

Ihrer Daten gegen das Datenschutzrecht verstößt oder Ihre<br />

datenschutzrechtlichen Ansprüche sonst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise verletzt<br />

worden s<strong>in</strong>d, können Sie sich bei der Aufsichtsbehörde<br />

beschweren. In Österreich ist dies die Datenschutzbehörde.<br />

AER<strong>07</strong><strong>23</strong><br />

Ja,<br />

ich bestelle e<strong>in</strong> ORF-nachlese-Abo (1 Jahr/<br />

12 Ausgaben) zum Top-Preis von € 21–.<br />

NAME / VORNAME<br />

STRASSE / NR.<br />

PLZ / ORT<br />

TELEFON /E-MAIL<br />

DATUM / UNTERSCHRIFT<br />

Die Heftzustellung erfolgt spätestens am 5. Werktag nach dem Ersche<strong>in</strong>ungsterm<strong>in</strong>. Nach Ihrer Bestellung<br />

senden wir Ihnen e<strong>in</strong>en Erlagsche<strong>in</strong>. Das Abo verlängert sich zum jeweils gültigen Jahrespreis. Es kann<br />

problemlos per Postkarte, E-Mail oder Fax (01 878 78-51 37 43) gekündigt werden. Preis <strong>in</strong>klusive MwSt.<br />

und Porto (gültig im Inland). Wenn die Bestellung nach dem 20. des Monats e<strong>in</strong>langt, beg<strong>in</strong>nt Ihr Abo erst<br />

mit der übernächsten Ausgabe. Druck- und Satzfehler sowie Irrtümer vorbehalten.<br />

und Geld<br />

sparen!<br />

Sie<br />

sparen<br />

48%<br />

SYMBOLFOTO<br />

gegenüber dem<br />

E<strong>in</strong>zelheftkauf<br />

Ihr Vorteils-Abo:<br />

1 Jahr (12 Ausgaben)<br />

ORF nachlese um<br />

nur € 21,–<br />

Bitte Kupon ausfüllen, ausschneiden und e<strong>in</strong>senden!<br />

Falls Marke<br />

zur Hand, bitte<br />

frankieren!<br />

ORF nachlese<br />

WÜRZBURGGASSE 30<br />

A-1136 WIEN


DARMGESUNDHEIT<br />

Das Verdauungsorgan ist e<strong>in</strong><br />

Hochleistungssportler: Es regelt Hungergefühl<br />

und Sättigung, tra<strong>in</strong>iert das Immunsystem<br />

und ist Torwächter zur Abwehr von<br />

Krankheitserregern. E<strong>in</strong> aus dem Gleichgewicht<br />

geratenes Mikrobiom ist die Basis für<br />

chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.<br />

E<strong>in</strong> Gastroenterologe über neue Hoffnung durch<br />

<strong>in</strong>novative Therapien und Vorsorgestrategien.<br />

STARKER<br />

DARM,<br />

GESUNDES<br />

LEBEN<br />

E<br />

ndlich Urlaub, das heißt: faul auf der Sonnenliege<br />

dösen. Im Pool plantschen. Oder exotische<br />

Gerichte genießen. Während der Mensch<br />

<strong>in</strong> fernen Ländern entspannt, wartet auf se<strong>in</strong>en<br />

Darm Schwerstarbeit: die Abwehr von<br />

Rota- oder Noroviren, Shigellen, Salmonellen, Lamblien,<br />

Amöben und anderen krankmachenden Erregern, mit<br />

denen wir im Alltag nicht konfrontiert s<strong>in</strong>d. Se<strong>in</strong>e Schutzfunktion<br />

äußerst sich <strong>in</strong> ungebetenen Reisebegleitern:<br />

Durchfall oder Fieber. Dennoch e<strong>in</strong>e Erfolgsstrategie,<br />

weiß Univ.-Prof. Dr. Ra<strong>in</strong>er Schöfl, Leiter der 4. <strong>in</strong>ternen<br />

Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Endokr<strong>in</strong>ologie,<br />

Ernährungsmediz<strong>in</strong> sowie Stoffwechsel am<br />

„Ordenskl<strong>in</strong>ikum L<strong>in</strong>z Barmherzige Schwestern“: „Schon<br />

ganz am Anfang unseres <strong>Leben</strong>s brauchen wir den Darm<br />

– er erzieht und tra<strong>in</strong>iert unser Immunsystem.“ Der Dünndarm<br />

des Menschen ist drei Meter lang, der Dickdarm<br />

e<strong>in</strong>en. „Die Immunzellen bef<strong>in</strong>den sich vorwiegend im<br />

unteren Dünndarm. Er muss e<strong>in</strong> wenig durchlässig se<strong>in</strong>,<br />

um Eiweiß aus Bakterien und Nahrung durchzulassen<br />

und die Abwehrzellen zu erreichen. So werden Immunglobul<strong>in</strong>e<br />

und Zellen entwickelt, die gefährliche Substanzen<br />

erkennen und auffressen.“<br />

Der Darm ist e<strong>in</strong> wahres Wunderorgan und wird dennoch<br />

unterschätzt: In e<strong>in</strong>em Gramm Stuhl s<strong>in</strong>d mehr<br />

Keime enthalten als Menschen auf der Erde leben. Sie<br />

besitzen 300 mal mehr Erb<strong>in</strong>formationen als die Erdbewohner<strong>in</strong>nen<br />

und -bewohner. Die Darmoberfläche<br />

ist so groß wie e<strong>in</strong> Tennisplatz. Das Verdauungsorgan<br />

hat mehr als 100 Millionen Nervenzellen – Platz zwei<br />

h<strong>in</strong>ter dem Gehirn. Und verarbeitet im Laufe des<br />

<strong>Leben</strong>s rund 30 Tonnen Nahrung sowie 50.000 Liter<br />

Flüssigkeit. Damit steuert der Darm das Hungerbeziehungsweise<br />

Sättigungsgefühl „durch die Hormone<br />

GIP und GLP1 im Zwölff<strong>in</strong>gerdarm – nicht<br />

zufällig kommen sie auch <strong>in</strong> der neuen Abnehmspritze<br />

vor. Außerdem regelt er das Glukose<br />

abbauende Hormon Insul<strong>in</strong> der Bauchspeicheldrüse.“<br />

Immunologie und Stoffwechsel s<strong>in</strong>d die<br />

FOTOS: ISTOCK_MEEKO MEDIA_ALONZODESIGN<br />

36<br />

GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

37


DARMGESUNDHEIT<br />

wichtigsten Aufgaben. „Damit ist der<br />

Darm für den Körper gleichbedeutend<br />

wie Herz und Lunge.“<br />

EIN KILO BAKTERIEN IM MIKROBIOM<br />

Se<strong>in</strong> Mikrobiom (=Darmflora) hat <strong>in</strong><br />

den vergangenen Jahren Schlagzeilen<br />

gemacht: durch se<strong>in</strong>e stattliche Sammlung<br />

an Bakterien, Viren und Pilzen.<br />

Bis zu e<strong>in</strong>em Kilogramm schleppt jeder<br />

Mensch mit sich herum. Laut Schöfl e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zigartiges Milieu: „Die Zusammensetzung<br />

ist <strong>in</strong>dividuell – jeder Mensch<br />

sucht sich aus 30.000 Bakterien 1.000<br />

aus. Außerdem ist das Mikrobiom von<br />

verschiedenen Faktoren abhängig:<br />

Genetik, Ernährung, negativen Faktoren<br />

wie Rauchen, Alkohol und Stress<br />

sowie dem Geburtsweg.“ Bei der vag<strong>in</strong>alen<br />

Entb<strong>in</strong>dung geht die Darmflora der<br />

Scheide der Mutter auf das Baby über –<br />

der Start des persönlichen Mikrobioms.<br />

Auch die Ernährung hat großen E<strong>in</strong>fluss auf die Darmflora.<br />

E<strong>in</strong>e Studie zeigt: Menschen aus Burk<strong>in</strong>a Faso, die viel Hirse<br />

und Mais essen, haben e<strong>in</strong>e völlig andere als e<strong>in</strong> Mitteleuropäer<br />

mit Fleischkonsum und Genuss süßer Köstlichkeiten.<br />

Medikamente und Antibiotika bee<strong>in</strong>flussen die Darmflora<br />

genauso wie Erkrankungen wie zum Beispiel Covid-19.<br />

Die vielbeworbenen Labortests auf das persönliche Mikrobiom<br />

s<strong>in</strong>d laut Schöfl jedoch zum Fenster h<strong>in</strong>ausgeworfenes<br />

Geld: „Die s<strong>in</strong>nvollen Untersuchungen auf Krankheitserreger<br />

bezahlt die Krankenkasse. Sie werden im Spital, beim Hausarzt<br />

oder der Ärzt<strong>in</strong> des Vertrauens durchgeführt. Und die anderen<br />

Parameter s<strong>in</strong>d derzeit noch ke<strong>in</strong>e Basis für e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />

Behandlung.“ Je mehr gute Darmbakterien, desto besser? E<strong>in</strong><br />

Trugschluss: „Ältere Menschen haben oft zu viel Mikrobiom.<br />

Das äußerst sich beispielsweise <strong>in</strong> Durchfall.“<br />

ZÖLIAKIE, MORBUS CROHN UND REIZDARM<br />

E<strong>in</strong>e aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora macht sich<br />

schnell bemerkbar – beispielsweise <strong>in</strong> weit verbreiteten Nahrungsmittelunverträglichkeiten:<br />

Jede beziehungsweise jeder<br />

zweite leidet <strong>in</strong> Österreich darunter. Häufig <strong>in</strong> punkto Fructose,<br />

Milchzucker, Sorbit, Histam<strong>in</strong>e, Sulfite (E-Nummern<br />

auf <strong>Leben</strong>smitteln) und Glutamate. Laut Schöfl ist das jedoch<br />

„ke<strong>in</strong>e Krankheit, sondern e<strong>in</strong>e Spielart der menschlichen<br />

