Transformation des Gesundheitswesens

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

6 | Lesen Sie mehr unter: zukunft-medizin.info Daten aus einer Hand … … um der Fragmentierung des Gesundheitswesens entgegenzuwirken Priv.-Doz. DI Dr. Günter Schreier, MSc Senior Scientist & Thematic Coordinator Digital Health Information Systems Center for Health & Bioresources AIT Austrian Institute of Technology GmbH FOTO: ZVG Für das Funktionieren des österreichischen Gesundheitswesens verantwortliche Entscheidungsträger:innen fordern regelmäßig „Finanzierung aus einer Hand“. Analog dazu sollten jene Entscheidungsträger:innen, die für die Entwicklung des digitalen Gesundheitswesens in Österreich verantwortlich sind, ebenso „Daten aus einer Hand“ fordern. Die Fragmentierung des österreichischen Gesundheitswesens steht einer dringend notwendigen Weiterentwicklung massiv entgegen. Dadurch werden insbesondere solche Innovationen blockiert, die Leistungsverschiebungen zwischen dem niedergelassenen und dem stationären Sektor vorsehen. Die Ursache liegt zum wesentlichen Teil in der fragmentierten Finanzierung, die sich in allen organisatorischen Ebenen niederschlägt. Eine Neugestaltung wird verhindert, auch wenn diese insgesamt sinnvoll wäre. Gesundheitsreformansätze haben stets versucht, diesem Umstand entgegenzuwirken, bisher mit eher bescheidenem Erfolg. Diese Problematik wird gerade im Kontext von modernen Versorgungsansätzen sichtbar. Beispielsweise wird bei der integrierten Versorgung oder dem Disease Management versucht, den Patienten/die Patientin – über Organisationsgrenzen hinweg – ins Zentrum zu rücken. Es ist nicht überraschend, dass sich diese organisatorische Fragmentierung auch auf die digitale Ebene übertragen hat. Der zeitnahe und vollständige Datenaustausch zwischen den Sektoren gestaltet sich aufwändig. ELGA bietet bislang den einzigen skalierbaren und durchgängigen Ansatz und damit eine einzigartige Chance, der Fragmentierung auf der Datenebene entgegenzuwirken. Dies ist für die Zukunft auf zwei Ebenen kritisch: • um in einer zunehmend arbeitsteiligen Medizin die Integrität der Dokumentation patient:innenzentriert und vollständig zu gestalten • um die Vernetzung von Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen zu bewerkstelligen (vom Krankenhaus über den niedergelassenen Bereich bis hin zu Wearables und digitalen Gesundheitsanwendungen, kurz DiGAs) und damit die Voraussetzungen für die Forschung und die Entwicklung datengetriebener Entscheidungsunterstützung bis hin zu KI zu schaffen. Aktuelle Entwicklungen in Richtung „Europäischer Gesundheitsdatenraum“ zielen genau auf diese beiden Ebenen der Nutzung von Gesundheitsdaten ab: Primärnutzung für die Versorgung und Sekundärnutzung für die Forschung. Daten aus einer Hand sind eine absolute Notwendigkeit für beide Ebenen. Für die Versorgung haben wir mit ELGA das dafür erforderliche Tool, das wir entsprechend massiv ausbauen müssen. Für die Forschung müssen wir noch umfassend an Konzept und Implementierung arbeiten. Um der Digital Health Community in Österreich dabei bestmögliche Orientierung zu bieten, wird das Mantra „Daten aus einer Hand“ ein zentrales Motto für die nächste dHealth-Tagung sein, die vom 7. bis 8. Mai 2024 wie üblich im Tagungszentrum Schloss Schönbrunn stattfinden wird (www.dHealth.at).
