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BOLD Interview No.2

INTERVIEW MIT KING OF COOL – SAMUEL L. JACKSON | JENNIFER GARNER | ANTONIO BANDERAS | CHRISTOPH WALTZ | PATRICK DEMPSEY | BEN MENDELSOHN | THE CRANBERRIES | MATTHEW McCONAUGHEY

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INTERVIEW / SAMUEL L. JACKSON<br />

<strong>BOLD</strong> INTERVIEW // 41<br />

Wann fing das denn eigentlich an, dass<br />

Sie als cool galten?<br />

Das verdanke ich wohl in erster Linie Tarantinos<br />

„Pulp Fiction“ beziehungsweise meiner<br />

Rolle darin. Vorher war ich einfach nur einer<br />

von vielen Schauspielern. Aber dieser Jules<br />

Winnfield war nun einmal ein verdammt<br />

cooler Motherf**ker. Seine Körpersprache,<br />

sein Aussehen, sein Sätze – da entstand<br />

beim Publikum ein bestimmtes Bild. Und<br />

danach kamen noch ein paar weitere Filme,<br />

in denen ich lässige oder unerschütterliche<br />

Kerle gespielt habe, also hat sich das verfestigt.<br />

Sind Sie nun auf diesen Typ Mann für<br />

immer festgelegt?<br />

Eigentlich nicht, auch wenn man ihn mir<br />

vielleicht besonders oft anträgt; und ich<br />

spiele nicht ausschließlich Männer, die<br />

immer alles im Griff haben – durch nichts<br />

aus der Ruhe zu bringen sind. Denken Sie an<br />

„The Champ“, da spiele ich einen Obdachlosen,<br />

der auf der Straße lebt. In „187 – Eine<br />

tödliche Zahl“ war ich damals einen Lehrer<br />

ohne das geringste bisschen Selbstbewusstsein,<br />

und in „Black Snake Moan“ ein alternder<br />

Gitarrist. Das sind eben nur nicht die Filme,<br />

mit denen mich die meisten Menschen assoziieren.<br />

Viele dieser Filme hat kaum jemand<br />

gesehen, einige kamen gar nicht erst<br />

ins Kino, etliche waren auch nicht<br />

besonders gut. Warum lehnen Sie sich<br />

nicht entspannt zurück und picken sich<br />

nur die Rosinen unter den Angeboten<br />

heraus, sondern drehen lieber einen<br />

Film nach dem anderen?<br />

Ich bin nun einmal Schauspieler, also muss<br />

ich doch auch schauspielen. Ein Maler steht<br />

doch auch morgens auf, um zu malen. Aus<br />

finanzieller Sicht könnte ich es mir ohne<br />

Frage leisten, weniger zu arbeiten. Aber in<br />

mir brennt auch nach all den Jahren noch<br />

die Leidenschaft für diesen Beruf – und die<br />

bleibt unbefriedigt, wenn ich nur zuhause<br />

sitze und die Füße hochlege. Wenn ich es<br />

mir aussuchen kann, möchte ich einfach<br />

jeden Tag meines Lebens kreativ sein, egal<br />

ob auf einer Broadway-Bühne oder vor einer<br />

Kamera.<br />

Selbst wenn das bedeutet, dass Sie<br />

auch mit Regisseuren arbeiten müssen,<br />

die weit entfernt von der Klasse eines<br />

Tarantinos sind?<br />

Sicher, das gehört doch dazu. Tarantino ist<br />

einmalig darin, Dialoge zu schreiben, die aus<br />

meinem Mund einfach großartig klingen.<br />

Davon werden Sie sich auch in seinem<br />

nächsten Film „Django Unchained“ wieder<br />

überzeugen können. Wir haben eine großartige<br />

Arbeitsbeziehung, die auf unserer<br />

gemeinsamen Liebe fürs Kino basiert. Aber<br />

weder würde es Sinn machen, mein Leben<br />

lang nur alle paar Jahre mit ihm zu drehen,<br />

noch kann ich von anderen Filmemachern<br />

erwartet, dass sie so sind wie er.<br />

Aber es muss doch ziemlich mühsam<br />

sein, mit Regisseuren zu arbeiten, die<br />

nicht nur nicht wie Tarantino, sondern<br />

womöglich schlicht und einfach untalentiert<br />

sind, oder?<br />

Um mal eine Sport-Metapher heranzuziehen:<br />

Mit einem guten Regisseur spielt man<br />

im Sturm, bei einem schlechten zieht man<br />

sich in die Verteidigung zurück. Und glauben<br />

Sie mir: ich habe schon mit vielen schlechten<br />

Regisseuren gearbeitet. In solchen Fällen<br />

wird man zum stillen Beobachter und zieht<br />

einfach sein Ding durch. Denn natürlich<br />

habe ich auch ohne Zutun des Regisseurs<br />

eine gewisse Vorstellung davon, wohin ich<br />

mit einer Rolle will. Da muss man dann<br />

einfach zusehen, dass man sich nicht durch<br />

die Unfähigkeit anderer von seinem Weg<br />

abbringen lässt.<br />

Klingt fast, als würden Sie keinen Ihrer<br />

schlechteren Filme bereuen ...<br />

Das tue ich auch nicht. Ich fand meine<br />

eigene Leistung eigentlich noch immer gut,<br />

ganz egal, was ich mit dem Regisseur erlebt<br />

habe. Außerdem sehe ich jeden meiner Filme<br />

als Sprungbrett für etwas Neues, für das<br />

nächste Projekt an. Eines führt immer zum<br />

anderen. Deswegen trauere ich auch keinen<br />

Rollen hinterher, die ich nicht bekommen<br />

habe. Bestenfalls mache ich manchmal drei<br />

Kreuze, wenn ich einen richtig schlechten<br />

Film sehe, den ich um ein Haar gedreht hätte<br />

und es dann zum Glück doch nicht getan<br />

habe.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.KillersBodyguard-Film.de

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