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KOMM 6/2023

KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

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9 <strong>KOMM</strong> 06/<strong>2023</strong><br />

STUDIE<br />

Krisenerwachsen<br />

Globale Finanzkrise, Klimawandel, Coronapandemie, Ukraine-Krieg, Inflation<br />

und Energiekrise – keine junge Generation der Nachkriegszeit hat solch verdichtete<br />

Krisenzeiten erlebt wie die jetzt 16- bis 30-Jährigen. Was macht<br />

diese Krisenerfahrung mit den jungen Menschen? Wie beurteilen sie angesichts<br />

der Dauerkrisenerfahrung ihr eigenes Leben und ihre Position in der<br />

Gesellschaft? Mit welchen Erwartungen treten junge Wähler:innen Politik<br />

und Parteien gegenüber?<br />

DGB-Jugend-Referatsleiterin Anna Bruckner<br />

sah anlässlich der Präsentation der<br />

Studie im Bereich Arbeit und Soziales<br />

Handlungsbedarf: „Für die Demokratie ist<br />

es wichtig, junge Leute in die Lage zu versetzen,<br />

ihr Leben selbst bestimmen zu<br />

können. 88 Prozent wollen soziale Sicherheit<br />

und ein gutes Einkommen, zudem<br />

sind ihnen Freundschaften und Beziehungen<br />

sehr wichtig; sie wollen ein gutes<br />

Leben führen. Gute Arbeit bedeutet gute<br />

Löhne: Darum ist die Tarifbindung der<br />

Betriebe überaus wichtig.“<br />

Link zur Studie:<br />

https://kurzelinks.de/qbva<br />

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der<br />

vorliegenden Studie, die auf Forschungsergebnissen<br />

von infratest dimap und<br />

Kantar Public basiert. Dafür wurden zuerst<br />

4059 Wahlberechtigte im Alter<br />

von 16 bis 30 Jahren befragt. Hinzu<br />

kamen anschließend neun Fokusgruppendiskussionen,<br />

die vertiefend durchgeführt<br />

wurden.<br />

„Die Parteien leben halt<br />

von den Stimmen der alten<br />

Menschen. Sie möchten ja<br />

auch weiter im Rennen sein,<br />

und dementsprechend<br />

schenken sie natürlich eher<br />

der Mehrheit das Gehör,<br />

was halt eben die alten<br />

Menschen sind, um ihre<br />

Stimmen zu bekommen,<br />

(…) ist halt Scheiße für uns.“<br />

weiblich, 23 Jahre<br />

Christoph Döbele, Jan Niklas Engels, Roberto Heinrich,<br />

Nicole Loew, Catrina Schläger, Anja Miriam Simon und<br />

Anne-Kathrin Vitt<br />

Krisenerwachsen<br />

Wie blicken junge Wähler:innen auf<br />

Politik, Parteien und Gesellschaft?<br />

Soziale Sicherheit<br />

Zentrales Ergebnis: In Zeiten zunehmender<br />

Verunsicherung haben für junge Menschen<br />

Wertorientierungen, die für Sicherheit<br />

stehen, einen hohen Stellenwert. Fast<br />

neun von zehn erachten es als wichtig,<br />

ein sicheres Einkommen zu haben. Soziale<br />

Beziehungen in Freundeskreis und Familie<br />

bilden ebenfalls zentrale Orientierungspunkte<br />

– und die „weichen Faktoren“:<br />

Vielfalt der Menschen respektieren,<br />

sozial Benachteiligten helfen, tolerant<br />

gegenüber anderen Meinungen sein werden<br />

als weitere wichtige Werte genannt.<br />

Von geringerer Relevanz ist es dagegen,<br />

sich und die eigenen Bedürfnisse<br />

gegen andere durchzusetzen: Nur jeder<br />

Dritte (33 Prozent) der unter 30-Jährigen<br />

erachtet das Streben nach Macht und Einfluss<br />

als überdurchschnittlich wichtig.<br />

Was bedeutet das politisch? Auf einer<br />

Links-Rechts-Skala von 0 („links“) bis 10<br />

(„rechts“) positionieren sie sich im Durchschnitt<br />

bei einem Wert von 4,5 – also<br />

leicht links der Mitte. Dabei halten sich<br />

junge Frauen (4,2) für etwas weiter links<br />

als junge Männer (4,8).<br />

Gute Arbeit – gute Demokratie<br />

Diesen Artikel haben wir von der<br />

„Soli aktuell“ der DGB-Jugend<br />

übernommen.<br />

Tipp: Die „Soli aktuell“ ist das Monatsmagazin<br />

der DGB-Jugend. Die Redaktion<br />

berichtet über alles, was in der<br />

gewerkschaftlichen Jugendarbeit passiert.<br />

Du findest darin News und Hintergründe<br />

zu Themen, die junge Menschen<br />

betreffen. Ob globalisierungskritische<br />

Bewegungen, Kampagnen gegen<br />

Studiengebühren oder gegen<br />

Ausländerfeindlichkeit, Jugendcamps,<br />

Workshops oder Musikfestivals: Die<br />

„Soli aktuell“ hält dich auf dem Laufenden<br />

in Sachen Jugendpolitik. Abo<br />

und Versand sind kostenfrei.<br />

https://jugend.dgb.de

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