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gab Oktober 2023

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62 kultur<br />

FOTO: KEKE<br />

FOTO: PHANDREAMACCHIA<br />

TANZ<br />

SOLO<br />

COREO<br />

GRAFICO<br />

Elisa Mutto<br />

Bereits zum sechsten Mal steigt<br />

in Frankfurt das internationale<br />

Tanzfestival für Solo-Tanzstücke.<br />

„‚Solo‘ steht hier nicht<br />

nur für ‚allein‘, sondern auch für den<br />

einzelnen Beitrag zum Ganzen und die<br />

Möglichkeit, die Diversität der einzelnen<br />

Künstler*innen und Darbietungen besonders<br />

herauszustellen“, sagt Raffaele Irace,<br />

der das Festival 2014 zum ersten Malin im<br />

heimischen Turin organisierte.<br />

Seitdem hat sich Solocoreografico mit<br />

seinen heutigen Festival-Ablegern in<br />

Oklahoma, Tunis, Lyon und Frankfurt<br />

fest im internationalen Tanz-Kalender<br />

etabliert. Der Erfolg spiegelt sich auch<br />

in der Zahl der Bewerber*innen wider –<br />

allein in diesem Jahr<br />

wollten 550 interessierte Tänzer*innen<br />

dabei sein. Um dem gerecht zu werden,<br />

wurde ein zusätzlicher dritter Tanzabend<br />

ins Festivalprogramm aufgenommen:<br />

Das neue „Fringe Programm“ eröffnet<br />

das Festival und zeigt 23 experimentelle<br />

und außergewöhnliche Choreografien;<br />

das Publikum vergibt an diesem Abend<br />

den „Fringe-Award“. An den Festivaltagen<br />

zwei und drei werden jeweils sechs<br />

ausgewählte Solo-Choreografien sowie<br />

die Arbeiten der drei Gewinner*innen des<br />

Turiner YOUTH-Programms gezeigt. Mit<br />

YOUTH fördert Solocoreografico ganz<br />

gezielt den Tanznachwuchs mit Workshops<br />

für 12 bis 30-jährige. Am Festival-<br />

Sonntag wird ab 15 Uhr ein Programm mit<br />

Stücken des YOUTH-Programms gezeigt;<br />

eine Jury, bestehend aus den etablierten<br />

Tänzer*innen des Festivals, wählt dann<br />

die die drei besten Stücke aus, die bei<br />

Solocoreografico Turin im kommenden<br />

Jahr im Hauptprogramm gezeigt werden.<br />

Lange Rede, kurzer Sinn: Solocoreografico<br />

zeigt an nur vier Tagen aktuelle Tanz-<br />

Vielfalt aus der ganzen Welt – von Israel,<br />

Italien, der Ukraine, Ungarn, der Schweiz,<br />

Deutschland, und China über Singapur,<br />

der Mongolei, Rumänien und Griechenland<br />

bis zu den Niederlanden, der Türkei,<br />

Spanien, Albanien und Georgien. *bjö<br />

5. – 8.10., Gallus Theater, Kleyerstr. 15.<br />

Frankfurt, www.solocoreografico.com,<br />

www.gallustheater.de<br />

FOTO: MACIEJ RUSINEK<br />

PERFORMANCE<br />

Welcome To The Mental Gym<br />

Gefangen im Hamsterrad des Alltags<br />

kann man leicht zwischen die<br />

Räder kommen: Karriere-Stress,<br />

Optimierungszwang und der<br />

Anspruch ständiger Leistungsbereitschaft<br />

sind nur einige der Reizworte<br />

unserer heutigen Gesellschaft.<br />

Genau mit diesen sozio-politischen Themen setzt<br />

sich die Performance-Gruppe „Backstein Kollektiv“<br />

auseinander: „Durch die Corona-Pandemie beschleunigten<br />

sich Prozesse und haben gewisse Themen stärker ans Licht<br />

geführt, so auch das Thema der mentalen Gesundheit“,<br />

erklärt Hendrik Hebben. „Durch die Zwangspause kamen<br />

viele Menschen erst mal wirklich dazu, innezuhalten und zu<br />

reflektieren. Ich selbst habe seit ein paar Jahren den langen<br />

Prozess der Therapie begonnen und wurde mit mittel bis<br />

starken Depressionen diagnostiziert“, so Hebben weiter. „Da<br />

kam für uns die Frage auf: Was ist gesund? Beziehungsweise:<br />

Was ist krank und wer entscheidet das? Wir empfinden<br />

das Thema höchst aktuell, sowohl gesellschaftlich als auch<br />

persönlich“. Das 2017 gegründete Kollektiv besteht aus drei<br />

ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, die ihre eigenen Berufe<br />

und individuellen Fähigkeiten in die gemeinsame Arbeit<br />

einfließen lassen: Hendrik Hebben ist Tänzer, Julie Grutzka<br />

Sängerin und Moritz Fabian Tänzer und Student der Theaterwissenschaft<br />

und Soziologie. „Eine zusätzliche Inspiration für<br />

‚Welcome to the Mental Gym‘ wurde von Alina Kopp mit ihrem<br />

Song ‚Mental Gym‘ beigesteuert, was den Probenprozess<br />

relativ stark beeinflusst hat“ erklärt Hebben. „Wir glauben,<br />

Kunst hat das Potenzial, Menschen zum Handeln anzuregen“.<br />

„Welcome to the Mental Gym“ feierte im März Premiere im<br />

Gallus Theater und ist nun noch einmal zu sehen. *bjö<br />

26. und 27.10., Gallus Theater, Kleyerstr. 15, Frankfurt,<br />

20 Uhr, www.gallustheater.de, www.backsteinkollektiv.de

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