Gesund & Leben in Wien - 07_08/23
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das magaz<strong>in</strong> der<br />
<strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong>, 18. Jahrgang, € 2,40<br />
GESUND LEBEN<br />
<strong>in</strong> wien<br />
www.aekwien.at<br />
Auge<br />
MEIN<br />
IM FOKUS<br />
AUGENHEILKUNDE: ÄRZTEKAMMER FÜR WOHNORTNAHE & VERBESSERTE VERSORGUNG<br />
GESUNDER DARM,<br />
BESSER LEBEN<br />
So stärken Sie Ihr Mikrobiom<br />
und Ihr Immunsystem<br />
HERZGESUNDHEIT<br />
FÜR FRAU & MANN<br />
Die Unterschiede bei den<br />
Geschlechtern s<strong>in</strong>d enorm<br />
SO GEHT ERHOLUNG.<br />
SO GEHT URLAUB.<br />
Sammeln Sie neue Energie für<br />
den Alltag – mit konkreten Tipps<br />
GEISTIG FIT –<br />
EIN LEBEN LANG<br />
Die effizientesten Methoden<br />
für e<strong>in</strong> gutes Gedächtnis
MEDIZIN KOMPAKT<br />
WUSSTEN<br />
SIE, DASS ...<br />
n ZAHL DES MONATS<br />
88 %<br />
Potenzieller Durchbruch:<br />
Dank e<strong>in</strong>es neuen Tests<br />
könnte Park<strong>in</strong>son künftig<br />
schon vor dem Auftreten<br />
der typischen Symptome<br />
wie Zittern, verlangsamte<br />
Bewegungen oder kognitive<br />
E<strong>in</strong>bußen diagnostiziert werden.<br />
Möglich wird dies durch den Nachweis des<br />
fehlgefalteten Prote<strong>in</strong>s Alpha-Synucle<strong>in</strong> im<br />
Nervenwasser, den e<strong>in</strong> von Forschern der Universität<br />
Pennsylvania entwickelter Test erstmals liefern kann.<br />
In e<strong>in</strong>er ersten Studie erkannte der Test 88 % von<br />
Park<strong>in</strong>sonfällen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vorstufe der Krankheit.<br />
Dies eröffne die Chance für e<strong>in</strong>e frühere und<br />
genauere Diagnose und e<strong>in</strong>e raschere Behandlung,<br />
so die Forschenden <strong>in</strong> „Lancet Neurology“. n<br />
… das Meer gesünder macht? Küstenbewohner<br />
und Urlauber spüren es schon seit Jahrhunderten,<br />
aber Wissenschafter haben erst vor kurzem begonnen,<br />
den Nutzen der Küste für unsere <strong>Gesund</strong>heit zu<br />
erforschen. E<strong>in</strong>e neue Studie unter der Leitung von<br />
Sandra Geiger von der Arbeitsgruppe Umweltpsychologie<br />
an der Universität <strong>Wien</strong> bestätigt die Intuition:<br />
Über 15 Länder h<strong>in</strong>weg zeigt sich, dass sich<br />
Menschen subjektiv gesünder fühlen, wenn sie <strong>in</strong> der<br />
Nähe des Meeres wohnen oder sich am Meer aufhalten,<br />
unabhängig von Land und eigenem E<strong>in</strong>kommen.<br />
Also: Urlaub am Meer e<strong>in</strong>planen!<br />
n<br />
Hilfe<br />
FÜR KLEINKINDER MIT<br />
ERDNUSSALLERGIE<br />
Immer mehr Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der <strong>in</strong> westlichen Ländern leiden<br />
unter e<strong>in</strong>er Erdnussallergie. Die strenge Kontrolle der<br />
Ernährung und die ständige Angst vor e<strong>in</strong>em allergischen<br />
Schock belasten K<strong>in</strong>der und Eltern. Therapien zur<br />
Desensibilisierung s<strong>in</strong>d zwar verfügbar, aber bisher nur für<br />
ältere K<strong>in</strong>der und Jugendliche. E<strong>in</strong>e neue Immuntherapie<br />
mit Erdnussallergen-Pflastern gibt nun Hoffnung für<br />
betroffene Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der unter vier Jahren. Bei e<strong>in</strong>er ersten<br />
Studie mit dem Pflaster, deren Ergebnisse im renommierten<br />
„New England Journal of Medic<strong>in</strong>e“ veröffentlicht wurden,<br />
konnte die Reaktionsschwelle nach zwölf Monaten Therapie<br />
durchschnittlich um 900 mg Erdnussprote<strong>in</strong> (Äquivalent zu drei<br />
Erdnüssen) angehoben werden.<br />
n<br />
n GESUNDHEITSTIPP DES MONATS<br />
Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck<br />
oder verschiedene rheumatische<br />
sowie Hauterkrankungen haben e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>sam:<br />
Sie können sich am Auge zeigen.<br />
FOTOS:ISTOCK_ YEVHEN CHERKASOV_ STEVEZMINA1_ CHOKJA_ VICU9_ WIRESTOCK_ PHILIP THURSTON<br />
CURCUMIN<br />
GEGEN<br />
DARMKREBS<br />
Dickdarmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen.<br />
In mehr als der Hälfte aller Fälle ist e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Schutzmechanismus der Zelle durch Mutationen ausgeschaltet,<br />
das Tumorsuppressorgen p53. p53 ist wichtig für die Produktion<br />
e<strong>in</strong>es bestimmten Mikro-RNA-Moleküls (miR-34),<br />
das für die Tumorunterdrückung e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle<br />
spielt. E<strong>in</strong> Team der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
konnte nun <strong>in</strong> Zellkulturen und im Mausmodell zeigen,<br />
dass Curcum<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Bestandteil des Gewürzes Kurkuma,<br />
diesen ausgeschalteten Schutzmechanismus überbrücken<br />
kann, <strong>in</strong>dem es e<strong>in</strong>en alternativen Signalweg aktiviert, der die<br />
Bildung von miR-34 e<strong>in</strong>leitet. Weitere Studien für mögliche<br />
Therapieoptionen sollen folgen. n<br />
Auge als Spiegel der<br />
GESUNDHEIT<br />
So können gereizte und verklebte Augen auf<br />
e<strong>in</strong>e Rosazea, e<strong>in</strong>e entzündliche Hauterkrankung,<br />
h<strong>in</strong>deuten. Diese weitverbreitete Erkrankung<br />
stört die Funktion der Talgdrüsen am Auge.<br />
Zeigen sich bei e<strong>in</strong>er Untersuchung des<br />
Augenh<strong>in</strong>tergrundes w<strong>in</strong>zige Blutungen und<br />
Schwellungen, s<strong>in</strong>d diese häufig e<strong>in</strong>e Folge von<br />
Bluthochdruck, durch den sich die Gefäße im<br />
Auge verengen und strecken. Zudem steigt auch<br />
der Augen<strong>in</strong>nendruck, weshalb erhöhter Blutdruck<br />
häufig mit grünem Star e<strong>in</strong>hergeht.<br />
Auf die <strong>in</strong>neren Augenabschnitte wirkt sich<br />
h<strong>in</strong>gegen Diabetes aus. Die dauerhaft erhöhte<br />
Glukosekonzentration im Blut schädigt die fe<strong>in</strong>en<br />
Blutgefäße im ganzen Körper. Dadurch<br />
kommt es auch zu Veränderungen bei der Dichtigkeit<br />
der Gefäße der Netzhaut.<br />
Darum wichtig: Augen-Vorsorgeuntersuchungen<br />
wahrnehmen und Augenprobleme<br />
sofort von der Ärzt<strong>in</strong> oder vom Arzt abklären<br />
lassen!<br />
n<br />
GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
3
10<br />
Begleiten Sie uns<br />
auf e<strong>in</strong>e<br />
kul<strong>in</strong>arische<br />
Weltreise!<br />
WOCHE FÜR WOCHE<br />
MEHR GESUNDHEIT!<br />
Der GESUND & LEBEN-<br />
Newsletter ist da!<br />
EDITORIAL<br />
4-Seiten-Spezial<br />
GESUND IN WIEN<br />
Seite 6 bis 9<br />
28<br />
Wie kann man<br />
lernen, die<br />
eigenen Träume<br />
zu steuern?<br />
n LEBENSFREUDE<br />
3 Mediz<strong>in</strong> kompakt<br />
10 Kul<strong>in</strong>arische Weltreise<br />
Köstliche Rezepte und gesunde Snacks<br />
aus aller Welt.<br />
18 Dummheit und Wissenschaft<br />
Warum hat es die Wissenschaft <strong>in</strong><br />
Österreich so schwer?<br />
n LEBENSKRAFT<br />
22 Nie mehr krank im Urlaub<br />
Der Urlaub ist da – und man wird<br />
krank. Das muss nicht se<strong>in</strong>!<br />
28 Träume und Schlafgesundheit<br />
Alles über das Phänomen „Traum“ –<br />
und wie es gel<strong>in</strong>gt, ruhiger zu schlafen.<br />
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und spannende neue Fakten aus der<br />
Mediz<strong>in</strong>.<br />
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36 Starker Darm, gesundes <strong>Leben</strong><br />
Wie das Mikrobiom des Darms das<br />
gesamte Immunsystem steuert.<br />
40 Herzgesundheit<br />
Frauen und Männer ticken ganz<br />
unterschiedlich <strong>in</strong> Sachen Herzgesundheit.<br />
n LEBENSNAH<br />
44 So geht Erholung<br />
Welcher Erholungstyp s<strong>in</strong>d Sie?<br />
GESUND & LEBEN hat die besten Tipps für Sie!<br />
DON‘T SMOKE!<br />
LIEBE LESERINNEN<br />
UND LESER!<br />
Zugegeben – die Forderung kl<strong>in</strong>gt provokant:<br />
Der Sommer ist da, die Stadt pulsiert,<br />
Schanigärten und Terrassen vor den Lokalen<br />
s<strong>in</strong>d bis auf den letzten Platz gefüllt – und<br />
die <strong>Wien</strong>er Ärztekammer verlangt genau dort<br />
nun auch e<strong>in</strong> Rauchverbot. Das stößt manchem<br />
sauer auf. Die Forderung hat aber ihre Gründe:<br />
Neben der Belästigung durch den blauen<br />
Dunst, die jeder Nichtraucher erlebt, wenn<br />
rundherum an den Tischen geraucht wird,<br />
geht es um weitreichende gesundheitliche<br />
Fragen: Passivrauch wird auch im Außenbereich<br />
e<strong>in</strong>es Restaurants nicht gesünder.<br />
Und es gibt auch ke<strong>in</strong>e harmlose Dosis an<br />
Passivrauch. Dazu kommt die Vorbildwirkung,<br />
gerade für junge Menschen. Ob Schulen,<br />
Spielplätze, und eben auch Gastgärten – es sollte<br />
an diesen Orten möglichst ke<strong>in</strong>e Vorbilder geben, die das<br />
Rauchen als Genuss zelebrieren. Denn, das belegen aktuelle Daten:<br />
Seit der Pandemie hat der Anteil an jungen Menschen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>, die<br />
rauchen, zugenommen. Und der Anstieg setzt sich fort. Wer Unterstützung<br />
sucht, um mit dem Rauchen aufzuhören, f<strong>in</strong>det bei den<br />
<strong>Wien</strong>er Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen und -mediz<strong>in</strong>ern sowie Lungenfachärzt<strong>in</strong>nen<br />
und -ärzten jedenfalls kompetente Hilfe..<br />
32 Geistige Fitness<br />
So gel<strong>in</strong>gt es, bis <strong>in</strong>s hohe Alter geistig<br />
fit zu bleiben.<br />
Impressum: GESUND & LEBEN <strong>in</strong> WIEN ist das offizielle <strong>Gesund</strong>heitsmagaz<strong>in</strong> der <strong>Wien</strong>er Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magaz<strong>in</strong>s:<br />
<strong>Gesund</strong>heitsrelevante und wichtige mediz<strong>in</strong>ische Informationen für alle gesundheitsbewussten <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Wien</strong>er. Medien<strong>in</strong>haber, Verlag,<br />
Redaktion: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 <strong>Wien</strong>, Währ<strong>in</strong>gerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung:<br />
Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl. Chef<strong>in</strong> vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc.<br />
Coverfoto: iStock_DrAfter1<strong>23</strong>. Redaktion Ärztekammer für <strong>Wien</strong>: Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Jacquel<strong>in</strong>e Kacetl, Kar<strong>in</strong> Lehner, Sandra Lobnig,<br />
Michaela Neubauer, MA, Daniela Rittmannsberger, Mag. Claudia Sebunk, Doris Simhofer. Key Account: Gerl<strong>in</strong>de Taferner. Medien<strong>in</strong>haber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 <strong>Wien</strong>,<br />
Währ<strong>in</strong>ger Straße 65. Hersteller: Druckerei Berger, 3580 Horn. Aboservice: Tel.: 01/9611000-190, abo@gesundundleben.at. E<strong>in</strong>zelpreis: Euro 2,40. Abopreis: Euro 19,90/Jahr.<br />
GESUND & LEBEN ersche<strong>in</strong>t 10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“ oder „Advertorial“ gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d entgeltliche E<strong>in</strong>schaltungen gemäß §26 Mediengesetz.<br />
Alle Rechte vorbehalten, auch die Übernahme, vollständige oder auszugsweise Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz.<br />
Zielgruppe & Richtung des Magaz<strong>in</strong>s: <strong>Gesund</strong>heitsrelevante und mediz<strong>in</strong>ische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheits<strong>in</strong>teressierten<br />
201920021<br />
Österreicher<strong>in</strong>nen und Österreicher. P.b.b. Ersche<strong>in</strong>ungsort: <strong>Wien</strong>. Verlagspostamt: 1090 <strong>Wien</strong>. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe<br />
www.gesundundleben.at. Die Angaben und Äußerungen <strong>in</strong> Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zw<strong>in</strong>gend die Me<strong>in</strong>ung der Redaktion<br />
und/oder des Medien<strong>in</strong>habers wieder. Für diese wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen. Weiterführende Details f<strong>in</strong>den Sie unter www.gesundundleben.at.<br />
50 <strong>Gesund</strong>heits-Kreuzworträtsel<br />
Lösen Sie unser Rätsel –<br />
und gew<strong>in</strong>nen Sie!<br />
NEU<br />
32<br />
Geistige Fitness –<br />
e<strong>in</strong> <strong>Leben</strong> lang.<br />
So geht`s!<br />
FOTOS: ISTOCK_ALEKSANDARNAKIC_SIMARIK_ROI_AND_ROI_MHJ; STEFAN SEELIG<br />
Haben Sie schon Ihren Sommerurlaub gebucht? Die Vorfreude ist<br />
meistens groß, und wenn es endlich soweit ist, werden viele krank.<br />
Diesen Vorgang nennt die Wissenschaft „Leisure Sickness“, e<strong>in</strong> typisches<br />
Phänomen dafür, dass man zu viel Stress h<strong>in</strong>ter sich hat. Was<br />
man dagegen tun kann, können Sie <strong>in</strong> dieser Sommer-Doppelausgabe<br />
nachlesen – damit der Start <strong>in</strong> die Reisezeit gel<strong>in</strong>gt.<br />
Wir wünschen Ihnen wieder e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Lektüre mit unserer<br />
Patientenzeitung und e<strong>in</strong>e erholsame und entspannte Sommerzeit.<br />
Genießen Sie Ihren Urlaub und bleiben Sie gesund!<br />
n<br />
<br />
Herzlich<br />
Dr. Stefan Ferenci<br />
Geschäftsführender Vizepräsident der Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />
Dr. Erik Randall Huber<br />
Vizepräsident der Ärztekammer für <strong>Wien</strong> und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte<br />
4 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
5
MODERNE AUGENHEILKUNDE<br />
WOHNORTNAH UND<br />
OHNE LANGE<br />
WARTEZEITEN<br />
<strong>Wien</strong>s Augenärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte könnten zahlreiche Leistungen <strong>in</strong><br />
der Niederlassung anbieten und damit zur Entlastung der Spitäler und<br />
punktgenauen Versorgung der Patient<strong>in</strong>nen und Patienten beitragen.<br />
E<strong>in</strong> Blick über die Grenze zeigt, wie es<br />
funktionieren kann: Etliche Leistungen<br />
aus dem Bereich der Augenheilkunde<br />
und Optometrie, wie die <strong>in</strong>travitreale<br />
operative Medikamentenapplikation<br />
(IVOM) oder Kataraktoperationen, werden <strong>in</strong><br />
Deutschland längst im niedergelassenen Bereich<br />
angeboten – und das großflächig und mit Erfolg.<br />
Für Dr. Gabriela Seher, selbst Augenärzt<strong>in</strong> und<br />
Fachgruppenobfrau Augenheilkunde und Optometrie<br />
<strong>in</strong> der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, ist das ke<strong>in</strong>eswegs<br />
überraschend: „Die Patient<strong>in</strong>nen und<br />
Patienten würden diese E<strong>in</strong>griffe auch bei uns<br />
gerne <strong>in</strong> der gewohnten Umgebung der Ord<strong>in</strong>ation,<br />
möglichst wohnortnah und bei kurzer Wartezeit,<br />
absolvieren. Die Leute fragen immer wieder<br />
nach, warum das nicht möglich ist.“ Dr. Bonni<br />
Syeda, Sektionsobfrau der niedergelassenen<br />
Fachärzte <strong>in</strong> der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, ergänzt:<br />
„Die Spitäler s<strong>in</strong>d bekanntlich am Limit. Wie<br />
<strong>in</strong> vielen anderen Fächern wäre es auch <strong>in</strong> der<br />
Augenheilkunde und Optometrie höchst an der<br />
Zeit, den Leistungskatalog der Krankenkassen zu<br />
modernisieren – im S<strong>in</strong>ne aller Beteiligten.“<br />
MODERNE MEDIZIN FÜR ALLE<br />
„Bei der IVOM ist unser Konzept samt Tarifen fix<br />
und fertig. Wir könnten schon morgen mit der<br />
Sozialversicherung verhandeln“, sagt Seher. Bei<br />
dieser Behandlung, die bei feuchter altersbed<strong>in</strong>gter<br />
Makuladegeneration (AMD) zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommt, werden Medikamente <strong>in</strong> den Glaskörper<br />
des Auges <strong>in</strong>jiziert. Dadurch soll das Fortschreiten<br />
Dr. Gabriela Seher,<br />
selbst Augenärzt<strong>in</strong> und<br />
Fachgruppenobfrau<br />
Augenheilkunde und<br />
Optometrie <strong>in</strong> der<br />
Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />
Dr. Bonni Syeda,<br />
Sektionsobfrau der<br />
niedergelassenen<br />
Fachärzte <strong>in</strong> der<br />
Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />
dieser chronischen Erkrankung gestoppt werden.<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, die an e<strong>in</strong>er feuchten<br />
AMD erkranken, leiden unter e<strong>in</strong>er abnormalen<br />
Entwicklung von Blutgefäßen im Auge. Diese<br />
wachsen unkontrolliert <strong>in</strong> die Netzhaut und verursachen<br />
e<strong>in</strong>e irreversible Verschlechterung<br />
des Sehvermögens. Betroffene benötigen <strong>in</strong><br />
der Regel mehrfache Injektionen. Seher: „Derzeit<br />
müssen die Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
zur Behandlung alle zwei bis drei Monate <strong>in</strong>s<br />
Spital. Gerade für ältere Menschen ist das sehr<br />
belastend. Die Augenärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte des<br />
Vertrauens könnten die Behandlung problemlos<br />
<strong>in</strong> der Niederlassung anbieten.“ Aktuell ist dies<br />
aber ausschließlich <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Privatleistung<br />
möglich. Jedes Jahr werden <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> etwa 50.000<br />
IVOM vorgenommen. Für Syeda zeigt dieses<br />
Beispiel e<strong>in</strong>mal mehr, dass der Leistungskatalog<br />
der Krankenkassen nicht mehr State of the Art<br />
ist. Die Folge: „E<strong>in</strong>fache Ansätze, um die Spitäler<br />
zu entlasten, werden nicht genutzt. Außerdem<br />
bleibt das Kassensystem für Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />
unattraktiv. Gerade die jungen Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />
Kollegen wollen moderne Untersuchungs- und<br />
Therapiemöglichkeiten anbieten – kurz gesagt:<br />
e<strong>in</strong>e moderne Mediz<strong>in</strong>.“ Das sei derzeit aufgrund<br />
des veralteten Leistungskatalogs aber nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />
möglich.<br />
CHANCEN FÜR DAS GESUNDHEITSSYSTEM<br />
WERDEN VERSPIELT<br />
Dieses Problem zeigt sich auch bei Kataraktoperationen.<br />
In den vergangenen Jahren waren<br />
FOTOS: ISTOCK_ALEXEYBLOGOODF_STOCK_COLORS; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG; ÖÄK_BERNHARD NOLL; BEIGESTELLT<br />
diese E<strong>in</strong>griffe die mit Abstand<br />
häufigsten operativen mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Leistungen <strong>in</strong> Österreich, die<br />
im Spital durchgeführt wurden. Zum<br />
Vergleich: In Deutschland werden <strong>in</strong> etwa 70<br />
Prozent der Operationen des Grauen Stars bereits<br />
im niedergelassenen Bereich erbracht – auch aus<br />
Effizienzgründen, um das <strong>Gesund</strong>heitssystem zu<br />
entlasten. In Österreich h<strong>in</strong>gegen gibt es <strong>in</strong> den<br />
Tarifkatalogen der ÖGK und der SVS, den größten<br />
heimischen Krankenversicherungsträgern, derzeit<br />
ke<strong>in</strong>e Leistungsabgeltung. Seher: „Die Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen, die diese E<strong>in</strong>griffe gelernt<br />
haben, werden nicht alle im Spital bleiben. Es<br />
wäre e<strong>in</strong>e vertane Chance, wenn sie und die vielen<br />
hochqualifizierten bereits niedergelassenen<br />
Fachärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte für Augenheilkunde<br />
und Optometrie diese Leistung <strong>in</strong> Zukunft nicht<br />
<strong>in</strong> ihren Ord<strong>in</strong>ationen anbieten könnten.“<br />
E<strong>in</strong>e andere kurze und nicht schwerwiegende<br />
Operation, die derzeit an e<strong>in</strong>en Spitalsaufenthalt<br />
gekoppelt ist, ist die Blepharoplastik – die Straffung<br />
des Ober- und Unterlids. Konkret handelt<br />
es sich um Korrekturen der Schlupflider, die<br />
ansonsten zu dauerhaften B<strong>in</strong>dehautentzündungen,<br />
zur Entzündung des Lidrands<br />
oder müden und trockenen<br />
Augen führen können.<br />
Ord<strong>in</strong>ationen<br />
oder Gruppenpraxen<br />
bräuchten dafür e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>griffsraum –<br />
e<strong>in</strong>e Investition, die viele<br />
niedergelassene Augenärzt<strong>in</strong>nen<br />
und -ärzte tätigen<br />
würden, sobald diese<br />
Leistung mit der Krankenversicherung<br />
abgerechnet<br />
werden kann, ist Seher überzeugt.<br />
„Durch die Modernisierung<br />
des Leistungskatalogs<br />
könnte man auch Wahlärzt<strong>in</strong>nen<br />