Natur“. Wird das Unverträgliche weggelassen, kl<strong>in</strong>gen die<br />

Beschwerden schnell wieder ab.<br />

Zöliakie h<strong>in</strong>gegen ist e<strong>in</strong>e Erkrankung. Hier führt das Klebereiweiß<br />

aus Getreide (Gluten) zu e<strong>in</strong>er Entzündung oder<br />

Schädigung der Dünndarmschleimhaut. E<strong>in</strong>e oder e<strong>in</strong>er von<br />

100 leidet <strong>in</strong> Österreich daran: „Die Symptome s<strong>in</strong>d zu Beg<strong>in</strong>n<br />

wie bei e<strong>in</strong>er Nahrungsmittelunverträglichkeit. Es kann zu<br />

Bauchschmerzen oder Durchfall kommen. Später zu e<strong>in</strong>em<br />

Eisenmangel, der Abnahme der Knochendichte oder dem<br />

Ausbleiben der Periode bei Frauen. Und nach Jahrzehnten<br />

ohne Diagnose sogar zum Dünndarm-T-Zell-Lymphom. E<strong>in</strong>e<br />

oder e<strong>in</strong>er von 20 Zöliakie-Patient<strong>in</strong>nen beziehungsweise<br />

Univ.-Prof. Dr. Ra<strong>in</strong>er Schöfl, -Patienten ist betroffen.“<br />

Leiter der 4. <strong>in</strong>ternen Abteilung<br />

E<strong>in</strong>e chronisch-entzündliche<br />

Darmerkran-<br />

für Gastroenterologie<br />

und Hepatologie, Endokr<strong>in</strong>ologie,<br />

kung ist auch Morbus<br />

Ernährungsmediz<strong>in</strong> sowie<br />

Crohn: 3 von 1.000 Menschen<br />

<strong>in</strong> Österreich leben<br />

Stoffwechsel am „Ordenskl<strong>in</strong>ikum<br />

L<strong>in</strong>z Barmherzige Schwestern“<br />

mit der Diagnose, doch die<br />

Dunkelziffer ist hoch. „Morbus<br />

Crohn kann zu e<strong>in</strong>er<br />

Autoimmunreaktion führen<br />

und auch die Gelenke,<br />

Gallenwege oder Regenbogenhaut<br />

des Auges bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Symptome beg<strong>in</strong>nen<br />

häufig zwischen 15<br />

und 30 Jahren und äußern<br />

sich <strong>in</strong> Bauchschmerzen,<br />

Gewichtsabnahme oder<br />

Blut im Stuhl.“ Die Behandlung<br />

von Morbus Crohn<br />

und Zöliakie erfolgt mit<br />

<strong>in</strong>novativen Medikamenten:<br />

„Biologika haben enorme Fortschritte gemacht. Sie s<strong>in</strong>d<br />

nebenwirkungsarm und zur Langzeitanwendung geeignet.“<br />

Daneben empfehlen sich Ernährungs- und psychologische<br />

Beratung (für Entspannung), Sport und e<strong>in</strong>e gesunde <strong>Leben</strong>sweise<br />

ohne Rauchen. Auch Kreativtherapie – zeichnen und<br />

malen – ist mittlerweile Teil von Reha-Aufenthalten. Schöfl<br />

me<strong>in</strong>t schmunzelnd: „Bei Fachkongressen kommt man sich<br />

oft wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gemäldegalerie vor.“<br />

15 Prozent der Erwachsenen leiden am Reizdarm-Syndrom<br />

– „e<strong>in</strong>er ungefährlichen Funktionsstörung, obwohl der Darm<br />

nach e<strong>in</strong>em Test auf Entzündungszeichen im Stuhl normal<br />

aussieht“. Die häufigsten Symptome s<strong>in</strong>d Durchfall oder Verstopfung,<br />

mit oder ohne Schmerzen. Und die Ursachen s<strong>in</strong>d<br />

vielfältig: e<strong>in</strong>e genetische Veranlagung, e<strong>in</strong> gestörtes Mikrobiom,<br />

Angst, Stress, depressive Verstimmungen, Traumen etc.<br />

Die Therapie ist e<strong>in</strong>e dreiwöchige Ausschluss-Diät (FODMAP<br />

= ke<strong>in</strong> Getreide, ke<strong>in</strong> Obst, ke<strong>in</strong>e Milch). Dann folgt die Wiedere<strong>in</strong>führung<br />

der gemiedenen Nahrungsbestandteile – ohne<br />

jene, die dezidiert Beschwerden verursachen. „Bei der Hälfte<br />

aller Patient<strong>in</strong>nen und Patienten ist das Problem damit gelöst.<br />

Insgesamt fühlen sich Dreiviertel der Betroffenen danach<br />

besser.“ Ihre Wirkung zeigen auch e<strong>in</strong>e Psychotherapie (kognitive<br />

Verhaltenstherapie oder Bauch-Hypnose) und symptomatische<br />

„Helferle<strong>in</strong>“-Tabletten: zum Stopp des Stuhlgangs,<br />

krampflösende Schmerz- oder Abführmittel.<br />

„Die Zusammensetzung der<br />

Darmflora (Mikrobiom) ist<br />

<strong>in</strong>dividuell – jeder Mensch sucht sich<br />

aus 30.000 Bakterien 1.000 aus.<br />

Außerdem ist das Mikrobiom von<br />

verschiedenen Faktoren abhängig:<br />

Genetik, Ernährung, negativen<br />

Faktoren wie Rauchen, Alkohol und<br />

Stress sowie dem Geburtsweg.“<br />

15 %<br />

DER ERWACHSENEN<br />

LEIDEN AM<br />

REIZDARM-SYNDROM:<br />

Die Therapie ist e<strong>in</strong>e<br />

dreiwöchige Ausschluss-Diät.<br />

Bei der Hälfte aller<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

ist das Problem damit gelöst.<br />

NEUER TEST ZUR DARMKREBS-VORSORGE<br />

(Dick-)Darmkrebs gilt heute – noch – nicht als Mikrobiom-bed<strong>in</strong>gt.<br />

„Er wird zu 50 Prozent durch<br />

Gene verursacht. Und zur anderen Hälfte<br />

durch falsche Ernährung.“ Ballaststoffe s<strong>in</strong>d<br />

gut, zu viele Kalorien und zu viel rotes Fleisch<br />

schlecht. „Doch ich möchte Letzteres nicht<br />

generell verteufeln – die Dosis macht das<br />

Gift. Rotes Fleisch ist e<strong>in</strong> wichtiger Eisenund<br />

Vitam<strong>in</strong>-B12-Lieferant. Und wir brauchen<br />

es zum Aufbau von Muskeln, Zellen, Hormonen und<br />

Enzymen.“<br />

In Österreich ist Darmkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung.<br />

Rund zehn Prozent aller neuen Krebsfälle<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr betreffen den Verdauungstrakt. 2019 waren<br />

es alle<strong>in</strong> im Dickdarm (exklusive Magen, Leber, Pankreas<br />

und Speiseröhre) 4.444. Rund 2.000 Menschen sterben<br />

pro Jahr daran. Anders ausgedrückt: E<strong>in</strong>e oder e<strong>in</strong>er von<br />

20 erkrankt, jede beziehungsweise jeder 40. verstirbt.<br />

Männer s<strong>in</strong>d vom Dickdarmkarz<strong>in</strong>om häufiger betroffen<br />

als Frauen.<br />

VORSORGE RETTET LEBEN<br />

Die wichtigste Vorsorge <strong>in</strong> Sachen Darmgesundheit ist<br />

die Koloskopie (Darmspiegelung). Für Frauen wie Männer<br />

wird sie seit kurzem ab 45 Jahren empfohlen – mit<br />

Wiederholung alle zehn Jahre. Schöfl: „Die Methode ist<br />

sehr genau und entdeckt auch kle<strong>in</strong>e Polypen. Sie werden<br />

dabei sofort entfernt.“ Allerd<strong>in</strong>gs ist die Angst davor groß:<br />

trotz Spritze, die Schmerzfreiheit garantiert. Deshalb gibt<br />

es nun den FIT-Vorsorgetest auf Blut im Stuhl: Hier wird<br />

daheim auf der Toilette e<strong>in</strong>e Stuhlprobe entnommen und<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Eprouvette ans Labor geschickt. „Die Methode gilt<br />

als gleichwertig, wenn man sie ab 45 alle zwei Jahre durchführt.<br />

Unsere große Hoffnung ist, damit mehr Menschen<br />

von der Vorsorge überzeugen zu können.“ Für die neue<br />

Untersuchung ist ke<strong>in</strong>e Darmentleerung nötig. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

zeigt sie nur fortgeschrittenere Erkrankungen. „Wird etwas<br />

entdeckt, brauchen Menschen erst wieder e<strong>in</strong>e Koloskopie.“<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten mit chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankungen oder familiärer Vorbelastung<br />

tragen e<strong>in</strong> höheres Risiko für Erkrankungen. Für sie gibt<br />

es spezielle Vorsorgeprogramme auf Basis der Koloskopie.<br />

MS DURCH GESTÖRTES MIKROBIOM?<br />

Dickdarmentzündungen mit blutigem Stuhl wie Colitis<br />

Ulcerosa oder die Durchfallerkrankung Clostridium Difficile<br />

werden mittlerweile mit der sogenannten Stuhltransplantation<br />

behandelt: der Mensch-zu-<br />

Mensch-Übertragung von gesundem<br />

Spenderstuhl – über e<strong>in</strong>e Nasensonde<br />

oder via Koloskopie. „Wir präferieren<br />

Letzteres, weil das die angenehmere<br />

Methode für Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

ist.“ E<strong>in</strong> aufwendiges, aber mit 90<br />

Prozent Heilungschance hochwirksames<br />

Verfahren.<br />

So weit s<strong>in</strong>d Wissenschaftler bei der Vorbeugung neurologischer<br />

