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Fjord & Schlei maritim 03/2023

Fjord & Schlei maritim - Das maritime Magazin aus der Region für die Region 83. Ausgabe 16. Jahrgang

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Hochschulvorschlag: Grüner Antrieb für Flensburger Fahrradfähre<br />

Es ist in diesem Sommer bereits die fünfte Saison für<br />

die vom dänisch-deutschen Freundeskreis an den Start<br />

gebrachte Fahrradfähre auf der Flensburger Förde.<br />

Die in dieser Saison grenzüberschreitend eingesetzte<br />

Fahrradfähre »Thjalfe« fährt traditionell mit einem<br />

Dieselantrieb. Um zukünftig klimafreundlich zwischen<br />

Dänemark und Deutschland verkehren zu können, hat<br />

der Verein der Freunde der Fahrradfähre den Kontakt<br />

zum Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg gesucht<br />

und dort im Rahmen einer Bachelorthesis durch<br />

Jonathan Lehmbecker Unterstützung erhalten.<br />

Flensburg. Der 25-jährige Student aus dem Studiengang<br />

Schiffsbetriebstechnik setzte sich im Rahmen seiner<br />

Bachelorthesis mit dem Thema »Evaluierung der<br />

Möglichkeiten der Umrüstung des Antriebes einer Fahrradfähre«<br />

am Beispiel der »Thjalfe« auseinander. Das<br />

Ergebnis liegt jetzt vor. Jonathan Lehmbecker führte in<br />

seiner Arbeit für verschiedene Kraftstoffe Verbrennungsrechnungen<br />

durch und beschäftigte sich mit den geltenden<br />

Richtlinien und Regularien sowie der Abgasnachbehandlung.<br />

»Als Ergebnis meiner Untersuchungen und<br />

Berechnungen konnte als aussichtsreichste technische<br />

Antriebslösung für die 40 Jahre alte »Thjalfe« ein Parallelhybrid<br />

ermittelt werden. Dabei könnte der Antrieb<br />

der beiden Schiffspropeller über zusätzlich zu installierende<br />

Elektromotoren erfolgen. Die Erzeugung der für<br />

die Elektromotoren benötigten elektrischen Energie ist<br />

Tag der Seenotretter<br />

in Langballigau<br />

Gerhard Jacobsen, Jonathan Lehmbecker, Palle Heinrich bei der<br />

Übergabe der Arbeit. Foto: ©Maritimes Zentrum Flensburg<br />

dann der entscheidende Faktor für die Nachhaltigkeit<br />

des Schiffsantriebs«, erklärt Jonathan Lehmbecker.<br />

Dieser Lösungsansatz aus der Bachelorthesis von Jonathan<br />

Lehmbecker ist aus Sicht von Dipl.-Ing. Rasmus<br />

Brandt, der das Projekt »Thjalfe« an der Hochschule<br />

Flensburg wissenschaftlich begleitet, ein guter Anfang<br />

und wird jetzt von einem weiteren Studenten aus dem<br />

Studiengang Schiffsbetriebstechnik aufgenommen. In<br />

einer weiterführenden Untersuchung geht es jetzt um<br />

die Auslegung eines parallelhybriden Antriebs für die<br />

»Thjalfe«. Rasmus Brandt erläutert: »Besonders für die<br />

Eigner kleiner Schiffe ist die Auswahl und Auslegung<br />

umweltverträglicher Antriebe eine Herausforderung,<br />

da oft die für die Bearbeitung notwendige Infrastruktur<br />

oder das Personal in der Reederei fehlt. Hier kommt die<br />

Expertise der Hochschule mit ihrem starken <strong>maritim</strong>en<br />

Forschungshintergrund und hervorragend ausgebildeten<br />

Absolventen zum Tragen. Diese Kombination und<br />

der starke regionale Bezug beider Institutionen begründen<br />

den Erfolg unserer Zusammenarbeit.«<br />

Für Gerhard Jacobsen, Vorstand des Vereins der<br />

Freunde der Fahrradfähre und Initiator des Projektes<br />

Fahrradfähre auf der Flensburger Förde, ist der<br />

seit Jahren bestehende gute Kontakt zur Flensburger<br />

Hochschule sehr wichtig. Er sagt: »Bisher wurden Fähren<br />

traditionell mit Diesel betrieben. Wir möchten sehr<br />

gerne eine Umrüstung prüfen und klimafreundlichere<br />

Lösungen für die Stromerzeugung und den Schiffsantrieb<br />

nutzen. Ich freue mich sehr darüber, dass Jonathan<br />

Lehmbecker am Beispiel unserer Fahrradfähre »Thjalfe«<br />

in seiner Bachelorthesis Alternativen untersucht und beschrieben<br />

hat.« Und Schiffseigner Kapitän Palle Heinrich<br />

ergänzt: »Wir sind grundsätzlich offen für die Umrüstung<br />

auf einen parallelhybriden Antrieb und werden prüfen,<br />

was sich unter Berücksichtigung der noch ausstehenden<br />

Untersuchungen umsetzen lässt. Wichtig ist natürlich<br />

auch die Finanzierung.« Im Zusammenhang mit einer für<br />

den Umbau zu erwartenden größeren Investitionssumme<br />

weisen beide darauf hin, dass der Freundeskreis und<br />

der Schiffseigner die Umbaukosten ohne Fördergelder<br />

und Sponsorenunterstützung nicht alleine werden tragen<br />

können.<br />

<br />

Text: Dagmar Trepins<br />

Langballigau. Die Einsätze der DGzRS<br />

finden nicht nur bei gutem Wetter statt<br />

und so konnten die kleinen Regenschauer<br />

beim Tag der Seenotretter am 30. Juli<br />

die Stimmung im Hafen von Langballig<br />

nicht trüben. Zahlreich waren die Besucher<br />

zu den Übungen der Seenotretter<br />

nach Langballigau gekommen, um die<br />

eindrucksvollen Rettungsübungen zu<br />

sehen.<br />

So etwa das »Mann-über-Bord«-Manöver,<br />

bei dem zwei DLRG-Männer von der<br />

»Feodora« sprangen oder ein Schleppmanöver,<br />

bei dem die »Werner Kuntze«<br />

mit ihren 320 PS die viermal größere<br />

»Feodora« im Schlepp hatte.<br />

Der Tag der Seenotretter war für Vormann<br />

Oliver Bohn und seine fünfzehn<br />

Freiwilligen ein voller Erfolg.<br />

<br />

Text: H. Grüterich,<br />

<br />

Foto: Paul Archer<br />

<strong>Fjord</strong> & <strong>Schlei</strong> <strong>maritim</strong> <strong>03</strong>/23 - Seite 13

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