und -ärzte motivieren, <strong>in</strong><br />
das Kassensystem zu wechseln“,<br />
so Syeda <strong>in</strong> Richtung Politik und<br />
Sozialversicherung. <br />
n<br />
„Derzeit müssen AMD-<br />
Patient<strong>in</strong>nen und -Patienten<br />
zur Behandlung alle zwei bis<br />
drei Monate <strong>in</strong>s Spital.<br />
Gerade für ältere Menschen<br />
ist das sehr belastend. Die<br />
Augenärzt<strong>in</strong>nen und -ärzte<br />
des Vertrauens könnten die<br />
Behandlung problemlos <strong>in</strong><br />
der Niederlassung anbieten.“<br />
Dr. Gabriela Seher<br />
6 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
7
Bitte<br />
Dr. Naghme<br />
Kamaleyan-Schmied,<br />
Hausärzt<strong>in</strong> und<br />
stellvertretende Obfrau<br />
der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte der<br />
Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />
Dr. Dietmar Bayer,<br />
Psychiater und<br />
stellvertretender<br />
Bundeskurienobmann der<br />
niedergelassenen Ärzte der<br />
Österreichischen Ärztekammer<br />
NEHMEN SIE IHRE ARZTTERMINE WAHR!<br />
Immer öfter lassen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten vere<strong>in</strong>barte Arztterm<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>fach platzen. Dies ist der Ärzteschaft sowie anderen Patient<strong>in</strong>nen<br />
S<br />
eit Jahren stagniert die Zahl der Kassenärzt<strong>in</strong>nen<br />
und -ärzte bei gleichzeitig<br />
wachsender und älter werdender Bevölkerung.<br />
Im Jahr 2021 gab es mehr als<br />
100 Millionen E-Card-Konsultationen. Die Folgen<br />
für die überlastete Kassenmediz<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d lange<br />
Wartezeiten für Patient<strong>in</strong>nen und Patienten. „Als<br />
Kassenarzt bemüht man sich, die beste Versorgung<br />
trotz Zeitmangels zu leisten“, sagt Kassenarzt<br />
Dr. Dietmar Bayer, Psychiater und stellvertretender<br />
Bundeskurienobmann der niedergelassenen<br />
Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. Umso<br />
frustrierender sei es, wenn Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
ihre Arztterm<strong>in</strong>e nicht absagen, sondern<br />
e<strong>in</strong>fach nicht ersche<strong>in</strong>en.<br />
Dafür gebe es viele Gründe, aber wenn die<br />
Ord<strong>in</strong>ation nicht darüber <strong>in</strong>formiert werde, dann<br />
werde den Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten die Möglichkeit<br />
genommen, sich der Situation anzupassen:<br />
„Wenn wir Bescheid wissen, dann können wir<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten e<strong>in</strong>schieben, es ist<br />
jenen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten gegenüber<br />
unfair, die diesen nicht wahrgenommenen Term<strong>in</strong><br />
dr<strong>in</strong>gend benötigt hätten“, so Bayer. Er habe<br />
RAUCHEN<br />
ALARMIERENDE<br />
ZAHLEN!<br />
D „<br />
Die Ärztekammer,<br />
Mit<strong>in</strong>itiator<strong>in</strong> des<br />
erfolgreichen<br />
Volksbegehrens<br />
„Don’t Smoke“, fordert e<strong>in</strong><br />
Rauchverbot auch <strong>in</strong><br />
Schanigärten sowie<br />
e<strong>in</strong>e zeitgemäße<br />
Honorierung der<br />
Raucherentwöhnung.<br />
ie jüngsten Daten s<strong>in</strong>d alarmierend – und sie zeigen,<br />
dass sowohl beim Nichtraucherschutz als auch bei<br />
der Prävention und Behandlung von Patient<strong>in</strong>nen<br />
und Patienten noch jede Menge zu tun ist.“ Mit diesen<br />
Worten kommentiert Erik Randall Huber, Obmann<br />
der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident<br />
der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, jüngst<br />
publizierte Daten. Laut Angaben der<br />
Sucht- und Drogenkoord<strong>in</strong>ation<br />
rauchen demnach seit Corona<br />
mehr junge Menschen <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>, der Anstieg habe sich<br />
auch nach dem Ende der<br />
Pandemie fortgesetzt. Generell<br />
würden <strong>in</strong> etwa 21 Prozent<br />
der <strong>Wien</strong>er<strong>in</strong>nen und<br />
<strong>Wien</strong>er nach wie vor täglich<br />
oder fast täglich zu Zigarette,<br />
Zigarre oder Pfeife greifen. „Nach dem Rauchverbot <strong>in</strong> der<br />
Gastronomie ist der nächste logische Schritt das Rauchverbot<br />
im Schanigarten, um Nichtraucher zu schützen und nicht<br />
mehr belästigt zu werden“, fordert Huber.<br />
Zudem stünden die Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte bereit, um all jene<br />
zu unterstützen, die aussteigen wollen. „Es gibt <strong>23</strong>0 niedergelassene<br />
Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>,<br />
die e<strong>in</strong> Raucherentwöhnungszertifikat<br />
besitzen und fachkundig behilflich<br />
se<strong>in</strong> können, wenn Menschen mit dem<br />
Rauchen aufhören wollen“, ergänzt Dr.<br />
Kambiz Modarressy, stellvertretender<br />
Obmann der Sektion Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />
der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>. Der große<br />
Wermutstropfen für die Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen: „In der Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />
wird diese Leistung derzeit leider<br />
nicht honoriert.“<br />
Dr. Erik Randall Huber,<br />
Obmann der Kurie<br />
niedergelassene Ärzte<br />
und Vizepräsident<br />
der Ärztekammer<br />
für <strong>Wien</strong><br />
und Patienten gegenüber höchst unfair<br />
und hat immer öfter Konsequenzen …<br />
daher vor e<strong>in</strong>iger Zeit beschlossen, als Kassenarzt<br />
Stornogebühren e<strong>in</strong>zufordern.<br />
Auch die Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und stellvertretende<br />
Obfrau der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>, Dr. Naghme<br />
Kamaleyan-Schmied, die e<strong>in</strong>e Kassenpraxis <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>-Floridsdorf führt, verrechnet e<strong>in</strong>e Gebühr<br />
bei Leerterm<strong>in</strong>en. Trotz des Onl<strong>in</strong>e-Services mit<br />
e<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerungsfunktion sowie e<strong>in</strong>facher Stornierungsmöglichkeit<br />
des Term<strong>in</strong>s käme es immer<br />
wieder vor, dass Patient<strong>in</strong>nen und Patienten nicht<br />
ersche<strong>in</strong>en. Die Stornogebühr sei e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />
die Zahl der Leerterm<strong>in</strong>e zu reduzieren. „Wir<br />
haben e<strong>in</strong> öffentliches, solidarisches <strong>Gesund</strong>heitssystem,<br />
das an sich e<strong>in</strong>e gute Sache ist – aber<br />
die Ressource Arzt ist rar und man sollte diese<br />
auch soweit wertschätzen, dass man diese Ressource<br />
nicht verschwendet“, sagt die engagierte<br />
Hausärzt<strong>in</strong>.<br />
Es gebe <strong>in</strong> der heutigen Gesellschaft allgeme<strong>in</strong><br />
die Tendenz, alles für selbstverständlich zu<br />
erachten und dabei zu vergessen, dass vieles eben<br />
nicht selbstverständlich ist – wie etwa e<strong>in</strong>e gute<br />
<strong>Gesund</strong>heitsversorgung. <br />
<br />
„WAS IN RAUCHERENTWÖHNUNG INVES-<br />
TIERT WIRD, KOMMT VIELFACH ZURÜCK“<br />
Bei den Lungenfachärzt<strong>in</strong>nen und -ärzten gibt es<br />
zwar die Position „Raucherberatung mit Ziel der Entwöhnung“<br />
– allerd<strong>in</strong>gs ist sie gedeckelt. Pro Quartal<br />
können maximal 20 Prozent der Fälle mit der Krankenkasse<br />
verrechnet werden. „Das ist e<strong>in</strong>e abstruse<br />
und völlig weltfremde Regulierung, wenn man weiß,<br />
dass Patient<strong>in</strong>nen und Patienten oft über mehrere<br />
Monate begleitet werden müssen, damit der Ausstieg<br />
klappt“, weiß Huber.<br />
Er verlangt e<strong>in</strong>e zeitgemäße<br />
Honorierung der Raucherentwöhnung<br />
ohne<br />
E<strong>in</strong>schränkungen: „Das<br />
Dr. Kambiz Modarressy,<br />
stellvertretender<br />
Obmann der Sektion<br />
Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />
der Ärztekammer<br />
für <strong>Wien</strong><br />
8 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
würde dem System def<strong>in</strong>itiv<br />
günstiger kommen als die<br />
Kosten für Folgekrankheiten,<br />
die Raucher<strong>in</strong>nen und<br />
Raucher entwickeln können,<br />
darunter Krebs oder<br />
Herzerkrankungen.“ n<br />
FOTOS: ISTOCK_SWEETANDSOUR_VM_ZHUWEIYI49; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG; ÖÄK / STEFAN SEELIG BEIGESTELLTFEELIMAGE_MATERN<br />
GESUNDHEIT STATT<br />
(INTERNATIONALE)<br />
PROFITGIER<br />
Die Ord<strong>in</strong>ationen müssen für das Patientenwohl vor dem<br />
E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>ternationaler Investoren geschützt werden.<br />
Anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Ophthalmologischen<br />
Gesellschaft (ÖOG) weist die Ärztekammer darauf h<strong>in</strong>, dass<br />
die Augenheilkunde zu jenen Fachgebieten der Mediz<strong>in</strong> gehört, die<br />
im <strong>in</strong>ternationalen Kontext stark gefährdet ist, von Konzernen überrollt<br />
zu werden. „Neben der Augenheilkunde zählen die Labormediz<strong>in</strong>, die Radiologie,<br />
die Zahnmediz<strong>in</strong>, der gesamte Pflegebereich sowie auch Apotheken<br />
zu jenen Bereichen im <strong>Gesund</strong>heitswesen, die im Zuge der Globalisierung im<br />
vermehrten Fokus von ausschließlich gew<strong>in</strong>norientierten Investoren stehen“,<br />
betont Dr. Erik Randall Huber, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte der Ärztekammer für <strong>Wien</strong>.<br />
Die Nachfrage nach ärztlicher und pflegerischer Versorgung ist <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren aufgrund e<strong>in</strong>er immer älter werdenden Bevölkerung stetig<br />
gestiegen und wird <strong>in</strong> Zukunft noch mehr zunehmen. Dadurch aber ist der<br />
<strong>Gesund</strong>heitsbereich zu e<strong>in</strong>em immer <strong>in</strong>teressanteren und lukrativen Markt<br />
für Investorengruppen geworden, die versuchen, maximale Gew<strong>in</strong>ne aus dem<br />
<strong>Gesund</strong>heitssystem zu ziehen. Thomas Holzgruber, Generalsekretär der Ärztekammer<br />
für <strong>Wien</strong>: „Diese Entwicklung ist für die Ärzteschaft und noch viel<br />
mehr für die Patient<strong>in</strong>nen und Patienten fatal. Es<br />
darf nicht dazu kommen, wie es sich leider <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Ländern schon ankündigt, dass mediz<strong>in</strong>ische<br />
Handlungen <strong>in</strong> Abhängigkeit von Gew<strong>in</strong>nerwartungen<br />
durch Investmentgruppen geraten.“<br />
Seitens der Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter der<br />
Ophthalmologischen Gesellschaft wurde darauf<br />
h<strong>in</strong>gewiesen, dass der Innovationsschub <strong>in</strong> der<br />
Augenheilkunde durch künftige Entwicklungen<br />
massiv se<strong>in</strong> werde. Künstliche Intelligenz und neue<br />
Verfahren würden die Diagnostik verbessern, aber<br />
auch dazu führen, dass Ausstattungen von Augenarztord<strong>in</strong>ationen<br />
sich massiv verändern. „Für Ord<strong>in</strong>ationsgründer<strong>in</strong>nen<br />
und -gründer bedeutet das,<br />
dass sie wesentlich höhere Investitionen stemmen<br />
müssen und diese als E<strong>in</strong>fallstor für Investoren gesehen<br />
werden“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Kathar<strong>in</strong>a<br />
Krepler, Präsident<strong>in</strong> der ÖOG.<br />
Thomas Holzgruber,<br />
Generalsekretär der<br />
Ärztekammer für <strong>Wien</strong><br />
Prim. Priv.-Doz. Dr.<br />
Kathar<strong>in</strong>a Krepler,<br />
Präsident<strong>in</strong> der ÖOG<br />
MEDIZINISCHE NOTWENDIGKEIT IM FOKUS<br />
Um nachhaltig ärztliche Ord<strong>in</strong>ationen <strong>in</strong> der Hand der Ärzteschaft zu behalten,<br />
müssen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, auch künftig die steigenden<br />
Investitionskosten für Ord<strong>in</strong>ationen zu bewältigen. „Es muss gesetzlich<br />
geregelt werden, dass Ord<strong>in</strong>ationen nicht an Konzerne, Kapitalgesellschaften<br />
oder Investorengruppen verkauft werden dürfen“, betont Holzgruber. Leider<br />
sei diesbezüglich die Rechtslage <strong>in</strong> Österreich seit Jahren problematisch, da<br />
etwa Ambulatorien, die von <strong>in</strong>- oder ausländischen Investoren geführt werden<br />
können, trotz Bemühungen der Ärztekammer noch immer nicht weit genug<br />
zurückgedrängt wurden.<br />
„Entscheidungen müssen von Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten aufgrund mediz<strong>in</strong>ischer<br />
Notwendigkeiten getroffen und dürfen nicht von gew<strong>in</strong>norientierten<br />
Konzernen bee<strong>in</strong>flusst werden. Am Ende muss die Mediz<strong>in</strong> immer den Patient<strong>in</strong>nen<br />
und Patienten und deren Bedürfnissen dienen“, so Huber. n<br />
9
GENUSS<br />
KULINARISCHE<br />
WELTREISE<br />
Frischer Fisch, Olivenöl, Vollkorngetreide oder fermentiertes<br />
Gemüse – von vielen beliebten Urlaubsländern können<br />
wir uns wertvolle Rezepte nachhause holen. Begleiten Sie<br />
GESUND & LEBEN auf e<strong>in</strong>er kul<strong>in</strong>arischen Weltreise und<br />
werfen Sie mit uns e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> die Töpfe und Pfannen<br />
der gesündesten Länder der Welt.<br />
Mit Rezepten zum Nachkochen!<br />
Leonie Meil, BSc, Diätolog<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Mank (NÖ)<br />
Spanien<br />
PAELLA<br />
Zutaten (für zwei Portionen): 100 g<br />
Erbsen (tiefgekühlt), ½ Zwiebel,<br />
1 Knoblauchzehe, 1 ½ Paprikaschoten<br />
(rot, gelb und grün), 2 ½ EL kalt<br />
gepresstes Olivenöl, 125 g Paella-Reis/<br />
Rundkornreis, ½ TL Paprikapulver,<br />
Salz, Pfeffer, ½ Dose stückige Paradeiser<br />
(400 g), 300 ml Gemüsebrühe,<br />
¼ Bund Petersilie, 250 g Lachsforelle,<br />
Zitronenspalten (Bio) zum Garnieren<br />
Spanien, Italien, Island, Japan und<br />
Schweiz – das s<strong>in</strong>d nicht nur beliebte<br />
Urlaubsdest<strong>in</strong>ationen, sondern laut<br />
e<strong>in</strong>er Studie des US-Unternehmens<br />
Bloomberg auch die fünf gesündesten<br />
Nationen der Welt. Aus Daten zu<br />
Ernährungsverhalten, Übergewicht, Tabakkonsum<br />
und der durchschnittlichen <strong>Leben</strong>serwartung<br />
der Bevölkerung sowie der Verfügbarkeit<br />
von sauberem Tr<strong>in</strong>kwasser und der Qualität des<br />
<strong>Gesund</strong>heitssystems ermittelt der Bloomberg<br />
Health Index, welche Länder aus gesundheitlicher<br />
Perspektive die Nase vorn haben. Österreich<br />
schaffte es im Rank<strong>in</strong>g immerh<strong>in</strong> auf Platz 13.<br />
Aber da geht noch mehr: „Von den Sieger-Ländern<br />
können wir uns e<strong>in</strong>iges abschauen – <strong>in</strong>sbesondere,<br />
was unsere Ernährungsweise anbelangt“,<br />
weiß Diätolog<strong>in</strong> Leonie Meil, BSc, aus Mank (NÖ).<br />
Und das Beste: Dafür braucht es ke<strong>in</strong>e exotischen<br />
Zutaten – denn von den Vorzügen der gesündesten<br />
<strong>in</strong>ternationalen Küchen profitieren wir<br />
auch mit regionalen und saisonalen heimischen<br />
<strong>Leben</strong>smitteln. Starten wir unsere kul<strong>in</strong>arische<br />
Reise im Süden Europas, <strong>in</strong> Spanien …<br />
Malerisches Fischerdorf<br />
an der Costa Brava<br />
– frisches Gemüse<br />
und viel Fisch<br />
Dass es Spanien auf dem Siegertreppchen<br />
ganz nach oben<br />
geschafft hat, kommt wenig<br />
überraschend. Hier wird – typisch für<br />
Südeuropa – die mediterrane Kost<br />
geliebt und gelebt. Dabei kommen<br />
vorrangig Obst und Gemüse, knackiger<br />
Salat, fangfrischer Fisch, Kräuter und<br />
das „flüssige Gold“ – kalt gepresstes<br />
Olivenöl – auf den Teller. „In Spanien<br />
wird besonders viel frisches Gemüse<br />
verarbeitet. Die dar<strong>in</strong> enthaltenen<br />
sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ<br />
und können so vor Entzündungen<br />
im Körper schützen. Anstatt<br />
rotem Fleisch, das viele gesättigte Fettsäuren<br />
enthält und damit zu erhöhten<br />
Cholester<strong>in</strong>werten und zum Entstehen<br />
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
beitragen kann, wird Meeresfrüchten<br />
und Meeresfischen der Vorzug gegeben.<br />
Dar<strong>in</strong> stecken viele ungesättigte<br />
Fettsäuren, die den Cholester<strong>in</strong>spiegel<br />
senken“, erklärt Leonie Meil.<br />
Paella, e<strong>in</strong> Reisgericht aus der<br />
Pfanne, die kalte Gemüsesuppe Gazpacho<br />
sowie E<strong>in</strong>töpfe mit Hülsenfrüchten<br />
zählen zu den beliebtesten spanischen<br />
Gerichten. Aber Achtung: „Nicht<br />
alles, was wir uns im Spanienurlaub<br />
schmecken lassen, ist automatisch gut<br />
für uns. Das Weißbrot mit Aïoli zählt<br />
beispielsweise nicht zur gesundheitsfreundlichen<br />
mediterranen Küche“,<br />
gibt Leonie Meil zu bedenken.<br />
Zubereitung: Erbsen antauen lassen.<br />
Zwiebel und Knoblauch abziehen, fe<strong>in</strong><br />
würfeln bzw. hacken. Paprika halbieren,<br />
entkernen, waschen, kle<strong>in</strong> würfeln (ca.<br />
1 cm). In e<strong>in</strong>er großen, breiten Pfanne<br />
oder e<strong>in</strong>em Topf 2–3 EL Öl erhitzen.<br />
Zwiebel und Knoblauch dar<strong>in</strong> glasig<br />
dünsten. Paprikawürfel zugeben und<br />
mitdünsten. Reis und Paprikapulver<br />
h<strong>in</strong>zufügen, andünsten. Leicht salzen<br />
und pfeffern. Paradeiser und Brühe<br />
angießen. Erbsen e<strong>in</strong>rühren. Alles bei<br />
kle<strong>in</strong>er Hitze ca. 20 M<strong>in</strong>uten köcheln<br />
lassen, dabei ab und zu umrühren. Inzwischen<br />
Petersilienblättchen abzupfen<br />
und hacken. Fisch abbrausen, trocken<br />
tupfen, <strong>in</strong> 2 cm große Würfel schneiden.<br />
Fischwürfel salzen und pfeffern,<br />
<strong>in</strong> 1–2 EL heißem Öl bei mittlerer Hitze<br />
anbraten. Fischwürfel auf der Paella<br />
verteilen, alles mit Petersilie bestreuen.<br />
Fisch vorsichtig unterheben und im heißen<br />
Reis noch 5 M<strong>in</strong>uten ziehen lassen.<br />
Zum Servieren die Paella mit 1–2 EL<br />
Olivenöl beträufeln und mit Zitronenspalten<br />
belegen.<br />
FOTOS: ISTOCK_MORSA IMAGES, _OLEG_P, _PINGPONGCAT, _KARANDAEV, _MEDITERRANEAN, _DIKOBRAZIY, _AXLLLL, BEIGESTELLT<br />
10 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />
11
GENUSS<br />
– Skyr und Vollkorn<br />
CAPRESE<br />
Zutaten (e<strong>in</strong>e Portion): 1 Handvoll<br />
Rucola, 2 Rispenparadeiser, 1 Würfel<br />
Mozzarella/Büffelmozzarella, 3–4 Blätter<br />
frisches Basilikum, 1 EL Olivenöl<br />
extra verg<strong>in</strong>e, 1–2 EL Balsamico Essig,<br />
etwas Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung: Rucola, Paradeiser und<br />
Basilikum waschen und abtrocknen.<br />
Mozzarella abtropfen lassen. Paradeiser<br />
und Mozzarella <strong>in</strong> dünne Scheiben<br />
schneiden und auf e<strong>in</strong>en großen Teller<br />
überlappend im Kreis auflegen. In<br />
die Mitte den Rucola setzen. Basilikum<br />
fe<strong>in</strong> hacken und über den Teller<br />
verteilen. Kurz vor dem Servieren das<br />
Gericht mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und<br />
Balsamicoessig verfe<strong>in</strong>ern.<br />
Tipp: Dazu passen Griss<strong>in</strong>i oder e<strong>in</strong><br />
selbstgemachtes Pizzabrot (Focaccia).<br />
Die Focaccia kann übrigens auch mit<br />
e<strong>in</strong>em Teil Vollkornmehl zubereitet<br />
werden.<br />
Italien<br />
Auf Platz 2 des Bloomberg Health<br />
Index steht Italien. Das kommt<br />
nicht von ungefähr: Bereits im<br />
Jahr 2005 stellte der Journalist Dan<br />
Buettner das beliebte Reiseziel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Artikel „The Secrets of a Long<br />
Life“ (dt: „Das Geheimnis e<strong>in</strong>es langen<br />
<strong>Leben</strong>s“) im Magaz<strong>in</strong> „National Geographic“<br />
als e<strong>in</strong>e der sogenannten „Blauen<br />
Zonen“ vor. Demnach gelten vor allem<br />
die Bergdörfer der Prov<strong>in</strong>z Sard<strong>in</strong>ien als<br />
Region, <strong>in</strong> der die Menschen länger als<br />
der Durchschnitt leben und mehr Jahre<br />
bei guter <strong>Gesund</strong>heit genießen. Insbesondere<br />
das kle<strong>in</strong>e Dorf Seulo hielt von<br />
1996 bis 2016 e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>samen Rekord –<br />
hier leb(t)en 20 Hundertjährige!<br />
Auch wenn wir bei italienischem<br />
Essen vermutlich zuerst an Pizza,<br />
Pasta und Eis denken: Was die Essgewohnheiten<br />
<strong>in</strong> den „Blauen Zonen“ so<br />
– Aromen zum Verlieben<br />
