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KURT 12/2023

KURT – Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Dez. 2023/Jan. 2024

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Glauben & Zweifeln<br />

Glauben & Zweifeln<br />

Gebt den Kindern<br />

das Kommando<br />

Zum Abschied ein letzter Beitrag: Unser Kolumnist Martin Wrasmann meint,<br />

dass mit dem Weihnachtsfest und dem Jesuskind die Hoffnung keimt<br />

Glaube und Zweifel – liebe Leserinnen und Leser, es ist meine<br />

letzte Kolumne im <strong>KURT</strong>. Ich habe schon ein Jahr pausiert und<br />

möchte mich aber auch ganz offiziell von Ihnen verabschieden.<br />

Der Feierabend wurde bei mir immer voller mit Aufgaben und Terminen,<br />

so dass ich auf die Bremse treten wollte, zudem merkte ich,<br />

dass mir auch die Ideen für anspruchsvolle Kolumnen ausgingen,<br />

nichts ist dann langweiliger als nur so dahingesagtes. Mir geht‘s<br />

da wie dem deutschen Pop-Sänger Tim Bendzko: „Mir fehlen die<br />

Worte, ich hab die Worte nicht“. Vieles in mir bleibt, der Glaube und<br />

der Zweifel, die Hoffnung und der Frust, das Kreative und die Lust,<br />

die schnellen Schüsse und die Ungeduld, die Pest der Langeweile<br />

nicht aushalten wollen und und und. Ich verabschiede mich heute<br />

mit meinem Lieblingsthema: Weihnachten – oder „Macht’s wie<br />

Gott, werdet Mensch“. Und meiner Sicht auf die Dinge.<br />

Von Martin Wrasmann<br />

„Kinder an die Macht“ singt<br />

Herbert Grönemeyer. So heißt<br />

es in dem Lied: „Gebt den<br />

Kindern das Kommando / Sie<br />

berechnen nicht, was sie tun /<br />

Die Welt gehört in Kinderhände<br />

/ Dem Trübsinn ein Ende /<br />

Wir werden in Grund und Boden<br />

gelacht“.<br />

Klingt fast wie ein Weihnachtslied.<br />

Gott schickt sein<br />

Kind an die Macht. Wie er<br />

diese Entscheidung getroffen<br />

hat, erzählte der Pfarrer Werner<br />

Reiser in „Vom Engel, der<br />

nicht mitsingen wollte“:<br />

„Der Himmel war ratlos.<br />

Kein Himmlischer wusste<br />

mehr, wie man den Menschen<br />

beikommen könnte. Die Irdischen<br />

waren für die Geheimnisse<br />

des Himmels taub und<br />

Noch ist die Krippe leer, doch bald wird da der Messias geboren werden. Wie ein Kind die Welt verändern kann,<br />

beschreibt der katholische Theologe Martin Wrasmann in seiner letzten Kolumne für <strong>KURT</strong>.<br />

Foto: Michael Uhmeyer<br />

blind geworden. Lange Zeit<br />

hatte es keine Offenbarung<br />

mehr gegeben. Kein Bote<br />

war mehr zur Erde geschickt<br />

worden, um vereinzelten<br />

Auserwählten etwas vom Geschmack<br />

des Himmels mitzuteilen.<br />

Auch die Träume waren<br />

erloschen. Wenn Irdische<br />

träumten, dann von ganz anderen<br />

Dingen, von Reichtum,<br />

Erfolg und schönen Männern<br />

und Frauen. Sie träumten<br />

nach außen, nicht nach innen<br />

oder gar nicht nach oben.<br />

Dieser öde Zustand durfte<br />

nicht weiter um sich greifen.<br />

Die sichtbare und die unsichtbare<br />

Welt drohten immer mehr<br />

auseinanderzufallen und sich<br />

einander völlig zu entfremden.<br />

Es tat den Irdischen nicht gut,<br />

sich immer nur mit sich selbst<br />

zu beschäftigen. Aber auch die<br />

Himmlischen litten darunter,<br />

immer nur unter sich zu sein.<br />

Sie drängten danach, ihre<br />

Welt aufzubrechen und den<br />

himmellos Gewordenen das<br />

Gesicht zu weiten.<br />

Doch keiner wagte es, von<br />

sich aus etwas zu unternehmen.<br />

Ihr oberster Gefährte<br />

war zu Gott gerufen worden<br />

und hatte sie ratlos zurückgelassen.<br />

Plötzlich »<br />

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