Erkrankungen noch nicht. Neue<br />

Studien verdichten jedoch Indizien, dass<br />

e<strong>in</strong>e aus dem Gleichgewicht geratene<br />

Darmflora sogar bei der Entstehung<br />

von Multipler Sklerose (MS) und Park<strong>in</strong>son<br />

e<strong>in</strong>e Rolle spielt. „Für konkrete<br />

Rückschlüsse, Vorsorgestrategien oder<br />

Therapien s<strong>in</strong>d aber weitere Untersuchungen nötig.“ Die<br />

Forschungsreise durch das lebenswichtige Undercover-<br />

Organ Darm hat also gerade erst begonnen. KARIN LEHNER n<br />

FOTOS: ISTOCK_ALONZODESIGN; VINZENZ GRUPPKARIN SCHWARZ<br />

MADE IN AUSTRIA<br />

Österreichisches Mediz<strong>in</strong>produkt: Gebrauchsanweisung beachten.<br />

BEENDE DAS<br />

REIZDARM-DRAMA.<br />

GANZ. NATÜRLICH.<br />

MED<br />

DARM<br />

REPAIR<br />

5 –fach<br />

Wirkt<br />

bei Reizdarm!<br />

l<strong>in</strong>dert<br />

• Durchfall<br />

• Bauchschmerzen<br />

• Blähungen<br />

• Darmentzündungen<br />

stärkt<br />

•<br />

die Darmwand<br />

Mehr<br />

Infos!<br />

Erhältlich <strong>in</strong> Ihrer<br />

Apotheke!<br />

Weitere Information:<br />

www.panaceo.com<br />

38 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

REIZDARM RADIOAKTION<br />

17.<strong>07</strong>. – 25.<strong>08</strong>.<strong>23</strong><br />

39


HERZ<br />

Weiblicher<br />

HERZTAKT<br />

FOTOS: ISTOCK_FRESH_SPLASH, _GARIK_PROST<br />

n BUCHTIPP<br />

Frauen sterben öfter an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als<br />

Männer. E<strong>in</strong> Herz<strong>in</strong>farkt bei Frauen hat andere Symptome,<br />

die oft unerkannt bleiben. Für die weibliche Herzgesundheit<br />

spielen psychische Stabilität und Stressreduktion e<strong>in</strong>e<br />

besondere Rolle.<br />

Frauen haben e<strong>in</strong>e höhere <strong>Leben</strong>serwartung<br />

als Männer. Laut österreichischem<br />

Frauengesundheitsbericht 2022<br />

werden Frauen 83,7 Jahre alt, während<br />

Männer im Schnitt rund fünf Jahre früher<br />

sterben. Die häufigste Todesursache<br />

bei Frauen s<strong>in</strong>d Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

wie koronare Herzerkrankungen, Herz<strong>in</strong>suffizienz<br />

oder Bluthochdruck. Zu den schwerwiegenden<br />

Folgen zählen Herz<strong>in</strong>farkt, Schlaganfall oder Herzrhythmusstörungen.<br />

„Die zentralen Risikofaktoren<br />

s<strong>in</strong>d Rauchen, hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck,<br />

Übergewicht und Bewegungsmangel“, erklärt Primarius<br />

Univ.-Doz. Dr. Sebastian Globits, ärztlicher<br />

Leiter im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs<br />

(NÖ). Die Schwerpunkte des im Waldviertel gelegenen<br />

Kompetenzzentrums für Herzgesundheit<br />

liegen <strong>in</strong> der Prävention von Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und der Rehabilitation nach e<strong>in</strong>em<br />

Herzereignis wie e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt oder e<strong>in</strong>er<br />

Stentimplantation. Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und besonders Herz<strong>in</strong>farkte werden immer noch<br />

als typische Männerkrankheiten wahrgenommen.<br />

Als Ursache wird das spätere Auftreten e<strong>in</strong>er Herzerkrankung<br />

bei Frauen vermutet. Während Männer<br />

schon ab etwa 35 Jahren gefährdet s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d<br />

Frauen bis etwa 45 Jahre durch die weiblichen<br />

Geschlechtshormone besser geschützt. „Wenn<br />

der Hormonspiegel nach der Menopause s<strong>in</strong>kt,<br />

nehmen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen<br />

drastisch zu. Im höheren Alter sterben mehr<br />

Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen“,<br />

erklärt Primarius Globits.<br />

ATYPISCHE BESCHWERDEN<br />

Wie der Frauengesundheitsbericht aufzeigt,<br />

haben Frauen nach e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt e<strong>in</strong>e<br />

höhere 30-Tages-Mortalität als Männer. Das liege<br />

unter anderem an den unterschiedlichen Symptomen,<br />

sagt Globits: „Das typische kl<strong>in</strong>ische Bild<br />

des Herz<strong>in</strong>farkts beim Mann – also e<strong>in</strong> flächen-<br />

Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek,<br />

Dr. med. Stefanie Schmid-Altr<strong>in</strong>ger<br />

GENDERMEDIZIN: WARUM FRAUEN<br />

EINE ANDERE MEDIZIN BRAUCHEN<br />

Frauen erleben<br />

e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt<br />

meist anders als<br />

Männer: Übelkeit<br />

und Erschöpfung<br />

s<strong>in</strong>d häufige<br />

Symptome.<br />

förmig anhaltender Schmerz über der Brust,<br />

der <strong>in</strong> den l<strong>in</strong>ken Arm ausstrahlt – haben<br />

Frauen sehr oft nicht. Frauen haben häufig<br />

atypische Beschwerden. Ihnen ist e<strong>in</strong> bisschen<br />

schlecht, sie erbrechen, s<strong>in</strong>d müde, erschöpft<br />

oder haben schlecht geschlafen. Daher wird<br />

der Herz<strong>in</strong>farkt bei der Frau oft nicht gleich<br />

erkannt.“ In vielen Fällen s<strong>in</strong>d Frauen alle<strong>in</strong>,<br />

wenn sie e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt erleiden. Laut<br />

Statistik Austria wohnen rund e<strong>in</strong> Drittel der<br />

60- bis 79-jährigen Frauen <strong>in</strong> S<strong>in</strong>glehaushalten.<br />

Ab dem 80. <strong>Leben</strong>sjahr leben mehr als<br />

die Hälfte der Frauen alle<strong>in</strong>. „Frauen erleben<br />

ihren Herz<strong>in</strong>farkt oft erst als Witwe, weil Männer<br />

im Schnitt früher sterben als Frauen. Dann<br />

ist niemand da, der Hilfe holt. Wenn e<strong>in</strong> Mann<br />

mit fünfzig oder sechzig Jahren e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt<br />

bekommt, alarmiert meistens die Frau die<br />

Rettung oder reanimiert selbst. Die Frau erlebt<br />

ihren Herz<strong>in</strong>farkt oft e<strong>in</strong>sam und alle<strong>in</strong>. Und<br />

der Herz<strong>in</strong>farkt ist ja noch immer mit e<strong>in</strong>er<br />

hohen Todesrate verbunden, wenn man nicht<br />

rechtzeitig <strong>in</strong>s Spital kommt“, sagt Globits.<br />

Frauenkörper s<strong>in</strong>d anders als Männerkörper.<br />

Die Autor<strong>in</strong>nen erklären anschaulich,<br />

warum e<strong>in</strong>e geschlechtersensible Mediz<strong>in</strong><br />

vor allem für Frauen lebenswichtig se<strong>in</strong><br />

kann. Die relativ neue Fachdiszipl<strong>in</strong> „Gendermediz<strong>in</strong>“<br />

stellt schon jetzt das bisherige<br />

Vorgehen und Denken der Schulmediz<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>frage. Damit Prävention wirken kann<br />

und Diagnostik sowie Therapie tatsächlich<br />

gesund machen, müssen biologische Unterschiede,<br />

aber auch <strong>Leben</strong>sphasen und<br />

<strong>Leben</strong>swirklichkeiten beider Geschlechter<br />

mitgedacht und e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Scorpio, 2020, 22,70 Euro<br />

Blutdruck messen –<br />

Häufigkeit von<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

erkennen.<br />

boso medicus vital.<br />

Erhältlich <strong>in</strong> Apotheke<br />

und Sanitätsfachhandel.<br />

Bestellung vor Ort:<br />

Das Blutdruckmessgerät<br />

dem Ihre <strong>Gesund</strong>heit am<br />

Herzen liegt.<br />

Der boso medicus vital lässt sich<br />

nicht nur besonders e<strong>in</strong>fach handhaben<br />

und misst <strong>in</strong> bewährter boso<br />

Qualität präzise Ihren Blutdruck. Er<br />

zeigt auch Bewegungsstörungen<br />

bei der Messung an und speichert<br />

bis zu 60 Messwerte für e<strong>in</strong>e aussagekräftige<br />

Auswertung. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus erkennt er im Falle e<strong>in</strong>es<br />

Falles Herzrhythmusstörungen sowie<br />

deren Häufigkeit und stellt diese<br />

optisch dar – Informationen, die<br />

entscheidende Bedeutung für Ihre<br />

<strong>Gesund</strong>heit haben können.<br />

BOSCH + SOHN GmbH & Co. KG<br />

Zweigniederlassung Österreich<br />

Handelskai 94-96, 20. OG.<br />

1200 <strong>Wien</strong><br />

boso medicus vital Oberarm-Blutdruckmessgerät | Mediz<strong>in</strong>produkt<br />

40 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

www.boso.at<br />

41


HERZ<br />

Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Professor<strong>in</strong> für<br />

Gendermediz<strong>in</strong> an der Mediz<strong>in</strong>ischen Universität <strong>Wien</strong> und Wissenschaftliche<br />

Leiter<strong>in</strong> des Gender<strong>in</strong>stituts und von la pura <strong>in</strong> Gars am Kamp (NÖ)<br />