besonders macht, ist e<strong>in</strong>e Ernährungsform,<br />
die vorrangig auf pflanzlichen<br />
<strong>Leben</strong>smitteln basiert. „Italien besticht<br />
durch herrliche Aromen, die vor allem<br />
durch das Verwenden frischer Kräuter<br />
entstehen. Um uns das mediterrane<br />
Flair <strong>in</strong> die eigene Küche zu holen,<br />
braucht es nicht viel mehr als Paradeiser,<br />
Knoblauch, Olivenöl und Rosmar<strong>in</strong><br />
oder Basilikum – schon hat man tolle<br />
Geschmackskomponenten, die auch<br />
die italienische Küche ausmachen“,<br />
schwärmt Leonie Meil. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />
italienisches Gericht, das uns gerade an<br />
heißen Sommertagen wohlbekommt<br />
und im Handumdrehen zubereitet<br />
wird, ist Caprese. „Für diese Mahlzeit<br />
braucht man nur wenige Zutaten und<br />
hat dennoch alles dabei, was wichtig ist:<br />
Gemüse, e<strong>in</strong>e Eiweißquelle und hochwertiges<br />
Öl“, sagt die Diätolog<strong>in</strong>.<br />
FOTOS: ISTOCK_MAMMUTH, _KARANDAEV, _YULIYA TABA, _SOLSTOCK, _BIT245<br />
FOTOS: ISTOCK_KAANATES, _PORTRA, _ANASTASIIA SHAVSHYNA, _SAMAEL334<br />
Island<br />
Die Naturschönheiten der Geysire,<br />
Wasserfälle und Gletscher,<br />
Wildpferde und Nordlichter –<br />
dass Island e<strong>in</strong>e Reise wert ist, steht<br />
außer Frage. Doch auch die isländische<br />
Küche hat e<strong>in</strong>ige beachtenswerte<br />
gesundheitliche Benefits zu<br />
bieten – und schaffte es damit sogar<br />
auf Platz 3 des Bloomberg Health<br />
Index. Aufgrund se<strong>in</strong>er geografischen<br />
Lage am Polarkreis und dem damit<br />
verbundenen Mangel an Sonnenlicht<br />
gab es <strong>in</strong> Island lange Zeit nur spärliche<br />
Ressourcen: Die Möglichkeiten<br />
für landwirtschaftlichen Anbau<br />
waren ebenso begrenzt wie der<br />
Import von <strong>Leben</strong>smitteln. E<strong>in</strong>er der<br />
bedeutendsten Eckpfeiler der isländischen<br />
Ernährung ist aber bereits<br />
seit Jahrhunderten das Milchprodukt<br />
Skyr. „Skyr lässt sich am ehesten mit<br />
Magertopfen vergleichen. Er ist fettarm,<br />
reich an Prote<strong>in</strong>en und lässt<br />
sich dank se<strong>in</strong>er cremigen Konsistenz<br />
vielseitig e<strong>in</strong>setzen. Ob als Dip, Sauce<br />
oder als Joghurtersatz zum Frühstück<br />
– Skyr ist mittlerweile auch hierzulande<br />
sehr beliebt“, sagt Leonie Meil.<br />
Als Inselstaat <strong>in</strong>mitten des nordatlantischen<br />
Ozeans setzt Island stets auf<br />
frischen Fisch und bevorzugt eher<br />
fettarme Fleischsorten wie Lamm<br />
oder Wild. Trotz der Knappheit an<br />
Getreide <strong>in</strong> den vergangenen Jahrhunderten<br />
haben sich auch e<strong>in</strong>ige<br />
traditionelle Brote durchgesetzt, die<br />
noch heute gerne gebacken werden.<br />
Dabei kommt vor allem Vollkorngetreide<br />
zum E<strong>in</strong>satz, etwa im isländischen<br />
Roggenbrot „Rúgbraud“, e<strong>in</strong><br />
dunkles, süß schmeckendes Brot<br />
ohne Kruste, das traditionell im Topf<br />
gebacken wird – entweder auf der<br />
Glut e<strong>in</strong>es ausgehenden Feuers oder<br />
<strong>in</strong> der Nähe e<strong>in</strong>er heißen Quelle vergraben,<br />
wo es durch die geothermische<br />
Wärme gebacken wird.<br />
HAFRAGRAUTUR<br />
(HAFERBREI) MIT SKYR<br />
Zutaten: 40 g zarte Haferflocken, 200 ml Wasser/Kuhmilch/Sojadr<strong>in</strong>k/Erbsendr<strong>in</strong>k,<br />
1 Prise<br />
Salz, 200 g Skyr, 1 TL Honig, frische Beeren<br />
Zubereitung: Haferflocken <strong>in</strong> der bevorzugten<br />
Flüssigkeit köcheln lassen, bis die Haferflocken<br />
gut aufgequollen s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e breiige<br />
Konsistenz entsteht. Den Topf vom Herd<br />
nehmen und den Brei etwas abkühlen lassen.<br />
Skyr, e<strong>in</strong>e Prise Salz und Honig untermischen.<br />
Den Brei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schüssel anrichten und mit<br />
Beeren verfe<strong>in</strong>ern. Wer möchte, kann noch<br />
Walnüsse oder Le<strong>in</strong>samen h<strong>in</strong>zugeben.<br />
12 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />
13
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Japan<br />
Japan, das Land des Lächelns,<br />
besticht nicht nur durch se<strong>in</strong>e<br />
zahlreichen Sehenswürdigkeiten,<br />
sondern auch durch zahlreiche kul<strong>in</strong>arische<br />
Köstlichkeiten. Die am weitesten<br />
verbreitete ist zweifellos Sushi – e<strong>in</strong><br />
Gericht aus erkaltetem Reis, ergänzt<br />
um Zutaten wie Fisch, Algen, Gemüse,<br />
Tofu oder Ei. „In Japan erfreuen sich<br />
vor allem Fischsorten wie Lachs, Thunfisch<br />
und Bonito großer Beliebtheit. Im<br />
Gegensatz zu Süßwasserfischen enthalten<br />
die Meeresfische viele Omega-<br />
3-Fettsäuren und Jod. Auf der anderen<br />
Seite muss auch der ökologische<br />
Aspekt beachtet werden. Aufgrund<br />
der Überfischung der Meere und den<br />
Schadstoffen, vor allem Quecksilber,<br />
die über das Meer <strong>in</strong> Fische gelangen<br />
können, sollten wir <strong>in</strong> Österreich eher<br />
auf heimische Fischsorten wie Karpfen,<br />
Forelle, Saibl<strong>in</strong>g, Wels oder Hecht<br />
zurückgreifen“, sagt Leonie Meil. Neben<br />
Fisch s<strong>in</strong>d es vor allem fermentierte<br />
<strong>Leben</strong>smittel, die typisch für die japanische<br />
Küche s<strong>in</strong>d. Sojabohnen werden<br />
– Soja und<br />
fermentiertes<br />
Gemüse<br />
besonders gerne fermentiert und etwa<br />
zu Miso-Pasten oder dem traditionellen<br />
<strong>Leben</strong>smittel „Natto“ verarbeitet. „Fermentierte<br />
<strong>Leben</strong>smittel stecken voller<br />
natürlicher Probiotika und s<strong>in</strong>d damit<br />
wertvoll für unsere Darmflora und<br />
unser Mikrobiom“, erklärt die Ernährungsexpert<strong>in</strong>.<br />
Sie empfiehlt, öfter<br />
e<strong>in</strong>mal zu heimischem fermentiertem<br />
Gemüse wie Sauerkraut zu greifen.<br />
Und auch Soja darf gern regelmäßig<br />
am Speiseplan stehen. „In normalen<br />
Mengen verzehrt s<strong>in</strong>d Sojabohnen<br />
sehr gesund. Sie liefern Prote<strong>in</strong>,<br />
ungesättigte Fettsäuren, Vitam<strong>in</strong> E,<br />
B-Vitam<strong>in</strong>e, Magnesium und Kalzium.<br />
Der Richtwert liegt bei 25 Gramm<br />
Sojaprote<strong>in</strong> pro Tag“, sagt Leonie Meil.<br />
In Sachen Nachhaltigkeit und Regionalität<br />
ist Soja bei uns ohnedies am<br />
Vormarsch. Denn Sojabohnen werden<br />
auch immer öfter <strong>in</strong> Österreich<br />
angebaut. Das Burgenland, Niederösterreich<br />
und Oberösterreich s<strong>in</strong>d die<br />
Bundesländer mit den höchsten Soja-<br />
Anbauflächen.<br />
RAMEN<br />
Zutaten (für zwei Personen): 100 g<br />
Ramen-Nudeln, 1 ½ Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln,<br />
3 Knoblauchzehen, 50 g Ingwer,<br />
½ Lauch, 1 l Gemüsebrühe (am<br />
besten selbstgemacht aus Wurzelwerk,<br />
Zwiebel und Suppenkräutern),<br />
60 ml helle Sojasauce, 25 ml Mir<strong>in</strong>/<br />
Reisessig, 2 Eier, ½ Packung Tofu,<br />
10 g Sojasprossen, falls vorhanden:<br />
1 Algenblatt<br />
Zubereitung: Für die Ramen-Suppe<br />
die Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln <strong>in</strong> dünne Scheiben<br />
schneiden und beiseitestellen.<br />
E<strong>in</strong>en Großteil des Knoblauchs und<br />
etwas Ingwer grob hacken. Lauch der<br />
Länge nach halbieren und <strong>in</strong> Scheiben<br />
schneiden. Gemüsebrühe, Lauch,<br />
gehackten Ingwer und Knoblauch <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en großen Topf geben und zum<br />
Kochen br<strong>in</strong>gen. Für ca. 15 m<strong>in</strong>.<br />
kochen, etwas abkühlen lassen und<br />
beiseitestellen. Optional: Algenblatt<br />
zur Brühe geben und für weitere<br />
15 m<strong>in</strong>. kochen, dann alles durch<br />
e<strong>in</strong> Sieb geben. Für die Würzsauce<br />
restlichen Knoblauch und Ingwer<br />
schälen und kle<strong>in</strong> schneiden. Sojasauce,<br />
Mir<strong>in</strong>, gehackten Knoblauch und<br />
Ingwer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Topf geben.<br />
Alles auf mittlerer Stufe für ca. 5 M<strong>in</strong>.<br />
erhitzen. Den Tofu mit Küchenpapier<br />
trocken tupfen und <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Würfel<br />
schneiden. E<strong>in</strong>en Teil der Würzsauce<br />
mit den Tofuwürfeln vermengen.<br />
Eier für ca. 7 m<strong>in</strong>. kochen, danach<br />
schälen und halbieren. Ramen-Nudeln<br />
ca. 6 m<strong>in</strong>. nach Packungsanleitung<br />
kochen. Etwas Würzsoße <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
tiefen Suppenteller geben. Gekochte<br />
Nudeln darauf geben, Brühe e<strong>in</strong>füllen,<br />
Sojawürfel drauflegen und Ramen mit<br />
Sojasprossen, e<strong>in</strong>em halben Ei sowie<br />
Frühl<strong>in</strong>gszwiebeln garnieren.<br />
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und vermeidet somit mögliche Entzündungen<br />
des äußeren Gehörganges.<br />
Normison hilft, den natürlichen Säureschutzmantel<br />
der Haut wieder herzustellen.<br />
Enthaltenes Dexpanthenol pflegt und<br />
schützt die Haut zusätzlich.<br />
Anwendungsgebiete: Zur Vorbeugung<br />
von Entzündungen im äußeren<br />
Gehörgang nach häufigem oder länger<br />
dauerndem Aufenthalt im Wasser. Daher<br />
empfohlen nach dem Baden, Duschen,<br />
Schwimmen und Tauchen. Für<br />
Erwachsene und K<strong>in</strong>der ab 3 Jahren.<br />
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GL05<strong>23</strong>.<strong>in</strong>dd 16 20.04.<strong>23</strong> 13:<strong>08</strong><br />
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14
GENUSS<br />
In der Schweiz<br />
wird gerne Käse<br />
genossen – aber<br />
viel weniger Fleisch<br />
als bei uns.<br />
n KOLUMNE<br />
PHARMIG-Präsident<br />
Mag. Ingo Raimon<br />
LIEBE LESERINNEN<br />
UND LESER!<br />
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Schweiz<br />
W<br />
er die Schweiz vor allem als<br />
Heimat von Käse und Schokolade<br />
kennt, mag sich möglicherweise<br />
wundern, warum uns<br />
unser Nachbarland <strong>in</strong> puncto gesunder<br />
Ernährung übertrumpft. Die Antwort<br />
liegt <strong>in</strong>sbesondere im ger<strong>in</strong>geren<br />
Fleischkonsum, ist Leonie Meil überzeugt.<br />
Laut Statistik konsumieren die<br />
Schweizer<strong>in</strong>nen und Schweizer um<br />
die Hälfte weniger Fleisch als Herr und<br />
Frau Österreicher. „Vegetarische Speisen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schweiz etwas stärker<br />
vertreten als <strong>in</strong> Österreich. Darüber<br />
– mehr als Käse<br />
h<strong>in</strong>aus sorgen E<strong>in</strong>flüsse der französischen<br />
und italienischen Küche für<br />
viel Gemüse und Obst auf dem Teller.<br />
Und das Müsli, das se<strong>in</strong>en Ursprung<br />
<strong>in</strong> der Schweiz f<strong>in</strong>det, ist e<strong>in</strong>e gesunde<br />
Frühstücksvariante“, erklärt die Diätolog<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>es ist <strong>in</strong> jedem Fall sicher:<br />
„Es kommt nicht nur auf das ‚Was‘ an,<br />
sondern vor allem auf das ‚Wie‘. Gerade<br />
<strong>in</strong> den mediterranen Ländern hat das<br />
Essen e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert, man<br />
isst meist <strong>in</strong> Gesellschaft und vor allem<br />
bewusst und <strong>in</strong> Ruhe. Auch im Urlaub<br />
nehmen wir uns meist viel Zeit beim<br />
Essen und können es besser genießen.<br />
Diese E<strong>in</strong>stellung sollten wir uns auch<br />
im Alltag bewahren und dafür sorgen,<br />
dass wir statt schnellen Snacks, Tiefkühlgerichten<br />
oder Fast Food wieder<br />
vollwertige Mahlzeiten zu uns nehmen,<br />
zum Beispiel, <strong>in</strong>dem wir Essen vorkochen<br />
oder Speisen planen, die schnell<br />
zubereitet s<strong>in</strong>d“, sagt Leonie Meil.<br />
GESUND & LEBEN wünscht<br />
e<strong>in</strong>en erholsamen Sommerurlaub<br />
– mit vielen (gesunden) und neuen<br />
Geschmackserlebnissen!<br />
<br />
MICHAELA NEUBAUER n<br />
KARTOFFEL-<br />
ZUCCHINI-RÖSTI<br />
Zutaten: 3 Erdäpfel (mittelgroß), 180 g<br />
Zucch<strong>in</strong>i, 1 Ei, 1 EL Mehl, etwas Salz, etwas<br />
Pfeffer, etwas Muskatnuss frisch gerieben,<br />
3 EL Rapsöl. Für den Dip: 150 g Magertopfen,<br />
100 g Naturjoghurt, frische Petersilie, etwas<br />
Wasser bei Bedarf, Salz, Pfeffer, ½ TL Senf.<br />
Garnitur: 2 Handvoll Vogerlsalat, Essig, Öl<br />
Zubereitung: Zucch<strong>in</strong>i waschen, trocknen<br />
und grob raspeln. Erdäpfel schälen und<br />
ebenfalls grob raspeln. Die Gemüseraspeln<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> sauberes Geschirrtuch geben und<br />
gut ausdrücken. Die Flüssigkeit sollte fast<br />
ganz aus den Raspeln ausgetreten se<strong>in</strong>.<br />
Die Gemüseraspeln zurück <strong>in</strong> die Schüssel<br />
geben und e<strong>in</strong> Ei und 1 EL Mehl untermischen.<br />
Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener<br />
Muskatnuss würzen. In e<strong>in</strong>er Pfanne das Öl<br />
erhitzen. Nun die Masse portionsweise <strong>in</strong> die<br />
Pfanne geben und flach drücken. Auf beiden<br />
Seiten goldgelb anbraten. Für die Dipsauce<br />
die Petersilie hacken, Joghurt und Topfen mit<br />
e<strong>in</strong>er Gabel glattrühren. Restliche Zutaten<br />
unter die Joghurt-Topfenmischung heben<br />
und abschmecken. Die Rösti mit Dip und<br />
mar<strong>in</strong>iertem Vogerlsalat servieren.<br />
FOTOS: ISTOCK_LEONID_TIT, _KASIA2003, _ASCENTXMEDIA, _EKATERINA CHIZHEVSKAYA<br />
Urlaubszeit ist für viele von uns<br />
Reisezeit. Doch die Urlaubsfreude<br />
wird getrübt, wenn man selbst zwar<br />
am Urlaubsziel ankommt, der eigene<br />
Koffer aber nicht. Oder wenn man<br />
am Urlaubsort erkrankt. In jedem<br />
Fall ist es ratsam, vorzusorgen und<br />
Arzneimittel mit <strong>in</strong> den Urlaub zu<br />
nehmen – bei Flugreisen am besten<br />
griffbereit im Handgepäck. Dort hilft<br />
zudem e<strong>in</strong> ärztliches Attest, falls<br />
beim Sicherheitscheck Fragen zu<br />
den mitgeführten Medikamenten<br />
auftauchen. Liegt das Urlaubsland<br />
außerhalb der Europäischen Union,<br />
sollte vor Reiseantritt geprüft werden,<br />
ob eventuell e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fuhrgenehmigung<br />
erforderlich ist.<br />
So, wie man sich beispielsweise<br />
selbst vor allzu viel Sonne schützen<br />
sollte, sollten auch Arzneimittel<br />
davon verschont bleiben. Denn die<br />
dar<strong>in</strong> enthaltenen Inhaltsstoffe s<strong>in</strong>d<br />
wärme- und lichtempf<strong>in</strong>dlich. Kühl<br />
und dunkel <strong>in</strong> der Orig<strong>in</strong>alverpackung<br />
verstaut, lassen sich Medikamente<br />
auch im Urlaub sicher aufbewahren.<br />
Der Beipackzettel enthält<br />
alle Angaben zur richtigen Lagerung.<br />
Werden Arzneimittel nicht mehr<br />
gebraucht, gilt am Urlaubsort das<br />
Gleiche wie zu Hause: Abgelaufene<br />
Medikamente, Fläschchen mit<br />
Flüssigkeitsrückständen oder übrig<br />
gebliebene Tabletten sollten niemals<br />
<strong>in</strong> den Müll oder die Toilette geworfen<br />
werden. Sie sollten immer <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Apotheke abgegeben werden.<br />
So werden sie richtig und umweltschonend<br />
entsorgt – egal ob zuhause<br />
oder am Urlaubsort.<br />
Gute Reise und e<strong>in</strong>en schönen<br />
Urlaub!<br />
E<strong>in</strong>e Initiative der<br />
16<br />
GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong> WERBUNG<br />
17
IM GESPRÄCH<br />
In kaum e<strong>in</strong>em Land ist die Wissenschaftsfe<strong>in</strong>dlichkeit so<br />
Als<br />
ausgeprägt wie <strong>in</strong> Österreich. Wissenschaftshistoriker<strong>in</strong><br />
Daniela Angetter-Pfeiffer über das Spannungsfeld zwischen<br />
ungebrochenem Pioniergeist und hartnäckiger Ignoranz.<br />
DIE DUMMHEIT<br />
die Forschung<br />
ERSCHLUG<br />
18 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />
FOTOS: ISTOCK_ERHUI1979, MAREN JELEFF<br />
elbst große Namen ernteten eisigen Gegenw<strong>in</strong>d.<br />
Und dennoch wurde Chirurg und Geburtshelfer<br />
Ignaz Semmelweis zum „Retter der<br />
Mütter“. Carl Djerassi zum Vater der Anti-<br />
Baby-Pille. Und Sigmund Freud, C. G.<br />
Jung, Viktor Frankl sowie Erw<strong>in</strong> R<strong>in</strong>gel zu<br />
Weltstars der Psychoanalyse beziehungsweise<br />
Psychiatrie. „Die Erfolgsgeschichte der österreichischen<br />
Mediz<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e schwierige“, lautet die Diagnose von<br />
Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, 52, Mitarbeiter<strong>in</strong> der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften mit Schwerpunkt<br />
Mediz<strong>in</strong> und Naturwissenschaften. Nicht umsonst heißt ihr<br />
aktuelles Buch „Als die Dummheit die Forschung erschlug“.<br />
GESUND & LEBEN bat die Wissenschaftshistoriker<strong>in</strong> zum<br />
Interview.<br />
GESUND & LEBEN: Haben Sie beim Buchtitel an die<br />
Bewältigung der Pandemie <strong>in</strong> Österreich gedacht?<br />
Angetter-Pfeiffer: Natürlich. Aber auch an andere wissenschaftliche<br />
Entwicklungen und Errungenschaften. Es war nie<br />
leicht <strong>in</strong> Österreich.<br />
Warum ist die Impfskepsis hier derart ausgeprägt?<br />
Das ist aus der Geschichte erklärbar. Es geht um viel Unwissenheit<br />
und Angst vor etwas Neuem. Im 19. Jahrhundert<br />
haben sich die Fans des Naturheilverfahrens formiert. Sie<br />
wollten nicht, dass ihnen e<strong>in</strong>e Substanz <strong>in</strong> den Körper e<strong>in</strong>geimpft<br />
wird. Sogar bekannte Persönlichkeiten wie der Philosoph<br />
Immanuel Kant schürten Impfskepsis. Motto: „Menschen,<br />
die e<strong>in</strong>e Kuhpockenimpfung durchführen lassen,<br />
wachsen Euter oder Hörner.“ Es gab sogar Karikaturen davon.<br />
Die andere Seite setzte h<strong>in</strong>gegen Pfarrer und Hebammen zur<br />
Information über die und Bewerbung der Impfung e<strong>in</strong>. In<br />
der Habsburgermonarchie wurden alle Frauen, die gerade<br />
entbunden haben, mit e<strong>in</strong>em Schriftstück <strong>in</strong> allen Sprachen<br />
des Reiches aufgeklärt: Über die Vorteile des Impfens. Auch<br />
damals gab es Impfschäden und Menschen, die trotz der Vakz<strong>in</strong>e<br />
an Pocken erkrankt s<strong>in</strong>d. Das Verhältnis von Risiko und<br />
Nutzen war natürlich e<strong>in</strong> wesentlich ungünstigeres als heute.<br />
Wir haben wirksame Impfstoffe, die jedoch mitunter<br />
stark abgelehnt werden.<br />
Klar, manche Menschen haben durch die Impfung gegen<br />
Covid-19 oder andere Erreger e<strong>in</strong>e Schädigung erlitten. Doch<br />
die Relation e<strong>in</strong>es potenziellen Schadens und des großen<br />
Nutzens ist e<strong>in</strong>e völlig andere als damals. Die Corona-Impfung<br />
rettete sehr vielen Menschen das <strong>Leben</strong>.<br />
Forschende haben und hatten <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>en schweren<br />
Stand. Wissenschaftsskepsis hat bei uns Tradition.<br />
Warum?<br />
Alles Neue und Unbekannte wird erst e<strong>in</strong>mal abgelehnt.<br />
Außerdem waren <strong>in</strong> Österreich immer wieder Persönlichkeiten<br />
an der Macht, die Wissenschaftsskepsis gefördert haben.<br />
Zum Beispiel der Leibarzt dreier Kaiser, Andreas Freiherr<br />
von Stifft. Er war pr<strong>in</strong>zipiell gegen alles Neue, lehnte Innovationen<br />
ab und blieb alten Traditionen treu. Purer Egoismus,<br />
nach dem Motto: Ich habe nicht die Fähigkeiten, die Operation<br />
nach der neuen Methode durchzuführen, also b<strong>in</strong> ich<br />
dagegen. Dieses Denken hat sich über Jahrzehnte gehalten.<br />
Schließlich geht es um viel Geld: Forschung kostet enorme<br />
Summen, beispielsweise die Evolution vom e<strong>in</strong>fachen Röntgenapparat<br />
bis h<strong>in</strong> zu modernen bildgebenden Verfahren.<br />
Früher gab es nur das chirurgische Messer. Heute führen<br />
Computer Präzisions-Operationen durch.<br />
Österreich, (k)e<strong>in</strong> Land der Forschenden?<br />
Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Land der Freunderlwirtschaft. Das wird <strong>in</strong> der<br />
Geschichte deutlich, zum Beispiel beim Röntgenpionier<br />
Guido Holzknecht. Er wurde lange ausgegrenzt, denn die<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten nahmen immer Menschen auf,<br />
mit denen sie gut konnten, befreundet oder familiär verbandelt<br />
waren. Man achtete nicht darauf, wer die relevante Größe<br />
