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Budget: Hilflosigkeit der Koalition in Zahlen

Schwarz-Grün lässt die Österreicher weiter unter der Rekordteuerung leiden

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Nr. 42 Donnerstag, 19. Oktober 2023<br />

g<br />

opapolitisches<br />

tzt <strong>in</strong> die Kritik<br />

itischen Alle<strong>in</strong>gänge <strong>der</strong> Kommissionspräsident<strong>in</strong>?<br />

eiden Hauptkonkurrenten <strong>der</strong> USA auf <strong>der</strong> Weltbühne, befolgte EU-Komen<br />

die Vorgaben <strong>der</strong> „Befehlsausgabe aus Wash<strong>in</strong>gton“.<br />

Weitere Fehler leistete sie sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Asyl- und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik,<br />

zuletzt beim Tunesien-Deal.<br />

Der war so dilettantisch ausgehandelt,<br />

dass er nun zu platzen droht.<br />

900 Millionen hatte von <strong>der</strong> Leyen<br />

versprochen, die zuletzt überwiesenen<br />

60 Millionen Euro aus bereits<br />

bestehenden Hilfszahlungen hat<br />

Tunesien an die EU zurückgezahlt.<br />

„Wir nehmen nichts an, was Gnaden<br />

o<strong>der</strong> Almosen ähnelt“, hatte<br />

Präsident Kais Saied dazu erklärt.<br />

Was das bedeutet, werden die<br />

nächsten Wochen zeigen, wenn<br />

sich die Wetterlage über dem Mite<br />

italienische Küstenwache, ob sie<br />

henrechten entsprechend“ behandle.<br />

Foto: EP<br />

telmeer wie<strong>der</strong> beruhigt und die<br />

Schlepper <strong>in</strong> Nordafrika ihr Geschäft<br />

wie<strong>der</strong> aufnehmen.<br />

Asylpolitik wie Australien<br />

Dass die Asyl- und Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik<br />

<strong>der</strong> EU e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Misserfolg<br />

ist, wird <strong>in</strong> Brüssel nicht mehr<br />

dementiert. Die Fehler <strong>der</strong> Migrationskrise<br />

2015/16 wurden nicht nur<br />

wie<strong>der</strong>holt, von <strong>der</strong> Leyen hat das<br />

Dilemma verdrängt und geleugnet<br />

und somit die Massene<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

verstärkt.<br />

Die viel beschworene „europäische<br />

Lösung“ bleibe e<strong>in</strong>e Illusion,<br />

warnte zuletzt <strong>der</strong> anerkannte holländische<br />

Migrationsforscher Ruud<br />

Koopmans: „Die Flüchtl<strong>in</strong>gsfrage<br />

entwickelt sich zu e<strong>in</strong>er Bedrohung<br />

für die Demokratie.“<br />

Koopmans for<strong>der</strong>t – wie auch<br />

die FPÖ – e<strong>in</strong>e grundlegende Än<strong>der</strong>ung<br />

des Asylsystems nach „dem<br />

Vorbild Australiens“. „Australien<br />

holt großzügig Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>s<br />

Land, aber nur solche, die es zuvor<br />

<strong>in</strong> Drittstaaten geme<strong>in</strong>sam mit<br />

dem Flüchtl<strong>in</strong>gshilfswerk UNHCR<br />

auf Schutzbedürftigkeit und Gefährdungspotential<br />

überprüft hat“,<br />

erläuterte Koopmans gegenüber<br />

dem „Tagesspiegel“. Aber jenen,<br />

die versuchen, das Land illegal auf<br />

dem Seeweg zu erreichen, wird <strong>der</strong><br />

Aufenthalt verweigert.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Viele Fehler im EU-<strong>Budget</strong><br />

Der Europäische Rechnungshof hat auch<br />

dem vierten Haushalt von Kommissionspräsident<strong>in</strong><br />

Ursula von <strong>der</strong> Leyens, dem zu<br />

2022, e<strong>in</strong> negatives Urteil ausgestellt. Die<br />

Fehlerquote ist auf 4,2 Prozent angestiegen,<br />

berichtete Österreichs Vertreter<strong>in</strong> im EuRH,<br />

Helga Berger, im Rechnungshofausschuss<br />

des Nationalrats. Dies sei den Nachwirkungen<br />

<strong>der</strong> Pandemie, <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