„Frauen s<strong>in</strong>d unterrepräsentiert“<br />

Welche Besonderheiten hat<br />

das weibliche Herz?<br />

Das weibliche Herz ist wesentlich<br />

kle<strong>in</strong>er, was etwa bei e<strong>in</strong>er Herztransplantation<br />

e<strong>in</strong> Problem darstellen kann.<br />

Die Gefäße, die das Herz mit Sauerstoff<br />

versorgen, haben e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren<br />

Querschnitt und s<strong>in</strong>d zarter. Die<br />

Muskelmasse der l<strong>in</strong>ken Herzkammer<br />

ist ger<strong>in</strong>ger, und auch die Alterung des<br />

Herzmuskels ist bei Frauen unterschiedlich.<br />

Im Gegensatz zu Männern<br />

verdickt sich der Herzmuskel bei Frauen<br />

nicht. Zudem haben Frauen e<strong>in</strong>en<br />

höheren Ruhepuls als Männer und bis<br />

zur Menopause zumeist auch e<strong>in</strong>en<br />

niedrigeren Blutdruck. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

s<strong>in</strong>d die Blutdruckgrenzwerte für Frauen<br />

aber etwas zu hoch, weil man bemerkt<br />

hat, dass schon im hochnormalen Blutdruckbereich<br />

Frauen mehr Komplikationen<br />

haben. Mediz<strong>in</strong>isch ist hier gerade<br />

e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong> Diskussion.<br />

STRESS UND DEPRESSION<br />

E<strong>in</strong>en großen Anteil an der weiblichen Herzgesundheit<br />

haben emotionale Belastungen und Stress. Noch immer<br />

erledigen laut österreichischem Frauengesundheitsbericht<br />

Frauen den größten Teil der unbezahlten Betreuungsund<br />

Hausarbeit, während Männer den überwiegenden<br />

Teil der Erwerbsarbeit übernehmen. Zur unbezahlten<br />

Betreuung von K<strong>in</strong>dern oder pflegebedürftigen Angehörigen<br />

werde auch die emotionale Arbeit eher von Frauen<br />

geleistet und von Männern konsumiert. Laut Bericht s<strong>in</strong>d<br />

es meist Frauen, die für die emotionale Stabilität der K<strong>in</strong>der<br />

sorgen und für Harmonie und Ausgleich<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Familie und der Beziehung<br />

zuständig s<strong>in</strong>d. „Stress spielt für<br />

die Herzgesundheit von Frauen e<strong>in</strong>e<br />

wichtigere Rolle als für Männer“,<br />

erklärt Dr. Alexandra Kautzky-Willer,<br />

Professor<strong>in</strong> für Gendermediz<strong>in</strong> an<br />

der Mediz<strong>in</strong>ischen Universität <strong>Wien</strong>.<br />

„Psychosoziale Belastungen können<br />

Depressionen hervorrufen, die e<strong>in</strong><br />

schwerwiegender Risikofaktor für e<strong>in</strong>e<br />

Herzerkrankung s<strong>in</strong>d. Außerdem kommt<br />

bei Frauen der Verb<strong>in</strong>dung zwischen Herz und<br />

Hirn e<strong>in</strong>e größere Bedeutung zu: Die Amygdala, der<br />

Bereich des Gehirns, der für Er<strong>in</strong>nerung und Emotion<br />

zuständig ist, wird bei Frauen stärker aktiviert, was zur Freisetzung<br />

von Entzündungszellen und zu Veränderungen<br />

der Herzdurchblutung führt. Chronischer Stress belastet<br />

Welche Faktoren spielen e<strong>in</strong>e Rolle,<br />

wenn Frauen e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt erleiden?<br />

Die Symptome s<strong>in</strong>d bei Frauen oft anders:<br />

Wenn Frauen eher unter Übelkeit, Erbrechen,<br />

Schmerzen im Oberbauch oder im<br />

Kieferbereich leiden, denkt man nicht<br />

so rasch an e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt. Zudem<br />

werden der Notarzt oder die Rettung<br />

später gerufen und bei Herzstillstand wird<br />

weniger oft e<strong>in</strong>e Herzmassage gemacht.<br />

Die Symptome von Frauen werden <strong>in</strong> Notfallambulanzen<br />

auch als weniger dr<strong>in</strong>glich<br />

e<strong>in</strong>gestuft, und es wird auch weniger oft<br />

e<strong>in</strong> Herzkatheter gemacht. Auch das<br />

Geschlecht des Arztes ist von Bedeutung:<br />

Internist<strong>in</strong>nen und Chirurg<strong>in</strong>nen, die Frauen<br />

behandeln, haben bessere Ergebnisse.<br />

Bei Internist<strong>in</strong>nen könnte e<strong>in</strong>e Rolle spielen,<br />

dass sie Symptome vielleicht richtiger<br />

<strong>in</strong>tuitiv e<strong>in</strong>ordnen, mehr auf Risikofaktoren<br />

und Prävention achten und sich auch<br />

mehr um das Entlassungsmanagement<br />

nach Spitalsaufenthalten kümmern. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

weiß man oft auch nicht, warum<br />

gewisse Ergebnisse vorliegen.<br />

Wie schnell setzen sich die Erkenntnisse<br />

der Gendermediz<strong>in</strong> durch?<br />

Für mich zu langsam. In der Forschung<br />

wurde <strong>in</strong> der Vergangenheit leider<br />

vieles verabsäumt. In vielen Studien zur<br />

Zulassung von Arzneimitteln wurden die<br />

Medikamente nur an Männern getestet.<br />

Daher muss man jetzt besonders darauf<br />

achten, dass genügend Frauen an Studien<br />

teilnehmen und die Geschlechter bei<br />

den Auswertungen getrennt betrachtet<br />

werden. Das alles passiert noch zu wenig<br />

und zu langsam. Frauen s<strong>in</strong>d nach wie<br />

vor <strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischen Studien unterrepräsentiert.<br />

Die Genderforschung geht zwar gut<br />

voran, und es gibt immer mehr Daten und<br />

immer bessere Informationen. Aber es<br />

ist e<strong>in</strong> langwieriger Prozess, bis sich die<br />

Erkenntnisse dann auch <strong>in</strong> Leitl<strong>in</strong>ien oder<br />

<strong>in</strong> Praxisempfehlungen niederschlagen.<br />

das Frauenherz also stärker, was Gefäßveränderungen und<br />

Durchblutungsstörungen hervorrufen kann.“<br />

GEBROCHENES-HERZ-SYNDROM<br />

Durch starke emotionale Belastungen wird e<strong>in</strong> Herzleiden<br />

hervorgerufen, das unter dem Namen „Tako-Tsubo“ oder<br />

„Broken-Heart-Syndrom“ erstmals 1990 <strong>in</strong> Japan beschrieben<br />

wurde. Gehäuft trat das Phänomen 2004 bei Erdbebenopfern<br />

auf der japanischen Insel Honshu auf. Die Symptome<br />

wie starke Brustschmerzen oder Atemnot ähneln<br />

e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt. Die Herzkranzgefäße<br />

s<strong>in</strong>d aber nicht wie bei e<strong>in</strong>em Infarkt<br />

blockiert, sondern bleiben funktionsfähig.<br />

Für das Broken-Heart-Syndrom<br />

wird e<strong>in</strong> Überschuss an Stresshormonen<br />

verantwortlich gemacht, die <strong>in</strong>folge<br />

von emotionalen Ausnahmesituationen<br />

ausgeschüttet werden. Auslöser können<br />

Ereignisse wie Trennungen, Todesfälle, Probleme<br />

am Arbeitsplatz oder Sorgen <strong>in</strong> der Familie<br />

se<strong>in</strong>. „Tako-Tsubo ist der Stress-Supergau.<br />

Was genau dah<strong>in</strong>tersteckt, ist immer noch nicht<br />

ganz klar, aber wahrsche<strong>in</strong>lich reagieren Frauen<br />

sehr sensitiv auf Katecholam<strong>in</strong>e, also Stresshormone.<br />

Betroffen s<strong>in</strong>d rund 90 % der Frauen<br />

nach der Menopause – das Geschlechtshormon<br />

Östrogen bietet davor e<strong>in</strong>en gewissen<br />

Schutz. Wenn das Östrogen dann wegfällt,<br />

ist das Risiko besonders hoch“, erklärt<br />

FOTOS: ISTOCK_SORBETTO, _MI-VIRI, _GARIKPROST, FEEL IMAGE-FOTOGRAFIE_FELICITAS MATERN, HERBERT BAUMGARTNER FOTOSTUDIO<br />

Kautzky-Willer. In den meisten Fällen verläuft die<br />

Erkrankung nicht tödlich, sondern heilt nach e<strong>in</strong>er<br />

medikamentösen Behandlung wieder ab.<br />

FOTO: HERZ-KREISLAUF-ZENTRUM GROSS GERUNGS<br />

RUND UMS HERZ<br />

Das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs ist Spezialist, wenn es um die Prävention und<br />

Rehabilitation von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht – und das seit 40 Jahren!<br />

E<strong>in</strong>e Herzerkrankung oder e<strong>in</strong>e Herz-Operation<br />

bedeuten oft e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>schnitt im <strong>Leben</strong><br />

e<strong>in</strong>es Menschen. Im Waldviertler <strong>Gesund</strong>heitszentrum<br />

erlernen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

den Weg, um zu e<strong>in</strong>em gesunden <strong>Leben</strong>sstil<br />

zu f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> maßgeschneiderter Therapieplan,<br />

welcher sich aus den drei Säulen Bewegung,<br />

Ernährung und Entspannung zusammensetzt,<br />

und e<strong>in</strong> hoch kompetentes Team aus Ärzt<strong>in</strong>nen,<br />