für die Position ist. Und ich fürchte, das ist oft noch immer<br />
so. Nicht umsonst heißt es: Man muss nicht jemand se<strong>in</strong>, nur<br />
jemanden kennen.<br />
Dennoch kommen viele Mediz<strong>in</strong>-Innovationen aus Österreich.<br />
Wie passt das zusammen?<br />
Die Forschenden, die sich durchgesetzt haben, hatten enormen<br />
Mut und e<strong>in</strong>en eisernen Willen. Sie vermarkteten ihre<br />
Erf<strong>in</strong>dungen, machten sie <strong>in</strong> der Bevölkerung publik und<br />
wandten sie gegen alle Anfe<strong>in</strong>dungen an. Viele mussten<br />
grenzwertige Wege gehen: Otto Mayrhofer Krammel experimentierte<br />
an dem Narkosemittel, das wir heute alle kennen.<br />
In Versuchen ließ er sich selbst narkotisieren<br />
– unter Beobachtung zweier<br />
Kollegen, die Blutdruckwerte<br />
und Puls kontrollierten. E<strong>in</strong><br />
Grenzgang. Oder Lorenz Böhler:<br />
Er hatte die Rettungskräfte<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong> bestochen, damit sie<br />
Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Spital<br />
br<strong>in</strong>gen. Heute wäre das<br />
illegal. Aber nur so konnte<br />
er zeigen, wie wirkungsvoll<br />
se<strong>in</strong>e Maßnahmen bei der<br />
Knochenbruchbehandlung<br />
s<strong>in</strong>d. Bei starkem Gegenw<strong>in</strong>d<br />
ist die Motivation<br />
hoch, es sich und anderen zu<br />
beweisen. Zum Wohle aller.<br />
Liegt die Abwehr von<br />
Neuem <strong>in</strong> der menschlichen<br />
DNA?<br />
Leider ja. Im Alltag haben<br />
wir Angst, e<strong>in</strong> neues Kochrezept<br />
auszuproben. Aber<br />
wenn wir sehen, es funktioniert,<br />
machen wir es<br />
Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer, Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften mit Schwerpunkt<br />
Mediz<strong>in</strong> und Naturwissenschaften<br />
19
IM GESPRÄCH<br />
GESUND<br />
MIT IHRER<br />
WIENER APOTHEKE<br />
Die<br />
APOTHE KE<br />
wieder. Viele haben Angst vor unbekannten Autostrecken. Aber<br />
wenn uns das Navi sicher von A nach B br<strong>in</strong>gt, ist alles wunderbar.<br />
Dr. Angela<br />
Angetter-Pfeiffer:<br />
kritischer Blick<br />
auf die Mediz<strong>in</strong>geschichte<br />
Im<br />
GEPÄ CK<br />
Welche Schäden verursacht die Innovationsfe<strong>in</strong>dlichkeit?<br />
Dazu e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Geschichte: Die Chirurgie war lange Zeit die<br />
Diszipl<strong>in</strong> der Handwerker. Die Mediz<strong>in</strong>er im 18. und 19. Jahrhundert<br />
me<strong>in</strong>ten: „Wir machen uns nicht schmutzig. Blut, Eiter und<br />
mit dem Messer <strong>in</strong> jemanden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stechen ist Handwerk und<br />
unter der Würde von Universitätsgelehrten.“ Hätte man die Diszipl<strong>in</strong><br />
schon früher auf e<strong>in</strong> universitäres Niveau gehoben, hätte<br />
man den Boom der Wunderheiler auf Jahrmärkten<br />
e<strong>in</strong>gedämmt – und viele Menschenleben gerettet.<br />
E<strong>in</strong> <strong>Leben</strong> im Angesicht des Todes …<br />
Viele Menschen konnten sich ke<strong>in</strong>en Arzt leisten.<br />
Ihre e<strong>in</strong>zige Chance waren Kräuterweible<strong>in</strong>. Die<br />
Wende kam erst mit dem Sozialreformer Johann<br />
Peter Frank. Er etablierte im 19. Jahrhundert sogenannte<br />
Armenärzte – Mediz<strong>in</strong>er für das Volk. Auch<br />
die Naturwissenschaften – Physik und Chemie –<br />
machten damals e<strong>in</strong>en großen Sprung und hatten<br />
plötzlich e<strong>in</strong>en starken E<strong>in</strong>fluss, beispielsweise<br />
die Entdeckung der Röntgenstrahlung. Frank war<br />
schon Ende des 18. Jahrhunderts im 21. angelangt.<br />
H<strong>in</strong>ken wir dem mediz<strong>in</strong>ischen Fortschritt<br />
h<strong>in</strong>terher?<br />
Österreich hat e<strong>in</strong> sehr gutes <strong>Gesund</strong>heitssystem,<br />
das zeigt sich auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Universitätsrank<strong>in</strong>gs.<br />
In den Bereichen Chirurgie, computerunterstützte<br />
Verfahren, Krebstherapie und Park<strong>in</strong>sonforschung<br />
s<strong>in</strong>d wir unter den Besten. Aber wie die USA und<br />
Nobelpreise zeigen, haben wir bei der Immunologie Nachholbedarf.<br />
Und wir sollten unser <strong>Gesund</strong>heitssystem angesichts<br />
aktueller Probleme – Personalmangel, Strukturfehler etc. – nicht<br />
vermasseln.<br />
Mit Blick <strong>in</strong> Ihr Buch vergleichsweise kle<strong>in</strong>e Probleme …<br />
Joseph Beer, späterer Begründer der Augenheilkunde, wollte<br />
sich zum Augenarzt ausbilden lassen. Aber er musste – trotz<br />
kaiserlicher Anordnung – den Lehrer belauschen und sich se<strong>in</strong>e<br />
Kenntnisse als Autodidakt aneignen, damit er das Examen<br />
n BUCHTIPP<br />
Daniela<br />
Angetter-Pfeiffer<br />
ALS DIE DUMMHEIT<br />
DIE FORSCHUNG<br />
ERSCHLUG<br />
Amalthea,256 S.,<br />
28,– Euro<br />
bestehen kann. Der Anatom Joseph Hyrtl machte se<strong>in</strong>e Forschungen<br />
daheim am Küchenherd – an e<strong>in</strong>er Babyleiche. Und<br />
He<strong>in</strong>rich Oberste<strong>in</strong>er gründete das Institut für Neurologie ohne<br />
jegliche Unterstützung. Er brauchte dafür se<strong>in</strong> gesamtes Privatvermögen<br />
auf. Alles was er bekam, war e<strong>in</strong> Kasten<br />
für die Präparate. Die Diszipl<strong>in</strong> hatte damals ke<strong>in</strong>en<br />
Stellenwert. Und dennoch wurde se<strong>in</strong> Institut<br />
b<strong>in</strong>nen kürzester Zeit zur Ausbildungsstätte für<br />
Studenten aus der ganzen Welt.<br />
Nicht das e<strong>in</strong>zige Missverständnis der Mediz<strong>in</strong>geschichte.<br />
Die moderne <strong>Wien</strong>er Mediz<strong>in</strong> begann erst auf<br />
dem Obduktionstisch von Carl von Rokitansky.<br />
Davor hat man nur Symptome behandelt. Erst<br />
danach konnten Diagnosen gestellt, Ursachen<br />
und Krankheiten behandelt werden. E<strong>in</strong>e Revolution.<br />
Das alles passierte nur, weil der Kaiser gesagt<br />
hat: „Jeder, der das AKH nicht lebend verlässt,<br />
kommt auf den Obduktionstisch.“ E<strong>in</strong> weiter Weg<br />
auch <strong>in</strong> der Psychiatrie: Früher „schützte“ man<br />
sogenannte „Irre“ im Narrenturm. Alle, die e<strong>in</strong>em<br />
daheim unangenehm wurden, wurden e<strong>in</strong>gewiesen.<br />
Und am Sonntag g<strong>in</strong>g man nicht nach Schönbrunn,<br />
sondern <strong>in</strong> den Narrenturm, um die „Tollen“<br />
anzuschauen. Die Psychiatriereform war Gold wert: Das ist<br />
e<strong>in</strong>e Krankheit. Und Kranke mussten nicht länger wie Abschaum<br />
auf dem Fußboden schlafen.<br />
Wie gehen wir heute mit psychisch Erkrankten um?<br />
Ich kann von me<strong>in</strong>en eigene Erfahrungen als Notfallsanitäter<strong>in</strong><br />
berichten: E<strong>in</strong>mal rief e<strong>in</strong>e Ehefrau an: „Me<strong>in</strong> Mann muss <strong>in</strong> die<br />
Psychiatrie.“ Doch er war vollkommen normal – es gab ke<strong>in</strong>erlei<br />
Indikation für e<strong>in</strong>e Krankheit. Bis sich herausgestellte: Sie hatte<br />
e<strong>in</strong> Gspusi, das bei ihr schlafen wollte, also sollte der Ehemann<br />
weg. Fast wie damals.<br />
KARIN LEHNER n<br />
20 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong> /<strong>23</strong><br />
FOTO: PRIVAT, ISTOCK_ERHUI1979<br />
WERBUNG FOTOS: SABINE KLIMPT, ISTOCK_YJPTO<br />
Priv.-Doz. DDr.<br />
Philipp Saiko, Präsident,<br />
& Mag. pharm. Susanne<br />
Ergott-Badawi, Vizepräsident<strong>in</strong><br />
Apothekerkammer <strong>Wien</strong><br />
Krank im Urlaub – wer will das schon? Aber leider ist man auch auf<br />
Reisen nicht vor Erkrankungen gefeit. Im Gegenteil: Gerade im Urlaub<br />
leiden Menschen häufig an Magen-Darm-Beschwerden, weil<br />
sie die landestypischen Speisen nicht gut vertragen, an Erkältungskrankheiten<br />
aufgrund von Klimaanlagen oder an den Auswirkungen<br />
von zu viel Sonne wie Sonnenbrand oder Sonnenstich. Bei leichten<br />
Beschwerden wie diesen schafft e<strong>in</strong>e gut sortierte Reiseapotheke<br />
zum Glück rasch Abhilfe. Aus diesem Grund sollten vor Reiseantritt<br />
immer alle wichtigen Arzneimittel besorgt und e<strong>in</strong>gepackt werden,<br />
damit man im Bedarfsfall sofort das vertraute und bewährte Medikament<br />
zur Hand hat. Bedenken Sie auch die Art und das Ziel Ihrer<br />
Reise. Wer mit K<strong>in</strong>dern verreist, sollte die Reiseapotheke unbed<strong>in</strong>gt<br />
mit k<strong>in</strong>derfreundlichen Präparaten ausstatten. Als oberster<br />
Grundsatz gilt: Alle Medikamente, die man zu Hause<br />
regelmäßig e<strong>in</strong>nimmt oder häufig braucht, dürfen<br />
auch im Urlaub nicht fehlen. Bei Flugreisen gehören<br />
diese Arzneimittel <strong>in</strong>s Handgepäck, damit<br />
sie immer verfügbar s<strong>in</strong>d. Beachten Sie dabei<br />
die <strong>in</strong>ternationalen Flugbestimmungen,<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> puncto Flüssigkeiten. Am<br />
Urlaubsort angekommen, sollten die<br />
Medikamente möglichst kühl, trocken<br />
und lichtgeschützt gelagert werden. Am<br />
besten eignet sich dafür etwa e<strong>in</strong> dunkler,<br />
trockener Kleiderschrank.<br />
Sich im Ausland mit unbekannten<br />
Präparaten e<strong>in</strong>zudecken, ist h<strong>in</strong>gegen<br />
nicht ratsam: Arzneimittel haben <strong>in</strong><br />
verschiedenen Ländern unterschiedli-<br />
che Namen und Dosierungen, was besonders für den Laien oft nicht<br />
nachvollziehbar ist.<br />
Vor Reisebeg<strong>in</strong>n zahlt sich der Weg <strong>in</strong><br />
die nächste Apotheke auf jeden Fall aus.<br />
Denn für uns Apotheker<strong>in</strong>nen und Apotheker<br />
gehört die richtige Zusammenstellung<br />
Ihrer Reiseapotheke zur<br />
beruflichen Rout<strong>in</strong>e. Wir<br />
beraten Sie persönlich<br />
und kompetent! <br />
<br />
IMPFUNGEN<br />
SCHUTZ<br />
ZUM<br />
DER n SPORT GESUNDHEIT<br />
SCHWITZEN<br />
Wer auf Reisen geht, kann sich <strong>in</strong> gewissem Maße auch präventiv vor<br />
Krankheiten schützen. Jede beziehungsweise jeder Reisende braucht neben<br />
den wichtigen Standard-Impfungen wie FSME und Diptherie-Tetatnus<br />
oft noch e<strong>in</strong>en zusätzlichen Schutz. Was für welches Land s<strong>in</strong>nvoll und<br />
notwendig ist, wissen die Apotheker<strong>in</strong> und der Apotheker ums Eck. So gibt<br />
es zum Beispiel Länder, für die e<strong>in</strong>e Tollwut- oder e<strong>in</strong>e Japan-Enzephalitis-<br />
Impfung empfohlen wird. Jedes Land hat se<strong>in</strong>e Besonderheiten. Das gilt<br />
auch <strong>in</strong> Sachen <strong>Gesund</strong>heit.<br />
Übrigens: Wenn die Erkrankung schwerwiegender ist, müssen Sie auch<br />
im Ausland e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>en Arzt konsultieren. Nehmen Sie daher<br />
unbed<strong>in</strong>gt Ihre e-Card mit! <br />
21
URLAUB<br />
Wochenlange Vorfreude auf<br />
den Urlaub. Und wenn er<br />
endlich da ist, werden viele<br />
krank. Dieses Phänomen nennt<br />
die Wissenschaft „Leisure<br />
Sickness“ – und hat viele<br />
Rezepte dagegen. Schließlich<br />
geht es um die schönsten<br />
Wochen des Jahres. Sie haben<br />
sich Entspannung verdient!<br />
NIE MEHR<br />
KRANK<br />
IM<br />
Urlaub<br />
aut e<strong>in</strong>er Umfrage des ÖAMTC Reisemonitor<strong>in</strong>gs<br />
planen 78 Prozent der<br />
österreichischen Bevölkerung 20<strong>23</strong><br />
e<strong>in</strong>en Sommerurlaub. Doch davor geht<br />
es meist rund: Die Arbeit muss erledigt<br />
werden und viel Organisatorisches<br />
steht an. Und dann endlich – Urlaub. Für manche<br />
müsste es aber besser „Krankenstand“ heißen.<br />
Denn wenn der Stress abfällt und die To-do-Liste<br />
abgehakt ist, kündigt sich bei vielen Menschen<br />
e<strong>in</strong>e Erkältung oder Grippe an. E<strong>in</strong> Phänomen,<br />
das sich „Leisure Sickness“ (auf deutsch: „Freizeitkrankheit“)<br />
nennt.<br />
ALLES AUF ANGRIFF<br />
Auf den ersten Blick sche<strong>in</strong>t es e<strong>in</strong> Widerspruch<br />
zu se<strong>in</strong> – im Urlaub sollte man doch entspannen<br />
und Kraft tanken, anstatt krank zu werden. Ausschlaggebend<br />
dafür, ob man krank am Strand liegt<br />
oder fit ist, ist die Zeit vor dem Urlaub: „Die Leisure<br />
Sickness ist e<strong>in</strong> typisches<br />
Phänomen dafür,<br />
dass man zu viel Stress<br />
erlebt hat“, sagt Mag. Brigitte<br />
Zadrobilek, MBA,<br />
FOTOS: ISTOCK_STRATOSGIANNIKOS_ OLGA UBIRAILO; BEIGESTELLT<br />
L<br />
Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA,<br />
Bus<strong>in</strong>esstra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und Stresscoach,<br />
Guntramdorf (NÖ),<br />
www.stresscoach.at<br />
„Die Leisure Sickness ist e<strong>in</strong><br />
typisches Phänomen dafür, dass<br />
man zu viel Stress erlebt hat.“<br />
Bus<strong>in</strong>esstra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und<br />
Stresscoach aus Guntramdorf<br />
(NÖ). Gefährdet<br />
s<strong>in</strong>d vor allem jene<br />
Menschen, die vor der<br />
Auszeit über e<strong>in</strong>en<br />
längeren Zeitraum<br />
unter starkem Stress<br />
standen. In stressigen<br />
Situationen schüttet<br />
der Körper vermehrt<br />
die Hormone Adrenal<strong>in</strong><br />
und Cortisol aus. Sie<br />
halten uns aufrecht und mobilisieren den ganzen<br />
GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
<strong>23</strong>
URLAUB<br />
REISEN OHNE<br />
Jetlag<br />
Kochen<br />
Das Phänomen des Jetlags tritt auf, wenn wir über<br />
mehrere Zeitzonen reisen und unser Körper sich<br />
an die Zeitumstellung anpassen muss. Die damit<br />
verbundenen Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen<br />
und Konzentrationsprobleme trüben die<br />
Freude an e<strong>in</strong>er Reise. Mit diesen Tipps m<strong>in</strong>imieren<br />
Sie den Jetlag:<br />
Vorab anpassen<br />
Versuchen Sie e<strong>in</strong>ige Tage vor Ihrer Reise, Ihren<br />
Schlaf- und Essensrhythmus an die Zeitzone Ihres<br />
Reiseziels anzupassen. Auch im Flugzeug sollten<br />
Sie langes Schlafen vermeiden, wenn dies nicht<br />
der entsprechenden Schlafenszeit an Ihrem Ziel<br />
entspricht. Versuchen Sie, sich nach der Ortszeit<br />
am Reiseziel zu richten und aktiv zu bleiben, um<br />
den natürlichen Schlafrhythmus zu unterstützen.<br />
Hydratation und Bewegung<br />
Tr<strong>in</strong>ken Sie während des Fluges ausreichend<br />
Wasser und vermeiden Sie übermäßigen Alkoholund<br />
Koffe<strong>in</strong>konsum, da diese den Schlaf-Wach-<br />
Rhythmus stören können. Stehen Sie während<br />
des Fluges regelmäßig auf, dehnen Sie sich und<br />
machen Sie leichte Übungen, um die Durchblutung<br />
anzuregen.<br />
Natürliches Licht<br />
Halten Sie sich nach der Ankunft im Freien auf, um<br />
Tageslicht zu tanken und Ihre <strong>in</strong>nere Uhr auf die<br />
neue Zeitzone e<strong>in</strong>zustellen.<br />
Schlafenszeit-Rituale<br />
Schaffen Sie e<strong>in</strong>e entspannende Schlafenszeit-Rout<strong>in</strong>e,<br />
um Ihren Körper auf<br />
den Schlaf vorzubereiten. Vermeiden<br />
Sie vor dem Schlafengehen elektronische<br />
Geräte und grelles Licht,<br />
lesen Sie e<strong>in</strong> Buch oder hören Sie<br />
beruhigende Musik, um zur Ruhe<br />
zu kommen.<br />
Melaton<strong>in</strong><br />
In Absprache mit Ihrer Ärzt<strong>in</strong> oder<br />
Ihrem Arzt können Melaton<strong>in</strong>-<br />
Präparate, welche den Schlaf-Wach-<br />
Rhythmus regulieren, e<strong>in</strong>genommen<br />
werden, um die Anpassung an die neue<br />
Zeitzone zu unterstützen. n<br />
Körper: Der Blutdruck sowie die Atem- und Herzfrequenz<br />
steigen an, Schmerz wird unterdrückt.<br />
Die Leber gibt Zucker und Fette <strong>in</strong> die Blutbahn<br />
ab, um Energie zu mobilisieren, erklärt die Expert<strong>in</strong>.<br />
Das Herz, die Lunge, das Gehirn, die Leber<br />
und die Skelettmuskulatur werden stärker durchblutet.<br />
Und alles, was wir nicht unmittelbar benötigen,<br />
beispielsweise das Immunsystem oder die<br />
Sexualfunktion, wird heruntergefahren. Se<strong>in</strong>en<br />
Ursprung hat diese Reaktion <strong>in</strong> längst vergangenen<br />
Zeiten – denn Stress bedeutete <strong>in</strong> früheren Zeiten<br />
Angriff oder Verteidigung. In kürzester Zeit benötigte<br />
der Mensch genügend Kraft, um zu kämpfen<br />
oder zu fliehen. Heutzutage müssen wir das aber<br />
nicht mehr. Stress empf<strong>in</strong>den wir trotzdem – und<br />
die Stresshormone bleiben <strong>in</strong> hoher Dosis im<br />
Körper, auch nach der stressigen Zeit. Wenn der<br />
Stress abfällt und wir <strong>in</strong> die Entspannung gehen,<br />
dann fährt der Körper <strong>in</strong> den Stand-by-Modus.<br />
Der Organismus und das Immunsystem werden<br />
wieder aktiviert und stressbed<strong>in</strong>gte Erkrankungen<br />
brechen aus. Schnupfen, Halsschmerzen, Infektionen<br />
und Entzündungen können entstehen,<br />
sobald sich der Körper entspannt.<br />
„STRESS-KOMPETENZ-KOFFER“<br />
Wenn Menschen stressige Phasen durchleben<br />
und viele Aufgaben erledigen müssen, vergessen<br />
sie häufig etwas Wichtiges: „Sie verlieren oft ihre<br />
<strong>Gesund</strong>heit aus den Augen. Gerade dann, wenn<br />
sie am meisten darauf achten sollten. Wenn man<br />
Erholungsphasen vernachlässigt, bekommt man<br />
die Rechnung präsentiert“, sagt Zadrobilek. Man<br />
kann aber dafür sorgen, dass die Freizeitkrankheit<br />
erst gar nicht entsteht. Stressige Situationen lassen<br />
sich nicht immer verh<strong>in</strong>dern, aber man kann Strategien<br />
für e<strong>in</strong>en gesunden und bewussten Umgang<br />
damit entwickeln, sagt die Expert<strong>in</strong>. Ausreichend<br />
Schlaf, Bewegung <strong>in</strong> der Natur und der Fokus<br />
auf die mentale <strong>Gesund</strong>heit sorgen dafür, dass<br />
Stress wieder abgebaut wird. Cortisol und<br />
Adrenal<strong>in</strong> werden abgelöst von „guten“<br />
Hormonen: Dopam<strong>in</strong> und Endorph<strong>in</strong>e<br />
sorgen für Glücksgefühle und gleichen<br />
den Hormonhaushalt aus. Um<br />
übermäßigen Stress vor dem Urlaub<br />
zu vermeiden, hilft e<strong>in</strong>e gute Planung.<br />
So kann man beispielsweise<br />
früh genug prüfen, ob der Reisepass<br />
noch gültig ist, die Nachbarn<br />
fragen, ob sie wieder die Pflanzen<br />
gießen und e<strong>in</strong>en geeigneten Platz<br />
für den Hund organisieren. Packlisten<br />
helfen dabei, alles im Blick zu<br />
haben und bei Bedarf früh<br />
genug zu besorgen. Auch<br />
von zu Hause aus kann<br />
man Aktivitäten im<br />
FOTOS: OLGA UBIRAILO_ KHANEEROS_ GI15702993<br />
Sie e<strong>in</strong> Gericht<br />
aus dem Urlaub nach<br />
(Ideen und Anregungen<br />
f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> unserer<br />
Aufmachergeschichte ab<br />
Seite 6) oder stellen Sie<br />
mitgebrachte Souvenire<br />
auf, um den Übergang<br />
zum Alltag so angenehm<br />
wie möglich zu gestalten.<br />
Urlaub reservieren und planen. E<strong>in</strong> guter Überblick<br />
entstresst: „Man weiß aus der Gehirnforschung,<br />
dass e<strong>in</strong> Überblick – etwa durch e<strong>in</strong>e<br />
To-do-Liste – gut für das Gehirn ist, da man so<br />
das Gefühl hat, dass man alles im Griff hat und<br />
den Überblick behält“, erklärt Zadrobilek. Wichtig<br />
dabei ist, nicht alles auf den letzten Drücker<br />
zu erledigen, denn das erhöht den Stresspegel.<br />
n BUCHTIPP<br />
Brigitte Zadrobilek<br />
URLAUBSFEELING IM BÜRO. ENTSPANNUNG UND<br />
KLEINE AUSZEITEN FÜR JEDEN TAG<br />
Die Expert<strong>in</strong> gibt Tipps für e<strong>in</strong>e stressfreie Reisevorbereitung<br />
und zeigt Methoden für Entschleunigung und Digital<br />
Detox auf. Sie gibt ebenfalls Impulse, wie man sich das<br />
Urlaubsgefühl auch nach dem Urlaub bewahren kann.<br />
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24<br />
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CH-20220517-52
URLAUB<br />
Nicht nur unmittelbar vor dem Urlaub, sondern<br />
auch die Wochen und Monate davor sollte man<br />
auf e<strong>in</strong>e gute Selbstfürsorge achten: „Man kann die<br />
Entspannung nicht auf den Urlaub schieben“, sagt<br />
die Expert<strong>in</strong>. In Zeiten, <strong>in</strong> denen man teilweise von<br />
überall aus arbeiten kann, braucht es Grenzen.<br />
Neben ausreichend Schlaf und Zeit <strong>in</strong> der Natur<br />
sorgen Rituale und Struktur für Entspannung.<br />
Hier bieten sich etwa E<strong>in</strong>schlafrituale an – manche<br />
