UMWELT JOURNAL 2023-6
UMWELT JOURNAL Nr. 6/2023 mit den Themen: COVER: Energienetze - Themen: Green Energy Lab, ENERGIETAGE 2023, ECOMONDO 2023, E-World energy & water, FORUM VERKEHR, Regenwasser, Trinkwasser, Staatspreis Innovation, Österreichische Post, SMATRICS, ÖBB RailCargo, Energiebilanz Glasflaschen; Buch: Bau - The Real Deal; Ausbildungen, Seminare, Kongresse
UMWELT JOURNAL Nr. 6/2023 mit den Themen:
COVER: Energienetze - Themen: Green Energy Lab, ENERGIETAGE 2023, ECOMONDO 2023, E-World energy & water, FORUM VERKEHR, Regenwasser, Trinkwasser, Staatspreis Innovation, Österreichische Post, SMATRICS, ÖBB RailCargo, Energiebilanz Glasflaschen; Buch: Bau - The Real Deal; Ausbildungen, Seminare, Kongresse
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>UMWELT</strong>journal 6/<strong>2023</strong> | S4<br />
NEWS<br />
Management säumig bei der Integration von ESG-Faktoren<br />
Die Studie „Treibt Nachhaltigkeit Innovation“, die in Zusammenarbeit<br />
mit TLGG, Exxeta, der SINE Foundation und Peter Borchers<br />
(ESCP Business School, pbo.vc) umgesetzt und durch das Markforschungsinstitut<br />
Statista durchgeführt wurde, beleuchtet das<br />
Engagement deutscher Unternehmen in Bezug auf die ESG-Faktoren,<br />
also im Hinblick auf die Umwelt (Environment), soziale Gerechtigkeit<br />
(Social) und Unternehmensführung (Governance). Befragt<br />
wurden mehr als 150 Personen, aus C-Level-Positionen und<br />
Führungskräfte sowie ESG-Verantwortliche aus dem Mittelstand<br />
und Konzernen. Anlass der Studie ist die 2024 in Kraft tretende<br />
CSRD-Pflicht, wodurch bis 2029 die Zahl der berichtspflichtigen<br />
Unternehmen in Deutschland von 500 auf etwa 15.000 steigen<br />
wird. Auf EU-Ebene sind sogar 50.000 Unternehmen von der neuen<br />
Gesetzesänderungen betroffen.<br />
Bis zum Jahr 2029 wird<br />
die Zahl der ESG-berichtspflichtigen<br />
Unternehmen<br />
in Deutschland<br />
von derzeit 500 auf<br />
voraussichtlich 15.000<br />
steigen.<br />
Ein Großteil der Führungskräfte<br />
(88 Prozent)<br />
sieht sich gut vorbereitet<br />
auf ESG-Reportings<br />
und findet ESG-Faktoren<br />
wichtig (83 Prozent),<br />
jedoch geben nur 17<br />
Prozent an, dass ESG-<br />
Kriterien aktuell bereits eine tragende Rolle in der Geschäftsstrategie<br />
spielen<br />
Die Studie zeigt, dass 83 Prozent der Führungskräfte das Erfüllen<br />
von ESG-Kriterien zwar als strategisch wichtig erachten. Dennoch<br />
geben nur 17 Prozent an, dass diese Faktoren bereits eine tragende<br />
Rolle in der Geschäftsstrategie spielen. Diese Ergebnisse unterstreichen<br />
das steigende Bewusstsein deutscher Unternehmen<br />
für die Bedeutung von Nachhaltigkeit, aber auch den bestehenden<br />
Handlungsbedarf. Gleichzeitig gibt der Großteil der Führungskräfte<br />
(88 Prozent) an, sich gut auf die sich ändernden ESG-Reportings<br />
vorbereitet zu fühlen.<br />
ESG-Kriterien entlang der Lieferkette erfüllen und<br />
Geschäftsmodelle nachhaltig gestalten<br />
Laut der Studie spielen die Lieferketten eine zentrale Rolle bei der<br />
Erfüllung der ESG-Kriterien. Acht von zehn Befragten geben an, aktiv<br />
den Austausch hinsichtlich der Erfüllung der ESG entlang der<br />
Wertschöpfungskette mit ihren Lieferanten zu pflegen oder dies zu<br />
planen. Derzeit gibt es dort noch blinde Flecken: Fast 25 % der Befragten<br />
kennen nicht einmal das Produktionsland ihrer Zulieferer.<br />
Auch die Bedeutung innovativer technologischer Lösungen und<br />
digitaler Wertschöpfungsketten wird durch die Studie betont: 87<br />
Prozent der Befragten sehen das Potenzial digitaler Lösungen,<br />
um Umweltauswirkungen zu reduzieren, Kosten zu senken und<br />
die Produktqualität zu verbessern. Geschäftsmodelle, die auf<br />
Nachhaltigkeit abzielen, wie Closed-Loop-Systeme und Second<br />
Use Retail, gewinnen an Bedeutung und erschließen neue Wertschöpfungspotenziale:<br />
69 Prozent der Befragten geben an, Closed-Loop-Systeme,<br />
also die Rückgabe von genutzten Komponenten<br />
an den Zulieferbetrieb, im eigenen Unternehmen etablieren zu<br />
wollen. 56 Prozent haben sich bereits aktiv mit der Dynamik von<br />
verifizierten Second-Hand-Märkten auseinandergesetzt.<br />
Die digitale Transformation der Lieferkette rückt ebenfalls stärker<br />
in den Fokus: Ganze 46<br />
Prozent der Entscheidungstragenden<br />
planen<br />
eine digitalisierte Lieferkette.<br />
Obwohl bereits<br />
57 Prozent der Nachhaltigkeitsinitiativen<br />
in<br />
den befragten Unternehmen<br />
stark oder sehr<br />
stark digitalisiert sind,<br />
erweist sich der damit<br />
verbundene Datenaustausch<br />
als komplex. Nur<br />
16 Prozent der Befragten<br />
geben an, dass es<br />
keine oder nur geringe<br />
Probleme bereitet,<br />
Daten von ihren Lieferant:innen zu erhalten. Diese Herausforderungen<br />
sind unter anderem auf fehlende übergreifende Standards<br />
und eine segmentierte IT-Landschaft zurückzuführen.<br />
Inspiration vom Startup-Markt<br />
Bei der effizienten Umsetzung der ESG-Kriterien können Start-ups<br />
Unternehmen unterstützen. So geben 42 Prozent der Befragten<br />
an, bereits heute in diesem Bereich mit Start-ups zusammenzuarbeiten<br />
oder Start-up-Lösungen zu nutzen. Immerhin rund ein<br />
Drittel (34 Prozent) der befragten Unternehmen, die heute noch<br />
nicht mit Start-ups zusammenarbeiten, planen eine zukünftige Kooperation.<br />
Dies entspricht rund 20 Prozent aller Befragten.<br />
Kevin Krüger, Head of Growth bei TLGG: „Nachhaltigkeit ist nicht<br />
länger eine Wahl, sondern eine treibende Kraft für Innovation<br />
und den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen im<br />
DACH-Raum. Unsere Studie bietet erste Ansatzpunkte wie der<br />
Übergang zu nachhaltigen Geschäftsmodellen gelingen kann.“<br />
Die kompletten Studienergebnisse stehen hier zum Abruf bereit:<br />
http://pathfinder-study.com/