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gab Oktober 2023

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16 wahl-special<br />

FOTO: TOBIAS KOCH<br />

CDU Dr.Ralf-Norbert Bartelt<br />

Spitzenkandidat der Hessischen CDU ist der amtierende Ministerpräsident<br />

Boris Rhein. Unsere Fragen beantwortet der stellvertretende Vorsitzende der<br />

CDU-Landtagsfraktion Dr. Ralf-Norbert Bartelt (67). Der gebürtige Frankfurter<br />

ist studierter Mediziner und Hautarzt seit der Landtagswahl 2008 Abgeordneter<br />

im Hessischen Landtag, wo er unter anderem von 2009 bis 2018 der sozialund<br />

gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion war. *bjö<br />

www.cduhessen.de, www.ralf-bartelt.de<br />

Der Aktionsplan für Akzeptanz und<br />

Vielfalt der Hessischen Landesregierung<br />

wurde just erneuert, ausgebaut<br />

und mit einem Etat von 2,2 Mio. Euro<br />

ausgestattet. Wird Ihre Partei die<br />

Ziele auch weiterhin in dieser Konsequenz<br />

verfolgen – auch finanziell?<br />

Der Aktionsplan greift auf, was sich unsere<br />

schwarz-grüne Koalition in ihrem Regierungsprogramm<br />

auf die Fahne geschrieben<br />

hat. Wir sorgen dafür, dass in Hessen alle<br />

sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen<br />

Identitäten respektiert und wertgeschätzt<br />

werden. Ihre Sichtbarkeit und<br />

Akzeptanz werden wir weiterhin fördern<br />

und dafür die Arbeit der Selbstorganisationen,<br />

insbesondere in der Fläche, ausbauen.<br />

Die Ansprechpersonen für LSBTIQ*-<br />

Themen bei den Polizeibehörden<br />

leisten ihre Arbeit nach wie vor in<br />

Nebentätigkeit. VelsPol fordert<br />

schon lange hauptamtliche Stellen<br />

für diese Tätigkeit. In einigen Bundesländern<br />

gibt es das bereits – bald<br />

auch in Hessen?<br />

Erst vor kurzem hat die hessische<br />

Landesregierung durch Justizminister<br />

Roman Poseck einen Beauftragten für<br />

die Verfolgung von LSBTIQ*-feindlichen<br />

Straftaten bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft<br />

eingeführt. Der stete<br />

Anstieg queerfeindlicher Gewalttaten in<br />

den vergangenen Jahren zeigt leider, wie<br />

notwendig diese Position ist. Die CDUgeführte<br />

Landesregierung zeigt damit,<br />

dass die CDU die Sicherheitsinteressen<br />

aller Menschen im Blick hat, egal wen sie<br />

lieben, woher sie kommen oder an was sie<br />

glauben.<br />

Kann man von ihrer Partei erwarten,<br />

sich im Bundesrat für eine Erweiterung<br />

des Artikel 3 GG um die Merkmale<br />

sexuelle und geschlechtliche<br />

Identität stark zu machen?<br />

Der Diskriminierungsschutz aufgrund<br />

der sexuellen Orientierung ist bereits<br />

rechtlich verwirklicht. Das Grundgesetz<br />

und das einfache Recht, wie auch die<br />

Europäische Menschenrechtskonvention<br />

und die Charta der Grundrechte der<br />

Europäischen Union verbieten Diskriminierungen<br />

aufgrund der sexuellen Identität<br />

bereits. Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat diesen Schutz in den letzten Jahren<br />

auch konsequent ausgebaut. Für Verfassungsänderungen<br />

muss ein strenges<br />

Prüfraster zugrunde gelegt werden, nach<br />

dem zu fragen ist, ob ausreichende Gründe<br />

bestehen, den Grundrechtekatalog des<br />

Grundgesetzes als „Herzkammer“ der<br />

Verfassung anzutasten. In diesem Fall<br />

ist der angestrebte Schutz durch Art. 3<br />

Abs. 1 GG bereits gewährleistet. In seiner<br />

verfassungsgerichtlichen Ausgestaltung<br />

deckt sich der Schutzbereich des Art. 3<br />

Abs. 1 GG mittlerweile mit dem des Absatzes<br />

3. Eine ausdrückliche Nennung der<br />

sexuellen Orientierung ist deshalb nicht<br />

erforderlich.

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