Menschen lesen täglich e<strong>in</strong> paar Seiten e<strong>in</strong>es<br />
Buches, bevor sie schlafen gehen. Manche tr<strong>in</strong>ken<br />
e<strong>in</strong>en Entspannungstee, duschen, kuscheln und<br />
bereiten sich so für die Schlafenszeit vor. Ob e<strong>in</strong><br />
reges Sozialleben ebenfalls die Akkus auflädt oder<br />
zusätzlich stresst, ist <strong>in</strong>dividuell und hängt von der<br />
Arbeitssituation ab. Manche Menschen brauchen<br />
nach e<strong>in</strong>em Arbeitstag mit vielen Kontakten Ruhe.<br />
Andere Menschen benötigen die Abwechslung<br />
und Kommunikation, um abschalten zu können.<br />
Da Entspannung <strong>in</strong>dividuell ist, empfiehlt die<br />
Expert<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en persönlichen „Stress-Kompetenz-<br />
Koffer“ aufzubauen. Dar<strong>in</strong> enthalten s<strong>in</strong>d Tools,<br />
die e<strong>in</strong>em helfen, Stress abzubauen. Wichtig sei,<br />
Selbstverantwortung zu übernehmen. Denn ob<br />
man auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stressigen <strong>Leben</strong> genügend<br />
auf sich achtet, hat jede und jeder<br />
selbst <strong>in</strong> der Hand.<br />
SANFT IM ALLTAG LANDEN<br />
Wenn es aber nun schon zu spät ist<br />
und die „Leisure Sickness“ bereits<br />
<strong>in</strong> Form von Schnupfen oder Husten<br />
zugeschlagen hat, dann hilft<br />
vor allem e<strong>in</strong>es: nicht ärgern. Die<br />
Akzeptanz der Situation ist wichtig:<br />
„Man sollte akzeptieren, dass man<br />
jetzt Ruhe benötigt und an der Situation<br />
nichts verändern kann. Der Körper<br />
braucht diese Erholung.“ Wenn<br />
man den Urlaub zu Hause verbr<strong>in</strong>gt<br />
und krank ist, dann kann man sich mit<br />
e<strong>in</strong>er Decke auf den Balkon oder auf<br />
die Terrasse legen. Oder es sich auf der<br />
Couch gemütlich machen. E<strong>in</strong>e gewisse<br />
Portion Optimismus hilft, sagt die Expert<strong>in</strong>. Doch<br />
auch all jene, die es gesund <strong>in</strong> den Urlaub geschafft<br />
haben und dort die nötige Entspannung f<strong>in</strong>den,<br />
kommen irgendwann wieder zurück <strong>in</strong> den Alltag.<br />
Und f<strong>in</strong>den sich manchmal deprimiert <strong>in</strong>mitten<br />
von Wäschebergen wieder, bis sie am nächsten<br />
Tag unwillig <strong>in</strong>s Auto steigen, um <strong>in</strong> die Arbeit zu<br />
fahren. Diese Katerstimmung nach dem Urlaub<br />
hat ebenfalls e<strong>in</strong>en Namen: Es handelt sich dabei<br />
um das sogenannte Post-Holiday-Syndrom. Dieses<br />
Phänomen, das von Urlaubsforscher<strong>in</strong> Jessica<br />
de Bloom benannt wurde, fängt häufig schon am<br />
Rückweg an – wenn man im Stau steckt oder der<br />
Rückflug holprig ist. Konzentrationsschwierigkei-<br />
26<br />
AUCH IN DER ARBEIT<br />
LANGSAM STARTEN<br />
„So wie man e<strong>in</strong>en kalten Motor<br />
nicht starten und im nächsten<br />
Moment 130 km/h fahren sollte, so<br />
sollte man auch mit dem Körper<br />
behutsam umgehen und den Geist<br />
aufwärmen.“<br />
Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA<br />
ten und Schlafstörungen gesellen sich zur deprimierten<br />
Stimmung. Der Urlaub ersche<strong>in</strong>t plötzlich<br />
weit weg. Um nicht <strong>in</strong> dieses Tief zu fallen, hilft<br />
es, sanft im Alltag zu landen. Der Urlaub sollte so<br />
geplant se<strong>in</strong>, dass man nach der Rückkehr noch<br />
zwei bis drei Tage frei hat, bevor man wieder zu<br />
arbeiten beg<strong>in</strong>nt. Diese Tage können ebenfalls wie<br />
Urlaub se<strong>in</strong> – etwa wenn man spazieren geht, e<strong>in</strong>en<br />
Liebl<strong>in</strong>gsort besucht oder e<strong>in</strong><br />
Gericht aus dem Urlaub nachkocht.<br />
Zurück am Arbeitsplatz<br />
kann man sich beispielsweise<br />
e<strong>in</strong> Bild aus dem Urlaub oder<br />
e<strong>in</strong> Souvenir aufstellen – denn<br />
das Gehirn braucht den H<strong>in</strong>weis,<br />
um die damit verbundenen Er<strong>in</strong>nerungen<br />
nicht zu vergessen.<br />
Wenn möglich sollte man auch<br />
<strong>in</strong> der Arbeit langsam starten<br />
und nicht den ersten Arbeitstag<br />
komplett verplanen. Denn auch<br />
hier darf man Körper<br />
und Geist nicht außer<br />
Acht lassen: „So wie<br />
man e<strong>in</strong>en kalten Motor nicht starten<br />
und im nächsten Moment 130 km/h fahren sollte,<br />
so sollte man auch mit dem Körper behutsam<br />
umgehen und den Geist aufwärmen“, sagt Zadrobilek.<br />
Und: Auch im Urlaub kann man das Gehirn<br />
geistig füttern – etwa mit Kartenspielen oder<br />
Lesen. Das ist auch hilfreich, um danach wieder<br />
konzentriert arbeiten zu können: „Die Konzentrationsfähigkeit<br />
leidet, wenn man ganz runterfährt.<br />
Es reichen schon fünf M<strong>in</strong>uten Bewegung und das<br />
Gehirn ist besser durchblutet“, sagt die Expert<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e große Portion Selbstfürsorge, Entspannung<br />
und e<strong>in</strong> guter Überblick helfen dabei, gesund <strong>in</strong><br />
den Urlaub zu starten und danach wieder gut im<br />
Alltag zu landen. Mit positiven Er<strong>in</strong>nerungen im<br />
Gepäck. <br />
DANIELA RITTMANNSBERGER n<br />
FOTOS: OLGA UBIRAILO_ HOPEIST<br />
© ISTOCKPHOTO: AMNAJ KHETSAMTIP, CLEARDESIGN1, FARKNOT_ARCHITECT, SWISSMEDIAVISION<br />
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TRÄUME<br />
FOTOS: ISTOCK_PEOPLE_IMAGES, _TORNADO DESIGN, _GEORGEPETERS;COCHICPHOTOGRAPHY<br />
I<br />
ch renne. Renne um me<strong>in</strong> <strong>Leben</strong>. H<strong>in</strong>ter mir<br />
e<strong>in</strong> Mann, er schießt auf mich, er trifft mich,<br />
doch ich spüre nichts, renne weiter, immer weiter.<br />
Me<strong>in</strong>e Stimme versagt, als ich um Hilfe rufe<br />
– doch plötzlich hebe ich ab. Ich fliege und sehe<br />
das Bild der Verfolgung nun aus sicherer Entfernung,<br />
aus der Vogelperspektive, denn ich kann<br />
fliegen. Schweißgebadet wache ich auf, bekomme<br />
kaum Luft. Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sicherheit. Den ganzen Tag<br />
über verfolgt mich dieser Albtraum. Was war da<br />
los heute Nacht? Wer ist h<strong>in</strong>ter mir her und warum<br />
träume ich etwas so Bedrohliches?<br />
Auf das Warum hat die Wissenschaft bisher<br />
ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Antwort, doch die Hirnforschung,<br />
Schlafforschung, Psychologie und Theologie<br />
beschäftigen sich <strong>in</strong>tensiv mit dem Phänomen<br />
„Traum“. Der f<strong>in</strong>nische Traumforscher Antti<br />
Revonsuo geht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er „Threat Simulation Theory“<br />
davon aus, dass wir <strong>in</strong> Albträumen<br />
gefordert s<strong>in</strong>d, gefährliche Situationen<br />
zu simulieren. Dr. Brigitte Holz<strong>in</strong>ger,<br />
Psycholog<strong>in</strong> und Leiter<strong>in</strong> des Instituts<br />
für Bewusstse<strong>in</strong>s-Traumforschung <strong>in</strong><br />
<strong>Wien</strong>, bestätigt das: „Träume helfen<br />
uns, mit Ängsten besser umzugehen.<br />
Pr<strong>in</strong>zipiell gehen wir daher davon aus,<br />
WERBUNG<br />
Dr. Brigitte<br />
Holz<strong>in</strong>ger,<br />
Psycholog<strong>in</strong><br />
und Leiter<strong>in</strong> des<br />
Instituts für<br />
Bewusstse<strong>in</strong>s-<br />
Traumforschung<br />
<strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
„Träume helfen uns, mit<br />
Ängsten besser umzugehen.<br />
Pr<strong>in</strong>zipiell gehen wir daher<br />
davon aus, dass Träume der<br />
Emotionsregulation dienen.“<br />
dass Träume der Emotionsregulation dienen.<br />
In e<strong>in</strong>em Traum fließen viele Aspekte unseres<br />
Wachlebens e<strong>in</strong>, sie stellen sich aber im Traum<br />
anders dar“, so die Expert<strong>in</strong>. „Albträume können<br />
sich um Themen ranken, mit denen man bisher<br />
nicht zurechtgekommen ist; mit Stress, Ängsten,<br />
persönlichen Krisen, familiären Problemen,<br />
Krankheit und vielem mehr. In diesem S<strong>in</strong>n ist der<br />
Traum auch e<strong>in</strong>e Art kle<strong>in</strong>e Psychotherapie und<br />
kann als Warnzeichen gesehen werden, um das<br />
<strong>Leben</strong> etwas zu überdenken.“<br />
NEUROLOGISCHE ANSÄTZE<br />
Die Neurolog<strong>in</strong> Francesca Siclari arbeitet am Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />
<strong>in</strong> Lausanne und beschäftigt sich<br />
seit vielen Jahren mit Traumwelten. Siclari bezeichnet<br />
den Traum als „subjektive Erfahrung während<br />
des Schlafens“. Die Neurobildgebung macht es<br />
möglich, bestimmte Traummuster mit<br />
unserer Gehirnaktivität <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
zu br<strong>in</strong>gen: „Bei Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
mit neurologischen Störungen<br />
lässt der Traum wichtige Erkenntnisse<br />
zu, etwa <strong>in</strong>wiefern physiologische Signale<br />
und Verhaltensweisen sich <strong>in</strong><br />
Gehirnaktivitätsmustern offenbaren.“<br />
Warum träumen wir?<br />
Und was bedeuten<br />
Albträume?<br />
GESUND & LEBEN<br />
wirft e<strong>in</strong>en Blick<br />
auf das Phänomen<br />
„Traum“ und erklärt,<br />
wie es gel<strong>in</strong>gt,<br />
ruhiger zu schlafen.<br />
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überwacht und aufgezeichnet. Am nächsten Tag erfolgen<br />
Auswertung, Diagnosestellung und Befundbesprechung.<br />
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Dass e<strong>in</strong> Traum uns häufig noch<br />
lange beschäftigt, liegt daran, dass<br />
Träume <strong>in</strong> der REM-Phase (Rapid<br />
Eye Movement) entstehen, nicht<br />
aber im Tiefschlaf. In der REM-<br />
Phase ist der Körper zwar entspannt,<br />
das Gehirn jedoch fast so aktiv wie<br />
im wachen Zustand. Es speichert<br />
daher die emotionalen Traumerlebnisse<br />
als real ab und die damit<br />
verbundenen Ängste begleiten uns<br />
über den nächsten Tag oder sogar länger. Besonders<br />
empfänglich dafür s<strong>in</strong>d Menschen, die an Depressionen<br />
leiden oder bestimmte Medikamente wie etwa<br />
Blutdrucksenker, Antidepressiva, Schlafmittel, Betablocker,<br />
krampflösende Mittel (Neuroleptika) oder<br />
Stimmungsaufheller (Amphetam<strong>in</strong>e) e<strong>in</strong>nehmen,<br />
welche Albträume als „Nebenwirkung“ haben. Länger<br />
andauernde Phasen mit Albträumen treten häufig<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er anderen psychischen Erkrankung<br />
auf, beispielsweise e<strong>in</strong>er Posttraumatischen Belastungsstörung<br />
oder e<strong>in</strong>er Angststörung. Doch auch<br />
andere Faktoren wie Alkoholkonsum, Fieber oder<br />
Schnarchen können Albträume hervorrufen. Schnarchen<br />
ist häufig mit e<strong>in</strong>er Schlafapnoe vergesellschaftet,<br />
also mit Atemaussetzern während des Schlafens.<br />
Wer nachts aus e<strong>in</strong>em üblen Traum erwacht, ke<strong>in</strong>e<br />
Treten Schlafstörungen<br />
regelmäßig<br />
auf, ist e<strong>in</strong>e<br />
Untersuchung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Schlaflabor<br />
angebracht.<br />
Luft bekommt und röchelt, leidet möglicherweise an<br />
nächtlichen Atemaussetzern. E<strong>in</strong>e sichere Diagnose<br />
kann im Schlaflabor gestellt werden.<br />
HISTORISCHER RÜCKBLICK<br />
Die Verarbeitung von Träumen erfolgt über die s<strong>in</strong>nliche<br />
Wahrnehmungsebene, also über Gefühle, Empf<strong>in</strong>dungen<br />
und Erfahrungen, sagt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger:<br />
„Träume berühren bestimmte Themen, bedürfen<br />
aber ke<strong>in</strong>er Interpretation, vielmehr s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nliches<br />
Erleben unserer Gefühle.“ Damit ist Sigmund<br />
Freuds „Traumdeutung“ zwar als e<strong>in</strong>e erste Annäherung<br />
zu sehen, doch heute zeigt sich, dass Träume<br />
wesentlich komplexer s<strong>in</strong>d, als dies noch zu Freuds<br />
Zeiten angenommen wurde. Freud g<strong>in</strong>g davon aus,<br />
dass Träume vom Unterbewusstse<strong>in</strong> gesteuert werden<br />
und sexuell Verdrängtes offenbaren. Se<strong>in</strong> Werk<br />
wurde Anfang des 20. Jahrhunderts angezweifelt,<br />
zumal dieses damit auch den Theorien widersprach,<br />
dass Träume kosmische, göttliche Botschaften seien.<br />
E<strong>in</strong>e Erklärung, die bis zu Freuds Forschungen als<br />
plausibel galt. Dennoch gilt Freud heute als Wegbereiter<br />
der Traumforschung, wenngleich diese – aus<br />
heutiger Sicht – nicht das sexuell Unterdrückte im<br />
Fokus hat. Carl Gustav Jung, e<strong>in</strong> Schüler Freuds,<br />
führte die Psychoanalyse weiter und stellte 1913 fest,<br />
dass Träume ke<strong>in</strong>er Symbolik, sondern emotionalen<br />
und körperlichen Bef<strong>in</strong>dlichkeiten folgen.<br />
TRÄUME WÄHREND<br />
DER PANDEMIE<br />
„Träume s<strong>in</strong>d etwas sehr Individuelles<br />
und abhängig von unserer<br />
<strong>Leben</strong>ssituation und Erfahrung.<br />
Die beste Grundlage für unsere<br />
<strong>Gesund</strong>heit – ohne Albträume –<br />
ist Schlaf. Doch unser Schlaf und<br />
unsere Träume, vor allem auch<br />
unsere Albträume, haben sich<br />
während der Pandemie verändert“,<br />
sagt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger. Die Expert<strong>in</strong><br />
warnt davor, dass nicht gut zu<br />
schlafen auf Dauer depressiv machen könne. Davon<br />
waren vor allem K<strong>in</strong>der während der Pandemie<br />
betroffen. Interessante Ergebnisse verspricht daher<br />
e<strong>in</strong>e derzeit laufende Studie des Instituts für Bewusstse<strong>in</strong>s-<br />
und Traumforschung, die 2021/22 durchgeführt<br />
wurde. „Wir wollten erforschen, wie Menschen<br />
<strong>in</strong> Zeiten der Pandemie geträumt haben und haben<br />
dazu e<strong>in</strong>e weltweite Onl<strong>in</strong>e-Umfrage durchgeführt.<br />
Dabei hat sich gezeigt, dass die Häufigkeit von Albträumen<br />
zugenommen hat und dass darüber h<strong>in</strong>aus<br />
die Albtraumhäufigkeit deutlich an Suizidalität<br />
gekoppelt ist“, so Forscher<strong>in</strong> Holz<strong>in</strong>ger. Hier erhebt<br />
sich jedoch die klassische „Henne-Ei-Frage“, also: Hat<br />
während der Pandemie die Häufigkeit von Depressionen<br />
aufgrund von Albträumen zugenommen oder<br />
kam es <strong>in</strong>folge von Albträumen zu Depressionen?<br />
FOTOS: ISTOCK_KALI9, _TORNADO DESIGN, _FG TRADE, _GEORGEPETERS<br />
Und <strong>in</strong> welcher Relation steht dies zur Suizidalität?<br />
„Geht man davon aus, dass Albträume als Ausdruck<br />
der persönlichen Gefühle auftreten, heißt das, dass<br />
die Pandemie verstärkt zu Gefühlen der Angst, Betroffenheit,<br />
Unsicherheit etc. geführt hat, dies hat sich vor<br />
allem bei K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen gezeigt. Daraus<br />
können wir Schlüsse ziehen, vor allem im H<strong>in</strong>blick auf<br />
Bewältigungsstrategien bei künftigen Krisen.“<br />
WAS HILFT GEGEN ALBTRÄUME?<br />
Etwa jeder Zweite kennt das Phänomen des Klartraums.<br />
„Im luziden Traum ist schlafenden Betroffenen<br />
bewusst, dass sie träumen“, erklärt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger.<br />
„Sie können <strong>in</strong> ihrem Traum Entscheidungen<br />
treffen und ihn frei gestalten.“ Holz<strong>in</strong>ger und ihr Team<br />
fanden 2006 heraus, dass komplexe Gehirnprozesse<br />
an luziden Träumen beteiligt s<strong>in</strong>d. Beispielsweise<br />
f<strong>in</strong>det sich die Aktivierung frontaler und frontolateraler<br />
Hirnregionen nur während des Klarträumens,<br />
der e<strong>in</strong>er Vielzahl an höheren kognitiven Fähigkeiten<br />
zugrunde liegen. „Andere EEG-Studien konnten e<strong>in</strong>e<br />
erhöhte Aktivierung mehrerer Gehirnregionen während<br />
REM-Perioden mit luziden Träumen zeigen und<br />
e<strong>in</strong> erhöhtes Beta-1-Frequenzband im l<strong>in</strong>ken Parietallappen.<br />
Generell gilt die Reaktivierung von Hirnarealen,<br />
die während nicht-luzider REM-Schlafträume<br />
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<strong>in</strong>aktiv s<strong>in</strong>d, als wichtiges Merkmal des<br />
luziden Träumens. Dieses Aktivitätsmuster<br />
kann das Wiedererlangen der<br />
kognitiv reflexiven Fähigkeiten und des<br />
Bewusstse<strong>in</strong>s im luziden Traum erklären“, so<br />
die Expert<strong>in</strong>. Die Imagery Rehearsal Therapy<br />
(IRT) kann immer wiederkehrende Angstmotive<br />
durchbrechen, um den Albtraum e<strong>in</strong>er Art mentalen<br />
Umschreibung zu unterziehen. „Der Traum wird –<br />
tagsüber <strong>in</strong> sicherem Sett<strong>in</strong>g – umgeschrieben, sodass<br />
er zu e<strong>in</strong>em Happy End führt“, erklärt Brigitte Holz<strong>in</strong>ger<br />
die Methode. Sie besteht aus den drei Stufen<br />
„konfrontieren, bewältigen, üben“. Das heißt: Betroffene<br />
schreiben den Albtraum auf, überlegen sich<br />
Wege, wie das Szenario weniger erschreckend werden<br />
könnte und stellen sich diese „verbesserte“ Situation<br />
zwei Wochen lang jeden Tag etwa fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten<br />
vor. Ziel ist es, im Schlaf wie e<strong>in</strong>geübt zu reagieren.<br />
Also beispielsweise bei e<strong>in</strong>em Angriff nicht das Opfer<br />
zu se<strong>in</strong>, sondern sich zu wehren.<br />
E<strong>in</strong>e weitere probate Strategie zur Bewältigung von<br />
Albträumen ist es, gesunden Schlaf zu „erlernen“. E<strong>in</strong><br />
gezieltes Schlafcoach<strong>in</strong>g etwa kann dazu beitragen,<br />
Schlafstörungen nicht-medikamentös zu behandeln,<br />
Albträume zu bewältigen und die eigenen Träume<br />
effektiv zu erforschen. <br />
DORIS SIMHOFER n<br />
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Geistig<br />
GEDÄCHTNIS<br />
EIN<br />
LEBEN<br />
LANG<br />
Auch das Gehirn ist Alterungsprozessen unterworfen.<br />
Die gute Nachricht: Man kann es bis <strong>in</strong>s hohe Alter tra<strong>in</strong>ieren und<br />
die Gedächtnisleistung erhöhen. GESUND & LEBEN zeigt die<br />
besten und effizientesten Methoden.<br />
Mag. Tanja Nekola,<br />
Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>,<strong>Wien</strong>,<br />
www.denktra<strong>in</strong>er.at<br />
FOTOS: ISTOCK_ RAMCREATIV_ TAK; DANIEL AUER; RICARDA KUNZL; BEIGESTELLT PRIVAT<br />
Stellen Sie sich vor: Auf Ihrem Kopf wuchert<br />
Vogerlsalat, aus Ihren Ohren wachsen Frankfurter,<br />
im Dekolleté stecken Champignons<br />
und auf Ihrem Bauchnabel klebt e<strong>in</strong> großes<br />
Stück Butter. Merkwürdig? Bestens! Denn ums<br />
Merken geht es bei dieser – zugegeben – etwas<br />
schrägen Phantasieübung. Sie ahnen es möglicherweise:<br />
Vogerlsalat, Frankfurter, Champignons und Butter s<strong>in</strong>d<br />
dabei Bestandteile e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>kaufsliste. Diese gedanklich<br />
auf dem eigenen Körper zu platzieren, hilft, sie sich zu merken<br />
und im Supermarkt ganz ohne Notizen im Handy oder<br />
auf dem Zettel an alles zu denken, was man braucht. Schon<br />
die alten Römer und Griechen nutzten Merktechniken<br />
wie diese, um sich lange Gedichte und Reden zu merken.<br />
Bekannte Gedächtniskünstler bedienen sich ihrer heute<br />
ebenfalls. „Diese Menschen haben meist ke<strong>in</strong>e besonderen<br />
Begabungen, wissen aber, wie sie mit sogenannten Mnemotechniken<br />
die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns ausreizen<br />
können“, sagt Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Mag. Tanja Nekola<br />
aus <strong>Wien</strong>. „Sie zeigen, wozu das Gehirn <strong>in</strong> der Lage ist.“<br />
DENKEN IN BILDERN<br />
Mnemotechniken s<strong>in</strong>d oft nichts anderes als gedankliche<br />
Ablagesysteme. Informationen werde dabei an Punkten –<br />
entlang des Körpers oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum der eigenen Wohnung<br />
– abgelegt, um später von dort abgerufen zu werden.<br />
Je absurder die Vorstellungen, desto größer ist die Chance,<br />
sie sich zu merken. Informationen werden auf diese Weise<br />
nicht isoliert abgespeichert, sondern an <strong>in</strong>nere Bilder<br />
geknüpft. „Bei K<strong>in</strong>dern ist dieses Denken <strong>in</strong> Bildern noch<br />
sehr ausgeprägt. Leider tra<strong>in</strong>ieren wir es uns im Laufe der<br />
Zeit ab und glauben, es sei effizienter, sich Zahlen, Daten<br />
und Fakten durch Wiederholen e<strong>in</strong>zuprägen. Ist es aber<br />
nicht“, betont Tanja Nekola, die <strong>in</strong> ihren Kursen<br />