Ärzten, Psycholog<strong>in</strong>nen, Psychologen, Therapeut<strong>in</strong>nen<br />

und Therapeuten garantiert den Behandlungserfolg.<br />

Unter dem Motto „regional & saisonal“<br />

erfahren Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, wie<br />

gesund zubereitetes Essen zum Erlebnis wird.<br />

Damit die Krankheit auch psychisch verarbeitet<br />

werden kann, bieten Psycholog<strong>in</strong>nen und Psychologen<br />

e<strong>in</strong>e spezielle Traumatherapie an.<br />

40 JAHRE – JUBILÄUMSWOCHE<br />

Feiern Sie mit uns – genießen Sie Ihren privaten<br />

<strong>Gesund</strong>heitsaufenthalt zum attraktiven Sonderpreis!<br />

Abschalten, genießen und dem Herzen<br />

Gutes tun – wir freuen uns darauf, Sie bei uns<br />

im Haus begrüßen zu dürfen!<br />

GESTIEGENES RISIKOVERHALTEN<br />

E<strong>in</strong>e große Gefahr gehe von <strong>in</strong>tensivem Zigarettenkonsum<br />

bei gleichzeitiger E<strong>in</strong>nahme der Pille<br />

aus, betont Globits. „Diese Komb<strong>in</strong>ation ist furchtbar.<br />

Leider haben Frauen <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgeholt, weil<br />

sie das Risikoverhalten der Männer kopieren. Die<br />

Raucherrate bei jungen Mädchen ist mittlerweile<br />

höher als bei jungen Burschen, und die Pille fördert<br />

Thrombosebildungen. Aber auch die sonstigen<br />

Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht,<br />

Diabetes, hohe Cholester<strong>in</strong>werte und hoher<br />

Blutdruck treten bei Frauen heute häufiger auf als<br />

früher. Das ist e<strong>in</strong>e unerfreuliche Entwicklung.“<br />

Manche Risikofaktoren hätten auf Frauen stärkere<br />

Auswirkungen und sollten genauer untersucht<br />

werden, sagt auch Kautzky-Willer: „So ist Diabetes<br />

bei Frauen e<strong>in</strong> noch stärkerer Risikofaktor als bei<br />

Männern. Frauen unterschätzen oft ihr Risiko und<br />

verharmlosen gestiegene Blutzuckerwerte. Man<br />

muss dem aber genauer nachgehen, zur Früherkennung<br />

von Diabetes e<strong>in</strong>e Langzeitzuckermessung<br />

durchführen und im Idealfall e<strong>in</strong>en Zuckerbelastungstest<br />

machen.“ Für beide Geschlechter<br />

gilt: E<strong>in</strong>e Änderung des <strong>Leben</strong>sstils durch Nichtrauchen,<br />

Gewichtsreduktion, Bewegung (empfohlener<br />

Richtwert: 150 M<strong>in</strong>uten wöchentlich) und<br />

herzgesunde Ernährung (u. a. Vollkornprodukte,<br />

frisches Obst und Gemüse verzehren, gesättigte<br />

Fettsäuren, Wurst, Fertigprodukte, Transfette vermeiden<br />

sowie wenig Salz, Zucker und Fleisch konsumieren)<br />

verbessert den Krankheitsverlauf und ist<br />

die beste Vorbeugung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Frauen sollten zudem auf ihre Schlafqualität<br />

und die psychische <strong>Gesund</strong>heit achten: Mit<br />

Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenem<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g lässt sich Stress abbauen, bei Depressionen<br />

bieten sich psychologische oder psychotherapeutische<br />

Betreuungsangebote an. Ferner wird<br />

Frauen geraten, sich nach e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt oder<br />

e<strong>in</strong>er Herzoperation ausreichend zu erholen, und<br />

nicht zu früh mit der Haus- oder familiären Sorgearbeit<br />

zu beg<strong>in</strong>nen.<br />

JACQUELINE KACETL n<br />

KRAFT TANKEN IN DER NATUR<br />

Das „Xund und fit mit Herz“-Resort auf der<br />

Außenanlage des Hauses hat vieles zu bieten:<br />

Gut beschilderte Routen laden zum Wandern e<strong>in</strong>,<br />

im Xundwärts-Parcours (Motorikpark ® ) wird spielerisch<br />

die Kraft- und Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit tra<strong>in</strong>iert<br />

und bei den Mental-Stationen neue Energie<br />

gesammelt.<br />

HERZLICH WILLKOMMEN<br />

Das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs ist seit<br />

40 Jahren kompetenter Partner der österreichischen<br />

Sozialversicherungen. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong>en Privataufenthalt zu absolvieren und<br />

dabei von <strong>in</strong>dividuellen Angeboten zu profitieren.<br />

www.herz-kreislauf.at/private-vorsorge/angebote<br />

Risikofaktoren wie Bewegungsmangel,<br />

Übergewicht<br />

und Diabetes<br />

treten bei Frauen immer<br />

häufiger auf.<br />

Prim. Univ.-Doz.<br />

Dr. Sebastian Globits,<br />

ärztlicher Leiter<br />

Herz-Kreislauf-Zentrum<br />

Groß Gerungs (NÖ)<br />

Herz-Kreislauf-Zentrum<br />

Groß Gerungs<br />

Kreuzberg 310<br />

3920 Groß Gerungs<br />

Tel.: 02812/86 81 - 0<br />

<strong>in</strong>fo@herz-kreislauf.at<br />

www.herz-kreislauf.at<br />

WERBUNG<br />

42 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

43


ERHOLUNG<br />

TIPP<br />

Lang haben wir die Urlaubszeit<br />

herbeigesehnt. Schließlich geht es darum,<br />

die Batterien wieder aufzuladen und<br />

Belastungen abzubauen. Wie das am<br />

besten gel<strong>in</strong>gt, erläutert Experte<br />

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Blasche.<br />

Plus: Die GESUND & LEBEN-Redaktion<br />

hat ganz persönliche,<br />

gesunde und konkrete Urlaustipps.<br />

DIE GESUND & LEBEN-REDAKTION EMPFIEHLT:<br />

AM STRAND UND GANZ VIEL RUHE<br />

Das Strandhotel am Weissensee liegt <strong>in</strong> der Ortschaft<br />

Neusach, direkt am Ufer des höchstgelegenen Badesees<br />

<strong>in</strong> Österreich. Hier wird sehr viel Wert auf Ruhe und<br />

Entschleunigung gelegt: So gibt es WLAN nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />

im öffentlichen Bereich des Hotels. <strong>Gesund</strong>heit<br />

und Wohlbef<strong>in</strong>den stehen im Fokus: Dieses Hotel wird als<br />

vegetarisches Genusshotel geführt. Für Nicht-Vegetarier<br />

bietet sich die Möglichkeit, diese Ernährungsform <strong>in</strong> hoher<br />

und regionaler Qualität kennenzulernen. Besonders<br />

beliebt bei den Gästen s<strong>in</strong>d das hauseigene See-Spa und<br />

die Medical-Wellness-Anwendungen.<br />

SO GEHT<br />

Strandhotel am Weissensee,<br />

Neusach, 9762 Weissensee,<br />

www.strandhotel-weissensee.at<br />

!<br />

Erholung<br />

Entschleunigung<br />

&<br />

Ruhe<br />

„<br />

Oh Augenblick, verweile doch, du bist<br />

so schön!“ Frei nach Johann Wolfgang<br />

von Goethes „Faust“ fühlen sich viele<br />

so <strong>in</strong> der schönsten Zeit des Jahres –<br />

der Urlaubszeit. Dem Alltag und der<br />

Fremdbestimmung entfliehen, den Tag nach<br />

den eigenen Präferenzen planen können – oder<br />

gerade auch nicht planen müssen, die Seele<br />

baumeln lassen, geme<strong>in</strong>sam Schönes erleben,<br />

neue Landschaften und Kulturen kennenlernen,<br />

spannende E<strong>in</strong>drücke sammeln und so die eigenen<br />

Batterien wieder aufladen. „Genau das s<strong>in</strong>d<br />

die Zutaten, die zur Erholung im Urlaub führen“,<br />

bestätigt Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Blasche,<br />

Psychologe, Psychotherapeut und Autor des Sachbuches<br />

„Erholung 4.0“. „Grundsätzlich verstehen<br />

wir unter Erholung die Wiederherstellung des<br />

Ist-Zustandes nach e<strong>in</strong>er Belastung. Typischerweise<br />

s<strong>in</strong>d es Arbeitsbelastungen, aber auch e<strong>in</strong><br />

anstrengender Alltag kann Folgen für unsere physische<br />

und psychische <strong>Gesund</strong>heit haben, sich<br />

negativ auf unser Wohlbef<strong>in</strong>den und auf unsere<br />

Leistungsfähigkeit auswirken“, erläutert der Psychologe.<br />

„Erholungsphasen wirken dem entge-<br />

FOTOSTRANDHOTEL WEISSENSEE BEIGESTELLTI;<br />

NURITH WAGNER-STRAUSS<br />

gen, das gilt für längere Urlaube genauso wie für<br />

kurze oder für Arbeitspausen zwischendurch.“<br />

Ao. Univ.-Prof. Mag.<br />

Dr. Gerhard Blasche,<br />

kl<strong>in</strong>ischer Psychologe,<br />

<strong>Gesund</strong>heitspsychologe<br />

und Psychotherapeut,<br />

Psychologischpsychotherapeutische<br />

Praxis und MedUni <strong>Wien</strong>.<br />

ABSCHALTEN BITTE!<br />

Wie lange sollte man nun aber der süßen Auszeit<br />

frönen, um maximale Erholung zu erreichen?<br />

„Darüber gibt es geteilte Ansichten. Die Datenlage<br />

weist jedoch darauf h<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> Urlaub<br />

ab acht bis zehn Tagen das Wohlbef<strong>in</strong>den nicht<br />

mehr maßgeblich erhöht“, so Blasche. „Erholung<br />

erfolgt typischerweise <strong>in</strong> den ersten freien Tagen<br />

– da sehen wir e<strong>in</strong>en deutlichen Abbau von Ermüdung<br />

und e<strong>in</strong>e deutliche Zunahme des Wohlbef<strong>in</strong>dens.“<br />

Entscheidend dafür sei, wie gut man<br />

abschalten könne. In e<strong>in</strong>er digitalisierten Welt<br />

von heute ist dies durchaus wörtlich zu verstehen:<br />

Denn Smartphones, Tablets und Co. sorgen dafür,<br />

dass wir überall und rund um die Uhr erreichbar<br />

s<strong>in</strong>d – oder besser: se<strong>in</strong> können, wenn wir dies<br />

zulassen, wie der Experte erläutert: „Ich rate vor<br />

allem <strong>in</strong> den ersten Urlaubstagen zu e<strong>in</strong>er Handy-<br />

Abst<strong>in</strong>enz. Denn auch wenn ich nur kurz me<strong>in</strong>e<br />

