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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 6 2023

In dieser Ausgabe tauchen wir wieder in die faszinierende Welt der Materialien und Oberflächen ein, und rücken dabei insbesondere die Schönheit und Vielseitigkeit rauer und naturbelassener Texturen in den Fokus. Die sinnliche Anziehungskraft von Sichtbeton, Holz und rohem Mauerwerk hat in der modernen Architektur eine Renaissance erlebt. Das Streben nach Minimalismus und Einfachheit in der Gestaltung ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch und ökonomisch vernünftig. Neben der Rohstoffersparnis sind besonders der sortenreine Einsatz von Materialien sowie deren Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit nicht zu vernachlässigende Schlüsselfaktoren für die Errichtung verantwortungsvoller Gebäude.

In dieser Ausgabe tauchen wir wieder in die faszinierende Welt der Materialien und Oberflächen ein, und rücken dabei insbesondere die Schönheit und Vielseitigkeit rauer und naturbelassener Texturen in den Fokus. Die sinnliche Anziehungskraft von Sichtbeton, Holz und rohem Mauerwerk hat in der modernen Architektur eine Renaissance erlebt. Das Streben nach Minimalismus und Einfachheit in der Gestaltung ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch und ökonomisch vernünftig. Neben der Rohstoffersparnis sind besonders der sortenreine Einsatz von Materialien sowie deren Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit nicht zu vernachlässigende Schlüsselfaktoren für die Errichtung verantwortungsvoller Gebäude.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Start<br />

© Joost Dingemans & Marten van Middelkoop<br />

3 Fragen an Marten van Middelkoop und Joost Dingemans<br />

Wie würdet ihr die Philosophie<br />

von Plasticiet beschreiben?<br />

Unser Ziel ist es, Plastik als Rohstoff anzuerkennen,<br />

aus dem man neue Dinge erschaffen<br />

kann. Wir betrachten das Material<br />

als Teil eines natürlichen Kreislaufs. Der<br />

Name Plasticiet soll dies verkörpern. Er<br />

steht für die postmoderne Zeit, in der wir<br />

leben: das Zeitalter des Kunststoffs. Wir<br />

Menschen haben mit Plastik eine neue Ressource<br />

geschaffen. Deshalb liegt es auch in<br />

unserer Verantwortung, diese kreislauffähig<br />

zu machen – wie das bei Naturwerkstoffen<br />

wie Stein und anderen automatisch der Fall<br />

ist. Es ist längst überfällig, Kunststoff als<br />

wertvolles Material mit vielseitigen Möglichkeiten<br />

anzuerkennen, anstatt es als Teil<br />

unserer Wegwerfgesellschaft anzusehen<br />

und zu verteufeln. Nur so kann es gelingen,<br />

in Zukunft auch in einer Welt mit weniger<br />

Abfall zu leben.<br />

Was fasziniert euch an<br />

Kunststoff besonders?<br />

Dass er als Material eigentlich ein negativer<br />

Nebeneffekt unserer modernen Wegwerfgesellschaft<br />

ist, aber gleichzeitig die Grundlage<br />

für eine nachhaltigere Zukunft bilden<br />

kann. Wenn wir beginnen, in Plastik eine natürliche<br />

Ressource zu sehen und diese entsprechend<br />

zu nutzen, bietet es jede Menge<br />

Potenzial. Je nach Behandlung und Temperatur<br />

ist der Werkstoff entweder hart und<br />

robust oder elastisch und formbar – daraus<br />

ergeben sich viele Designmöglichkeiten. Wir<br />

lieben es, zu experimentieren und das Material<br />

so immer wieder neu zu entdecken.<br />

Der Fokus liegt also eher auf dem<br />

Prozess als auf dem Endprodukt?<br />

Richtig – wir wollen nicht nur die Schönheit<br />

und Vielseitigkeit von Kunststoff zeigen,<br />

sondern generell ein Bewusstsein für nachhaltige<br />

Lebens- und Bauweisen schaffen.<br />

Anstatt auf das fertige Produkt konzentrieren<br />

wird uns in der Herstellung vielmehr<br />

auf die spätere Verwendung und die Eigenschaften,<br />

die das Material dafür erfüllen<br />

muss. Dieser Ansatz soll auch andere Designer<br />

dazu inspirieren, langlebige Dinge zu<br />

kreieren. Nur so können wir als Gesellschaft<br />

auch nachhaltiger leben.<br />

•<br />

www.plasticiet.com<br />

Die dreiteilige Möbelkollektion Mother of<br />

Pearl besteht aus dem gleichnamigen Material,<br />

welches mit seiner glänzenden Oberfläche an<br />

schimmerndes Perlmutt erinnert.<br />

© Joost Dingemans & Marten van Middelkoop

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