unter anderem Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern<br />
und Studierenden Lern- und<br />
Merktechniken vermittelt. Ob beim<br />
Vokabellernen, beim Büffeln für<br />
die Prüfung an der Uni oder<br />
beim Merken von Telefonnummern:<br />
Mnemotechniken<br />
können überall und von<br />
jedem angewendet werden.<br />
Und das ganz unabhängig<br />
vom Alter.<br />
TRAINING IM ALLTAG<br />
Eva-Maria Mader, Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Tulln (NÖ),<br />
wendet sich mit ihren Gruppenkursen<br />
und Workshops<br />
hauptsächlich an Menschen ab<br />
sechzig. „Viele s<strong>in</strong>d zuerst etwas<br />
skeptisch und haben Angst, sie<br />
könnten sich <strong>in</strong> der Gruppe blamieren.<br />
Dabei soll das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Spaß machen“,<br />
erklärt Mader. An ihren Kursen nehmen Menschen<br />
teil, denen e<strong>in</strong> Nachlassen ihrer Gedächtnisleistung aufgefallen<br />
ist, und die sich damit nicht abf<strong>in</strong>den wollen. Für<br />
viele von ihnen s<strong>in</strong>d mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Pension auch<br />
geistige Herausforderungen weggefallen. Manche erleben,<br />
wie ihnen nahestehende Personen an Demenz erkranken<br />
und möchten präventiv etwas gegen das Vergessen<br />
tun. „Das beste Gehirntra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist das, das man im Alltag<br />
e<strong>in</strong>baut“, sagt Mader. F<strong>in</strong>ger- oder Koord<strong>in</strong>ationsübungen<br />
etwa, etwas rückwärts buchstabieren, e<strong>in</strong>e Telefonnummer<br />
... hilft e<strong>in</strong>fach, die geistige<br />
Leistungsfähigkeit zu steigern. *<br />
In Ihrer Apotheke.<br />
Eva-Maria Mader,<br />
Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, Tulln (NÖ),<br />
www.evamaria-mader.at<br />
Priv.-Doz. Dr. Thomas Foki,<br />
Neurologe <strong>in</strong> St. Pölten<br />
und im Universitätskl<strong>in</strong>ikum Tulln,<br />
www.neurologie-foki.at<br />
Kapseln 60 Stück<br />
Als<br />
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und Saft<br />
erhältlich!<br />
32 GESUND & LEBEN <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
* Pantothensäure unterstützt die normale geistige Leistungsfähigkeit. 1 Choudhary, D. Bhattacharyya, S. Bose, S. Efficacy and Safety of Ashwagandha (Withania somnifera (L.) Dunal)<br />
Root Extract <strong>in</strong> Improv<strong>in</strong>g Memory and Cognitive Functions. J. Diet. Suppl. 14(6):599-612 (2017). Nahrungsergänzungsmittel. GAED_20<strong>23</strong>_0<strong>07</strong><br />
ÖKOPHARM44 ® WIRKT KOMPLEX, HILFT EINFACH.<br />
33
GEDÄCHTNIS<br />
nachlese<br />
BESSER LEBEN MIT DEM<br />
auswendig lernen oder die Zähne nicht wie sonst mit der<br />
rechten, sondern mit der l<strong>in</strong>ken Hand putzen.<br />
STILLSTAND VERMEIDEN<br />
Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, sagt Mader, ist sehr vielschichtig:<br />
„Viele denken dabei vorrangig an Sudokus und Kreuzworträtsel.<br />
Das ist nicht schlecht. Es werden dabei aber nur<br />
e<strong>in</strong>zelne Fertigkeiten im Gehirn tra<strong>in</strong>iert. Deshalb ist e<strong>in</strong><br />
ganzheitlicher Ansatz wichtig, um möglichst viele Hirnregionen<br />
zu aktivieren.“ Gerade im Alter ist es wichtig, Stillstand<br />
zu vermeiden und das Gehirn aktiv zu halten. Angesichts<br />
zahlreicher technischer Hilfsmittel ist das sowohl<br />
für Ältere als auch für Jüngere e<strong>in</strong>e Herausforderung. „In<br />
unserer digitalisierten Welt wird uns<br />
ganz viel abgenommen, wenn es ums<br />
Merken geht“, sagt Mader. „Wir müssen<br />
nicht mehr Kopfrechnen, lassen<br />
uns vom Navi den Weg zeigen, speichern<br />
uns alle Telefonnummern e<strong>in</strong>.<br />
Damit unterfordern wir aber unser<br />
Gehirn.“ Wer zusätzlich zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
etwas für e<strong>in</strong>e bessere Gedächtnisleistung<br />
tun will, kann sich übrigens auch<br />
<strong>in</strong> der Apotheke beraten lassen. Heilpflanzen<br />
wie der Rosenwurz oder die<br />
<strong>in</strong>dische Schlafbeere, auch bekannt<br />
unter dem Namen Ashwagandha,<br />
können – <strong>in</strong> Kapselform e<strong>in</strong>genommen<br />
– e<strong>in</strong>e positive Wirkung auf das<br />
Gehirn haben.<br />
DEMENZ VORBEUGEN<br />
Dass sich die Leistungsfähigkeit des<br />
Gehirns im Laufe des <strong>Leben</strong>s verändert,<br />
ist ganz normal, sagt Priv.-Doz.<br />
Dr. Thomas Foki, Neurologe <strong>in</strong> eigener<br />
Praxis <strong>in</strong> St. Pölten und Oberarzt<br />
im Universitätskl<strong>in</strong>ikum Tulln. „Wenn<br />
wir auf die Welt kommen, muss unser<br />
Gehirn erst reifen. Und wie jedes<br />
andere Organ auch ist es später Alterungsprozessen<br />
ausgesetzt.“ Schon ab<br />
dem mittleren Erwachsenenalter, mit<br />
rund 40 Jahren, kann es zu kognitiven<br />
Leistungsm<strong>in</strong>derungen kommen. „Wobei diese <strong>in</strong> diesem<br />
Alter noch sehr subtil und kaum wahrnehmbar s<strong>in</strong>d“, räumt<br />
Foki e<strong>in</strong>. Im fortgeschrittenen Alter zeigen sich geistige E<strong>in</strong>bußen<br />
stärker. Typisch s<strong>in</strong>d etwa Wortverwechslungen, das<br />
Entfallen von Namen oder nicht mehr zu wissen, was man<br />
eigentlich aus dem Raum, <strong>in</strong> den man soeben gegangen ist,<br />
holen wollte. Auch wenn sich solche Vergesslichkeitsanzeichen<br />
im Alltag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em normalen Rahmen bewegen, s<strong>in</strong>d<br />
sie e<strong>in</strong> guter Anlass, sich der Fitness des eigenen Gehirns zu<br />
widmen und Krankheiten wie Demenz vorzubeugen. Hier<br />
gilt: je früher, desto besser.<br />
34<br />
Gedächtnis<br />
ÜBUNGEN<br />
FÜR ZWISCHENDURCH<br />
Mit Koord<strong>in</strong>ationsübungen<br />
werden neue Synapsen<br />
zwischen den Gehirnzellen<br />
gebildet und die Gehirnhälften<br />
besser vernetzt.<br />
Das Gehirn wird stärker<br />
durchblutet und dadurch die<br />
Lern-, Konzentrations- und<br />
Gehirnleistung aktiviert und<br />
verbessert.<br />
Jetzt üben!<br />
■ Kreisen Sie mit der rechten<br />
Hand am Bauch und tippen<br />
Sie gleichzeitig mit der l<strong>in</strong>ken<br />
Hand auf Ihren Kopf.<br />
■ Zeichnen Sie mit der e<strong>in</strong>en<br />
Hand e<strong>in</strong>en Achter <strong>in</strong><br />
die Luft, mit der anderen<br />
gleichzeitig e<strong>in</strong> Dreieck. n<br />
RAUS AUS DER ROUTINE<br />
Kognitives Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist aber nur e<strong>in</strong> Aspekt für Gehirnfitness.<br />
Genauso wesentlich ist körperliche Aktivität, sagt<br />
Thomas Foki. Denn: „Bewegung führt zu e<strong>in</strong>em Anstieg<br />
von Botenstoffen, die die Hirnfunktionen aufrechterhalten.<br />
Wichtig ist, dass man sich regelmäßig bewegt, pro<br />
Woche rund zweie<strong>in</strong>halb Stunden.“ <strong>Gesund</strong>e Ernährung<br />
spielt ebenfalls e<strong>in</strong>e große Rolle für den Erhalt geistiger<br />
Fitness, darüber h<strong>in</strong>aus bee<strong>in</strong>flussen Gefäßrisikofaktoren<br />
wie erhöhtes Cholester<strong>in</strong> oder Bluthochdruck die Gehirnfunktion<br />
und sollten umgehend behandelt werden. Soziale<br />
Kontakte, Neugierde auf das <strong>Leben</strong>, Neues ausprobieren:<br />
Alles, was aus allzu rout<strong>in</strong>ierten Bahnen führt, ist gut fürs<br />
Gehirn. Gitarre spielen lernen <strong>in</strong> der Pension zum Beispiel,<br />
die neue Nachbar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>laden oder e<strong>in</strong>en Portugiesischkurs<br />
besuchen. Wann kognitive Störungen<br />
mediz<strong>in</strong>isch abgeklärt werden sollten,<br />
etwa weil sie auf e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende<br />
Demenzerkrankung h<strong>in</strong>weisen, ist<br />
nicht so e<strong>in</strong>fach zu beantworten,<br />
sagt Thomas Foki.<br />
„Am besten man klärt<br />
jedes kognitive Defizit<br />
ab, egal wie alt man ist.“ Neue<br />
Behandlungsmöglichkeiten <strong>in</strong><br />
der Alzheimertherapie würden<br />
im Frühstadium der Krankheit<br />
sehr gute Ergebnisse zeigen.<br />
E<strong>in</strong>e frühe Diagnose und e<strong>in</strong>e<br />
damit e<strong>in</strong>hergehende Therapie<br />
können das Fortschreiten der<br />
Krankheit deutlich reduzieren.<br />
KEIN MULTITASKING<br />
Sich etwas merken zu können,<br />
ist nur e<strong>in</strong>e von mehreren<br />
kognitiven Fähigkeiten des<br />
Menschen. „Oft wird von fünf<br />
großen Gedächtnisleistungen<br />
gesprochen, den Big Five“, sagt<br />
die Gedächtnistra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Tanja<br />
Nekola. Ganz am Anfang steht<br />
die Wahrnehmung. Wer mit<br />
den Gedanken woanders ist,<br />
wenn das Gegenüber se<strong>in</strong>en<br />
Namen nennt, wird ihn nicht im<br />
Kopf behalten. Zweitens: Es braucht Konzentration, damit<br />
man sich – drittens – etwas merken kann. Dieses Wissen<br />
muss man abrufen können, um es – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fünften<br />
Schritt – <strong>in</strong> der Phase der Wortf<strong>in</strong>dung auch aussprechen<br />
zu können. Wie gut unser Gehirn letztendlich funktioniert,<br />
hängt von vielen Faktoren ab. Dauerhafter Stress, zu wenig<br />
Schlaf sowie pausenfreies Arbeiten bee<strong>in</strong>trächtigen se<strong>in</strong>e<br />
Leistung genauso wie Multitask<strong>in</strong>g. Mehrere D<strong>in</strong>ge gleichzeitig<br />
zu machen, verbraucht viel Energie und führt häufig<br />
zu mehr Fehlern. „Wer e<strong>in</strong>en Text schreibt und daneben<br />
mit voller Aufmerksamkeit die Nachrichten hören will,<br />
wird wahrsche<strong>in</strong>lich nichts davon wirklich gut schaffen“,<br />
sagt Nekola. Also besser: E<strong>in</strong>s nach dem anderen machen.<br />
So kann das Gehirn am besten arbeiten. SANDRA LOBNIG n<br />
FOTOS: ISTOCK_ RAMCREATIV_ TAK<br />
FOTO: STEPHANIE GOLSER<br />
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AER<strong>07</strong><strong>23</strong><br />
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DARMGESUNDHEIT<br />
Das Verdauungsorgan ist e<strong>in</strong><br />
Hochleistungssportler: Es regelt Hungergefühl<br />
und Sättigung, tra<strong>in</strong>iert das Immunsystem<br />
und ist Torwächter zur Abwehr von<br />
Krankheitserregern. E<strong>in</strong> aus dem Gleichgewicht<br />
geratenes Mikrobiom ist die Basis für<br />
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.<br />
E<strong>in</strong> Gastroenterologe über neue Hoffnung durch<br />
<strong>in</strong>novative Therapien und Vorsorgestrategien.<br />
STARKER<br />
DARM,<br />
GESUNDES<br />
LEBEN<br />
E<br />
ndlich Urlaub, das heißt: faul auf der Sonnenliege<br />
dösen. Im Pool plantschen. Oder exotische<br />
Gerichte genießen. Während der Mensch<br />
<strong>in</strong> fernen Ländern entspannt, wartet auf se<strong>in</strong>en<br />
Darm Schwerstarbeit: die Abwehr von<br />
Rota- oder Noroviren, Shigellen, Salmonellen, Lamblien,<br />
Amöben und anderen krankmachenden Erregern, mit<br />
denen wir im Alltag nicht konfrontiert s<strong>in</strong>d. Se<strong>in</strong>e Schutzfunktion<br />
äußerst sich <strong>in</strong> ungebetenen Reisebegleitern:<br />
Durchfall oder Fieber. Dennoch e<strong>in</strong>e Erfolgsstrategie,<br />
weiß Univ.-Prof. Dr. Ra<strong>in</strong>er Schöfl, Leiter der 4. <strong>in</strong>ternen<br />
Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Endokr<strong>in</strong>ologie,<br />
Ernährungsmediz<strong>in</strong> sowie Stoffwechsel am<br />
„Ordenskl<strong>in</strong>ikum L<strong>in</strong>z Barmherzige Schwestern“: „Schon<br />
ganz am Anfang unseres <strong>Leben</strong>s brauchen wir den Darm<br />
– er erzieht und tra<strong>in</strong>iert unser Immunsystem.“ Der Dünndarm<br />
des Menschen ist drei Meter lang, der Dickdarm<br />
e<strong>in</strong>en. „Die Immunzellen bef<strong>in</strong>den sich vorwiegend im<br />
unteren Dünndarm. Er muss e<strong>in</strong> wenig durchlässig se<strong>in</strong>,<br />
um Eiweiß aus Bakterien und Nahrung durchzulassen<br />
und die Abwehrzellen zu erreichen. So werden Immunglobul<strong>in</strong>e<br />
und Zellen entwickelt, die gefährliche Substanzen<br />
erkennen und auffressen.“<br />
Der Darm ist e<strong>in</strong> wahres Wunderorgan und wird dennoch<br />
unterschätzt: In e<strong>in</strong>em Gramm Stuhl s<strong>in</strong>d mehr<br />
Keime enthalten als Menschen auf der Erde leben. Sie<br />
besitzen 300 mal mehr Erb<strong>in</strong>formationen als die Erdbewohner<strong>in</strong>nen<br />
und -bewohner. Die Darmoberfläche<br />
ist so groß wie e<strong>in</strong> Tennisplatz. Das Verdauungsorgan<br />
hat mehr als 100 Millionen Nervenzellen – Platz zwei<br />
h<strong>in</strong>ter dem Gehirn. Und verarbeitet im Laufe des<br />
<strong>Leben</strong>s rund 30 Tonnen Nahrung sowie 50.000 Liter<br />
Flüssigkeit. Damit steuert der Darm das Hungerbeziehungsweise<br />
Sättigungsgefühl „durch die Hormone<br />
GIP und GLP1 im Zwölff<strong>in</strong>gerdarm – nicht<br />
zufällig kommen sie auch <strong>in</strong> der neuen Abnehmspritze<br />
vor. Außerdem regelt er das Glukose<br />
abbauende Hormon Insul<strong>in</strong> der Bauchspeicheldrüse.“<br />
Immunologie und Stoffwechsel s<strong>in</strong>d die<br />
FOTOS: ISTOCK_MEEKO MEDIA_ALONZODESIGN<br />
36<br />
GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
37
DARMGESUNDHEIT<br />
wichtigsten Aufgaben. „Damit ist der<br />
Darm für den Körper gleichbedeutend<br />
wie Herz und Lunge.“<br />
EIN KILO BAKTERIEN IM MIKROBIOM<br />
Se<strong>in</strong> Mikrobiom (=Darmflora) hat <strong>in</strong><br />
den vergangenen Jahren Schlagzeilen<br />
gemacht: durch se<strong>in</strong>e stattliche Sammlung<br />
an Bakterien, Viren und Pilzen.<br />
Bis zu e<strong>in</strong>em Kilogramm schleppt jeder<br />
Mensch mit sich herum. Laut Schöfl e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>zigartiges Milieu: „Die Zusammensetzung<br />
ist <strong>in</strong>dividuell – jeder Mensch<br />
sucht sich aus 30.000 Bakterien 1.000<br />
aus. Außerdem ist das Mikrobiom von<br />
verschiedenen Faktoren abhängig:<br />
Genetik, Ernährung, negativen Faktoren<br />
wie Rauchen, Alkohol und Stress<br />
sowie dem Geburtsweg.“ Bei der vag<strong>in</strong>alen<br />
Entb<strong>in</strong>dung geht die Darmflora der<br />
Scheide der Mutter auf das Baby über –<br />
der Start des persönlichen Mikrobioms.<br />
Auch die Ernährung hat großen E<strong>in</strong>fluss auf die Darmflora.<br />
E<strong>in</strong>e Studie zeigt: Menschen aus Burk<strong>in</strong>a Faso, die viel Hirse<br />
und Mais essen, haben e<strong>in</strong>e völlig andere als e<strong>in</strong> Mitteleuropäer<br />
mit Fleischkonsum und Genuss süßer Köstlichkeiten.<br />
Medikamente und Antibiotika bee<strong>in</strong>flussen die Darmflora<br />
genauso wie Erkrankungen wie zum Beispiel Covid-19.<br />
Die vielbeworbenen Labortests auf das persönliche Mikrobiom<br />
s<strong>in</strong>d laut Schöfl jedoch zum Fenster h<strong>in</strong>ausgeworfenes<br />
Geld: „Die s<strong>in</strong>nvollen Untersuchungen auf Krankheitserreger<br />
bezahlt die Krankenkasse. Sie werden im Spital, beim Hausarzt<br />
oder der Ärzt<strong>in</strong> des Vertrauens durchgeführt. Und die anderen<br />
Parameter s<strong>in</strong>d derzeit noch ke<strong>in</strong>e Basis für e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />
Behandlung.“ Je mehr gute Darmbakterien, desto besser? E<strong>in</strong><br />
Trugschluss: „Ältere Menschen haben oft zu viel Mikrobiom.<br />
Das äußerst sich beispielsweise <strong>in</strong> Durchfall.“<br />
ZÖLIAKIE, MORBUS CROHN UND REIZDARM<br />
E<strong>in</strong>e aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora macht sich<br />
schnell bemerkbar – beispielsweise <strong>in</strong> weit verbreiteten Nahrungsmittelunverträglichkeiten:<br />
Jede beziehungsweise jeder<br />
zweite leidet <strong>in</strong> Österreich darunter. Häufig <strong>in</strong> punkto Fructose,<br />
Milchzucker, Sorbit, Histam<strong>in</strong>e, Sulfite (E-Nummern<br />
auf <strong>Leben</strong>smitteln) und Glutamate. Laut Schöfl ist das jedoch<br />
„ke<strong>in</strong>e Krankheit, sondern e<strong>in</strong>e Spielart der menschlichen<br />
Natur“. Wird das Unverträgliche weggelassen, kl<strong>in</strong>gen die<br />
Beschwerden schnell wieder ab.<br />
Zöliakie h<strong>in</strong>gegen ist e<strong>in</strong>e Erkrankung. Hier führt das Klebereiweiß<br />
aus Getreide (Gluten) zu e<strong>in</strong>er Entzündung oder<br />
Schädigung der Dünndarmschleimhaut. E<strong>in</strong>e oder e<strong>in</strong>er von<br />
100 leidet <strong>in</strong> Österreich daran: „Die Symptome s<strong>in</strong>d zu Beg<strong>in</strong>n<br />
wie bei e<strong>in</strong>er Nahrungsmittelunverträglichkeit. Es kann zu<br />
Bauchschmerzen oder Durchfall kommen. Später zu e<strong>in</strong>em<br />
Eisenmangel, der Abnahme der Knochendichte oder dem<br />
Ausbleiben der Periode bei Frauen. Und nach Jahrzehnten<br />
ohne Diagnose sogar zum Dünndarm-T-Zell-Lymphom. E<strong>in</strong>e<br />
oder e<strong>in</strong>er von 20 Zöliakie-Patient<strong>in</strong>nen beziehungsweise<br />
Univ.-Prof. Dr. Ra<strong>in</strong>er Schöfl, -Patienten ist betroffen.“<br />
Leiter der 4. <strong>in</strong>ternen Abteilung<br />
E<strong>in</strong>e chronisch-entzündliche<br />
Darmerkran-<br />
für Gastroenterologie<br />
und Hepatologie, Endokr<strong>in</strong>ologie,<br />
kung ist auch Morbus<br />
Ernährungsmediz<strong>in</strong> sowie<br />
Crohn: 3 von 1.000 Menschen<br />
<strong>in</strong> Österreich leben<br />
Stoffwechsel am „Ordenskl<strong>in</strong>ikum<br />
L<strong>in</strong>z Barmherzige Schwestern“<br />
mit der Diagnose, doch die<br />
Dunkelziffer ist hoch. „Morbus<br />
Crohn kann zu e<strong>in</strong>er<br />
Autoimmunreaktion führen<br />
und auch die Gelenke,<br />
Gallenwege oder Regenbogenhaut<br />
des Auges bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Symptome beg<strong>in</strong>nen<br />
häufig zwischen 15<br />
und 30 Jahren und äußern<br />
sich <strong>in</strong> Bauchschmerzen,<br />
Gewichtsabnahme oder<br />
Blut im Stuhl.“ Die Behandlung<br />
von Morbus Crohn<br />
und Zöliakie erfolgt mit<br />
<strong>in</strong>novativen Medikamenten:<br />
„Biologika haben enorme Fortschritte gemacht. Sie s<strong>in</strong>d<br />
nebenwirkungsarm und zur Langzeitanwendung geeignet.“<br />
Daneben empfehlen sich Ernährungs- und psychologische<br />
Beratung (für Entspannung), Sport und e<strong>in</strong>e gesunde <strong>Leben</strong>sweise<br />
ohne Rauchen. Auch Kreativtherapie – zeichnen und<br />
malen – ist mittlerweile Teil von Reha-Aufenthalten. Schöfl<br />
me<strong>in</strong>t schmunzelnd: „Bei Fachkongressen kommt man sich<br />
oft wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gemäldegalerie vor.“<br />
15 Prozent der Erwachsenen leiden am Reizdarm-Syndrom<br />
– „e<strong>in</strong>er ungefährlichen Funktionsstörung, obwohl der Darm<br />
nach e<strong>in</strong>em Test auf Entzündungszeichen im Stuhl normal<br />
aussieht“. Die häufigsten Symptome s<strong>in</strong>d Durchfall oder Verstopfung,<br />
mit oder ohne Schmerzen. Und die Ursachen s<strong>in</strong>d<br />
vielfältig: e<strong>in</strong>e genetische Veranlagung, e<strong>in</strong> gestörtes Mikrobiom,<br />
Angst, Stress, depressive Verstimmungen, Traumen etc.<br />
Die Therapie ist e<strong>in</strong>e dreiwöchige Ausschluss-Diät (FODMAP<br />
= ke<strong>in</strong> Getreide, ke<strong>in</strong> Obst, ke<strong>in</strong>e Milch). Dann folgt die Wiedere<strong>in</strong>führung<br />
der gemiedenen Nahrungsbestandteile – ohne<br />
jene, die dezidiert Beschwerden verursachen. „Bei der Hälfte<br />
aller Patient<strong>in</strong>nen und Patienten ist das Problem damit gelöst.<br />
Insgesamt fühlen sich Dreiviertel der Betroffenen danach<br />
besser.“ Ihre Wirkung zeigen auch e<strong>in</strong>e Psychotherapie (kognitive<br />
Verhaltenstherapie oder Bauch-Hypnose) und symptomatische<br />
„Helferle<strong>in</strong>“-Tabletten: zum Stopp des Stuhlgangs,<br />
krampflösende Schmerz- oder Abführmittel.<br />
„Die Zusammensetzung der<br />
Darmflora (Mikrobiom) ist<br />
<strong>in</strong>dividuell – jeder Mensch sucht sich<br />
aus 30.000 Bakterien 1.000 aus.<br />
Außerdem ist das Mikrobiom von<br />
verschiedenen Faktoren abhängig:<br />
Genetik, Ernährung, negativen<br />
Faktoren wie Rauchen, Alkohol und<br />
Stress sowie dem Geburtsweg.“<br />
15 %<br />
DER ERWACHSENEN<br />
LEIDEN AM<br />
REIZDARM-SYNDROM:<br />
Die Therapie ist e<strong>in</strong>e<br />
dreiwöchige Ausschluss-Diät.<br />
