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wd Winter 23

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<strong>wd</strong> RATGEBER<br />

Gründe für erhöhte Versicherungsbeiträge<br />

in verschiedenen Versicherungssparten<br />

Anhand verschiedener Beispiele aus diversen Versicherungsbereichen<br />

lässt sich erklären, warum Beitragserhöhungen unumgänglich sind, um<br />

die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten:<br />

Wohngebäudeversicherung<br />

Wohngebäudeversicherungen sind seit Jahren ein Verlustgeschäft.<br />

Allgemeine Preissteigerungen und häufige Naturkatastrophen führen<br />

regelmäßig zu hohen Versicherungsleistungen. Deshalb sind Beitragserhöhungen<br />

unvermeidlich, um die Sparte leistungsfähig zu halten.<br />

Kfz-Versicherung<br />

Die Kfz-Versicherungsprämien für das Jahr 2024 werden aufgrund<br />

verschiedener Faktoren deutlich ansteigen. Ein wesentlicher Faktor,<br />

der die Prämien nach oben treibt, ist die unaufhaltsame Inflation.<br />

Auch Neueinstufungen in den Regionalklassen, die auf Faktoren<br />

wie Unfallhäufigkeit und Unwetterschäden beruhen, spielen bei der<br />

Prämienanpassung eine wesentliche Rolle. Die Kosten für Ersatzteile<br />

und Reparaturen sind zudem deutlich gestiegen. Dies ist unter anderem<br />

auf die gestiegenen Löhne und die Preissteigerungen bei Ersatzteilen<br />

zurückzuführen.<br />

Rechtsschutzversicherung<br />

In dieser Sparte gibt es überdurchschnittlich viele Rechtsstreitigkeiten<br />

im Arbeitsrecht, was zu finanziellen Belastungen führt. Zusätzlich<br />

beeinflussen Anlagestreitigkeiten und höhere Anwaltsgebühren, die<br />

vom Versicherer bezahlt werden müssen, die S-K-Quote. Unter solchen<br />

Umständen ist eine Beitragserhöhung meist unvermeidbar.<br />

Private Krankenversicherung<br />

Versicherer in diesem Bereich leiden unter bestimmten politischen<br />

Entscheidungen: Kunden, die keine Beiträge zahlen, dürfen nicht<br />

gekündigt werden, was zu finanziellen Belastungen führt. Unisex-Tarife<br />

verbieten die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Krankheitsrisiken<br />

bei der Beitragsgestaltung. Die steigende Lebenserwartung führt zu<br />

höheren Gesundheitskosten, die die Versicherer durch erhöhte Beiträge<br />

an die Versicherten weitergeben müssen. Hinzu kommt aber auch die<br />

immer bessere, medizinischere Versorgung durch innovative Geräte und<br />

steigende Personalkosten.<br />

Wirtschaftliche Notwendigkeit von Beitragserhöhungen<br />

Trotz Vorwürfen der Profitgier arbeiten Versicherer als gewinnorientierte<br />

Unternehmen, die existieren müssen und ihre Mitarbeiter bezahlen<br />

müssen. Die Gewinne entstehen nicht aus Versicherungsbeiträgen,<br />

sondern aus Kapitalanlagen oder anderen Einnahmen.<br />

Versicherer benötigen Kapital, um im Schadenfall zu leisten. Das<br />

Kollektiv der Versicherten muss dazu beitragen. Unabhängige<br />

Treuhänder prüfen jährlich, ob eine Beitragserhöhung notwendig ist,<br />

wenn die Leistungsausgaben die Einnahmen übersteigen.<br />

Notwendige und überflüssige Versicherungen differenzieren<br />

Eine erhebliche Ersparnis ergibt sich aus der Trennung von unnötigen<br />

Versicherungen. Dennoch sollte man nicht vorschnell teure<br />

Versicherungen kündigen, nur weil die Beiträge steigen. Es ist wichtig,<br />

Versicherungen zu behalten, die existenzielle Risiken absichern. Zuerst<br />

sollte man sich gegen Risiken absichern, die potenziell den finanziellen<br />

Ruin bedeuten und nicht eigenständig getragen werden können.<br />

Dagegen müssen Schäden, die aus eigenen Mitteln ersetzt werden<br />

können, nicht zwangsläufig versichert werden. ...<br />

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