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gab Oktober 2023

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FRANKFURT 11<br />

Laden ist einfach wichtig. Seit 2017 fördert die Stadt unsere<br />

SWITCH-Kultur. Wir bekommen eine Jahressumme für die<br />

Kulturarbeit, davon können wir den Künstlern und Künstlerinnen<br />

jetzt endlich auch mal ein bisschen was bezahlen oder<br />

Bühnentechnik anschaffen.<br />

Robert: Das war früher immer so eine Rechnerei: Was kostet<br />

das? Muss man für die Veranstaltung Eintritt nehmen?<br />

Wieviel Eintritt können wir nehmen? Können wir es dem Publikum<br />

zumuten, so viel zu zahlen, weil wir ja aus unserer DNA<br />

heraus immer einen Ticken günstiger oder sozialer denken<br />

wollen? Deshalb ist es sehr gut, die Unterstützung von der<br />

Stadt zu bekommen.<br />

Was mich am Switchboard am meisten fasziniert, ist die Idee,<br />

die dahintersteht: Leute machen etwas für Leute, schwule<br />

Männer machen etwas für schwule Männer, oder jetzt machen<br />

queere Menschen etwas für queere Menschen. Dieses<br />

Prinzip der Selbsthilfe, diese aktive Mitgestaltung der Frankfurter<br />

Szene, diese Idee, die um ein Vielfaches größer ist als<br />

alles, was irgendwie organisatorisch hinter dem Switchboard<br />

steht. Und dass man selbst ein Stück weit dabei ist, selbst<br />

wenn man nur ein halbes Jahr Getränke serviert. Das macht<br />

mir Spaß, und das seit 19 Jahren!<br />

Ihr habt gerade frisch renoviert?<br />

Robert: Es war sowieso geplant, in der Woche nach dem CSD<br />

das Switchboard geschlossen zu haben, als „Durchschnaufen“<br />

für das Barteam. Da haben wir dann im ehrenamtlichen<br />

Team die Renovierung organisiert. Auch wenn es viel Kraft<br />

gekostet hat, sind ein paar Leute zusammengekommen<br />

und haben gesagt: Hey – zum 35. Geburtstag renovieren<br />

wir nochmal. Wir haben gestrichen, wir haben den Garten<br />

überarbeitet, wir haben diesmal sogar die Lounge im Keller<br />

mal wieder neu gestrichen, ein bisschen neu arrangiert. Als<br />

nächstes steht dann auch noch der Gruppenraum im Keller<br />

an und der Gartensaal.<br />

Ralf: Ja, die alte Dame ein bisschen aufhübschen.<br />

Robert: Ich will es mal so ausdrücken: Nach zwei, drei Jahren<br />

Betrieb ist dieser Laden schon so ein bisschen abgenutzt.<br />

Aus der Sicht des Barteams macht einen das aber auch ein<br />

bisschen stolz, weil der Laden auch benutzt wird. Wir sind<br />

ja kein Museum, hier wird gelebt, der Laden wird multifunktional<br />

genutzt für Ausstellungen, Lesungen, Shows, Partys,<br />

als Kneipe, als Gruppentreff und das siehst du dem Laden<br />

nach zwei, drei Jahren eben auch an. Ja klar, wir müssen dann<br />

wieder streichen. Keiner hat Lust, aber man denkt dann, ja,<br />

wir streichen ja nicht, weil wir leer gestanden haben, sondern<br />

weil wir Gäste hatten. Und das finde ich so richtig toll. So lebt<br />

das Switchboard! Fazit: War wichtig, ist wichtig, wird wichtig<br />

bleiben - Switchboard.<br />

*Interview: Björn Berndt<br />

Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt,<br />

www.facebook.com/switchboard.frankfurt<br />

Tipps im <strong>Oktober</strong>: immer sonntags ab 14 Uhr „CreamTime“<br />

Kaffee und die besten selbstgebackenen Kuchen der<br />

Stadt, 7.10.: Benefiz-Bingo mit Dagmar Diarrhoe,<br />

8.10. Tanz-Tee mit dem FVV, 21.10. hessenESSEN und<br />

SWITCH-Kultur mit Tante Gladice und Rosetta Trash<br />

Das komplette Interview mit Robert und Ralf und weitere<br />

Erinnerungen an das frühe Switchboard gibt’s auf<br />

www.männer.media/regional/<strong>gab</strong>

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