Bei der Hälfte aller<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
ist das Problem damit gelöst.<br />
NEUER TEST ZUR DARMKREBS-VORSORGE<br />
(Dick-)Darmkrebs gilt heute – noch – nicht als Mikrobiom-bed<strong>in</strong>gt.<br />
„Er wird zu 50 Prozent durch<br />
Gene verursacht. Und zur anderen Hälfte<br />
durch falsche Ernährung.“ Ballaststoffe s<strong>in</strong>d<br />
gut, zu viele Kalorien und zu viel rotes Fleisch<br />
schlecht. „Doch ich möchte Letzteres nicht<br />
generell verteufeln – die Dosis macht das<br />
Gift. Rotes Fleisch ist e<strong>in</strong> wichtiger Eisenund<br />
Vitam<strong>in</strong>-B12-Lieferant. Und wir brauchen<br />
es zum Aufbau von Muskeln, Zellen, Hormonen und<br />
Enzymen.“<br />
In Österreich ist Darmkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung.<br />
Rund zehn Prozent aller neuen Krebsfälle<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr betreffen den Verdauungstrakt. 2019 waren<br />
es alle<strong>in</strong> im Dickdarm (exklusive Magen, Leber, Pankreas<br />
und Speiseröhre) 4.444. Rund 2.000 Menschen sterben<br />
pro Jahr daran. Anders ausgedrückt: E<strong>in</strong>e oder e<strong>in</strong>er von<br />
20 erkrankt, jede beziehungsweise jeder 40. verstirbt.<br />
Männer s<strong>in</strong>d vom Dickdarmkarz<strong>in</strong>om häufiger betroffen<br />
als Frauen.<br />
VORSORGE RETTET LEBEN<br />
Die wichtigste Vorsorge <strong>in</strong> Sachen Darmgesundheit ist<br />
die Koloskopie (Darmspiegelung). Für Frauen wie Männer<br />
wird sie seit kurzem ab 45 Jahren empfohlen – mit<br />
Wiederholung alle zehn Jahre. Schöfl: „Die Methode ist<br />
sehr genau und entdeckt auch kle<strong>in</strong>e Polypen. Sie werden<br />
dabei sofort entfernt.“ Allerd<strong>in</strong>gs ist die Angst davor groß:<br />
trotz Spritze, die Schmerzfreiheit garantiert. Deshalb gibt<br />
es nun den FIT-Vorsorgetest auf Blut im Stuhl: Hier wird<br />
daheim auf der Toilette e<strong>in</strong>e Stuhlprobe entnommen und<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Eprouvette ans Labor geschickt. „Die Methode gilt<br />
als gleichwertig, wenn man sie ab 45 alle zwei Jahre durchführt.<br />
Unsere große Hoffnung ist, damit mehr Menschen<br />
von der Vorsorge überzeugen zu können.“ Für die neue<br />
Untersuchung ist ke<strong>in</strong>e Darmentleerung nötig. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
zeigt sie nur fortgeschrittenere Erkrankungen. „Wird etwas<br />
entdeckt, brauchen Menschen erst wieder e<strong>in</strong>e Koloskopie.“<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten mit chronisch-entzündlichen<br />
Darmerkrankungen oder familiärer Vorbelastung<br />
tragen e<strong>in</strong> höheres Risiko für Erkrankungen. Für sie gibt<br />
es spezielle Vorsorgeprogramme auf Basis der Koloskopie.<br />
MS DURCH GESTÖRTES MIKROBIOM?<br />
Dickdarmentzündungen mit blutigem Stuhl wie Colitis<br />
Ulcerosa oder die Durchfallerkrankung Clostridium Difficile<br />
werden mittlerweile mit der sogenannten Stuhltransplantation<br />
behandelt: der Mensch-zu-<br />
Mensch-Übertragung von gesundem<br />
Spenderstuhl – über e<strong>in</strong>e Nasensonde<br />
oder via Koloskopie. „Wir präferieren<br />
Letzteres, weil das die angenehmere<br />
Methode für Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
ist.“ E<strong>in</strong> aufwendiges, aber mit 90<br />
Prozent Heilungschance hochwirksames<br />
Verfahren.<br />
So weit s<strong>in</strong>d Wissenschaftler bei der Vorbeugung neurologischer<br />
Erkrankungen noch nicht. Neue<br />
Studien verdichten jedoch Indizien, dass<br />
e<strong>in</strong>e aus dem Gleichgewicht geratene<br />
Darmflora sogar bei der Entstehung<br />
von Multipler Sklerose (MS) und Park<strong>in</strong>son<br />
e<strong>in</strong>e Rolle spielt. „Für konkrete<br />
Rückschlüsse, Vorsorgestrategien oder<br />
Therapien s<strong>in</strong>d aber weitere Untersuchungen nötig.“ Die<br />
Forschungsreise durch das lebenswichtige Undercover-<br />
Organ Darm hat also gerade erst begonnen. KARIN LEHNER n<br />
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38 GESUND & LEBEN <strong>07</strong> & <strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
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17.<strong>07</strong>. – 25.<strong>08</strong>.<strong>23</strong><br />
39
HERZ<br />
Weiblicher<br />
HERZTAKT<br />
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n BUCHTIPP<br />
Frauen sterben öfter an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als<br />
Männer. E<strong>in</strong> Herz<strong>in</strong>farkt bei Frauen hat andere Symptome,<br />
die oft unerkannt bleiben. Für die weibliche Herzgesundheit<br />
spielen psychische Stabilität und Stressreduktion e<strong>in</strong>e<br />
besondere Rolle.<br />
Frauen haben e<strong>in</strong>e höhere <strong>Leben</strong>serwartung<br />
als Männer. Laut österreichischem<br />
Frauengesundheitsbericht 2022<br />
werden Frauen 83,7 Jahre alt, während<br />
Männer im Schnitt rund fünf Jahre früher<br />
sterben. Die häufigste Todesursache<br />
bei Frauen s<strong>in</strong>d Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
wie koronare Herzerkrankungen, Herz<strong>in</strong>suffizienz<br />
oder Bluthochdruck. Zu den schwerwiegenden<br />
Folgen zählen Herz<strong>in</strong>farkt, Schlaganfall oder Herzrhythmusstörungen.<br />
„Die zentralen Risikofaktoren<br />
s<strong>in</strong>d Rauchen, hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck,<br />
Übergewicht und Bewegungsmangel“, erklärt Primarius<br />
Univ.-Doz. Dr. Sebastian Globits, ärztlicher<br />
Leiter im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs<br />
(NÖ). Die Schwerpunkte des im Waldviertel gelegenen<br />
Kompetenzzentrums für Herzgesundheit<br />
liegen <strong>in</strong> der Prävention von Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen und der Rehabilitation nach e<strong>in</strong>em<br />
Herzereignis wie e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt oder e<strong>in</strong>er<br />
Stentimplantation. Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und besonders Herz<strong>in</strong>farkte werden immer noch<br />
als typische Männerkrankheiten wahrgenommen.<br />
Als Ursache wird das spätere Auftreten e<strong>in</strong>er Herzerkrankung<br />
bei Frauen vermutet. Während Männer<br />
schon ab etwa 35 Jahren gefährdet s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d<br />
Frauen bis etwa 45 Jahre durch die weiblichen<br />
Geschlechtshormone besser geschützt. „Wenn<br />
der Hormonspiegel nach der Menopause s<strong>in</strong>kt,<br />
nehmen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen<br />
drastisch zu. Im höheren Alter sterben mehr<br />
Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen“,<br />
erklärt Primarius Globits.<br />
ATYPISCHE BESCHWERDEN<br />
Wie der Frauengesundheitsbericht aufzeigt,<br />
haben Frauen nach e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt e<strong>in</strong>e<br />
höhere 30-Tages-Mortalität als Männer. Das liege<br />
unter anderem an den unterschiedlichen Symptomen,<br />
sagt Globits: „Das typische kl<strong>in</strong>ische Bild<br />
des Herz<strong>in</strong>farkts beim Mann – also e<strong>in</strong> flächen-<br />
Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek,<br />
Dr. med. Stefanie Schmid-Altr<strong>in</strong>ger<br />
GENDERMEDIZIN: WARUM FRAUEN<br />
EINE ANDERE MEDIZIN BRAUCHEN<br />
Frauen erleben<br />
e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt<br />
meist anders als<br />
Männer: Übelkeit<br />
und Erschöpfung<br />
s<strong>in</strong>d häufige<br />
Symptome.<br />
förmig anhaltender Schmerz über der Brust,<br />
der <strong>in</strong> den l<strong>in</strong>ken Arm ausstrahlt – haben<br />
Frauen sehr oft nicht. Frauen haben häufig<br />
atypische Beschwerden. Ihnen ist e<strong>in</strong> bisschen<br />
schlecht, sie erbrechen, s<strong>in</strong>d müde, erschöpft<br />
oder haben schlecht geschlafen. Daher wird<br />
der Herz<strong>in</strong>farkt bei der Frau oft nicht gleich<br />
erkannt.“ In vielen Fällen s<strong>in</strong>d Frauen alle<strong>in</strong>,<br />
wenn sie e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt erleiden. Laut<br />
Statistik Austria wohnen rund e<strong>in</strong> Drittel der<br />
60- bis 79-jährigen Frauen <strong>in</strong> S<strong>in</strong>glehaushalten.<br />
Ab dem 80. <strong>Leben</strong>sjahr leben mehr als<br />
die Hälfte der Frauen alle<strong>in</strong>. „Frauen erleben<br />
ihren Herz<strong>in</strong>farkt oft erst als Witwe, weil Männer<br />
im Schnitt früher sterben als Frauen. Dann<br />
ist niemand da, der Hilfe holt. Wenn e<strong>in</strong> Mann<br />
mit fünfzig oder sechzig Jahren e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt<br />
bekommt, alarmiert meistens die Frau die<br />
Rettung oder reanimiert selbst. Die Frau erlebt<br />
ihren Herz<strong>in</strong>farkt oft e<strong>in</strong>sam und alle<strong>in</strong>. Und<br />
der Herz<strong>in</strong>farkt ist ja noch immer mit e<strong>in</strong>er<br />
hohen Todesrate verbunden, wenn man nicht<br />
rechtzeitig <strong>in</strong>s Spital kommt“, sagt Globits.<br />
Frauenkörper s<strong>in</strong>d anders als Männerkörper.<br />
Die Autor<strong>in</strong>nen erklären anschaulich,<br />
warum e<strong>in</strong>e geschlechtersensible Mediz<strong>in</strong><br />
vor allem für Frauen lebenswichtig se<strong>in</strong><br />
kann. Die relativ neue Fachdiszipl<strong>in</strong> „Gendermediz<strong>in</strong>“<br />
stellt schon jetzt das bisherige<br />
Vorgehen und Denken der Schulmediz<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>frage. Damit Prävention wirken kann<br />
und Diagnostik sowie Therapie tatsächlich<br />
gesund machen, müssen biologische Unterschiede,<br />
aber auch <strong>Leben</strong>sphasen und<br />
<strong>Leben</strong>swirklichkeiten beider Geschlechter<br />
mitgedacht und e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
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41
HERZ<br />
Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Professor<strong>in</strong> für<br />
Gendermediz<strong>in</strong> an der Mediz<strong>in</strong>ischen Universität <strong>Wien</strong> und Wissenschaftliche<br />
Leiter<strong>in</strong> des Gender<strong>in</strong>stituts und von la pura <strong>in</strong> Gars am Kamp (NÖ)<br />
„Frauen s<strong>in</strong>d unterrepräsentiert“<br />
Welche Besonderheiten hat<br />
das weibliche Herz?<br />
Das weibliche Herz ist wesentlich<br />
kle<strong>in</strong>er, was etwa bei e<strong>in</strong>er Herztransplantation<br />
e<strong>in</strong> Problem darstellen kann.<br />
Die Gefäße, die das Herz mit Sauerstoff<br />
versorgen, haben e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren<br />
Querschnitt und s<strong>in</strong>d zarter. Die<br />
Muskelmasse der l<strong>in</strong>ken Herzkammer<br />
ist ger<strong>in</strong>ger, und auch die Alterung des<br />
Herzmuskels ist bei Frauen unterschiedlich.<br />
Im Gegensatz zu Männern<br />
verdickt sich der Herzmuskel bei Frauen<br />
nicht. Zudem haben Frauen e<strong>in</strong>en<br />
höheren Ruhepuls als Männer und bis<br />
zur Menopause zumeist auch e<strong>in</strong>en<br />
niedrigeren Blutdruck. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
s<strong>in</strong>d die Blutdruckgrenzwerte für Frauen<br />
aber etwas zu hoch, weil man bemerkt<br />
hat, dass schon im hochnormalen Blutdruckbereich<br />
Frauen mehr Komplikationen<br />
haben. Mediz<strong>in</strong>isch ist hier gerade<br />
e<strong>in</strong>iges <strong>in</strong> Diskussion.<br />
STRESS UND DEPRESSION<br />
E<strong>in</strong>en großen Anteil an der weiblichen Herzgesundheit<br />
haben emotionale Belastungen und Stress. Noch immer<br />
erledigen laut österreichischem Frauengesundheitsbericht<br />
Frauen den größten Teil der unbezahlten Betreuungsund<br />
Hausarbeit, während Männer den überwiegenden<br />
Teil der Erwerbsarbeit übernehmen. Zur unbezahlten<br />
Betreuung von K<strong>in</strong>dern oder pflegebedürftigen Angehörigen<br />
werde auch die emotionale Arbeit eher von Frauen<br />
geleistet und von Männern konsumiert. Laut Bericht s<strong>in</strong>d<br />
es meist Frauen, die für die emotionale Stabilität der K<strong>in</strong>der<br />
sorgen und für Harmonie und Ausgleich<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Familie und der Beziehung<br />
zuständig s<strong>in</strong>d. „Stress spielt für<br />
die Herzgesundheit von Frauen e<strong>in</strong>e<br />
wichtigere Rolle als für Männer“,<br />
erklärt Dr. Alexandra Kautzky-Willer,<br />
Professor<strong>in</strong> für Gendermediz<strong>in</strong> an<br />
der Mediz<strong>in</strong>ischen Universität <strong>Wien</strong>.<br />
„Psychosoziale Belastungen können<br />
Depressionen hervorrufen, die e<strong>in</strong><br />
schwerwiegender Risikofaktor für e<strong>in</strong>e<br />
Herzerkrankung s<strong>in</strong>d. Außerdem kommt<br />
bei Frauen der Verb<strong>in</strong>dung zwischen Herz und<br />
Hirn e<strong>in</strong>e größere Bedeutung zu: Die Amygdala, der<br />
Bereich des Gehirns, der für Er<strong>in</strong>nerung und Emotion<br />
zuständig ist, wird bei Frauen stärker aktiviert, was zur Freisetzung<br />
von Entzündungszellen und zu Veränderungen<br />
der Herzdurchblutung führt. Chronischer Stress belastet<br />
Welche Faktoren spielen e<strong>in</strong>e Rolle,<br />
wenn Frauen e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt erleiden?<br />
Die Symptome s<strong>in</strong>d bei Frauen oft anders:<br />
Wenn Frauen eher unter Übelkeit, Erbrechen,<br />
Schmerzen im Oberbauch oder im<br />
Kieferbereich leiden, denkt man nicht<br />
so rasch an e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt. Zudem<br />
werden der Notarzt oder die Rettung<br />
später gerufen und bei Herzstillstand wird<br />
weniger oft e<strong>in</strong>e Herzmassage gemacht.<br />
Die Symptome von Frauen werden <strong>in</strong> Notfallambulanzen<br />
auch als weniger dr<strong>in</strong>glich<br />
e<strong>in</strong>gestuft, und es wird auch weniger oft<br />
e<strong>in</strong> Herzkatheter gemacht. Auch das<br />
Geschlecht des Arztes ist von Bedeutung:<br />
Internist<strong>in</strong>nen und Chirurg<strong>in</strong>nen, die Frauen<br />
behandeln, haben bessere Ergebnisse.<br />
Bei Internist<strong>in</strong>nen könnte e<strong>in</strong>e Rolle spielen,<br />
dass sie Symptome vielleicht richtiger<br />
<strong>in</strong>tuitiv e<strong>in</strong>ordnen, mehr auf Risikofaktoren<br />
und Prävention achten und sich auch<br />
mehr um das Entlassungsmanagement<br />
nach Spitalsaufenthalten kümmern. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
weiß man oft auch nicht, warum<br />
gewisse Ergebnisse vorliegen.<br />
Wie schnell setzen sich die Erkenntnisse<br />
der Gendermediz<strong>in</strong> durch?<br />
Für mich zu langsam. In der Forschung<br />
wurde <strong>in</strong> der Vergangenheit leider<br />
vieles verabsäumt. In vielen Studien zur<br />
Zulassung von Arzneimitteln wurden die<br />
Medikamente nur an Männern getestet.<br />
Daher muss man jetzt besonders darauf<br />
achten, dass genügend Frauen an Studien<br />
teilnehmen und die Geschlechter bei<br />
den Auswertungen getrennt betrachtet<br />
werden. Das alles passiert noch zu wenig<br />
und zu langsam. Frauen s<strong>in</strong>d nach wie<br />
vor <strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischen Studien unterrepräsentiert.<br />
Die Genderforschung geht zwar gut<br />
voran, und es gibt immer mehr Daten und<br />
immer bessere Informationen. Aber es<br />
ist e<strong>in</strong> langwieriger Prozess, bis sich die<br />
Erkenntnisse dann auch <strong>in</strong> Leitl<strong>in</strong>ien oder<br />
<strong>in</strong> Praxisempfehlungen niederschlagen.<br />
das Frauenherz also stärker, was Gefäßveränderungen und<br />
Durchblutungsstörungen hervorrufen kann.“<br />
GEBROCHENES-HERZ-SYNDROM<br />
Durch starke emotionale Belastungen wird e<strong>in</strong> Herzleiden<br />
hervorgerufen, das unter dem Namen „Tako-Tsubo“ oder<br />
„Broken-Heart-Syndrom“ erstmals 1990 <strong>in</strong> Japan beschrieben<br />
wurde. Gehäuft trat das Phänomen 2004 bei Erdbebenopfern<br />
auf der japanischen Insel Honshu auf. Die Symptome<br />
wie starke Brustschmerzen oder Atemnot ähneln<br />
e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt. Die Herzkranzgefäße<br />
s<strong>in</strong>d aber nicht wie bei e<strong>in</strong>em Infarkt<br />
blockiert, sondern bleiben funktionsfähig.<br />
Für das Broken-Heart-Syndrom<br />
wird e<strong>in</strong> Überschuss an Stresshormonen<br />
verantwortlich gemacht, die <strong>in</strong>folge<br />
von emotionalen Ausnahmesituationen<br />
ausgeschüttet werden. Auslöser können<br />
Ereignisse wie Trennungen, Todesfälle, Probleme<br />
am Arbeitsplatz oder Sorgen <strong>in</strong> der Familie<br />
se<strong>in</strong>. „Tako-Tsubo ist der Stress-Supergau.<br />
Was genau dah<strong>in</strong>tersteckt, ist immer noch nicht<br />
ganz klar, aber wahrsche<strong>in</strong>lich reagieren Frauen<br />
sehr sensitiv auf Katecholam<strong>in</strong>e, also Stresshormone.<br />
Betroffen s<strong>in</strong>d rund 90 % der Frauen<br />
nach der Menopause – das Geschlechtshormon<br />
Östrogen bietet davor e<strong>in</strong>en gewissen<br />
Schutz. Wenn das Östrogen dann wegfällt,<br />
ist das Risiko besonders hoch“, erklärt<br />
FOTOS: ISTOCK_SORBETTO, _MI-VIRI, _GARIKPROST, FEEL IMAGE-FOTOGRAFIE_FELICITAS MATERN, HERBERT BAUMGARTNER FOTOSTUDIO<br />
Kautzky-Willer. In den meisten Fällen verläuft die<br />
Erkrankung nicht tödlich, sondern heilt nach e<strong>in</strong>er<br />
medikamentösen Behandlung wieder ab.<br />
FOTO: HERZ-KREISLAUF-ZENTRUM GROSS GERUNGS<br />
RUND UMS HERZ<br />
Das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs ist Spezialist, wenn es um die Prävention und<br />
Rehabilitation von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht – und das seit 40 Jahren!<br />
E<strong>in</strong>e Herzerkrankung oder e<strong>in</strong>e Herz-Operation<br />
bedeuten oft e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>schnitt im <strong>Leben</strong><br />
e<strong>in</strong>es Menschen. Im Waldviertler <strong>Gesund</strong>heitszentrum<br />
erlernen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
den Weg, um zu e<strong>in</strong>em gesunden <strong>Leben</strong>sstil<br />
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welcher sich aus den drei Säulen Bewegung,<br />
Ernährung und Entspannung zusammensetzt,<br />
und e<strong>in</strong> hoch kompetentes Team aus Ärzt<strong>in</strong>nen,<br />
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erfahren Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, wie<br />
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E<strong>in</strong>e große Gefahr gehe von <strong>in</strong>tensivem Zigarettenkonsum<br />
bei gleichzeitiger E<strong>in</strong>nahme der Pille<br />
aus, betont Globits. „Diese Komb<strong>in</strong>ation ist furchtbar.<br />
Leider haben Frauen <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgeholt, weil<br />
sie das Risikoverhalten der Männer kopieren. Die<br />
Raucherrate bei jungen Mädchen ist mittlerweile<br />
höher als bei jungen Burschen, und die Pille fördert<br />
Thrombosebildungen. Aber auch die sonstigen<br />
Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht,<br />
Diabetes, hohe Cholester<strong>in</strong>werte und hoher<br />
Blutdruck treten bei Frauen heute häufiger auf als<br />
früher. Das ist e<strong>in</strong>e unerfreuliche Entwicklung.“<br />
Manche Risikofaktoren hätten auf Frauen stärkere<br />
Auswirkungen und sollten genauer untersucht<br />
werden, sagt auch Kautzky-Willer: „So ist Diabetes<br />
bei Frauen e<strong>in</strong> noch stärkerer Risikofaktor als bei<br />
Männern. Frauen unterschätzen oft ihr Risiko und<br />
verharmlosen gestiegene Blutzuckerwerte. Man<br />
muss dem aber genauer nachgehen, zur Früherkennung<br />
von Diabetes e<strong>in</strong>e Langzeitzuckermessung<br />
durchführen und im Idealfall e<strong>in</strong>en Zuckerbelastungstest<br />
machen.“ Für beide Geschlechter<br />
gilt: E<strong>in</strong>e Änderung des <strong>Leben</strong>sstils durch Nichtrauchen,<br />
Gewichtsreduktion, Bewegung (empfohlener<br />
Richtwert: 150 M<strong>in</strong>uten wöchentlich) und<br />
herzgesunde Ernährung (u. a. Vollkornprodukte,<br />
frisches Obst und Gemüse verzehren, gesättigte<br />
Fettsäuren, Wurst, Fertigprodukte, Transfette vermeiden<br />
sowie wenig Salz, Zucker und Fleisch konsumieren)<br />
verbessert den Krankheitsverlauf und ist<br />
die beste Vorbeugung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Frauen sollten zudem auf ihre Schlafqualität<br />