E-Mails lese, kann mich das gedanklich viel länger<br />

beschäftigen und verh<strong>in</strong>dern, dass ich mich<br />

44 GESUND & LEBEN <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

45


ERHOLUNG<br />

Aufwiedersehen,<br />

Alltag!<br />

TIPP<br />

<strong>in</strong>nerlich von der Arbeit distanzieren kann.“ Wer<br />

weiter an den Job denkt, hält se<strong>in</strong>en Stresspegel<br />

hoch – und die Erholung ger<strong>in</strong>g. Das belegen auch<br />

Studien wie jene der Wilhelms-Universität Münster<br />

zur Rolle von Kommunikationsmedien im<br />

Urlaub. Das Ergebnis: Je mehr die Teilnehmenden<br />

E-Mails und SMS geschrieben sowie Nachrichtendienste<br />

benutzt haben, desto weniger konnten sie<br />

abschalten und desto ger<strong>in</strong>ger war die Erholung –<br />

und das unabhängig vom Kommunikationspartner.<br />

Daher besser: e<strong>in</strong>fach mal abschalten!<br />

RAUS AUS DER GEWOHNTEN UMGEBUNG<br />

Ebenso wesentlich für Erholung: e<strong>in</strong> Ortswechsel.<br />

„Dabei geht es nicht darum, möglichst weit<br />

vom eigenen Heimatort entfernt zu se<strong>in</strong>“, erläutert<br />

Blasche. „Tapetenwechsel lässt sich auch im eigenen<br />

Land bzw. der eigenen Region ermöglichen.<br />

Wichtig ist, sich kurz aus dem gewohnten Alltag<br />

GESUND & LEBEN EMPFIEHLT:<br />

ABENTEUER FÜR DIE GANZE FAMILIE<br />

Alles nur nicht Alltag: Das Area 47 ist der größte Outdoor-Freizeitpark<br />

Österreichs – mitten <strong>in</strong> den Tiroler Alpen<br />

am E<strong>in</strong>gang des Ötztals. Hier gibt es fast senkrechte<br />

Rutschen, e<strong>in</strong>e Riesenschaukel mit freiem Fall, den<br />

höchsten Hochseilklettergarten Österreichs, e<strong>in</strong>e riesiges<br />

Wasserareal, Möglichkeiten zum Mounta<strong>in</strong>biken –<br />

und vieles mehr. Es werden auch spannende Touren <strong>in</strong><br />

nahegelegenen Schluchten und verschiedene Klettererlebnisse<br />

angeboten. Übernachtet wird <strong>in</strong> Lodges oder <strong>in</strong><br />

„normalen“ Hotelzimmern, alle herrlich <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es<br />

Waldes gelegen – bei freiem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Wasserpark.<br />

auszukl<strong>in</strong>ken.“ Wer vor dem Urlaub besonders<br />

viel um die Ohren hat bzw. langfristig chronischem<br />

Arbeits- oder Alltagsstress ausgesetzt ist,<br />

tut sich häufig trotz der geografischen Entfernung<br />

schwer damit, sich mental von den Problemen zu<br />

Hause zu distanzieren. „Hier hilft es, D<strong>in</strong>ge zu tun,<br />

die gedanklich lösen, die uns fesseln, unsere Aufmerksamkeit<br />

benötigen“, so Blasche. „Mir berichten<br />

etwa Segelfans, dass es an Bord immer etwas<br />

zu tun gibt, um das Boot auf Kurs zu halten. Ähnliches<br />

gilt fürs Bergsteigen oder andere Urlaubsaktivitäten.“<br />

NATUR PUR<br />

Geschmäcker s<strong>in</strong>d verschieden – das gilt auch für<br />

den Urlaub. Während es die e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die Berge<br />

zieht, schwärmen die anderen vom Stand oder<br />

e<strong>in</strong>em Städtetrip. Es gibt jedoch Umgebungen,<br />

die uns Menschen generell guttun. Bef<strong>in</strong>den wir<br />

uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er natürlichen Gegend, können wir beispielsweise<br />

gar nicht anders als zu entspannen.<br />

Das unterstreichen auch wissenschaftliche Daten,<br />

die belegen, dass die Konzentration von Stresshormonen<br />

bei e<strong>in</strong>em Aufenthalt <strong>in</strong> der Natur signifikant<br />

abnimmt und Puls wie Blutdruck s<strong>in</strong>ken.<br />

Wissenschaftler der Universität Michigan konnten<br />

etwa nachweisen, dass schon 20- bis 30-m<strong>in</strong>ütige<br />

Spaziergänge im Grünen aktiv zum Stressabbau<br />

„Ich rate vor allem <strong>in</strong> den ersten Urlaubstagen<br />

zu e<strong>in</strong>er Handy-Abst<strong>in</strong>enz. Denn auch wenn<br />

ich nur kurz me<strong>in</strong>e E-Mails lese, kann mich<br />

das gedanklich viel länger beschäftigen und<br />

verh<strong>in</strong>dern, dass ich mich <strong>in</strong>nerlich von der<br />

Arbeit distanzieren kann.“<br />

beitragen. In e<strong>in</strong>er Analyse sank die Konzentration<br />

des Stresshormons Cortisol bei den Probanden um<br />

durchschnittlich mehr als 20 Prozent. „Die Natur<br />

lenkt uns <strong>in</strong> sanfter Weise ab und lässt uns schnell<br />

auf andere Gedanken kommen“, bestätigt auch<br />

Blasche. E<strong>in</strong> wesentlicher Faktor dafür: E<strong>in</strong>e<br />

Geräuschkulisse, die wir nicht als bedrohlich,<br />

sondern als entspannend wahrnehmen. Vogelgezwitscher<br />

macht dabei besonders glücklich,<br />

wie die Studie des Senckenberg Forschungszentrums<br />

für Biodiversität und Klima zeigt.<br />

Die Forscher fanden heraus, dass Menschen,<br />

die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umgebung mit vielen verschiedenen<br />

Vogelarten leben, besonders zufrieden mit<br />

GESUND & LEBEN EMPFIEHLT:<br />

LEBEN IN DEN BÄUMEN<br />

Der Wald ist e<strong>in</strong> Kraftort, der zu e<strong>in</strong>er schnellen und<br />

nachhaltigen Erholung beiträgt. Warum nicht noch e<strong>in</strong>s<br />

drauflegen und mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Baumkrone schlafen<br />

und <strong>in</strong> der Frühe von Vogelgezwitscher geweckt<br />

werden? Diesen Traum vom <strong>Leben</strong> im Wald erfüllt die<br />

„Baumhaus Lodge“ Schrems im niederösterreichischen<br />

Waldviertel perfekt. Zum Frühstück gibt es regionale<br />

Spezialitäten. Wunderbare Spazierwege laden zum<br />

Flanieren e<strong>in</strong>, die Nähe zum Moorteich ist e<strong>in</strong> weiteres<br />

Plus. Besonders spektakulär: Das „Turmhaus“ mit e<strong>in</strong>er<br />

Dachterrasse <strong>in</strong> luftiger Höhe.<br />

Baumhaus Lodge Schrems, 3943 Schrems<br />

www.baumhaus-lodge.at<br />

46 Area 47, 6430 Ötztal-Bahnhof, www.area47.at<br />

GESUND & LEBEN <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />

FOTOS: ISTOCK_MDWORSCHAK_ STOCK_COLORS ; BAUMHAUS LODGE BEIGESTELLT; AREA 47 BEIGESTELLT<br />

ihrem <strong>Leben</strong> s<strong>in</strong>d. Ebenfalls hoch im Kurs: Der<br />

Wald. Den Japanern ist es zu verdanken, dass die<br />

positiven gesundheitlichen Auswirkungen des<br />

sogenannten Waldbadens schon <strong>in</strong> den 1980er<br />

Jahren Aufmerksamkeit fanden. Heute weiß man,<br />

dass bereits e<strong>in</strong> zweistündiger Aufenthalt im Wald<br />

unser Immunsystem stärkt und Stresshormone<br />

senkt. Oder Sie lassen all Ihre S<strong>in</strong>ne stimulieren.<br />

So bietet die Heiltherme <strong>in</strong> Bad Waltersdorf diesen<br />

Sommer e<strong>in</strong>en Lavendel-Schwerpunkt mit<br />

Massagen, Beauty-Behandlungen und köstlichen<br />

Getränken und Speisen.<br />

NAH AM WASSER GEBAUT<br />

Während sich die Wissenschaft schon lange<br />

mit den gesundheitlichen Benefits natürlicher<br />

Umgebungen beschäftigt, s<strong>in</strong>d die Auswirkungen<br />

von Gewässern noch nicht so<br />

lange erforscht. Dennoch: Aufenthalte an<br />

Flüssen, Teichen, Seen und am Meer tun<br />

uns gut. Erste Erkenntnisse lieferte e<strong>in</strong>e<br />

Studie der London School of Economics<br />

aus dem Jahr 2013 mit rund 20.000 Teilnehmenden,<br />

die sich freiwillig e<strong>in</strong>e App<br />

auf ihr Smartphone luden und Auskunft<br />

darüber gaben, wie wohl sie sich gerade<br />

fühlten. Durch GPS-Daten konnten die<br />

<strong>in</strong>sgesamt rund e<strong>in</strong>e Million Antworten<br />

mit Orten verbunden werden. Küstengebiete<br />

schnitten auf e<strong>in</strong>er 100-Punkte-<br />

TIPP<br />

Glücklichkeits-Skala am besten ab. Auch andere<br />

größere Untersuchungen wie jene vom europäischen<br />

Forscherkonsortium Blue Health kamen zu<br />

e<strong>in</strong>em ähnlichen Ergebnis. Die Forschenden vermuten,<br />

dass unter anderem die tief verwurzelte<br />

B<strong>in</strong>dung zum Wasser e<strong>in</strong>e Rolle spiele. Zudem<br />

seien bei e<strong>in</strong>em Aufenthalt an Gewässern viele<br />

Veränderungen zu beobachten wie Ebbe und<br />

Flut, Wellen, das Glitzern des Sonnenlichts auf der<br />

Oberfläche oder das Rauschen des Meeres bzw.<br />

Plätschern des Baches.<br />

TIPP<br />

DIE GESUND & LEBEN-<br />

REDAKTION EMPFIEHLT:<br />

REIF FÜR DIE INSEL<br />

Es muss nicht immer Griechenland oder Kroatien<br />

se<strong>in</strong>. Auch Österreich hat wunderschöne Inseln<br />

– und mit dem Inselhotel Faakersee (Kärnten)<br />

sogar e<strong>in</strong> Inselhotel, das bei uns das e<strong>in</strong>zige se<strong>in</strong>er<br />