MEDIAPLANET | 7 Entgeltliche Einschaltung Digitale Standards für die Gesundheitsversorgung Wie profitieren Krankenhäuser von der digitalen Transformation? Drei Fragen an Michaela Kainsner, Geschäftsführerin der Meierhofer Österreich GmbH Michaela Kainsner Geschäftsführerin Meierhofer Österreich GmbH Lesen Sie mehr unter: meierhofer.com FOTO: MEIERHOFER AG Transformation bedeutet Veränderung – Was wird sich mit Blick auf die Digitalisierung im Krankenhaus verändern? Die Installationen in Krankenhäusern werden immer umfassender und komplexer. Das hat zur Folge, dass der Betrieb und auch der Support nur mehr mit sehr hohem Personaleinsatz und mit teils sehr spezifischer Expertise durch die eigene IT-Abteilung erbracht werden können. Deshalb ist es in der Regel wirtschaftlicher, Leistungen an Anbieter:innen von Software-Lösungen oder Dritte auszulagern. Der Weg zu webund cloudfähigen Lösungen, den wir bei Meierhofer gehen, ist ganz klar darauf ausgelegt, den kompletten Betrieb perspektivisch über uns als Anbieter oder ein vertrauenswürdiges Rechenzentrum abzuwickeln. So sorgen wir für Entlastung in den IT-Abteilungen und sichern einen performanten Betrieb der eingesetzten Lösungen. Was sollten Krankenanstalten von der Industrie erwarten können, um die zunehmende Digitalisierung umzusetzen? In Österreich existieren komplexe Verbundstrukturen, die es erforderlich machen, eine Lösung möglichst effizient und ressourcenschonend über mehrere Einrichtungen eines Trägers in möglichst kurzer Zeit in Betrieb zu nehmen. Außerdem führen der steigende Kostendruck und die zunehmende Konsolidierung dazu, dass nicht mehr jedes Krankenhaus alle Leistungen Alle relevanten Daten am Point of Care: Digitale Lösungen unterstützen das Klinikpersonal bei der Patient:innenversorgung. erbringt. Neben einer Software, die auf dem neusten Stand der Technologie ist, sollte der Anbieter deshalb funktionierende Konzepte zur Implementierung, ein erfahrenes Projektteam und praxiserprobte Prozessstandards anbieten. Denn nur Lösungen, die zügig produktiv gehen und die bereits im ausgelieferten Standard eine optimale Prozessunterstützung bieten, ermöglichen einen einrichtungsübergreifenden Personaleinsatz und unterstützen die Versorgung von Patient:innen in verschiedenen Einrichtungen eines Trägers. Worauf sollten Krankenanstalten bei der Wahl des Anbieters für ihr Digitalisierungsprojekt noch achten? Bei der Auswahl von Anbieter:innen würde ich darauf achten, dass neben fundierten Marktkenntnissen auch Erfahrungen in bereits umgesetzten, trägerweiten IT-Projekten vorhanden sind. Idealerweise hat man auch schon einmal über den Tellerrand, zum Beispiel in die Nachbarländer, geblickt. So können Kunden zuverlässig und zielorientiert beraten und begleitet und funktionierende Lösungen angeboten werden. Ein Aspekt ist mir besonders wichtig: Es kommt nicht allein auf die Qualität der Software und deren Einführung an. Auch das begleitende Dienstleistungsangebot dazu muss stimmen. Weil IT-Lösungen immer komplexer werden und sich schneller weiterentwickeln als noch vor zehn Jahren, ist ein praxisorientiertes Schulungskonzept das A und O für eine erfolgreiche digitale Transformation. Anbieter sollten hierfür ein entsprechendes Konzept bereithalten. FOTO: MEIERHOFER AG
Seite 1 und 2: FOTO: GETTY IMAGES EINE THEMENZEITU
Seite 3 und 4: MEDIAPLANET | 3 Entgeltliche Einsch
Seite 5: MEDIAPLANET | 5 Prim. Dr. Roland Ce
Seite 9 und 10: MEDIAPLANET | 9 Plastische Chirurgi
Seite 11 und 12: MEDIAPLANET | 11 EVENTKALENDER 22.

Transformation des Gesundheitswesens

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?