und die psychische <strong>Gesund</strong>heit achten: Mit<br />
Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenem<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g lässt sich Stress abbauen, bei Depressionen<br />
bieten sich psychologische oder psychotherapeutische<br />
Betreuungsangebote an. Ferner wird<br />
Frauen geraten, sich nach e<strong>in</strong>em Herz<strong>in</strong>farkt oder<br />
e<strong>in</strong>er Herzoperation ausreichend zu erholen, und<br />
nicht zu früh mit der Haus- oder familiären Sorgearbeit<br />
zu beg<strong>in</strong>nen.<br />
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und bei den Mental-Stationen neue Energie<br />
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Übergewicht<br />
und Diabetes<br />
treten bei Frauen immer<br />
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Neusach, direkt am Ufer des höchstgelegenen Badesees<br />
<strong>in</strong> Österreich. Hier wird sehr viel Wert auf Ruhe und<br />
Entschleunigung gelegt: So gibt es WLAN nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />
im öffentlichen Bereich des Hotels. <strong>Gesund</strong>heit<br />
und Wohlbef<strong>in</strong>den stehen im Fokus: Dieses Hotel wird als<br />
vegetarisches Genusshotel geführt. Für Nicht-Vegetarier<br />
bietet sich die Möglichkeit, diese Ernährungsform <strong>in</strong> hoher<br />
und regionaler Qualität kennenzulernen. Besonders<br />
beliebt bei den Gästen s<strong>in</strong>d das hauseigene See-Spa und<br />
die Medical-Wellness-Anwendungen.<br />
SO GEHT<br />
Strandhotel am Weissensee,<br />
Neusach, 9762 Weissensee,<br />
www.strandhotel-weissensee.at<br />
!<br />
Erholung<br />
Entschleunigung<br />
&<br />
Ruhe<br />
„<br />
Oh Augenblick, verweile doch, du bist<br />
so schön!“ Frei nach Johann Wolfgang<br />
von Goethes „Faust“ fühlen sich viele<br />
so <strong>in</strong> der schönsten Zeit des Jahres –<br />
der Urlaubszeit. Dem Alltag und der<br />
Fremdbestimmung entfliehen, den Tag nach<br />
den eigenen Präferenzen planen können – oder<br />
gerade auch nicht planen müssen, die Seele<br />
baumeln lassen, geme<strong>in</strong>sam Schönes erleben,<br />
neue Landschaften und Kulturen kennenlernen,<br />
spannende E<strong>in</strong>drücke sammeln und so die eigenen<br />
Batterien wieder aufladen. „Genau das s<strong>in</strong>d<br />
die Zutaten, die zur Erholung im Urlaub führen“,<br />
bestätigt Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Blasche,<br />
Psychologe, Psychotherapeut und Autor des Sachbuches<br />
„Erholung 4.0“. „Grundsätzlich verstehen<br />
wir unter Erholung die Wiederherstellung des<br />
Ist-Zustandes nach e<strong>in</strong>er Belastung. Typischerweise<br />
s<strong>in</strong>d es Arbeitsbelastungen, aber auch e<strong>in</strong><br />
anstrengender Alltag kann Folgen für unsere physische<br />
und psychische <strong>Gesund</strong>heit haben, sich<br />
negativ auf unser Wohlbef<strong>in</strong>den und auf unsere<br />
Leistungsfähigkeit auswirken“, erläutert der Psychologe.<br />
„Erholungsphasen wirken dem entge-<br />
FOTOSTRANDHOTEL WEISSENSEE BEIGESTELLTI;<br />
NURITH WAGNER-STRAUSS<br />
gen, das gilt für längere Urlaube genauso wie für<br />
kurze oder für Arbeitspausen zwischendurch.“<br />
Ao. Univ.-Prof. Mag.<br />
Dr. Gerhard Blasche,<br />
kl<strong>in</strong>ischer Psychologe,<br />
<strong>Gesund</strong>heitspsychologe<br />
und Psychotherapeut,<br />
Psychologischpsychotherapeutische<br />
Praxis und MedUni <strong>Wien</strong>.<br />
ABSCHALTEN BITTE!<br />
Wie lange sollte man nun aber der süßen Auszeit<br />
frönen, um maximale Erholung zu erreichen?<br />
„Darüber gibt es geteilte Ansichten. Die Datenlage<br />
weist jedoch darauf h<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> Urlaub<br />
ab acht bis zehn Tagen das Wohlbef<strong>in</strong>den nicht<br />
mehr maßgeblich erhöht“, so Blasche. „Erholung<br />
erfolgt typischerweise <strong>in</strong> den ersten freien Tagen<br />
– da sehen wir e<strong>in</strong>en deutlichen Abbau von Ermüdung<br />
und e<strong>in</strong>e deutliche Zunahme des Wohlbef<strong>in</strong>dens.“<br />
Entscheidend dafür sei, wie gut man<br />
abschalten könne. In e<strong>in</strong>er digitalisierten Welt<br />
von heute ist dies durchaus wörtlich zu verstehen:<br />
Denn Smartphones, Tablets und Co. sorgen dafür,<br />
dass wir überall und rund um die Uhr erreichbar<br />
s<strong>in</strong>d – oder besser: se<strong>in</strong> können, wenn wir dies<br />
zulassen, wie der Experte erläutert: „Ich rate vor<br />
allem <strong>in</strong> den ersten Urlaubstagen zu e<strong>in</strong>er Handy-<br />
Abst<strong>in</strong>enz. Denn auch wenn ich nur kurz me<strong>in</strong>e<br />
E-Mails lese, kann mich das gedanklich viel länger<br />
beschäftigen und verh<strong>in</strong>dern, dass ich mich<br />
44 GESUND & LEBEN <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
45
ERHOLUNG<br />
Aufwiedersehen,<br />
Alltag!<br />
TIPP<br />
<strong>in</strong>nerlich von der Arbeit distanzieren kann.“ Wer<br />
weiter an den Job denkt, hält se<strong>in</strong>en Stresspegel<br />
hoch – und die Erholung ger<strong>in</strong>g. Das belegen auch<br />
Studien wie jene der Wilhelms-Universität Münster<br />
zur Rolle von Kommunikationsmedien im<br />
Urlaub. Das Ergebnis: Je mehr die Teilnehmenden<br />
E-Mails und SMS geschrieben sowie Nachrichtendienste<br />
benutzt haben, desto weniger konnten sie<br />
abschalten und desto ger<strong>in</strong>ger war die Erholung –<br />
und das unabhängig vom Kommunikationspartner.<br />
Daher besser: e<strong>in</strong>fach mal abschalten!<br />
RAUS AUS DER GEWOHNTEN UMGEBUNG<br />
Ebenso wesentlich für Erholung: e<strong>in</strong> Ortswechsel.<br />
„Dabei geht es nicht darum, möglichst weit<br />
vom eigenen Heimatort entfernt zu se<strong>in</strong>“, erläutert<br />
Blasche. „Tapetenwechsel lässt sich auch im eigenen<br />
Land bzw. der eigenen Region ermöglichen.<br />
Wichtig ist, sich kurz aus dem gewohnten Alltag<br />
GESUND & LEBEN EMPFIEHLT:<br />
ABENTEUER FÜR DIE GANZE FAMILIE<br />
Alles nur nicht Alltag: Das Area 47 ist der größte Outdoor-Freizeitpark<br />
Österreichs – mitten <strong>in</strong> den Tiroler Alpen<br />
am E<strong>in</strong>gang des Ötztals. Hier gibt es fast senkrechte<br />
Rutschen, e<strong>in</strong>e Riesenschaukel mit freiem Fall, den<br />
höchsten Hochseilklettergarten Österreichs, e<strong>in</strong>e riesiges<br />
Wasserareal, Möglichkeiten zum Mounta<strong>in</strong>biken –<br />
und vieles mehr. Es werden auch spannende Touren <strong>in</strong><br />
nahegelegenen Schluchten und verschiedene Klettererlebnisse<br />
angeboten. Übernachtet wird <strong>in</strong> Lodges oder <strong>in</strong><br />
„normalen“ Hotelzimmern, alle herrlich <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es<br />
Waldes gelegen – bei freiem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Wasserpark.<br />
auszukl<strong>in</strong>ken.“ Wer vor dem Urlaub besonders<br />
viel um die Ohren hat bzw. langfristig chronischem<br />
Arbeits- oder Alltagsstress ausgesetzt ist,<br />
tut sich häufig trotz der geografischen Entfernung<br />
schwer damit, sich mental von den Problemen zu<br />
Hause zu distanzieren. „Hier hilft es, D<strong>in</strong>ge zu tun,<br />
die gedanklich lösen, die uns fesseln, unsere Aufmerksamkeit<br />
benötigen“, so Blasche. „Mir berichten<br />
etwa Segelfans, dass es an Bord immer etwas<br />
zu tun gibt, um das Boot auf Kurs zu halten. Ähnliches<br />
gilt fürs Bergsteigen oder andere Urlaubsaktivitäten.“<br />
NATUR PUR<br />
Geschmäcker s<strong>in</strong>d verschieden – das gilt auch für<br />
den Urlaub. Während es die e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die Berge<br />
zieht, schwärmen die anderen vom Stand oder<br />
e<strong>in</strong>em Städtetrip. Es gibt jedoch Umgebungen,<br />
die uns Menschen generell guttun. Bef<strong>in</strong>den wir<br />
uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er natürlichen Gegend, können wir beispielsweise<br />
gar nicht anders als zu entspannen.<br />
Das unterstreichen auch wissenschaftliche Daten,<br />
die belegen, dass die Konzentration von Stresshormonen<br />
bei e<strong>in</strong>em Aufenthalt <strong>in</strong> der Natur signifikant<br />
abnimmt und Puls wie Blutdruck s<strong>in</strong>ken.<br />
Wissenschaftler der Universität Michigan konnten<br />
etwa nachweisen, dass schon 20- bis 30-m<strong>in</strong>ütige<br />
Spaziergänge im Grünen aktiv zum Stressabbau<br />
„Ich rate vor allem <strong>in</strong> den ersten Urlaubstagen<br />
zu e<strong>in</strong>er Handy-Abst<strong>in</strong>enz. Denn auch wenn<br />
ich nur kurz me<strong>in</strong>e E-Mails lese, kann mich<br />
das gedanklich viel länger beschäftigen und<br />
verh<strong>in</strong>dern, dass ich mich <strong>in</strong>nerlich von der<br />
Arbeit distanzieren kann.“<br />
beitragen. In e<strong>in</strong>er Analyse sank die Konzentration<br />
des Stresshormons Cortisol bei den Probanden um<br />
durchschnittlich mehr als 20 Prozent. „Die Natur<br />
lenkt uns <strong>in</strong> sanfter Weise ab und lässt uns schnell<br />
auf andere Gedanken kommen“, bestätigt auch<br />
Blasche. E<strong>in</strong> wesentlicher Faktor dafür: E<strong>in</strong>e<br />
Geräuschkulisse, die wir nicht als bedrohlich,<br />
sondern als entspannend wahrnehmen. Vogelgezwitscher<br />
macht dabei besonders glücklich,<br />
wie die Studie des Senckenberg Forschungszentrums<br />
für Biodiversität und Klima zeigt.<br />
Die Forscher fanden heraus, dass Menschen,<br />
die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umgebung mit vielen verschiedenen<br />
Vogelarten leben, besonders zufrieden mit<br />
GESUND & LEBEN EMPFIEHLT:<br />
LEBEN IN DEN BÄUMEN<br />
Der Wald ist e<strong>in</strong> Kraftort, der zu e<strong>in</strong>er schnellen und<br />
nachhaltigen Erholung beiträgt. Warum nicht noch e<strong>in</strong>s<br />
drauflegen und mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Baumkrone schlafen<br />
und <strong>in</strong> der Frühe von Vogelgezwitscher geweckt<br />
werden? Diesen Traum vom <strong>Leben</strong> im Wald erfüllt die<br />
„Baumhaus Lodge“ Schrems im niederösterreichischen<br />
Waldviertel perfekt. Zum Frühstück gibt es regionale<br />
Spezialitäten. Wunderbare Spazierwege laden zum<br />
Flanieren e<strong>in</strong>, die Nähe zum Moorteich ist e<strong>in</strong> weiteres<br />
Plus. Besonders spektakulär: Das „Turmhaus“ mit e<strong>in</strong>er<br />
Dachterrasse <strong>in</strong> luftiger Höhe.<br />
Baumhaus Lodge Schrems, 3943 Schrems<br />
www.baumhaus-lodge.at<br />
46 Area 47, 6430 Ötztal-Bahnhof, www.area47.at<br />
GESUND & LEBEN <strong>07</strong>+<strong>08</strong>/<strong>23</strong><br />
FOTOS: ISTOCK_MDWORSCHAK_ STOCK_COLORS ; BAUMHAUS LODGE BEIGESTELLT; AREA 47 BEIGESTELLT<br />
ihrem <strong>Leben</strong> s<strong>in</strong>d. Ebenfalls hoch im Kurs: Der<br />
Wald. Den Japanern ist es zu verdanken, dass die<br />
positiven gesundheitlichen Auswirkungen des<br />
sogenannten Waldbadens schon <strong>in</strong> den 1980er<br />
Jahren Aufmerksamkeit fanden. Heute weiß man,<br />
dass bereits e<strong>in</strong> zweistündiger Aufenthalt im Wald<br />
unser Immunsystem stärkt und Stresshormone<br />
senkt. Oder Sie lassen all Ihre S<strong>in</strong>ne stimulieren.<br />
So bietet die Heiltherme <strong>in</strong> Bad Waltersdorf diesen<br />
Sommer e<strong>in</strong>en Lavendel-Schwerpunkt mit<br />
Massagen, Beauty-Behandlungen und köstlichen<br />
Getränken und Speisen.<br />
NAH AM WASSER GEBAUT<br />
Während sich die Wissenschaft schon lange<br />
mit den gesundheitlichen Benefits natürlicher<br />
Umgebungen beschäftigt, s<strong>in</strong>d die Auswirkungen<br />
von Gewässern noch nicht so<br />
lange erforscht. Dennoch: Aufenthalte an<br />
Flüssen, Teichen, Seen und am Meer tun<br />
uns gut. Erste Erkenntnisse lieferte e<strong>in</strong>e<br />
Studie der London School of Economics<br />
aus dem Jahr 2013 mit rund 20.000 Teilnehmenden,<br />
die sich freiwillig e<strong>in</strong>e App<br />
auf ihr Smartphone luden und Auskunft<br />
darüber gaben, wie wohl sie sich gerade<br />
fühlten. Durch GPS-Daten konnten die<br />
<strong>in</strong>sgesamt rund e<strong>in</strong>e Million Antworten<br />
mit Orten verbunden werden. Küstengebiete<br />
schnitten auf e<strong>in</strong>er 100-Punkte-<br />
TIPP<br />
Glücklichkeits-Skala am besten ab. Auch andere<br />
größere Untersuchungen wie jene vom europäischen<br />
Forscherkonsortium Blue Health kamen zu<br />
e<strong>in</strong>em ähnlichen Ergebnis. Die Forschenden vermuten,<br />
dass unter anderem die tief verwurzelte<br />
B<strong>in</strong>dung zum Wasser e<strong>in</strong>e Rolle spiele. Zudem<br />
seien bei e<strong>in</strong>em Aufenthalt an Gewässern viele<br />
Veränderungen zu beobachten wie Ebbe und<br />
Flut, Wellen, das Glitzern des Sonnenlichts auf der<br />
Oberfläche oder das Rauschen des Meeres bzw.<br />
Plätschern des Baches.<br />
TIPP<br />
DIE GESUND & LEBEN-<br />
REDAKTION EMPFIEHLT:<br />
REIF FÜR DIE INSEL<br />
Es muss nicht immer Griechenland oder Kroatien<br />
se<strong>in</strong>. Auch Österreich hat wunderschöne Inseln<br />
– und mit dem Inselhotel Faakersee (Kärnten)<br />
sogar e<strong>in</strong> Inselhotel, das bei uns das e<strong>in</strong>zige se<strong>in</strong>er<br />
Art ist. Sie kommen mit e<strong>in</strong>em 24-Stunden-<br />
Shuttleboot kostenfrei auf dieses kle<strong>in</strong>e Paradies<br />
<strong>in</strong>mitten karibisch-blauen Wassers. Für alle, die<br />
auch aktiv se<strong>in</strong> möchten, bietet dieses Hotel<br />
Gelegenheiten zum W<strong>in</strong>dsurfen, Segeln und<br />
Kajakfahren. Zusätzlich stehen Tennisplätze und<br />
e<strong>in</strong> Beachvolleyballfeld zur Verfügung.<br />
Inselhotel Faakersee,<br />
9583 Faak am See<br />
www.<strong>in</strong>selhotel.at<br />
47
ERHOLUNG<br />
Spiel und<br />
Spaß<br />
TIPP<br />
INDIVIDUELLE VORLIEBEN,<br />
GEMEINSAME ERINNERUNGEN<br />
Neben Faktoren, die uns alle entspannen und<br />
beruhigen, gibt es viele <strong>in</strong>dividuelle Präferenzen,<br />
was die Urlaubsgestaltung betrifft. „Geschmäcker<br />
s<strong>in</strong>d natürlich verschieden. Die Erholung<br />
gilt aber dann am besten, wenn jeder se<strong>in</strong>en<br />
Bedürfnissen nachkommen und se<strong>in</strong>e persönlichen<br />
Vorlieben ausleben kann“, so Blasche,<br />
der betont: „Urlaubszufriedenheit ist wesentlich<br />
für die Erholung.“ Dies könne auch <strong>in</strong> Familien<br />
oder bei Paaren mit unterschiedlichen Vorlieben<br />
gel<strong>in</strong>gen. „Verabschieden Sie sich von der Vorstellung,<br />
alles geme<strong>in</strong>sam unternehmen zu wollen<br />
bzw. zu müssen“, rät der Psychologe. Viele<br />
Urlaubsorte und -domizile bieten unterschiedlichste<br />
Möglichkeiten zur Entspannung – von<br />
sportlichen Aktivitäten bis zu ruhigen Lesestunden<br />
im Liegestuhl, von Gebirge bis Gewässer.<br />
„Wichtig ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Balance zwischen<br />
<strong>in</strong>dividueller Gestaltung und geme<strong>in</strong>samen<br />
Erfahrungen. Schließlich schaffen geme<strong>in</strong>same<br />
Erlebnisse schöne Er<strong>in</strong>nerungen, die auch nach<br />
dem Urlaub noch zu gedanklichem Schwelgen<br />
e<strong>in</strong>laden.“<br />
GESUND & LEBEN EMPFIEHLT:<br />
ENTSPANNUNG UND TRUBEL<br />
Mama und Papa wollen sich erholen. Die K<strong>in</strong>der<br />
verlangen nach Spiel und Spaß. Wie geht das<br />
zusammen? Unser Tipp: Das Hotel Sonnenpark<br />
im burgenländischen Lutzmannsburg ist e<strong>in</strong><br />
hervorragend geführtes Familienhotel. Das Beste:<br />
Sie haben während Ihres Aufenthalts direkten<br />
Zugang zur Sonnentherme, der Saunawelt und<br />
dem hoteleigenen Badebereich. Zudem wird e<strong>in</strong>e<br />
professionelle Baby- und K<strong>in</strong>derbetreuung angeboten.<br />
Lassen Sie sich verwöhnen und entspannen<br />
Sie – während Ihre K<strong>in</strong>der die spektakulären<br />
Wasserwelten der Sonnentherme Lutzmannsburg<br />
erkunden, <strong>in</strong>klusive der 18 Rutschen!<br />
Hotel Sonnenpark, 7361 Lutzmannsburg,<br />
www.sonnenpark.at<br />
Luxus für<br />
alle S<strong>in</strong>ne<br />
SEHNSUCHT NACH FREIHEIT UND<br />
UNBESCHWERTHEIT<br />
Egal, woh<strong>in</strong> es letztendlich geht – die Reiselust<br />
der Österreicher<strong>in</strong>nen und Österreicher ist auch<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr groß. E<strong>in</strong> Faktor: die mehrjährige<br />
Pandemie-Phase, die neben gesundheitlichen<br />
Gefahren, Unsicherheit, Angst und anderen<br />
Belastungen auch mit vielen E<strong>in</strong>schränkungen<br />
verbunden war. „Wir verb<strong>in</strong>den Urlaub mit Freiheit<br />
und Selbst- statt Fremdbestimmung. Neben<br />
dem Reisen waren auch Freizeitaktivitäten und<br />
soziale Zusammenkünfte <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
e<strong>in</strong>geschränkt bzw. nicht möglich. Deshalb ist<br />
die Sehnsucht nach Unbeschwertheit und nach<br />
‚Urlaub wie früher‘ verständlicherweise hoch“,<br />
erläutert Blasche. E<strong>in</strong>e Umfrage der IMC Fachhochschule<br />
Krems im Auftrag der Tourismusvere<strong>in</strong>igung<br />
Corps Touristique belegt, dass auch e<strong>in</strong>e<br />
hohe Inflation die Österreicher<strong>in</strong>nen und Österreicher<br />
nicht vom Urlaub abhält. Demnach wollen<br />
87 Prozent heuer verreisen, 72 Prozent davon <strong>in</strong>s<br />
Ausland. Dabei sei auch das Gesamtreisebudget<br />
der Befragten mit durchschnittlich 3.000 Euro pro<br />
Haushalt im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.<br />
Nach vielen Belastungen und Beschränkungen<br />
darf man sich schließlich auch etwas gönnen!<br />
FOTOS: ANDI BRUCKNER; HOTEL SONNENPARK BEIGESTELLT; GOLDEN HILL COUNTRY CHALETS & SUITES BEIGESTELLT<br />
TIPP<br />
NACH DEM<br />
URLAUB IST<br />
VOR DEM URLAUB<br />
Wo auch immer der Erholungseffekt<br />
„erwirtschaftet“<br />
wurde – langfristig speichern lässt er sich leider<br />
nicht. E<strong>in</strong> sanfter Übergang zwischen Auszeit<br />
und Alltag sorgt jedoch dafür, dass er möglichst<br />
lange anhält, wie Gerhard Blasche erläutert: „Ich<br />
rate immer dazu, sich noch e<strong>in</strong> bis zwei Tage zu<br />
Hause zu gönnen, bevor man wieder mit der<br />
sommerliche<br />
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E<strong>in</strong>fach mal die Seele baumeln lassen. Und das auf höchstem<br />
Niveau. Die beiden Gastgeber Barbara und Andreas Re<strong>in</strong>isch haben<br />
sich im steirischen St. Nikolai im Sausal e<strong>in</strong>en <strong>Leben</strong>straum<br />
erfüllt: Sechs Chalets und e<strong>in</strong> Premium Loft bieten jeweils e<strong>in</strong>en<br />
fantastischen Ausblick auf die steirische Hügellandschaft und den<br />
Badeteich, der exklusiv den Gästen vorbehalten ist. Das Frühstück<br />
wird von Gastgeber<strong>in</strong> Barbara persönlich zubereitet und serviert.<br />
Jedes der Chalets ist hochwertigst e<strong>in</strong>gerichtet und bietet jeweils<br />
auch e<strong>in</strong>e Sauna und e<strong>in</strong>en Whirlpool. Das Ehepaar Re<strong>in</strong>isch liest<br />
se<strong>in</strong>en Gästen ohnedies jeden Wunsch von den Augen ab: Egal,<br />
ob Private D<strong>in</strong>ner, e<strong>in</strong> Helikopterflug oder e<strong>in</strong>e steirische We<strong>in</strong>-<br />
Genusstour: Hier ist alles möglich. Und alles e<strong>in</strong> Genuss.<br />
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Arbeit startet. So lässt sich der Urlaub stufenweise<br />
beenden und der Job schrittweise starten.“ Wer die<br />
ersten Tage im Büro locker angehen lässt, ke<strong>in</strong>e<br />
Term<strong>in</strong>e plant und sich die Zeit nimmt, Liegengebliebenes<br />
sowie E-Mails aufzuarbeiten, unterstützt<br />
das sanfte Übergleiten <strong>in</strong> den Alltag zusätzlich.<br />
„Gegen den Blues nach dem Urlaub hilft auch, am<br />
besten gleich die nächste kurze Auszeit zu planen“,<br />
so Blasche abschließend. „Vorfreude bee<strong>in</strong>flusst<br />
die Stimmung positiv und hebt die Laune!“<br />
CLAUDIA SEBUNK n<br />
48
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SMS oder Fax, jeweils auch als Massensendung, übermittelt. Darüber h<strong>in</strong>aus bestätige ich die Richtigkeit me<strong>in</strong>er<br />
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Wirkstoff: Ibuprofen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte<br />
Wirkungen <strong>in</strong>formieren Gebrauchs<strong>in</strong>formation, Arzt oder Apotheker.<br />
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