06.11.2023 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 6 2023

In dieser Ausgabe tauchen wir wieder in die faszinierende Welt der Materialien und Oberflächen ein, und rücken dabei insbesondere die Schönheit und Vielseitigkeit rauer und naturbelassener Texturen in den Fokus. Die sinnliche Anziehungskraft von Sichtbeton, Holz und rohem Mauerwerk hat in der modernen Architektur eine Renaissance erlebt. Das Streben nach Minimalismus und Einfachheit in der Gestaltung ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch und ökonomisch vernünftig. Neben der Rohstoffersparnis sind besonders der sortenreine Einsatz von Materialien sowie deren Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit nicht zu vernachlässigende Schlüsselfaktoren für die Errichtung verantwortungsvoller Gebäude.

In dieser Ausgabe tauchen wir wieder in die faszinierende Welt der Materialien und Oberflächen ein, und rücken dabei insbesondere die Schönheit und Vielseitigkeit rauer und naturbelassener Texturen in den Fokus. Die sinnliche Anziehungskraft von Sichtbeton, Holz und rohem Mauerwerk hat in der modernen Architektur eine Renaissance erlebt. Das Streben nach Minimalismus und Einfachheit in der Gestaltung ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch und ökonomisch vernünftig. Neben der Rohstoffersparnis sind besonders der sortenreine Einsatz von Materialien sowie deren Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit nicht zu vernachlässigende Schlüsselfaktoren für die Errichtung verantwortungsvoller Gebäude.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

6<br />

Start<br />

Plastik ist<br />

das neue Gold<br />

Text & Interview: Edina Obermoser<br />

© Jos Kottmann<br />

Plastik genießt in unserer Gesellschaft nicht gerade den besten Ruf. Vor allem<br />

wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, gilt das Material – im Gegensatz zu<br />

Holz, Baumwolle oder anderen biologisch abbaubaren Stoffen – als schwarzes<br />

Schaf. Dass Kunststoffe mehr als nur ein Abfallprodukt sein können und jede<br />

Menge Potenzial bieten, erkannten Marten van Middelkoop und Joost Dingemans.<br />

Die beiden Niederländer verwandeln mit ihrem Unternehmen Plasticiet recyceltes<br />

Plastik in neue Materialien mit ästhetischer Terrazzo-Optik und wollen damit<br />

Maßstäbe im Interior Design setzen.<br />

Gründungsidee made in India<br />

Marten und Joost studierten beide Produktdesign an<br />

der Willem de Kooning Academie, der Kunstakademie<br />

in Rotterdam. Den Grundstein für das Projekt Plasticiet<br />

legte eine Exkursion nach Mumbai 2016. Damals reisten<br />

die Freunde in die Metropole und tauchten dort<br />

in die indische Kunststoffindustrie ein. Anstatt in den<br />

Plastikabfällen der Stadt nur ein Ausschussprodukt<br />

zu sehen, verwenden die Menschen vor Ort diese als<br />

lokale Ressource weiter und entwickelten daraus einen<br />

aufstrebenden Wirtschaftszweig.<br />

Diese Praxis weckte die Neugier der Zwei und veranlasste<br />

sie dazu, das Material mit anderen Augen zu sehen.<br />

Zurück zuhause nahmen sich Marten und Joost<br />

den innovativen Ansatz aus Indien zum Vorbild und<br />

begannen, die Eigenschaften von Kunststoff sowie<br />

dessen Möglichkeiten und Grenzen auf eigene Faust<br />

auszuloten. Was folgte, waren – aus gesundheitlicher<br />

Sicht höchstwahrscheinlich wenig empfehlenswerte<br />

– Experimente im heimischen Backofen und Toaster.<br />

In zahlreichen Tests schmolzen die Freunde Plastikabfälle<br />

ein und erforschten unkonventionelle Methoden,<br />

um aus dem Material neue Dinge zu erschaffen<br />

und dieses weiterzunutzen. In dem Stoff fanden sie,<br />

wie sie selbst erzählen, ihre „kreative Muse“. u

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