Art ist. Sie kommen mit e<strong>in</strong>em 24-Stunden-<br />

Shuttleboot kostenfrei auf dieses kle<strong>in</strong>e Paradies<br />

<strong>in</strong>mitten karibisch-blauen Wassers. Für alle, die<br />

auch aktiv se<strong>in</strong> möchten, bietet dieses Hotel<br />

Gelegenheiten zum W<strong>in</strong>dsurfen, Segeln und<br />

Kajakfahren. Zusätzlich stehen Tennisplätze und<br />

e<strong>in</strong> Beachvolleyballfeld zur Verfügung.<br />

Inselhotel Faakersee,<br />

9583 Faak am See<br />

www.<strong>in</strong>selhotel.at<br />

47


ERHOLUNG<br />

Spiel und<br />

Spaß<br />

TIPP<br />

INDIVIDUELLE VORLIEBEN,<br />

GEMEINSAME ERINNERUNGEN<br />

Neben Faktoren, die uns alle entspannen und<br />

beruhigen, gibt es viele <strong>in</strong>dividuelle Präferenzen,<br />

was die Urlaubsgestaltung betrifft. „Geschmäcker<br />

s<strong>in</strong>d natürlich verschieden. Die Erholung<br />

gilt aber dann am besten, wenn jeder se<strong>in</strong>en<br />

Bedürfnissen nachkommen und se<strong>in</strong>e persönlichen<br />

Vorlieben ausleben kann“, so Blasche,<br />

der betont: „Urlaubszufriedenheit ist wesentlich<br />

für die Erholung.“ Dies könne auch <strong>in</strong> Familien<br />

oder bei Paaren mit unterschiedlichen Vorlieben<br />

gel<strong>in</strong>gen. „Verabschieden Sie sich von der Vorstellung,<br />

alles geme<strong>in</strong>sam unternehmen zu wollen<br />

bzw. zu müssen“, rät der Psychologe. Viele<br />

Urlaubsorte und -domizile bieten unterschiedlichste<br />

Möglichkeiten zur Entspannung – von<br />

sportlichen Aktivitäten bis zu ruhigen Lesestunden<br />

im Liegestuhl, von Gebirge bis Gewässer.<br />

„Wichtig ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Balance zwischen<br />

<strong>in</strong>dividueller Gestaltung und geme<strong>in</strong>samen<br />

Erfahrungen. Schließlich schaffen geme<strong>in</strong>same<br />

Erlebnisse schöne Er<strong>in</strong>nerungen, die auch nach<br />

dem Urlaub noch zu gedanklichem Schwelgen<br />

e<strong>in</strong>laden.“<br />

GESUND & LEBEN EMPFIEHLT:<br />

ENTSPANNUNG UND TRUBEL<br />

Mama und Papa wollen sich erholen. Die K<strong>in</strong>der<br />

verlangen nach Spiel und Spaß. Wie geht das<br />

zusammen? Unser Tipp: Das Hotel Sonnenpark<br />

im burgenländischen Lutzmannsburg ist e<strong>in</strong><br />

hervorragend geführtes Familienhotel. Das Beste:<br />

Sie haben während Ihres Aufenthalts direkten<br />

Zugang zur Sonnentherme, der Saunawelt und<br />

dem hoteleigenen Badebereich. Zudem wird e<strong>in</strong>e<br />

professionelle Baby- und K<strong>in</strong>derbetreuung angeboten.<br />

Lassen Sie sich verwöhnen und entspannen<br />

Sie – während Ihre K<strong>in</strong>der die spektakulären<br />

Wasserwelten der Sonnentherme Lutzmannsburg<br />

erkunden, <strong>in</strong>klusive der 18 Rutschen!<br />

Hotel Sonnenpark, 7361 Lutzmannsburg,<br />

www.sonnenpark.at<br />

Luxus für<br />

alle S<strong>in</strong>ne<br />

SEHNSUCHT NACH FREIHEIT UND<br />

UNBESCHWERTHEIT<br />

Egal, woh<strong>in</strong> es letztendlich geht – die Reiselust<br />

der Österreicher<strong>in</strong>nen und Österreicher ist auch<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr groß. E<strong>in</strong> Faktor: die mehrjährige<br />

Pandemie-Phase, die neben gesundheitlichen<br />

Gefahren, Unsicherheit, Angst und anderen<br />

Belastungen auch mit vielen E<strong>in</strong>schränkungen<br />

verbunden war. „Wir verb<strong>in</strong>den Urlaub mit Freiheit<br />

und Selbst- statt Fremdbestimmung. Neben<br />

dem Reisen waren auch Freizeitaktivitäten und<br />

soziale Zusammenkünfte <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

e<strong>in</strong>geschränkt bzw. nicht möglich. Deshalb ist<br />

die Sehnsucht nach Unbeschwertheit und nach<br />

‚Urlaub wie früher‘ verständlicherweise hoch“,<br />

erläutert Blasche. E<strong>in</strong>e Umfrage der IMC Fachhochschule<br />

Krems im Auftrag der Tourismusvere<strong>in</strong>igung<br />

Corps Touristique belegt, dass auch e<strong>in</strong>e<br />

hohe Inflation die Österreicher<strong>in</strong>nen und Österreicher<br />

nicht vom Urlaub abhält. Demnach wollen<br />

87 Prozent heuer verreisen, 72 Prozent davon <strong>in</strong>s<br />

Ausland. Dabei sei auch das Gesamtreisebudget<br />

der Befragten mit durchschnittlich 3.000 Euro pro<br />

Haushalt im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.<br />

Nach vielen Belastungen und Beschränkungen<br />

darf man sich schließlich auch etwas gönnen!<br />

FOTOS: ANDI BRUCKNER; HOTEL SONNENPARK BEIGESTELLT; GOLDEN HILL COUNTRY CHALETS & SUITES BEIGESTELLT<br />

TIPP<br />

NACH DEM<br />

URLAUB IST<br />

VOR DEM URLAUB<br />

Wo auch immer der Erholungseffekt<br />

„erwirtschaftet“<br />

wurde – langfristig speichern lässt er sich leider<br />

nicht. E<strong>in</strong> sanfter Übergang zwischen Auszeit<br />

und Alltag sorgt jedoch dafür, dass er möglichst<br />

lange anhält, wie Gerhard Blasche erläutert: „Ich<br />

rate immer dazu, sich noch e<strong>in</strong> bis zwei Tage zu<br />

Hause zu gönnen, bevor man wieder mit der<br />

sommerliche<br />

AUSZEIT IM<br />

QUELLENHOTEL<br />

Badevergnügen, kul<strong>in</strong>arischer<br />

Genuss, entspannende<br />

Behandlungen und<br />

Sauna-Schwitzvergnügen.<br />

Jetzt wetterunabhängige<br />

Auszeit buchen<br />

www.heiltherme.at/sommer<br />

Tipp:<br />

Tanz-Musik am<br />

Pool im Sommer<br />

DIE GESUND & LEBEN-REDAKTION EMPFIEHLT:<br />

LUXUS FÜR ALLE SINNE<br />

E<strong>in</strong>fach mal die Seele baumeln lassen. Und das auf höchstem<br />

Niveau. Die beiden Gastgeber Barbara und Andreas Re<strong>in</strong>isch haben<br />

sich im steirischen St. Nikolai im Sausal e<strong>in</strong>en <strong>Leben</strong>straum<br />

erfüllt: Sechs Chalets und e<strong>in</strong> Premium Loft bieten jeweils e<strong>in</strong>en<br />

fantastischen Ausblick auf die steirische Hügellandschaft und den<br />

Badeteich, der exklusiv den Gästen vorbehalten ist. Das Frühstück<br />

wird von Gastgeber<strong>in</strong> Barbara persönlich zubereitet und serviert.<br />

Jedes der Chalets ist hochwertigst e<strong>in</strong>gerichtet und bietet jeweils<br />

auch e<strong>in</strong>e Sauna und e<strong>in</strong>en Whirlpool. Das Ehepaar Re<strong>in</strong>isch liest<br />

se<strong>in</strong>en Gästen ohnedies jeden Wunsch von den Augen ab: Egal,<br />

ob Private D<strong>in</strong>ner, e<strong>in</strong> Helikopterflug oder e<strong>in</strong>e steirische We<strong>in</strong>-<br />