Ukra<strong>in</strong>e samt Sanktionen sowie <strong>der</strong> steigenden<br />

Inflation geschuldet. Der Schuldenstand<br />

<strong>der</strong> Union ist 2022 auf nunmehr 344,3 Milliarden<br />

Euro und somit auf zirka das E<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halbfache des jährlichen <strong>Budget</strong>s<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union gestiegen.<br />

Karas‘ Rücktritt<br />

Foto: EU<br />

Als Fortschreiten des Zerfalls- und<br />

Spaltungsprozess <strong>der</strong> ÖVP wertete FPÖ-<br />

Generalsekretär Michael Schnedlitz die Ankündigung<br />

des langjährigen ÖVP-Fraktionsführers<br />

im Europaparlament, Othmar Karas,<br />

bei <strong>der</strong> komenden EU-Wahl nicht mehr für<br />

die ÖVP kandidieren zu wollen. „Nach <strong>der</strong><br />

Kurz-ÖVP gibt es jetzt neben <strong>der</strong> Nehammer-<br />

ÖVP auch noch e<strong>in</strong>e Karas-ÖVP, wodurch<br />

sich diese Partei, die mit ihrer fehlgeleiteten<br />

Politik den Österreichern bereits größten<br />

Schaden angerichtet hat, sukzessive <strong>in</strong> ihre E<strong>in</strong>zelteile zerlegt“, bemerkte<br />

<strong>der</strong> freiheitliche Generalsekretär.<br />

Brüssels Klimawahns<strong>in</strong>n<br />

bedroht Europas Industrie<br />

Seit dem 1. Oktober 2023 gilt –<br />

trotz europaweiter Warnungen <strong>der</strong><br />

Industrie – <strong>der</strong> Carbon bor<strong>der</strong> adjustment<br />

mechanism (CBAM), <strong>der</strong><br />

CO2-Grenzausgleichsmechanismus.<br />

Unternehmen müssen jetzt<br />

anhand e<strong>in</strong>es 266 Seiten langen<br />

Leitfadens <strong>der</strong> EU- Kommission dokumentieren,<br />

wie viel Kohlendioxid<br />

die Produktion importierter Waren<br />

o<strong>der</strong> Vorprodukte verursacht hat.<br />

E<strong>in</strong>e Studie des Industriewissenschaftlichen<br />

Instituts zeigte, dass<br />

<strong>der</strong> österreichischen Industrie bis<br />

2035 direkte und <strong>in</strong>direkte Kosten<br />

von bis zu 8,9 Milliarden Euro<br />

entstehen werden. Betroffen davon<br />

s<strong>in</strong>d nicht nur die direkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

Phase umfassten Produkte wie<br />

Stahl, Alum<strong>in</strong>ium, Zement o<strong>der</strong><br />

Düngemittel, son<strong>der</strong>n auch die damit<br />

verbundenen Wertschöpfungsketten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> metallverarbeitenden<br />

Industrie, dem Masch<strong>in</strong>enbau, <strong>der</strong><br />

Fahrzeug<strong>in</strong>dustrie, <strong>der</strong> chemischen<br />

Industrie, <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>- und keramischen<br />

Industrie, <strong>der</strong> Elektro- und<br />

Elektronik<strong>in</strong>dustrie, <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />

sowie <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

und <strong>der</strong> Nahrungsmittel<strong>in</strong>dustrie.<br />

Der ganze Aufwand könnte umsonst<br />

se<strong>in</strong> und gewaltige Folgen für<br />

Europas Wirtschaft haben, warnte<br />

jetzt Wolfgang Große Entrup vom<br />

Verband <strong>der</strong> deutschen Chemischen<br />

Industrie. Nichteuropäische<br />

Geschäftspartner könnten Daten zu<br />

ihren CO2-Emissionen nicht herausgeben<br />

und ihre Lieferungen <strong>in</strong><br />

die EU stoppen: „Dann drohen <strong>in</strong><br />

Europa Produktionsknappheiten<br />

und Preissteigerungen.“<br />

Foto: EU<br />

E<strong>in</strong> EU-Reisepass für CO2?<br />

Foto:: EP

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