Genusstour: Hier ist alles möglich. Und alles e<strong>in</strong> Genuss.<br />

Golden Hill Country Chalets & Suites<br />

8505 St. Nikolai im Suasal<br />

www.golden-hill.at<br />

Arbeit startet. So lässt sich der Urlaub stufenweise<br />

beenden und der Job schrittweise starten.“ Wer die<br />

ersten Tage im Büro locker angehen lässt, ke<strong>in</strong>e<br />

Term<strong>in</strong>e plant und sich die Zeit nimmt, Liegengebliebenes<br />

sowie E-Mails aufzuarbeiten, unterstützt<br />

das sanfte Übergleiten <strong>in</strong> den Alltag zusätzlich.<br />

„Gegen den Blues nach dem Urlaub hilft auch, am<br />

besten gleich die nächste kurze Auszeit zu planen“,<br />

so Blasche abschließend. „Vorfreude bee<strong>in</strong>flusst<br />

die Stimmung positiv und hebt die Laune!“<br />

CLAUDIA SEBUNK n<br />

48


GESUND LEBEN<br />

RÄTSEL<br />

MITMACHEN<br />

UND GEWINNEN!<br />

JETZT IHR GEHIRN TRAINIEREN<br />

Lösen Sie das Rätsel und gew<strong>in</strong>nen Sie mit<br />

etwas Glück e<strong>in</strong>es von drei Weizenkeimsets von<br />

RAUSCH Weizenkeim NÄHR-LINIE.<br />

FÜR IHR GESCHMEIDIG<br />

SCHWUNGVOLLES HAAR IM SOMMER:<br />

Der Gesamtwert e<strong>in</strong>es vierteiligen Weizenkeimsets<br />

(NÄHR-Shampoo, NÄHR-Spülung, NÄHR-Kur,<br />

Feuchtigkeits-Spray) beträgt 56 Euro.<br />

EMPFEHLUNGEN des Monats<br />

DAS LEBEN SPONTAN<br />

GENIESSEN – AUCH<br />

MIT DIABETES<br />

12<br />

MONATE<br />

HALTBAR<br />

AB ANBRUCH<br />

HILFE IM BÜROKRATIE-<br />

DSCHUNGEL<br />

© SCHEDL<br />

WERBUNG<br />

Heute muss sich dank technischer Unterstützung<br />

niemand mehr vom Diabetes<br />

e<strong>in</strong>schränken lassen: Bei der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Zuckermessung <strong>in</strong> Echtzeit wird<br />

der Wert rund um die Uhr automatisch<br />

gemessen. Mit dem Dexcom G7 geht<br />

das jetzt noch diskreter, denn der Sensor<br />

ist deutlich kle<strong>in</strong>er als se<strong>in</strong> Vorgänger.<br />

www.dexcom.com<br />

Kompatible Geräte s<strong>in</strong>d separat erhältlich.<br />

TROCKENE AUGEN<br />

IM SOMMER?<br />

Wirksame und sofort spürbare Hilfe bei<br />

trockenen, gereizten Augen: Bepanthen ®<br />

Augentropfen mit Hyaluronsäure und<br />

Dexpanthenol befeuchten und beruhigen<br />

trockene Augen sofort und l<strong>in</strong>dern rasch<br />

die Symptome. Frei von Konservierungsmitteln,<br />

für alle Arten von Kontaktl<strong>in</strong>sen<br />

geeignet.<br />

www.bepanthen.at<br />

Mediz<strong>in</strong>produkt: Über Wirkung und mögliche<br />

unerwünschte Wirkungen <strong>in</strong>formieren Gebrauchsanweisung,<br />

Arzt oder Apotheker. CH-20<strong>23</strong>0619-46<br />

Zunehmender Sehverlust, aber<br />

ke<strong>in</strong>e Ahnung, welche Unterstützungsleistungen<br />

es gibt? Die Hilfsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Bl<strong>in</strong>den und Sehschwachen Österreichs<br />

bietet kostenlose sozialrechtliche<br />

Beratungen, hilft bei Anträgen und Hilfsmitteln<br />

und vernetzt mit den richtigen<br />

Stellen. Mitgliedschaft für betroffene<br />

Personen kostenlos.<br />

www.hilfsgeme<strong>in</strong>schaft.at<br />

Der Rechtsweg und e<strong>in</strong>e Ablöse <strong>in</strong> bar s<strong>in</strong>d ausgeschlossen. Der/die Gew<strong>in</strong>ner/<strong>in</strong> wird persönlich verständigt. Es<br />

gelten die AGBs und Datenschutzbed<strong>in</strong>gungen des ÄrzteVerlags, abrufbar unter www.gesundundleben.at/datenschutzerklaerung<br />

und die Gew<strong>in</strong>nspielbed<strong>in</strong>gungen des ÄrzteVerlags, abrufbar unter www.gesundundleben.at/<br />

gew<strong>in</strong>nspielbed<strong>in</strong>gungen. Ich b<strong>in</strong> damit e<strong>in</strong>verstanden, dass die ÄrzteVerlag GmbH die von mir angegebenen Daten<br />

für Informations- und Market<strong>in</strong>gmaßnahmen sowie Newsletter <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit eigenen Produkten, Dienstleistungen<br />

sowie Veranstaltungen verwendet und mir zu diesem Zweck Informationen per Telefon, Post, E-Mail,<br />

SMS oder Fax, jeweils auch als Massensendung, übermittelt. Darüber h<strong>in</strong>aus bestätige ich die Richtigkeit me<strong>in</strong>er<br />

Angaben. Mir ist bekannt, dass ich diese E<strong>in</strong>willigung jederzeit durch Übersendung e<strong>in</strong>es Schreibens an die<br />

ÄrzteVerlag GmbH, 1090 <strong>Wien</strong>, Währ<strong>in</strong>ger Straße 65, Tel.: 01/9611000, office@aerzteverlag.at, widerrufen kann.<br />

LÖSUNGSWORT<br />

50<br />

AUT-162-05<strong>23</strong>-80001<br />

KnochenSCHUTZ<br />

vor KnochenBRUCH!<br />

Jede 3. Frau und jeder 5. Mann ab 50<br />

s<strong>in</strong>d von Osteoporose betroffen! 1<br />

1<br />

www.osteoporosis.foundation/facts-statistics/<br />

epidemiology-of-osteoporosis-and-fragility-fractures<br />

(abgerufen am 19.09.2022).<br />

www.bruechigeknochen.at<br />

SENDEN SIE DAS LOSUNGSWORT BIS 2. MAI 2022 AN<br />

Ärzteverlag GmbH; Kennwort: „Kreuzworträtsel 4/22“, Schlagergasse 11/15, 1090 <strong>Wien</strong> oder per mail an<br />

redaktion@gesundundleben.at oder SENDEN geben sie SIE das DAS Lösungswort LÖSUNGSWORT unter www.gesundundleben.at/raetselgew<strong>in</strong>nspiel MIT IHRER ANSCHRIFT BIS 31.<strong>08</strong>.20<strong>23</strong> AN: e<strong>in</strong> .<br />

ÄrzteVerlag GmbH; Kennwort: Kreuzworträtsel <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong>, Währ<strong>in</strong>ger Straße 65, 1090 <strong>Wien</strong> oder per E-Mail an<br />

office@gesundundleben.at oder geben Sie das Lösungswort unter www.gesundundleben.at/raetsel-gew<strong>in</strong>nspiel e<strong>in</strong>.<br />

WERBUNG<br />

FOTO: EUROPLASMA<br />

KLEINER PIEKS, GROSSE WIRKUNG!<br />

Plasma spenden rettet <strong>Leben</strong>.<br />

Wussten Sie, dass über 80 Prozent aller<br />

ÖsterreicherInnen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

ihrem <strong>Leben</strong> auf Medikamente aus Blutplasma<br />

angewiesen s<strong>in</strong>d? Aus dem Plasma<br />

gesunder SpenderInnen können mehr als<br />

100 verschiedene lebensnotwendige Medikamente<br />

hergestellt werden. Die Herstellung<br />

von Medikamenten aus Plasmaprote<strong>in</strong>en<br />

ist langwierig und komplex. Es dauert bis zu<br />

zwölf Monate von der Spende bis zur Herstellung<br />

des fertigen Medikamentes, mit dem<br />

PatientInnen behandelt werden können.<br />

Plasmabasierte Medikamente kommen bei<br />

Immundefekten, zur Behandlung von lebensbedrohlichen<br />

Infektionen (z. B. Tetanus, Tollwut<br />

oder Gehirnhautentzündung durch Zeckenbiss),<br />

bei Blutger<strong>in</strong>nungsstörungen, Verletzungen<br />

und Operationen, Krebserkrankungen<br />

sowie Verbrennungen zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Plasma spenden kann jede gesunde Person<br />

zwischen 18 und 60 Jahren. Vor der Spende<br />

gibt es e<strong>in</strong>e gründliche Erstuntersuchung und<br />

e<strong>in</strong> ausführliches Anamnesegespräch mit e<strong>in</strong>er<br />

Ärzt<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>em Arzt, wobei die Spendetauglichkeit<br />

festgestellt wird. Die Plasmaspende<br />

dauert zwischen 45 und 60 M<strong>in</strong>uten. Bis zu<br />

GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />

50 Plasmaspenden s<strong>in</strong>d aus gesetzlicher und<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Sicht pro Jahr möglich. Plasma<br />

spenden ist e<strong>in</strong>fach und sicher. Es wird grundsätzlich<br />

nur E<strong>in</strong>wegmaterial verwendet, deshalb<br />

ist die Übertragung von Infektionskrankheiten<br />

ausgeschlossen.<br />

Als Dankeschön erhalten die SpenderInnen<br />

e<strong>in</strong>e Aufwandsentschädigung von 35 Euro pro<br />

Plasmaspende.<br />

Spenden auch Sie!<br />

www.europlasma.at<br />

WERBUNG<br />

51


forte<br />

DAS Schmerzmittel<br />

Für den Fall, dass die<br />

mexikanische Band <strong>in</strong><br />

Ihrem Kopf weiterspielt.<br />

schmerzstillend<br />

fiebersenkend<br />

entzündungshemmend<br />

Für Ihre Reiseapotheke!<br />

AT-IBUM-<strong>23</strong>00004 05/<strong>23</strong><br />

Wirkstoff: Ibuprofen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte<br />

Wirkungen <strong>in</strong>formieren Gebrauchs<strong>in</strong>formation, Arzt oder Apotheker.<br />

www.ibumet<strong>in</strong>.at<br />

Verlag,<br />

Redaktionsadresse<br />

& Medien<strong>in</strong>haber:<br />

ÄrzteVerlag GmbH<br />

Währ<strong>in</strong>ger Straße 65<br />

1090 <strong>Wien</strong><br />

redaktion@gesundundleben.at<br />

Tel.: 01 / 961 1000-0<br />

Abo-Bestellungen:<br />

GESUND & LEBEN<br />

c/o ÄrzteVerlag GmbH<br />

Währ<strong>in</strong>ger Straße 65<br />

1090 <strong>Wien</strong><br />

abo@gesundundleben.at<br />

Tel.: 01 / 961 1000-190<br />

Österreichische Post AG, MZ 05Z036363 M | ÄrzteVerlag GmbH,<br />

Währ<strong>in</strong>ger Straße 65, 1090 <strong>Wien</strong>, Retouren an PF 100, 1350 <strong>Wien</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!